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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 8
Datum: 04.11.1867
Umfang: 8
aber hat seine Erbtugend geglänzt in jenem denk würdigen Jahre, in welchem Andreas Hofer aus den stillen Gründen dieses Thales das Zeichen gegeben zu jenem Kampfe, dessen Eindruck ganz Deutschland durchzittert, und eS zu den späteren noch größeren Kämpfen ermannt hat. — Seit jener Zeit sind nahezu sechs Jahrzehente in'S Land gegangen und haben viel des Neuen gebracht; denn nirgends ist Stillstand, und Gott selbst hat das Gesetz der Entwicklung in die Völker gelegt.. Aber Eines ist von jeder Wandlung unberührt

Schaar seiner Zeit- und Kampfgenossen, und hier endlich die Stelle, wo ihm durch die Pietät der dritten Generation das Denkmal erstehen wird. Unter diesen Eindrücken erhebe ich mein GlaS, um ein Hoch auszurufen aus Tirol und sein treues Volk.' Die Rede des Herrn Landeshauptmann lautete: „Drei Ehren-Denkmäler erinnern an Andreas Edlen v. Hofer, vormals der Wirth am Sand. Da» erste hat er sich selbst errichtet. Es ist dies die allgemeine Achtung und Liebe, die er sich beim Volke, KSS4 erwarb

des Kaiser» that er nichts au« Ehrgeiz, sondern für die Religion, für die Landesverfassung und für Oester reich, trat so durch den Lauf der Begebenheiten an die Spitze des Landes und wurde der Mittelpunkt der ruhmreichen Thaten des Jahres 1809. Hofer war es, der Anfangs April die Baiern auf dem Sterzinger-Moose zwang die Waffen zu strecken, der gegen die Franzosen «ach Südtirol zurückkehrte. Hofer war es, der, als die Baiern und Franzosen das Unterinnthal und Innsbruck besetzt hatten, die Region der Sill

in Mantua ruhten, waren 1823 in der Hofkirche Inns brucks beigesetzt, und am 5. Mai 1834 fand die feier liche Enthüllung des von Sr. Majestät dem Kaiser Franz hiefür angeordneten Monumentes statt. Im schlichten Bauernkleide steht Andreas Hofer da. in seiner Rechten die unentweihte Fahne Tirols mit Oesterreichs Adler, um seine Schulter das sicher treffende Feuer rohr, an der Brust die goldene Kette mit des Kaisers Bilde — ein Andenken an den 4. Oktober 1809, wo ihm dies Zeichen der Huld des Kaisers

in eben der selben Kirche feierlich übergeben wurde. Am treffendsten kennzeichnet die Statue den Hofer in seinem aufwärts gerichteten Blicke, dem Ausdrucke feines frommen gläu bigen GotteSvertrauenS. Dieser Ausblick erinnert an den zweiten Sieg HoserS auf dem Jselberge. — Am Maria HimmelsahrtStage (15. August) brach Hofer schon bei Sonnenaufgang auf dem Bergisel im An- gesichte Innsbrucks auf, der Sieg vom 13. schien ihm nun entschieden. Hofer ließ alle Kommandanten zu sich rufen, zog seinen großen

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Innzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.10.1864
Umfang: 6
, damit dieser damit Schulden zahlen könne. Es wird ihm aber vorgehalten, er werde sie wohl als Muster zur Nachmachung der Falsifikate hergegeben haben, weil er sich schon im Sommer, als er bei Oberlindober war, dahin ausgesprochen habe, die vorgezeigten Falsifikate seien ihm zu schlecht. Daß er bei Oberlindober Bank noten, jedoch nicht in bestimmter Anzahl bestellt habe, vermag Hofer nicht zu läugnen, indeß stellt er in Abrede, gewußt zu haben, wie die Banknoten erzeugt wurden. Er gesteht, von Mayrhofer 400 fl. in Silber

in Innsbruck) verausgabt. Die übrigen Stücke habe er sodann versteckt und keine Absicht gehabt, sie jemals auszugeben. Auf Befragen erklärt Oberlindober, Hoser sei im Sommer zu ihm in's Haus gekommen, habe ihm preußische Banknoten und zwei Dukaten auf den Tisch gelegt und dafür falsche Bank noten verlangt. Hierauf sagt Hofer aus, Oberlindober habe ihm am 3. Jänner bei der Uebernahme der falschen Banknoten gedroht, wenn er ihn verrathe, so erschieße er ihn oder bestelle jemanden hiezu. Die Werbungen

bei Mayrhofer und Atzl will Hofer auf Betrunkenheit hinausreden, und möchte sich selbst gern von jeder Be theiligung loszählen, obschon er für sich selbst 7 Stück von den Falsifikaten behielt. Auch gibt er au, er habe an seinem Hause im vorigen Jahr kostspielige Bau herstellungen vorgenommen, wodurch er in Geldverlegen heit kam und Verdrießlichkeiten hatte. Unter solchen Umständen habe er öfters zu viel getrunken und „im Rausch kommen einem allerlei schlechte Gedanken.' Josef Hofer ist 37 Jahre alt

, ein wohlhabender gutgeklrideter, kräftiger Bauer, zugleich Pottaschesieder, hat 7 Kinder, ist nicht gar glücklich verheiratet, stammt aus achtbarer Familie, war früher Gemeinderath, besitzt ein großes Anwesen, gewöhnliche Bildung eines Landmannes; seine Leumunds-Zeugnisse lauten sehr günstig. Josef Mayrhofer sagt aus, er sei im vorigen Sommer, als er auf Viehhandel ausgieng, mit Hofer zusammen gekommen. Dieser habe ihm nun gesagt, daß falsche Hundertguldennoten zu bekommen seien

, und sich, da er mit dem Fabrikanten gut bekannt sei, an- geboten, ihm solche zu verschaffen. Er (Mayrhofer) habe gefunden, solche Banknoten wären für ihn von Nutzen und ersuchte den Hofer, für ihn einige zu be stellen. Die „Nützlichkeit' erklärt Mayrhofer so: Es war nicht meine Absicht, falsche Banknoten auszugeben, ich wollte damit nur „Wind' machen. Ein Viehhändler kauft nämlich um Bargeld immer billiger ein als auf Borg und verdient sich um so mehr, je mehr er Stücke umsetzt. Ich wollte also gegen Bargeld „aushandeln

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 21.11.1866
Umfang: 4
an der Verfälschung öffentlicher Kredltpapiere.) Vorsitzender: Kreis-Ger.-Präfes Zerin, Oessenllicher Ankläger: Staatsanwatt Dr. v. Stenitzer, Vertheidiger: Dr. v. Grab ma y r jun. Josef Hofer von Tartsch, seines Zeichens ein Vieh- Widler, will im Mai 1859 35 Stück Banknoten k I.fl., .welche mit Plattendruck auf Velinpapier mit tien Buchstaben 8.L. und mit der Ziffer 31 bezeichnet waren, mn circa 6 NapoleonSd'or von einem gewissen Tnncü -Bönuömo in Tirana gekauft haben und hat dieselben an verschiedene Parteien

von dem Handels mann Pntzi 8 Napoleonsd'ors, von F. Wiesler 3 Napoleonsy'ors und von F. Lamerih 10 Zwanziger erhalten, worauf er nach S. Maria zurückkehrte, und mit I. Hofer nach Tirano reiste, wo sie beide am 9. Mai beim deutschen Wirth Seb. Spieler eintrafen. Von dort hat sich Hofer zweimal aus dem Wirths hause entfernt, angeblich um jenen Herrn mit den wohlfeilen Banknoten aufzusuchen. Außerhalb Tirano hat Hoser dem Thuille 6l) Stück S-fl.-Noten um 10 Napoleonsd'ors verkauft, worauf sie die Reise

nach Bormio fortfetzten. Thuille, der übrigens während der Haft gestorben ist, hat vom 2.—1l). Mai wenig stens 95 Stück B.-N. ausgegeben. Was Hofer besonders verdächtigt, ist seine Flucht aus Tirol und seine nahezu siebenjährige Abwesenheit im Auslande. Dazu kommt noch, daß Hofer wohl wußte, er sei wegen Verbreitung falscher Banknoten steckbrieflich verfolgt. In der Nacht vom 13. auf den 19. April, als er mit einem gewissen Platzer bei S. Maria die Gränze überschritt, wurde er von den auf ihn lauernden

