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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
mit dem Gekreuzigten. Purtscher (tritt von rechts auf, ruft durchs Fenster): Sand wirt, a Franzosenmajor wär da, a Parlamentär. Hofer (durchs Fenster): Bringstn halt her. Purtscher geht nach rechts ab und tritt gleich darauf mit einem französischen Major wieder auf, den ein Soldat mit der Par lamentärsfahne begleitet. Major: Wo sein die General 'ofer? Hofer (tritt aus dem Hause): Da bin i. Was will der Herr Franzos? Major (von Hofers Erscheinung gefangen, grüßt): Major Martin, 'ier sein meine Beglaubigung. Ick

'aben die Auftrag, Ihnen die Waffenstillstand zu überreichen, die Seine Majestät Napoleon l., Kaiser der Franzosen, mit die Kaiser von Oesterreich abgeschlossen 'aben. (Ueber- reickt Hofer ein Schriftstück). Hofer (nach einem Blick auf das Papier): Dös ist nit von mein Kaiser. Major (unbeirrt): Die französische Generalkommando verlangen ungestörte Einmarsch. Sie muffen Ihre Leute nach 'ause schicken und alle Waffen abliefern. Akzehntausend Gewehr. Hofer: Dös war enk halt recht! Major: Ick raten gutt

. Die Kaiser 'aben Tirol blutige Rache geschworen. Hofer: Und da sölln mier insre Stutzen hergöbn? So dumm sein mier nit. Major: Wenn sich Tirol unterwerf, mein General wollen üben Gnade gegen die ausdrückliche Befehl Seiner Majestät. Hofer: Mier brauchen koa Gnad nit. Major: Sie allein wollen kämpfen gegen die 'erren von die ganze Welt? Hofer: Mier sein nit alloan. Major: Die Oesterreicher ziehen 'eute noch Hab. Hoser: Aber da oben ist oaner, der verlaßt ins nit. Major: Den 'aben ick noch nicht gesehen

sich und bietet dem Major einen Stuhl an). Major: Sie strecken also die Waffen? Hofer: Jetz trinken mier erst. (Füllt zwei Gläser). Söllnt loben! (Trinkt). Der Major erhebt sich, trinkt und nimmt wieder Platz. Hofer: Oans müessen Sie mir erst sagen. Was hoaßt dös, a Waffenstillstand? Major: Die Waffen ruhen, die Truppen bleiben stehen. Hofer: Und wia ist nacher dös: (stößt mit dem rechten Fuß den zerknüllten Vertrag weg) da ist der Stillstandsvertrag und die Herren Franzosen wölln in inser Land einmarschie

ren. Was gilt? Major: Beides. Hofer: Aber bei mier nit. Wo ist da 's Recht? Major: Wir sind vertraglich berechtigt, Tirol zu besetzen. Hofer: Mier sein nit gfragt worn. Major: Sie vergessen, — wir sind die Sieger! Hofer: Dös mueß si erst weisen. Major: Oesterreich existiert seit Wagram nicht mehr. Vierzig tausend Mann werden in Tirol einfallen. Liefern Sie die Waffen ab. Hofer (schmunzelt): Sie kennen insre Waffen Kit, Herr Major. Oder wölln Sie die Berg und die Felsen forttragen? Bal die Stoaner

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.02.1949
Umfang: 8
M. 8 42. Jahrgang AmLLichss Organ -er Lan-eSlan-wwtfÄaftskammer Tirol Donnerstag, 24. Fe-ruar mm AnSreas Hofer mitten unter uns ReLe an -ie Auns-aneen von Rat. Rat Prof. Dr. Franz Gfchmtzer Es fahrt sich der Tag, an dem Andreas Hofer zu Mantua erschossen wurde. Wir begehen ihn feierlich. Feierlichkeit entrückt aber nur zu leicht das, woran sie erinnern soll, in eine unerreich bare Höhe. Sich innerlich vergegenwärtigen, das erst gibt einer Feier ihren Sinn! Andreas Hofer war Vieh

- und Weinhändler und Wirt. Höchst reale Berufe; sie verlangen viel Menschenkenntnis und nüchternen Sinn. Man stellt sich Helden anders vor und auch Andreas Hofer wollte kein Held fein, wollte in Ruhe und Frieden leben und seinem Erwerb nachgehen, wie wir alle. Die Zeit luß ihn nicht. Als er 29 Jahre alt war, drangen von Italien her die napoleonischen Truppen zum erstenmal in Tirol ein und die Landesverteidigung wurde auf- geboten, darunter auch die Passeirer, deren Schützenhauptmann Andreas Hofer

war. Dann trat für zwei Jahre und nach den kurzen Kämp fen des Jahres 1799 für weitere sechs Jahre Frieden ein. Es war nur das Vorspiel gewesen. Denn der Krieg von 1805 entschied gegen Öster reich und der Friede von Pretzburg schlug Tirol zu Bayern. Wir hören von Andreas Hofer in dieser Zeit nur, daß er mit anderen 1808 nach Wien reifte, um den Plan der Erhebung zu besprechen, so bald Österreich den Krieg erkläre. Eine kurze Nachricht, aber inhaltsreich! Wieviel Vorarbeit brauchte es, damit am 8. April

Andreas Hofer die Botschaft ergehen lassen konnte: Es ist Zeit. So kommt es zur 1. Berg-Jsel-Schlacht am 11. und 12. April 1809, die mit der Niederlage der Bayern und der Ergebung ihrer Generäle endete. Einen Monat später stand der Feind wieder an den Grenzen und am 19. Mai in Innsbruck. Diesmal bietet Andreas Hofer den Landsturm auf. Am 25. Mai beginnt die 2. Berg-Jsel-Schlacht. Sie dauert bis zum 29. Mai, dann zieht der ge schlagene Feind heimlich ab. Doch die Freude ist kurz: Mit gewaltig ver

stärkten Kräften hält am 30. Juli der Feind zum drittenmal seinen Einzug in Innsbruck. Der 13. bis 15. August sieht die 3. und bedeutendst« Schlacht am Berg Jsel. Am 21. August ist das Land frei und Andreas Hofer regiert es. So etwas hatte es bis dahin nie gegeben: Das kleine, arme Tirol, geführt von einem Bauern, gegen die Truppen des mächtigsten Herrschers und schlachtengewohntesten Feldherrn seinerzeit! Das Verhältnis war noch viel ungleicher, als wenn man sich heute sagt: was soll das arme, kleine

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.10.1933
Umfang: 6
Verwaltung: Wxinrilianstrape S, parterre Zel^honnummem: 741, 742 Redaktion: Innsbruck, Slndreas-Hofer-Straße Nr. 4 Herausgeber, Eigentümer, Drucker und Verleger: Lerlagsanstalt Tyrolia A G. «erantwortlicher Schriftleiter: Rudolf Spirek. Verantwort- { ;m für den Anzeigenteil: Hiamuud Berchtpld, alle in Innsbruck Erscheint täglich nachmittags X IA Llhr, ausschließlich der Sonn- und Keiertege Einzelpreis 20 g Gamstagnummer 25 g Italien: monatlich 12 Lire, Einzelnummer 50 Cent. Anzeigen - Annahme

des Kanzlers befanden, haben sich auf den Täter gestürzt und ihn verprügelt. Innsbruck, 3. Oktober. In der Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates vom Juni 1933 hatte Gemeinderat M a i r (Tiroler Volkspartei) die den Fremdenverkehr zerstörenden Nazi-Krawalle in Innsbruck gebührend gegeißelt. M. Mir hat insbesondere daraus hingewiesen, daß er selbst Augenzeuge war, wie Gauleiter Franz Hofer am 6. Mai, dem ersten Tag der großen Nazi- Unruhen, in der Meraner Straße von seinem Auto aus die Demonstranten

