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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 7 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Inhaltsverzeichnis Seite Widmung 2 Borwort 3 I. Andreas Hofers Aufstieg, Regent schaft und Ende 9 1. War Andreas Hofer Diktator? . . 9 2. War Andreas Hofer kaiserlicher Offi zier? . 13 3. Andreas Hofers Besuch in Wien . 17 4. Andreas Hofers Begleiter in Wien. 31 5. Andreas Hofers Bauernverfaffung . 25 6. Andreas Hofer und das Innsbrucker Theater 28 7. Andreas Hofer und die Innsbrucker Stadtgarde 31 8. Andreas Hofer und die Tiroler Kauf leute 35 a) Allgemeines ......... 35 b) Johann Georg

Tfchurtschenthaler. 39 . e) Kasimir Schumacher ..... 40 4) Karl Carneili 43 e)Die Kapferer 44 0 Martin Hukl .......... 45 Z)Die Strele 47 9. Andreas Hofer und die Innsbrucker Akademiker . . 49 10. Die Ausweisung des Professors Schultes -i 53 11. Andreas Hofers Viergespann ... 55 12. Die Sandwirts-Iwanziger..... 59 13. Andreas Hofers Münzmeister in Hall 60 14. Andreas Hofer und der Kriegsgefan gene Kurier 61 Seite 15. Andreas Hofer und der Räuberhaupt mann Garbini .. ....... 64 16. Die Sandwirts-Dragoner

..... 68 17. Andreas Hofer bei den Urfulinen . 70 18. Andreas Hofer und die Wiener Finanz 73 19. Andreas Hofers vorletzter Brief . . 76 20. Der Verrat an Andreas Hofer . . 80 21. Der Pfandler von der Pfandler-Alm 83 22. Der Geheimprozeß gegen Andreas Hofer 87 23. Wäre Andreas Hofer zu retten ge wesen? 95 24. Andreas Hofers Tod 98 25. Der Feldwebel Michael Eiffes . . . 101 26. Die Ueberführung der Gebeine Hofers von Mantua nach Innsbruck . , .104 27. Die ersten Gedenkstätten an Andreas Hofer. 109 28. Wer

hat Andreas Hofers Sarg ge tragen? 112 29. Der Streit um die Wachskerzen beim Requiem für Hofer 117 30. Wie Andreas Hofers Grabmal in der Innsbrucker Hofkirche entstand . . 120 31. Die Handschrift Andreas Hofers . . 125 32. Hatte Andreas Hofer von seiner Adels erhebung Kenntnis? . 127 II. Andreas Hofers Minister . . . .129 1. Unterrichtsminister An der Lan . 129 2. Innenminister Giovanelli 129 3. Finanzminister Holzknecht ..... 132 4. Iustizmimfter Peer 135 5. Ministerpräsident Reinhart . . . .139

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 449 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
ein Gelöbnis, daß du und deine Leute und alle gut denkenden Gemeinden, wenn der Angriff gut ausgeht, jährlich an diesem Tage in der Frühe ein Amt halten lassen und dreimal auf den Freithof umgehen wollest, dann wird es gewiß gut gehen." Nach diesen Worten verschwand der den An wesenden unbekannte Greis. Hofer aber und feine Kampfgenossen legten das Gelöbnis ab, im Falle des Sieges das von den Bayern aufge hobene Herz-Jesu-Fest zu einem Landes-Festtag zu erheben, was am 9. Juni 1809 zum ersten

Male auch geschah. Hofer hat diese Episode später selbst dem Josef von Stadler-Gstirner erzählt. * Freiherr von Hormayr wollte den Sandwirt überreden, den An griff vom 29. Mai 1809 aus den 30. Mai zu verschieben und sandte ihm zu diesem Zwecke den Hauptmann Kohle, der Hofer am 28, am Schön berg traf. Köhle wurde aber nicht oorgelassen, da Hofer eben sein Reit pferd fütterte und sich hiebei nicht stören lassen wollte. Als das Pferd gefüttert war, wurde der Hauptmann vorgelassen

, der nun seine Botschaft pflichtgemäß ausrichtete. Hofer nahm ein Glas Wein, tränt Köhle freund lich zu und sagte: „Melden Sie dem Herrn Intendanten, Sie hätten den Sandwirt Andreas Hofer wirklich und wahrhaftig seinen Fuchsen füttern, Brot abschneiden und auf Ihre Gesundheit trinken gesehen". Damit entließ er den Boten, ohne ihm eine positive Antwort auf Hormayrs Anfrage mitzugeben. Am Sonntag, den 8. Oktober 1809, führte man zwei bei Unken ge fangene französische Offiziere in die Hofburg zu Andreas Hofer. Dieser saß

in Hemdärmeln in seinem Zimmer, stand nun auf, stellte sich mit den Händen in den Hosenträgern vor die Offiziere und fragte sie: „Wos wollts und wer seids ös?" Als sie ihm ihre Herkunft und ihr Schicksal mitteilten und baten, ihrem Regimente ihre Gefangenschaft schriftlich Mitteilen zu können, sagte Hofer: „Es ton sein; schreibts eint, daß gut behandelt werds und seids ös fein orndlil" * Als bei Hofer eine vornehme Dame vorsprach, die stark dekolletiert war, sagte ihr Hofer: „Geh nach Hause, versteck

Dein nackend Herz, zieh einen andern Rock an und dann kimm wieder!" » Am 15. November 1809 befand sich Hofer wieder in Passeier und traf sich mit einigen Getreuen in Salt hSchildhof Saltaus). Da trat ein