Gendarmen festgenommen und an das Gericht Glurns eingeliefert. Natürlicherweise läugnet heute Hofer, daß er gewußt habe die Banknoten seien falsch, er stellt sich so unschuldig wie ein neugeborneS Kind und entwickelt eine Suade, welche den Zuhörer in gelinde Verzweiflung setzt. Die Staatsbehörde stellt den Antrag Josef Hofer des obengenannten Verbrechens für schuldig zu er klären und zu 15 Jahren schweren Kerker zu verur- theilen, nebst Schadenersatzleistung an die betreffenden Parteien

. Der Vertheidiger Dr. v. Grabmayer führt beute ein wahres Zündnadelgewehrfener von juridischen Be weismitteln ins Tressen. Er beweist, daß der von der Staatsbehörde zusammengesetzte Beweis nicht richtig sei, daß wohl Hofer falsche Banknoten auSge geben, allein mit keinem Fälscher einverstanden gerne- sen sei; es könne keinen Verdacht erregen, wenn Hofer viele Banknoten besessen, was wohl mit seinem Geschähe als Viehhändler vereinbarlich sei. Daß Hoser die Falsifikate nichl ausfielen, sei nichts über raschendes

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.12.1864
Umfang: 4
, im Freien übernachten konnte. Daß Kettner ermüdet nach Gärberbach kam, sei nicht anzunehmen. denn er wollte ja nach den Angaben der Zeugen sich nicht zur Ruhe begeben. Aus Allem diesem gehe hervor, daß die Staats behörde den im §. 138, Z. 7 St.-P.-O. geforderten Beweis nicht erbracht habe. Sei nun aber der Thäter zur Zeit der That nicht am Thatorte gewesen, so falle das übrige Gebäude der Staatsbehörde wohl von selbst zusammen. Der Zeuge Hofer habe gestanden, er sei vom Untersuchungsrichter bewogen

worden, den Kettner auszuholen, vbschon im ersten Protokolle stehe, der Abscheu gegen die That und die Aufregung sei bei Hofer das Motiv der Ausforschung gewesen. Hofer habe sich zu Kettner einer Menge strafbarer Hand lungen schuldig bekannt, sich sogar an Kettner anhängen lassen, vorgegeben, er habe einen Jäger geschossen, der in Folge dessen gestorben sei, und sich nun von Kettner Rath erbeten, was er (Hofer) im Verhör sagen soll? Erst auf dies hin habe ihm Kettner mitgetheilt, er-sei eines Mordes

beschuldigt. Nun stimme aber Manches von den Behauptungen Kettners mit den Aussagen Hafers wieder überein. Bezüglich des Gespräches, daß Hämmerle erschossen, nickt erstochen worden, sei eine Verwechslung leickt möglich; denn man habe bald von Erstechen, bald von Erschießen, u. z. von Letzterem sckon am 28. November geredet, was um so leichter erklärlich sei, als vier Zeugen den Schuß hörten und zwei davon sogar das Feuer sahen. „Das wäre der Teufel,' diese Aeußerung Kettners, als Hofer

mit ihm von der Stellwagenfahrt sprach, beweise, daß Kettner von den Umständen keine Kenntniß hatte, wie konnte er sonst diese Aeußerung machen, da doch der Beweis, daß er mit dem Stellwagen gefahren, sein Alibi be weisen würde? Aus den Rath Hafers, Nothwehr vor zuschützen, habe Kettner nicht gesagt: so werde, sondern so „würde' ich sagen, (wenn ich der Thäter wäre.) Der Zeuge Hofer habe übrigens bei der Hauptver handlung noch mehr „gewußt' als früher, es sei daher dessen Angaben nicht ganz zu trauen; aus mehreren

derselben gehe zudem klar hervor, daß Kettner, vbschon er nicht der Thäter sei. sich fürchtete, über wiesen zu werden und deshalb alles zu entfernen suchte, was ihm nachtheilig schien. Die Angabe Hofers, daß Kettner sagte, er habe lange schon keine Pistole mehr gehabt, spreche für den Beschuldigten. Wie sollte er Jemanden ohne Pistole erschießen? Die Angabe Hafers über den Gelderwerb Kettners stimme mit den gegenwärtigen Aussagen des Letzteren vollkommen überein, und wenn Kettner zu Hofer sagte, der Mörder

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 02.04.1862
Umfang: 6
auf die Lniidcövcrlhcjdigllng. III. Schon im Jahre 1L09 übrigens waren an der Tirolrr Landesvertheidigung zwei große Gebrechen fühlbar. 1. Der Mangel eines fachkundigen und energischen Oberkommandos und 2. die Freiwilligkeit der Landesvertheidigung, welche heut zu Tage so eifrige Fürsprecher findet. Hofer war ein offener, biederer Charakter, dem Kaiser und dem Vaterlande treu ergeben, grundehr lich, gotlessürchtig und harmlos heiler, aber er besaß nicht genug militärische Fähigkeiten und war wankel- müthig und leichtgläubig

. Wie sehr dem Oberkom mando militärische Begabung fehlte, zeigte z. B. der 1. November 1L09. Hofer gab der Schlachtlinie eine ungeheuere Aus dehnung und zwar am rechten Innuser von der Gall- wiesc bis nach Weer, am linsen von Zirl bis nach Mühlau. Dadurch konnten zwei Drittheile der Lan desverlheidiger an der Schlacht keinen Antheil neh men. Die natürliche IlnsstUlnng war die von Oberst- Lieutenant Ertl am 2O. Mai angeordnete, welche noch dem Oberkommaiidanten im Gedächtnisse sein mußte. Wären die außerhalb

des Schlachtrayons ausgestell ten Landesverlheidiger als Reserven in Aldrans, Vill, Natters und Hötting postirt gewesen, sie hätten einen Zroßen Ausschlag geben können und der Dnrchbruch der dünnc -n Linie der Tiroler beim Pnlverth» irme und Ziegelstad el, wäre verhindert worden. Eine« l eben so großen F ehler beging Hofer, daß er das Ne cht, das Zeichen t>es Angriffes zu geben, aus seiner H5>and gab und es d cm nnverläßlichen Firler übestrng , der es bekanntlich ganz unterließ. Hätte der Kou,Mandant

während des Treffens sein Hauptquartier bei den Landesve rtheidigern und nicht in Matrei aufg eschlagen, so wäre der Fehler, welcher dem Feinde l'o großen Nutzen t-rachte, wieder gut zu machen gewesen. Bald nach dem Gefechte am Berg Jsel w>urde eine Versammlung der angesehensten Landesverlheidiger zn- sammenbernscn, welche jeden ferneren Wider stand als nutzlos erklärte und Hofer unterschrieb das ihm vor gelegte Dokument zur Auflösung der Lnndeövcrtheidi- gnng gegen seine Ueberzeugung. Er wußte recht gut

