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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
mit dem Gekreuzigten. Purtscher (tritt von rechts auf, ruft durchs Fenster): Sand wirt, a Franzosenmajor wär da, a Parlamentär. Hofer (durchs Fenster): Bringstn halt her. Purtscher geht nach rechts ab und tritt gleich darauf mit einem französischen Major wieder auf, den ein Soldat mit der Par lamentärsfahne begleitet. Major: Wo sein die General 'ofer? Hofer (tritt aus dem Hause): Da bin i. Was will der Herr Franzos? Major (von Hofers Erscheinung gefangen, grüßt): Major Martin, 'ier sein meine Beglaubigung. Ick

'aben die Auftrag, Ihnen die Waffenstillstand zu überreichen, die Seine Majestät Napoleon l., Kaiser der Franzosen, mit die Kaiser von Oesterreich abgeschlossen 'aben. (Ueber- reickt Hofer ein Schriftstück). Hofer (nach einem Blick auf das Papier): Dös ist nit von mein Kaiser. Major (unbeirrt): Die französische Generalkommando verlangen ungestörte Einmarsch. Sie muffen Ihre Leute nach 'ause schicken und alle Waffen abliefern. Akzehntausend Gewehr. Hofer: Dös war enk halt recht! Major: Ick raten gutt

. Die Kaiser 'aben Tirol blutige Rache geschworen. Hofer: Und da sölln mier insre Stutzen hergöbn? So dumm sein mier nit. Major: Wenn sich Tirol unterwerf, mein General wollen üben Gnade gegen die ausdrückliche Befehl Seiner Majestät. Hofer: Mier brauchen koa Gnad nit. Major: Sie allein wollen kämpfen gegen die 'erren von die ganze Welt? Hofer: Mier sein nit alloan. Major: Die Oesterreicher ziehen 'eute noch Hab. Hoser: Aber da oben ist oaner, der verlaßt ins nit. Major: Den 'aben ick noch nicht gesehen

sich und bietet dem Major einen Stuhl an). Major: Sie strecken also die Waffen? Hofer: Jetz trinken mier erst. (Füllt zwei Gläser). Söllnt loben! (Trinkt). Der Major erhebt sich, trinkt und nimmt wieder Platz. Hofer: Oans müessen Sie mir erst sagen. Was hoaßt dös, a Waffenstillstand? Major: Die Waffen ruhen, die Truppen bleiben stehen. Hofer: Und wia ist nacher dös: (stößt mit dem rechten Fuß den zerknüllten Vertrag weg) da ist der Stillstandsvertrag und die Herren Franzosen wölln in inser Land einmarschie

ren. Was gilt? Major: Beides. Hofer: Aber bei mier nit. Wo ist da 's Recht? Major: Wir sind vertraglich berechtigt, Tirol zu besetzen. Hofer: Mier sein nit gfragt worn. Major: Sie vergessen, — wir sind die Sieger! Hofer: Dös mueß si erst weisen. Major: Oesterreich existiert seit Wagram nicht mehr. Vierzig tausend Mann werden in Tirol einfallen. Liefern Sie die Waffen ab. Hofer (schmunzelt): Sie kennen insre Waffen Kit, Herr Major. Oder wölln Sie die Berg und die Felsen forttragen? Bal die Stoaner

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.02.1949
Umfang: 8
M. 8 42. Jahrgang AmLLichss Organ -er Lan-eSlan-wwtfÄaftskammer Tirol Donnerstag, 24. Fe-ruar mm AnSreas Hofer mitten unter uns ReLe an -ie Auns-aneen von Rat. Rat Prof. Dr. Franz Gfchmtzer Es fahrt sich der Tag, an dem Andreas Hofer zu Mantua erschossen wurde. Wir begehen ihn feierlich. Feierlichkeit entrückt aber nur zu leicht das, woran sie erinnern soll, in eine unerreich bare Höhe. Sich innerlich vergegenwärtigen, das erst gibt einer Feier ihren Sinn! Andreas Hofer war Vieh

- und Weinhändler und Wirt. Höchst reale Berufe; sie verlangen viel Menschenkenntnis und nüchternen Sinn. Man stellt sich Helden anders vor und auch Andreas Hofer wollte kein Held fein, wollte in Ruhe und Frieden leben und seinem Erwerb nachgehen, wie wir alle. Die Zeit luß ihn nicht. Als er 29 Jahre alt war, drangen von Italien her die napoleonischen Truppen zum erstenmal in Tirol ein und die Landesverteidigung wurde auf- geboten, darunter auch die Passeirer, deren Schützenhauptmann Andreas Hofer

war. Dann trat für zwei Jahre und nach den kurzen Kämp fen des Jahres 1799 für weitere sechs Jahre Frieden ein. Es war nur das Vorspiel gewesen. Denn der Krieg von 1805 entschied gegen Öster reich und der Friede von Pretzburg schlug Tirol zu Bayern. Wir hören von Andreas Hofer in dieser Zeit nur, daß er mit anderen 1808 nach Wien reifte, um den Plan der Erhebung zu besprechen, so bald Österreich den Krieg erkläre. Eine kurze Nachricht, aber inhaltsreich! Wieviel Vorarbeit brauchte es, damit am 8. April

Andreas Hofer die Botschaft ergehen lassen konnte: Es ist Zeit. So kommt es zur 1. Berg-Jsel-Schlacht am 11. und 12. April 1809, die mit der Niederlage der Bayern und der Ergebung ihrer Generäle endete. Einen Monat später stand der Feind wieder an den Grenzen und am 19. Mai in Innsbruck. Diesmal bietet Andreas Hofer den Landsturm auf. Am 25. Mai beginnt die 2. Berg-Jsel-Schlacht. Sie dauert bis zum 29. Mai, dann zieht der ge schlagene Feind heimlich ab. Doch die Freude ist kurz: Mit gewaltig ver

stärkten Kräften hält am 30. Juli der Feind zum drittenmal seinen Einzug in Innsbruck. Der 13. bis 15. August sieht die 3. und bedeutendst« Schlacht am Berg Jsel. Am 21. August ist das Land frei und Andreas Hofer regiert es. So etwas hatte es bis dahin nie gegeben: Das kleine, arme Tirol, geführt von einem Bauern, gegen die Truppen des mächtigsten Herrschers und schlachtengewohntesten Feldherrn seinerzeit! Das Verhältnis war noch viel ungleicher, als wenn man sich heute sagt: was soll das arme, kleine