damaligen Rede im Gemeinderat ausgeführt: „Ich Woselbst gesehen, wie Hofer durch die Straßen ge- Wh ist und in allen Straßen die Leute auf ge netzt und aufgemuntert hat." Daraufhin habe H (Denz) ihn (Mair) Lügner genannt. Ich bin ge meinsam mit Glück und Piseeky im Auto des Hofer mitgefahren. Es ist vollkommen ausgeschlos- >en, daß Hofer auch nur die geringste Bewe gung gemacht hat, die auf die Umstehenden aufmun- ternd gewirkt hätte. Im Gegenteil, Hofer ist in ge Das Stanöeecht gefordert

den Wahrheitsbeweis für seine Be hauptungen anbot, wurde die Verhandlung damals vertagt. Die zweite Verhandlung Heute wurde vor dem Bezirksrichter OLGR. K o l n- b erg er die zweite Verhandlung durchgeführt. Zeuge Vizebürgermeister Dr. Walter P e m b a u r erklärte, er habe selbst an den Demonstrationen nicht teilgenommen; soviel er beobachten konnte, habe sich Hofer nicht aufhetzend benommen. Er habe das Ge fühl gehabt, daß die Leute sich bereits in einer der artigen Aufregung befanden, daß eine weitere

Auf hetzung überflüssig war. (Wer hat die Leute in eine „derartige Aufregung" versetzt? Anm. der Red.) Vize bürgermeister Dr. Pembaur verrät auch, er habe Ge legenheit genommen, für einige Verhaftungen zu in tervenieren; man möge doch diese Leute nicht tagelang sitzen lassen! Hofer selbst habe gesagt, es sei das Dümmste, es zu Zusammenstößen mit der Exe kutive kommen zu lassen. Bei den Vorfällen auf der Meraner Straße sei er nicht anwesend gewesen. Verletzung des Kanzlers zwar schwer, aber wie die Aerzte

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 04.10.1933
Umfang: 6
z Mittwoch, 4 . Oktober 1988 Nr. 157 Jnnsbruchev lache habe er auch Hafer vargehalten und ihm gesagt, leben Sie, wenn Sie w o 11 c n, dann i st Ruhe aus der Straße. Sein Eindruck sei, daß das Herumfahren Hofers mit dem Auto nicht beruhigt, sondern immer neue Dem o n strati onen ausgelöst habe. Immer, wenn das Auto Hofers erschienen sei, hätte das Schreien der Menge von neuein eingesetzt. Auch das habe er Hofer vorgehalten. Die Aussage des nächsten Zeugen, des Oberinspek tors Walther

, ist typisch: Walther stellte Hofer und seinen Mitführern das allerbe st e Zeugnis aus; nach dem Urteil Walthers scheinen die Nationalsoziali- sten und deren Führer die reinsten Musterknaben an Diszipliniertheit und Gehorsam gegenüber den Be hörden gewesen zu sein. Die Bevölkerung von Inns bruck ist anderer Ansicht. Auch die Vorgesetzten Be hörden scheinen anderer Ansicht gewesen zu sein, sonst wäre es unerfindlich, weshalb Oberinspektor Walther gerade wegen seines Verhaltens bei den Nazi-Krawal- len

Bürgermeisters Franz Fischer. Er habe wenig Gelegenheit gehabt, die damaligen Unruhen auf der Straße selbst zu beobachten, da er im Bürgermei steramt festgehalten wurde. Das Verhalten Hofers fei v erf6) i ed e n gewesen. Es sei ihm erinnerlich, am 6. Mai, dein Tag der ersten größeren Krawalle, Hoier zu sich gebeten zu haben; Hofer habe zugesagt, auf die Menge beruhigend einzuwirken. Das sei schein bar nicht gelungen. Dann habe er Hofer nochmals rufen lassen. Nun habe Hofer entsprechende Befehle

an die Nationalsozialisten ausgegeben und dann sei in der Maria-Theresien-Straße tatsächlich Ruhe einge- Ireten. Warum Hofer Zusammenstöße mit -er Polizei vermeiden wollte RA. Dr. Stau bin ger: Und der andere ver schiedene Standpunkt Hofers, Herr Bürgermeister? Bürgermeister Fischer: Der war ein sehr posi tiver. Hofer habe ihm seine Meinung dahin präzi siert: „Die Straße gehört jetzt der V o l k s m e i n u n g. und diese Meinung ist die unsere." Hofer habe dabei einen Bogen herausgezogen und erklärt: „Sehen Sie, Herr

, die den Nationalsozialisten wohlwollend gegen überstehe, dürfe nicht verbittert werden. Die Heimotwekr muß aus -em Sta-tkil- verfchwtn-enr Bürgermeister Fischer; Gegenüber anderen Organen war die Haltung allerdings sehr verschieden. Hofer hat beispielsweise erklärt, die Heimalwehc müsse unbedingt aus den» Straße nbild verschwinden, vorher werde nicht Ruhe sein! Wir werden diese Selbstschutzorga nisationen unbedingt Niederkämpfen. Auf eine Frage des RA. Dr. Staudinger erklärt Bürgermeister Fischer neuerdings

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Tiroler Post
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Seite 13 von 24
Datum: 12.03.1902
Umfang: 24
Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr

vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer. Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. 6., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 K, gebunden 1*60 K. i, MuseuinslraU aä. Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief- ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte

Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hofe in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeper in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen

Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie muss die Flucht er greifen. tzte Aufzug spielt auf der Alphütte, der te Hofers, der trotz der Aufforderung nde das Tiroler Land nicht verlassen einem Felsblocke sitzend und im Selbst- ffunken, erblicken wir Hofer zum letzten- ien Mann, denn nun kommt die Scene, nzosen, geführt vom Verräther Raffl, die ~ w ilie unter roher Misshandlung hinab führen zu Thal. Im Schlussbilde

sehen wir unter den Klängen einer getragenen Melodie, die schließlich in jene des Volksliedes „Zu Mantua in Banden" übergeht, Andreas Hofer entseelt am Boden liegen, eine Hand auf die Brust haltend, die andere flach ausgestreckt. Ueber ihm schweben aus einer Wolke zwei Genien, der erste trägt einen Palmenzweig, der zweite hältf einen Lorbeerkranz über die Leiche. Dies ist in kurzen Zügen der Inhalt dieses er hebenden Schauspieles; der Mann, der als einfacher Sandwirt in schwer bedrängter Kampfeszeit

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 07.02.1904
Umfang: 8
und mir mit der Ihnen ureigenen Bauernschläue die Behauptung unterzuschieben, ein Held dürfe niemals bekennen, daß er einmal gefehlt habe. Sie bezwecken damit ganz augenscheinlich, wieder einmal Ihren toten Hofer auszublasen, eine Arbeit, in der Sie es nachgerade zu einer Art Meisterschaft ge bracht haben. Ich will Ihnen den Gefallen erweisen und aus Ihre Absicht, den Hofer wieder zur Sprache zu bringen, eiugeheu, aber nur, um Ihnen nun, nachdem Sie mich als einen lächerlichen Ignoranten hinzustellen versuchen, zu sagen

, was ich damals aus Schonung für Sie zu sagen unterlassen. Ich bin nämlich der Anschauung, daß Ihre Ver unglimpfung Hofers eine herostratisehe Tat ist. Sie hatten die deutliche Empfindung, daß sich der Hofer der Tradition wie jener der Wirklichkeit dramatisch nicht gut verwerten läßt, wollten aber unter allen llmstünden damit Aufsehen erregen, und taten dies, indem Sie ihm unter der Behauptung, Sie wollten ihn uns menschlich näher bringen, ein Geständnis seiner angeblichen Schuld iu den Mund legten

