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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 03.10.1915
Umfang: 16
• Seite 4. Nr. 49. führt, welche Tirols Freiheitskampf vom Jahre Neun verherrlichen, Andreas Hofer-Stücke auf führt. Das sei nebstbei auch als Merks für die sogenannte „Tiroler Bühne" und Wohl auch für Wiener Hoftheater gesagt. Andreas Hofer ist der „Manu vom Land Tiro I". Keine schönere Bezeichnung kann es für ihn geben. In ihm verkörpert sich alles, was man dem Tiroler Volke nachrühmen kann und in ihm verkörpert sich die ganze Heldenhaftigkeit, welche das ein fache Volk'der Berge

des bis dahin geknechteten Erdteiles." (Schlußwort im Werke Hirns.) — In mehr als einer Hinsicht hat der Tiroler Freiheitskrieg darum seine Wirkung und seinen Erfolg bis in den jetzigen Weltkrieg hineingetragen. Es ist wie vorbildlich für den Erfolg des Kriegsjahres 1914—15. Man kann von Andreas Hofer vieles rüh men, seine Tapferkeit und seinen Heldenmut, feij* Geschick in der Kriegführung und sein Feldherrn talent, seine gewaltige Tatkraft und die Weichheit seines Gemütes, die stch innig damit verband

„für Gott, Kaiser und Vaterland" hat durch Andreas Hofer die rechte Prägung, den hellen Klang, die tiefe Be deutung, den schönsten Glanz erhalten. Treu Gott dem Herrn in aller Demut, treu dem Kaiser, der von Gott gesetzten und geheiligten Obrigkeit in gebührender Ehrfurcht und in nie versagendem Gehorsam, und innige treue Liebe zu Familie und Heimat und darum zum Vaterland — das ist die schöne Volksweise Tirols, das Lied, das tausend faches Echo in unseren Bergen weckt, das Drei- gestirn

, das über dem Lande erstrahlt, Tirols Preisgesang, ein Volksgesang von gewaltiger Kraft und unübertroffener Melodie. Reden wir einmal inmitten des Weltkrieges davon. — Im Andenken Andreas Hofers wurde den Stand schützen von Passeier in der Markuskirche von Trient der Gruß entboten. Ihnen ist Tiroler Landesverteidigung, Heldenhaftigkeit im Krieg vor allem Ehrenpflicht — eine selbstverständliche Pflicht und eine auszeichnende Ehre, ihnen, welche Andreas Hofer cun nächsten stehen von allen Schützen Tirols

. Vor der zweiten Vergifelschlacht hat Andreas Hofer sein Losungswort ausgegeben. Es lautete: „Alles, was wir tun, im Namen des Herrn; in diesem fehlt cs uns nicht!" — Ihm war der Krieg von damals „ein Krieg wegen Gott und dem Glauben". Wenn er schrieb und sagte: „Das ein zige und letzte Los von uns allen sei f ü r G o t t und den Kaiser Franz siegen oder ster ben," . so war das aus tiefster Seele gesprochen. Gott diente er in Andacht und Frömmigkeit. Für Gottes Ehre stand

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 31.10.1913
Umfang: 16
also wieder auf die Etschwerke zurück. Ohne Aufsicht seitens der Etschwerke wurden auch die Regulierarbeiten an der Etsch ausgeführt, und es ist zu vermuten, daß auch hier die Bauvorschrif ten (Betonmischungsverhältnis, Regieschichten) nicht eingehalten wurden. (Fortsetzung folgt in der Mittwochs-Ausgabe.) Aus Tirol. Nochmals der politisierende Schulleiter. Seit wir den christlichen „Arbeiter" vom 26. Okt. 1913 gelesen haben, wissen wir erst, daß wir an un serem neuen Schulleiter, Alois Hofer, einen „aner kannt tüchtigen

Erzieher" für unsere Jugend bekom men haben, denn die so lautende Bemerkung in dem betreffenden Artikel, der sich gegen das rote Gift richtet, kann sich wohl nur auf Hofer beziehen. Es tut uns leid, daß wir uns so geirrt haben, denn wir hielten ihn Wohl für einen tüchtigen Betbruder, konnten aber über seine pädagogischen Eigenschaften noch keinerlei günstige Wahrnehmungen machen. Damit man uns nicht Ungerechtigkeit vorwerfe, wol len wir von unseren Beobachtungen einige Kostpro ben zum besten geben

. Es war am 16. September des laufenden Schul jahres, also am ersten Schultage, da Hofer seine Funktion als Lehrer in Franzensfeste auszuüben begann, als er schon seinen Kindern eine ausführ liche Predigt über die Verpflichtung zur Teilnahme an der Schulmesse hielt. Damit begnügte sich Hofer aber keinesfalls, sondern er verlangte noch, daß ja jedes Kind bestimmt Gebetbuch und Rosen kranz in die Kirche mitbringe. Jedes Fernblei ben der Kinder von der Schulmesie haben nach An sicht Hofers die Eltern schriftlich