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 278 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
der Oesterreicher in Deutsch-Südtirol, ritten der Intendant Freiherr v. H o r m a y r u n d Andre a s Hofer am Nachmittag auf Saumrossen auf das Schloß Tirol, wo Hormayr den versammelten Schützenkompagnien des Burggrafenamtes unter deren ungeheuren Jubel das Besitzergreifungspatent (vom 8. April 1809) feierlichst verkündete. Einer der bedeutendsten Schloßhauptleute auf Tirol war Johann Hofer. Dieser stammte aus der Linie ,M o o s" der Paffeirer Familie Hofer, die von Matthias Hofer um 1630 begründet wurde

. Er war in Moos in Passeier als Sohn des Johann Hofer sen. und der Marie Hofer, geb. Gufler, am 3. Juni 1767 geboren und war vermählt mit Maria Haller (Tochter des Josef Haller und der Anna Haller geb. Lanthaler). Sein Großvater hieß Michael Hofer zu Thurnseld und war Wirt in Moos (gest. 1765). Er nahm 1796 und 1797 an den Kämpfen in Tirol wacker teil, wird schon 1797 vorübergehend als S ch l o ß h a u p t m a n n bezeichnet und war ein weitschichtiger Ve t ter des aus der Linie „Sand" stammen den Andreas

Hofer. Man nannte ihn wegen des Ansitzes Thurnfeld (ob der Kirche von St. Leonhard) auch „Hofer zu Thurnfeld". Er war einer der Kommandanten der Paffeirer Kompagnien, von denen die beiden anderen von Andreas Illmer und dem „Salztrager Iörgl" '(Georg Lauer) kommandiert wurden. Die Passeirer waren, etwa wie die „Langen Kerle" Friedrich Wilhelms I., die L e i b f ch a r A n d r e a s Hofers. Schon am 10. April 1809 wurde Johann von Andreas Hofer zum Schützen hauptmann ernannt und im Laufe des Krieges

1809 noch j i eben M a l e als Kommandant der Paffeirer bestätigt. Am 29. Mai um 2 Uhr nachts führte er feine Passeirer nach Zirl und dann von dort in die Berg-Isel- Schlacht, am 5. August marschierte er mit 507 kernigen Bergsöhnen aus Passeier über den Jausen nach Mareit und Sterzing, wo sie, wie Johann Hofer in seiner Erzählung „Meine Tagegeschichten des Jahres 1809" schreibt, den Feind in Verwirrung brachten. Wiederholt verwendete man Johann als Parlamentär für kurze Waffenstillstände

3
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 450 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
junger Pasieirer Bauer, namens Andre H a u f e r, der auch am 11. 'April 1809 am Sterzinger Moos mitgekämpft hatte und als einer der ärgsten Heißsporne galt, in die Stube, stellte sich mit dem Gewehre in der Hand vor Hofer und sagte zu ihm: „Nun, wie ist es, Ander!, was tun wir mit den Franzosen? Willst du was tun? Oder nicht? Wenn du nichts tun willst, so wisse, daß mein Stutzen so gut für dich wie für den Franzmann geladen ist; angefangen hast du es, nun mach es auch aus!" Als ihn Hofer

zu beschwichtigen suchte, drohte der Bauer, den Sandwirt aus der Stelle totzuschießen, falls er nicht ein neues Aufgebot erlasse. Da sagte Hofer zu Sweth: „Geh, Kajetan, mach einen Aufruf!" Nachdem dies geschehen, entfernte sich der Bauer mit dem inzwischen fertiggestellten und von Hofer unterschriebenen Schreiben und rief das Volk zu den Waffen. * Zu dem Festmahl, das Hofer am Mittwoch, den 4. Oktober 1809, am Tage seines höchsten Glückes, dem Empfange der -Ehrenkette, in der Hofburg gab, wollten natürlich

sehr viele Honoratioren Innsbrucks ge laden fein. Aber Hofer lud nur die zwei österreichischen Offiziere, den Platztommandanten Viktor Freiherrn von Lochau, den Hauptmann Si monis und einige Bauernhauptleute ein. Deshalb sagte er zu dem zur Gratulationscour erschienenen wohlbeleibten Innsbrucker Bürgermeister Felizian Rauch treuherzig: „Herr Bürgermeister, wenn Geld kimmt, werns auch eingeladen!" Am 26. 'Oktober bemühte sich Hofer, seine Leute zu einem organi sierten Hauptschlag auf dem Berg Isel

zusammenzuhalten. Aber das Schießen im Osten Innsbrucks durch plänkelnde Schützen wollte nicht ver stummen. Da schickte Hofer dem „Wagehals" Josef Patsch, Schützen-- hauptmann der Wiliener Schützen, einen Zettel mit folgender Inschrift: „Patsch, Patsch, bist a hitzigs Vötterle und brauchst nit alleweil zu puffern, laß mer nu koan Schützn mear z' die Boarn, bis a Staffettn kimmt." * Am 38. Mai 1809, am Tage vor der Schlacht am Berg Isel, sandte Andreas Hofer zahlreiche Kuriere in das Oberinntal mit folgendem

ori ginellen Aufruf: „Liebe Brieder Oberinntaler! Für Gott, dem Kaiser und das theire Vatterland! Morgen in der früh ist der löste Angriff. Wir welln die Boarn mit Hilff der göttlichen Mutter fangen oder d-erfchlagen und haben uns zum liebsten Herzen Jesu verlobt. Kombt uns zu Hilff! Wollt ihr aber g's ch e i t er sein als die göttliche Fürstchtigkeit, fo werden wir es ohne enk auch richten. Andre Hofer."