Satz für einen Beweis Ihrer, vollkommen ans der Lust gegriffenen Behauptung nahm. Ich müßte daher Ihr durch vierzig Semester au der Universität gebildetes Begriffsvermögen sehr tief einschätzen, wenn ich glauben sollte, daß es Ihnen mit der Motivierung Ihres Hofer-Dramas wirklich ernst war. Es bleibt mir daher nichts anders übrig, als anznnehmen, daß Sie Ihren Hofer nur deshalb sagen ließen, er habe ans Eigennutz so gehandelt, um Aus sehen zu erregen. Dies ist Ihnen zwar gelungen, da aber Aussehen

und Interesse nicht ein und dasselbe ist, mußte Ihr Freunde des Blattes werden gebeten, beim erwarteter Lohn für Ihre herostratische Tat notwendig ausbleiben, und er blieb aus, denn das Stück siel nach allen Regeln der Kunst glatt durch. Das erste Fiasko erlebte es trotz des in Oesterreich ergangenen Zensur-Verbotes bei seiner Uraufführung in Meiningen. Nach Ihrer Rückkehr von der ver lorenen Schlacht erschien nämlich im ,,Tir. Tgbl." ein Feuilleton, indem jedes gute Wort, das je über Ihren Hofer gefallen

der nackten Tageskosten deckten, abgesetzt werden, obgleich Direktor von Bukovics es noch einmal auf den Spielplan gestellt hatte. Anstatt aus diesen Tatsachen die Konsequenzen zu ziehen und Ihren zweimal verstorbenen Hofer friedlich zu bestatten, mißbrauchten Sie das Ihnen geschenkte Ansehen als dramatischer Schriftsteller und ließen eine Notiz in den Wiener Blättern erscheinen, Bukovics habe Ihr Werk aus nackter Ränkesncht abgesetzt, was 'Sie durch Belege beweisen können. Die Ihnen dank meiner Vorarbeit

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 14.03.1934
Umfang: 8
zum Sonntag. 11. März, nach dem Fastenmarkt wur den einem Bauern aus dem Brixsntale in einem Gasthause von einer A4 Fahre alten Frau 200 Schilling aus seiner Brieftasche gestohlen. Der Bauer machte am nächsten Tage die Anzeige, woraus die Frau festgenommen und dem Ge richte emgeliefert wurde. Die 206 Schilling sind aber nicht zum Vorscheine gekommen. fram Hofer, der „fricdens- und isüiesfifler I n nsbruck, 13. März. Heute vormittags gelangte vor dem Innsbrucker Be zirksgericht

eine Ehrenbeleiüigungsklage zur Verhand lung, deren Vorgeschichte bis zum 6. Mai des vergan- genen Jahres zurückreicht. Bei dieser Verhandlung fielen von Seite der Verteidigung (RA. Dr. Tomasi) über Franz Hofer diese im Titel unseres Berichtes an geführten Worte. Auf der Beschuldigtenbank saß der ehemalige Inns brucker Stadtrat Rechtsanwalt Dr. Egon Denz. Pri vatkläger war der ehemalige Innsbrucker Gemeinde rat Hans Maier. Anläßlich einer stürmischen Ge meinderatsversammlung erklärte Maier, daß er selbst den Gauleiter der NSDAP

, und Gemeinderat Franz Hofer gesehen hätte, wie er anläßlich der national sozial vstischen Demonstrationen in der Maria-There- resien-Straße seine Parteigenossen zum Krawal- Üsieren aufgemuntert habe. Daraufhin stand der nationalsozialistische Stadtrat Denz auf und rief dem Gemeinderat Maier dreimal das Wort „Lüg ner" zu. Und um diesen Vorwurf der Lüge noch zu bekräftigen, wiederholte Dr. Denz noch einmal: „Ich zeihe Sie der bewußten Lüge!" Gemeinderat Maier klagte daraufhin den Gemeinde rat Denz

auf Ehrenbeleiüigung. Nachdem bereits eine Verhandlung zur Einvernahme weiterer Zeugen unter brochen werden mußte, fand heute abermals eine Ver handlung statt. Als Vertreter des Prioatanklägers fun gierte Rechtsanwalt Dr. Staudinger, als Richter OLGR. Dr. K o l n b e r g e r. Gleich zu Beginn der Verhandlung, bei der es sich hauptsächlich um die Erbringung des Wahrheitsbewei ses darüber handelte, ob Hofer am fraglichen Tage wirklich seine Parteigenossen zum weiteren Krawalli- sieren aufgemuntert habe, wurde

der Kommissär der ' Bundesregierung, Dr. Ludwig M a i r, als Zeuge ein vernommen. Dr. Mair konnte keine wesentlichen An gaben machen, weil er an diesem Tage im Amt Dienst versah und erst aus die Straße kam. als der Haupt- Wirbel schon vorbei war. Dr. Mair stellt« nur fest, daß Hofer und Denz an diesem Tage beim Leiter des Bundespolizeikommissariates, Reg.-Rat Dietl, waren, um mit diesem wegen des Beginns des Uni- formsverbotes für die NSDAP, zu verhandeln. Man hat dann später noch einmal den Gauleiter Hofer

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 15.02.1929
Umfang: 8
, in die Stabt Mantua einfährt, grüßt den Reisenden die große Zita- della di Porto bei der Porta Mulina. Diese Zitadella (Fort) war das M i l i t ä r g e f ä n g n i s, in dem am 5. Februar 1810 Andreas Hofer und feiil Schreib ber Kajetan Sweth (1785—1864) als „Staatsgefan gene von Rang" interniert wurden. Die Gerichtsver handlung gegen Hofer fand aber nicht in diesem Ge fängnis, sondern im Palaste des Grafen Franz von Arco-Chieppio-Ardizzoni, wo das Kriegsgericht sei nen Sitz hatte, statt

, und zwar am 19. Februar 1810. Die Anklageschrift enthielt kurz den Tatbe stand, demzufolge sich Hofer gegen die Patents des Vizekönigs von Italien, Eugen Beauharnais, Exkanzlers des französischen Kaisertums, Fürsten von Venedig, kommandierenden Generals der italienischen Armee (geboren 1784, als Herzog von Leuchtenberg 1824), dedato Hauptquartier Villach vom 25. Oktober und 12. November 1809, vergangen habe, Art. 2 des Pat. vom 12. November lautete: „Jedes Indivi duum, welches fünf Tage nach Kundmachung

dieses Be fehles mit de n W affen in der Hand in Tirol gefunden werden sollte, wird arretiert und erschos sen." Art. 3: „Es wird gleichfalls arretiert und er schossen jedes Individuum, welches fünf Tage nach der Kundmachung dieses Befehles überzeugt (über wiesen) wird, Waffen verborgen zu haben, nach dem es von denselben gegen die Truppen Sr. Majestät Gebrauch gemacht hat." Nun seien bei der Ergreifung Hofers in dessen Hütte verschiedene versteckte Waffen vor gesunden worden, somit habe Hofer die zitierten

Patente verletzt. Während der über Hoser verhängten Untersuchungs--, hast wurde Hofer wiederholt von dem Festungsckom-- mandanten, dem französischen Generalleutnant Peter Franz Bisson (geboren 1767 y gestorben 1811 in Mantua) besucht. Mantua gehörte damals (seit 1797) zu Frankreich. Tie Erzählung, Bisson habe Hofer aus-, gefordert, in französische Dienste zu treten, ist historisch unrichtig. Hofer wurde nur einigen kurzen Verhören unterzogen, zuletzt am 18. Februar. Am 19. Februar, 3 Uhr nachmittags

sich mit wahrem Feuereifer auf die ihm gestellte undankbare Aufgabe, mußte in einem Tage den ganzen Untersuchungsakt, die mit Hofer in St. Leonhard i. P., Meran und Bozen aufgenommenen Verhöre, Zeugenaussagen, namentlich des Verräters Franz Raffl (geboren 1775, gestorben 13. Februar 1830), und Protokolle studieren und war nicht mehr in der Lage, neues Verteidigungsmaterial beizuschaffen. Die Verhandlung begann mit der Verlesung der Anklageschrift, sodann wurde Hofer, seiner Fesseln ledig, vorgerufen und gab

