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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 25.05.1871
Umfang: 4
der Abgeordnete Dr. Herbst schlecht weg. und es heißt, daß aus die sem Herbst bald ein Winter Herden würde. Der Irr finnige ist in das BeobachtungSzimmer des allgemei nen Krankenhauses gebracht worden. (Freches Attentat) Wiener Blätter vom 23. d. berichten: Gestern Früh drang der im Hotel Schröder wohnhafte Oberst B. vom zweiten Dragoner-Regi mente mit gezücktem Säbel in die Wohnung des Nord westbahn Beamten LareS uud versetzte demselben mit den Worten: „Wart' du verfluchter Kerl' einen Hieb über die Stirne

. Die Veranlassung war folgende: Oberst B. hatte gestern Nachts einen Streit mit einem Fiakerkutscher und verursachte dabei einen gro ßen Lärm im Hotel. Ein Passagier klopfte an die Thüre des Obersten, um ihn zur Ruhe zu mahnen. Dies veranlaßte den Oberst später in die Wohnung des Herrn LareS zu dringen, in der Meinung, dieser sei es gewesen, der ihn zur Ruhe verwiesen. Herr LareS eilte sogleich in das Barmherzigenspital und ließ sich verbinden. Die Aerzte find der Ansicht, daß die Verletzung nicht gefährlich

der Föderirten verhastet sind. Die Regierungstruppen haben den neuen Opernplatz besetzt. Das Hauptquartier des Generals Cissey be findet sich in der Militärschule (auf dem Marsfeld). Um 12'^ Uhr hat in derReitbahn des Generalstabs» gebäudeS, nahe der ESplanade der Invaliden (auf dem linken Seine-User), eine große Explosion stattge funden, welcher eine Feuersbrunst folgte. — Abends. (Nationalversammlung.) Thier» sagt: Die Sache der Gerechtigkeit, der Ordnung und der Civilisation hat gesiegt Dank unserer

tapferm Armee. Die Armee Douay'S rückte durch den Triumphbogen vor, gleichzeitig rückte General L'Admi- rault ein. General Vinoy reicht dem General Eissey die Hand, welcher den linken Flügel am Mont Par nasse und den rechten am Invaliden-Hotel schÜtztz. Generat Cllnchant, welcher durch den Faubourg Saint Hanois eindrang, rückte gegen das Opernhaus vor. So war die Lage um 2 Uhr Nachmittags, wir sind berechtigt zu glauben; daß Paris bald seinem wahren Souverän, nämlich Frankreich, wiedergegeben

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 31.05.1871
Umfang: 6
; die breite ESplanade der Ecole Militaire fast unmittelbar darunter ist mit bewaffneten Mann schaften, Kanonen und Pferden fast ganz bedeckt. Bomben von den Positionen des Generals Eissey in Montrouge fallen fast jede Minute dicht bei der hohen Kuppel des Pantheon. Dieses und das schöne Gebäude des Val de Griice werden wahrscheinlich durch Geschosse der Versailler zerstört werden, ehe noch daS Feuer der Brandstifter sie erreichen kann. Ganz dicht bei St. Sulpice ist starker Rauch bemerkbar, jetzt züngelt

das''^' Feuer nicht die sämmtlichen Höfe desselben. Soviel wir durch die Flammen und den Rauch, welche über^uwll. den Tuileriengarteu emporsteigen, zu ^ehen vermö-z^^ Vi'alc ^Vuer Xeu^. Irle Ilove ^071 . 'er! . Veron Lt.2 geu, hat das Feuer nunmehr auch das Palais Neyal^^. erreicht. Ein Jeder ruft: „DaS Palai - Rohalnriz brennt,' und wir vergewissern uns, daß dem wirtlich!?»-^ so ist. Notre-Dame und daS Hotel Dieu sind un-!^^ sichtbar. Wahrscheinlich werden beide mit Riesen-^^ schnelle zu Asche

Pandämonium steigt eS hier zum klaren Himmel,^.'^ empor. DaS neue Opernhaus ist bisher noch ver-j^,-, schont geblieben, aber schon wird dasselbe von Rauch eingeschlossen, und eS müßte fast mit Wunderdingen zugehen, sollte eS davonkommen. Jetzt können wir deutlich sehen, wie das Palais de Justice, die heil, ullnl Kapelle, die Polizeipräfektur und das Hotel de Ville 8ali. sämmtlich so lichterloh in Flammen stehen, daß eS,^^ unmöglich sein wird, auch nur einen Theil voilj ihnen vor dem allgemeinen Untergang

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1864
Umfang: 4
, als wenn sie verschiedene Richtungen einschlügen; aber alle vier, Zmperatori und Maspoli in einem Wagen, 'Trabucco in einem anderen Wagen und Dreco 'iw Eisenbahn-OmuibuS, ließni sich nach' idem Hotel Äl. Marie, Nue Rivol» 83,) führen. Im- lperatpri, M'aSpÄi und Greco mietheten unter dem Namen Fipretti Zimmer, in welchen-sie ihr Gepäck unterbrachten. Was Trabucco anbelangt, der nur Träger eines Waldhorns und eines SackeS war, so verließ derselbe im Lause deS Tages das Hotel. Er härte angekündigt, daß er nach London

abreisen werden aber er begab sich nach dem Hause 193 in der Rue St. Honore, wo Grcco, der schon bei einer früheren Reise dieses HauS bewohnt hatte, ihn empfahl und ihm ei» ^Zimmer geben ließ. Diese Installationen wa ren provisorisch. «Schon am 23/ kam Grcco na 1? dem Hotel de NapleS, Rue ^St. Honore 476; er miethete- dort drei Zimmer, die am nämlichen Tage von ihm, Maspoli und Trabucco bezogen wurden, und nahm die Fürsorge zu sagen, daß er sich noch London be gebe. Am folgenden Tage holte Greco

