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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 19.02.1910
Umfang: 20
halten! Daß sie sich wegen der vorausgegangenen Prahlerei — zum Gimpelfänge! — nicht schämen, so etwas öffentlich zu sagen! 53. Ein Ausspruch des Dr. von Grabmayr im Landtag mag den Konservativen große Ge nugtuung verschaffen. Cr äußerte sich nämlich: Das so gepriesene allgemeine Wahlrecht sei von recht zweifelhafter Güte; der jetzige Reichsrat fei ein abschreckendes Beispiel dafür. Andreas Hofer in Mantua. (Zn Hofers 100. Todestage — 20. Februar 1810*). In den Geschichtswerken liest man allgemein

, „daß Andreas Hofer nach seiner Gefangennahme auf der Brantacher Alm am 28. Jänner 1810 mit seinem treuen Kajetan Sweth nach Mantua abgeführt worden sei, wo sie am 5. Februar an kamen und in einer Kasematte bei Porta Mulina eingesperrt wurden. Am 20. Februar 1810 um 11 Uhr vormittags trat Hofer, von den Erzpriestern Alexander Borghi, Pfarrer von St. Michel und Johann Baptist Manifesti begleitet, durch die Ge fängnispforte und stieg dann die Treppe hinab. Als er an der Porta Mulina oie Kasematten

vor beischritt. worin mehrere gefangene Tiroler waren; wäre der Eskorte die übrige Besatzung der Stadt gefolgt. Auf einer breiten Bastion, unweit der Porto Ceresa, hätte der Zug Halt gemacht und dort wäre Hofer kriegsrechtlich erschossen worden. Den Leichnam trugen die Grenadiere in die benach barte St. Michaelskirche, wo er bei den feierlichen Exequien im Beisein einer Ehrenwache dem Anblick des Publikums ausgesetzt war. Hofer wurde dann im Garten des Pfarrers von St. Michael (Staffler), im damaligen

Heimat kunde und Heimatschutz, Verlag von F. Pleticha, Meran-Unter- mais, Preis per Jahrgang Kr. 4.80. festi wurde er beerdigt. (Hormayr, Geschichte Andreas Hofers — 1816 und 1845.) Der Pfarrer von St. Michael, Anton Biauchi, bewilligte einen Platz in seinem Garten. (Josef Rapp, 1852, Tirol im Jahre 1809.) Auch I. Hirn (Tirols Erhebung im Jahre 1809, T. 843, Innsbruck 1909) läßt Hofer auf der Bastei j an der Porta Ceresa den Märtyrertod erleiden." i Unter den vaterländischen Geschichtsschreibern

! herrscht, wie wir sehen, in dieser Hinsicht die größte j Verwirrung. Diese Angaben, besonders was die i Porta Ceresa betrifft, leiden an großer Unwahr- - scheinlichkeit. Die Porta Ceresa ist von den Ker- ! kern der Citadella di Porto bei der Porta Mulina, ! wo Hofer mit Sweth eingesperrt war, fünf Kilo- j meter, im entgegengesetzten südlichen Ende der ' Stadt gelegen, entfernt, und es ist an und für ! sich kaum anzunehmen, daß die Franzosen diesen j weiten Weg zur Erschießuug Hofers gewählt hätten

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Gardasee-Post
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Seite 1 von 12
Datum: 19.02.1910
Umfang: 12
Roma 17, sowie alle An- noncen-Expeditionen der ln- u. Auslandes. Kontokurrent: Centralbank d Sparkassen Innsbruck. No. 8. Riva, 19. Februar 1910. V. Jahrgang. Andreas Hofer im Liede. Zum hundertjährigen Gedenktage der Erschießung Hofers (20. Februar 1910). Von Otto Rail. Nachdruck verboten. Andreas Hofer, der gerade vor einem Jahrhundert, am 20. Februar 1810 zu Mantua ein Märtyrer der deutschen Freiheit wurde, ist einer der populärsten Helden der modernen Geschichte. Julius Mosens Lied „Andreas

Hofer“ ist ein echtes und rechtes Volkslied geworden. Kein Schullese- oder Liederbuch, das dieses Lied nicht enthielte, kein Kind in Deutschland, das nicht schon einmal gesungen hätte: „Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war, ln Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol!“ Wie sehr dies Lied aus dem Herzen des deutschen Volkes gesungen war, das hat Julius Mosen selbst erlebt, dem sein Lied, bald

nachdem er es hatte drucken lassen, von der Straße entgegenklang, wo es ein Leierkastenmann zu seiner Orgel ertönen ließ. Aber Julius Mosen war es nicht allein, der den „Sandwirt“, den treuen, mutigen und klugen Tiroler Volkshelden besungen hat. Die Schar der Hofer-Sänger ist so groß, daß man ein ganzes Buch wohl mit den Liedern füllen könnte, die auf ihn er klungen sind. Am bekanntesten nächst dem Mosenschen Liede ist das im Jahre 1814 entstandene Gedicht Max von Schenkendorfs wohl, das ein Erlebnis

der Zitadelle beerdigt. Von dort aber brachte man sie am 21. Februar 1823 in das für Hofer bestimmte Grabmal in der Hofkirche zu Innsbruck. Diese Leichen überführung hat Graf von Württemberg in seinem Liederzyklus geschildert. Er läßt die Tiroler Jäger Nachts die Zinnen des Walls von Mantua erklimmen, um die Leiche aus zugraben : „Zu Mantua am Hochgericht Suchen in Schutt und Steine Die Jäger auf aus Kindespflicht Des Märtyrers Gebeine. — Nicht soll im fremden, welschen Land Des Helden Asche modern

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Gardasee-Post
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Seite 2 von 12
Datum: 19.02.1910
Umfang: 12
Seite 2, Umringt von hohen Herren Mit Krön' und Herrscherstab. Phantastische Gestalten, Sie zeigen darunter sich, So wie der große Alfred Und Held Theoderich. Und zu des Grabmals Füßen, In schlichter Landmannstracht, Steht fein ein Marmorbildnis Und hält getreulich Wacht. Das ist der Andre Hofer, Der echte Sohn der Treu’; Ihm ziemet wohl die Ehre, Daß er dort Wächter sei! Für Treue kämpft’ und starb er, ln Treue hing er ganz An seinem frommen Glauben Und an dem Kaiser Franz. Er ahnte