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 06.12.1903
Umfang: 12
dem Lohn des Helfers pede mit den Taxen verschwindet. durch die Polizei und dem erhofften Gewinn in den Inn z» werfen oder Gendarmerie arretieren laßt. Wasmaßen der und das hoaßt man: Schnofleß-Knvslisch. « ^»tcidOTHeciter. « Die hiesige Erstanfführnng von Franz Kranewitter's „Andre Hofer" nahm durch den politischen Bei geschmack des Stückes, das der Antor selbst ein Schau spiel und nicht eine Tragödie nennt, einen äußerst tnmnltösen Verlaus, so zwar, daß es zuweilen den Anschein

kann. Die Tatsache, daß unser Nationalheld Hofer von der klerikalen Partei arg mißbraucht wurde, um ihre Machinationen durch eine planmäßige Verschiebung der Tradition unserer Heldenzeit zu decken, mag Krane- witter veranlaßt haben, das Wirklichkeitsbild von Hofer wieder herznstellen, allein daß er dabei eine glückliche Hand gehabt hat, läßt sich trotz des starken, demon strativen Beifalles derer, denen der Hofer der Kleri kalen nicht recht gefallen null. nicht behaupten. Krane- N'itter hat uns den Hofer, nne

dies viele mit ähnlichem Mißerfolg an Napoleon versucht haben, menschlich näher bringen wollen, aber das ist es gerade, was das Volk nicht will, und nicht so sehr mit Unrecht, denn wa§ wäre» wir den anderen Völkern ohne Hofer? Troß dieser Ungeneiglheit unseres Volkes, seinen Hel den vermenschlicht zu sehen, hätte Kranewitter den ver geblichen Versuch ohne einen ergrimniten Protest er warten zu müssen, doch machen können, wenn er an Hofer nicht nur dessen unglückliches Ende und seine Schwächen

Volksmänner, denen die hohe Geburt mangelt und die nur des Landes allgemeine Not und Gefahr zu solcher Höhe heben, können nie und nimmer willenlose Drahtpuppen sein, die ein armseliger Bettelmönch nach Belieben hin- und herzieht. Mag ein willenloser Mann, wie Kranewitter nnscrn Hofer hinstellt, heute mit den im Verhältnis zur damaligen Zeit in's Un gemessene verinehrten Verkehrsmitteln, als Post, Tele graph und Bahnen, die Zeit wie Raum fast Über drücken, es versuchen, auch nur ein Mandat zu er gattern

, geschweige denn sich zum Herrscher des Landes ansznwersen. Kranewitter scheint dies auch unbewußt empfunden zu haben, denn sonst wäre es unverständlich, wie er an Speckbacher und all den übrigen Führern, deren Geschicke und Taten mit denen Hoser's so eng verknüpft umreit, vvrübergehen und selbst den nimmer müden Pater Haspinger nach einer einzigen Szene achtlos zur Seite lassen konnte. Wer den Hofer uns menschlich naher bringen will, der muß uns zeigen können, wie ihn die gewaltige Volksnot ans

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.02.1936
Umfang: 8
zugesichert wurde. Die Anwesenheit der Tiroler Verschworenen in Wien mußte möglichst geheimgehalten werden, trotzdem blieb besonders des bärtigen Sandwirts stattliche Erscheinung in der Kaiserstadt nicht unbemerkt. Einen köstlichen Zwischenfall, den ein Besuch des arglosen Hofer im Kärntnertortheater, das damals an der Stelle der heutigen Staatsoper stand, verursachte, erzählt Hor mayr selbst in seiner anonym erschienenen „Geschichte Andreas Hofers", in der der Verfasser von sich selbst in der dritten

Person spricht: „Eines Abends ließ Minister Stadion Hormayr plötzlich zu sich rufen und empfing ihn unter häufigem Tabak schnupfen und stotterndem Eifer in ganz ungewohnter Ent- klnclreas - Hofer - klnekcloten. Zum Todestag des Tiroler Freiheilshelden. Das alte Kärntnertor-Theater in Wien. Anläßlich des 125. Todestages Andreas Hofers im Vorjahre erschien im Verlag der Mar. Vereinsbuchhandlung in Inns bruck „Das Leben Andreas Hofers" nach geschicht lichen Quellen erzählt von Karl Paulin

1809 schien es dem Erzherzog Icchann an der Zeit, Tiroler nach Wien kommen zu lasten. Auf die Ein ladung Siegers fanden sich die Vertrautesten im Weiler Fran- gart bei Sigmundskron zusammen, um über die gemeinsame Reise zu beraten. Der Beschluß, daß drei von ihnen, Andre Hofer, der Kaffeesieder Franz Anton Nessing aus Bozen und der Brunecker Wirt und Kräutersammler Peter Huber, auf getrennten Wegen nach Wien reisen sollten, wurde sogleich ausgeführt. Am 16. Jänner begann die Fahrt, die Andre Hofer

angekommen und müsse ihn auf der Stelle sprechen; weiter wisse er nichts. Langsam und ungern, mit großer Lust zu vielen Fragen, folgte Hofer, kopfschüttelnd und treuherzig grüßend. Hormayr, am Eingang hinter einem Pfeiler versteckt, trat jetzt einen Augenblick hervor und winkte ihm heftig, zu folgen. Das tat Hofer auch, wiewohl ungern. Als ihn Hormayr vor dem Eingang auf der Straße hatte, sprach er ernst und heftig: „Aber Ander!, die Tiroler halten sonst Wort, und du hast mir in die Hand versprochen

, dich sorgfältig verborgen zu halten und läufst jetzt in deinem Aufzug und mit deinem bärtigen Rüssel daher, um die Operntriller zu hören." „Ich habe nichts versprochen", erwiderte Hofer, „als mich niemals bei Tage irgendwo sehen zu lassen, aber jetzt ist es ja schon immer zwischen vier und fünf Uhr stockrabenfinster." Hormayr hatte gut reden, das alte Naturkind auf den Zweck der Verborgenheit hinzuleiten. Hofer fragte nur immer: „Ja, wo ist denn aber der Landsmann mit den Pferden und mit dem Wein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 27.05.1938
Umfang: 10
Hofer WM den Weg für die Zukunft — Kiudruüsvolle Großkundgebung in Fnnsbruck Innsbruck, 26. Mai. Biele Tausende von Innsbrucker Volksgenossen ver sammelten sich am Mittwochabend am Adolf-Hitler-Platz zu einer gewaltigen Vegrüßungskundgebung sür Gauleiter von Tirol und Vorarlberg Franz Hofer, dem am Mittwoch morgen bei seiner Ankunst in Innsbruck ein überaus herzlicher Empfang bereitet worden war. In reichen» Schmuck der Hakenkreuzfahnen prangte am Abend der weite Platz

. Aber auch alle anderen Straßen der Gauhauptstadt hatten festlichen Schmuck angelegt. Es war ein richtiger Festtag für die Bevölke rung des Gaues, die ihrer Freude über die Rückkehr des Men be währten Gauleiters Hofer Aus druck gab. Lange vor acht Uhr abends marschierten die Kolonnen von SA, SS und Hitlerjugend am weiten Viereck des Platzes aus. Aus allen Stadtteilen zogen die Volksgenos sen zum Adolf-Hitler-Platz, um Gauleiter Hofer zum erstenmal nach seiner Rückkehr sprechen zu hören. Kopf an Kopf stand die Menge