Imperator,, der in einem vierten Zimmer untergebracht wurde. In diesen verschiedenen Hotels kam das Austreten dieser Fremden sonderbar vor. Sie halten von ihrer Ankunft an ein ungewisses, geheimnißvolles und zwei deutiges Benehmen: im Hotel St. Marie hatte Greco dem Aufwärter anempfohlen, den Schlüssel Niemand, selbst seinem Vater nicht, zu geben; im Hause 178 der Rue St.Honorc hatte Trabucco der FrauMvus- >et, Eigenthümern, des Hotels, die Bemerkung ge macht, daß die Schlösser der Möbel nickt

hinreichend fest seien; er hatte deshalb bei Liaid einen neuen, zu verschließenden Kasten gekauft und den Inhalt seines Sackes darin aufbewahrt. Als sich Greco im Hotel de NapleS einquartierte, ließ er die Schlösser seiner Möbel durch einen Schlosser untersuchen. Er wollte seine Effekten selbst in sein Zimmer brnigrn. Er verzögerte so viel als möglich die Vorzeigung seiner Papiere unv die seiner Freunde. Erst' am t. Jänner ermöglichte es die Frau Thierry, Eigenthum erin des Hotels, daß ihr die Pässe Tra

- bucco'S, Jmperatori's und MaSpoli's vorgezeigt wur den; Grero. dem der Gedanke, daß die Bücher von dcn Polizei-Inspektoren untersucht werden würden, unerträglich erschien, gab erst am zweiten Jänner seine Zustimmung zu seiner regelmäßigen Einschrei. bung. Mit e inem Worte, die verschiedenen Schritte dieser Männer verriethen ein Gefühl der Unruhe; sie nahmen gewöhnlich die Fürsorge, wenn sie ausginge», einen der Ihrigen im Hotel zur Ueberwa- chung zurückzulassen. Der Kellner, welcher sie bediente

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 14.08.1871
Umfang: 4
hier eingetroffen und direct in'S .Hotel Bauer' gefahren, wo sie vom Herzog von Mecklenburg, dem Prinzen von Holstein, dem Fürsten von Waldeck, der Gemeindevertretung und einem zahlreichen Curpubli- cum mit Hochrufen empfangen wurden. Unmittelbar nach der Ankunft erschien der Obersthofmeister Fürst Hohenlohe im „Hotel Bauer', um Kaiser Wilhelm zur Hoftafel einzuladen, zu welcher sich derselbe jetzt um 6 Uhr begibt. — 8^/q Uhr Abends. Soeben fährt Kaiser Wil helm nach beendeter Hoftafel in das „Hotel Bauer

' zurück. Auf der Fahrt von Ebensee nach Ischl, bei Weißenbach, wurde den Majestäten ein prachtvolles Blumenbouquet in den offenen Hoswagen geworfen. Als der Kaiser von Oesterreich nach der Ankunft im „Hotel Bauer' allein in die kaiserliche Residenz zu rückkehrte, wurde er überall mit stürmischen Hochs begrüßt. Im „Hotel Bauer' soll ein Feuerwerk stattfinden. — 10 Uhr Abends. Aus ausdrücklichen Wunsch des Kaisers Wilhelm unterblieb die im „Hotel Bauer' beabsichtigte Beleuchtung, wie auch das Abbrennen

des Feuerwerks. Ischl, 12. August. Gestern nach,dem Diner besuchte Kaiser Wilhelm den Herzog von Mecklenburg und den Fürsten von Waldeck und zog sich sodann zurück. Soeben, 9 Uhr Vormittags, fuhr der deuifche Kaiser zu der von Gmunden einqetroffenen Prinzessin Louis« von Preußen in das „Hotel zur Post'. Hierauf besuchte der Kaiser den Herzog vou Mecklenburg, die Landgräfin Arcoli, den Grasen R?dern, den kaiserlich österreichischen Gesandten Grafen Wimpffen und die Baronin Ofsenberg; um 2 Uhr findet