4
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 130 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
-erhalten hat. Martin Teimer, der mit demselben Handbillet zugleich mit Hofer geadelt wurde, hat den Adel „von" geführt, bevor er das Adels- diplom erhielt. Eine amtliche Verständigung hat Teimer aber auch bis Ende 1809 nicht erhalten. (Erst 1810 in Warasdin.) - - Tatsache ist, daß 'sich Hofer auch in den amtlichen Ausfertigungen bis zu seiner Abdankung (8. Nov. 1809) und später bis zu seinem Tode niemals des „von" bediente. Boltelini (Forschungen zur Geschichte des Tiroler Aufstandes 1809

, Seite 227) meint: „Was nützte es dem Sand wirt, daß ihn Kaiser Franz in den Adelstand erhob und ihm die Aussicht auf ein Lehen eröffnete. Hofer hat nie von dem Adel Gebrauch gemacht; er fühlte wohl, daß der Bauer nicht schlechter sei, als der Edelmann, daß kein Diplom ihm den fehlenden Schliff eines vornehmen Standes gewähren könne, daß er sich nur lächerlich machen würde, wenn er als Emporkömm ling den Edelmann spielen würde; und so blieb er, was er war — ein schlichter Bauer

".' Wir können uns dieser Ansicht Boltelinis nicht ganz anschließen, denn Teimer war schließlich auch ein Bauernsohn und Hofers Nachkommen haben sich des Adelstandes stets würdig erwiesen. Hiezu kommt nun, daß der Sonnenwirt zu Sterzing, Ignaz Hoch- rainer in seinen „Erinnerungen" erzählt, daß anfangs Oktober, anläß lich der Verleihung der goldenen Medaille an Andreas Hofer (4. Okt. 1809) „ein kaiserlich österreichisches Dekret in Umlauf gebracht wurde, vermöge dessen der Sandwirt in den Adelstand erhoben und ein Kammergut

von jährlich 2000 Gulden Revenuen erhalten sollte." Da der Intendant Baron H o r m a y r, der selbst zusammen mit FMLt. Marquis Chasteler am 1. Mai 1809 von Bozen aus die Erhebung Andreas Hofers in den Adel- ftand beim Kaiser beantragte, sich dann bis 29. Juli 1809 in der Um gebung Hofers aufhielt, ist es naheliegend, daß Hormayr, der sich bei Hofer stets beliebt zu machen suchte, ihm von seinem Auszeichnungsantrag Mitteilung machte. In einem Schreiben vom 31. Mai 1809 nennt Hofer ° den Oberinntaler

Oberkommmandanten „k. k. Major von Teimer", woraus hervorgeht, daß Hofer bereits in Kenntnis der Nobilitierung Teimers und damit auch der am gleichen Tage (15. Mai) erfolgten eigenen Adelserhebung gewesen sein muß. Daß Hofer trotzdem von dem Adel keinen Gebrauch machte, dürfte auf sein subjektives Empfinden zurück- Huführen sein, jedenfalls ist Josef Hirns Ansicht (Seite 444), daß Hofer von seiner Adelsverleihung nichts erfahren habe, irrig, vielmehr ist es kein Zweifel, daß Hofer von seiner Standes erhöhung

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 98 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Gelder abgeben sollte sowie ich den allfälligen Rest ihm zu übergeben beauftragt war. Sr. Majestät aber haben mir (am 28. Dez. 1809 in einer Privat-Audienz) erklärt, daß dieselbe sich in keine Geld-Rimessen für Hofer einlassen wolle und da es sich um eine Unterstützung für Hofer für sich und zur Bezahlung seiner Kreditoren, die auf die Bezahlung drängen, handelte, so verwies mich Sr. Majestät an Johann Georg Schenacher, .der mit den englischen Unterstützungsgeldern für verunglückte Tiroler

sich in Wien befand, um von diesem eine Unterstü^ung für Hofer zu erhalten. Nun kam ich (am 6. Jänner 1810) zu Schenacher, der keinen Anstand genommen hat, mir 11.000 Gulden für den Hofer zu geben, und zwar 10.000 Gulden in Wechsel und 1000 Gulden in Gold. Nun habe ich mich zur Rückreise aufgemacht und erhielt dazu von Sr. Majestät einen eigenen schriftlichen Auftrag an Hofer, daß, nachdem es mit dem Frieden zwischen Oesterreich und Frankreich seine volle Richtigkeit habe, er sich auch zur Ruhe begeben

und nach Oesterreich herausbegeben solle. Mit diesem Aufträge und mit den 11.000 Gulden ging ich sonach von Wien weg und kam bis N i k o l s d o r f b e i L i e n z. Da erfuhr ich aber, daß man mich sowie den Hofer, der mittlerweile immer in Tirol sich versteckt aufhielt, überall sucht und daß, wenn man mich ertappt, man mich erschießen würde. Ich bin sodann zurück nach K l a g e n s u r 1, wohin (anfangs Februar) auch mein Bruder Anton, der mit dem Sandwirt in Tirol auch versteckt war, gekommen

und mir die Nachricht gebracht hat, daß der Sandwirt gefangen worden fei. Ich habe in der Folge das Geld deponiert, was das obrigkeitliche Zeugnis von Klagenfurt beweiset, damit es den Hoferfchen Kreditoren ,zukommen soll. Wieso dann der junge Hofer (Hans von Hofer) sich einfallen lassen konnte, auf diese Gelder gleich einem väterlichen Erbe Anspruch zu machen und mir, wie die verzeichneten Briefe zeigen, so dumm zuzuschreiben, verstehe ich nicht. Verzeihlich ist es insoweit, als er erfahren haben wird, daß 11.000