. Damit noch nicht genug. Gegenwärtig findet alle Tage 5 Uhr nachmittags ein Rosenkranz statt, und da verlangt dieser „tüchtige Erzieher", daß die Kin der auch an diesem Rosenkranz noch teilnehmen sol len. Es ist einfach unglaublich, wie weit die Sache geht, und staunen wir nur noch, daß Hofer nicht überhaupt seine Schule schon in die Kirche verlegt hat. Jeden Dienstag und Freitag gibt es Religions unterricht, den selbstverständlich der Herr Pfarrer erteilt. Schulleiter Hofer scheint

sich aber nicht nur in seiner Rolle als Sozifresser zu gefallen, sondern spielt auch gerne die eines Katecheten. Und so bricht er mit seinem Unterricht stets zeitgerecht ab, um noch, ehe der Herr Pfarrer kommt, eine angemessene Zeit Katechet zu spielen und die Kinder aus dem Katechismus auszufragen. Bei dieser Gelegenheit tat Hofer schon die Aeußerung, daß seine Schulkin der, und er mit ihnen, den Katechismus in Frage und Antwort noch vollständig auswendiglernen wer den. Auch erklärte Hofer, daß alle übrigen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 19.09.1909
Umfang: 16
. Sie wollte eine Stickerei er greifen und nahm deshalb das Arbeitskörbchen vom Tische weg. (Schluß folgt.) Andreas Hofer. (Zu beistehenden Bildern.) -A ^H^etzt jährt sich zum hundertsten V y Male der Tag, an welchem die ®P) große Tiroler Volkserhebung ausbrach, deren Seele Andreas Hofer, „der Sandwirt von Passeier", war. Er hat es in Gemeinschaft namentlich mit seinen Getreuen Peter Mayr, Joachim Haspinger und Joseph Speckbacher ver standen, die schlummernde Kraft des deutschen Volkes zu wecken

, sie haben den geknechteten Deutschen das Schauspiel freier Männer geboten, und dieses Beispiel, von dessen weittragender Wirkung die zeitgenössischen Quellen Zeugnis ablegen, riß Deutschland aus seiner Verzagtheit wach und führte zu jenem heiligen Volkskriege, der endlich das Joch des französischen Empor kömmlings für immer brach. Im Jahre 1767 zu St. Leonhard im Passeiertal, im Wirtshause „Am Sande", dessen Name sich in aller Munde befindet, geboren, nahm Andreas Hofer in den Kriegen 1796 bis 1805 gegen Frankreich

, durch welche sie z„, Räumung Tirols genötigt wurden. Da kam die für die Oesterreicher so unglück- liche Schlacht bei Wagram, und nicht lange dauerte es, daß die vereinigte!, Gegner, Franzosen, Sachsen und Bayern, wieder in hellen Scharen das Tiroler Land überfluteten. Aber be reits am 15. August konnte Andreas Hofer zum dritten Male in das besreite Innsbruck einziehen, wähnend, Oester- reichs Kaiser, der hoch und heilig ver sprochen hatte, die Rechte Tirols zu schützen, würde dem schwergeprüften Lande nun endlich

geliefert. Am 20. Februar 1810 wurde er in Mantua standrechtlich erschossen. Mutig ging er dem Tode entgegen, er duldete nicht, daß man ihm die Augen verband, und kommandierte selbst das Feuer. Seit 1823 ist seine Leiche in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. — Der Name des Sandwirts Andreas Hofer gehört zu den bekanntesten der Weltgeschichte; wo immer Deutsche wohnen, jenseits aller Meere, kann man das Lied ver nehmen : „Zu Mantua in Banden der treue Hofer war". Schon längst

hat die Geschichtsschreibung die historische Bedeutung dieses wackern Mannes anerkannt; sie zählt ihn zu den großen Befreiern Deutschlands. L ■ ** «r ' Andreas Hofer, geboren 22. November 1767 , zu Mantua erschossen 2v. Februar isio. <»o Herausgeber Verleger und für die Schristleitung verantwortlich: M.Ritzer. - Druck von Martin Ritzers Buchdruckerei in Kitzbühel.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 27.08.1909
Umfang: 12
K, ganzjährig 14.40 K, Einzelnummer in Innsbruck und auswärts 10 Heller. In Deutschland vierteljährig 3.90 L, in der Schweiz vierteljährig 4.50 K. Nr. 103 Innsbruck, Freitag, 27. August 1009 17. Jahrg. Tirols Erhebung. , VI. Schlutzbetrachtung. So rühmlich Hofer als Anführer der Stürmer massen geworden — ob mit Recht oder Unrecht sei dahingestellt — so wenig hervorragendes ver mögen Geschichtsschreiber von seinem Regime in der Innsbrucker Hofburg berichten. Höchstens daß von- Seite der Klerikalen

ihm zum Verdienst angerechnet wird, er habe im Gegensatz zu den „gottlosen" Bayern" die „christliche" Religion nach Kräften ge fördert", was so viel besagt, daß Hofer ganz unter dem Einfluß der ihn umgebenden Geistlichkeit ge standen, auf jedem Wink von dieser Seite horchte. Dem Einfluß der Geistlichen ist auch die Maßrege lung der als „Freigeister" verschrieenen Universitäts professoren und anderer als „verdächtig" bezeich- neten Personen zuzuschreiben. Bei den traurigen finanziellen Verhältnissen mr übrigens

als Vaterlands verrä- t e r angesehen. Als Hofers Leute einen französischen Stabsoffizier mit einem Schreiben des Vizekönigs von Italien an den Kommandanten der vorrücken- den bayerischen Truppen aufgefangen hatten, und in dem Schreiben lasen, daß der Vizekönig den bayerischen Truppen empfiehlt, das abgetretene Land zu schonen, erkannten die vernünftigen Ele mente um Hofer, besonders Pater Daney den Ernst der Lage, und drangen in ihn das Obuerkommando niederzulegen und sich zu unterwerfen. Hofer