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 30.12.1871
Umfang: 8
gediehen sei, fanden zu ihrem Ent setzen im Ösen die verkohlten Ueberreste der Magd. * (Vier Personen erfroren.) In der Umgebung von Maros-Vasarhely sind während der jüngsten strengen Kälte (24 Grad Neanmnr) zwei Kaaler Insassen, ein Zigeunerknabe und ein Schneiderlehrling erfroren. * (Hotel Metropole.) Die dringend noth wendige Vermehrung der Hotels, insbesondere angesichts der Wiener Weltausstellung, sördert zum Theile Colossalbauten zu Tage. Den ersten Nang in dieser Beziehung wird zweifellos

das „Hotel Metropole' einnehmen, das jetzt auf dem Franz-Josephs-Kai erbaut wird. Der ungewöhn lich glücklichen Lage wird — nach den von uns eingesehenen Plänen — eine prachtvolle äußere und innere Ausstattung entsprechen. Das Hotel zählt an 400 luxuriös eingerichtete Zimmer für etwa 500 Personen und außerdem noch 60 Geschästs-Loealitäteu, für welche bei der durch die günstige Situirung begründeten Nachfrage bereits viele Miethanträge vorliegen, so daß weitere Offerten nur noch ganz kurze Zeit ange

nommen werden. Bekanntlich wird das Hotel mit einem schattigen Parke umgeben sein. Die Einrichtung besorgen erste Firmen des Wiene Platzes. Die Lutnng des Hotels soll der gegen wärtige Direktor des „Hotel Bauer au lao' in Zürich, Herr L. Speiser, übernehmen — eine Wahl, die eine Neclame für das Hotel ist. * (Auf den Gipfel der Hohenstaufen,) wo sich nur noch elende Mauerreste von dem al ten stolzen Schlosse des Kaisers Barbarossa zei gen, soll setzt ein Warttynrm in mittelalterlichem Style errichtet

den Hin terkopf bewußtlos zn Boden gestreckt. Seine Erinnerung datirt nun erst von dem Wieder erwachen in seiuem Hotel „Unter den Linden'. Seine Erkundigungen, auf welche Weise er hier angelangt sei, ergaben, daß ihn eine Droschke an diese Adresse abgeliefert habe. Er erinnert sich, der „Dame' seine »Adresse genannt zu haben. Ein zweitägiges heftiges Wundfieber und der Verlust seiner goldenen Uhr nebst Kette, seines goldenen Siegelringes und. seiner mit Geld ge füllten Brieftasche waren die Folge

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 14.08.1871
Umfang: 8
Kaiser Wilhelm hier an, über nachtet im Hotel „Erzherzog Carl' und fährt über morgen um 9 Uhr früh nach Gastein. Der Frem- verkehr ist in diesem Monate außerordentlich stark, man zahlt an manchem Tage 3—9000 Fremde, für welche unsere sämmtlichen Gasthauser nicht ausrei chen, weßhalb viele in Privatwohnungen Platz neh men. Sollte die Frequenz in der Weise fortbestehen, so dürfte die Platzirung der Theilnehmer an der Generalversammlung des deutschen Alpenvereines schwierig sein. Indessen befinden

gemeinschaftlich das Schiff und bestiegen sofort den Wagen, um die Reise nach Jschl fort zusetzen. *— Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm sind um 1/2 6 Uhr Nachmittags hier eingetroffen und direkt in's Hotel Bauer gefahren, wo sie vom Herzog von Mecklenburg, dem Prinzen von Holstein, dem Fürsten von Waldeck, der Ge meindevertretung und einem zahlreichen Kurpublikum mit Hochrufen empfangen wurden. Unmittelbar nach der Ankunft erschien Se. Durchlaucht der Oberst hofmeister Fürst Hohenlohe

. im Hotel Bauer, um Kaiser Wilhelm zur Hoftafel einzuladen, zu welcher sich derselbe jetzt um 6 Uhr begibt. »— 11. Aug., 8V4 Uhr Abends. Soeben fähr« Kaiser Wilhelm nach beendeter Hoftafel in das Hotel Bauer zurück. Auf der Fahrt von Ebensec nach Jschl, bei Weissenbach, wurde den Majestäten ein prachtvolles Blumenbouquet in den offenen Hof wagen geworfen. Als der Kaiser von Oesterreich nach der Ankunft im Hotel Bauer allein in die kaiserliche Residenz zurückkehrte, wurde er überall mit stürmischen Hochs

begrüßt. Im Hotel Bauer findet ein Feuerwerk statt. *— 11. Aug., 10 Uhr Abends. Auf auSdrück lichen Wunsch des Kaisers Wilhelm unterblieb die Verona. i'ori . . ^ ' '. Unri . . Lallisno Zlattarello Lrient . . . Zt. Wickel-, Z^Iurn . . . . . liran-oll . No^en . IZIuuizu . Klausen . vrlxou. b'raiiionske Krasstew. k'roienkelä llossensssl ZckeNokei' lironner lZrics. . . Zteiaacd . Uatrei . . snoslirrii I!-M . . . k°rit?oos . Zckiraz. . vriilexs - üuiiiU . . 5?0rxl . . Lirckdlclil üukstelii Noseoke

