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Tiroler Post
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Seite 13 von 24
Datum: 12.03.1902
Umfang: 24
Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr

vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer. Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. 6., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 K, gebunden 1*60 K. i, MuseuinslraU aä. Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief- ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte

Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hofe in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeper in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen

Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie muss die Flucht er greifen. tzte Aufzug spielt auf der Alphütte, der te Hofers, der trotz der Aufforderung nde das Tiroler Land nicht verlassen einem Felsblocke sitzend und im Selbst- ffunken, erblicken wir Hofer zum letzten- ien Mann, denn nun kommt die Scene, nzosen, geführt vom Verräther Raffl, die ~ w ilie unter roher Misshandlung hinab führen zu Thal. Im Schlussbilde

sehen wir unter den Klängen einer getragenen Melodie, die schließlich in jene des Volksliedes „Zu Mantua in Banden" übergeht, Andreas Hofer entseelt am Boden liegen, eine Hand auf die Brust haltend, die andere flach ausgestreckt. Ueber ihm schweben aus einer Wolke zwei Genien, der erste trägt einen Palmenzweig, der zweite hältf einen Lorbeerkranz über die Leiche. Dies ist in kurzen Zügen der Inhalt dieses er hebenden Schauspieles; der Mann, der als einfacher Sandwirt in schwer bedrängter Kampfeszeit

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 07.02.1904
Umfang: 8
und mir mit der Ihnen ureigenen Bauernschläue die Behauptung unterzuschieben, ein Held dürfe niemals bekennen, daß er einmal gefehlt habe. Sie bezwecken damit ganz augenscheinlich, wieder einmal Ihren toten Hofer auszublasen, eine Arbeit, in der Sie es nachgerade zu einer Art Meisterschaft ge bracht haben. Ich will Ihnen den Gefallen erweisen und aus Ihre Absicht, den Hofer wieder zur Sprache zu bringen, eiugeheu, aber nur, um Ihnen nun, nachdem Sie mich als einen lächerlichen Ignoranten hinzustellen versuchen, zu sagen

, was ich damals aus Schonung für Sie zu sagen unterlassen. Ich bin nämlich der Anschauung, daß Ihre Ver unglimpfung Hofers eine herostratisehe Tat ist. Sie hatten die deutliche Empfindung, daß sich der Hofer der Tradition wie jener der Wirklichkeit dramatisch nicht gut verwerten läßt, wollten aber unter allen llmstünden damit Aufsehen erregen, und taten dies, indem Sie ihm unter der Behauptung, Sie wollten ihn uns menschlich näher bringen, ein Geständnis seiner angeblichen Schuld iu den Mund legten

Satz für einen Beweis Ihrer, vollkommen ans der Lust gegriffenen Behauptung nahm. Ich müßte daher Ihr durch vierzig Semester au der Universität gebildetes Begriffsvermögen sehr tief einschätzen, wenn ich glauben sollte, daß es Ihnen mit der Motivierung Ihres Hofer-Dramas wirklich ernst war. Es bleibt mir daher nichts anders übrig, als anznnehmen, daß Sie Ihren Hofer nur deshalb sagen ließen, er habe ans Eigennutz so gehandelt, um Aus sehen zu erregen. Dies ist Ihnen zwar gelungen, da aber Aussehen

und Interesse nicht ein und dasselbe ist, mußte Ihr Freunde des Blattes werden gebeten, beim erwarteter Lohn für Ihre herostratische Tat notwendig ausbleiben, und er blieb aus, denn das Stück siel nach allen Regeln der Kunst glatt durch. Das erste Fiasko erlebte es trotz des in Oesterreich ergangenen Zensur-Verbotes bei seiner Uraufführung in Meiningen. Nach Ihrer Rückkehr von der ver lorenen Schlacht erschien nämlich im ,,Tir. Tgbl." ein Feuilleton, indem jedes gute Wort, das je über Ihren Hofer gefallen

der nackten Tageskosten deckten, abgesetzt werden, obgleich Direktor von Bukovics es noch einmal auf den Spielplan gestellt hatte. Anstatt aus diesen Tatsachen die Konsequenzen zu ziehen und Ihren zweimal verstorbenen Hofer friedlich zu bestatten, mißbrauchten Sie das Ihnen geschenkte Ansehen als dramatischer Schriftsteller und ließen eine Notiz in den Wiener Blättern erscheinen, Bukovics habe Ihr Werk aus nackter Ränkesncht abgesetzt, was 'Sie durch Belege beweisen können. Die Ihnen dank meiner Vorarbeit

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 06.12.1903
Umfang: 12
dem Lohn des Helfers pede mit den Taxen verschwindet. durch die Polizei und dem erhofften Gewinn in den Inn z» werfen oder Gendarmerie arretieren laßt. Wasmaßen der und das hoaßt man: Schnofleß-Knvslisch. « ^»tcidOTHeciter. « Die hiesige Erstanfführnng von Franz Kranewitter's „Andre Hofer" nahm durch den politischen Bei geschmack des Stückes, das der Antor selbst ein Schau spiel und nicht eine Tragödie nennt, einen äußerst tnmnltösen Verlaus, so zwar, daß es zuweilen den Anschein

kann. Die Tatsache, daß unser Nationalheld Hofer von der klerikalen Partei arg mißbraucht wurde, um ihre Machinationen durch eine planmäßige Verschiebung der Tradition unserer Heldenzeit zu decken, mag Krane- witter veranlaßt haben, das Wirklichkeitsbild von Hofer wieder herznstellen, allein daß er dabei eine glückliche Hand gehabt hat, läßt sich trotz des starken, demon strativen Beifalles derer, denen der Hofer der Kleri kalen nicht recht gefallen null. nicht behaupten. Krane- N'itter hat uns den Hofer, nne

dies viele mit ähnlichem Mißerfolg an Napoleon versucht haben, menschlich näher bringen wollen, aber das ist es gerade, was das Volk nicht will, und nicht so sehr mit Unrecht, denn wa§ wäre» wir den anderen Völkern ohne Hofer? Troß dieser Ungeneiglheit unseres Volkes, seinen Hel den vermenschlicht zu sehen, hätte Kranewitter den ver geblichen Versuch ohne einen ergrimniten Protest er warten zu müssen, doch machen können, wenn er an Hofer nicht nur dessen unglückliches Ende und seine Schwächen