be- a.uftragte auch Danej ein Unterwerfungs-Schreiben abzufassen, mit welchem er Danej und den Schühen- hauptmann Sieberer zum Vizekönig nach Villach entsendete. Kaum aber waren beide abgereist, so gewann Pater Haspinger über Hofer die Ober hand und bewog ihn zum neuen Kampfe aufzu rufen. Abermals flogen Hofers Laufzettel in das Land, es kam zu kleineren Kämpfen, die sich bis zum 23. November hinzogen, wo m der Nähe von Meran die letzten Stürmer, die sich um Hofer ge scharrt, vollends aufgerieben wurden

. Hofer flüch tete und versteckte sich in der Alphütte des Pfand- lerbauern im Awalde. Aber auch unter den from men Tirolern fand sich ein Verräter, dem es nach den von den Franzosen auf die Ergreifung Hofers ausgesetzten Preis von 1500 .Gulden gelüstete, er würde verraten und am 28. Jänner 1810 ver haftet . . . So ungefähr zur gleichen Zeit verlobte sich Napoleon mit der österreichischen Kaisertochter Maria Luise. Und während am Wiener Kaiserhof ein Fest bas andere ablöst, fertigte der Schwieger sohn

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 20
Datum: 09.05.1913
Umfang: 20
Fehlschlag war, weist Dürrer sehr klug und ansprechend nach, daß ein gefährliches Vorbild dem Dichter zum Verderben wurde, nämlich Jmmer- mann mit seinem überstiegenen Pathos und seiner selbstherrischen Vorlage: Hormayr. „Der Dichter," urteilt Dürrer, „dessen ,Lorle' und ,Barfüßele- neben unwahren, rührseligen Zügen auch gute, echte Realistik, die sie bis heute leben ließ, aufweist, hätte immerhin einen glaubwürdigeren Andreas Hofer schaffen können. Von vornherein hat ihn aber Jmmermann

mit seinem untragischen Hofer verwirrt und das überreichliche Material hat schließlich erdrückt." — Wenn wir Dörrers Objektivität gegenüber der freisinnigen, be sonders der radikal-neutirolischen Dramatik, in Be tracht ziehen, werden wir um so freudiger mit gehen, wenn er mit schöner Herzenswärme dem Tiroler Poeten huldigt, der nicht bloß prächtige Charaktere meißelt, sondern ihnen auch die fromm starke Tiroler Seele einhaucht. Das Buch gipfelt in einer begeisterten Apologie Karl Domanigs — Apologie

, das will nicht sagen kritiklose Verhimme lung. Eine künstlerisch begründete Würdigung der Eigenschaften, die Domanig zum Volksdramatiker prädestinieren, wird uns geboten. Reizend ist der Vergleich zwischen Kranewitter und Domanig, sehr fein die Differenzierung beider: Andre Hofer' (das Drama Kranewitters) entstand in der Zeit des ab sterbenden Verismus .... Das Mythische mußte dem Volksliebling genommen werden. Daß die ,Legenden'-Zerstörung der Dichtung den schönsten künstlerischen Schmuck und mehrfach sogar

die ge schichtliche Wahrheit raubte, bedachte der Verfasser wohl nicht ..." „Karl Domanig hat seine Trilogie geschaffen im Bewußtsein der ruhmreichen Geschichte seiner Väter und ihres Wertes für die gegenwärtige Entwicklung des Tiroler Volkes: Seid, was ihr sollt, würdig der Ahnen, in Fromm- und Freisinn stark und treu " — Im bemerkenswerten 8. Kapitel (Schluß) des Buches (das 7. bringt, beiläufig be merkt, einen ganz lustigen Exkurs auf die Opern bühne, die Andreas Hofer riolens volens — frage feifier

. . . Tiroler, Landsleute, wollen wir warten, bis eine reichsdeutsche. eine schweizerische Freilichtbühne uns unseren Hofer vorspielt? . . ." — Das ist echt national, echt tirolerisch gesprochen und gedacht. Aber in mir regt sich der Geist des Wider spruchs. Vielleicht würde dem Tiroler Nationalspiel die größte Wirkung auf Tirolerherzen eben durch das wunderbare Medium der schweizerischen Frei lichtbühne kommen. Hofer, der Tell und Winkelried Tirols, zwischen den Urner Firnen sein Banner er hebend, beim

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.12.1911
Umfang: 8
Seite 6 Volks-Zeitung Montag, 11. Dezember Nr. 237 reuen Bauern zu bestimmen, Lose zum vollen Kurs werte gegen Raten von 4 und 9 Kronen anzukaufen. Natürlich wußte -dabei Hofer dem Bauern klar zu machen, daß nur er der geeignete Mann zur Durch führung derartiger Geschäfte sei. Kurz und gut, der Bauer kaufte Lose und schickte die Raten pünktlich ein. Eines Tages erschien nun der Agent Hofer wie der bei Diechtl und machte ihm weiß, daß er, wenn er einen Pauschalbetrag von 200 K zahle, viel bil