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Tiroler Post
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Seite 13 von 24
Datum: 12.03.1902
Umfang: 24
Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr

vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer. Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. 6., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 K, gebunden 1*60 K. i, MuseuinslraU aä. Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief- ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte

Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hofe in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeper in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen

Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie muss die Flucht er greifen. tzte Aufzug spielt auf der Alphütte, der te Hofers, der trotz der Aufforderung nde das Tiroler Land nicht verlassen einem Felsblocke sitzend und im Selbst- ffunken, erblicken wir Hofer zum letzten- ien Mann, denn nun kommt die Scene, nzosen, geführt vom Verräther Raffl, die ~ w ilie unter roher Misshandlung hinab führen zu Thal. Im Schlussbilde

sehen wir unter den Klängen einer getragenen Melodie, die schließlich in jene des Volksliedes „Zu Mantua in Banden" übergeht, Andreas Hofer entseelt am Boden liegen, eine Hand auf die Brust haltend, die andere flach ausgestreckt. Ueber ihm schweben aus einer Wolke zwei Genien, der erste trägt einen Palmenzweig, der zweite hältf einen Lorbeerkranz über die Leiche. Dies ist in kurzen Zügen der Inhalt dieses er hebenden Schauspieles; der Mann, der als einfacher Sandwirt in schwer bedrängter Kampfeszeit

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 15.02.1929
Umfang: 8
, in die Stabt Mantua einfährt, grüßt den Reisenden die große Zita- della di Porto bei der Porta Mulina. Diese Zitadella (Fort) war das M i l i t ä r g e f ä n g n i s, in dem am 5. Februar 1810 Andreas Hofer und feiil Schreib ber Kajetan Sweth (1785—1864) als „Staatsgefan gene von Rang" interniert wurden. Die Gerichtsver handlung gegen Hofer fand aber nicht in diesem Ge fängnis, sondern im Palaste des Grafen Franz von Arco-Chieppio-Ardizzoni, wo das Kriegsgericht sei nen Sitz hatte, statt

, und zwar am 19. Februar 1810. Die Anklageschrift enthielt kurz den Tatbe stand, demzufolge sich Hofer gegen die Patents des Vizekönigs von Italien, Eugen Beauharnais, Exkanzlers des französischen Kaisertums, Fürsten von Venedig, kommandierenden Generals der italienischen Armee (geboren 1784, als Herzog von Leuchtenberg 1824), dedato Hauptquartier Villach vom 25. Oktober und 12. November 1809, vergangen habe, Art. 2 des Pat. vom 12. November lautete: „Jedes Indivi duum, welches fünf Tage nach Kundmachung

dieses Be fehles mit de n W affen in der Hand in Tirol gefunden werden sollte, wird arretiert und erschos sen." Art. 3: „Es wird gleichfalls arretiert und er schossen jedes Individuum, welches fünf Tage nach der Kundmachung dieses Befehles überzeugt (über wiesen) wird, Waffen verborgen zu haben, nach dem es von denselben gegen die Truppen Sr. Majestät Gebrauch gemacht hat." Nun seien bei der Ergreifung Hofers in dessen Hütte verschiedene versteckte Waffen vor gesunden worden, somit habe Hofer die zitierten

Patente verletzt. Während der über Hoser verhängten Untersuchungs--, hast wurde Hofer wiederholt von dem Festungsckom-- mandanten, dem französischen Generalleutnant Peter Franz Bisson (geboren 1767 y gestorben 1811 in Mantua) besucht. Mantua gehörte damals (seit 1797) zu Frankreich. Tie Erzählung, Bisson habe Hofer aus-, gefordert, in französische Dienste zu treten, ist historisch unrichtig. Hofer wurde nur einigen kurzen Verhören unterzogen, zuletzt am 18. Februar. Am 19. Februar, 3 Uhr nachmittags

sich mit wahrem Feuereifer auf die ihm gestellte undankbare Aufgabe, mußte in einem Tage den ganzen Untersuchungsakt, die mit Hofer in St. Leonhard i. P., Meran und Bozen aufgenommenen Verhöre, Zeugenaussagen, namentlich des Verräters Franz Raffl (geboren 1775, gestorben 13. Februar 1830), und Protokolle studieren und war nicht mehr in der Lage, neues Verteidigungsmaterial beizuschaffen. Die Verhandlung begann mit der Verlesung der Anklageschrift, sodann wurde Hofer, seiner Fesseln ledig, vorgerufen und gab

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 06.12.1903
Umfang: 12
dem Lohn des Helfers pede mit den Taxen verschwindet. durch die Polizei und dem erhofften Gewinn in den Inn z» werfen oder Gendarmerie arretieren laßt. Wasmaßen der und das hoaßt man: Schnofleß-Knvslisch. « ^»tcidOTHeciter. « Die hiesige Erstanfführnng von Franz Kranewitter's „Andre Hofer" nahm durch den politischen Bei geschmack des Stückes, das der Antor selbst ein Schau spiel und nicht eine Tragödie nennt, einen äußerst tnmnltösen Verlaus, so zwar, daß es zuweilen den Anschein

kann. Die Tatsache, daß unser Nationalheld Hofer von der klerikalen Partei arg mißbraucht wurde, um ihre Machinationen durch eine planmäßige Verschiebung der Tradition unserer Heldenzeit zu decken, mag Krane- witter veranlaßt haben, das Wirklichkeitsbild von Hofer wieder herznstellen, allein daß er dabei eine glückliche Hand gehabt hat, läßt sich trotz des starken, demon strativen Beifalles derer, denen der Hofer der Kleri kalen nicht recht gefallen null. nicht behaupten. Krane- N'itter hat uns den Hofer, nne

dies viele mit ähnlichem Mißerfolg an Napoleon versucht haben, menschlich näher bringen wollen, aber das ist es gerade, was das Volk nicht will, und nicht so sehr mit Unrecht, denn wa§ wäre» wir den anderen Völkern ohne Hofer? Troß dieser Ungeneiglheit unseres Volkes, seinen Hel den vermenschlicht zu sehen, hätte Kranewitter den ver geblichen Versuch ohne einen ergrimniten Protest er warten zu müssen, doch machen können, wenn er an Hofer nicht nur dessen unglückliches Ende und seine Schwächen