Volksmänner, denen die hohe Geburt mangelt und die nur des Landes allgemeine Not und Gefahr zu solcher Höhe heben, können nie und nimmer willenlose Drahtpuppen sein, die ein armseliger Bettelmönch nach Belieben hin- und herzieht. Mag ein willenloser Mann, wie Kranewitter nnscrn Hofer hinstellt, heute mit den im Verhältnis zur damaligen Zeit in's Un gemessene verinehrten Verkehrsmitteln, als Post, Tele graph und Bahnen, die Zeit wie Raum fast Über drücken, es versuchen, auch nur ein Mandat zu er gattern

, geschweige denn sich zum Herrscher des Landes ansznwersen. Kranewitter scheint dies auch unbewußt empfunden zu haben, denn sonst wäre es unverständlich, wie er an Speckbacher und all den übrigen Führern, deren Geschicke und Taten mit denen Hoser's so eng verknüpft umreit, vvrübergehen und selbst den nimmer müden Pater Haspinger nach einer einzigen Szene achtlos zur Seite lassen konnte. Wer den Hofer uns menschlich naher bringen will, der muß uns zeigen können, wie ihn die gewaltige Volksnot ans

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1902
Umfang: 8
ist die Intervention eines Unbetheiligten in einer strasgerichtlichen Untersuchung gesetzlich unzulässig.) 2 7. Ianua r: Das Präsidium spricht aus diesem Anlasse beim Justizminister Dr. v. Ruber vor, Ändreae Hofer.* Schon wieder ein neuer Andreas Hofer, wird vielleicht mancher unserer Leser ausrufen, aber nur gemach! Dieser Andreas Hofer ist nicht etn Fabri kat Jungtirols, das ist ein echter Tiroler, ein Mann von wahrem Schrot und Korn aus dem Volke, wie er leibt und lebt in der Tradition unserer Landes geschichte

; wir ersehen Scenen aus dem Volksleben Tirols, so wahr und wirkungsvoll dargestellt, dass sie den Leser bis zum letzten Augenblicke in steter Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer

zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer, Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. 6., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 X, gebunden 1'60 L. welcher strenge Weisungen an die Staatsanwalt schaft zusagt. (Die Staatsanwaltschaften unterstehen

, aber auch seine Thatkraft im entscheidenden Momente und leider aber auch seine Nachsicht gegen den verlotterten Rafsl, dem späteren Verräther Hofers, kennen. Im zweiten Aufznge ertönt bereits wilder Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hose in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet

wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeyer in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie

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Tiroler Post
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Seite 1 von 12
Datum: 07.02.1903
Umfang: 12
von tosendem Beifalle unterbrochen, der niederösterreische Landtagsabgeord nete Herr Bielohlawek. Jeder Satz zündete. Schlag auf Schlag sauste auf die gegnerischen Par teien nieder, die sich im Kampfe gegen die Christlich sozialen hinter dem Banner Judas immer wieder zusammenfinden. Freiheit, Klerikalismus, Pfaffen- ,/ Feuilleton. Die neue Andreas Hofer Kapelle an der „Schupfen" bei Innsbruck. In dem von der „Tiroler Post" jüngst ge brachten Spendenausweis „für die Schupfenkapelle" dürfte ein kleiner

Irrtum unterlaufen sein. In der Notiz ist unter „Schupfenkapelle" jedenfalls jene am Gärberbach gemeint und tatsächlich wurde selbe schon lange „Andreas Hofer-Kapelle" benamst und bildete sich die Tradition, das Hofer bei der Schlacht am Berg Jsel in ihr gebetet, ja sogar einer Feldmesse Haspingers beigewohnt habe. Diese Tradition jedoch läßt sich durch nichts begründen, wohl aber steht ihr manches entgegen. Nach dem neuestens vom k. und k. Kriegsarchiv herausgegebenen Tagebuch Joachim Haspingers

hat sich dieser an den April kämpfen 1809 am Berg Jsel gar nicht beteiliget, er konnte also auch damals keine Feldmesse am Gärberbach gelesen haben. Ebenso war im April desselben Jahres Hofer nur in Südtirol tätig. Im Mai rückte Hofer am 25. erst um 9 Uhr vormittags mit seinen Scharen in Gries am Brenner ein und verblieb während des Gefechtes im Gast haus zur „Schupfen", von wo aus er die Stellungen der Tiroler leitete. Am Gärberbach stand inzwischen ein feindliches Pickett, das am Nachmittag desselben 25. Mai

mit den Bauern in Kampf geriet. Es ist also auch für diesen Tag unwahrscheinlich, daß Hofer im Gärberbach-Kirchlein lange Gebete ver richtet haben mag. Haspinger anbetreffend, rückte er am 25. Mai früh mit seinen Getreuen von Mieders und Kreit nach Mutters — es ist also von ihm so gut wie unmöglich, daß er am 25. Mai 1809 in der Gärberbach-Kapelle zelebriert haben kann. — Aber auch später nicht, denn am Abende des gleichen Tages zog sich Haspinger nach Mutters und Hofer nach Matrei zurück

, wo sie bis zum 28. Mai verblieben. (Vgl. Maretich: „zweite und dritte Berg Jselschlacht, Seite 34, 44, 46, 47.70, 97). Am 29. Mai früh aber, wo neuerdings die Schlacht entbrannte, war Haspinger in Rätters, Hofer jedoch nicht am Gärberbach, sondern wieder in der „Schupfen", die vom Gärberbach-Kirchlein wenigstens 20 Minuten entfernt liegt. Es ist nicht anzunehmen, daß sich Hofer während der Schlacht von seinem Haupt quartiere entfernt und im Kirchlein vom Gärberbach lange Gebete verrichtet habe. Wohl betete er wahr