’.“ In den ganzen Hofer-Liedern finden sich zumeist die gleichen Motive immer wieder. Der Märtyrertod wird wohl am meist besungen. Auch jene von Schenkendorf besungene Szene in Innsbruck ist mehrfach Gegenstand dichterischer Verherrlichung geworden, am hübschsten wohl durch P. Pfizer, dessen Gedicht nicht zu allbekannt ist, um hier im Wortlaut mitgeteilt zu werden: Der Sandwirt, der’s so gut verstanden, Wie man das Wild auf Alpen hetzt, Hat sich vom Streit mit Söldnerbanden Zu Innsbruck an den Tisch gesetzt

? Das ist der Ffuch von unsern Sünden, Daß er, der fest am Glauben hing, Verlassen starb den Tod der Schächer, Und fand nur droben einen Rächer. Doch nun der Sandwirt ausgestritten, Seit ihm die Kugel schlug durchs Herz, Kränkt euch der Tod, den er gelitten, Er aber schwang sich himmelwärts Und jagt wohl, wo die Sterne bltzen, Den Steinbock mit des Himmels Schützen. Natürlich ist Hofer vor allem von Tiroler sowie überhaupt österreichischen Dichtern viel besungen worden. A. Pichler, Joh. Nep. Vogl, Joh. Gabriel

Seidl und viele andere stimmen ein in den Chor der Hofer- Verherrlichung. Und wie Hofer, so waren natürlich auch seine Kampfgenossen Gegen stand der poetischen Huldigung, wobei natürlich ein Abglanz des Ruhmes durch die Dichtungen auch auf Hofer fällt. Vor allem war es Speckbacher, der von zahlreichen Dichtern besungen wurde. So hat Rückert in einem ergreifenden Gedicht Hofers Genossen verherrlicht, der sich sieben Wochen lang in seinem eigenen Stall ver bergen mußte, und rührend ist die poetische

Erzählung Seidls „Speckbacher und sein Söhnlein“, worin der Dichter erzählt, wie der kleine Knabe dem Tiroler Helden die Kugeln zuträgt, die er auf dem Schlacht feld aufgelesen. Die kleine Umschau in den Hofer- Poesien sei mit einem Sonett geschlossen, das ein Dichter gesungen, der selbst ein vielbesungener Held der deutschen Freiheits kriege ist, Theodor Körner. Man darf wohl als sicher annehmen, daß Hofers Märtyrer- Tod auf Körners patriotische Begeisterung, auf seine ganze Laufbahn

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Unterinntaler Bote
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Seite 11 von 20
Datum: 19.02.1910
Umfang: 20
. Der Erdboden war aber nicht gefroren uud der Schnee war deshalb ganz locker und hängte sich an'die Fersen. Dennoch rückte die Schuljugend sofort mit Ski aus. Und in der Lokalpresse ward hervorgehoben, daß die diesmaligen Weihnachtsferien für die Schuljugend ganz außergewöhnlich freudenreiche seien, wie schon lange nicht mehr, denn es liege Schnee! Ich muß schon sagen, daß auch mir der Schnee viel lieber ist als fortwährendes Regen- und Nebel- wetter mit schmutzigen Wegen. □ □ □ Der Tod des Andreas Hofer

(f 20. Februar 1810.) Zu seinem 100. Todestage. Von Josef Neumair. Andreas Hofer ging zu sterben. Top, top, top. Dumpf und hohl brummt die Tommel. Eins, zwei! Schaurig dröhnt der Schritt der Bürensoldaten, die den Mann vom Land Tirol geleiten. Wohin, Du Tapferer? Hoihs, anders klang es am Berg Jsel! Anders, Du Getreuer. Denkt er daran, der Unglückliche? Unglücklich? So schaut kein Unglücklicher. Ohne zu zittern, geht er dem Schicksal entgegen. Langsam, sicher schreitet er aus, in der Mitte der Grenadiere

donnert schallt. „Vater Hofer, wohin?" Wohin? Hofer bleibt steh'n. Sein väter lich' Aug' schaut sie ernstmilde an. Er erhebt die gefesselten Hände. „Nit weinen, Brüder! Schaut, nit, die Augen werden mir naß." Da legt sich die Wildheit, da stirbt die Wut hinter den Kerkergittern. Sie fallen auf die Knie. Und dem Bergbach gleich, der durch eine Enge sich zwängt, gurgelt und murmelt und tost es zugleich: „Sandwirt, b'hüt Gott." Durch die Bärte der Getreuen, über die Wangen der Jüng linge rieseln Tränen

, blutige Bäche. „B'hüt euch Gott und unsern Kaiser und s'ganze Land Tirol!" Und Hofer schickt sich an, weiterzu gehen. Da versinkt die Welt vor ihnen, Ver zweiflung erfaßt sie, Verlassenheit durchschauert sie, und wie aus einem Munde jammert es: „Vater, Vater, und wir?" Aufwärts deutet er; über den drohenden Männern blauet ein weiter Himmel, und dort wohnt er, der unser aller Schutz und Trost ist. Marsch! Top, top, top. Das Tor öffnet sich. Da liegt der Himmel weit über der Ebene. Lichte Wolken. Sturm

wütet in ihnen, ballt sie zu Ungeheuern, treibt sie fort, zerreißt sie, zerstört sie. Der Föhn! Soll schon Frühling werden in welschen Landen? Und in deutschen? Und in Tirol? Die Augen des Gefangenen starren in die bewegten Massen. Er denkt an sein geliebtes Heimatland. Dort liegt jetzt Schnee, weit und breit. Weiß, ruhig, unermeßlich. Im Tal und auf den Bergen. Schau' da oben die Wolke, Hofer! — Eine Hütte mitten im Schnee. Rauch steigt vom Dach. Er sitzt drin. Zwar hat er abgeschlossen