Volksmänner, denen die hohe Geburt mangelt und die nur des Landes allgemeine Not und Gefahr zu solcher Höhe heben, können nie und nimmer willenlose Drahtpuppen sein, die ein armseliger Bettelmönch nach Belieben hin- und herzieht. Mag ein willenloser Mann, wie Kranewitter nnscrn Hofer hinstellt, heute mit den im Verhältnis zur damaligen Zeit in's Un gemessene verinehrten Verkehrsmitteln, als Post, Tele graph und Bahnen, die Zeit wie Raum fast Über drücken, es versuchen, auch nur ein Mandat zu er gattern

, geschweige denn sich zum Herrscher des Landes ansznwersen. Kranewitter scheint dies auch unbewußt empfunden zu haben, denn sonst wäre es unverständlich, wie er an Speckbacher und all den übrigen Führern, deren Geschicke und Taten mit denen Hoser's so eng verknüpft umreit, vvrübergehen und selbst den nimmer müden Pater Haspinger nach einer einzigen Szene achtlos zur Seite lassen konnte. Wer den Hofer uns menschlich naher bringen will, der muß uns zeigen können, wie ihn die gewaltige Volksnot ans

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.02.1936
Umfang: 8
zugesichert wurde. Die Anwesenheit der Tiroler Verschworenen in Wien mußte möglichst geheimgehalten werden, trotzdem blieb besonders des bärtigen Sandwirts stattliche Erscheinung in der Kaiserstadt nicht unbemerkt. Einen köstlichen Zwischenfall, den ein Besuch des arglosen Hofer im Kärntnertortheater, das damals an der Stelle der heutigen Staatsoper stand, verursachte, erzählt Hor mayr selbst in seiner anonym erschienenen „Geschichte Andreas Hofers", in der der Verfasser von sich selbst in der dritten

Person spricht: „Eines Abends ließ Minister Stadion Hormayr plötzlich zu sich rufen und empfing ihn unter häufigem Tabak schnupfen und stotterndem Eifer in ganz ungewohnter Ent- klnclreas - Hofer - klnekcloten. Zum Todestag des Tiroler Freiheilshelden. Das alte Kärntnertor-Theater in Wien. Anläßlich des 125. Todestages Andreas Hofers im Vorjahre erschien im Verlag der Mar. Vereinsbuchhandlung in Inns bruck „Das Leben Andreas Hofers" nach geschicht lichen Quellen erzählt von Karl Paulin

1809 schien es dem Erzherzog Icchann an der Zeit, Tiroler nach Wien kommen zu lasten. Auf die Ein ladung Siegers fanden sich die Vertrautesten im Weiler Fran- gart bei Sigmundskron zusammen, um über die gemeinsame Reise zu beraten. Der Beschluß, daß drei von ihnen, Andre Hofer, der Kaffeesieder Franz Anton Nessing aus Bozen und der Brunecker Wirt und Kräutersammler Peter Huber, auf getrennten Wegen nach Wien reisen sollten, wurde sogleich ausgeführt. Am 16. Jänner begann die Fahrt, die Andre Hofer

angekommen und müsse ihn auf der Stelle sprechen; weiter wisse er nichts. Langsam und ungern, mit großer Lust zu vielen Fragen, folgte Hofer, kopfschüttelnd und treuherzig grüßend. Hormayr, am Eingang hinter einem Pfeiler versteckt, trat jetzt einen Augenblick hervor und winkte ihm heftig, zu folgen. Das tat Hofer auch, wiewohl ungern. Als ihn Hormayr vor dem Eingang auf der Straße hatte, sprach er ernst und heftig: „Aber Ander!, die Tiroler halten sonst Wort, und du hast mir in die Hand versprochen

, dich sorgfältig verborgen zu halten und läufst jetzt in deinem Aufzug und mit deinem bärtigen Rüssel daher, um die Operntriller zu hören." „Ich habe nichts versprochen", erwiderte Hofer, „als mich niemals bei Tage irgendwo sehen zu lassen, aber jetzt ist es ja schon immer zwischen vier und fünf Uhr stockrabenfinster." Hormayr hatte gut reden, das alte Naturkind auf den Zweck der Verborgenheit hinzuleiten. Hofer fragte nur immer: „Ja, wo ist denn aber der Landsmann mit den Pferden und mit dem Wein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 27.05.1938
Umfang: 10
Hofer WM den Weg für die Zukunft — Kiudruüsvolle Großkundgebung in Fnnsbruck Innsbruck, 26. Mai. Biele Tausende von Innsbrucker Volksgenossen ver sammelten sich am Mittwochabend am Adolf-Hitler-Platz zu einer gewaltigen Vegrüßungskundgebung sür Gauleiter von Tirol und Vorarlberg Franz Hofer, dem am Mittwoch morgen bei seiner Ankunst in Innsbruck ein überaus herzlicher Empfang bereitet worden war. In reichen» Schmuck der Hakenkreuzfahnen prangte am Abend der weite Platz

. Aber auch alle anderen Straßen der Gauhauptstadt hatten festlichen Schmuck angelegt. Es war ein richtiger Festtag für die Bevölke rung des Gaues, die ihrer Freude über die Rückkehr des Men be währten Gauleiters Hofer Aus druck gab. Lange vor acht Uhr abends marschierten die Kolonnen von SA, SS und Hitlerjugend am weiten Viereck des Platzes aus. Aus allen Stadtteilen zogen die Volksgenos sen zum Adolf-Hitler-Platz, um Gauleiter Hofer zum erstenmal nach seiner Rückkehr sprechen zu hören. Kopf an Kopf stand die Menge

, nur einen scknnalen Weg für den Einzug der Fahnen und der Ehrengäste sreilassend. Vor dem Stadttheater loder ten im weiten Viereck dann die Fackeln auf und boten ein unge mein feierliches, stimmungsvolles Bild. Die Musik ertönte, in stram mem Schritt marschierten die Fah nenträger heran und nahmen an der Front des Stadttheaters Auf stellung. Stürmi' ke Heilruse kün deten die Ankunft des Gauleiters Hofer, der in Begleitung von G^iu- wahlleiter Christoph. Bürgermei ster Dr. Denz. SA-Brigade'ührer Waidacher

und anderer führender Persönlichkeiten erschien. Gauwahlleiter Christoph nahm zu einer kurzen Begrüßung des Gauleiters Hofer das Wort. Dann sprach Gauleiter Hofer "'elbst. Leb hafte Zustimmungsrufe unterbra chen die markantesten Stellen seiner von allen Volksgenossen mit Begei sterung aufgenommenen Rede. Gauleiter Hofer erinnerte zu nächst an die beispiellose Verfol gungswelle, die in den viereinhalb Jahren seiner Abwesenheit über den Gau hinweggebraust ist. um dann unter dem Beifall der Mas sen festzustellen