, daß es an der Hauptstraße zwischen Innsbruck und dem Brenner noch Punkte gäbe, welche eine feste De- fensiv-Stellnng erlauben; zndem war die Kraft der Landesvertheidigung nicht gebrochen, sie hatte am Berg Jsel fast keine Verluste erlitten. Die Nettnng deS Vaterlandes wäre noch möglich gewesen, wenn nur die Operationen mit Umsicht und Energie geleitet worden wären, doch Hofer hatte nicht die Kraft, der Versammlung gegenüber mit Entschlossenheit aufzu treten und seinen Willen durchzuführen. Kurze Zeit nact, Entlassung

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 19.12.1864
Umfang: 6
lassen, als kenne sie ihn von einer frühern Einkehr her. Allein sie habe dies nur auf den Rath deS Gend'armen, der sie dazu aufforderte, fälschlich gethan, um den Kettner dabei auszuforschen. Der Mitarrestant Jos. Hofer erzählt ganz offen und unbefangen daS mit Kettner im Arreste zu Meran geführte Gespräch, und zwar im gleichen Sinne und in demselben Wortlaute, so wie derselbe in der Anklage der St. A. aufgeführt erscheint. Hofer setze noch wei- terS bei, daß er dem Kettner während solchen Gefprä

' i ihn nit über die Etraß'n werfen können; ich kann'S nit sagen, weil sie doch ersahr-n, daß dort a Glander ist.' Hose: enigegneie ihm hierauf: „Ach, wie werden denn die Esel aus dös kommen?' , Kettner ließ sich nach Aussage deS Hofer zur Be mäntlung seiner That und resp. deS Geständnisses R1V8 nicht weiter bereden, obwohl er ihm früher sogar offen gesagt habe, er werde den Mord vielleicht gar zugeste hen, um wegen deS Geständnisses eine gelindere Strafe zu erlangen, und später nach einem zu Meran bestan

denen Verhöre dieses Vorhaben erst dann wechselte, weil er den Strick fürchte.) Ungeachtet der Angeklagte den Hofer bei vorstehenden Angaben öfters in seinem Angstgefühle durch plötzliches Zurufen: »Mensch, denk waS d'sagst — gib acht — du lügst — ja AlleS ist erlogen', unterbrechen wollte, blieb Hofer unerschütterlich und gelassen z er wiederholte ihm besonders noch dessen Erzählung: daß damals die Pferde nichts gemacht, da sie das Schnellen schon ge, wöhnt seien, und der Schuß nur einem derben

aufge sessen sein, habe Letzterer erwidert: „Ah werden die Teufel auf daS kommen!' Hinsichtlich deS Fluchtversuches machte ihm Kettner auch einmal den Antrag, daß sich einer krank stelle, damit der Kerkermeister herbei komme, und sagte: „dann schlagen wir ihn ab, da krieg'n wir Geld bei ihm und brechen aus.' DaS Tagesgespräch deS Kettner im Arreste war nach HoferS Angabe immer vom Stehlen, Morden und Rau ben, und bei der Ueberstellung nach Innsbruck nahm er von Hofer Abschied, und sagte dabei

sofort den Antrag auf Hofer'S Beeidigung, weil nach dem Gesetze kein wesentliches Hinderniß dem entgegenstehe. Dr. Köck protestirt gegen die Beeidigung, weil Hoser selbst ein Verbrecher sei, und von dem Verhörs, richter in Meran aufgestachelt wurde, dem Kettner sachdienliche Aeußerungen zu entlocken, die auf solche Weise erlangt, doch nicht berücksichtiget werden dürfen, und endlich weil Hofer ein Mensch sei, der schon ver möge seines Charakters keinen Glaub?» verdiene. Die St. A. bestand

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.11.1867
Umfang: 6
gar gegen die Kurie erfüllt werden. ZWien. Am 22. November hielten Tiroler pnd Vorarlberger in Klomser'S Bierlokalitäten die den „Andreas Hofer-Verein' konftituirendeSitzung ab. Der Vorsitzende Hr. Keßler eröffnete dieselbe und legte zu gleich den von dem am L0. Oktober gewählten Comit« ausgearbeiteten. an.S 24 Paragraphen bestehenden Staiutenentwnrf vor. Demselben entnehmen wir, daß sich dieser Verein zur Aufgabe stellt, den in Wien lebenden Tirolern und Vorarlberg»« und ihren An gehörigen

Gelegenheit zu periodischen geselligen Zusam menkünften zu bieten und jungen strebsamen Lands- leuten daselbst, ohne Unterschied der Konfession mil Rath und Unterstützung zur Ausbildung in ihren Fache und zur Förderung ihrer Erwerbeverhältniffl beizustehen. Der Eintritt in den Verein ist auch Frauer gestattet, jedoch haben diese nur aktives Wahlrecht. Dei Jahresbeitrag ist vier Gulden. Ueber den Enlwur entspann sich eine lebhafte'Debatte bezüglich des ii Vorschlag gebrachten Titels „Andreas Hofer-Verein

' gegen welchen von Seite der anwesenden Vorarlberge! eine lebhafte Opposition gemacht wurde, indem sie be tonten, daß, so unbestritten auck das Verdienst Hofer'« sein möge, derselbe jedoch speziell für die Vorarlberg? ein „Balken' fei, über den sie nie hinweggehen werden Dem gegenüber erwiederte der Vorsitzende, daß mai den Namen „Andreas Hofer-Verein' deßhalb gewähl habe, um zugleich den Zweck des Vereins anzudeuten Hofer war ein Kämpfer gegen äußere Feinde, auch wi haben unsere Feinde, und zwar in jenen Tendenzen

welche Äian gewohnt ist in unserem Heimatlande ver treten zu sehen, und diese wollen wir ebenso energift bekämpfen, wie der tapfere Schützenführer gegen di Unterdrücker von Außen es gethan hat. Dr. Kapelle meinte, wir wählen nicht den Namen Hofer, weilte fromm war, sondern weil er es war , der zuerst sü das Prinzip des einigen Tirols focht und als Mär tyrer seiner Heimatsliebe fiel; und gerade weil mai von unberufener Seile den Namen Hofer mit gewisse, Tendenzen in Verbindung bring«, ist es unsere Pflichl

den Namen desselben wieder zu Ehren zu bringei (stürmischer Beifall) , und dies können wir am bestei dadurch, wenn wir feinen Namen als Titel eines Ver eins wählen, der die Durchführung des demokratische! Prinzips gegenüber den klerikalen Bestrebungen au seine Fahne schreibt. (Stürmischer Beifall.) Nach dieser Er wiederung wurde der Titel des Vereins (.Andreas Hofer Verein') sowie der vom EomilS ausgearbeitete Statn tenentwurf mit wenigen Abänderungen angenommen Es wurde hierauf zur Wahl des Ausschuffes

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Innzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 16.12.1864
Umfang: 4
bringt ferner vor, es sei erst am 29. Novbr. durch die Leichenobduktion aufge kommen, daß Hämmerle erschossen worden sei, und daß man bis dahin nur vom „Erstechen' redete; trotzdem habe Kellner dem Hofer im Arrest zu Meran im Widerspruch mit den betreffenden Zeugen erzählt, daß er im Gär- berbach schon am 28. Nov. vom Erschießen hörte. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, daß Kettner genaue Kenntniß von den näheren Umständen bei der Ermor dung des Hämmerle gehabt habe; denn er sagte zu Hafer

fügt die Staatsan waltschaft noch den hinzu, daß Kettner am 25. Nov. Abends im Lammwirthshause zu Passeier im Besitze einer Pistole war, für welche Annahme sie die Aussage des Zeugen Fürler anführt, welcher die Pistole wenigstens mit dem Griff aus der Paletot-Tasche Kettners hervorragen gesehen haben soll, und sogleich als er vom Morde des Fuhrmanns hörte, an Kettner dachte, den er für den Mörder hielt. Die weiteren Unterredungen, welche Kettner im Arrest mit Hofer pflog