Gulden für seinen Vater bestimmt waren; da der Vater tot war, so glaubte er, darauf Anspruch machen zu können. In der Folge hat aber der englische Agent Horn befohlen, daß mit diesen Geldern, ebenso wie mit den vorigen, zur Unterstützung armer verun glückter Tiroler bestimmten Geldern verfahren werden soll, nachdem, der Sandwirt tot war. Als ich den Sandwirt Hofer, in der Hütte versteckt, verlassen habe, um mich zu Sr. Majestät zu begeben, gab Hofer mir den Auftrag, von den Schwazer Geldern

6
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1897
¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele
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Seite 289 von 458
Autor: Domanig, Karl / von Karl Domanig
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 147, 136, 166 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: 1. Braut des Vaterlandes. Speckbacher. 2. Der Kronenwirth von Hall. 3. Der Sandwirth. Nachspiel: Andreas Hofer's Denkmal. - In Fraktur
Signatur: 1.921
Intern-ID: 186414
Anse hinter der Derne: Der Sandwirth hoch! Der Dberkommandant! (Das Volk hinter der Scene jubelt fort. Auf der Bühne entsteht Stille, als ein Zug Pa ssefrerfch ätzen rin tritt und gegen die Burg und den park hm Spalier bildet. Weißgekleidete Mädchen (Kinder) folgen, Blumen spendend und vertheilen sich zu beiden Seilen, Darauf Andreas Hofer, ihm zur Rechten Speckbacher, zur Linken Straub. Bürger umgeben sie. Viel Volk drängt nach. Alles zieht die Hüte. — Hofer mit seinen Begleitern

ist in der Mitte der Bühne angekomnien ; in der foierlichen nur von» Geläute der Glocken unterbrochenrn Stille tönt —) Eine Stimme ans dem Volks: Vater des Vaterlandes, Andreas Hofer ! Das Volk (stimmt mit ungeheurem Jubel ein): . Vater des Vaterland's, Andreas Hofer l (Die Pafseyrer drängen sich an Hofer, psitscher und andere an Speckbocher; Peter Haider, Angerer und die übrigen an Straub.; Stimme ans dem Volks: Speckbacher ! Straub! Des Landes beste Sohne! (Neue Zurufe. Schwmkm der Hüte. — Hofer winkt Buhe

.) Andreas Hofer: Laßt uns vor Allem Gott für diese Rettung Des Landes danken! Venn wir je die Hilfe Von Oben augenscheinlich sahen, war's In diesen Tagen. Wolle Gott, daß wir

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 15 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
2. War Andreas Hofer kaiserlicher Offizier? In einem Prozesse, den die Versicherungsgesellschaft „Janus" in den Jahren 1894—1900 gegen die Enkelin Andreas Hofer's, Adele Edle von Hofer (1841 — 1904), anstrengte, spielte wegen der gesetzlichen Be stimmung (§ 2 des Gesetzes vom 28. April 1882, R.-G.-Bl. 123), daß Renten und Pensionen nach Personen, die im Zivil- oder Staatsdienste standen, nicht pfändbar seien, die Frage eine große Rolle, ob Andreas Hofer Offizier oder Staatsbeamter

war. Das in erster Instanz erflossene Urteil vom 7. Oktober 1899 des Landesgerichtes in Wien für Zivilrechtssachen, dessen Entscheidung vom Oberlandesgerichte und am 31. Mai 1900 vom Obersten Gerichtshof bestätigt wurde, stellte (Gesch.-Zl. C 4595/94/13) nachstehenden Tatbestand fest: „Die Beklagte, Adele von Hofer, führt den Beweis, daß Andreas Hofer sowohl Militär- als Landesbeamter gewesen sei, aus folgenden Tatsachen: Schon am 20. Mai 1809 habe Hofer in Mühlbach durch FMLt. Marquis I. G. von Chasteler

im Aufträge des Erzherzogs Johann einen Ehrensäbel und zwei Pistolen sowie den Auftrag erhalten, die Landleute zum Kampfe zu sammeln. In der Schlacht am Berg Isel sei Hofer Ober kommandant auch des regulären Militärs gewesen (1300 Mann unter Oberst leutnant von Reißenfels). Am 4. Juni habe ihn mittels Ordre der mit aus gedehnten kaiserlichen Vollmachten versehene Intendant Josef Ignaz Freiherr von Hormayr zum Oberkommandanten von Pasfeier und der südlichen Landes teile ernannt. -Diese Ernennung wurde

mit einem von Hormayr und dem k. k. Generalmajor Ignaz Freiherrn von Buol de dato Brixen, 20. Juni 1809 erlassenen Patente bestätigt. Hofer habe dann über Aufforderung der Beamten der k. k. Zentralverwaltung in Innsbruck die Leitung der Landes angelegenheiten übernommen, eine provisorische Generallandesverwaltung ein gerichtet und als „Oberkommandant in Tirol" verschiedene nach dem Datum zitierte Erlässe hinausgegeben, durchwegs in die Landesverwaltung eingegriffen, Beamte ernannt und Münzen schlagen lassen. Kaiser

Franz I. habe den von Hofer zur Berichterstattung entsendeten Majoren Siberer und Eisenstecken am 15. September 1809 zu Komorn 3000 Dukaten zur Landesdefensive übergeben und unter Anerkennung und Genehmigung der Verwaltung Hofer's diesem eine goldene Medaille samt Kette übersendet, die ihm am 29. September 1809 überbracht wurde. Späterhin wird noch der Wortlaut der Zirkularverordnung vom 20. Juni 1809 angeführt und geltend gemacht, daß sie vom Kaiser nie widerrufen wurde