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 24.11.1864
Umfang: 6
hin, damit ich nicht etwa mit einem anderen Vetturin anknüpfe. (Brotneid!) Ich: Ihr Italiener kennt uns Deutsche schlecht. Bei uns gilt die Regel: Ein Mann ein Wort Er: (Den silbernen Fapalivo einsteckend.) Auch recht. — Wohin befehlen euere Herrlichkeit? Ich: Morgen Punkt 6 Uhr Früh zum Hotel dclla Minerva. Er: Si Vossiguoria. Sie werden einen Vetturin kennen lernen der Pünktlichkeit liebt! Addio. I ch: Servitor sao zu deutsch: Gehorsamer Diener, und somit war der Handel abgeschlossen. Ich (ab.) Auf meinem Heim wege

zux Minerva überrechnete ich, ob eS etwa morgen ein kurzes Meßchen in der Kirche sopra Minerva trage, da diese Kirche gerade an daS Hotel della Minerva anstößt. Die ver heißenen Pünktlichkeiten des Vetturin schlug ich ungeachtet seiner Versicherung auch nicht hoch an und so beschloß ich eS dennoch zu wagen eine hl. Messe zu hören, da meine Mutter eS mir von Jugend an gar so sehr anS Herz gelegt hatte. Der Morgen meiner Abreise war angebrochen ein herrlicher September Morgen, das Bündel lag

auS. Da hab ich eS nun mit meiner Mutter guten Lehren. Der Vetturin ist fort und mir bleibt — daS leere Nachsehen. Doch wir werden erfahren, daß ich meiner Mutter Unrecht that. Eine Mutter ist halt doch im mer klüger als der Sohn. Ich trat wieder in das Hotel und trieb endlich einen der Kellner auf, alles andere Hotel-Perso nale ruhte noch in den Armen deö süßesten Schlummers. Wie bekannt ist eS in großen Hotels gang und gäbe NachtS lange zu wachen und morgens lange zu schnarchen. Ich erkundge mich, ob kein Wagen vorgefahren wäre

und er behauptete keck und kühn, nicht ein Mäuschen habe sich in und vor dem Hotel gerührt. Allo nichts Vetturino fragte ich nochmals? Mente sprach der Kellner und kehrte mir gähnend den Rücken. Ich ver wünschte alle Pünktlichkeit, hatte jedoch noch eine kleine Hoff nung für die italienische Unpünktlichkeit und schlenderte daher auf dem Platze vor dem Hotel eine Zeit lang auf und ab. Ich pfiff auS Langweile Arien deutscher Lieder vor mich hin, und betrachtete dabei ein Paar gemüthliche Buben

genfertige Mann zuvor, machte mir Vorwürfe, daß ich ihm von Rom davonlaufen wollte, daß er nicht zur rechten Zeit im Hotel della Minerva eingetroffen, sei Niemand anderer als zwei Passagiere aus Belgien schuld, die gar nicht aus den Federn gewollt hätten. Sehen Sie fuhr er mit lieblich einla dender Stimme weiter, dort steht die Kutsche, die zwei Herrn,

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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.09.1864
Umfang: 4
, ihn in seinem Hotel zu besuchen und läßt sich schottische Dudelsackpfeifer kommen, die zu diesen impro- visirten Matineen und Soiröen aufspielen müssen. Er geht aus vollkommen angekleidet und kehrt mehr als halb entblößt zurück, indem er Rock, Weste, Hut, Schuhe rc. unterwegs vertheilt hat. Innerhalb wie außerhalb des Hotels erscheint er in einem dem Urzu stand fast gleichen Kostüm, das eben in nichts mehr als einem sehr kurzen Flanellhemdchen besteht; auf dem Kopf trägt er als Helm ein silbernes Schüffelcouvert

) zu machen. Er wird zum Schrecken Aller; denn selbst bei Nacht ruht er nicht, sein Treiben ist da womöglich noch weit schlimmer und (bei Licht und Feuer) gefähr licher. Das Hotel fängt an leer zu werden. Der arme Wirth ist trostlos; er weiß nicht, wie es anstellen, um Ruhe ohne Eklat zu erzielen. Er verfällt auf die Idee, den „Honourable' spazieren zu fahren. Gedacht, gethan. Eine Equipage mit Vieren fährt vor; die neue Farce scheint den Bruder des Carl of Airlie zu er götzen. Er gibt sich den Freuden einer Spazierfahrt

? aus den Fluthen und kehrt dann scheinbar ermattet nach dem Hotel zurück. Hier beginnt er jedoch seinen Unfug auf's Neue und schlimmer, denn zuvor. Endlich faßt sich der Wirth ein Herz und telegraphirt an einen der jüngrrn Bruder des Lords. Dieser erscheint umgehend, ist jedoch ebenso wenig als irgend ein Anderer im Stand, auch nur den Schatten eines Eindrucks auf seinen Bruder zu machen. Der Wirth versucht nun ernst aufzutreten. Empört über diese Frechheit befiehlt Ogilvie, seine Sachen zu packen

und dieselben nach dem Adler-Hotel zu bringen. Man ist glücklich, man ist ihn endlich los. Doch sein Ruf ist ja längst vor ihm im Adler gewesen und er findet verschlossene Thüren. Er will zum Royal Hotel zurück; doch auch hier hat man Vorkeh rungen getroffen, um nicht aufs Neue von dem bösen Gast heimgesucht zu werden. Einen Moment überlegt Ogilvie, dann verschwindet er. Nach Dunoon Castle geht sein eiliger Lauf. Dieses alte Schloß wird von Herrn Eglinton und Familie bewohnt. Er zerschlägt eine der großen Spiegelscheiben