, werden von der Staatsanwaltschaft ebenfalls als starke Verdachtsgründe angeführt. Hieher gehört der von Hofer dem Kettner ertheilte „Rath,,: Wenn die Domanig'schen Wirthsleute am Schönberg nicht zu Kellners Gunsten aussagen, und er der That über wiesen würde, so könnte er ja sagen, der Fuhrmann habe ihn ohne Veranlassung über den Weg hinaus- geschlagen und sogar zu erstechen gedroht, worauf er den Fuhrmann erschossen habe. Hierauf bemerkte Kettner: akkurat so sage ich (und sich verbessernd): akkurat so würde ich sagen

bemerkte der Krämer Ant. Spielmann, daß dem Kellner, als man vom gedachten Mord sprach, eine brennende Nöthe ins Gesicht stieg; im Arreste zu Meran wurde Kettner nach der Aussage seines Mit- arrestanten Jak. Marsoner einsilbig und niedergeschlagen und es traten ihm Thränen in die Augen, nachdem er wußte, daß er des Mordes beschuldigt sei; der spätere Mitarrestant Hofer bemerkte, daß Kellner fortwährend studirte, ängstlich war, von schweren Träumen auf geschreckt wurde und nur gekünstelt lachte

. Die bei Kettner vorgefundene Brieftasche und der Geldbeutel haben Aehnlichkeit mit den dem Hämmerle geraubten Gegenständen und nur wenn Kellner der Mörder ist, kann sich die Staatsanwaltschaft erklären, daß der Angeklagte zu Hofer sich äußerte, es wäre besser gewesen zu sagen, er hätte beides gefunden. ,Jm Schlafe aufredend habe Kellner nach Angabe Hafers einmal gesagt: „Wenn ich nur in den Teufel hinein- gesch und ihn weggeworfen hätte, dann wäre ich nicht aufgekommen.' In was? fragte Hofer. Und Kettner

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 29.10.1866
Umfang: 6
geschlagen war, hatte Andreas Hofer der erstaunten Welt ein Schauspiel der Fürstentrcue. der Vaterlandsliebe und der altehrwürdigen Sitte gegeben, wie die Geschichte wenige Beispiele kennt. Auf dem Brenner und Berg Jsel entfaltete er die Fahne der Freiheit, schlug die unüberwindlichen Legionen des französischen Imperators und jagte sie dreimal aus den heimatlichen Thälern hinaus. Der lebensfrische Geist Hoscrs flog nach alltn Landen, die in Knechtschaft schmachteten. lag Taufenden wie ein glühender Stahl

auf der Brust und drang überall in patriotische Herzen, mit der Mah nung, dem Beispiele Tirols zu folgen. Was der Mann von Tirol und fein Volk zuerst begonnen, daö hat nachhin das deutsche Volk nach dem Beispiele Tirols vollendet. Andreas Hofer. der Held von 1809, bleibt für alle Zeiten in der Ge schichte eine wunderbare Erscheinung. Er war kein Feldherr; er war kein Staats mann; er erreichte aber Alles durch den Zauber seines Wesens; sein kindlich frommer Sinn, sein felsenfester Glaube und sein Opfermuth

: „Vertraut auf Gott und wehrt euch tapfer!' In der Tiefe dieser edlen Seele ruhte ein Gold, das durch die Flamme des Unglücks in herrlicher Reinheit ausgeschmolzen wurde. Andreas Hofer ging zum Tode wie ein christlicher Held, und hat ihn erduldet wie ein unerschrockener Märtyrer; aber der Mann von Tirol ist nicht ge storben, als er den Tod erduldet; er hat im Tode errungen des Ruhmes ewige Kunde. Ja — sein Geist erwachte in Tirol nach langen Friedensjahren im Jahre 18^3; sein Geist regte sich im Jahre

Blüthe des immer grünenden EhrenkranzeS an das längst vergangene Jahr von 1809. Beide Jahre hat derselbe Geist beseelt, und so liegt es nahe, das Andenken jenes Mannes zu feiern, welcher der Träger dieses tirolischen Geistes ist. Es haben sich anchinderThat vieleMänner der heimathlichen Gegend, wo Andreas Hofer geboren wurde, wo er lebte, und wo dazumal die Erhebung Tirols ihren Ursprung hatte, besprochen und geeinigt, im solgenden Jahre 1867 eine Hofer^Feier zur Erinnerung an den 100jährigen

Geburtstag Hofecs zu veranstalten, und die Unter zeichneten haben sich zusainmengethan, um dem Manne vonTirol ein nationales und vor Allem bleibendes Deukmal zu setzen. Da unsere in Gott ruhenden Vorfahren zur Zeit der Landesgefahr mit dem hl. Herzen Jesu einen Bund geschlossen und das Herz-Jesn-Fest zu einem Na tionalist erhoben hatten, da der edle Hofer selbst der eifrigste Verehrer des hl. Herzens Zesu und der unablässige Beförderer dieses Bundes war, da dieser Bund vor wenigen Jahren von tirolischen

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Volksblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 31.10.1866
Umfang: 6
a s Hofer wurde am 22. November 1767 im Thale Passeier, einem Theile des Burggrafenamtes, geboren, und^ er ist' es wei-th, daß der Tag, an dem vor hundert Jahren die göttliche Vorsehung das Land Tirol mit seinem Führer beschenkt hat, in dank barstem Andenken von den Tirolern gefeiert werde. Während ein großer Theil von Europa in Ketten der Knecht schaft geschlagen war, hatte Andreas Hofer der erstaunten Wrlt ein Schauspiel der Fürstentreue, der Vaterlandsliebe und der altehr würdigen Sitte gegeben

begonnen, das hat nachhin das deutsche Volk nach dem Beispiele Tirols vollendet. / Andreas Hofer, der Held von 1809, bleibt für alle Zeiten in der Geschichte eine wunderbare Erscheinung. Er war kein Feldherr; er war kein Staatsmann; er erreichte aber Alles durch den Zauber seines Wesens; sein kindlich frommer Sinn, sein felsenfester Glaube und sein Opfermuth begründeten die Ehrwürdigkeit seines Charakters, und machten Ihn znm lebendigen Ausdruck des tirolischen Volkes — zum Manne von Tirol

. Er war mit einem Worte die Seele seines Volkes. In ihm hatten die religiöse Ueberzeugung der Tiroler, ihre treue Anhänglichkeit an das angestammte Fürstenhaus, die unaustilgbare Liebe zum heimatlichen Boden und zur ererbten Sitte Gestalt und Leben erlangt. Für Gott, Kaiser und Vaterland handelte Hofer mit dem unbedingtesten Gottesvertrauen, und sein Schlachtruf lautete: „Vertraut auf Gott und wehrt euch tapfer!' In der Tiefe dieser edlen Seele ruhte ein Gold, das durch die Flamme des Unglücks in herrlicher Reinheit

jenes Mannes zu feiern, welcher der Träger dieses tirolischen Geistes ist. Es haben sich auch in der That viele Männer der heimatlichen Gegend, wo Andreas Hofer geboren wurde, wo er lebte, und wo dazumal die Erhebung Tirols ihren Ursprung hatte, besprochen und geeinigt, im folgenden Jahre 1867 eine H o s e r -Feie r VolMliM Nro. 87. zur Erinnerung an den hundertjährigen Geburtstag Hofers zu veran stalten, und die Unterzeichneten haben sich zusammengethan, um dem Manne von Tirol ein nationales

und von Allem bleibendes Denkmal zu setzen. ^ / Da unsere in Gott ruhenden Vorfahren zur Zeit der Landes gefahr mit dem hl. Herzen Jesu einen Bund geschlossen und das Herz-Jesu-Fest zu einem Nationalfest erhoben hatten, da der edle Hofer selbst der eifrigste Verehrer des HI. Herzens Jesu und der un-, ablässige Beförderer dieses Bundes war, da dieser Bund vor wenigen Jahren von tirolischen Schützen so feierlich erneuert wurde, und die Tiroler fort und fort aus dieser göttlichen Quelle Muth und Stärke geschöpft