liger davonkomme. Diechtl schenkte den Worten des redegewandten Gauners Glauben, folgte ihm den Bezugsschein aus und die 200 K. Den Bezugsschein sendete Hofer zurück, die 200 K verwendete er für feine eigenen Bedürfnisse. Das war der Anfang des sen, was nun kommen sollte. Hofer hatte schon bis her nicht verabsäumt, von seiner reichen Heirat mit einer Dame, welche 80.000 K besitzen sollte, zu schwefeln, was ihm Diechtl auch aufs Wort glaubte. Zuerst wußte er den Bauern zum weiteren Ankauf von Losen

im Werte von mehreren hundert Kronen zu bewegen und dann kamen langsam die Bettel briefe und die persönlichen Pumpversuche. Diechtl reagierte auch darauf und folgte, soweit es sich nach den Vorgefundenen Postaufgabescheinen konstatieren läßt, Hofer insgesamt 1126 K 76 h aus. Nähere Ausschreibungen fehlen. Hofer bediente sich zur Er reichung dieser Darlehen der verschiedensten Schwin deleien. Die Krone setzte Hofer seiner Verworfen heit aber noch dadurch auf, daß er auch noch mit der Tochter

des Betrogenen Liebeshändel anfangen wollte. Das nächste Opfer, das sich Hofer ausersehen hatte, war der Gastwirt Jakob Heigenhauser in Waidring. Nachdem ihm dieser einmal aus Gefäl ligkeit 6 K geliehen hatte, versuchte er einen Pump in größerem Maßstabe. In einem jämmerlichen Briefe, dem er einen Wechsel mit gefälschten Unter schriften beigelegt hatte, bat er um ein Darlehen von 100 X. Der Gastwirt aber fiel ihm auf den Schwin del nicht herein. Einen ganz gleichen Losschwindel wie bei Diechtl vollführte

Hofer auch beim Bauern Nikolaus Lubmair in St. Ulrich. Diesem hängte er zwei wertlose Lose an, machte dann den gleichen Schwindel mit dem „Pauschale" von 100 K und schädigte auf diese Weise Lubmair um 208 K 44 h. Bei der Fiuma Michael Gaßner in Möllbrück be stellte Hofer eine Nähmaschine auf den Namen sei ner Tochter Maria Marx, wobei er wiederum einen jener schwindelhaften Wechsel verwendete. Da die Firma aber eine Anzahlung von 10 K verlangte, Hofer diese aber nicht leistete, so erfolgte die Life

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 19.02.1910
Umfang: 20
halten! Daß sie sich wegen der vorausgegangenen Prahlerei — zum Gimpelfänge! — nicht schämen, so etwas öffentlich zu sagen! 53. Ein Ausspruch des Dr. von Grabmayr im Landtag mag den Konservativen große Ge nugtuung verschaffen. Cr äußerte sich nämlich: Das so gepriesene allgemeine Wahlrecht sei von recht zweifelhafter Güte; der jetzige Reichsrat fei ein abschreckendes Beispiel dafür. Andreas Hofer in Mantua. (Zn Hofers 100. Todestage — 20. Februar 1810*). In den Geschichtswerken liest man allgemein

, „daß Andreas Hofer nach seiner Gefangennahme auf der Brantacher Alm am 28. Jänner 1810 mit seinem treuen Kajetan Sweth nach Mantua abgeführt worden sei, wo sie am 5. Februar an kamen und in einer Kasematte bei Porta Mulina eingesperrt wurden. Am 20. Februar 1810 um 11 Uhr vormittags trat Hofer, von den Erzpriestern Alexander Borghi, Pfarrer von St. Michel und Johann Baptist Manifesti begleitet, durch die Ge fängnispforte und stieg dann die Treppe hinab. Als er an der Porta Mulina oie Kasematten

vor beischritt. worin mehrere gefangene Tiroler waren; wäre der Eskorte die übrige Besatzung der Stadt gefolgt. Auf einer breiten Bastion, unweit der Porto Ceresa, hätte der Zug Halt gemacht und dort wäre Hofer kriegsrechtlich erschossen worden. Den Leichnam trugen die Grenadiere in die benach barte St. Michaelskirche, wo er bei den feierlichen Exequien im Beisein einer Ehrenwache dem Anblick des Publikums ausgesetzt war. Hofer wurde dann im Garten des Pfarrers von St. Michael (Staffler), im damaligen

Heimat kunde und Heimatschutz, Verlag von F. Pleticha, Meran-Unter- mais, Preis per Jahrgang Kr. 4.80. festi wurde er beerdigt. (Hormayr, Geschichte Andreas Hofers — 1816 und 1845.) Der Pfarrer von St. Michael, Anton Biauchi, bewilligte einen Platz in seinem Garten. (Josef Rapp, 1852, Tirol im Jahre 1809.) Auch I. Hirn (Tirols Erhebung im Jahre 1809, T. 843, Innsbruck 1909) läßt Hofer auf der Bastei j an der Porta Ceresa den Märtyrertod erleiden." i Unter den vaterländischen Geschichtsschreibern

! herrscht, wie wir sehen, in dieser Hinsicht die größte j Verwirrung. Diese Angaben, besonders was die i Porta Ceresa betrifft, leiden an großer Unwahr- - scheinlichkeit. Die Porta Ceresa ist von den Ker- ! kern der Citadella di Porto bei der Porta Mulina, ! wo Hofer mit Sweth eingesperrt war, fünf Kilo- j meter, im entgegengesetzten südlichen Ende der ' Stadt gelegen, entfernt, und es ist an und für ! sich kaum anzunehmen, daß die Franzosen diesen j weiten Weg zur Erschießuug Hofers gewählt hätten