, nur einen scknnalen Weg für den Einzug der Fahnen und der Ehrengäste sreilassend. Vor dem Stadttheater loder ten im weiten Viereck dann die Fackeln auf und boten ein unge mein feierliches, stimmungsvolles Bild. Die Musik ertönte, in stram mem Schritt marschierten die Fah nenträger heran und nahmen an der Front des Stadttheaters Auf stellung. Stürmi' ke Heilruse kün deten die Ankunft des Gauleiters Hofer, der in Begleitung von G^iu- wahlleiter Christoph. Bürgermei ster Dr. Denz. SA-Brigade'ührer Waidacher

und anderer führender Persönlichkeiten erschien. Gauwahlleiter Christoph nahm zu einer kurzen Begrüßung des Gauleiters Hofer das Wort. Dann sprach Gauleiter Hofer "'elbst. Leb hafte Zustimmungsrufe unterbra chen die markantesten Stellen seiner von allen Volksgenossen mit Begei sterung aufgenommenen Rede. Gauleiter Hofer erinnerte zu nächst an die beispiellose Verfol gungswelle, die in den viereinhalb Jahren seiner Abwesenheit über den Gau hinweggebraust ist. um dann unter dem Beifall der Mas sen festzustellen

: „Stärker als Verfolgung. Not und Elend war euer Glaube!" Der Gauleiter gedachte der natio- nalsozialisWchen Freihestshelden, die im Kampf für ein größeres Deutschland starben und durch ihr Blut der Bewegung die Kraft gege ben hätten, all die schweren Jahr! des Kampfes zu ttberstehen. Franz Hofer gedachte weiter jener alten braven Kämpfer, deren Bekenner mut und selbstloser Arbeit es zu verdanken sei. wenn da mals schon jenes gewaltige Fundament gelegt werden konnte, das die Führung eines fünfjährigen

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Der Südtiroler
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Seite 8 von 8
Datum: 15.01.1933
Umfang: 8
Gegenstand der widersprechendsten -Gerüchte und Vermutungen- Die Patrioten hofften, er werde sich glücklich nach Oesterreich geflüchtet haben. General Baraguah wartete eine Zeit lang, ob sich Hofer nicht freiwillig stellte. Ms dies nicht geschah, setzte er für di« Anzeige seines Versteckes eine Prämie, von 1.500 Gul den aus, und der kommandierende General in Meran, Huard, sandte wiederholt Patrouillen ins Passeier, um Hofer zu ent decken. Hofer befand sich noch immer auf dep Pfandler-Mahdert

- hütte, die nur notdürftig Schutz gegen die Witterung« bot. Von Zeit zu Z!eit kamen seine Gefährten, sein Schwager Gufler, die Brüder Anton und Johann Wild, Josef Abfalter und Andreas Jllmer mit Nachrichten. An Flucht dachte Hofer die erste Zeit nicht, teils hoffte er noch immer auf einen Umschwung. Da kam nach vierwöchentlichem Aufenthalt seine Frau und sein Sohn Johann vom Schneeberg herüber. Sie waren vor den Franzosen geflüchtet und nur durch eine niedergehende Lawine gerettet worden

. Jetzt erkannte Hofer die Größe der Gefahr und wollte fliehen, besonders als er noch einen sehr verdächtigen Besuch bekam. Es war dies ein gewisser Franz Raf fel, der eine halbe Stunde über der Pfandlhütte eines Alm be saß und durch den Rauch angelockt wurde. Hofer kannte seine schlechten Vermögensverhältnisse und seinen liederlichen Wandel und bot ihm Geld für Stillschweigen. Doch Raffel nahm nichts und gelobte sd Stillschweigen. Hofer aber blieb unruhig und traf nun ernstliche Vorkehrungen zur Flucht

damit Raffel persönlich an den General. Noch am 27. Jänner abends ging eine Abteilung von 600 Mann unter Kapitän Renouard mit dem Wegweiser; Raffel ins Passeier. Um 4 Uhr früh erreichten sie die Pfandlerhütte. Sweth bemerkte sie zuerst, weckte den Sohn Hofers und beide stiegen vom Heuboden« in den Schnee hinab. Sweth wurde sofort geknebelt und geschlagen. Inzwischen war auch Hofer erwacht, trat unerschrocken vor die Türe und sprach mit Fassung«: „Sie sind gekommen, mich gefangen zu nehmen; mit mir tun

von dessen Gemahl, die Frei lassung von Hofers Frau und Sohn. Der Abschied derselben! von Hofer war herzzerreißend, doch hielt den edlen Mann sein Gottvertrauen aufrecht. Am 30. Jänner früh wurden Hofer und Sweth unter starker Bedeckung in einer Kutsche njach Italien abgeführt« Hofer und Sweth kamen am 5. Feber in Mantua an und wurden rm Kerker bei der Porta Molina untergebracht. Auf der ganzen Reise hatten sich die Gefangenen des Wohliwolleins des Publikums zu erfreuen und es fehlte ihnen nicht an Speise

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Alpenländer-Bote
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Seite 13 von 20
Datum: 24.04.1932
Umfang: 20
. Einer der Ortsansässigen. Joses Hofer, der im Jahr 1914 als ISjähriger strammer Landesschütze an die russische Front einrückte, ist letzt, nach 18 Jahren, in sein Hei matdorf zurückgekehrt, wo er feierlich empfangen wurde. Es klingt wie ein furchtbarer Roman, was dieser Sohn der Berge während seiner fast zwei Jahrzehnte währenden Abwesenheit von der Heimat erlebt und erlitten hat, aber tröstlich klingt in dieses Leid das hohe Lied der Liebe, das dem Fremden im fernen Rutzland erklang, denn er brachte feine Frau

und sechs Kinder mit in die tirolische Heimat. Bei Beresowka wurde der tapfere Landesschütze ver letzt. von einem Dorfgenossen, Urban Schönherr, in Sicherheit gebracht. Als die Zufluchtsstätte in Flam men aufging, wurde Hofer noch schwerer verwundet und schließlich von der russischen Sanität geborgen. Dann folgten Spitalsaufenthalte in Moskau. Woro- nesch und Tomsk und schlietzlich wurde der Halbge heilte einem transbaikalischen Gefangenenlager über geben. Im Mai 1919 flüchtete Hofer mit sechs Oesterrei

- chern, doch wurden sie erwischt und gezwungen, an dem Kampf gegen dre Japaner in Wladiwostok teil zunehmen. Bald wurde Hofer neuerlich verletzt, ge fangengenommen und auf die Insel Sachalin abge schoben. Mit an die Arme gefesseltem Pickel und Schaufel mutzte er in einem Kohlenbergwerk schwer arbeiten. Stets vom Posten mit dem sofortigen Tod bedroht, leistete Hofer zwei Jahre lang diese harte Sklavenarbeit, bis er endlich, als die Russen das Ge biet besetzten, freiging. Ein gutmütiger Russe nahm

sich des Schwerkranken an, pflegte ihn in seinem Dörfchen Wasineka bei No wosibirsk gesund. Hofer arbeitete dort auf dem Feld und im Haus und schließlich heiratete er die 31jährige Tochter des Hauses Katharina, die ihm in glücklicher Ehe im Lauf der Jahre sechs Kinder, vier Mädchen und zwei Knaben, schenkte. Immer wieder versuchte Hofer einen Auslandspaß zu erlangen, um in die Heimat zurückkehren zu kön nen. Endlich wurde fein Wunsch mit Hilfe der öster reichischen Gesandtschaft in Moskau erfüllt und am 19. März

konnte Hofer mit seiner Familie die Heim reise antreten. Am 17. April hielt er in Fulpmes im Stubai einen Vortrag über seine 18jährige Leidenszeit. Die Not der Arbeitslosigkeit — ein Gast aller Indu strieländer — wendet die Blicke der von ihr Betroffe nen hilfesuchend in Gebiete, die ihr verschlossen sind. Dringen von solchen Ländern noch freundliche Gesänge von Glück und Wohlleben, von Schätzung der Menschen würde und Achtung vor der Arbeit tn unsere Täler, so wird begreiflicherweise der Wunsch wach