: „Stärker als Verfolgung. Not und Elend war euer Glaube!" Der Gauleiter gedachte der natio- nalsozialisWchen Freihestshelden, die im Kampf für ein größeres Deutschland starben und durch ihr Blut der Bewegung die Kraft gege ben hätten, all die schweren Jahr! des Kampfes zu ttberstehen. Franz Hofer gedachte weiter jener alten braven Kämpfer, deren Bekenner mut und selbstloser Arbeit es zu verdanken sei. wenn da mals schon jenes gewaltige Fundament gelegt werden konnte, das die Führung eines fünfjährigen

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Der Südtiroler
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Seite 8 von 8
Datum: 15.01.1933
Umfang: 8
Gegenstand der widersprechendsten -Gerüchte und Vermutungen- Die Patrioten hofften, er werde sich glücklich nach Oesterreich geflüchtet haben. General Baraguah wartete eine Zeit lang, ob sich Hofer nicht freiwillig stellte. Ms dies nicht geschah, setzte er für di« Anzeige seines Versteckes eine Prämie, von 1.500 Gul den aus, und der kommandierende General in Meran, Huard, sandte wiederholt Patrouillen ins Passeier, um Hofer zu ent decken. Hofer befand sich noch immer auf dep Pfandler-Mahdert

- hütte, die nur notdürftig Schutz gegen die Witterung« bot. Von Zeit zu Z!eit kamen seine Gefährten, sein Schwager Gufler, die Brüder Anton und Johann Wild, Josef Abfalter und Andreas Jllmer mit Nachrichten. An Flucht dachte Hofer die erste Zeit nicht, teils hoffte er noch immer auf einen Umschwung. Da kam nach vierwöchentlichem Aufenthalt seine Frau und sein Sohn Johann vom Schneeberg herüber. Sie waren vor den Franzosen geflüchtet und nur durch eine niedergehende Lawine gerettet worden

. Jetzt erkannte Hofer die Größe der Gefahr und wollte fliehen, besonders als er noch einen sehr verdächtigen Besuch bekam. Es war dies ein gewisser Franz Raf fel, der eine halbe Stunde über der Pfandlhütte eines Alm be saß und durch den Rauch angelockt wurde. Hofer kannte seine schlechten Vermögensverhältnisse und seinen liederlichen Wandel und bot ihm Geld für Stillschweigen. Doch Raffel nahm nichts und gelobte sd Stillschweigen. Hofer aber blieb unruhig und traf nun ernstliche Vorkehrungen zur Flucht

damit Raffel persönlich an den General. Noch am 27. Jänner abends ging eine Abteilung von 600 Mann unter Kapitän Renouard mit dem Wegweiser; Raffel ins Passeier. Um 4 Uhr früh erreichten sie die Pfandlerhütte. Sweth bemerkte sie zuerst, weckte den Sohn Hofers und beide stiegen vom Heuboden« in den Schnee hinab. Sweth wurde sofort geknebelt und geschlagen. Inzwischen war auch Hofer erwacht, trat unerschrocken vor die Türe und sprach mit Fassung«: „Sie sind gekommen, mich gefangen zu nehmen; mit mir tun

von dessen Gemahl, die Frei lassung von Hofers Frau und Sohn. Der Abschied derselben! von Hofer war herzzerreißend, doch hielt den edlen Mann sein Gottvertrauen aufrecht. Am 30. Jänner früh wurden Hofer und Sweth unter starker Bedeckung in einer Kutsche njach Italien abgeführt« Hofer und Sweth kamen am 5. Feber in Mantua an und wurden rm Kerker bei der Porta Molina untergebracht. Auf der ganzen Reise hatten sich die Gefangenen des Wohliwolleins des Publikums zu erfreuen und es fehlte ihnen nicht an Speise

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Alpenländer-Bote
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Seite 13 von 20
Datum: 24.04.1932
Umfang: 20
. Einer der Ortsansässigen. Joses Hofer, der im Jahr 1914 als ISjähriger strammer Landesschütze an die russische Front einrückte, ist letzt, nach 18 Jahren, in sein Hei matdorf zurückgekehrt, wo er feierlich empfangen wurde. Es klingt wie ein furchtbarer Roman, was dieser Sohn der Berge während seiner fast zwei Jahrzehnte währenden Abwesenheit von der Heimat erlebt und erlitten hat, aber tröstlich klingt in dieses Leid das hohe Lied der Liebe, das dem Fremden im fernen Rutzland erklang, denn er brachte feine Frau

und sechs Kinder mit in die tirolische Heimat. Bei Beresowka wurde der tapfere Landesschütze ver letzt. von einem Dorfgenossen, Urban Schönherr, in Sicherheit gebracht. Als die Zufluchtsstätte in Flam men aufging, wurde Hofer noch schwerer verwundet und schließlich von der russischen Sanität geborgen. Dann folgten Spitalsaufenthalte in Moskau. Woro- nesch und Tomsk und schlietzlich wurde der Halbge heilte einem transbaikalischen Gefangenenlager über geben. Im Mai 1919 flüchtete Hofer mit sechs Oesterrei