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Unterinntaler Bote
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Seite 12 von 20
Datum: 19.02.1910
Umfang: 20
Nr. 7 Seite 12 „Nnterinntaler Bote" Samstag, 19. Februar 1910 kann das Schreckliche nicht aufhalten. Es kommt kein Bote vom Kaiser; die Bauernheere sind aufgelöst. Laß dein Wüten, Sturm, du rettest Hofer nicht! Sie sind am Ort. Sie stehen auf der Bastei der Porta Carasa. Um ihn im Viereck die Grenadiere. Aug in Aug, der „Rebellen führer" und die Soldaten des „großen Kaisers". Er hat ihnen manch' Unheil zugefügt. „Du ver fluchter Barbone!" denkt wohl

der eine. Der andere aber: „Das soll ein Rebell sein?" Und der Leutnant: „Groß bist Du, Mann im Loden." Man mache ein Ende! Der Tambour reicht ihm ein weißes Tuch. Stumm weift es Hofer zurück. Dem Tod kann er ins Auge schau'n. Das hat er gelernt, das hat er geübt. Am Jselberg! Die Bäume hat es zerrissen zu seinen Seilen, seine Landsleute getötet, über seinem Haupt hat's dahingesaust und zu seinen Füßen gegellt. Er stand mitten drinn im Feuergerassel, aber es hat ihn verschont. Nun ist auch für ihn die Stunde gekommen. Das war das letzte

nimm die Grüße mit, nimm das letzte Wort auf Deine Flügel und trag es über die Berge „Tirol!" Bring es in's schöne Land, breit es über die schneeigen Massen wie einen Mantel der sie schützt, einen Ruf, der sie weckt, ein Zeichen zu ewigem Gedächtnis. Hofer liegt auf der Erde, aber noch ift er nicht tot. Röchelnd seufzt er: „Wie schießt ihr schlecht!" Und nochmal: Rrratt! das gellt, das brüllt, das pfeift. Sturm und Pulverknall tobt in eins zusammen. Armer, armer Mann. Er will sich noch erheben

. Da wird einer von den Knechten wild und weich. Es reißt ihn aus Reih' und Glied, er steht vor Hofer, hält sein Gewehr ihm vor die Stirne und drückt los. Nun äde, Du Mann vom Land Tirol! Groß wie im Leben, warst Du im Tod. Nun liegt der Löwe zu Felde, der Adler ist zu Fall gebracht. Soldaten, ihr habt euer grau sam Ding getan. Vergeßt eure Namen, sagt sie nicht, daß die Welt euch nicht verfluche. Leutnant, steck den Degen ein! Oder zerbrich ihn, wirf ihn weit von Dir, er ist besudelt; tm Kamps darfst Du ihn nicht mehr führen

. Von Kugeln durchbohrt, lebt noch Andreas Hofer. Die Treue stirbt nicht, die Freiheit er gibt sich nicht, gewalttätiger Korse! Ihr mögt das schwarze Tuch über den Erschossenen decken. Tragt ihn fort den gefallenen Mann. Euch mag er als tot gelten. Aber er lebt noch. Und in vielen tausend deutschen Männerherzen lebt sein Geist, glüht sein Blut, wogt sein tapferer Sinn. Und es wird der Tag kommen, da bricht die Flamme von Neuem durch, da führt Hofers Geist die Scharen gegen Tyrannenmacht

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 19.02.1910
Umfang: 20
in Mantova e chiuso nelle prigioni della eitadella di Porto Andrea Koffer, sopranominato il Gene rale Barbone, Sottoposto ad un consiglio di guerra Tenne quäl ribelie condannato ad essere fucilato. La sentenza fu eseguita il giorno 20 dello stesso niese nella eitadella di Porto alle ore 12 meri- diane.“ Zur Zeit, als Hofer erschossen wurde, war j Erzpriester Alessandro Borghi Pfarrer von St. Michael und nicht, wie Rapp und Stampfer irr tümlich angeben, Antonio Bianchi, der erst nach dem Ableben

gingen ein paar Dutzend Kirchen und Klöster Garten des Pfarrers, weil diese Grundstücke in dem Bau der Linie Mantua—Verona einbezogen worden sind; auch weiß man nicht mehr, wohin ; der Stein geraten ist, der an ihn erinnerte.*)" Es bleibt somit nur das beschriebene Monu ment auf dem Wiesengrunde nächst der Porta Maggiore übrig, das nach Tartari „von den Deutschen" gesetzt worden ist, offenbar an der j ; Stelle, wo Hofer für seinen Kaiser den Märtyrer- j tot» erlitten. Ebendort befand sich aber schon

auch ; früher (1855) eine von Ferdinand Haltmeyer er- ! ; wähnre Gedenktafel mir den 13 Kugeln (nun im ! Ferdinandeum), und daß hier Hofer seine Helden- i seele ausgehaucht, versichern auch die „alten Leute ! des Pfarrsprengels", wie der Erzprinster Tartari ! an Herrn Dr. Piffl schreibt. Jeder, der an Ort und Stelle diese Stätten j in Mantua besucht, wird sich von der Nichtigkeit j des Angeführten überzeugen. Auch die Ausgrabung der Gebeine Hofers im j Jahre 1823 ging im Garten des Pfarrers Bianchi

Hofer's Ueberreste, in einer Kiste ver *) Der vom Erzpriester Antonio Bianchi gesetzte Stein hatte folgende Inschrift: „Hui giace la spoglia del fu Andrea Hofer, detto Ge nerale Barbone, Commandante supremo delle milizie del Tirolo fucilato in questa fortezza nel giorno 20. Febr. l ; i sepolto in questo luogo.“ wahrt, mit dem Zeugnisse das Pfarrers Anton Bianchi von St. Michael in der Zitadelle über die Art der Ausgrabung und deren Echtheit mit sich nach Tirol. In Bozen wurden die Gebeine

, wie allgemein behauptet wird, daß sich für bte Todesstrafe keine Einhelligkeit der Stimmen, ja selbst keine entschie dene Majorität ergeben habe, daß die Erschießung Hofer's innerhalb 24 Stunden von Mailand aus telegraphisch anbefohlen worden sei. (Meraner Zeitung, 20. Februar 1896.) 2. Es ist über jeden Zweifel erhaben, daß Andreas Hofer in der Zitadelle von Mantua auf einem Wiesenanger nächst der Porta Maggiore, und zwar auf jener Stelle erschossen wurde, wo sich jetzt der mehr als einfache

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 19.02.1910
Umfang: 8
. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Zmn 20. Februar. Vor 100 Jahren am 20. Februar 1810 fiel Andreas Hofer, der Tiroler Freiheitsheld, unter den Kugeln seiner französischen Henker innerhalb der grauen Festungs mauern Mantuas. Gefaßt und ruhig hatte er dem Tod entgegengesehen, tapfer und unerschrocken, wie er sich im Kampfe