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Tiroler Post
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Seite 11 von 12
Datum: 07.03.1900
Umfang: 12
auch. Ja, der Franz war wirklich ein großes Genie, und sie durste stolz sein, daß er so viel aus ihr machte. (Fortsetzung folgt.) Andreas Hofer. (Mit Abbildung.) »Nachdruck verboten.> 20. Febrnar d. Js sind es neunzig Jahre, daß Andreas ** Hofer, der Held von dein T anerspiel in -rirol. der Mann, dessen Name das Herz höher schlagen und das Auge heller leuchten macht. reichern geräumt wurde und General Leföbvre mit einem aus Franzosen, Bayern und Sachsen besleheudeu Armeekorps i» Tirol einrückte, entfaltete

sich Hofers moralische Kraft in ihrer ganzen Stärke. Er wurde Oberauführer der Tiroler (General Barboue von den Franzosen wegen seines langen Bartes genannt) und schlug, als Speckbackier, Haspinger und Peter Mayer in den Tagen von, 3. bis 4. August dem Feinde Niederlagen beigebracht hatten, den französischen General am 13. August wiederum am Berge Jsel auf's Haupt. Am 15. August zog Hofer in Innsbruck ein und übernahm die Leitung des Landes „im Namen des Kaisers", der auch seine An- erkennnng aussprach

, indem er von Comorn ans dem Hofer die große goldene Medaille sammt Kette und 3000 Stück Dukaten zu Bertheidignngszwecken zusenden ließ. Doch bald darauf erfolgte der Friede von Wien (t4. Oktober 1809) und Hofer erklärte, ans Auf forderung des Erzherzogs Johann, seine Unterwerfung. Es w> r indeß schwierig, auch das Volk zur Unterwerfung zu bringen. Endlich, getüusäit durch Nachrichten von Siegen und dem Einmarsch des Erz herzogs Johann, erließ auch Hofer ans Passeier vom 15. November einen Aufruf, die Waffen auf's

Nene zu ergreifen. Vergebens warnte ihn der französische General Baraguay d'Hilliers, vergebens erbot er sich, ihm Verzeihung für den Fliedensbruch zu erwirken, wenn er die Passeirer zur Niederlegung der Waffen beredete. Da ward aus Hofers Kopf ein Preis von 1500 Gulden gesetzt und Hofer suchte ein Versteck ans der höchsten Alpe ober Brantach, wohin ihn sein I Schreiber Sweth begleitete und bald auch seine Frau mit einem Sohne nachkameu. Man rieth ihm, nach Oesterreich zu entfliehen

, Halt und deur Sterzinger Moose, wo Loser ;e!bst den Befehl führte, ansgehoben. Auch im südlichen Theile ^uols wurden die Franzosen znrückgeschlagen. Nach den Tagen von . »aihl und Negensbura zogen die Bayern mit größerer Macht nach b "I'a" 14)1113'» bei Würget den österieichischen General Chasteler, Nch zu>» Brenner znrückzog und nrir eine Bri uibe unter General "oi zurückließ. Da erschien nun Hofer, von seinem Adjutanten n'nste.ken geleitet und von dem tapfereil Speckbacher unterstützt

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 10
Datum: 11.08.1899
Umfang: 10
funbene Protestversammlung der vereinigten Deutschfort schrittlichen, Deutschnationalen und Sozialdemokraten worü ber wir an anderer Stelle berichten. Die Andreas Hofer-Kapelle am Sand in Passeier. Am 27. September 1867 fand ani Sand im Passeier, der Wohnstätte Andreas Hofers, die Grundsteinlegung der obbenannten Gedenk-Kapelle statt, u. zw. im Beisein der höchsten geistlichen und weltlichen Würdenträger des Landes, sowie zahlreicher Schützen, Veteranen und einer großen Volksmenge. Freiwillige

, zahlreiche Spenden zur Förderung dieses nach dem Entwürfe des Diöcesan-Architekten von Josef v. Stadl von Brixen ausgeführten Nationaldenkmais liefen in Folge eines Aufrufes seitens eines eigenen Aus schusses, von unseren Landsleuten im In- und Auslande ein. Als dann der Gedanke, ein würdevolles Collossal-Stand- bild des Helden Andreas Hofer nach dem Modelle von Natter auf dem Berg Jsel, der blutgedränkten Wahlstatt von anno 1809, zu errichten in den Vordergrund trat und die weitesten Kreise in und außer

Landes interessierte, erlitt die Sanimlung für die Erbauung der Hofer Kapelle Einbuße, ja gerieth völlig in Vergessenheit, in Folge dessen auch der Bau derselben und die innere Ausschmückung eine so lange Verzögerung, daß man erst jetzt zur Einweihung schreiten kann. Die Kapelle wird von der unterhalb vorbeiführenden Fahrstraße auf 30 Schritte erreicht; sie zeigt oberhalb des Einganges nachstehende Aufschrift: „Zu Ehren des heil. Herzen Jesu „Hat das dankbare Vaterland „dem Helden Andreas Hofer

ist Zelt. Die Mannschaften sind vom frühen Morgen bis zum späten Abend — Pausen ausgenommen — streng mit Exerzieren, Zielenlernen rc. beschäftigt' werden aber mit großer Geduld und Rücksicht behandelt; man hört von den Offizieren und Unteroffizieren kein einziges Schimpfwort, kein Schreien, u. sieht keine Grobheiten. Oft konnte man sehen, wie ein Un teroffizier lange sich mit einem Rekruten allein abgab, da Haupthelden und patriotischen Blutzeugen Andreas Hofer in seinen farbenduftenden Gemälden

wiederzugeben. Die neue Hofer-Kapelle (die alte, ganz unansehnliche Kapelle mit einem Thürmchen befindet sich noch ganz unverändert am entgegen gesetzten Straßenrande) wird nun nach erfolgter kirchlicher Einweihung am 21. September d. Js. Nationalheiligthum der Tiroler, ein wahres Schmuckkästchen sein. Die nach angeführten Bilder bringen die Hauptmomente der Geschichte jener Zeit, die ja jedem Tiroler von Haus aus bekannt sind, zur Darstellung und sind geeignet auf jeden aufmerksamen Beschauer

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 08.01.1904
Umfang: 14
zu frieden sein. Aber zur Unterdrückung des religiösen Gedankens in Frankreich wird es nicht kommen, den religiösen Gedanken werden die Ver teidiger des freien Gedankes auch dann nicht unter drücken können, wenn sie darüber in Rom „angesichts des Vatikans" Beschlüsse fassen. (Vaterland.) Andreas Hofer. Wer kenn! ihn nicht, den tiefgefühlten Gesang von Julius Mosen (-f 1867) „Andreas Hofer" ? Wen ergreift nicht dieses tief empfundene „Zu Mantua in Banden der treue Hofer war" ? Wer singt