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 29.10.1866
Umfang: 4
und in der Völkergeschichte Enropa's verewigt. Wer kennt nicht den Manch von Tirol, den Helden vom Jahre 1809. Andreas Hofer wurde am 22. November 1767 im Thale Passeier, einem Theile deS Burggrafenamtes, geboren, und er ist eS werth, daß der Tag, an dem vor hundert Jahren die göttliche Vorsehung daS Land Tirol mit seinem Führer beschenkt hat, in dankbarstem Andenken von den Tirolern gefeiert werde. Wahrend ein großer Theil von Europa in Ketten der Knechtschaft geschlagen war, hatte Andreas Hofer der erstaunten Welt

mit der Mahnung, dem Beispiele Tirols zu folgen. Was der Mann von Tirol und fein Volk zuerst begonnen, das hat nachhin das deutsche Volk nach dem Beispiele Tirols vollendet. Andreas Hofer der Held von 1809 bleibt für alle Zeiten in der Geschichte eine wunderbare Erscheinung. Er war keiu Feldherr, er wgr sein EMtSmMn; er erreichte aber Alles durch den Zauber seines WesenS; sein kindlich frommer Sinn, sein felsenfester Glaube und sein Opfermrith begründeten die Ehrwürdigkeit seines Charakters, und machten

ihn zum lebendigen Ausdruck des tirolischen Volkes — zum Manne von Tirol. Er war mit Einem Worte die Seele fernes Volkes. Jn ihm hatten die religiöse Ueberzeugung der Tiroler, ihre treue Anhänglichkeit an das angestammte Fürstenhaus, die unaus tilgbare Liebe zum heimathlichen Boden und zur ererbten Eitle Gestalt und Leben erlangt. Für Gott, Kaiser und Vaterland handelte Hofer mit dem unbedingtesten GottcSvertrauen, und sein Schlacht ruf lautete: „Vertraut auf Gott und wehrt euch tapfer!" Jn der Tiefe

dieser edlen Seele ruhte ein Gold, daS durch die Flamme deS Unglücks in herrlicher Reinbeit auSgeschwolzen wurde. Andreas Hofer ging zum Tode wie ein christlicher Held, und hat ihn erduldet wie ein unerschrockener Märtyrer; aber der Mann von Tirol ist nicht gestorben, als er den Tod erduldet, er hat im Tode errungen des Ruhmes ewige Kunde. Ja — fein Geist erwachte in Tirol nach langen Friedensjahren im Jahre 1848; sein Geist regte sich im Jahre 1859; sein Geist wanderte von Berg zu Thal im Jahre 1866

. Beide Jahre hat derselbe Geist beseelt, und so liegt eS nahe, daS Andenken jenes Mannes zu feiern, welcher der Träger dieses tirolischen Geistes ist. ES haben sich auch in der That viele Männer der heimathlichen Gegend, wo Andreas Hofer geboren wurde, wo er lebte, und wo dazumal die Erhebung Tirols ihren Ursprung hatte, besprochen und geeinigt, im folgenden Jahre 1867 eine Hofer-Feier zur Erinnerung an den hundertjährigen Geburtstag HoferS zu veran stalten, und die Unterzeichneten haben stch

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 14.12.1866
Umfang: 4
wir, ist der Mann eS der edelste unter feinen Bewohnern. Welches Ansehen Aw> ' Merth, daß Tirol" feinen hundertjährigen Geburtstag stiert? dreaS Hofer schon als junger Mann unter Seinesgleichen be- ja fürwahr, diese Ehre gebührt ihm. faß, läßt stch wohl denken, da er in einem Alter von etwas Es ist bereits das Jahr abgelaufen, in welchem Tirol mehr denn 22 Jahren als Abgeordneter beim offenen Landtag wieder ein schönes Blatt feiner Geschichte beschrieben hat, das 1790 erschien. Bon da an begann er ein Mann

uns Enkel können zur jährlich zu feiern, sich durch ein Gelübde verpflichtet hatte, Feier HoferS und unserer Väter die unentweihte Fahne Tirols war Hofer von dieser Zeit an der eifrigste Beförderer dieses hinbringen und aus einen neuen Lorbeer hinweisen. Die NationalftsteS und blieb zeit seines Lebens ein inniger Ber- : Söhne und Enkel können und dürfen an jene Stätten kom- ehrer und Anbeter des göttlichen Herzens unseres Erlösers. i men, wo daS Beispiel des Patriotismus so hell leuchtete und Hofer

er bereits eine Herrschaft über die Gemüther auS, be- und AnSzeichnung, ein Abfall von den höheren Gütern der fouderS in Passeier, im Burggrafenamt und Vintfchgau, die f Menschheit ist in die Welt eingebrochen, und daher eine Gründ ern daS Unglaubliche gränzte. So kam das Jahr 1809. ' fatzlostgkeit, ein Leichtsinn und Schwindelgeist in allen Dingen, Hofer war aus Wien zurückgekommen. Seine Zeit war da. j der mit ManncSehre, mit Gewissen und Ueberzeugung fein Oesterreich fing den Krieg an und Tirol schloß

sich wie eine lofcS Spiel treibt. Es bricht ein wahrer Gewissens- und bundesgenösfische Macht an feinen kämpfenden Kaiser an. f Pfiichtenbankerott allenthalben loS, der überall die schändliche Sieggewohnte Schaaren sah man vor Hofer und feinen Tiro- Nacktheit und Leere des Charakters bloßlegt. Kein Wunder! lern oftmals fliehen; das Land ward wiederholt von Feinden fie verzweifeln an der Wahrheit, die eS ewig bleibt, ste knir- gefänbert. Ganz Deutschland — daS die Sklavenketten trug — j scheu und verlegen

sich taumelhaft auf den Erwerb und Ge halte noch soviel Sinn bewahrt, Hofer,, die Paffeirer, die f nuß dessen, was fie mit den fünf Sinnen begreifen. Weil Tiroler zu bewundern. Jedoch Hofer wurde im Siege nicht ' aber die Fünffinnenwcisheit nicht glücklich machen kann, so stolz; er gab Gott die Ehre und blieb auch in der Hofburg j verzweifeln fie selbst am Leben und spielen auf die fchauder- zu Innsbruck der nämliche biedere, fromme, redlich patriotische \ Hafteste Weife mir dem Tode; der moralische Bankerott