, auf die endliche Ver treibung der Feinde. Aber diese Gewalttat napoleonischer Willkür wirkte mächtig, weit über Tirols Grenzen hinaus, sie wurde im ganzen deutschen Volke mit Schmerz und Erbitterung mitempfunden, seufzte doch ganz Deutschland unter dem harten Joch des Franzosenkaisers. Andreas Hofer wurde durch seinen Tod noch mehr wie durch seine Kämpfe und Siege zum bewunderten Volkshelden, dessen schlichtes Heldentum im Herzen des deutschen Volkes jene starken Gefühle begeisterter Vaterlands liebe

ein Sohn unseres Landes Tirol, ein Sohn unserer Berge, daß er unser eigen war. Tirol ist für alle Zeit mit Hofers Namen verknüpft, solange noch wie bisher jung und alt in allen deutschen Landen das Lied „Zu Mantua in Banden" fingen wird. Und wenn auch manches von dem Glanze, mit dem die Poesie und die Verehrung des deutschen Volkes Andreas Hofer, einen seiner Lieblingshelden, umgeben hat. nicht standhalten kann vor dem kritischen Blick der Geschichtswissenschaft, in unseren Herzen wird der tapfere

Sandwirt von Paffeier fortleben als der kernig echte deutsche Mann, der auch zu sterben verstand für sein Heimatland und für die Freihej Die stille Feier des 20. Februar bildet den^-rrMn Abschluß der rauschenden Feste des Jubilärhn^jMes 1909, vielleicht entspricht aber diese ernste Feiende/ tiefen Tragik jener Heldenkämpfe unseres Beigbolk^ mehr, ist dem Trauerspiel von 1809 weit angeme das sich immer wieder vor unserem geistigen Auge abrollt, sobald wir nur den Heldennamen Andreas Hofer vernehmen

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 8
Datum: 19.02.1910
Umfang: 8
Neue Tiroler Stimmen" Samstag, den 19 Februar 1910. Seile 2. Nr. 4P. n \ Beruf zurückziehen. So tat er nach den Rlaikämpfen, so wollte er es auch halten nach dem glorreichen Siege im August. Aber wie einst die alten Deutschen ihre fiihrer auf den Schild erhoben auf dem Wahlfelde, so forderte auch jetzt die allgemeine Stimme des Candes den Vater Hofer zum Regenten, damit er, dem allein man es zutraute, in der schrecklichen herrscherlosen Zeit das verwaiste Tirol bewahre vor den bösen Geistern

einer milden Anarchie. Und auch in dieser Richtung hat er das auf ihn gesetzte Vertrauen gerechtfertigt, freund und feind stimmen darin überein, datz Hofer gerade in dieser seiner Stellung sich große Verdienste erworben hat. Datz er in der Hofburg seinen Sitz aufgeschlagen, datz er sich nun als Herrn des Candes sah, das hat ihn keineswegs mit Schwindelgeist erfüllt. Schlimmer wurde es erst mit ihm, als sein naiver Sinn die Weltlage er kennen sollte, wie sie sich, in erschreckendem Wider spruch

zu allen seinen kaisertreuen Hoffnungen und Träumen, durch den unglücklichen friedensschlutz von Schönbrunn entwickelt hatte. Flicht als ob Hofer keine Augenblicke gehabt hätte, in denen ihm die richtige Erkenntnis aufgegangen. Aber da erlebte er, was so vielen Volksführern begegnete: die Geister, die er ge rufen, konnte er nicht mehr bannen. Gr mit seinem weichen Herzen, wurde nun vielmehr in ihren Bannkreis gerissen und, seiner nicht mehr mächtig, sah er sich in dem tobenden Strudel untergehen. Das war Hofers dunkle

Stunde. Gegen seine bessere Ueberzeugung aufreizende Proklamen hinauswerfend, vom nächst besten Lügenapostel sich berücken lassend, grausam und hart, ganz wider seine Natur, gegen aufrichtig mahnende freunde und Kollegen, so steht er beim letzten Ver zweiflungskampfe vor uns. Im nächsten Augenblick, da er alles zusammenbrechen sieht, verschwindet er in der Bergeinsamkeit. Schon einmal — es war im August, da Cefebre mit seinen Legionen das Land wieder zu überschwemmen drohte — hatte sich Hofer

, so daß ihm darüber „nicht einmal die Augen naß werden". Ulan vergegenwärtige sich solche ergreifende Tragik im Vergleich zu einer andern menschlich denkbaren Lösung: Hofer wäre nach dem letzten Kampf in Passeier, wo er wahrlich nicht glücklich debütiert hatte, gleich andern unter mehr oder weniger Abenteuern nach Oester reich entkommen und hätte dann dort, seinen vielen Ver diensten entsprechend, eine reichliche Pension genossen. Gewiß würde er immer als eine hochinteressante Gestalt in der Geschichte dastehen

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 22
Datum: 19.02.1910
Umfang: 22
Beilage zu Nr. 15 des „Burggräfler' vom 1!>. Februar 15) 1 o. Der W its AlldrkllS f jftr. (Gestorben am 20. Februar 1810.) Zu seinem 100. Todestag von Jos. Neumatr. Andreas Hofer ging zu sterben. Top, top, top. Dumpf und hohl brummt die Trommel. Eins, zwei! Schaurig dröhnt der Schritt der Bärensoldaten, die den Mann vom Land Tirol geleiten. Wohin, die Tapferen! Hocho, anders klang es am Berg Jsel! Anders. Der Getreue. Denkt er daran, der Unglückliche? So schaut kein Un glücklicher

. Da wälzt er den Rtesenfels von seinem Herzen und ein Schrei entringt sich, daß es wie aus einer Höhle donnernd schallt. — „Vater Hofer, wohin?' Wohin? Hofer bleibt steh'n. Sein väterlich Aug' schaut sie ernst milde an. Er erhebt die ge fesselten Hände. „Nit weinen, Brüder! Schaut nie, die Augen werden mir naß.' Da legt sich die Wildheit, da stirbt die Wut hinter den Kerkergittern. Sie fallen auf die Knie. Und dem Bergbach gleich, der durch eine Enge sich zwingt, gurgelt und murmelt und tost es zugleich