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1902
Umfang: 8
ist die Intervention eines Unbetheiligten in einer strasgerichtlichen Untersuchung gesetzlich unzulässig.) 2 7. Ianua r: Das Präsidium spricht aus diesem Anlasse beim Justizminister Dr. v. Ruber vor, Ändreae Hofer.* Schon wieder ein neuer Andreas Hofer, wird vielleicht mancher unserer Leser ausrufen, aber nur gemach! Dieser Andreas Hofer ist nicht etn Fabri kat Jungtirols, das ist ein echter Tiroler, ein Mann von wahrem Schrot und Korn aus dem Volke, wie er leibt und lebt in der Tradition unserer Landes geschichte

; wir ersehen Scenen aus dem Volksleben Tirols, so wahr und wirkungsvoll dargestellt, dass sie den Leser bis zum letzten Augenblicke in steter Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer

zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer, Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. 6., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 X, gebunden 1'60 L. welcher strenge Weisungen an die Staatsanwalt schaft zusagt. (Die Staatsanwaltschaften unterstehen

, aber auch seine Thatkraft im entscheidenden Momente und leider aber auch seine Nachsicht gegen den verlotterten Rafsl, dem späteren Verräther Hofers, kennen. Im zweiten Aufznge ertönt bereits wilder Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hose in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet

wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeyer in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie

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Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 01.11.1932
Umfang: 8
eingetreten, Frieden zu machen. Ich setze Euch Hierüber mit dem Beisatze in Kenntnis, daß der Wunsch seiner Majestät dahin geht, daß die Tiroler sich ruhig verhalten und nicht zwecklos sich aufopfern mögen." Bei der Ueberreichung des Handschreibens erlitt nun Lich tenthurn einen epileptischen Anfall, so daß Roschmann sich von dem Gasthause zur Post zum Richter von Stubai, Josef von Stolz begeben mußte. Hier versammelte Roschmann Hofer und viele Männer von Ansehen: v. Wörndle, Giovanelli, v. Pla- wen

, Holzknecht und Flarer um sich und ermahnte sie zur Nieder legung der Waffen, da das weitere Blutvergießen nach! dem Frie densschluß von Schönbrunn nutzlos sei. Alle Anwesenden» erklärten sich bereit, auch Hofer. Eiligst wurden nun Unterwerfungs- und Ermahnungsschreiben ausgeschickt und auch von Hofer unter schrieben, auch an das bayrische Hauptquartier in Hall und an den Bizckönig. In das bayrische Hauptquartier schickte Hofer den schon erwähnten Thurnwalder und verlangte eine 14-tägige Waffenruhe

. Von Roschmann hielt seine Aufgabe nunmehr für erledigt, übergab Hofer noch den Rest seiner Barschaft, damit dieser die geleisteten Dienste seiner Getreuen belohnte und reiste dann über den Jausen und Vintschgau in die Schweiz heim. Und nun kommt die tragische Wendung in dem Schicksale unseres Helden, ein Schicksal, in das auch fein Land Tirol mit gerissen wurde. Unerbittlich schreitet das finstere Verhängnis fort und treibt Hofer seinem tragischen Ende entgegen. Mangel an tieferer Menschenkenntnis

. Wankelmut und Mangel an Selb ständigkeit sind die Eigenschaften, die das Schicksal unseres ! Helden zur Tragödie gestalteten. Kaum hatten die besonnenen Männer Hofer verlassen, so fiel er wieder in die Hände der Fanatiker. Der tollkühne Haspinger drang in Hofer, er möchte den Allerheiligentag für den Angriff auf den Feind bestimmen und der fanatische Puster taler von» Kolb verflieg sich sogar zu, Drohungen. Umsonst bemühte sich Herr von Stolz und von Wörndle, Hofer zur Besonnenheck zu bringen

. Der 1. November blieb für de» Angriff bestimmt, namentlich nachdem der Feind das Ansuchen um 14-tägigen Waffenstillstand nicht bewilligt hatte und das Volk am Berge Jsel sich kampflustig zeigte. An der Aufstellung der Bayern änderte sich in der Zeit vom 29. wuf den 30. nichts. Am 31. wurde den ganzen Tag ohne Erfolg beiderseits herumgeplänkelt. Die Stellung der Ti roler erstreckte sich am 31. Oktober abends vom Hußlhof bis Weerberg. Am Hußlhof stand de Lama mit 1500 Mann, im Zentrum am Berge Jsel Hofer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 01.09.1934
Umfang: 14
, habhaft ward, wurde er, der aufrechte Streiter für die Freiheit seines deutschen Heimatlandes, in Mantua als Rebell an die Wand gestellt und erschossen. Ob der Wiener Hof alles tat, was möglich war, um für Andreas Hofer die Klausel des Wiener Friedens, daß Tirol unter Vorbehalt einer allgemeinen Amnestie der Gewalt der Franzosen überlassen werde, wirksam zu machen, ist eine Frage, die wohl kaum eine befriedigende Antwort finden wird. Mit dem Tode Hofers schien die Freiheit des Lan des besiegelt

. Aber die heldenhafte Tat der Tiroler Bauern hatte anseuernd gewirkt; es folgten Aufstandsversuche in Deutschland, die vorerst mißlangen. Doch die Kette der napoleonischen Siege fand ihre Unterbrechungen und ! schließlich ihr Ende. So wurde denn Europa mehrere Jahre später von unerträglichem Drucke befreit. Die Haltung der Tiroler Bauern im Jahre 1809 und das Wirken ihres Führers Andreas Hofer in diesem Zeit raum ist uns ein Vermächtnis, das die Arbeiter und Bauern von heute, die Nachfahren jener wackeren Männer

geschah und nicht unser Lob findet? das entsprang weniger dem Herzen' des Bauernführers Hofer, als dem Kopfe seiner Ratgeber, die nicht dem Bauernstände angehörten. Dazu kam, daß die Allgemeinbildung der Bauern damals sehr gering war, so daß sie dem Einfluß jener gebildeten Kreise unterlagen, denen der freie Sinn der Bauern, die nun gar selbst Obrigkeit sein wollten, zuwiderstand. Seither ist jedoch das Volk im Wissen und Können be deutend vorwärts geschritten. Das beweist die Periode der autonomen

Landesverwaltung nach dem Kriege. Im! Tiroler Landtag fanden sich die freigewählten Vertreter der Arbeiter, Bauern und Bürger zu nützlicher, auf&außit» der Arbeit zusammen. Man mag sich an dieses und jenes erinnern, was besser unterblieben wäre, man mag spötteln! über die Uebertreibungen im Parlamentieren und Formu Andras Hofer — der Mensch und Regent Innsbruck, 1. September. (EB.) In diesen Wochen, da sich die Tiroler Befreiungskämpfe vom Jahre 1809 zum hundertfünfundzwanzigsten Male jähren, darf

wieder ein mal daran erinnert werden, daß das Urteil über den Men schen und Regenten Andreas Hofer kein durchaus einheit liches war. Viele seiner Zeitgenossen, die dem Sandwirt grgllten, sahen in ihm nicht den Patrioten und Befreier, sondern einen unbotmäßigen Aufwiegler und Empörer, der sich wenig um die Abmachungen gekümmert hat, die die kaiserliche Regierung in Wien mit Napoleon und sei nen Verbündeten getroffen hatte. In die Geschichte aber ging Andreas Hofer ein als der Heros eines Volkes, groß