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 18.02.1910
Umfang: 16
, und ich glaube, daß in dieser Hinsicht der I u- gendfürsorge verein wohl den un eingeschränkten Dank des ganzen Landes verdient. Betreffs der Ausgestaltung der vom Lande bereits errichteten Korrigendenanstalt Stadlhof in Pfatten teilte Redner mit, daß diese Anstalt sNachdruck verboten.) Feuilleton. Andreas Hofer. Ein Gedenkblatt zu seinem Todestage. Am Sonntag, den 20. Februar, werden es ?00 Jahre, daß Andreas Hofer zu Mantua er- Ichosien wurde. Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier, „der Mann vom Land

Tirol" ward Anführer vom Tiroler Lande gegen die Mähern und Franzosen und dreimal wurde der veind aus dem Lande gejagt, wahrend Deutsch st dem Franzofenkaiser schmachvoll zu Füßen Dieser Mann, der im Heldenvolke so groß Emde, wurde auch vom Feinde anerkannt. „Er S ^ um Tirol viele Verdienste erworben, viel Hechtes verhindert, für die Gefangenen eifrig Uorgt, er ist ein rechtlicher Mann, aber auch ein wger Kopf," sagten bayerische Staatsmänner om Sandwirt. Größer aber als in den Schlach- sich Hofer

als Oberkommandant des Mes, als er in der Hofburg war. Auch da 'x ^ er einfache Tiroler Bauer; er fühlte ^ V als Herr des Landes, sondern versah 1*}$}” ^schäfte eines solchen. „Von den vie- cl.Emen der Hofburg," lesen wir in Hirns Erhebung im Jahre 1809", „war es nur ein kleiner Saal, den Hofer be- «e. Auf dem großen Tisch in der Mitte sam- ihren Wirkungskreis bereits erweitert und sich zu einem Heiin der Jugendfürsorge überhaupt entwickelt habe. Zum Plane der Italiener, für ihren Landesteil ebenfalls

der vierte aus einer Postille las. Hier gab Hofer auch seine Audienzen, die einen großen Teil des Tages ausfüllten. Alles, so zeichnet es ein Beobachter, drängt sich zu ihm; mich wundert nur, daß er nicht verrückt wird, da er auf die ver schiedensten Dinge Bescheid geben soll. Es ging her wie bei einem Jahrmarkt. Höflichkeitsfor- ntcn wurden nicht sehr geübt . . . Den Respekt gegen den Oberkommandanten kleidete man gern in die Anrede: „Herr Vater." Nicht unbekannt zeigte sich Hofer mit dem Gebote

der Artigkeit gegen die Frauen. Der einfache Haushalt, wie er im Sandwirtshause Brauch war, wurde auch in der kaiserlichen Burg fortgesetzt. Es gab nur ein einfaches, aber kräftiges „Fuhrmannsmahl". Wer zur Essenszeit gerade gegenwärtig war, setzte sich mit Hofer zu Tisch. Am Abend wurde nach dem Esten der Rosenkranz gebetet. Wer immer mitgespeist, wurde dazu angehalten. „Habt's mit- gösten," meinte Hofer, „könnt's mitbeten a!" So bewahrte der Oberkommandant auch in der Hofburg zu Innsbruck die gewohnte

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 18
Datum: 26.02.1910
Umfang: 18
Andenken an Andreas Hofer (Schlacht am Berg Jsel); 2. Zologischer Garten in Argentinien; 3. Die Rechtsstürmer; 4. Frauen des Kapitäns; 5. Wasserpiraten; 6. Das Bleistück (Drama); 7. Der Liebeskuß im Mond; 8. Pariser Stu denten. Lokalbahn Innsbruck—Hall. Die 17. ordent liche Generalversammlung der Lokalbahn Inns bruck— Hall wird am 13. März l. I. im Sitzungssaale der Sparkasse der Stadt Innsbruck 10 Uhr vormittags abgehalten. Stubaitalbahn. Die 4. ordentliche General versammlung der Akten

, über 277 Kronen, gestohlen. Wattens. Rosegger-Stiftung. Von dort wird uns mitgeteilt, daß in der Monats versammlung des Radfahrer-Klubs Wattens am Sonntag eine Sammlung zu Gunsten der P. Rosegger-Stiftung eingeleitet wurde, deren Er gebnis die Summe von 50 K abwarf. Andreas Hofer Feier in Wattens. Der 100. Todestag Andreas Hofers wurde in der Schule zu Wattens durch eine kleine Feier begangen. Am Sonntag um 1 I 2 10 Uhr versammelten sich die Kinder im Schulzimmer 1. Klasse, in dem ein Bild Andreas

Hofers zwischen Pflanzen- dekorauon ausgestellt war. Der Schulleiter Wurrler leitete die einfache aber würdige Feier durch eine Ansprache ein, in der er die Verdienste, die sich Andreas Hofer um das Vaterland erworben hat, als leuchtendes Beispiel inniger Vaterlandsliebe den Kindern vor Augen stellte. Darauf trugen die Sa)üler mehrere Gedichte vor, deren Inhalt sich mit dem Leben und den Täten des Frei- heitshelden befaßten. Die Feierlichkeit endete mit der Absingung des Andreas Hofer-Liedes