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 74 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Zn der durch Hunderte von Kerzen festlich erleuchteten, durch Blumen, Fahnen und Paramente prunkvoll geschmückten Kirche versammelten sich um 8 Uhr früh die Sekundizgäste. Durch die Fenster der Fassade floß spärliches Licht in^die Vorhalle der in das Kloster eingebauten Kirche. Plötzlich geht Bewegung durch die andächtig gestimmte Menge. Bei der Eingangspforte erscheint Andreas Hofer, der Regent von Tirol. Hinter ihm fein „Praesidialist" Kajetan Sweth, dann seine Adjutanten, die Mitglieder

der provisorischen Regierung (Rationalrepräsentation), die Minister, Geheimräte, schließlich die österreichischen Offiziere in Gala-Uniform. Andreas Hofer war in der Passei rer Tracht gekleidet, mit grüner Zoppe^ rotem Brustfleck, breiten grünen Hosenträgern, breitem Ledergürtel, silbergestickt und inmitten mit den Initialen A. H. versehen, mit schwarzledernen Hosen, blauwollenen Strümpfen, Bundschuhen, einem schwarzen Seidenflor um den Hals ge schlungen, mit breitkrämpigem, seitwärts aufgestülptem schwarzen Hut

, den ein kleines Madonnenbild, mit Blumen und Wildfedern geschmückt, zierte. Auf dem Hute hatte er ein breites Hutband, das ihm die Ursulinen, die den Sandwirt besonders verehrten und denen ja auch heute sein Besuch galt, stickten und spendeten und das die Aufschrift „Andreas Hofer, Ober- ■ Kommandant" trug. An der linken Seite trug Hofer den ihm von FMLt. v. Chasteler gewidmeten Ehrensäbel. Mit behäbigem Gange schreitet würdevoll Hofer durch das Mittelschiff und begibt sich in den Altarraum

aus den für ihn reservierten Platz, wo er sofort in andächtiges Gebet versinkt. Die Zubelmesse beginnt. Wieder, wie bei der Primiz, ist es Gräfin Khuen, die als Sekundizbraut dem greisen Priester zur Seite steht, nur ist sie jetzt Oberin des Klosters und führt den Klosternamen Mater Xaveria. Rach der Messe, die über eine Stunde dauerte, nahm Hofer auch die Einladung zum fröhlichen Sekundizmahle im Kloster an — es war der letzte Tag, an dem der Sandwirt noch gut gelaunt war. Am 3. Oktober 1809 wurde P. Hafpinger

bei Hallein geschlagen, am 4. Oktober empfing Hofer in der Hoskirche die Gnadenkette des Kaisers, am 14. Oktober wird im Schönbrunner Schlösse zu Wien der Friede ge- . schlossen, der Tirol von Oesterreich löste. So wechselten günstige und ungünstige Nachrichten und Ereignisse. Da kam die freudige Botschaft von der bevor stehenden Ankunft des neuernannten Oberlandes-Kommiffärs v. Rofchmann, der Geld und eine kaiserliche Botschaft bringen werde. Andreas Hofer sollte am 15. Oktober zu einem Kriegsrat

9
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 13 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
fendung der goldenen Ehrenkette (29. September 1809) eine Gutheißung von Hofers Handlungsweise seitens des Kaisers erblickt werden kann. Da Tirol nach der Kriegserklärung durch den Wechsel der tatsäch lichen Macht sich im Zustande verwaltungsrechtlicher Anarchie befand, be stand kein rechtmäßiger Herrscher; es konnte daher ein solcher auch nicht verdrängt werden (die bayerischen Beamten waren keine Gebieter), Andreas Hofer ist daher nicht als Usurpator zu bezeichnen. Da sich Hofer weiters stets

nur als Stellvertreter (privatrechtlich als Geschäftsführer ohne Auftrag, negotiorum gestor) des Kaisers betrachtete und stets um Weisungen und Verhaltungsmaßregeln aus Wien (wenn auch vergeblich) bemüht hat, fehlt seiner Regierung das Kriterium der D iktatur, die ohne Einschränkung selbständig herrscht und keine höhere Instanz kennt. Daß dem monarchisch und dynastisch gesinnten Andreas Hofer das Streben nach einer Aenderung der Staatsform (Revolution zur Er richtung einer tirolifchen Republik) fehlte

, ist selbstverständlich. Auch die Merk male eines Alter ego oder Palatins fehlen, da die hiezu legitimierende Vollmacht vom Kaiser nie ausgestellt wurde. Somit bleibt nur die Funktion des Reichsverwesers, in unserem Falle Landesverwesers, übrig; wir halten diese Losung, obwohl wir zugeben, daß Grenzen zwischen den Begriffen schwer zu ziehen sind, da sie oft inein ander übergehen, für die richtigste. Andreas Hofer hat während der durch den Waffenstillstand hervorgerufenen Verhinderung des Kaisers das Land verwaltet

und den Willen, während der nur „ruhenden" Herrscherrechte Franz I. in dessen Namen zu regieren, auch dadurch kundgegeben, daß er sofort nach Regierungsantritt dem Kaiser eine Loyalilätserklärung schickte (19. August 1809) und ihn um Hilfe bat. Hofer stellte den Kaiser vor die vollendete Tatsache (fait accompli), der faktischen Innehabung der Landes gewalt, mit dem Willen, das Land zu besitzen, (animus possidendi be ziehungsweise ooonpanäi), aber nicht, es zu behalten (animus domini). Hofer hat sich strenge

an die Regeln des Völkerrechtes gehalten, indem er die Kriegsgebräuche beobachtete. Völkerrechtlich war das Tiroler Volk anno neun als „krieg- führende Partei" anzusehen, da es organisiert war, die Waffen offen führte und die Gesetze und Gebräuche des Krieges beobachtete. Andreas Hofer als Haupt der organisierten Volkserhebung war daher bis zum Waffenstillstände der völkerrechtlich anerkannte Führer eines Volksheeres, nämlich des Tiroler Landsturmes. Er war der Exponent einer levee en masse, Mangels