? Doch nein, leider nein; sollte es nicht auch einen „Gebildeten" des 20. Jahrhund, geben der den Hofer des Heldenruhmes berauben will und ihn zum Mordbrenner zu stempeln sich unterfängt? Ein ver gebliches Bemühen, das einer wagt, denn Hofer bleibt der kaisertreue Nationalheld Tirols. Vor kurzem ging in Inns bruck, wo Hofer gelebt, gewirkt und verherrlicht wurde, das Schausplel „Andre Hofer" (von Franz Kranewitter) über die Bretter der Schaubühne. Wegen des gerechten Unwil lens, den dieses Stück erregte

, mußte eine zweite Aufführung unterbleiben, da bereits die erste mit „Pfui"-Rufen unter brochen wurde. — Es war, gelinde gesagt, ein recht un glücklicher Griff, Hofers Auftreten in den ersten Wochen nach dem Abschluß des Wiener Friedens (14. Oktober 1809) drama tisch zu behandeln und noch dazu in dieser Zeichnung. Eine derartige Behandlung hat Hofer wahrlich nicht verdient; nicht verdient in Rücksicht auf Tirol, auf Österreich und auf Deutschland, ja auf die europäische Freiheit, die damals wie nie

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 15.01.1904
Umfang: 12
rung, daß die ungarischen Gläubigen die Präroga tiven und Rechte des Heiligen Stuhles bis zu ihrem Tode verteidigen werden. Andreas Hofer. Pfui solchen Worten, die ihm der Dichter in den Mund zu legen sich erdreistet, Worte, die Hofer m seinem Leben fortgejagt hätte wie er die Franzosen und Bayern aus dem Lande hinauswarf! Hat vielleicht der Dichter historische Belege, daß Hofer wirklich ähnliche Ausdrücke auch nur im Unmute entschlüpften? Heraus damit! vermag er das nicht, dann verleumde

er nicht und nehme niemand die Ehre, am allerwenigsten dem Ehrenmann Andreas Hofer. Braucht der Dichter einen tragischen Helden? Nun Andreas Hofer ist ein solcher; er zeichne ihn nach der Geschichte, nicht als ein Zerrbild seiner Phantasie. Der Dichter der im Fluch- und Scheltwörterbuche besser bewandert ist als im Gebrau che des Volksoialektes, läßt den Mann von Tirol das eigene Sündenregister aufsagen, macht ihn sogar zum Mordbrenner von Schwaz,*) obwohl dieses vom Feinde am 15. Mai 1809 in Brand gesteckt

wurde und nicht nach dem Abschluß des Wiener Friedens (am 14. Oktober 1809. Was nach diesem Datum die Fortsetzung des Krieges Land und Leuten geschadet, beträgt nicht viel. Gewiß wird der trau rige Ausgang des Krieges dem guten Hofer manchen Seufzer ausgepreßt haben, gewiß bekam er manches bittere Wort zu hören; doch Verräter, einen so häßlichen, widri gen, niedrigen Mann, wie Raffl einer ivar, dem der Dich ter selbst Gutes anftreicht, gab es nur einen. Gelüstet es vielleicht den Dichter

des österreichischen Volksgerstes entzündete sich der Volksgeist in Deutschland; das Jahr 1809 wurde das Vorspiel für die Erhebung 1813". Von diesem Standpunkte aus ist das Jahr 1809, sind die Kämpfe von Tirol und das Auftreten seiner Führer, besonder» die Wirksamkeit des Oberkommandanten Hofer zu würdigen, zu beurteilen, nicht *) Fallen vielleicht die Greueltaten im Burenkriege den General len dieses Volkes zur Last? hätte das heldenmütige Volk sich selbst- abschlachten sollen? von einem kleinlichen, beschränkten

Gesichtskreis. Andrea- Hofers Standbild bleibe fest in der Hofkrrche in Innsbruck; er gehört an die Seite des ritterlichen Kaisers Max I. Er schaue mit Recht von der Höhe des Berges Jsel herab auf Innsbruck, auf das Land Tirol, das ihn mit Stolz.als sei nen kernhaften Vertreter, als seinen erprobten Führer bei behält, der mutig zu siegen, ehrenhaft zu sterben verstand. „Wer so wie Hofer fürs Vaterland gestorben, hat ewigen Nachruhm sich erworben." „Es leb' mein guter Kaiser Franz mit ihm sein Land Tirol

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 30.09.1899
Umfang: 10
verdammt wurden. Zur Affaire Zreyfuß. Man m-ldet aus Paris: Kriegsminister General Gallifer richtete anläßlich der Pusterthal einen Aufruf zu den Waffen und cs ge lang ihm auch, den kühnen Speckbacher, der sich gleichfalls den abziehenden Oesterreichcrn anschließen wollte, zur Umkehr zu bewegen. Vor der heran ziehenden feindlichen Division Rouyer mußte sich jedoch Hofer in ein Versteck flüchten. Am 5. August wurde Hofer in Passeier sichlbar; an diesem Tage war es auch, daß der Student Sweth im Sand

gegenüber, die sich, acht Minuten, nach- Am 23. September theilte Hofer Cajetan Sweth dem Grenzkommando in Achenthal als Adjutant zu, wo Balthasar Bletzacher den Oberbefehl führte. Sweth hatte in seiner neuen Stellung besonders für die Herbeischaffung von Munition und Lebensmitteln zu sorgen, mußte Vorposten untersuchen, dann wieder an der Spitze stärkerer Abtheilungen Streifungen unternehmen; er war daher durch die Obliegenheiten seines verantwortungsvollen Dienstes schr in An spruch genommen. Nachdem

am 14. Oktober 1809 Oesterreich mit Napoleon den unglücklichen Frieden von Wien ge schlossen hatte, drangen Franzosen und Bayern abermals in Tirol ein. Hofer und seine Landesver- therdiger zogen sich zurück. Im letzten Kampfe am Berg Jsel, der am 1. November standfand und für die Tiroler ungünstig ausfiel, wurde Sweth am linken Bein leicht verwundet. Am 8. November schrieben Sweth und mehrere andere in Sterzing einen Aufruf, in welchem der Sandwirth den Ti rolern die Unmöglichkeit weiteren Widerstandes dar

stellte und sie ermahnte, die Waffen niederzulegen und durch Ergebung in den göttlichen Willen sich des Schutzes des Himmels und der Großmuth Na poleons würdig zu machen. Hofer begab sich nun nach seiner Heimat Passeier. Seine bisherige Umgebung batte ihn verlassen, nur der treue Sweth war bei ihm verblieben. Als sie im Jaufentaale zu dem Hause kamen, wo sich die Wege zum Penserjoch und nach dem Jaufen scheiden, nahmen sie Abschied. Hofer sagte: „Lieber Cajetan, ich war mit Dir zufrieden