: „Sandwirt, b'hüt Gott!' Durch die Bärte der Getreuen, über die Wangen der Jünglinge rieseln Tränen, blutige Bäche. „B'hüt euch Gott und unfern Kaiser, 's ganze Land Tirol.' Und Hofer schickt sich an, wetterzugehen. Da ver sinkt die Welt vor ihnen, Verzweiflung saßt sie, Verlassenheit durchschauert sie, und wie aus einem Munde jammert es: „Vater, Vater, und wir?' Aufwärts deuiet er; über den drohenden Mauern blauet ein weiter Himmel und dort wohnt er, der unser oller Schutz und Trost ist. Marsch! Top

, top, top. Das Tor öffnet sich. Dr liegt der Himmel weit über der Ebene. Lichte Wolken. Sturm wütet In ihnen, ballt sie zu Un geheuern, treibt sie fort, zerreißt sie, zerstört sie. Der Föhn! Soll schon Frühling werden In wel schen Landen? Und kn deutschen? Und in Tirol? Die Augen des Gefangenen starren ln die bewegten Massen. Er denkt an sein geliebtes Heimatland. Dort liegt jetzt Schnee, weit und breit. Weiß, ruhig, un ermeßlich. Im Tal und auf den Bergen. — Schau da oben die Wolke, Hofer

! — Eine Hütte mitten im Schnee. Rauch steigt vom Dach. Ec sitzt drin. Zwar hat er abgeschlossen mit der Welt, der schnöden. Aber immer von neuem hebt sich der Kampf in seiner Brust. — Da — die Tür wird aufgerissen. Bajonette starren durch die kletue Luke. Gefangen, gefangen! — Der Wind zerreißt das Wolkenblld. Ruhig geht Hofer Wetter, sieht gradaus. Er lächelt. Und wieder zaubern die Wolken ein Bild ihm vor. Ein großer, lichter Saal. Um ihm stehen Herren und einer ist vom Kaiser gesandt, überreicht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 19.02.1910
Umfang: 16
. Nach dem nun Hofer die Angelegenheiten seiner Seele geordnet und sich für den bedeutungsvollen Schritt in die Ewigkeit gehörig vorbereitet harte, wollte er auch nun einige weltliche Anliegen in Ordnung bringen, waS er mit einer wahren Seelengröße tat. Unter den Anordnungen HoferS, die er noch am Morgen deS 20. Februar, daher wenige Stunden vor seinem Tode traf, ist besonders jener Brief her vorzuheben, den er an seinen Freund Herrn von Pöhler in Neumarkt schrieb, worin die wahrhaft ergreifenden Worte vorkamen

: „Ade, meine schnöde Welt, so leicht kommt mir das Sterben vor, daß mir nicht einmal die Augen naß werden. Geschrieben um 5 Uhr in der Früh und um 11 llbr reise ich mit Hilfe aller Heiligen zu Gott!' Sodann wünschte Hofer, daß nach seinem Tode Seelenmessen gelesen und ein kirchlicher SeelengotteS« dienst abgehalten werde. Auch gedachte er im ge nannten Briese seines lieben WcibeS, das er nun als Witwe zurücklassen müsse, indem er eS noch recht herzlich tröstete und auf das einstige Wiedersehen

, dem Monsignore Mani fest! sein kleines silbernes Kruzifix und die Tabaks dose und endlich dem Pfarrer in der Festung seinen geliebten Rosenkran; in gelbem Draht gekettelt. Schließlich gedachte Hoser auch seines treuen Dieners Sweth. Dieser war bisher in der gleichen Ge fängniszelle wie cr. Als aber dem armen Hofer daS Todesurteil verkündet wurde, wurde Sweth von ihm getrennt. Diesen ihm so lieben und teueren Freund vergaß Hofer auch in der letzten Stunde seines Lebens nicht, indem cr ihm durch Propst

Manifest! sechs italienische Skudi übersandte und ein Briefchen beischloß, worin cr unter anderem sagte: „Lieber Cajetan, empfange hier das letzte Vermögen, daS ich habe, lebe wohl und bete für mich, denn um 11 Uhr muß ich sterben.' So verann der Vormittag des 2V. Februar, eS wurde 11 Uhr. Nun wirbelten die Trommeln auf der Bastei bei der Poita Josefa zum letzten schweren Gang deS ,Oberkommandanten von Tirol'. Hofer und alle Gefangenen wußten nun, waS der General marsch zu bedeuten habe. Als der Führer

des ExekutionSlommandoS in den Kerler trat, um Hofer abzuholen, bat dieser sich von seinen Landsleuten verabschieden zu dürfen, was ihm aber rundweg abgeschlagen wurde. Ergeben und ruhig trat nun Hoser, von Manifest! begleitet, aus dem Kerker heraus mit einem Krcu;e in der Hand, warf noch den letzten Blick auf Sweth, der ihm durch die Fenstergitter seiner Zelle weinend und schluchzend nach schaute, und stieg dann die Treppe hinab. Als die in den Kasematten eingekerkerten Tiroler merkten, WaS draußen' vorging, sielen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 36
Datum: 19.02.1910
Umfang: 36
. Samstag Nr. 40 10. Februar 1910 Wochenkalender: Montag 14. Valentin. Dienstag l5. Fauftimrs M. Mittwoch 16. fl Quat. Iuliana I. Donnerstag 17. Alexander Constant. Freitag 18. ff ^ Simeon. Samstag 1). Kourad. Sonntag 20. Nem. Eckdart. . Ein Tag des Gedenkens. - Morgen werden gerade hundert Jahre in die Wwrgkeit gegangen sein, seit auf den Wallen der Feste Mantua der Tiroler Freiheitsheld .Andreas Hofer, durchbohrt von den Kugeln

der vielen Zehntausende in Innsbruck. Die Festlichkeiten sind verrauscht, verklungen W der Jubel und träge gleitet der Alltag mit uns in der gewohnten Bahn weiter. Doch mor¬ gen ist ein Ausnahnrstag. Am 20. Februar des Jahres 1810 fiel Andreas Hofer der Grau¬ samkeit des ebenso großen, wie brutalen „klei¬ nen Korporals" zum Opfer. Der Mann, des¬ sen Selbstlosigkeit ^und Idealismus ein Wun¬ der vollbracht hatte, auf welches ganz Europa mit Staunen

sah, mußte beseitigt werden. Na- -Poleon ist nicht allein gegen Andreas Hofer unedel und niedrig gewesen, solcher Hinrich¬ tungen, die uns wie gemeine Morde erscheinen, hat er ja eine ganze Reihe angxordn't. Der schlichten Große des Tiroler Bauernhelden tonnte er aber trotzdem nichts anhaben, im Ge¬ genteile, sie ist nur noch gewachsen und das .Märtyrertum des .Sandwirtes hat in den Her- igeit des Tiroler Volkes eine Liebe zur ' Heimat

werden, konnte es Europa aufrütteln aus dem Zustande der Le¬ thargie und wenn man morgen - des Sandwirts gedenkt, dann gedenkt man auch, mit Willen oder nicht, daß auch hier des deutschen Volkes Kraft und Treue uns ein herrliches Geschenk gebracht, denn der Tiroler Freiheitsheld An¬ dreas Hofer ist ein deutscher Nationalheld! Zur Tagesgeschichte. Österreich - Ungarn. ,,E t s ch und A d r i a". Man schreibt uns : So nennt sich eine illustrierte