- chern, doch wurden sie erwischt und gezwungen, an dem Kampf gegen dre Japaner in Wladiwostok teil zunehmen. Bald wurde Hofer neuerlich verletzt, ge fangengenommen und auf die Insel Sachalin abge schoben. Mit an die Arme gefesseltem Pickel und Schaufel mutzte er in einem Kohlenbergwerk schwer arbeiten. Stets vom Posten mit dem sofortigen Tod bedroht, leistete Hofer zwei Jahre lang diese harte Sklavenarbeit, bis er endlich, als die Russen das Ge biet besetzten, freiging. Ein gutmütiger Russe nahm

sich des Schwerkranken an, pflegte ihn in seinem Dörfchen Wasineka bei No wosibirsk gesund. Hofer arbeitete dort auf dem Feld und im Haus und schließlich heiratete er die 31jährige Tochter des Hauses Katharina, die ihm in glücklicher Ehe im Lauf der Jahre sechs Kinder, vier Mädchen und zwei Knaben, schenkte. Immer wieder versuchte Hofer einen Auslandspaß zu erlangen, um in die Heimat zurückkehren zu kön nen. Endlich wurde fein Wunsch mit Hilfe der öster reichischen Gesandtschaft in Moskau erfüllt und am 19. März

konnte Hofer mit seiner Familie die Heim reise antreten. Am 17. April hielt er in Fulpmes im Stubai einen Vortrag über seine 18jährige Leidenszeit. Die Not der Arbeitslosigkeit — ein Gast aller Indu strieländer — wendet die Blicke der von ihr Betroffe nen hilfesuchend in Gebiete, die ihr verschlossen sind. Dringen von solchen Ländern noch freundliche Gesänge von Glück und Wohlleben, von Schätzung der Menschen würde und Achtung vor der Arbeit tn unsere Täler, so wird begreiflicherweise der Wunsch wach

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1902
Umfang: 8
ist die Intervention eines Unbetheiligten in einer strasgerichtlichen Untersuchung gesetzlich unzulässig.) 2 7. Ianua r: Das Präsidium spricht aus diesem Anlasse beim Justizminister Dr. v. Ruber vor, Ändreae Hofer.* Schon wieder ein neuer Andreas Hofer, wird vielleicht mancher unserer Leser ausrufen, aber nur gemach! Dieser Andreas Hofer ist nicht etn Fabri kat Jungtirols, das ist ein echter Tiroler, ein Mann von wahrem Schrot und Korn aus dem Volke, wie er leibt und lebt in der Tradition unserer Landes geschichte

; wir ersehen Scenen aus dem Volksleben Tirols, so wahr und wirkungsvoll dargestellt, dass sie den Leser bis zum letzten Augenblicke in steter Spannung halten. Wie anders erst wird sich der Eindruck des Stückes erhöhen, wenn Andreas Hofer über die Bretter der Bühne gehen, wenn der todte Buchstabe durch die Kraft der Darsteller umgewandelt wird zu lebensvoller Wirkung, wenn die Scenen in wechselreichen Bildern vor den Augen des Beschauer sich offenbaren. Der erste Act führt uns in das Gast hofzimmer

zum „rothen Adler" in Innsbruck, wo Hofer und seine Getreuen in damaliger Zeit so oft verkehrten, wir sehen hier Hofer nach seiner Rück kehr vom Wiener Hofe, wie er im Kreise der Ver- * Andreas Hofer, Volksschauspiel in fünf Aufzügen und einem Schlussbilde von P. Ferdinand von Scala 0. 6., Verlag der Buchhandlung des katholisch-politischen Press vereines in Brixen. Broschiert 1 X, gebunden 1'60 L. welcher strenge Weisungen an die Staatsanwalt schaft zusagt. (Die Staatsanwaltschaften unterstehen

, aber auch seine Thatkraft im entscheidenden Momente und leider aber auch seine Nachsicht gegen den verlotterten Rafsl, dem späteren Verräther Hofers, kennen. Im zweiten Aufznge ertönt bereits wilder Schlachtenlärm am Berg Jsel; doch versteht es der hochwürdige Verfasser dem wildtobenden Kampfes- gewühle durch eine weltversöhnende, den Leser tief ergreifende Sterbescene das Grauenvolle zu nehmen. Während im dritten. Acte Hofer vom Tiroler Volke geehrt und vom kaiserlichen Hose in Wien durch Huldbeweise ausgezeichnet

wird und gegen welche Auszeichnungen sich der bescheidene Sinn Hofers sträubt und wehrt, sehen wir Hofer im vierten Aufzuge nach dem Frieden von Wien in seiner Heimat Sand in Passeyer in gedrückter Stimmung; durch das Ungestüm der anderen Tirolerführer be wogen, die mit gespanntem Stutzen ihre Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes unterstützen, erlässt Hofer den letzten, für ihn so verhängnisvollen Auf ruf, wieder hören wir das Kampfgetöse, doch dies mal verlässt das Kriegsglück das tapfere Tirolervolk und Hofer sammt Familie

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Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 01.11.1932
Umfang: 8
eingetreten, Frieden zu machen. Ich setze Euch Hierüber mit dem Beisatze in Kenntnis, daß der Wunsch seiner Majestät dahin geht, daß die Tiroler sich ruhig verhalten und nicht zwecklos sich aufopfern mögen." Bei der Ueberreichung des Handschreibens erlitt nun Lich tenthurn einen epileptischen Anfall, so daß Roschmann sich von dem Gasthause zur Post zum Richter von Stubai, Josef von Stolz begeben mußte. Hier versammelte Roschmann Hofer und viele Männer von Ansehen: v. Wörndle, Giovanelli, v. Pla- wen

, Holzknecht und Flarer um sich und ermahnte sie zur Nieder legung der Waffen, da das weitere Blutvergießen nach! dem Frie densschluß von Schönbrunn nutzlos sei. Alle Anwesenden» erklärten sich bereit, auch Hofer. Eiligst wurden nun Unterwerfungs- und Ermahnungsschreiben ausgeschickt und auch von Hofer unter schrieben, auch an das bayrische Hauptquartier in Hall und an den Bizckönig. In das bayrische Hauptquartier schickte Hofer den schon erwähnten Thurnwalder und verlangte eine 14-tägige Waffenruhe

. Von Roschmann hielt seine Aufgabe nunmehr für erledigt, übergab Hofer noch den Rest seiner Barschaft, damit dieser die geleisteten Dienste seiner Getreuen belohnte und reiste dann über den Jausen und Vintschgau in die Schweiz heim. Und nun kommt die tragische Wendung in dem Schicksale unseres Helden, ein Schicksal, in das auch fein Land Tirol mit gerissen wurde. Unerbittlich schreitet das finstere Verhängnis fort und treibt Hofer seinem tragischen Ende entgegen. Mangel an tieferer Menschenkenntnis