in den Parterrefenstern, klettert ins Zimmer und macht sich's auf einem eleganten Ruhebett bequem. Den Gärtner, der den Einbruch gesehen und nun eintritt, um ihn hinauszuweisen, wirft er aus dem Fenster; ein Gleiches widerfährt dem Sohn des Herrn Eglinton. Endlich macht er sich im Grauen des Morgens auf die Beine. Aufs Neue zieht er am Royal Hotel wüthend die Klingel; doch man öffnet nicht. Fluchend und stampfend steht er da, als plötz lich Herr Eglinton Vater erscheint, begleitet von zwei handfesten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.08.1870
Umfang: 6
, das die Franzosen zu einer Schlacht aufgedonnert haben, schreibt der Berichterstatter der „N. F. Pr.' Nachstehendes vom 2. August 1 Uhr Nachmittags: Heute um halb 11 Uhr dröhnten plötzlich mehrere rasch aufeinander folgende Kanonenschüsse von den französischen Bergen herüber, dann heftiges Klein- gcwchrfencr, wieder Kanonenschüsse u. s. w. Ich eilte rasch aus dem Hotel über die neue Saarbrücke und wollte eben die Straße nach dem Exerzierplatze einschlagen, als mir von denselben in geradezu un regelmäßiger

Flncht eine Kompagnie der Vierziger- Füsiliere entgegenkam. „Sechs- bis achttausend Mann Franzosen sind im Anrücken, bestehend ans Infanterie, Kavallerie und verhältnißmäßig viel Artillerie,' hieß eS; „sie werden bald ans dcm Exerzierplätze sein!' Ich lief also schnell zurück in'S Hotel, hing meinen Tornister um und steckte das Feldglas und die Nnmslasche ein, zahlte meine Rechnung und eilte die St. Johannstraße entlang. Da erdröhnt plötzlich ein Kanonenschuß aus nächster Nähe; eS mußte schon

eine Kanone auf dem Exerzierplatze sein. Als ich in'S Hotel Hagen kam, vor welchem ein Bataillon Vierziger marschbereit stand, sah ich vom Hinter Hause dieses Hotels, wie eben die Franzosen an der uns gegenüberliegenden Seite deS Exerzierplatzes - welcher, ein regelmäßiges, viereckiges Plateau, die ganze Stadt St. Johann, sowie den Bahnhof und die Hügel dahinter beherrscht — eine Batterie aus führten. Es dauerte nicht lange, so donnerte auch schon die erste Granate herüber. Dieselbe fuhr in das Dach

eines großen, mit Ziegeln gedeckten Wohnhauses, explodirte und setzte sofort den Dach stuhl in Brand. Die zweite Granate traf den Bahnhof, hinter welchem gleichfalls ein Bataillon Vierziger stand. Nun fielen die Schüsse sehr schnell aufeinander, alle in der Direktion über das Hotel Hagen gegen den Bahnhof. Viele explodirteu ober den Häusern St. Johanns und demolirten die Dächer; andere sielen in die Straßen und zer schmetterten Fenster und Läden. Binnen einer halben Stunde stand ein Dutzend Häuser

ein Geschoß fuhr, jammerten und weinten die Weiber, an besonders die Dienstmägde, daß es zum Erbarmen I'?! war. Um das Hotel Hagen schwirrten die Shrap- nels, daß wir stets gefaßt waren, im nächsten Au- geublicke eine in das ebenerdige Zimmer fahren zu ehen, in welchem sich Alles bunt durcheinander zu- 'aiiimengedrängt hatte. Da waren zwei jnnge Damen, welche sich ver- hältnißmußig sehr ruhig in ihr Schicksal ergaben; da waren vier Engländer, welche mit echt englischem Humor in dieser gefährliche

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.06.1863
Umfang: 4
, und setzte sich selber daS gebotene auf, daS eigene aber der Aebtissin, indem er fragte, ob es ihr nicht gut stehe. Der Scherz verbreitete allgemeines Heiterkeit unter den Anwesenden. Die Aebtissin versicherte das Kloster werde daS Geschenk für immerdar als ein theueres Angedenken aufbe wahren. — Sin Wiener Hotel. Zu den Sehenswürdig keiten Wiens gehört jetzt das Hotel Heydner, daS in diesen Tagen eröffnet worden ist. DaS Hotel, ei» wahrer Prachtbau, enthält gegen t50 Zimmer in 3 Stockwerke» uud 6 große

Säle. Zum ersten Male findet man in einein Wiener Hotel ein Pavillon. daS höchst elegant eingerichtet ist und Raum für 40 bis 30 Besucher enthält. Sämmtliche Zimmer und Sa lons sind von Wiener Industriellen eingerichtet; man erzählt, daß ein Teppichfabrikant allein für 60.000 fl. Teppiche lieferte. Der Eröffnungstag deS HotelS gab den Fiakern Gelegenheit zu einem Wettfahrt», an dem das Comite veS Trabclubs nicht betheiligt war. Herr Heydner hatte demjenigen Fiaker, der den ersten Gast ihm znsühren

würde, eine Belohnung von 30 fl. versprochen. Das Hotel wurde Montag Mit tags eröffnet. Um ^3 Uhr langte der Schnellzug auS Prag an; Sie können sich den Wetteifer unserer Rosselenker denke». Zehn Minuten »ach Eintreffen deS ZugeS im Nordbahnhofe war der erste Gast im Hotel Heydner angelangt; der Fiaker erhielt die ver sprochene Belohnung. Amtliches. Von der Finanz-LandeS-Direklion für Tirol und Vorarlberg wird aus den im ReichS-Gesetz- Blatte — X Stück, Nr. 26 — enthaltenen Erlaß de« t. k. Finanz-Ministeriums