; kann ich Dir helfen, sprich bei mir zu; denke stets an Gott, so wirst Du glücklich sein." Mit den Worten: „Behüt' Dich Gott, Döninger!" reichte ec ihm die Hand und lenkte dann seine Schritte der Höhe des Jaufen zu. Gegen den Rath einsichtiger Freunde ließ sich Hofer im Sandwirthshause vor allen Leuten sehen, und dem der erste Schuß gefallen war, auf Gnade und Ungnade ergaben. Ter Boer wird in dem vorge nannten Jährbuche als ein geradezu idealer Soldat geschildert, der gewissermaßen mit der Flinte zur Welt kommt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 20
Datum: 03.12.1904
Umfang: 20
, sondern der Erfolg des Diebstahles zu beurteilen sei. — .Von der Anklage des Betruges wurde der Beschuldigte frei- gesprochen. In der Nachmittagsverhandlnng am 30. November wurde über einen Betrugssall abgeurteilt. Angeklagt war Peter Hofer, geboren 1866 zu St. Johann i. T., Taglöhner, vor bestraft, er habe den Bauern Franz Lackner in Weiberndorf zu St. Johann i. T. durch listige Vor -ellungen _ in Irrtum ge führt, wodurch Lackner einen Schaden von 1565 Kr. 66 Heller erlitten hat und außerdem einen Schaden

von 500 Kr. hätte erleiden sollen und hiedurch das Verbrechen des Betruges be gangen. Im Jänner l. I. traf Franz Lackner. der ge:en seinen Nachbarn Obermoser zwer Servitut Prozeßverfahren verloren hatte, mit Hofer in St. Johann zusammen und er- zählte ihm, daß ihn, ein Schwein gepfändet worden sei und daß er die Pfändung für ungerechtfertigt halte. Hofer fragte Lack ner ob daS Schwein vorher geschätzt worden sei. Als Lackner dies-' Frage verneinte, erklärte er, daß die ganze Pfändung un gesetzlich sei

. Hofer begann denn auch sofort auf seine Art im Jmereffe Lackners tätig zu werden. Bor allen Dingen verlangte er 20 Kronen, damit er angeblich gegen die Exekutionsbewilligung rekurieren könne, in Wahrheit aber zahlte er dem Vertreter ObermoserS, Dr. Traunsteiner, einfach die Kosten und ließ die Exekution sistieren. Im Frühjahre l. IS. ermhlte Lackner dem Hofer, daß ihm Obermoser bei der Abholzung seiner Fichtenpstanzung arg be schädigt habe. Hofer erklärte hierauf sofort, daß er auch diese Sache

übernehmen wolle, es komme dann alles in einen Keffel und werde auf einmal herausgewaschen. Lackner war damit ein verstanden. Es können unmöglich all die listigen Handlungen und Vorstellungen Erwähnung finden, die Hofer anwen dete, um Franz Lackner in Irrtum zu führen. Nur soviel sei gesagt, daß der Beschuldigte dem Franz Lackner 1545 Kr. 66 Heller herauslockte. Außerdem behänd'gte die Frau des Beschädigten, Maria Lackner, Hofer am 25. Mai l. Js. einen Betrag von 2 K>'. Dabei versicherie

der Beschuldigte, Lackner noch einmal . 500 Kronen herauszulocken. Diese erhielt Hofer jedoch nicht , mehr. War Lackner schon früher etwas mißtrauisch geworden, so schöpfte er -jetzt neuen Verdacht und beschloß, zu Dr. Erler zu geben, um ihn über die angebliche Tätigkeit Hofers bei ihm zu befragen. Dieser klärte ihn auf, und jetzt wurde eS Franz Lackner erst klar, daß ec das Opfer eines Schwindlers geworden war. Dr. Erler gab ihm den Rat, Hofer sofort die ihm erteilte Vollmacht zu künden und von ihm Abrechnung

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 22.01.1904
Umfang: 14
9.436.416 Ballen. Der Tonnengehalt der Schiffe stieg von 106.261 im Jahre 1800, auf 393.790 im Jahre 1900. Andreas Hofer. (Schluß.) „Hofer ist selbst im Momente seines größten Glanzes ein schlichter Landmann geblieben, der, als er als Oberbefehls haber in der Residenz des Kaisers in Innsbruck saß, noch für 30 Kreuzer zu Mittag aß und sein Schnaderhüpfl zum Fenster hinaussang, wie aus seinem Hausfenster an der brausenden Passer. Wie zu Hause mit seinen Kindern, hielt er täglich

krümmen. In Hofer war ein kern fester Glaube, ein Opfermut, der nie und nirgends auf den weltlichen Ausgang der Dinge sieht, wie das ja überhaupt nicht der Christen, sondern der Heiden Sache ist; er sah auf Recht und Gewissen und auf das, was diese fordern. Er hat nie, wie andere Volksführec, trügerische Hoffnungen zu erregen und auf schlechte Weise zu vertrösten gesucht, sondern allein auf die göttliche Hilfe hingewiesen, mit der am Ende Recht Recht bleiben müsse. „Vertraut auf Gott und wehrt

vor ihm voraus haben mögen, doch die Inkarna tion des kämpfenden Volksbewußtseins,die poetische Gestalt, in welcher dieses Volksbewußtsein sich selbst beschaute, war, so muß man Hofer als Inkarnation des Landesbewnßtseins der kämpfenden Tiroler betrachten und auf dieser Bedeu tung ruhte seine Macht, ruht seine historische Berechtigung, die für alle Zeiten die neben ihm stehenden Führer über leuchten wird. Er war eine harmlos heitere, in Handel und Wandel redliche Seele und sein Hans, obwohl ein Wirtshaus