, des Herz Jesu-Bundesliedes und des Kaiserliedes. Unterinntal. Schwaz. 21. Februar. (Die Andreas Hofer- Fe iert, welche der Andreas Hofer-Militär veteranenverein gestern zum 100. Todestage Andreas Hofers veranstaltete, kann als gelungen betrachtet werden. Es nahmen daran teil: der Lehrlings-, Gesellen- und Meisterverein, der Arbeiterverein, die Burgmusikkapelle, die ganze Garnison, der Veteranenverern, die Standschützen mit der Schießstandskompagnie, Schützenkompagnie 4 i I,Schützenkompagnie Weerberg

aus eine sehr gelungene und würdevolle Ansprache an die versammelte Gemeinde und schilderte Hofer nach seinen drei Charaktereigenschaften „treu sich selbst, treu seinem Lande und treu unserem Gott". Hierauf zelebrierte der hochw. Herr Dekan und Stadtpsarer ein feierlich s Amt. Zum Schluffe wurde noch „Zu Mantua in Banden" vom Chorpersonal in derart wirken der und herzergreifender Weise vorgetragen, daß unter den Andächtigen so manches Auge naß wurde. Vor dem Hochaltars im Preßby- terium war ein Katafalk errichtet

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 16
Datum: 29.08.1909
Umfang: 16
Person des Kaisers verkörpert, uub darum diente er ihm in Treue. Daß Hofer nicht nur für Gott und Kaiser, sondern auch fürs Vaterland zu den Waffen gegriffen und all sein Lebensglück dafür geopfert hat, ist eine zu bekannte Tatsache, als daß sie noch eines Beweises bedürfte. Hätte er, wie so mancher, der durch Volksgunst zu hohen Ehren und Macht gekommen, sich selber djienen wollen, hätte er Zeit und Gelegen heit genug gehabt, vor der letzten verunglückten Erhebung viel reicher nach Hause

, daß ihm, wie er selber so wunderschön gesagt, beim Sterben nicht einmal die Augen naß wurden. Das einzige, was ihm schwer auf's Herz fiel, war der Gedanke an sein armes Vaterland. So können nur ganz große Helden sterben, und Hofer war so einer, und sein herrliches Beispiel wird noch lange Zeit fürhalten und vorbauen, daß die Ruf fels in Tirol die Oberhand bekomuren. Hätten die Preußen im Jahre 66 über Tirol nach Königgrätz mar schieren müssen, wären sie so wenig weitergekommen. Der ff>err von hat das Maß feiner

erteilte gastwirtschaftliche Privile- gium für den Ausstellungsplatz in möglichst viele Teile zerrissen und sie möglichst teuer verkauft, und zwar zumeist an Ausländer. So z. B. hat er einer boari schen Würstelfrau das Recht, auf den: Ausstellungsplatz wie seinerzeit die Franzosen; und so wird es wohl auch bleiben für und für. Das haben wir Hofer in diesen Tagen zu danken, und wenn sich dabei ein Gedanke an den Raffl, den Judas von Tirol, einschleicht, so mögen wir immerhin dabei ein wenig verweilen

. Ist Raffl auch nicht wert, in diesen Feiertagen neben Hofer auch nur mit einer widerwärtigen Erinnerung gestreift zu werde::, weil seine fluchwürdige Tat mit ihm zu Staub ward und darum niemand mehr gefährden kann, so heißt uns doch die Vorsicht dem Geschlecht der Raffls, will sagen den Bösewichten des Landes, den untreuen, eigen nützigen Vaterländern scharf auf die schmutzigen Fin ger zu sehen. Zu diesem Geschlecht der Raffl sind alle Widersacher des Geschlechtes derer von Hofer zu verstehen

. Wie diese immerdar sich als wahr und treu erweisen und so das Geschlecht der Hoferhelden lebendig erhalten, so zählen alle die anders reden und anders handeln, zum Geschlecht der Raffls, und die, die aus Vorsicht mit ihrer Ueberzeugung hintern Zaun halten und sie verbergen, wo sie reden sollten, das sind die neuzeitlichen Vettern dieses fluchwürdigen Verrä ters. So wie den: Hofer der Glaube kein Hindernis war zu seiner monumentalen Heldengröße empor zu steigen, so hat der Glaube den Raffl nicht geschützt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 01.09.1909
Umfang: 8
getrieben und das Laub wandelte sein Grün in Gold und Rot. Andreas Hofer, der Befreier Tirols, hatte vom Kaiser Franz eine goldene Gnadenkette erhalten. Tie Stadt gab ihm p Ehren ein Festmahl und um ihn saßen seine lieben Waffengefährten, die Bauernhauptleute und Volksführer. Jedoch die Lust und der Wein verscheuchten nicht die trüben Ahnungen Hofers. Dachte er bei dem Flimmern der Gnadenkette mit dem Bild nisse des Kaisers auf seiner Brust, daß man das Opfer p bekränzen pflöge, bevor man es zum Tode

führt? Nur wenige Tage später kam Haspinger in großer Aufregung in den „Adler" zu Hofer mit der neuesten Nummer der „Innsbrucker Zeitung"; darin stand, daß Kaiser Franz mit dem Kaiser Napoleon zu Schönbrunn Frieden geschlossen hätte. Hofer schüttelte den Kopf; er glaubte es nicht. Mußte er als Oberkommandant von Tirol nicht offiziell von Wien aus davon in Kenntnis gesetzt worden sein, wenn es sich wirllich so verhielte? Kein Bote war gekommen und kam. Statt dessen begannen Bayern und Franzosen