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 447 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
ähnlich. Nur wenige vereinigen beide Erfordernisse eines Porträts, das nur, nach der Natur gemalt, Anspruch auf Authentizität hat. Die auf Grund von Perfonsbeschreibungen (Z. B. des Kajetan Sweth) gemalten Bilder sind posthistorisch und daher nicht so interessant. Ein besonderes charakteristisches kontemporäres Hofer-Bild hat die Moserin in Schwaz gemalt. Bisher war über die Leüensdaten dieser Künstlerin nichts bekannt. Dank den Bemühungen des Pfarrers Johann Mayr in Schwaz wissen

wir, daß MariaAnn a (Agnes) Moser als Tochter des Anton Balthasar Moser und der Magdalena Moser geb. Dinkhli am 24. Dezember 1756 in Schwaz geboren wurde. Ihr Vater war Maler, doch von geringer Bedeutung. Die Tochter bildete sich schon in früher Jugend in der Kunst des Vaters aus, malte vorwiegend Porträts und erhielt auch Aufträge aus dem Auslande. Das Moferfche Hofer-Bild ist durch Zeitungs- und Postkartenrepro duktionen sehr bekannt und stark verbreitet worden. Das Brustbild ist dem Hofer-Bild des Tomafelli

sehr ähnlich und hat als besonderes Merkmal am roten Brustlatz vier Knöpfe auf der linken Seite vom Beschauer. Hinter dem Halse Hofers sieht man zwei Hutbänder hervorflattern. Zu Hofers Zeiten war die Moserin schon 53 Jahre alt, sah den Sandwirt in Inns bruck und malte ihn im Jahre 1809. Das Moferfche Hofer-Bild hat also den großen Vorzug kontemporärer Gestaltung. Nebst diesem Hofer-Bildnisse kennen wir von der Moserin noch ein 1796 entstandenes Porträt des Johann Lechner, Erzkastners in Schwaz (mit Brief

in der Hand, Gemäldegalerie des Ferdinandeums), ein Ma donnenbild 1793 (Besitz Dr. H. Hochenegg, Innsbruck) und ein Selbst- porträt (Brustbild mit Haube) der Künstlerin, um 1823 entstanden. Die Moserin malte bis in ihr hohes Alter. Sie starb als ehrsame Jungfrau am 19. Februar 1838 in Schwaz im Hause Nr. 204 in der Kirchgasse im Alter von 82 Jahren am Schlagfluß und wurde am Schwazer Friedhofe beerdigt. XI. Anekdoten über Andreas Hofer und feine Getreuen. Als am Sonntag, den 4. Juni 1809, nachmittags

Andreas Hofer dem feierlichen Tedeum in der Hofkirche zu Innsbruck, aus Anlaß der sieg reichen Schlacht bei Aspern (22. Mai 1809), beiwohnte, zupfte Josef Speckbacher aus dem rückwärtigen Stuhle den vor ihm sitzenden Inten danten Freiherrn von Hormayr und machte ihn durch auffällige Gebärden auf einige steinalte Beamte aufmerksam. Hofer bemerkte dies, schüttelte

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 749 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
743 bereitwillig unterschrieben und abgeschickt; auch an das baier. Haupt quartier und an den Vicekönig. In ersteres schickte Hofer vorläufig 2 Couriere, darunter den obgenannten Thurnwalder; er wollte dann persönlich dort seine Unterwerfung erklären und dem Obersten von Spaur bei dieser Gelegenheit Pferde und Wagen überbringen. In dem Schreiben an die Commandanten wurde diesen ausgetragen, die Feindseligkeiten einzustellen, aber die Posten nötigenfalles auch mit Gewalt zu behaupten

; von dem baier. Hauptquartier verlangte Hofer eine 14tägige Waffenruhe, um mit Deputaten aus dem ganzen Lande sich besprechen zu können, und zu deren Herbeirufung schickte er Joh. Holzknecht sofort nach Südtirol. Nach glücklicher Vollendung seines Auftrags übergab v. Roschmann an Hofer seine Barschaft, 3000 Duc. und 20.000 fl. Bankn., damit er geleistete Dienste belohne, und reiste dann mit seinem Secretär Ant. Petter über Sterzing und Bintschgau in die Schweiz ab, nicht ohne Besorgnis;, ob er wol durchkomme