Leuten keine Spione fanden. Als eine Waffenbrüder schaft im schönsten Sinne sah Hofer seine ganze bewaffnete Macht an — als eine Streitmacht, in welcher nicht der Einzelne nach persönlicher Ehre und Einfluß strebt, sondern wo das Wohl und der Fortgang der Sache, für die man kämpft, die einzige Macht ist, in deren Namen man gebieten und etwas bedeuten kann. Nie hat er deshalb in militäri scher Weise tyrannisch sein Heer geordnet und befehligt, sondern überall ans die Ehrliebe und an die Liebe

zur Sa che provociert. — Und hier komme ich auf die obige Äuße rung zurück, daß in den Tirolern allen ein Zug dieses schö nen Geistes war, der in Hofer lebte; denn trotz der Kind lichkeit und Anspruchslosigkeit des Mannes, w i e haben sie ihm gehorcht? wie haben sie gejochten? was hat er trotz seines Mangels an aller despotischen Befehlshabermiene mit den braven Leuten ansgerichtet? Man soll dergleichen ein mal mit Franzosen, Italienern oder Polen versuchen und sehen, wie weit man kommen

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Tiroler Post
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Seite 15 von 24
Datum: 12.03.1902
Umfang: 24
24. ! Inserate werden billigst nach Tarif berechnet. Geldsendungen (Bestellungen) sind zu adressieren an die Administration der „Tiroler Post" in Innsbruck, Anich- k) * **• ,„ 2 geschichte; wir ersehen Semen aus dem Volksleben Tirols, so wahr und wirkungsvoll dargestellt, dass sie den Leser bis zum letzten Augenblicke in steter Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft

der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Semen in wechselreichm Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer zum „rothm Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer, Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. 6., Verlag der Buchhandlung

des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 K, gebunden P60 K. Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobmdm Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief- ergreisende <L>terbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hofe in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer

im vierten Auszuge nach dem Frieden von Wim in seiner Heimat Sand in Passeyer in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer dm letzten, für ihn so verhängnisvollen Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie muss die Flucht er greifen. -funken, erblicken wir Hofer zum letzten- ien Mann

, denn nun kommt die Scene, zosen, geführt vom Verräther Raffl, die )ie unter roher Misshandlung hinab führen zu Thal. Im Schlussbilde sehen wir unter den Klängen einer getragenen Melodie, die schließlich in jene des Volksliedes „Zu Mantua in Banden" übergeht, Andreas Hofer entseelt am Boden liegen, eine Hand auf die Brust haltend, die andere flach ausgestreckt. Ueber ihm schweben auf einer Wolke zwei Genien, der erste trägt einen Palmenzweig, der zweite hältf einen Lorbeerkranz über die Leiche

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Tiroler Post
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Seite 19 von 24
Datum: 12.03.1902
Umfang: 24
in steter Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück

kehr vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer, Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala O. 0., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 X, gebunden 1*60 K. Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte Hofer

vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hofe in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeyer in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen Auf ruf

, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie muss die Flucht er greifen. 4. Jahrgang. :z, Eduard . — Mittwoch, 19. März, Joseph. ugust: Beschwerde bei der Staats- Brünn gegen die Hetzschrift: ,j'Die Ritual en Juden und was davon zu halten ist." tzschrift wird confisciert. 1900. uar: Versendung von 5000 Exemplaren ce: „Bullen der Päpste und Stimmen ieitgenossen gegen den Ritualmord." :s Buch, über 2OO Seiten stark, wurde liche

und im Selbst- ümken, erblicken wir Hofer zum letzten- en Mann, denn nun kommt die Scene, osen, geführt vom Verräther Raffl, die ;e unter roher Misshandlung hinab führen zu Thal. Im Schlussbilde sehen wir unter den Klängen einer getragenen Melodie, die schließlich in jene des Volksliedes „Zu Mantua in Banden" übergeht, Andreas Hofer entseelt am Boden liegen, eine Hand auf die Brust haltend, die andere flach ausgestreckt. Ueber ihm schweben auf einer Wolke zwei Genien, der erste trägt einen Palmenzweig, der zweite

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Tiroler Post
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Seite 23 von 24
Datum: 12.03.1902
Umfang: 24
wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas

Hofer, Volksschauspiel in fünf Auszügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. C., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 K, gebunden 1*60 K. spateren Verräther Hofers, kennen. Im zweiten Aufznge ertönt bereits wilder Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochivürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief- ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten

. Acte Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hofe in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeyer in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten

, für ihn so verhängnisvollen Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie muss die Flucht er greifen. V 1 kann zu Beginn eines jeden Monates auf ein Vierteljahr abonniert werden. Nedaction und Ädiiiinistration: Innsbruck, Anichstraße 24. Inserate werden billigst nach Tarif berechnet. Geldsendungen (Bestellungen) sind zu adressieren an die Administration der „Tiroler in Innsbruck, Anich straße 24. 4. Jahrgang. Närz, Eduard . — Mittwoch

c hinausgeworfen zu haben.) lai: Bestellung eines Rechtsfreundes für rldig als Mörder beschuldigten Josef in Tyczyn. ltai: Aie Untersuchung gegen Jose in Uyczyn wird vom Kreisgericht ngestesst. i vier Tage nach der Bestellung des tzte Aufzug spielt auf der Alphütte, der te Hofers, der trotz der Aufforderung nde das Tiroler Land nicht verlassen einem Felsblocke sitzend und im Selbst- csunken, erblicken wir Hofer zum letzten- äen Mann, denn nun kommt die Scene, wo die Franzosen, geführt vom Verräther Raffl

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Tiroler Post
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Seite 12 von 12
Datum: 23.08.1899
Umfang: 12
Aufruf M Andrem Mer-Mite-Wm mit Zmii in Knjsei«. „Hofer war der treue, edle Mann, voll Einfalt und Uneigennützigkeit, er war der, der das biedere Land so schön vertrat, er war der Blutzeuge von Tirol." Diesen Spruch schrieb Se. kaiserl. Hoheit weiland Erzherzog Johann in das Gedenkbuch am Sandwirtshause. Fürwahr erblicken wir in Hofer, der Gott und seinem Kaiser treu ergeben bis in den Tod, die edelste Verkörperung der tirolischen Volksseele und einen christlichen Helden