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 04.05.1864
Umfang: 8
: „2V Man» rechts, 20 Mann links und 2l) Man» auf der Straße; gebt den Schwärzer heraus, sonst schlagen wir euch rovt; wenn ihr schießt, seid ihr hin.« und den Josef Hofer schreien: „Gebt ihr meinen Bruder nicht heraus. gibt'S Fetzen.' Michael Tschenett habe ihm das Sägeblatt abgenommen» Während die Bursche seine Herausgabe verlangten, habe er sich vor Müdigkeit und wegen Un Wohlseins auf den Loden niedergesetzt und vaS Päck chen neben sich hingelegt, welches aber von Josef Pfeifer ergriffen und in die Wiesen

hineingeworfeil worden sei. (Pfeifer wollte sich dadurch rechtfertigen, daß er deßwegen das Päckchen weggeworfen habe, weil eS nicht ihm (oem Pfeifer) gehört vabe, folglich nicht sein Eigenthum gewesen.) Zosef Hofer habe ihn vom Boden mit den Worten aufgerissen: »Mach dich durch'; mit Auton Lingg habe er das Päckchen ge sucht und auch wieder gefunden. Er habe in der Voruntersuchung deßhalb nicht die Wahrheit gesagt, weit Zosef Pfeifer und Johann Moftr «S ihm unter sagten uns ihn unterrichteten

verlangt, worauf sie erwieoer- ten. dies könnten sie um lMl) fl. nicht thu»; sie seien im Dienst; die Bursche sollte» gescheldter sein und sie forderten sie drei Mal anf, zurückzukehren, widrigenfalls sie von ibrer Schießwaffe Gebrauch machen müßten. Die Bursche blieben jedesmal etwas zurück, näherten sich aber immer wieder. Ant. Tsche nett warf auf zweimalige Aufforderung jedesmal die Latte weg. nahm sie aber bald wieder vom Boden auf. Josef Hofer schrie: .Meinen Bruder will ich ha ben, sonst gibt'S

sie keine Verabre dung bemerkt. Ihre Feuergewehre seien geladen gewesen. Die Zeugin Anna Platzer, Wirthin in StilfS. gibt an: Anton Tschenett. Johann Maser und Josef Pfei fer seien ganz friedlich im Wirthshaus« gesessen; Jo sef Pfeifer ging einen Augenblick hinaus; zu ihm ge» seilten sich Anton Lingg und Michael Tschenett, und alle drei riefen zugleich in die WirthSstube: .Bub-» renn»'», st« haben eine» Schwärte-» Darauf Alle von dänM komlltm. . Nach den, Leumundserhebungen sind mit Ausnahme des Josef Hofer

bei der Boruitte» luchung gemachten Aussagen abgewichen sind, liege kein Grund vor. diese Aussage» für unwahr zu hal ten. Ihre Aussagen in der Schlußoerhanolung seien mitunter sehr extravagant. Die Staatsbehörde bringt nun vie. Beweise gegen jeden Einzelnen, gestützt theil» auf daS eigene Geständniß, theils auf die Aussagen Anderer, Josef Hofer sei einer oer ungestümsten und am meisten Be!he>li«ten gewesen. Er sei mit seinem Bruder im WirtbShauS des Zos. Trafojer noch kurz vorher beisammen gewesen, mußte vaher

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Volksblatt
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Seite 8 von 8
Datum: 13.11.1867
Umfang: 8
klägliches Licht stellten; sie waren nicht einmal fähig zu fühlen, daß es nicht angeht, am felben Abend unseren Andrä Hofer und den vr. Streiter zu seiern. Wir empfehlen den Wiener-Tirolern in den „Studien eines Tirolers' nach zulesen, waS darin vr. Streiter über Andrä Hofer in die Welt hinaus geschrieben hat, damit sie doch wenigstens nachträglich ihre Taktlosigkeit einsehen. Wir sagen daher, entweder war den Veranstaltern der Hofer- Feier in Wien mit der ganzen Hofer-Feier nicht Ernst, und benützten

sie nur den Andrä Hofer, um eine möglichst große Demonstration für vr. Streiter — den reinsten Gegensatz von Andrä Hofer — zu feiern, oder man muß von ihnen sagen: „Herr verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun.' — Wir müssen dahin gestellt sein lassen, ob es den verwienerten Tirolern an „Gesinnungetüchtigkeit' oder an „Intelligenz' oder an beiden zugleich gebricht; gewiß ist nur. daß sie sich recht ordentlich blamirten, und daß das hiesige „Nacht- blättchen' diese in Wien erlittene Blamage

der alljährlich übliche feierliche SeelengotteS- dienst für Andrä Hofer statt, bei welcher Gelegenheit daS Requiem von Mozart zum zweiten Mal zur Aufführung kommen wird. Schließ- lich bemerken wir, daß der Musikoerein auch bei dem sonntäglichen Gottesdienste durchweg sehr gediegene, kirchlich gehaltene Messen auf führt. Diese Daten sprechen so sehr »u Gunsten des MusikvereinS, daß wir wohl unterlassen dürfen, demselben noch ausdrücklich Lob zu spenden. Möge Herr Nagiller auf dem betretenen Wege „energis

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 22.07.1868
Umfang: 4
würden, andere Wege einzuschlagen. — * Innsbruck, 21. Juli. Es geht uns nachstehendes Schrei ben zu: „Löbliche Redaktion! Berühmte Schriftsteller des In- und Auslandes — darunter auch Protestanten und Israeliten, haben in ihren Werken dem ruhmvollen Tiroler Freiheitskampf „1809" und dessen Korifäen alle Ehre angedeihen laffen. Einem „Tiroler Bürgermeister" aber blieb der Ruhm (?) vorbehalten, das schönste Blatt in der Geschichte seines „Heimatslandes," beschmutzen zu wollen. Vor Allem ist Andreas Hofer

, Oberkommandant und faktischer Regent Tirols 1809, der Gegenstand seiner Angriffe. Hofer war kein Feldherrn- und kein Staatsmann-Genie, aber er beherrschte Alles durch den Zauber seines Herzens und die Ehr lichkeit seines Wesens, und siegte durch sein Gottvertrauen und durch Klugheit. Di« Schlacht am Berge Jsel leitete er, wie eben jeder Feldherr leitet, welcher kein „tollkühner Hitz kopf," ist; die Behauptung, ein „Knecht" hätte durch mehrere Stunden kommandirt, ist zu komisch! — Gut und Blut

seiner Landsleute zu schonen, unterzeichnete Hofer auf Andringen be sonnener Männer einen „Unterwerfungsakt an Napoleon," der je doch von Donai in französischer Sprache verfaßt war; Hofer ' verstand aber kein Wort französisch, schenkte aber dem Donai fein vollstes Vertrauen, damit ist Alle» gesagt. — Andreas *.*. Hofer war kein Pfaffenknecht, er war ein frommer Mann, was c»>-freilich in den Augen des Herrn Streiter ein großer Fehler p 0r |feinj kann. Hofer war nicht allein ein treuer Anhänger

seines ^'Kaiserhauses, sondern auch ein „Mann des Volkes," wie wir ssolche seit Jahren — suchen. — Möge Dr. Streiter einen Eimer Tinte daran verwenden, Andrea? Hofer, „klein" zu machen, er bleibt doch „groß" in den Augen seines Volkes und eines jeden Unparteiischen. — DaS alte Sprichwort bewährt sich eben wieder an Dr. Streiter: „Man kann Doktor der Rechte sein, aber doch nicht immer das Rechte treffen," denn die Geschichte seines Va terlandes verdunkeln, und seine großen Männer herabsetzen zu wol len

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 10 von 16
Datum: 03.03.1860
Umfang: 16
450 gesungen. Hierauf weihte der ehrwürdige Abt vonWiltau, der einzige des Prälaten¬ standes, der treu zum Vateclande hielt, die aus einer silbernen Schüssel befindliche Gnadenkette und hing sie dem knieenden Hofer um den Hals. Das war der schönste, aber leider auch der letzte Freudentag in dem Leben des Helden! Acht Tage später schloß Oesterreich mit Napoleon den Frieden zu Wien . der Vizekönig von Italien, der hochherzige Eugen