. In der That rettete ihn in Bintschgau nur ein Vorsprung mehrerer Stunden vor Gefangennahme seitens der Bauern. Er kam endlich auf weiten Umwegen über Ulm, Nürnberg und Prag gegen die Mitte December nach Wien. Nach Roschmann's Abreise kehrten auch Lich- tenthurn und Giovanelli heim. Bon den besonnenen Männern ver lassen, gerieth Hofer sogleich in die Hände der Fanatiker. Haspinger stürmte vom Berg-Jsel daher, erklärte die Nachricht vom Wafsen- stillstaud für Lug und Trug und Lichtenthurn's Anfall

für eine augen scheinliche Strafe Gottes, überschüttete alle Anwesenden mit Schelt worten, Verwünschungen und Drohungen, versicherte des Erzherzogs baldige Ankunft und zwang Hofer in dem schon zur Abfahrt nach Hall bespannten Wagen nach Matrei zurückzufahren. Bald fanden sich noch andere Commandanten desselben Sinnes bei Hofer ein, in der Nacht vom 29. auf den 30. der halbverrückte v. Kolb und der Jnsurrectionschef Türk. Da wurde viel von republicanischer Freiheit gesprochen und unter andern; erzählt

, daß nach der Prophezeiung eines vor kurzem in Hall verstorbenen Priesters die Feinde am Aller heiligentage gänzlich aufgerieben und das Vaterland gänzlich frei wer den würde. Wirklich wurde auf diesen Tag der Angriff anberaumt. Umsonst bemühte sich Herr v. Stolz am 30. und v. Wörndle am 31. den Hofer hievon abzubringen: v. Stolz fand Hofer betrunken (seine fanatischen Freunde hatten ihn absichtlich ?in diesen Zustand versetzt) und erhielt auf seine Vorstellung von der Unglaublichkeit der Ankunft

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 414 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Briefe an Kaiser Franz nach Wien. Zu diesem Briefe gab Hofer noch einen Z e t t e I, auf dem er den Kaiser bat, dem Ueberbringer (Wild) alles, was er mitzuteilen habe, zu glauben, so „als ob Hofer selbst vor dem Kaiser st ü n d e." Wild tam nach mancherlei Abenteuern am 28. Dezember 1809 nach Wien und übergab den Brief dem Josef Freiherrn non Hormayr im Staatsarchiv in der Hofburg. Hormayr führte den Boten sofort zu dem edlen Kabinetts-Direktor Hofrat Andreas von Neuberg, der in der Burg wohnte

. Dieser verschaffte dem Wild sofort Zutritt zum Kaiser. Noch am selben Tage e m p f i n g K a i s e r Franz d e n H a u s ik n e ch t in be sonderer Audienz. Der Kaiser ließ dem Sandwirt sagen, daß der Friede (von Schönbrunn, 14. Oktober 1809) endgültig sei, und daß er vom Sandwirt erwarte, er werde nach Men „auswandern". Wild, der es nicht wagte, diesen mündlichen Befehl des Kaisers dem non Zweifeln erfüllten Hofer persönlich zu überbringen, verlangte eine sch r i 'f t I i ch e Ausferti gung der kaiserlichen

Worte, die er auch erhielt. Wild bekam am 5. Jänner 1810 von dem aus England zurückgekehrten Johann Georg Scheu acher durch Vermittlung eines Wiener Bank hauses für Hofer 11.000 Gulden, hievon 10.000 Gulden in Wechseln und 1000 Gulden in Gold gegen Quittung. Dieses Geld sollte dem Hofer teils zur Bezahlung dringender Schulden, teils zur Bewerkstelligung seiner Flucht nach Wien -dienen. Wild reiste nun mit diesem Gelde und einem Paffe am 6. Jänner über Klagen'furt ins Pustertal, blieb

Vater Franz in Sterling ab, worauf Franz Wild seinen Zweiten Sohn, A n t o n, zu Hofer auf die Pfandler Alm sandte. Andreas Hofer hat also das Schreiben des Kaisers richtig erhalten, aber statt des Geldes nur nicht eingelöfte Wechsel. Hofer sandte nun den Anton Wild mit einem neuerlichen Schreiben, dessen Original im Jahre 1914 im Wiener -geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchiv aufgefunden wurde, als Eilboten am 2 6. I ä n n e r 1810 von feinem Verstecke im Tragwald (Passeier) nach Wien zum Kaiser

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 162 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
gegen Innsbruck vor. Am 17. Juli 1809 'stürmte Lochau in das Zimmer des Intendanten Josef von Horwayr, totenblaß, eine erbrochene Depesche in der Hand. Es war die Nachricht vom Waffenstillstand (Znaim, 12. Juli 1809). Hormayr, der schon davon gehört hatte, stand lächelnd auf und empfahl dem Platzkommandanten strengste 'Geheimhaltung. Dom Tage der Besitzergreifung Innsbrucks durch Andreas Hofer (15. August 1809) befand sich Lochau immer in dessen nächster Umgebung. Im Jahre 1805 hatte ein gewisser Peter

Schwaiger aus Wattenberg (bei Volders) im Jagdreviere L o ch a u s gewildert und als er hiebei von einem Jäger namens Magnus Kirchmair, vulgo „Man gele", betreten wurde, der ihm die Flinte abnehmen -wollte, erschoß er den Jäger. Schwaiger flüchtete ins Ausland, kam aber im August 1809 nach Tirol zurück, begab sich anfangs Oktober zu Hofer, machte vor ihm einen Fußfall und erbat Begnadigung. Da auch Baron Lochau die Verzeihung 'Schwaigers bei Hofer befürwortete, begnadigte Hofer aus Mitleid

den Reumütigen. Die Begnadigung stellte er ihm in der Form einer „Offenen Ordre" aus, die, da Hofer in der offiziellen Funktion als Regent des Landes die Urkunde selbst Unterzeichnete, den Wildschütz vor weiteren Verfolgungen schützte. Hofer fügte dem „Erlaß" noch die Worte bei: „Mit der Erinnerung, sich in derlei Händel (!) nicht mehr einzulassen und sich rechtschaffen aufzuführen." Hofer rief am 29. September dem am 25. September bei Unken von Meraner Schützen gefangengenommenen

und durch den Transportführer Maurer Schell (aus Meran) vom sicheren Tode erretteten bayerischen Hauptmann-Ingenieur des königl. Leib-Regimentes, Dismas von Oster huber, von dem man ihm berichtete, er habe Kranebitten (bei Inns bruck) niederbrennen lassen und sich beim Anblick der Ruinen von Schwaz seiner Untaten gerühmt, von dem Balkon der Hofburg nach einer kurzen Standpredigt zu: „Marsch ins Stockhaus!" Am 20. Oktober ließ aber Baron Lochau den gefangenen Hauptmann, der Hofer schriftlich um eine Untersuchung