, der durch die Eigenschaften seines Herzens viele der Helden unserer Weltgeschichte überragt, weil er einen in Gott gestählten Sinn bewahrt und weil er nur Gottes Ehre und seines Volkes Segen — nie sich selbst gesucht. Dem Andenken an Andreas Hofer, des von unerschütterlicher Treue und Festigkeit erfüllten Verehrers des hei ligsten Herzens Jesu, aus welcher göttlichen Quelle er und die Tiroler fort uud fort Muth und Kraft geschöpft haben, wurde zur Feier seines 100jährigen Geburtstages im Jahre 1867 am Sandhose

dieses großen patriotischen Festes finden, welche in spontaner Weise zur Aus stattung dieses Passeirer Festschießens beitragen werden. Das Andreas Hofer-Landesfest hat aber auch eine österreichische Bedeutung. Hofer kämpfte und starb für die Einheit Tirols mit Oesterreich. Er übernahm die ihm am 15. August 1809 vom Volke übertragene Landesverwaltung ausdrücklich nur „im Namen Sr. Majestät des Kaisers und nicht anders". Und als am 19. Februar 1810 ihm General Brisson im Gefängnisse zu Mantua die Einladung

Hofer-Landesfejtes in Pajfeier: Der Landeshauptmann und Landes-Oberstschützenmeister von Tirol Unton Graf Brandts. Herausgegeben von dem christlichfocialen Pressconsortium. — Druckerei A. Koppel stätter. — Verantwortlicher Redacteur Philipp Rauer.

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Tiroler Post
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Seite 17 von 24
Datum: 12.03.1902
Umfang: 24
Schaden, der in der Zerstörung der un fertigen Dämme besteht. geschichte; wir ersehen Scenen aus dem Volksleben Tirols, so wahr und wirkungsvoll dargestellt, dass sie den Leser bis zum letzten Augenblicke in steter Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen

des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer, Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. C., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Prefs- vereines in Brixen. Broschiert 1 K, gebunden 1*60 K. Schlachtenlärm am Berg Jsel

; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hofe in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeyer in gedrückter Stimmung

; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie muss die Flucht er greifen. 4. Jahrgang. rz, Eduard . — Mittwoch, 19. März, Joseph. ugust: Beschwerde bei der Staats- : Brünn gegen die Hetzschrift: ^'DieRitual- )en Juden und was davon

wird vom Kreisgericht rgestellt. vier Tage nach der Bestellung des ste Aufzug spielt auf der Alphütte, der :e Hofers, der trotz der Aufforderung lde das Tiroler Land nicht verlassen stnem Felsblocke sitzend und im Selbst- sunken, erblicken wir Hofer zum letzten- ien Mann, denn nun kommt die Scene, zosen, geführt vom Verräther Raffl, die ie unter roher Misshandlung hinab führen zu Thal. Im Schlussbilde sehen wir unter den Klängen einer getragenen Melodie, die schließlich in jene des Volksliedes „Zu Mantua in Banden

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Tiroler Post
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Seite 21 von 24
Datum: 12.03.1902
Umfang: 24
aus dem Volksleben Tirols, so wahr und wirkungsvoll dargestellt, dass sie den Leser bis zum letzten Augenblicke in steter Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer zum „rothen Adler" in Innsbruck

, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer, Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. 0., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 X, gebunden 1*60 K. ifrv.vn.vn opvuuyct, «y u (rennen. Im zweiten Aufznge ertönt bereits wilder Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige

Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hofe in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeyer in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm

der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie muss die Flucht er greifen. >! 1 4. Jahrgang. Närz, Eduard . — Mittwoch, 19. März, Joseph. August: Beschwerde bei der Staats aft Brünn gegen die Hetzschrift: ^'DieRitual- i den Juden und was davon zu halten

in Fyczyn wird vom Kreisgericht »gestellt. i vier Tage nach der Bestellung des tzte Aufzug spielt auf der Alphütte, der te Hofers, der trotz der Aufforderung nde das Tiroler Land nicht verlassen einem Felsblocke sitzend und im Selbst esunken, erblicken wir Hofer zum letzten- ien Mann, denn nun kommt die Scene, wo die Franzosen, geführt vom Verräther Raffl, die ganze Familie unter roher Misshandlung hinab führen zu Thal. Im Schlussbilde sehen wir unter den Klängen einer getragenen Melodie

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 8
Datum: 22.09.1899
Umfang: 8
es ihm nach vielen Bemühen die Herren in der Landeshauptstadt zu überzeugen daß sie noch nicht lesen können, indem sie die 2 Ortschaften Rum und Rinn verwechselten. Daß dem Bauer durch erne derartige Behandlung Unannehmlichkeiten, Gänge und Auslagen ver ursacht wurden, geniert die gestrengen thierärztlichen Wäch ter nichts! Willen, 31. September. Unsere Gemeinde feierte heute das Andenkeu an Andreas Hofer, indem Herr Bürgermeister Tschamler und der Gemeindeausschuß um 11 Uhr vormittags mittels Wagen aus den Berg

Jsel zum Hofer Denkmal fuhren, wo der Bürgermeister eine feierliche patriotische An sprache hielt und einen Lorbeerkranz niederlegte sowie ein Huldigungsielegramm an das allerhöchste Hoflager in Meran sandte. Äu diesem ehrenden Festacte nahmen viele Ange hörige aus unserer Gemeinde und aus Innsbruck theil. Die Kinder der oberen Elasten der Knaben- und Mädchenschule sangen zum Schlüsse die Volkshymne. Ein solcher patriotischer Act steht im wohlthuenden Kontraste zum neulichen Gemeinde