, erließ einen Aufruf an die Völker Tirols, die Waffen niederzulegen. Die meisten Anführer fügten sich der Nothwendigkeit; auch Hofer war aufäng- lich geneigt, demBefehle zu gehorchen. Aber seine Rathgeber, unter denen sich der halbverrückte Herr von Kolb und der Priester Joseph Denay von Schlanders be¬ fanden. überredeten aus eigennützigen Gründen den fanatisirten Mann, von Neuem die Fahne des Aufruhrs zu erheben. Vergebens bemühte

sich der menschenfreundliche General Paraguay d'Hilliers und der trotz des französischen Bündnisses deutsch ge¬ sinnte Kronprinz Ludwig von Baiern, den Verirrten zu retten, umsonst warnte ihn der bekannte Hormayr; Hofer konnte zu keinem Entschlüsse kommen und schwankte, von den widersprechendsten Gefühlen hin - und hergetrieben. $\u entscheidenden Augen¬ blicke verließ ihn die ruhige Besonnenheit. Den 1ö. November forderte er von Neuen: seine Landsleute zum Kampfe

gegen den Feind auf. Nur Wenige folgten diesem neuen Aufrufe ; bald wurden die Insurgenten von der Uebermacht der Feinde unterdrückt und Hofer sah sich mit den übrigen Häuptern gezwungen, zu fliehen. In einer verfallenen Sennhütte, auf den in dieser Jahres¬ zeit fast unnahbaren Schneebergen, fand er mit seinem Schreiber Dönniger, einem verdorbenen Studenten, eine Zuflucht. Aber auch hier war er nicht sicher vor Ver- rath; ein Bauer, Namens Raffel

, entdeckte ihn und eilte, trotzdem ihn Hofer beschwor. Niemandem von seinem Aufenthalte Etwas zu sagen, zu dem General Baraguav d'Hilliers, um in Gemeinschaft mit dem Pater Denay das auf Hofers Kopf ausge- setzte Blutgeld von 1000 Gulden zu verdienen. Noch funkelten am 27. Jänner die Sterne am Himmel, als eine Abtheilung französischer Soldaten die Hütte umringte, in der Hofer mit seiner Familie schlief. Ruhig und gefaßt trat

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 31.08.1865
Umfang: 4
die neue Obligation. Mitten in der Nacht reiste Rapp wieder zurück und alle Tiroler, die bei Hormayr waren, folgten ihm und verließen den Jnteu danten. In Pnsterthal war der Kampf aufgegeben und Alles bereit, nach dem Waffenstillstand sich zu ergeben. Das Wipp thal hingegen stand unter Waffen. Mil einem Paß deS Post meisters von Vintl kam Rapp nach Stcrzing, wo Oberstlieu tenant v. Taris daS österreichische Militär sammelte, um dem Waffenstillstand gemäß daS Land zu räumen. Andreas Hofer

war zu Sterzing und bot den Landsturm auf. Hofer berieth sich bei Rapp, was zu thun sei. Auf dessen Rath sagte Hofer den Landsturm wieder ab. Es kamen über die Hochgebirge Deputirte auS Oberinnthal und hielten mit Hofer und den Seinen mehrere Berathungen. Dr. Rapp ward beigezogen und widerrieth diesen braven und ehrlichen Männern jede wei tere Widersetzlichkeit. Am folgenden Tage verschwanden sie nebst Hofer. Die von Goffensaß zurücklaufenden Schützen brachten die Kunde von dem Anmarsch der Sachsen

eine RechtfertiguugSschrift über sein bisheriges Verhalten seit dem AnSbruch der Feindseligkeiten in Tirol und übergab sie der Kommission. Jedoch diese Kommission kam nicht zum Leben, denn der stolze Marschall Lefebre kam bald mit den Trümmern seines Korps in schmählichster Flucht nach Innsbruck, gcde- müthigt und geschlagen von GotteS Hand in den Schluchten von Sack und Oberau für seine Grausamkeiten im Uuterinn- thal. Am 14 . August ward Innsbruck vom Feinde geräumt und am folgenden Tage zog Hofer siegreich in die Landes hauptstadt

Ge schäften zu gebrauchen. Jedoch war Rapp'S Dienstleistung unter Hofer eine rein administrative und währte kaum vier Wochen, denn schon am 24 . Oktober besetzte die bairische Vor hut Innsbruck. Der Präsident der LandeSadministration, Frhr. v. Reivhart, die Referenten Anderlan und Gaßler wurden nebst Rapp in daS bairische Hauptquartier nach Hall depor- tirt. DaS bairische Militär beehrte die Herren mit den gräß lichsten Schimpsnameu. General Wrede aber nahm sie gnädiger

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 22.12.1864
Umfang: 4
, nur verdientes Geld besessen zu haben und erst später, daß er auch durch Kegeln, Spielen rc. etwas erwarb, was jedoch ganz unglaubwürdig und auch durch die dem Hofer gemachte Konfidenz als unwahr bewiesen sei. Kettner könne nur beweisen, daß er vor der That in Pasfeier eine Banknote zu 10 fl. gehabt habe, aber keineswegs sei er im Stande, den rechtlichen Besitz des bei ihm vorgefundenen und in der Zwischenzeit veraus gabten Geldes zu rechtfertigen. (§. 139 C 1 St.-P.O.) Der St.A. erörtert und beleuchtet

nun die Zeugen aussagen, besonders die des Hofer, welcher sagte, „trocken' habe ihm Kettner die That zwar nicht ein gestanden, aber doch halte er (Hofer) denselben aus seinen Aeußerungen für den Thäter. Auf den Rath Hafers, Nothwehr vorzuschützen, habe Kettner anfangs gesagt: „akkurat so sag' ich,' und erst später wieder: das könne er wegen des Geländers nicht sagen. Und bevor Kettner abgeführt wurde, habe er sich zu Hofer geäußert, „wegen Einem lasse er sich nicht aus hängen' rc. Zwar läugne Kettner

, diese Aussagen gemacht zu haben; dem stehe aber gegenüber, daß Hofer als glaubwürdiger Zeuge geschildert und zum Eide zugelaffen wurde. —Der Mord sei damals mittels einer Pistole erfolgt. Nun sei im Jaufenhaus vom Zeugen Fürler bei Kettner etwas gesehen worden, was aussah, wie eine Pistole. Fürler habe zwar bei der Hauptverhandlung seine Aussage ziemlich geändert, er dürfte indeffen wegen der Anwesenheit Kettners befangen gewesen sein. Sei dem, wie ihm wolle, wenigstens früher habe Kettner öfters Pistolen

gehabt, so z. B. im Jahre 1849. Zu Hofer habe Kettner gesagt, er habe eine Pistole in Bozen um österreich. Währung gekauft, also nach dem Jahre 1858. In Meran habe Kettner im Arrest beständig von Pistolen, vom Rauben und Morden geredet Die Angabe des Angeklagten, daß er in Gärberbach am 28. November gehört habe, Hämmerle sei erschossen worden, sei ganz falsch, da sich dies erst am 29. November bei der Sektion heraus gestellt habe und man früher allgemein glaubte, er sei erstochen worden

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 22.08.1868
Umfang: 8
, so daß er fortlebt in des Volkes Liedern, wie in den Tüfeln der Geschichte, und daß seinen Namen dankbar preisen selbst die spätesten Enkel, als ben Befreier deS Vaterlandes, als den Kämpfer, der seinen Wahlspruch für Gott, Kaiser und Vaterland in einer Weise hochgehalten, wie eS ihm nicht leicht Einer nachthun wird und kann. Das war AndreaS Hofer, der Wirth am Sand in Pasfeier. — Jedes Volk ehrt seine Helden, und aus dieser Verehrung erklart eS sich, daß nach und nach um's Haupt alter Helden ein ganzer