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 92 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
ihrer Person, noch ihres Vermögens irgend einer Untersuchung unterliegen können". Der Verteidiger verlangte volle Amnestie für Hofer. Er verwies ferner darauf, daß die Proklamation des Bizekönigs vom 25. Oktober 1809, bedato Hauptquartim Villach, kein Gesetz fei, vielmehr ■ nur Wünsche und Drohungen des Vizekönigs enthalte. Er zitiertedie UnterWerfMZsschreiben Andreas Hofers dedato Steinach, I. November, 1809 halb 8 Uhr abends, und Sterzing, 8. November 1809, und erklärte, Hofer habe die genannten

Proklamationen garstricht gökannt, bezw. nicht verstanden. Er führte weiter aus, es fehle jeder Beweis, daß Hofer selbst Lie am 28. Jänner 1810 in der Pfandleralm aufgefundenen Waffen dort versteckt habe. Hofer habe vielmehr bei seiner Ankunft auf der Pfandleralm am 12. Dezember 1809 b i e W a f f e n, nämlich zwölf Gewehre, darunter fünf geladene, den (ihm von FML. Chasteler am 20. Mai 1809 in Mühlbach gespendeten) Säbel und die zwei Pistolen -lre,r e ist s o o r gefunden. Dagegen habe Hofer

bei seiner Arretierung überhaupt keine Waffe „in Händen" gehabt. Wenn Hofer nach dem 25. Oktober 1809 noch an dem Auffiande teilgenommen habe, so sei er hiezu durch die Todesdrohungen eines gewissen Anbrä Hauser und eines gewissen Korber aus St. Leonhard im Passeier in Saltaus am 15. November 1809 gezwungen worden. Die Tatbestände der Artikel 2 und 3 der Patente seien also nicht gegeben. Dr. Basevi wollte noch weiter sprechen, der Vorsitzende ermahnte ihn aber wiederholt strenge, sich möglichst kurz zu fassen

. So klang das Schluß wort nur in die eindringliche Bitte um Freispruch des angeklagten Hofer, von der wider ihn ganz unbegründet erhobenen Anklage aus. Nach Basevis Plaidoyer mußte dieser, Andreas Hofer, der Dolmetsch, Schrift-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 448 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
mißbilligend den Kopf und sagte beim Hinausgehen bei der Kirchentüre zu Speckbacher: „Ein braver Tiroler bist, 'Sepp, das muß wahr sein, aber wenn du ein bissel ein besserer Christ wärest, schaden könnt's dir, meiner Seel, nix!" Am 5. Juni 1809 wünschte Hofer die Brandstätte von Schwaz (abge brannt 15. Mai 1809) zu besichtigen. Aus der Fahrt dahin bemerkte man, daß der Inn so stark ausgetreten war, daß man an manchen Stellen die Straße nur mit großer Gefahr passieren konnte. Vor Brixlegg riß

das Wasser den Wagen des Sandwirtes um, Hoferfiel in den reißen den Strom und wäre sicherlich ertrunken, wenn ihn nicht seine auf langen Leiterwägen nachfahrenden Begleiter, die mit Stangen versehen waren, herausgezogen hätten. * Am 15, August. 1809 war Hofer eben in Innsbruck in seine erste Wohnung, nächst dem „Hirschen", beim „Krippelewirt" gegangen, als ihn einige Heißsporne wegen seines Verbotes, zu plündern, zur Rede stellten. Hofer soll ihnen zugerufen haben, was Götz von Berlichingen dem Herold

des Reichdkontingentes einst sagte. Zu einer anderen wüst schreienden Volksmenge sagte Hofer: ,,'I bin der Wirt vom Sand und not der vom Pranger!" O Als der österreichische General Ignaz Peter Freiherr v. M a r s ch a l l am 12. April 1809 in Bozen des von Gries mit seiner Mannschaft an rückenden Andreas Hofer ansichtig wurde, empfing er den Sandwirt, ohne den Hut herunterzunehmen (damals gab's noch kein Salutieren), mit den Worten: „Du, Bauer, grüß' dich Gott!". Wie dann der hochmütige General den biederen „Bauer

" an der Tafel neben dem Hüchstkommandierenden FMLt. Ehasteler sietzen -sah, soll er ein dummes Gesicht gemacht haben. * Nach der zweiten Berg-Jfel-Schlacht (25. Mai 1809), die für die Tiroler günstig endete, ihnen aber doch keine volle Entscheidung brachte, saß Hofer am 27. Mai mit seinen Unterkommandanten im Domanig-Post- hause auf dem Schönberg und hielt Kriegsrat. Die Meinungen waren geteilt, die einen waren fürs Zuwarten, bis Verstärkung käme, die anderen fürs Losschlagen. Hofer war unschlüssig

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