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.08.1870
Umfang: 8
, 2. August, 1 Uhr Mittags, schreibt man der „N. Fr. Pr.': Heute um halb II Uhr dröhnten plötzlich mehrere rasch aufeinander folgende Kanonenschüsse von den französischen Bergen herüber, dann heftiges Klein gewehrfeuer, wieder Kanonenschüsse u. s. w. Ich eilte rasch aus dem Hotel Hagen über die neue Saar brücke und wollte eben die Straße nach dem Exercier- platze einschlagen, als mir von demselben in geradezu unregelmäßiger Flucht eine Compagnie der Vierziger- Füsiliere entgegenkam. „Sechs

- bis achttausend Mann Franzoseu sind im Anrücken, bestehend aus Infanterie, Cavallerie und verhältnißmäßig viel Artillerie', hieß eS; „sie werden bald auf dem Exercierplatze sein!' Ich lief also schnell zurück ins Hotel, hing meinen Tornister um und steckte das Feldglas und die Rum- fiasche ein, zahlte meine Rechnung und eilte die St. Johannstraße entlang. Da erdröhnte Plötzlich ein Kanonenschuß aus nächster Nähe; es mußte schon eine Kanone auf dem Exercierplatze sein. Als ich ins Hotel Hagen kam

— eine Batterie aufführten. Es dauerte nicht lange, so donnerte auch schon die erste Granate herüber. Dieselbe fuhr in das Dach eines großen, mit Ziegeln gedeckten Wohnhauses, ex- plodirte und setzte sofort den Dachstuhl in Brand.- Die zweite Granate traf den Bahnhof, hinter wel chem gleichfalls ein Bataillon Vierziger stand. Nun fielen die Schüsse sehr schnell auf einander, alle in der Direction über das Hotel Hagen gegen den Bahnhof. Viele explodirten ober den Häusern St- Johanns und demolirten die Dächer

, nicht noch das Leben zu ver lieren. In den Häusern, welche an der Schußlinie gegen den Bahnhof liegen und in welche jeden Augenblick ein Geschoß fuhr, jammerten und weinten die Weiber, besonders die Dicnstmägde, daß es zum Erbarmen war. Um das. Hotel Hagen schwirrten die Shrapnels, daß wir stets gefaßt waren, im nächsten Augenblicke eine in das ebenerdige Zimmer fahren zu sehen, in welchem sich Alles bunt durcheinander zusammengedrängt hatte. Da waren zwei junge Damen, welche sich verhält nißmäßig sehr ruhig

ich hier neben der Whistpartie diese Zeilen schreibe. Ob Sie dieselben überhaupt erhalten werden, ist die Frage; eS scheint schon mehr als zweifelhaft, ob es uns gelingen wird, den Franzosen zu entfliehen. Sie schießen unglaublich viel — jeden Augenblick donnert ein neues Geschoß herüber. Die Straßen sind wie ausgefegt, keine menschliche Seele iMzu sehen. .'.5 ' - Nur eine Compagnie Vierziger-Füsiliere steht noch vor unserem Hotel — auch sie flüchtet endlich. Italien und Preußen. Ueber die letzten

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.11.1868
Umfang: 6
— wie der Verlaus der Historie be weist — auch der Heldin , einer heimlich liebenden Hausherrnstochter, beizubringen wußte. Der große Finauzmann und kleine Spekulant wohnte in einem der ersten Hotels und leitete seiuen Entsührungsplan — denn um nichts Geringeres als um eine Entfüh rung handelte eS sich — damit ein, daß er in selbi> gem Hotel vor etwa drei Wochen für eine Dame ein geräumiges, elegantes Appartement bestellte, das zu erlangen ihm natürlich nicht sehr schwer fiel. ES verging Tag um Tag

und die in Aussicht gestellt. Dame erschien nicht, um von ihrer Wohnung Besitz zu nehmen; dafür aber liefen in einer Art geometri scher Progression für die Dame diverse Gegenstänoe, Wäsche, Krinolinen, Roben u. s. w., im Hotel ein- Der Hotelier, durch die Thatsache, datz ein Zimmer in feinem Hotel leer stand, während er Hunderte von Gästen unbefriedigt weiterziehen lassen mußte, aus jene Manipulation aufmerksam gemacht, wollte eben Schritte zur Lösung des Zimmerräthsels versuchen, als sich ihm eine bejahrte Dame

mit der ernsten Aufforderung vorstellte, die ihrer Tochter sehlenden Gegenstände, welche in sein Hotel gebracht worden sein mußten, auszuliefern. Der Hotelier konnte dies von Rechtswegen nicht thun, da der junge Mann das gegen protestirte, und so entspann sich eine Verwick lung, welche demnächst bei Gericht ihre Lösung finden wird. Die diversen Effecten wurden natürlich im Einverständnisse deS liebenden Mädchens von dem jungen Manne in'S Hotel gebracht — erst sollte eben das Eigenthum, dann in natürlicher