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 13.05.1933
Umfang: 12
, erhoben worden. Der An klage lag folgender Vorfall zugrunde. Am 14. Dezember war Frau Wolf mit Frau Maria Seltner in die Geschäftsstelle der NSDAP, gekommen, um mit dem Gauleiter Hofer in einer Angelegenheit Rücksprache zu pflegen. Von einem Nebenlokal war dann auch Pattiß herausgekommen; dieser habe er klärt, bei der Verhandlung am 13. Dezember vor dem Bezirksgerichte Innsbruck fei auch von seinem 1000- Schilling-Darlehen gesprochen worden. Gau leiter Hafer meinte, er zweifle daran, weil chm

und auf die Aussage des Gauleiters Hofer, der sich an einen Ausspruch Pattiß, wie er unter Anklage stand, nicht erinnern konnte. Heute fand vor dem Senate unter dem Vorsitze des Hofrates Dr. H a u p t die Berufungsverhandlung statt. Das Berufungsgericht hatte Beweisanträge im weitesten llmfange ausgenommen und eine Reihe von Zeugen nörgelnden. Die Wäscherin Maria Leitner bestätigte als Zeugin neuerdings, daß die inkriminierte Aeußerung „von einem Weibe, wie Sie sind, brauche ich keine Schonung!" gefallen

ist. Auch habe Pattiß wörtlich gesagt: „Sehen Tie, jetzt haben wir es schon. Wo das Weib hinein schmeckt, stinkt es!" Sie habe sich die Worte deshalb so gut gemerkt, weil sie in aufgeregtem Tone gesprochen und mü erhobenen F ä u st e n begleitet wurden. Die Privatanklägerin Elsa Wolf schilderte als Zeu gin den Vorfall vollkommen übereinstimmend mit Frau Maria Leitner. Hofer habe Pattiß noch zurechtgewie sen: „Herr Pattiß, Sie tun der Frau unrecht!" Pattiß: »Von neun Stunden im Tag hat sie sechs Stunden ge tratscht

!" Frau Wolf: „Ich habe immer gearbeitet und meine Pflicht getan!" Am nächsten Tage habe sie Hofer erklärt, das, was gestern vorgesallen sei, könne sie sich nicht bieten lassen. Hofer habe eingewandt, sie habe ja auch Pattiß durch den Ausdruck „K e r l" beleidigt. Später meinte dann Hofer, es könne auch sein, daß das Wort „Kerl" vielleicht nicht gefallen sei, es klinge so ähnlich wie „Herr" und er könne daher falsch gehört haben. Kaufmann Franz Hofers Aussagen sind weniger präzis. Er habe wohl gehört

, daß Pattiß gesagt habe, »von einem Weib brauche ich keine Schonung!", er könne sich nicht erinnern, daß Pattiß sich geäußert habe: Von s 0 einem Weib brauche ich keine Schonung!" Ein interessantes TelephougefprLch RA. Dr. L a s s e n a u schildert als Zeuge den Ver lauf eines Telephongespräches, das er mit Hofer geführt hat. In seiner Kanzlei waren u. a. auch Frau Maria Leitner und deren Sohn Werber bei dieser Gelegenheit anwesend. Am Tage des Telephongespräches sei in der »Volkszeitung

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Unterinntaler Bote
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Seite 11 von 14
Datum: 26.08.1898
Umfang: 14
Kettagr MM „Unterinnlstaler Kote". Josef Jp«; Straub, kr Kmeomch om fjnll. 6. Fortsetzung. Die Uevlveibnng der Darern durch Andrea- Dofer. Infolge des glänzenden Sieges der Oesterreicher am 21 . und 22 . Mai bei Aspern mußte Napoleon seine durch bedeutende Verluste geschwächte Armee verstärken und zog darum Lefebvre mit der Division Wrede an sich. Als die Baiern an der Volderer Brücke vorübergezogen waren, sandte Straub Johann Roth und Josef Moser über den Brenner zu Andreas Hofer

, den theilweisen Abzug der Feinde zu melden und Rath zu holen, wie ein gemeinsames Vorgehen zu bewirken sei. Zugleich sorgte er, daß die Uebergänge bei der Haller- und Voldererbrücke gesperrt wurden. Andreas Hofer, der jetzt als Obercommandant von Tirol auftritt, besaß eine genaue Landeskenntnis, weil er in allen Theilen desselben einen lebhaften Verkehr unterhielt und mit den hervorragenden Patrioten sich in Verbindung gesetzt hatte. Bei ihm liefen alle Fäden zusammen, und von ihm giengen alle Hauptbefehle

aus. Bisher wirkte Hofer mit seinen Ge treuen vornehmlich in Südtirol gegen den Feind im besten Einvernehmen mit dem Grafen Leiningen. Durch Straubs Boten vom Abzüge der Division Wrede in Kenntnis gesetzt, befahl er ein allgemeines Sturmaufgebot und rückte gegen den Brenner vor. Straub hatte zwei Fuhrwerke mit sechs Pferden nach Sterzing geschickt, um dahin geflüchtete Sachen zu holen. Sein Fuhrknecht hatte in Innsbruck einen baierischen Paß erhalten; auf dem Rückwege dagegen stellte ihm Andreas Hofer

einen solchen aus („Prenner den 24. May 1809.") und übergab ihm Instructionen an seinen Herrn. Aber auch die Boten brachten Straub, Gasthalter „beyn Winkelwirth in Hall" folgendes von Hofer eigenhändig geschriebene Proklam: „Zur Beruhigung sämmtlicher wahren und biederen Tyroller, denen Religion und Vaterland lieb ist, kann man sämmtliche Be wohner Tyrols versichern, das mir alle insgesammt bereit sein, alles aufzuopfern vor Gott, Religion und Vaterland, und liebste Landsleute thuet alles und auch wir versichern

alles zu thun, denn Gott ist ober unser und Gott wird der gerechten Sache gewiß beistehen und erst heute sind von Liänz, Ober-Innthal, Pusterthal und Etschland die Deputierten bey uns, so alle der gutten und nämmlichen Meinung sind, wie wir alle." Straub sandte hierauf alle seine Kundschafter aus, um überall den gesunkenen Muth zur Landesoertheidigung anzu fachen, Anordnungen zum bevorstehenden Kampfe zu treffen, und einstimmig war man für den Angriff auf die Baiern, welcher im Einvernehmen mit Hofer

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Tiroler Post
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Seite 1 von 12
Datum: 07.02.1903
Umfang: 12
von tosendem Beifalle unterbrochen, der niederösterreische Landtagsabgeord nete Herr Bielohlawek. Jeder Satz zündete. Schlag auf Schlag sauste auf die gegnerischen Par teien nieder, die sich im Kampfe gegen die Christlich sozialen hinter dem Banner Judas immer wieder zusammenfinden. Freiheit, Klerikalismus, Pfaffen- ,/ Feuilleton. Die neue Andreas Hofer Kapelle an der „Schupfen" bei Innsbruck. In dem von der „Tiroler Post" jüngst ge brachten Spendenausweis „für die Schupfenkapelle" dürfte ein kleiner