unter französischem Oberbefehl den Inn heraufzurücken, besetzten Innsbruck und nahmen die von Hofer eingesetzten und vom Kaiser bestätigten Mitglieder der Landesverwal- tung gefangen. Dergleichen konnte doch unmöglich geschehen, wenn es mit dem Frieden seine Richtigkeit hatte. Gleichzeitig traf bei Hofer der an Hormayrs Stelle ernannte kaiserlich königliche „Oberländes und Armeekommissar" mit allen Papieren des kaiserlichen Hoflagers ausgerüstet ein. „Wir müssen wieder fechten, liebe Freunde," sagte Hofer

niederlegten; jeder fernere Widerstand würde als Hochverrat mit dem Tode bestraft werden. Dieser Aufruf erregte bange Zweifel im Gemüt Hofers. „Haspinger! Haspinger!" ries er dumpf, indem er das Papier in der Hand zerknüllte, „wenn wir verlassen wären?" Um sich Gewißheit zu verschaffen, schickte er den Schützenmajor Siberer und einen jungen Priester, namens Donay, an den Vizekönig. Unterdessen traf Ambros in Sterzing ein und Hofer empfing ihn mit den Worten: „Wenn mir der Speckbacher den Bruder Tollkopf

an und ver setzte: „Auf die gute Nachricht von dem glorreichen Sieg muß ich dem Speckbacher leider übel vermelden, daß der Friede geschlossen ist. Der Kaiser," hier stockte er und kaum hörbar setzte er hinzu, „hat Tirol — vergessen!" Ambros prallte betroffen prück. „Ich laß' dem Speckbacher aber sagen," fuhr Hofer nach einer kurzen Pause mit fester Stimme fort, „daß wir uns bis auf weiteres wehren müssen, wenn wir angegriffen werden, indem daß mir die Nach richt nicht wahrhaft vorkommt. Er w!eiß, wie oft

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Gardasee-Post
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Seite 1 von 12
Datum: 19.02.1910
Umfang: 12
Roma 17, sowie alle An- noncen-Expeditionen der ln- u. Auslandes. Kontokurrent: Centralbank d Sparkassen Innsbruck. No. 8. Riva, 19. Februar 1910. V. Jahrgang. Andreas Hofer im Liede. Zum hundertjährigen Gedenktage der Erschießung Hofers (20. Februar 1910). Von Otto Rail. Nachdruck verboten. Andreas Hofer, der gerade vor einem Jahrhundert, am 20. Februar 1810 zu Mantua ein Märtyrer der deutschen Freiheit wurde, ist einer der populärsten Helden der modernen Geschichte. Julius Mosens Lied „Andreas

Hofer“ ist ein echtes und rechtes Volkslied geworden. Kein Schullese- oder Liederbuch, das dieses Lied nicht enthielte, kein Kind in Deutschland, das nicht schon einmal gesungen hätte: „Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war, ln Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol!“ Wie sehr dies Lied aus dem Herzen des deutschen Volkes gesungen war, das hat Julius Mosen selbst erlebt, dem sein Lied, bald

nachdem er es hatte drucken lassen, von der Straße entgegenklang, wo es ein Leierkastenmann zu seiner Orgel ertönen ließ. Aber Julius Mosen war es nicht allein, der den „Sandwirt“, den treuen, mutigen und klugen Tiroler Volkshelden besungen hat. Die Schar der Hofer-Sänger ist so groß, daß man ein ganzes Buch wohl mit den Liedern füllen könnte, die auf ihn er klungen sind. Am bekanntesten nächst dem Mosenschen Liede ist das im Jahre 1814 entstandene Gedicht Max von Schenkendorfs wohl, das ein Erlebnis

der Zitadelle beerdigt. Von dort aber brachte man sie am 21. Februar 1823 in das für Hofer bestimmte Grabmal in der Hofkirche zu Innsbruck. Diese Leichen überführung hat Graf von Württemberg in seinem Liederzyklus geschildert. Er läßt die Tiroler Jäger Nachts die Zinnen des Walls von Mantua erklimmen, um die Leiche aus zugraben : „Zu Mantua am Hochgericht Suchen in Schutt und Steine Die Jäger auf aus Kindespflicht Des Märtyrers Gebeine. — Nicht soll im fremden, welschen Land Des Helden Asche modern

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.03.1917
Umfang: 4
und Sprachfreunden gepflegten Beziehungen, die ans Rutscher Seite durch die Namen Hoffmann von Fallers leben, Uhland, auf flämischer durch die Namen Willems, Prudens van Duyse gekennzeichnet sind. Daß man gelegent lich über die litarisch romantische Anknüpfung hinaus nt Deutschland für Flanderns politisches und wirtschaft liches Dasein Verständnis zu wecken versuchte, zeigt ein mwerdientermaßen vergessenes Buch von Gustav Höfken, Andreas Hofer in der Dichtung. Arbeiten von Epikern, Lyrikern und D ra- matikern