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.04.1871
Umfang: 6
Gesandte wegen „in solenten Betragens gegen den preußischen Ge sandten' abberufen werden.) Paris, 28. März. Die Installation der Delegirten der Commune erfolgte mit großem Pomp im Hotel de Ville. Man meldet, daß die Sitzungen der Commune nicht öffentlich sind; es werden über dieselben kein' Berichte, sondern nur ein tägliches Protokoll geführt werden. Oberst Schölcher gab seine Demission der Nationalgarde- Artillerie. Mau meldet, daß die Barrikaden beim Hotel de Ville beseitigt wurden. Die Wahlen

der Ossiziere der Nationalgarde finden den 30. März statt. Um 4 Uhr wurde auf dem Hotel de-Ville-Platze unter Kanonendonner die Com mune feierlich proklamirt. Mehrere Maires gaben ihre Demission; einige gewählte Municipalräthe haben die Annahme des Mandates abgelehnt. Das officielle Gesammt-Resultat der Wahlen ergibt, daß 360,000 Wähler sich der Abstimmung ent halten haben. Auf die Anhänger der Znsnrrek- tion fielen 100,000 Stimmen, auf die bisherigen Mitglieder der Municipalität blos 40.000. Ge stern

Abends fand in Versailles im „Hotel du Reservoir eine Versammlung aller orientalistischen und legitimistischen Mitglieder der National-Vcr- sanunlnng statt, an welcher auch die imperialisti schen Depntirtcn uud die vom liukeu Centrum theilnahmen. Es wurde, wie die „Liberte' meldet, einstimmig beschlossen, so schnell als möglich die monarchische Negiernngsform wiederherzustellen. Paris, 2g. März. DaS „Jouru.il Offiziell' des Comite's sagt: In der gestrigen Sitzung hat die Commune von Paris erklärt

-Platzes.- Man befürchtet, daß die Commune alle Wechsel zu annulliren beabsichtige. Ein Mitglied der Commune, Thiez, besetzte das Hotel der Posten. Das Ausseben der Stadt ist traurig. Der Straßenverkehr hat stark abgenommen; die Cafe's und Kaufläden sind geschlossen. Einer Depesche der Daily NewS aus Paris vom 31. März zufolge hat die Commune bei füuf Versicheruugs-Ge ellschaften eine Geldanleihe erpreßt. Die englische Postverbindung nach Paris wurde eingestellt. Paris, 1. April, Miltags. Man sagt, day

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 10.11.1870
Umfang: 8
. berichten über die Unruhen RS84 vom 31. Oktober: Die Nachrichte» von der Ein nahme von Metz, der Wiedereinnahmt von Le Bourget und die Gerüchte von Verhaudlungen über einen Waffenstillstand erzeugten eine bedeutende Gährung. Das Hotel de Bille wurde von den Anhängern der ultraradikalen Partei besetzt, welche beabsichtigten, eine Commune von Paris einzusetzen. FlourenS leitete die Bewegung. Man wollte die Negierung zur Abdankung zwingen. Ein Individuum prokla- mirte diese Absetzung. Picard entkam

. Er ergriff die nöthigen Maßregeln, um den Widerstand zu organisiren, befahl Generalmarsch zu schlagen, ließ die Nationaldruckerei besetzen und verbot, irgend welche Bekanntmachung zu drucken. DaS Mini sterium wurde von ihm aufgefordert, sich in Ver- theidiqungSzustand zu setzen. Die Admirals La- ronc!o:e und Chassley stellten sich Picard zur Ver fügung. Gegen Mitternacht zogen Bataillone der Nationalgarde und der Mobilgarde gegen das Hotel de Ville, wo JuleS Favre, Garnier, Pagc-S und JuleS Simon

noch gefangen waren. Favre weigerte sich, seine Demission zu geben und erklärte, er habe sein Mandat von der Bevölkerung und werde sich nur vor einer regelmäßig gewählten Regierung zu rückziehen. Die Aufständischen forderten FlourenS auf, die Mitglieder der Regierung nach VincenneS zu schicken. Eins Kompagnie Mobilgarde drang hierauf in das Hotel de Ville ein und drängte die Aufrührer in die oberen Stockwerks des Hauses zu rück. Zahlreiche weitere Bataillone rückten inzwi schen unter dem Rufe an: „ES lebe

die Einwohner auf, vor Gerüchten jeder Art auf der Hnth zu sein, da die Urheber der Ruhestörung vom 31. Oktober eine Anzahl gedruck ter amtlicher Formulare mit Stempel entwendet und die Urheber jener falschen Nachrichten bei der Ver breitung derselben aus dem Hotel de Ville gestohle nes Papier beuützten. Seitdem hat die Regierung nicht mehr ihren Sitz im Hotel de Ville, sondern hält ihre Sitzungen in einem oder dem andern Mi nisterium ab. Ein Telegramm der „France' quS Marseille vom 5. November bezeichnet