Verstände begreifen allerdings nicht, warum die Hauptstadt von Tirol das Andenken eines Mannes ehren sollte, welcher unserem Kaiserstaate und insbesondere den Katholiken so viel Unheil zugefügt hat. Doch was kümmern solche Menschen geschicht liche Thatsachen! Meran, 21. September. (Das Andreas Hofer fest in P a s s e i e r, der Kaiser in Tirol.) Schon aus der Zusammensetzung des Comites ließ sich mit Bestimmtheit erwarten, daß dieses Landesfest, zu welchem unser heißgeliebter Kaiser und Herr persönlich

erschien, großartig gefeiert werden wird. Wir alle haben noch in frischer Er innerung das schöne herrliche Fest vor 6 Jahren anläßlich der Enthüllung des Andreas Hofer Denkmales am Berg Jsel, zu welchem unser Monarch mit seinem Bruder und anderen Prinzen des Kaiserhauses erschien. Damals entstand für den Tiroler Helden Andreas Hofer an der Stätte seines Ruhmes ein Prachtdenkmal und jetzt ist am Geburtsorte unseres Nationalhelden eine Hofer Kapelle als Denkmal er richtet worden, deren Weihe

des Hofzuges nach Glandorf bedingten, kam der Kaiser um V 2 5 Uhr abends in Meran an. Seit vielen Tagen herschte in Meran und im Passeierthale die regste Thätigkeit, um Häuser und Plätze mit Fahnen und Tannen, Blumen und Guirlanden, Triumphpforten und Obelisken u. s. w. zu zieren, um die Heimat unseres Natioualhelden Hofer durch würdigen Fest schmuck in Einklang zu bringen mit der gehobenen Stimmung der Einheimischen und Fremden. Von allen Theilen Tirols sind Schützen, Veteranen, Musikbanden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 11 von 20
Datum: 10.04.1909
Umfang: 20
mit einzuflechten durch Aufführungen Tiroler Heldenstücke, gespielt vom Volke für das Volk. — Diese Pläne stehen nun vor ihrer Verwirklichung. Das Jahr 1909 ist angebrochen und die Brixlegger und ihre Volksschauspieler rüsten sich bereits zur würdigen Aufführung der Volksschauspiele „Andreas Hofer", „Peter Mayr, der Wirt an der Mahr" und „Josef Speckbacher". „Zyklus patriotischer Festspiele" werden diese Aufführungen, die sich jeden Sonn- und Feiertag und auch an Wochentagen abwechslungsweise wiederholen

, hier hat er ein Feld, auf welchem sein hoher Patriotismus, seine Anhänglichkeit an Land und Kaiser, seine Ideale und seine Begeisterung für das Bergland Tirol herrliche Früchte tragen können. Ein voller Erfolg ist bei solcher eminent tüchtiger Leitung wohl von vornherein gesichert. Es ist aber nicht das erstemal, daß die Brixlegger Tiroler Heldenstücke zur Aufführung bringen. Es wurden zum Beispiel „Andreas Hofer" schon 1880, 1892 und dann 1895 und der „Speckbacher" 1896 ebenfalls größeren Stils im Passionstheater

gegeben und hatten damals diese Stücke einen Massenbesuch aufzuweisen, und selbst größere Blätter und bekannte Schriftsteller äußerten sich in ihren Kritiken sehr günstig. Eine Kritik des bekannten Schriftstellers und Dichters Rudolf Heinrich Greinz über das Hofer-Spiel zu Brixlegg im Jahre 1895 lautet wie folgt: „Der Alpensohn, so frei wie seine Bergeshöh'n, Er kann kein Sklave sein, will lieber untergeh'n!" „Dieser den felsenfesten Charakter des Tiroler Berg volkes so trefflich bezeichnende Spruch

besitzen wie die Tiroler. Die großen Tage von Anno neun zittern noch immer in den Herzen der Enkel nach, wecken noch immer einen mächtigen Widerhall. Die Gestalt des Tiroler Nationalhelden Andreas Hofer, der ja zu den volkstümlichsten Helden der Welt überhaupt gehört, ist daher mit den Tiroler Bergen so innig verwachsen, wie der Glanz der schneeigen Firne, das Rauschen der Hochwälder und die stille Gemütlichkeit all seiner Gebirgstäler. Was im Herzen eines Volkes so tief Wurzel gefaßt, wie gerade

Andreas Hofer und seine tapferen Mitstreiter, ein Spcckbacher, ein Haspinger, das drängt unmittelbar nach äußerer Gestaltung. Das Volk hat das unabweisbare Bedürfnis, die wichtigsten Momente seiner ruhmreichen Geschichte nicht bloß in der Erinnerung zu tragen, es will sie von neuem verkörpert vor sich sehen in dem Geist, in dem Ge wand der alten Zeit. Wo könnte daher ein solches historisches Spiel besser erstehen, als im Lande selbst, das begabte und geradezu von der Heiligkeit ihrer Aufgabe erfüllte

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1899
Umfang: 8
, Ankündigungen u. s. w. sind drei Tage vor dem Erscheinen des Blattes franko zu senden. Nr. 16 * Kitzbirhel, den 1. September 1899. I. Jahrgang. Abonnements werden jederzeit entyegengenoinmen. Andreas Hofer - Landessestfeier am Sand in Vasstier. „Hofer war der treue, edle Mann, voll Einfalt und Un eigennützigkeit, er war der, der das biedere Land so schön ver trat, er war der Blutzeuge von Tirol." Diesen Spruch schrieb Se. kaiserl. Hoheit weiland Erz herzog Johann in das Gedenkbuch a:u Sandwirthshause

. Für- wahr erblicken wir in Hofer, der Gott und seinem Kaiser treu ergeben bis in den Tod, die edelste Verkörperung der tirolischen Volksseele und einen christlichen Helden, der durch die Eigenschaften seines Herzens viele der Helden unserer Weltgeschichte überragt, weil er einen in Gott gestählten Sinn bewahrt und weil er Gottes Ehre und seines Volkes Segen — nie sich selbst gesucht. Dem Andenken an Andreas Hofer, des von unerschütter licher Treue und Festigkeit erfüllten Verehrers des heiligsten

Kriegsherr, Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Protektor und mehrere andere erlauchte Mitglieder des Aller» höchsten Kaiserhauses bereits werthvolle Ehrenpreise gewidmet haben und zu gewärtigen ist, daß sich noch viele Gönner dieses großen patriotischen Festes finden, welche in spontaner Weise zur Ausstattung dieses Passeirer Festschießens beitragen werden. Das Andreas Hofer-Landesfest hat aber auch eine öster reichische Bedeutung. Hofer kämpfte und starb für die Ein heit Tirols

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