Irrtum unterlaufen sein. In der Notiz ist unter „Schupfenkapelle" jedenfalls jene am Gärberbach gemeint und tatsächlich wurde selbe schon lange „Andreas Hofer-Kapelle" benamst und bildete sich die Tradition, das Hofer bei der Schlacht am Berg Jsel in ihr gebetet, ja sogar einer Feldmesse Haspingers beigewohnt habe. Diese Tradition jedoch läßt sich durch nichts begründen, wohl aber steht ihr manches entgegen. Nach dem neuestens vom k. und k. Kriegsarchiv herausgegebenen Tagebuch Joachim Haspingers

hat sich dieser an den April kämpfen 1809 am Berg Jsel gar nicht beteiliget, er konnte also auch damals keine Feldmesse am Gärberbach gelesen haben. Ebenso war im April desselben Jahres Hofer nur in Südtirol tätig. Im Mai rückte Hofer am 25. erst um 9 Uhr vormittags mit seinen Scharen in Gries am Brenner ein und verblieb während des Gefechtes im Gast haus zur „Schupfen", von wo aus er die Stellungen der Tiroler leitete. Am Gärberbach stand inzwischen ein feindliches Pickett, das am Nachmittag desselben 25. Mai

mit den Bauern in Kampf geriet. Es ist also auch für diesen Tag unwahrscheinlich, daß Hofer im Gärberbach-Kirchlein lange Gebete ver richtet haben mag. Haspinger anbetreffend, rückte er am 25. Mai früh mit seinen Getreuen von Mieders und Kreit nach Mutters — es ist also von ihm so gut wie unmöglich, daß er am 25. Mai 1809 in der Gärberbach-Kapelle zelebriert haben kann. — Aber auch später nicht, denn am Abende des gleichen Tages zog sich Haspinger nach Mutters und Hofer nach Matrei zurück

, wo sie bis zum 28. Mai verblieben. (Vgl. Maretich: „zweite und dritte Berg Jselschlacht, Seite 34, 44, 46, 47.70, 97). Am 29. Mai früh aber, wo neuerdings die Schlacht entbrannte, war Haspinger in Rätters, Hofer jedoch nicht am Gärberbach, sondern wieder in der „Schupfen", die vom Gärberbach-Kirchlein wenigstens 20 Minuten entfernt liegt. Es ist nicht anzunehmen, daß sich Hofer während der Schlacht von seinem Haupt quartiere entfernt und im Kirchlein vom Gärberbach lange Gebete verrichtet habe. Wohl betete er wahr

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 03.10.1915
Umfang: 16
• Seite 4. Nr. 49. führt, welche Tirols Freiheitskampf vom Jahre Neun verherrlichen, Andreas Hofer-Stücke auf führt. Das sei nebstbei auch als Merks für die sogenannte „Tiroler Bühne" und Wohl auch für Wiener Hoftheater gesagt. Andreas Hofer ist der „Manu vom Land Tiro I". Keine schönere Bezeichnung kann es für ihn geben. In ihm verkörpert sich alles, was man dem Tiroler Volke nachrühmen kann und in ihm verkörpert sich die ganze Heldenhaftigkeit, welche das ein fache Volk'der Berge

des bis dahin geknechteten Erdteiles." (Schlußwort im Werke Hirns.) — In mehr als einer Hinsicht hat der Tiroler Freiheitskrieg darum seine Wirkung und seinen Erfolg bis in den jetzigen Weltkrieg hineingetragen. Es ist wie vorbildlich für den Erfolg des Kriegsjahres 1914—15. Man kann von Andreas Hofer vieles rüh men, seine Tapferkeit und seinen Heldenmut, feij* Geschick in der Kriegführung und sein Feldherrn talent, seine gewaltige Tatkraft und die Weichheit seines Gemütes, die stch innig damit verband

„für Gott, Kaiser und Vaterland" hat durch Andreas Hofer die rechte Prägung, den hellen Klang, die tiefe Be deutung, den schönsten Glanz erhalten. Treu Gott dem Herrn in aller Demut, treu dem Kaiser, der von Gott gesetzten und geheiligten Obrigkeit in gebührender Ehrfurcht und in nie versagendem Gehorsam, und innige treue Liebe zu Familie und Heimat und darum zum Vaterland — das ist die schöne Volksweise Tirols, das Lied, das tausend faches Echo in unseren Bergen weckt, das Drei- gestirn

, das über dem Lande erstrahlt, Tirols Preisgesang, ein Volksgesang von gewaltiger Kraft und unübertroffener Melodie. Reden wir einmal inmitten des Weltkrieges davon. — Im Andenken Andreas Hofers wurde den Stand schützen von Passeier in der Markuskirche von Trient der Gruß entboten. Ihnen ist Tiroler Landesverteidigung, Heldenhaftigkeit im Krieg vor allem Ehrenpflicht — eine selbstverständliche Pflicht und eine auszeichnende Ehre, ihnen, welche Andreas Hofer cun nächsten stehen von allen Schützen Tirols

. Vor der zweiten Vergifelschlacht hat Andreas Hofer sein Losungswort ausgegeben. Es lautete: „Alles, was wir tun, im Namen des Herrn; in diesem fehlt cs uns nicht!" — Ihm war der Krieg von damals „ein Krieg wegen Gott und dem Glauben". Wenn er schrieb und sagte: „Das ein zige und letzte Los von uns allen sei f ü r G o t t und den Kaiser Franz siegen oder ster ben," . so war das aus tiefster Seele gesprochen. Gott diente er in Andacht und Frömmigkeit. Für Gottes Ehre stand

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Tiroler Post
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Seite 11 von 12
Datum: 07.03.1900
Umfang: 12
auch. Ja, der Franz war wirklich ein großes Genie, und sie durste stolz sein, daß er so viel aus ihr machte. (Fortsetzung folgt.) Andreas Hofer. (Mit Abbildung.) »Nachdruck verboten.> 20. Febrnar d. Js sind es neunzig Jahre, daß Andreas ** Hofer, der Held von dein T anerspiel in -rirol. der Mann, dessen Name das Herz höher schlagen und das Auge heller leuchten macht. reichern geräumt wurde und General Leföbvre mit einem aus Franzosen, Bayern und Sachsen besleheudeu Armeekorps i» Tirol einrückte, entfaltete

sich Hofers moralische Kraft in ihrer ganzen Stärke. Er wurde Oberauführer der Tiroler (General Barboue von den Franzosen wegen seines langen Bartes genannt) und schlug, als Speckbackier, Haspinger und Peter Mayer in den Tagen von, 3. bis 4. August dem Feinde Niederlagen beigebracht hatten, den französischen General am 13. August wiederum am Berge Jsel auf's Haupt. Am 15. August zog Hofer in Innsbruck ein und übernahm die Leitung des Landes „im Namen des Kaisers", der auch seine An- erkennnng aussprach

, indem er von Comorn ans dem Hofer die große goldene Medaille sammt Kette und 3000 Stück Dukaten zu Bertheidignngszwecken zusenden ließ. Doch bald darauf erfolgte der Friede von Wien (t4. Oktober 1809) und Hofer erklärte, ans Auf forderung des Erzherzogs Johann, seine Unterwerfung. Es w> r indeß schwierig, auch das Volk zur Unterwerfung zu bringen. Endlich, getüusäit durch Nachrichten von Siegen und dem Einmarsch des Erz herzogs Johann, erließ auch Hofer ans Passeier vom 15. November einen Aufruf, die Waffen auf's

Nene zu ergreifen. Vergebens warnte ihn der französische General Baraguay d'Hilliers, vergebens erbot er sich, ihm Verzeihung für den Fliedensbruch zu erwirken, wenn er die Passeirer zur Niederlegung der Waffen beredete. Da ward aus Hofers Kopf ein Preis von 1500 Gulden gesetzt und Hofer suchte ein Versteck ans der höchsten Alpe ober Brantach, wohin ihn sein I Schreiber Sweth begleitete und bald auch seine Frau mit einem Sohne nachkameu. Man rieth ihm, nach Oesterreich zu entfliehen

, Halt und deur Sterzinger Moose, wo Loser ;e!bst den Befehl führte, ansgehoben. Auch im südlichen Theile ^uols wurden die Franzosen znrückgeschlagen. Nach den Tagen von . »aihl und Negensbura zogen die Bayern mit größerer Macht nach b "I'a" 14)1113'» bei Würget den österieichischen General Chasteler, Nch zu>» Brenner znrückzog und nrir eine Bri uibe unter General "oi zurückließ. Da erschien nun Hofer, von seinem Adjutanten n'nste.ken geleitet und von dem tapfereil Speckbacher unterstützt

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