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.08.1870
Umfang: 4
Flügel der Bonnarsch der 1. Division (Stephan) begonnen wmde, deren Spitze um l Uhr daselbst eintraf. Um S Uhr schritt man zum concentrischen Angriff und um halb 5 Uhr waren die Höhen nach einem erbitterten Kampfe ge nommen. Unsere Verluste sind bedeutend. Der Feind Das unheimliche Hotel. Eine Eriminalgeschichle. Bor einigen Tagen saßen wir Abends beim Kamin- feuer und hatten die „harten Zeiten' bereit» so voll ständig erschöpft, daß sich nichts mehr darüber sagen ließ. Das Gespräch kam

auf die Criminalfälle, die in jüngster Zeit abgeurtheilt worden. .Da gerade« von Diebstählen die Rede ist', sagte einer der An wesenden, „so fällt mir ein merkwürdiger Fall ein, der einst in meinem eigenen Hause geschehen ist. Wenn eS Sie interesfirt. so werde ich ihn erzählen.' Der Name des Sprechenden war Bartön — Onkel Sim nannten wir ihn gewöhnlich, denn er hieß mit dem Taufnamen Simeon. Er war in vorgerückten Zähren und hatte den größten Theil seines Lebens «in Hotel geführt. Wir waren begierig, feine

Ge schichte zu höre« und er erzählte, wie folgt: Vor ungefähr zwanzig Jahren führte ich ein Hotel in den westlichen Theilen dieses Staates. Der Ort viar sehr gut, denn die Zahl der Reisenden war sehr beträchtlich und eine große Anzahl Stammgäste be suchte mein HauS. Es war am ersten Juli des Jahres 18 . ., als gegen Abend ein glänzender Wägen vor meinem Hotel anfuhr. Sobald der Kut scher von seinem Bocke gestiegen, bat er einen von meinen Leuten, zu kommen und ihm zn helfen. Der Wagen wurde geöffnet

» ein Todesfall im Hotel vorkam, aber es ließ sich nun nicht mehr helfen. Eine Woche verfloß und Luton schien jeden Tag schwächer zn werden. Er konnte nicht mehr außer dem Bette sein und der Arzt kam jeden Morgen und bisweilen auch am Abend. Clara war die auf opferndste Pflegerin und ich merkte, daß sie zuweilm die ganze Nacht bei ihrem Vater aufgeblieben sein mußte. Eine» Morgen» erhielt ich einen Brief au» New» Dort von einem Advocaten, der fünf Tage mit» seiner Frau und Tochter in meinem Haufe gewohnt

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 02.08.1865
Umfang: 6
in Oberlahnstein angekom men war, hatten sich von den eingetroffenen etwa 30 Abgeordneten uud den übrigen Festtheilnehmern die meisten bereits zu Schisse begeben. Uebrigens waren die Gasthöse daselbst, insbesondere dasHotel „Lahneck,' wo die gegen 4 Uhr eingestellte politische Versamm lung stattgefunden Halle, noch mit vorzugsweise aus Preußen angelangten Personen gefüllt. Als das De- tachemeut an dem Hotel „Lahneck' vorbeimarschirte, wurde dort von einer sich im Garten gegen das Ge länder drängenden größeren

Anzahl Personen „Hoch' geschrieen und demnächst gepfiffen. Der Regierungs- Commissär trat in das Local ein, nnd fand nun das dort anwesende Publicum vollständig ruhig, so daß (da den eingezogenen Erkundigungen zufolge das vorgefal lene Pfeifen von nicht zu ermittelnden Personen ge schehen war) zu einem Einschreiten vorerst keine Ver anlassung gmommen wurde. Einige Zeit nachher wurde in dem Hotel „Lahneck,' in dessen Nähe die Truppe auf einem freien Platz aufgestellt worden.war, mehrfach „Hoch

projectirt gewesenen und polizeilich inhibirten Abgeordnetenfest. Nachdem die Festversammlung be endet war, und ein großer Theil der anwesenden Ab geordneten und Festgäste gegen 4 Uhr mit den beiden zur Verfügung stehenden Dampfbooten die Rückfahrt , angetreten hatte, rückte gegen halb 5 Uhr nassanisches ' Militär, von Wiesbaden kommend, in Lahnstein ein. Da wir beschlossen hatten mit der Eisenbahn anstatt mit den Dampfbooten zurückzukehren, warteten wir im Garten des Hotel „Lahneck'' auf die Abfahrt

, welches Gesicht, Rock, und Hemd des Verwundeten bedeckte, sprang er mft dem Ruf: „Halt,, nicht weiter!' vor die angreisenden ? Soldaten,, und stieß nun zum erstenmal den Befehl, hervor den Garten augenblicklich zu verlassen. Die . Unterzeichneten, deren Hüte ihnen vom Kopf geschlagen,. deren Ueberziehröcke zu Boden getreten waren, folgten sofort diesem Befehl, und. führten den Verwundeten in das Hotel „Stadt Köln,' wo ihm der erste Ver band angelegt wurde. Wir erklären ausdrücklich daß vor diesem Act

der brutalsten Gewalt in dem Garten des-Hotel„Lahneck,' solange das« Militär in dessen Nähe stand, weder Reden gehaltm: wurden noch ge sungen worden ist. Wir wiederholen daß eine Aufsor-. derung. uns - zu entfernen vor dem - Angriff der So lda-n ten nicht an uns ergangen ist; daßiwir fern von je?: der Ruhestörung in friedlichster Weise beisammen sa ßen, und wir erkören daß wir bereit sind das oben Gesagte eidlich vor Gericht zu erhärten. Hr. Adolf Köttgeu ans London und Hr. Bornemann ans Lahn stein

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