und mir mit der Ihnen ureigenen Bauernschläue die Behauptung unterzuschieben, ein Held dürfe niemals bekennen, daß er einmal gefehlt habe. Sie bezwecken damit ganz augenscheinlich, wieder einmal Ihren toten Hofer auszublasen, eine Arbeit, in der Sie es nachgerade zu einer Art Meisterschaft ge bracht haben. Ich will Ihnen den Gefallen erweisen und aus Ihre Absicht, den Hofer wieder zur Sprache zu bringen, eiugeheu, aber nur, um Ihnen nun, nachdem Sie mich als einen lächerlichen Ignoranten hinzustellen versuchen, zu sagen
, was ich damals aus Schonung für Sie zu sagen unterlassen. Ich bin nämlich der Anschauung, daß Ihre Ver unglimpfung Hofers eine herostratisehe Tat ist. Sie hatten die deutliche Empfindung, daß sich der Hofer der Tradition wie jener der Wirklichkeit dramatisch nicht gut verwerten läßt, wollten aber unter allen llmstünden damit Aufsehen erregen, und taten dies, indem Sie ihm unter der Behauptung, Sie wollten ihn uns menschlich näher bringen, ein Geständnis seiner angeblichen Schuld iu den Mund legten
Satz für einen Beweis Ihrer, vollkommen ans der Lust gegriffenen Behauptung nahm. Ich müßte daher Ihr durch vierzig Semester au der Universität gebildetes Begriffsvermögen sehr tief einschätzen, wenn ich glauben sollte, daß es Ihnen mit der Motivierung Ihres Hofer-Dramas wirklich ernst war. Es bleibt mir daher nichts anders übrig, als anznnehmen, daß Sie Ihren Hofer nur deshalb sagen ließen, er habe ans Eigennutz so gehandelt, um Aus sehen zu erregen. Dies ist Ihnen zwar gelungen, da aber Aussehen
und Interesse nicht ein und dasselbe ist, mußte Ihr Freunde des Blattes werden gebeten, beim erwarteter Lohn für Ihre herostratische Tat notwendig ausbleiben, und er blieb aus, denn das Stück siel nach allen Regeln der Kunst glatt durch. Das erste Fiasko erlebte es trotz des in Oesterreich ergangenen Zensur-Verbotes bei seiner Uraufführung in Meiningen. Nach Ihrer Rückkehr von der ver lorenen Schlacht erschien nämlich im ,,Tir. Tgbl." ein Feuilleton, indem jedes gute Wort, das je über Ihren Hofer gefallen
der nackten Tageskosten deckten, abgesetzt werden, obgleich Direktor von Bukovics es noch einmal auf den Spielplan gestellt hatte. Anstatt aus diesen Tatsachen die Konsequenzen zu ziehen und Ihren zweimal verstorbenen Hofer friedlich zu bestatten, mißbrauchten Sie das Ihnen geschenkte Ansehen als dramatischer Schriftsteller und ließen eine Notiz in den Wiener Blättern erscheinen, Bukovics habe Ihr Werk aus nackter Ränkesncht abgesetzt, was 'Sie durch Belege beweisen können. Die Ihnen dank meiner Vorarbeit