Verrückter Luxus. Ein sehr zeitgemäßer Aussatz, welcher die Aus wüchse im Tiroler Gasthaus« und Hotelwesen gei- seit, ist letzthin in der „Gastgewerbezeitung" er schienen. In demselben heißt es: Wohin kommt das Gastgewerbe, wenn einerseits die wirtschaft liche Lage immer trostloser wird, andererseits der Anspruch des Publikums nach allerhand über triebenem Luxus immer mehr überhand nimmt? Zum Konkurs, zum Bankerott, zur Krida! Mit dem stets sich mehrenden „Hotel-Luxus-Wahn" kann das richtige
rikanern zuliebe hintangesetzt, die im Hotel mehr wollen, als wie zu Hause. Gegen solche hirnrissige Zustände anzukämpseu, sind wir berufen und auch verpflichtet. — Zurück zur Einfachheit! Wa§ braucht es denn in unseren schönen Hochtälern Grandho tels wie an der Riviera? Ein großer, im Tiroler Stil erbauter, schön und rein geführter Gasthof erfüllt auch seinen Zweck; ist billiger; paßt viel bester in die Gegend als so ein verrückt gebautes Aktienhotel; braucht keine „englisierten oder amerikanisierten
oder russifi- zierten" Kellner au§ den Wiener Vororten Hernals, Ottakring oder Simmering usw. usw. Wohin soll denn dieser immer verrückter wer dende Hotel-Luxus führen? Was soll denn unser armer Tiroler Wirt noch für ein Faftnachtspiel aufführen, um sich, wie es heißt, zu „ernähren"? Der Deutsche, der Oesterreicher, der Heimische sind jene, auf welche man stets rechnen kann und muß. Alles anders ist nur eine Ausgeburt einer Fieber phantasie, die sich jenseits des Ozeaus her goldene Berge erhofft, dafür
, da Rußland erklärt hat, es müßte, falls Europa in dieser Frage ver sagen sollte, mit Rücksicht auf die öffentliche Mei nung deS Landes selbständig Vorgehen. Eine englische Drohung in Konstantinopel. Wie der „Temps" mitteilt, machte der englische Geschäftsträger Marling in Konstantinopel im Auf träge Sir Edward GrehS dem Großwessir folgende Mitteilung: „Die britische Regierung hat der Tür kei früher bekanntgegeben, daß sie geneigt sei, ihr unbeschränkt ihre moralische und materielle Unter stützung
auf. Dort erklärte er dem Sonderberichterstatter des Pariser Blattes „Matin": Ich kann nicht glau ben, daß Europa wirklich die Absicht hat, uns Aörianopel wieder zu nehme«, und daß es ent- schloffen ist, den Londoner FriedenSvertrag für gültig zu erklären, wogegen es die Beschlüsse der Botschasterkonferenz in Petersburg einfach annul lierte. Das Unglück der Waffen hatte uns für einen Moment Adrianopel genommen. Jetzt hat es uns daS Glück der Waffen aber wieder geschenkt. Nunmehr ist un§ Adrianopel doppelt heilig