Glorienschein wunderbarer Sagen sich webt; — Hofer steht uns aber noch nahe, erst ein halbes Jahr- bundert ist es, daß er zu Mantua für Gott, Kaiser und Vaterland sterbend niedersank, ich kann die Geschickte noch ganz in der Nähe betrachten und was wir an ihm loben und bewundern, hat nicht die Volksdichtung märchenhaft ihm zugesprochen, — nein, es ist treue, wahr hafte Geschichte. Was macht nun Streiter aus Andreas Hofer? Nachdem er die rücksichtslose, tyrannische Verletzung der Rechte der katholischen

Kirche durch die josefinische und bairische Regierung als einen Kampf der letztern gegen den alten Krebsschaden (das ist: den religiösen Sinn!) im Herzen deß Volkes ausgegeben, läßt er Hofer erscheinen als einen „ungebildeten „Pferde' - oder Weinhändler', als „blindeS Werkzeug' der Geistlichen', als Wortbrüchigen (!). und meint Hormeier sage ganz treffend, „er führte in der einen Hand den Rosenkranz, in der andern die Flasche.' Bekanntlich hat der charakterlose Hormeier aus Eifersucht und Ehrgeiz

gegen Hofer alles Mögliche in seinen Schriften zusammengesucht, um sich auf dessen Kosten emporzuarbeiten. Streiter schilt den Helden Hofer einen Feigling, der sich am Kampfe meist gar nicht betheiligt, sondern sich versteckt habe, und in den entscheidenden Augenblicken betrunken gewesen. — Er verspottet HoferS Gelöbniß zum Herzen Jesu, und seine Veranstaltung von Bittgängen und Volksandachten. Er höhnt ihn, daß er sich als „vogelfrei' eine Zeitlang zu verbergen suchte, so lang er seine Schaaren

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 28.07.1866
Umfang: 8
in seiner Gemeinde, und im Jahre 1809 gehörte er zu den leitenden Persönlichkeiten; er war ein treuer Freuud und umsichtiger Rathgeber des Oberkommandanten Andreas Hofer. — Blasius Trogmann, von seinem Gutsbesitze meist „Fink' ge brannt, ward am 28. Jänner 1781 in der Gemeinde Mais geboren. Sein Jünglingsalter fiel gerade in die Zeit, wo sich die französische Revolution nach Außen ergoß. Als die Franzosen im Jahre 1797 ?n Bozen standen und Miene machten, in das Barggrafenamt vor zurücken, ergriff der 16jährige

, als muthvoll theilgenommen, und seine Mannschaft durch Wort und Beispiel zur Tapferkeit und Ausdauer angefeuert'; deshalb wurde dieser nämliche Trogmann nachhin wegen seiner vor züglichen Geschicklichkeit, seines Muthes und seines erprobten Dienst eifers öfters von der Filial-Schutzdeputation uud Kommandantschaft in Meran zu Berathschlagungen beigezogen und öfters als Deputirter nach Bozen und Brisen abgeschickt.' — Johann Holzknecht (Strobl- wirth), erster Adjutant deß Andreas Hofer, spricht

sich folgendermaffen über Trogmann aus: „Dieser Mann hat wahrend des Jahres 1809 verschiedene wichtige Stellen bekleidet und war bei seinen Dienstleistungen als ein emsiger, entschlossener und biederer Mann mit wahrer patrio tischer Standhaftigkeit und treuer Anhänglichkeit an den österreichischen Landesfürsten beseelt, so daß er sich dadurch das vollste Vei trauen des Oberkommandanten, Andreas Hofer, erworben hat.' — In An betracht dieses Vertrauens und seiner bekannten Gewandtheit wurde Trogmann mit dem Baron

Jos. Jgnaz v. Liechtenthurn-von AndreaS Hofer im Monate August als der tauglichste Mann zu einer wichtigen Sendung an Se. k. k. Hoheit Erzherzog Johann nach Ezakathurn in Ungarn ausersehen. Am 23. August kam Trogmann mit mündlichen Aufträgen in Innsbruck bei Andreas Hofer an. Dicse Reise mitten durch das feindliche Lager war fehr gef.ih'voll. Trogmann sagt selbsb darüber, daß er bald in dieser, bald jener Verkleidung, über Berg und Thal, mitten durch die feindlichen Armeekorps sich zum Orte

in dessen engern Rath auf genommen, wo er nach dem Zeugnisse deS Adjutanten Holzknecht „durch sein kluges, bescheidenes Benehmen bei geheimen Berath- schlagnngen und wichtigen Unternehmungen sehr nützlich war.' Unter dem 24. Oktober erhielt Trogmann von Andreas Hofer von Matrer aus die schriftliche Aufforderung: „Blasius Trogmann wird nach dem! Berg Jsel zur Aushilfe der dortigen Kommandanten beordert.' — Es konnte nicht ausbleiben, daß Trogmann den Franzosen als einer der thätigsten Anführer bekannt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 22.10.1864
Umfang: 8
zeigte, sich in ein sol ches Geschäft einzulassen. nun in der Adventzeit desselben Iah. reS (1863) nach Hopfgarten zu Oberlindober, der A'' ''' '''ae der Falsifikate, die Rainer ganz täu- ^ ' vorwies und eröffnete, daß für 1 Stück solcher Hund-r.-nNo.en nur 30 st. zu bezahlen feien, zugleich aber auch -rklar.e, dieselben erst vor seiner Ab reise herzugeben, worauf beide wieder nach Hause zu, ^kehrten, «inen eben so bereitwilligen Kunden fand Ob«l.nd°blr .n Josef Hofer von Thiers

«, mit welchem K««S kam, , ihm dann eröffnete, er habe Einen, der auch so waS könne, und ihn, fragte, ob er vielleicht auch seiner zeit einige kaufen möchte, was Hofer für den Fall deS Gelingens zusagte. Hofer kam nun öfter» , zu Oberlindober und erkundigte sich um den Fortgang deS bewußten Geschäftes, und verleitete später noch zwei ganz unbescholtene Männer, Namens Johann Atzl und Josef Mäirhofer zum gleichen Verbrechen. AIS die Bankno .eN 'Falsifika.e sämmtlich fertig waren, und von Oberlindober alles zur Abreise

gegeben hatte, und auch sein Weib Maria in'S verbrecherische Unternehmen mit verwickelte, erhielt gleich, falls am 3. Jänner 11 Stück Falsifikate, wovon der selbe 1 Stück seinem Weibe gab, die damit Schulden bezahlte. Am gleichen Tage Nachmittags erhielt Hofer Jof. zu Wörgl von Oberlindober 30 bis 33 Stücke und zahlte hiefür 550 fl.. zu welcher Summe Mäir hofer 350 fl., Atzl 200 fl. beitrug. Von diesen 30 Stücken erhielt Mairhoser 15 Stück, zusammentraf, und vom Banknotenmachen zu reden welche jedoch

nicht verausgabt wurden; mit den übrigen begab sich Hofer und Atzl auf die Schranne nach Rosen hei« , woselbst eS ihnen gelang, zwei derselben an Mann 'zu bringen. (Fortsetzung folgt.) Llterarisches. Innsbruck, 20. Okt. Der „Leitfaden zu Vortrügen über die HandelSwisfenschaft' von Dn I. G. Wörz, welcher in Nr. 194 dieser Blätter von Seite des Lehrers an der hiesigen Han- delSschule, deS Herrn Dr. E. Sauter, einer kritischen Besprechung unterzogen wurde.. hat nicht nur in der Presse

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