. — I mm ex manns „Das Trauer spiel in Tirol". — Hofer in d er Musik. Es gibt wenige volkstümliche Gestalten, deren sich die Dichtung so sehr betnächtigt hat, tote Andreas Hofer. Zu letzt von Schönherr, der Hofer in seinem „Volk in Not" die Hauptrolle spielen läßt. Zahllose andere bekannte und unbekannte Gedichte, Novellen und Theaterstücke gibt es Oer auch, die den Ruhm des Helden von Passeier ver herrlichen, und es dürfte schwer halten, alle jene Dich- ümgcn aufzuzählen, in denen Andreas Hofer vorkommt

. In der soeben int Bolksvereinsverlag G m. v. H. erschienenen Sammlung von Zeit- und Lebensbildern hat Wilhelm Kosch eine Broschüre veröffentlicht, die den Ti- äl trägt „Andreas Hofer im Leben und in der Dichtung". Nebst Kapiteln, die interessante und unbekannte Details aus dem Leben des größten Tirolers erhalten, wird auch die Stellung eingehend gewürdigt, die Andreas Hofer nt der deutschen Dichtung einnimmt. „Kaum einem än deren Führer des Volkes werden Künstler und Sänger der Nachwelt so viele

.Hofer" von Bertold Auerbach (1850). Die zahllosen anderen Bearbeitungen des dankbaren Stoffes von Kunst- utrd Volksdichtertt, von Paffionsthea- tern und Freilichtbühnen in früherer und späterer Zeit errangen vielleicht mit Ausnahme der von Karl Wolf utrd Ferdinatrd votr Scala geschaffenen Volksschauspiele keinen größeren Erfolg. (Kosch vergißt dabei Schönherrs „Volk in Not", das wahrscheinlich zur Zeit da das Buch in Druck gelegt wurde, noch nicht erschienen tvrrr!) Daß es außerdem viele Musikstücke

Werl, das Hofer-Problem endgültig zu lösen, und zwar dramatisch zuerst Karl Dotnanig in seinem fünfakti- get: ^ Schauspiel „Andreas Hofer, der Sandwirt" (1896/97) utrd Frattz Kranewitter in seiner tmturalisti- schen Prosatragödie „Andreas Hofer" (1902). Prophetischer Traum eines Italieners. Die Februarnummer der Monatsschrift „Jl Lavoro", die in Berlin von detn Bund der dortigen italienischetr Arbeiter herausgegeben tvird, enthält ehre ffcitte Erzäh- ktntg unter dem Titel „Reaktion", worin

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 28.08.1909
Umfang: 16
vor allem General Rusca, dessen Weg ins Pustertal Brände und Exekutionen bezeichneten, während Lefebvre in Nordtirol weife Schonung übte. Hofer, auf dessen Kopf Rusca vergeblich eine Prämie gesetzt hatte, hatte sich schon am 2. August zu Sterzing mit den Landsturmoffizieren beraten und den Landsturm aufgeboten. Allenthalben auf den Höhen leuchteten die Signalfeuer zum Sternen himmel empor und Laufzettel wanderten von Tal zu Tal, von Hütte zu Hütte. Südlich vom Brenner ballten sich die Landsturmhaufen

ab und machte nochmals einen Vorstoß bis Mitten wald. Aber der Landsturmmänner waren immer mehr beisammen, die aus den gedeckten Stellun gen an den Tallehnen Tod und Verderben in feine Kolonnen sendeten. Als er nun gar noch hörte, daß Burscheidt an der Pontlatzbrücke nächst Prutz fast aufgerieben und Andreas Hofer mit den Paffeirern über den Jaufen im Anzuge be griffen sei, begann er in der Nacht vom 10. auf den 11. den Rückzug nach Innsbruck, der sich am 11. in eine förmliche Flucht verwandelte. Tote

und Verwundete, sowie Pferdeleichen bedeckten die Heerstraße. Lefebvre selbst marschierte, um sich zu schützen, in der Uniform eines gemeinen Sol daten, fluchend über sein Geschick, zwischen zwei Pferden. Um Willen, in der Talebene südlich und östlich von Innsbruck ordneten sich seine Scharen und faßten Stellung wider die sieges trunkenen Schwärme des Landsturmes. Für den 13. ordnete der „Oberkommandant von Tirol", Hofer, den entscheidenden Angriff an. Es entwickelte sich eine Niesenschlacht um ganz

in den Dörfern die Sturmglocken und Hofer, der damals am Schönberg sein Hauptquar tier hatte, gab in seiner schlichten Weise den Be fehl zum Angriff: „Nun, seid's beinand, Tiroler? Nachher fangen wir an. Die Meß habt's g'hört, 'n Schnaps habt's trunk'n — also auf in Gott's Nam'!" Zuerst stieß die aus dem Silltal los brechende Schar Mayrs ans die Feinde, die rasch zurückgeworfen wurden. Er fetzte sich sogleich auf dem Plateau des Jselberges, trotz des Geknatters des Kleingewehrfeuers und des Grollens

wieder nach den Höhen zurückziehen und um Mittag ge wann Lefebvre auch gegen die Oberinntaler unter Firler einige Vorteile, so daß dieser von den Höttinger Höhen bis Kranebitten zurückgedrängt wurde. Aber vergeblich waren alle Anstürme der Bayern, den Jielberg zu gewinnen. Jedesmal versperrten gar bald Haufen von Leichen den Hohlweg, auf dem sie von Milten. aus emporge drungen. Als Hofer, der tagsüber von dem Schupfenwirtshanfe den Gang der Schlacht leitete, das Mißgeschick all derer bemerkte, die sich in die Ebene

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