„Kolonisten" . der irredentistischen Blätter in neuern Gewände. Hei¬ ter ist die Definition für die „Südmark": „Ein Verein znr Förderung des nationalen Haders un.d Hasses, der Intoleranz auf allen Gebieten"; die Südmärker sind entweder „Leute mit wi¬ derlichem, aufdringlichem Chauvinismus, De- nunziationsNnlt und Doppelzüngigkeit, Kampf- (Nachdruck uerboteu.} Andreas Hofer im Volkslieds. Von Ludwig von H ö r m a n n. Wohl wenige Helden dürften

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 17 von 36
Datum: 19.02.1910
Umfang: 36
Samstag den 19. Februar 1910. FrrnsSrircker Nachrichten Nr. M. Seite !7, Das Todesurteil Andreas Hofers. Nun sind' es hundert Jahre, da der Schlu߬ akt des gewaltigen Trauerspieles von Tirol, dessen Held Andreas Hofer war, mit der Ver¬ urteilung des Sandwirtes Zum Tode seinem Ende nahte. Am 19. Februar 1810 trat be¬ kanntlich das Kriegsgericht zu Mantua zusam¬ men, um über Hofer zu richten. Daß diese Verhandlung eben nur noch eine bloße

, den Angeklagten vorzusühren, welcher frey und ohne ketten in Begleitung seines aemtlichen Ber- theidigers der Commission vorgestellt wurde. Nachdem er über seinen Namen, Beinamen, Alter, Geburtsort, Handwerk und Wohnort be¬ fragt worden, hat er geantwortet, daß er An¬ dreas Hofer mit dem Beinamen Barbon heiße, ungefä^: 44 Jahre alt, von Passegne im Tyrol gebuertig und dia wohnhaft, und von Pro¬ fession ein Wirt sey. Nachdem dem Angeklagten

und vor Ausnahm der Stimmen hat er dem Vertheidiger uitb dem Angeklagten befohlen abzutretten. Dieser wurde von seiner Bedeckung wieder in sein Gefaengniß geführt; der Kanzler, der Dollmetscher, und das beywohnende Publicum traten aus die Ein¬ ladung des Presidenten ab. Die Commission berathschlagte in geheimer Sit¬ zung; der President hat folgende Fragen gestellt: Ist der genannte Andreas Hofer mit dem Bei¬ namen Barbon welcher angeklagt

ist nach der durch die Proclamation vom 15. Weinmonat und durch die Verordnung Sr. Kayserl. Hoheit des Prinzen Eugenius Vice-Koenigs von Italien vom 12. letztverslossenen Wintermonat bewilligten Begnadigung, als Anführer der Insurgenten die Waffen ergriffen, und die Einwohner des Tyrols neuerdings zum Aufruhr, aufgehetzt zu haben schuldig? Ist der genannte Andreas Hofer mit dem Beinamen Barbon welcher in der Nacht vom 2G zum 27. Januar in einem Stall, " auf dem Gipfel

des Passegne im Tyrol mit ein Paar Pistolen und einem Degen überfallen wurde, ohnerachtet daß die obenerwähnte Ver¬ ordnung vom 12. Wintermonat die Anführer der Insurgenten aufsorderte, die Waffen fünf Tag nach dessen Bekanntmachung abzulegen schuldig? Nach rangsmaeßiger Aufnahm der Stimmen, und nachdem der President zuletzt seine Mei¬ nung geaeußert hatte, erklaerte die Commission einhellig, daß der genannte Andreas Hofer mit dem Beinamen Barbon schuldig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 19.02.1910
Umfang: 16
unberiickiichilgt. Nu:-?!Nsr 22 ^amsu-zg, 19. Februar VQ //s/Zvs Der 2V. Februar. Es war a,u 2s>. Februar des ZahreZ 131(1 um die Mittagszeit, da krachten auf der Bastei in Mantua und auf der Tuchbleiche in Bozen Salven und die tödlichm Geschosse vernichteten dort und hier das Leben eincS Helden: dort das Andreas HoserS und hier das Peter MayrS. Es mag nicht »Zufall' gewesen sein, daß diese beidei: Männer am gleichen T^ge und selbst ungefähr zur nämlichen Stunde ihr Leben beschlossen. Andreas Hofer und Peter

Mayr gehörten gemäß ihrer Seelen- und Gemütsähnlichkeit, ihres ManneSmuteS. ihres Biedersinnes und ihrer unbeugsamen Charakterfestigkeit als wahr haft große Männer im Leben zusammen und eS gebührte sich, daß die wahrhast großen Seelen dieser Helden auch im Tode vereint würden. Andreas Hofer hätte sein Leben erkaufen können. ES war ihm ein Kommandantenpostm im Heere des Feindes, der ihi: aufrichtig be wunderte und hochschätzte, angetragen worden. Doch Andreas Hofer wieS daS Ansinnen mit Entrüstung

sein. Aas Gnde des Saüdwirts. (Schluß.) Hofer konnte nock vi: vor., '2J. aus der 3V. Zänner in Bozen v:b>ingeu und mit den Sei nigen verkehren. Was in lieser Na^t vorging, laßl sich viel leichter denken und fühlen als b.fchleiben. Der Abschied Hoscrs von seii.cr Frau zumal war geradezu heizzerre-ßerd. Weder sie noch er schlössen diese Nacht ein Auge und als der Morgen des 3V. Jänner kam, lro Hoser '.'.b^cfühit werten sollte, hatte das a-me Weib ausgeTcint, eS Halle keine Zähren mehr, eS stand

da in tränenloseui Schmerze. U?d als sie ihrem Gatten zum Abschiede die Harb ge drückt, konnte sie kein Wort mehr sprechet- vor Schmeiz und Leid und darauf warf sie sich krampfhast schluch zend auf einen Sä-wager, bis endlich noch nach einer Weile die Tränen sich ihrer erbarmten und sie aus weinen konnte ihren Gram, ihren endlosen Schmerz aufs Neue. Inzwischen — es war gegen 8 Uhr morgens — versammelte sich eine große Volksmenge ror dem alten Bozner Gefangenhause St. Afra um auf den Heraustritt des lieben Hofer