. Wankelmut und Mangel an Selb ständigkeit sind die Eigenschaften, die das Schicksal unseres ! Helden zur Tragödie gestalteten. Kaum hatten die besonnenen Männer Hofer verlassen, so fiel er wieder in die Hände der Fanatiker. Der tollkühne Haspinger drang in Hofer, er möchte den Allerheiligentag für den Angriff auf den Feind bestimmen und der fanatische Puster taler von» Kolb verflieg sich sogar zu, Drohungen. Umsonst bemühte sich Herr von Stolz und von Wörndle, Hofer zur Besonnenheck zu bringen

. Der 1. November blieb für de» Angriff bestimmt, namentlich nachdem der Feind das Ansuchen um 14-tägigen Waffenstillstand nicht bewilligt hatte und das Volk am Berge Jsel sich kampflustig zeigte. An der Aufstellung der Bayern änderte sich in der Zeit vom 29. wuf den 30. nichts. Am 31. wurde den ganzen Tag ohne Erfolg beiderseits herumgeplänkelt. Die Stellung der Ti roler erstreckte sich am 31. Oktober abends vom Hußlhof bis Weerberg. Am Hußlhof stand de Lama mit 1500 Mann, im Zentrum am Berge Jsel Hofer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 01.09.1934
Umfang: 14
, habhaft ward, wurde er, der aufrechte Streiter für die Freiheit seines deutschen Heimatlandes, in Mantua als Rebell an die Wand gestellt und erschossen. Ob der Wiener Hof alles tat, was möglich war, um für Andreas Hofer die Klausel des Wiener Friedens, daß Tirol unter Vorbehalt einer allgemeinen Amnestie der Gewalt der Franzosen überlassen werde, wirksam zu machen, ist eine Frage, die wohl kaum eine befriedigende Antwort finden wird. Mit dem Tode Hofers schien die Freiheit des Lan des besiegelt

. Aber die heldenhafte Tat der Tiroler Bauern hatte anseuernd gewirkt; es folgten Aufstandsversuche in Deutschland, die vorerst mißlangen. Doch die Kette der napoleonischen Siege fand ihre Unterbrechungen und ! schließlich ihr Ende. So wurde denn Europa mehrere Jahre später von unerträglichem Drucke befreit. Die Haltung der Tiroler Bauern im Jahre 1809 und das Wirken ihres Führers Andreas Hofer in diesem Zeit raum ist uns ein Vermächtnis, das die Arbeiter und Bauern von heute, die Nachfahren jener wackeren Männer

geschah und nicht unser Lob findet? das entsprang weniger dem Herzen' des Bauernführers Hofer, als dem Kopfe seiner Ratgeber, die nicht dem Bauernstände angehörten. Dazu kam, daß die Allgemeinbildung der Bauern damals sehr gering war, so daß sie dem Einfluß jener gebildeten Kreise unterlagen, denen der freie Sinn der Bauern, die nun gar selbst Obrigkeit sein wollten, zuwiderstand. Seither ist jedoch das Volk im Wissen und Können be deutend vorwärts geschritten. Das beweist die Periode der autonomen

Landesverwaltung nach dem Kriege. Im! Tiroler Landtag fanden sich die freigewählten Vertreter der Arbeiter, Bauern und Bürger zu nützlicher, auf&außit» der Arbeit zusammen. Man mag sich an dieses und jenes erinnern, was besser unterblieben wäre, man mag spötteln! über die Uebertreibungen im Parlamentieren und Formu Andras Hofer — der Mensch und Regent Innsbruck, 1. September. (EB.) In diesen Wochen, da sich die Tiroler Befreiungskämpfe vom Jahre 1809 zum hundertfünfundzwanzigsten Male jähren, darf

wieder ein mal daran erinnert werden, daß das Urteil über den Men schen und Regenten Andreas Hofer kein durchaus einheit liches war. Viele seiner Zeitgenossen, die dem Sandwirt grgllten, sahen in ihm nicht den Patrioten und Befreier, sondern einen unbotmäßigen Aufwiegler und Empörer, der sich wenig um die Abmachungen gekümmert hat, die die kaiserliche Regierung in Wien mit Napoleon und sei nen Verbündeten getroffen hatte. In die Geschichte aber ging Andreas Hofer ein als der Heros eines Volkes, groß

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 05.08.1893
Umfang: 10
Eingesendet. Das Andreas Hofer-Denkmal ans dem Kerge Ifel. (Ein Beitrag zur Geschichte desselben.) Jeder, der das herrliche Land Tirol durchstreift und dabei, wie ja selbstverständlich der reizenden Hauptstadt Innsbruck seinen Besuch abstattet, der wir auch nolevs vo1ev8 den Berg Jsel in das Be reich seiner Ausflüge einbeziehen, um den Mannen des Freiheitshelden A n d r e a s H 0 f e r, dessen Name für unvergängliche Zeiten in das Buch der Ge schichte mit goldenen Lettern eingezeichnet

ist, durch stilles Gedenken seiner ruhmwürdigen Thaten, einen Beweis der Dankbar!'^ it und Anerkennung zu zollen. Daß man einem Helden, wie Andreas Hofer ein Denkmal setzte, wird Jeder, der in der Ge schichte Tirol's nur halbwegs bewandert ist, als etwas ganz Selbstverstä ndliches finden; wohl weniger selbstverständlich, ja geradezu befremdend wird und muß es erscheinen, da ß man hiezu so lange — fast ein Jahrhundert brauchte. Es werden daher auch, wenn schon nicht alle, so doch die meisten Be sucher

Concurrenz von den vaterländischen Bildhauern Natter und Nun, daß die Anregung zum Andreas Hofer Denk male vom Tiroler Kaiserjäger-Regiment ausging, wird man leicht erklärlich finden, ist doch dasselbe von seinem Commandanten bis zum jüngsten Re kruten mit wenigen Ausnahmen, aus Tiroler Lan deskindern zusammengesetzt, die mit jeder Faser ihres Herzens an ihrem schönen Lande und der ruhm reichen Geschichte desselben hängen. — Ebenso fin det die enthusiastische Aufnahme dieser Idee seitens des Tiroler

