uns lächelnd. Aber als er sah, dass der etwas im Hintergrund ge bliebene Fotograf, der sich am Ziel seiner Wünsche wähnte, ihn anvisierte, wehrte er ganz entschieden ab: «Wenn ich gestor ben bin, können Sie mich fotografieren. Zu Lebzeiten nicht!» Der Fotograf Hess das Gerät entmutigt sinken. Danach gab es eine lebhafte Unter Ein Gesellschaftsraum im neuen Hotel « Bristol » nlge Sekunden für ein paar Aufnahmen zur Verfügung zu stellen. Das würden wir als Dolmetscher gerne vermitteln. Also luhren
an und verwandte sich mit einer uns fast beschämenden Liebenswürdigkeit für uns. Aber am andern Ende der Leitung schien eine Stimme freundlich, aber ent schieden abzulehnen. In der Tat — da war nichts zu machen. Ein prächtiges Mittag essen lm «Grand Hotel» linderte unsere Enttäuschung; da sich Direktor Schachner seinerseits bereit fand, sich neben dem Mo dell des Meraner «Bristol», das in Venedig aufbewahrt wurde, aufnehmen zu lassen, würden wir auf jeden Fall nicht mit leeren Händen heimkehren; schliesslich
: «Schrei ben Sie über das Hotel! Fotografieren Sie das Hotel, aber nicht mich!» sagte er zum Schluss. Das also war der Mann, der das neue «Bristol» für mehr als zwei Milliarden Lire hatte bauen lassen. Nach dieser Begegnung wunderte es uns dann nicht, dass er zur Eröffnung seines Hotels nicht in Meran er schienen war. Man hatte etwa zweihundert fünfzig Gäste geladen; die Behörden, Ab geordnete, hohe Offiziere, Hoteldirektoren, Angehörige der Aristokratie und überhaupt der sogenannten Gesellschaft
«Grand Hotel», das in einem Palazzo des Quattrocento unter gebracht ist — die mehr Kunst und Kunst geschichte beherbergen. In der Verbindung von modernster Technik und erlesenem, künstlerischem Geschmack, beides in über wältigender Grosszügigkeit angewandt,- dürfte das « Bristol» heute in Europa kaum seinesgleichen haben. Es ist zu hoffen, dass ausländische Gäste das bestätigen: wenn es die Meraner sagen, können sie in den Ver dacht lokalpatriotischer Uebertreibung kom men. Beginnen
GRcimand Gûôxinoi Zur Eröilnuug des «Bristol» in Meran Eine grandiose Sache Im Frühjahr 1954 besuchte uns in Meran ein guter Bekannter, der sich sein Brot damit verdient, dass er kreuz und quer durch Europa rast und für illustrierte Zei tungen fotografiert. Er hatte auch von Me ran zahllose Aufnahmen gemacht, und auch den Neubau des «Bristol» hatte er in al len seinen Phasen fotografiert. Gerne hätte er einige Serien schon vor der Vollendung und amtlichen Einweihung des Hauses ver öffentlicht