, des lieben SandwirtS, des Helden Tirols, der heute den Weg nach Mantua antreten sollte, zu warten. Die Menge brauchte jedoch nicht lange auf ihn ;u harren. Als bald nach 8 Uhr öffneten sich die Tore des Kerkers und Hofer liat festen Schrittes heraus. An beiden Händen gefesselt ging er mit Sweth, der sich durchaus nicht von ihm trennen wollte, durch die Binder- und Laubengassz auf den Walterplatz, Dort erwartete ibn bereits s-ine Begleitung, nämlich ein Bataillon von der Mannschaj: BroussierS

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 19.02.1910
Umfang: 12
1813 als unübertreffliches Beispiel vorausgin gen. Denn Hosers Tod in Mantua bedeutete für Napoleon schon drei Jahre später seine verlorene Hauptschlacht gegen die deutschen Völ kerschaften bei Leipzig. Als Anno 1609 die^ richterliche Gewalt ohnmächtig wnrde und die Bevölkerung Tirols der bürgerlichen Ordnung sich ungestraft entziehen durfte, da trat Hofer au die Spitze seiuer Tiroler Gebirgssöhne, niit welchen er mit rein menschlichem Gerechtigkeits gefühl und christlicher Nächstenliebe

gegen die schmachvolleu Herausforderungen der Eroberer sein Tiroler Vaterland heldenmütig verteidigte. Hofer snchte in diesem gerechten Kampf für sich selbst nichts, weder Ruhm noch Gold; mit seinem selbstlos geopferten Leben hat er den Sieg der Völkerschlacht bei Leipzig besiegelt. Seine letzten Worte in seinem Abschiedsbrief a»t seinen Freund Pichler in Neumarkt: ,Mdc, mci schucde Welt, so leicht wird mir das «ter- beu, das; mir nicht einmal die Augen naß wer den', müssen jeden, der sie liest, in ihrer schlichten

Einfachheit ergreifen. Hofer ist die großartigste Gestalt im preise der Tiroler Hel den von Anno 1809 und verdient es, von allen Österreichern geehrt zu werden. Der Erste tiroler Audreas Hofer-Vercin in Wien hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesem schlichten Helden in Wieu ein würdiges Denk mal zu errichte». Zu diesem Zwecke veran staltet der Verein gegenwärtig eine Lotterie, deren Trcfserwcrt 60.000 Kronen betragen.. Wenn jeder patriotisch Denkende für 1 Krone ein Los kauft, ist die Möglichkeit gegeben

und fiel aus einen Steinboden auf. Tic Frau erlitt schwere Verletzungen, an denen sie starb. (Eine Mißgeburt.) Der Bauer Ehrenrcich Santeler in Zaunhof (Pitztal) erhielt von einer Ziege eiue Mißgeburt. Statt der Gestalt eines juugeu Kitzleins hatte die Mißgeburt jeue eines Huudes; nur die Füße waren mit Klanen ver sehen. Das Muttertier mußte getötet werdeu, auch die Mißgeburt ist tot. (Das Wild in Not.) Wie aus dem Ehr- walder Jagdgebiete (Pächter ist Dr. Gang- hofer) gemeldet wird, hat dort das Wild

. — Aus Bozen schreibt man uns: Anläßlich des Todestages Andreas Hofers und Peter Mahrs wird am 2V. Februar iu der hiesigen Pfarrkirche eine Totenfeier veranstaltet. Tie patriotischen Ver eine werden sich korporativ an der Gedenkfeier beteiligen nnd beim Pcter--Mayr-Dcukmal Kränze niederlegen. Die Mittel- und Volksschulen ver anstalten ebenfalls Gedcukfeieru. Die Gedächt nistafel an Hofer an der ehemaligen Fron- feste St. Afra wird geschmückt. (I a g d v e r st e i g e r n n g.) Die Gemeindejagd

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 8
Datum: 19.02.1910
Umfang: 8
sich aus der Durchreise in Mantua das Grabmal Andreas Hofers ansehen wol- len, aber tatsächlich erst nach vieler Mühe und Schere rei zu sehen bekommen und selbst da nichts gesunden als einen meterhohen viereckigen, unansehnlichen Stern «rit der Inschrift: Andreas Hofer 21. Febr. 1810, «ms welchem man bemerken konnte, daß das Kreuz Hinweggemeißelt und auch das österreichische Wappen elitsernt worden sei. Eine vor Jahren um das be scheidene Denkmal angelegte Baumgruppe zeigte nicht Mibedeutende Lücken

brachte die Angelegenheit im Ausschüsse des Kronprinz Rudols- Veteranenvereines vor und dieser faßte den Beschluß, die zur Erneuerung dieses Hoser Denkmales in Man tua notwendigen einleitenden Schritte zu tun. Diesem Beschlüsse gemäß richtete Herr v. Zim meter unmittelbar an das Ministerium des Aeußern in Wien das Ersuchen, dasselbe möge durch die öster reichische Botschaft in Rom bei der italienischen Re gierung die Erlaubnis zur würdigen Wiederherstel- kung des Hofer Denkmales in Mantua erwirken

eines nach vier Seiten hra sich ausbreitenden Steinbodens erhebt, dessen äußern Rand ein einfaches Eisengitter ab schließt. Die Vorderseite des Denkmales trägt in einer bogenförmigen Vertiefung in deutscher Sprache und lateinischen Schriftzeichen nach Richtigstellung der auf dem alten Denksteine falschen Tageszahl die vier- zeilrge Inschrift: Andreas Hofer am 20. Februar 1810 . Der zwanzigste Februar. Dar war ein Tag, wie keiner — schwer und groß! Zu Bozen an der Talsermauer sank Der Mahrwirt in sein Blut

als Hausgarten überlassen wurde. Der dorr vom Erzpriester Antonio Bianchi gesetzte Stein batte folgende Inschrift: »Qu! giace la spoglia del fu Andrea Hofer, detto Generale Barbone, Com- mandante supremo delle milizie del Tirolo fucilato in questa fortezza nel giorno 20. Febr. 1810 sepolto in questo luogo«. Dre Ausgrabung der Geberae Hofers im Garten des Pfarrers Bianchr von St. Michael erfolgte 1823. Am 8. Jänner 1823 rückte auf dem Marsche ins Vaterland das 1. Bataillon des Tiroler Jäger-Re giment