Landesausschuffes seine Begründung und auch die Aufbringung der beträchtlichen Kosten im Wege freiwilliger Spenden, denn dafür bürgte ja nicht nur die Begeisterung der mit großer Vaterlandsliebe an ihrem Lande hängenden Bevölkerung von Tirol, sondern auch die weit über die Grenzen des Vater landes hinausreichende Volksthümlichkeit und Ver ehrung für den Helden Andreas Hofer. Wie jedoch der Schöpfer des Denkmales und der seines Anhängsels, wie diese Beiden zu dem Aufträge kamen, das wird — sobald

dabei bethei ligten Persönlichkeiten gewiß nicht zum Ruhme ge reichenden Details, wieder vor die Oeffentlichkeit bringen wollte. Wir wollen nur der unschönen, der Wahrheit nicht entsprechenden Artikel in den „Innsbrucker Nachrichten" gedenken. Daß X. sich verführen ließ, nimmt uns nicht Wunder, er folgte hierin nur dem Beispiele seines Urvaters, der sich auch bethören ließ. Der Thätigkeit eines Herrn im Comite, der zur Hintanhaltung einer freien Con currenz bei Vergebung des Auftrages für das Hofer

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 13.05.1933
Umfang: 12
, erhoben worden. Der An klage lag folgender Vorfall zugrunde. Am 14. Dezember war Frau Wolf mit Frau Maria Seltner in die Geschäftsstelle der NSDAP, gekommen, um mit dem Gauleiter Hofer in einer Angelegenheit Rücksprache zu pflegen. Von einem Nebenlokal war dann auch Pattiß herausgekommen; dieser habe er klärt, bei der Verhandlung am 13. Dezember vor dem Bezirksgerichte Innsbruck fei auch von seinem 1000- Schilling-Darlehen gesprochen worden. Gau leiter Hafer meinte, er zweifle daran, weil chm

und auf die Aussage des Gauleiters Hofer, der sich an einen Ausspruch Pattiß, wie er unter Anklage stand, nicht erinnern konnte. Heute fand vor dem Senate unter dem Vorsitze des Hofrates Dr. H a u p t die Berufungsverhandlung statt. Das Berufungsgericht hatte Beweisanträge im weitesten llmfange ausgenommen und eine Reihe von Zeugen nörgelnden. Die Wäscherin Maria Leitner bestätigte als Zeugin neuerdings, daß die inkriminierte Aeußerung „von einem Weibe, wie Sie sind, brauche ich keine Schonung!" gefallen

ist. Auch habe Pattiß wörtlich gesagt: „Sehen Tie, jetzt haben wir es schon. Wo das Weib hinein schmeckt, stinkt es!" Sie habe sich die Worte deshalb so gut gemerkt, weil sie in aufgeregtem Tone gesprochen und mü erhobenen F ä u st e n begleitet wurden. Die Privatanklägerin Elsa Wolf schilderte als Zeu gin den Vorfall vollkommen übereinstimmend mit Frau Maria Leitner. Hofer habe Pattiß noch zurechtgewie sen: „Herr Pattiß, Sie tun der Frau unrecht!" Pattiß: »Von neun Stunden im Tag hat sie sechs Stunden ge tratscht

!" Frau Wolf: „Ich habe immer gearbeitet und meine Pflicht getan!" Am nächsten Tage habe sie Hofer erklärt, das, was gestern vorgesallen sei, könne sie sich nicht bieten lassen. Hofer habe eingewandt, sie habe ja auch Pattiß durch den Ausdruck „K e r l" beleidigt. Später meinte dann Hofer, es könne auch sein, daß das Wort „Kerl" vielleicht nicht gefallen sei, es klinge so ähnlich wie „Herr" und er könne daher falsch gehört haben. Kaufmann Franz Hofers Aussagen sind weniger präzis. Er habe wohl gehört

, daß Pattiß gesagt habe, »von einem Weib brauche ich keine Schonung!", er könne sich nicht erinnern, daß Pattiß sich geäußert habe: Von s 0 einem Weib brauche ich keine Schonung!" Ein interessantes TelephougefprLch RA. Dr. L a s s e n a u schildert als Zeuge den Ver lauf eines Telephongespräches, das er mit Hofer geführt hat. In seiner Kanzlei waren u. a. auch Frau Maria Leitner und deren Sohn Werber bei dieser Gelegenheit anwesend. Am Tage des Telephongespräches sei in der »Volkszeitung

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Unterinntaler Bote
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Seite 11 von 14
Datum: 26.08.1898
Umfang: 14
Kettagr MM „Unterinnlstaler Kote". Josef Jp«; Straub, kr Kmeomch om fjnll. 6. Fortsetzung. Die Uevlveibnng der Darern durch Andrea- Dofer. Infolge des glänzenden Sieges der Oesterreicher am 21 . und 22 . Mai bei Aspern mußte Napoleon seine durch bedeutende Verluste geschwächte Armee verstärken und zog darum Lefebvre mit der Division Wrede an sich. Als die Baiern an der Volderer Brücke vorübergezogen waren, sandte Straub Johann Roth und Josef Moser über den Brenner zu Andreas Hofer

, den theilweisen Abzug der Feinde zu melden und Rath zu holen, wie ein gemeinsames Vorgehen zu bewirken sei. Zugleich sorgte er, daß die Uebergänge bei der Haller- und Voldererbrücke gesperrt wurden. Andreas Hofer, der jetzt als Obercommandant von Tirol auftritt, besaß eine genaue Landeskenntnis, weil er in allen Theilen desselben einen lebhaften Verkehr unterhielt und mit den hervorragenden Patrioten sich in Verbindung gesetzt hatte. Bei ihm liefen alle Fäden zusammen, und von ihm giengen alle Hauptbefehle

aus. Bisher wirkte Hofer mit seinen Ge treuen vornehmlich in Südtirol gegen den Feind im besten Einvernehmen mit dem Grafen Leiningen. Durch Straubs Boten vom Abzüge der Division Wrede in Kenntnis gesetzt, befahl er ein allgemeines Sturmaufgebot und rückte gegen den Brenner vor. Straub hatte zwei Fuhrwerke mit sechs Pferden nach Sterzing geschickt, um dahin geflüchtete Sachen zu holen. Sein Fuhrknecht hatte in Innsbruck einen baierischen Paß erhalten; auf dem Rückwege dagegen stellte ihm Andreas Hofer

einen solchen aus („Prenner den 24. May 1809.") und übergab ihm Instructionen an seinen Herrn. Aber auch die Boten brachten Straub, Gasthalter „beyn Winkelwirth in Hall" folgendes von Hofer eigenhändig geschriebene Proklam: „Zur Beruhigung sämmtlicher wahren und biederen Tyroller, denen Religion und Vaterland lieb ist, kann man sämmtliche Be wohner Tyrols versichern, das mir alle insgesammt bereit sein, alles aufzuopfern vor Gott, Religion und Vaterland, und liebste Landsleute thuet alles und auch wir versichern

alles zu thun, denn Gott ist ober unser und Gott wird der gerechten Sache gewiß beistehen und erst heute sind von Liänz, Ober-Innthal, Pusterthal und Etschland die Deputierten bey uns, so alle der gutten und nämmlichen Meinung sind, wie wir alle." Straub sandte hierauf alle seine Kundschafter aus, um überall den gesunkenen Muth zur Landesoertheidigung anzu fachen, Anordnungen zum bevorstehenden Kampfe zu treffen, und einstimmig war man für den Angriff auf die Baiern, welcher im Einvernehmen mit Hofer