(Bercinsbnchhandlung, Innsbruck). IDtr lieben tausendfach den Märtyrer, Der unserm Volk die Palme hat erstritten. Der uns noch heut' ein leuchtend Beispiel ist! Du Marmorstein, der seine Gruft bedeckt. Tu' heute auf den immer stummen Aiund Und nenn' die Beter, die du knien sah'st An deinen Stufen, die sich ausgeweint An Hofer's Grab, an seinem Gottvertrauen Sick aufgericktet und gehob'nen Hauxt's Mit festem Schritt hinaus ins Leben traten! Andreas Hofer! Schutzgeist deines Landes, wohl war'st

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 36
Datum: 19.02.1910
Umfang: 36
Santeler in Zaunhof (Pitztal) erhielt von einer Ziege eine Mißgeburt. Statt der Gestalt eines jungen Kitzleins hatte die Mißgeburt jene eines Hurrdes; nur die Füße waren mit Klauen ver¬ sehen. Das Muttertier mußte getötet werden, auch die Mißgeburt ist tot. (Das Wild in Not.) Wie aus dem Ehr- walder Jagdgebiete (Pächter ist Dr. Gang- Hofer) gemeldet wird, hat dort das Wild unter der Strenge des Winters sehr viel zu leiden

hingegen nur wöchentlich zweWuÄ (DierEtLg und Sonntag) verl-LlMude Samstag den 19. Februar X9lQ£\ Fußbotenpost verbunden wird. Dem Post- UM .zugleich Ortsbestellbezirk gehören an: Das MW Haus Strickner und der Jagerhof. (Vortrag des NoropolforMerU I. v. Payr.) Morgen wird in Brixen iflgjP Walthersaale der Nordpolforscher Julius Wt. Payr einen Vortrag über die Fahrten EooW mrd Pearys halten. (Andreas Hofer-Feiern.) Aus KasteM ruth schreibt

. Die patriotischen Ver^ eine tvrrden sich korporativ an der Gedenkfeier beteiligen itrtb beim Prter-Mayr-Denkmal Kränze niederlegen. Die Mittel- nick) Golksschulen ver¬ anstalten ebenfalls Gedenkfeiern. Die Gedächt¬ nistafel an Hofer an der ehemaligen Fron- feste St. Afra wi-ch geschmückt. (I a g d v e x steigerung.) Tue Gemeindejagd von Enneberg hat ein Münchener Herr pnt 6000 Kronen Jahrespacht ersteigert; frühes zahlte derselbe Jagdpachter §200 Kronen

) findet am 20. ds. imlThea- tersaale des Meraner Gesellerrhauses zugunsten deB Bausandes der Elisabethkirche in der Meraner Unterstadt und des Lehrlingsheimes statt. Zur! Vorführung kommen mehrere lebende Bilder^ gestellt vom Kunstmaler B. Schinle, weiters der Aufmarsch 'einer Tiroler Knabenschützeu-- kompagnie und Huldigung für Andreas Hofer anläßlich des IM. Todestages. Die Musik be¬ sorgt die fürstliche Familie Auersperg, den Ge¬ sang der Meraner

.) Me Volksbundgruppe C astet Tesms schreibt, daß sie 18 Kronen gesarnmelt habe, wn am Todes¬ tage Andreas Hofers eine heil. Messe lesen zil lassen. Ter Pfarrer, natürlich ein Italiener^ habe die Messe verweigert, indem er erklärt^, für Hofer sei im vorigen Jahre genug gesches, heu: außerdem müßte er sich deshalb beiich Bischof erst die Erlaubnis hiezu holen. Selbst-' verständlich war man über diese Weigerung sch- Lmvörr- ^

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 16
Datum: 19.02.1910
Umfang: 16
Be stellungen aus Rußland an die Firma Pichler eingelaufen D-m Herrn Meister Pichler ist zu seinem weit oerbreiteten, soliden Geschäft die Anerkennung auszusprechen. — In den Wein bergen beschäftigen fich die Leute mit Reben schneiden und Rcbenausklaubcn. In den nächsten Wochen beginnt das „Binden', die Weidenruten werden bereits hergerichtet. — Der Fremden verkehr ist etwas reger in der zweiten F-druar- Hälfte. Promenaden und Parkanlagen sind gut besucht. Kastelrnth, 17. Februar. (Andreas Hofer Feier

.) Der TodeStag deS Andreas Hofer am 20. Februar wird auch bei uns Kastelruthern gefeiert. Vormittags ist kirchliche GedächtniSfei-rmit Kirchenparade der Veteranen und Standschützen mit Musik AbendZ 3 Uhr findet tm Pokt^asthyfe „Zum Lamm' eine Hofer- feier statt. Dabei werden lebende Bilder vor geführt, wie .HoferS letzter Gang' und „HoferS Tod' Der Herr Dekan Lintner wird die Ge dächtnisrede halten, das berühmte Latzfonfer Quartett und die Musikkapelle werden zur Verschönerung dieser Feier ebenfalls

auch dieselben der Allerhöchsten Berücksichtigung Seiner Ma jestät anzuempfehlen. Zum Anfang war diese Coppengnie wirklich allein. andere Hofer obercommandant von Paßeyr w. p. Jos. Eisenstecken Unterk. m. p. Bötzen den 13. Juni 1809. Kaua, 15. Februar. (Katholischer Arbeiterverein.) Am Sonntag, den 13. d. M., hielt der katholische Arbeiterverein eine MonatS- versammlung ab, und zwar diesmal abends 8 Uhr. Dieselbe war sehr gut besucht. Er nachher nehm ich einen „klinischen', Doktor, der kost nix! Die Häusern, geht

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