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 03.10.1915
Umfang: 16
• Seite 4. Nr. 49. führt, welche Tirols Freiheitskampf vom Jahre Neun verherrlichen, Andreas Hofer-Stücke auf führt. Das sei nebstbei auch als Merks für die sogenannte „Tiroler Bühne" und Wohl auch für Wiener Hoftheater gesagt. Andreas Hofer ist der „Manu vom Land Tiro I". Keine schönere Bezeichnung kann es für ihn geben. In ihm verkörpert sich alles, was man dem Tiroler Volke nachrühmen kann und in ihm verkörpert sich die ganze Heldenhaftigkeit, welche das ein fache Volk'der Berge

des bis dahin geknechteten Erdteiles." (Schlußwort im Werke Hirns.) — In mehr als einer Hinsicht hat der Tiroler Freiheitskrieg darum seine Wirkung und seinen Erfolg bis in den jetzigen Weltkrieg hineingetragen. Es ist wie vorbildlich für den Erfolg des Kriegsjahres 1914—15. Man kann von Andreas Hofer vieles rüh men, seine Tapferkeit und seinen Heldenmut, feij* Geschick in der Kriegführung und sein Feldherrn talent, seine gewaltige Tatkraft und die Weichheit seines Gemütes, die stch innig damit verband

„für Gott, Kaiser und Vaterland" hat durch Andreas Hofer die rechte Prägung, den hellen Klang, die tiefe Be deutung, den schönsten Glanz erhalten. Treu Gott dem Herrn in aller Demut, treu dem Kaiser, der von Gott gesetzten und geheiligten Obrigkeit in gebührender Ehrfurcht und in nie versagendem Gehorsam, und innige treue Liebe zu Familie und Heimat und darum zum Vaterland — das ist die schöne Volksweise Tirols, das Lied, das tausend faches Echo in unseren Bergen weckt, das Drei- gestirn

, das über dem Lande erstrahlt, Tirols Preisgesang, ein Volksgesang von gewaltiger Kraft und unübertroffener Melodie. Reden wir einmal inmitten des Weltkrieges davon. — Im Andenken Andreas Hofers wurde den Stand schützen von Passeier in der Markuskirche von Trient der Gruß entboten. Ihnen ist Tiroler Landesverteidigung, Heldenhaftigkeit im Krieg vor allem Ehrenpflicht — eine selbstverständliche Pflicht und eine auszeichnende Ehre, ihnen, welche Andreas Hofer cun nächsten stehen von allen Schützen Tirols

. Vor der zweiten Vergifelschlacht hat Andreas Hofer sein Losungswort ausgegeben. Es lautete: „Alles, was wir tun, im Namen des Herrn; in diesem fehlt cs uns nicht!" — Ihm war der Krieg von damals „ein Krieg wegen Gott und dem Glauben". Wenn er schrieb und sagte: „Das ein zige und letzte Los von uns allen sei f ü r G o t t und den Kaiser Franz siegen oder ster ben," . so war das aus tiefster Seele gesprochen. Gott diente er in Andacht und Frömmigkeit. Für Gottes Ehre stand

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Tiroler Post
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Seite 11 von 12
Datum: 07.03.1900
Umfang: 12
auch. Ja, der Franz war wirklich ein großes Genie, und sie durste stolz sein, daß er so viel aus ihr machte. (Fortsetzung folgt.) Andreas Hofer. (Mit Abbildung.) »Nachdruck verboten.> 20. Febrnar d. Js sind es neunzig Jahre, daß Andreas ** Hofer, der Held von dein T anerspiel in -rirol. der Mann, dessen Name das Herz höher schlagen und das Auge heller leuchten macht. reichern geräumt wurde und General Leföbvre mit einem aus Franzosen, Bayern und Sachsen besleheudeu Armeekorps i» Tirol einrückte, entfaltete

sich Hofers moralische Kraft in ihrer ganzen Stärke. Er wurde Oberauführer der Tiroler (General Barboue von den Franzosen wegen seines langen Bartes genannt) und schlug, als Speckbackier, Haspinger und Peter Mayer in den Tagen von, 3. bis 4. August dem Feinde Niederlagen beigebracht hatten, den französischen General am 13. August wiederum am Berge Jsel auf's Haupt. Am 15. August zog Hofer in Innsbruck ein und übernahm die Leitung des Landes „im Namen des Kaisers", der auch seine An- erkennnng aussprach

, indem er von Comorn ans dem Hofer die große goldene Medaille sammt Kette und 3000 Stück Dukaten zu Bertheidignngszwecken zusenden ließ. Doch bald darauf erfolgte der Friede von Wien (t4. Oktober 1809) und Hofer erklärte, ans Auf forderung des Erzherzogs Johann, seine Unterwerfung. Es w> r indeß schwierig, auch das Volk zur Unterwerfung zu bringen. Endlich, getüusäit durch Nachrichten von Siegen und dem Einmarsch des Erz herzogs Johann, erließ auch Hofer ans Passeier vom 15. November einen Aufruf, die Waffen auf's

Nene zu ergreifen. Vergebens warnte ihn der französische General Baraguay d'Hilliers, vergebens erbot er sich, ihm Verzeihung für den Fliedensbruch zu erwirken, wenn er die Passeirer zur Niederlegung der Waffen beredete. Da ward aus Hofers Kopf ein Preis von 1500 Gulden gesetzt und Hofer suchte ein Versteck ans der höchsten Alpe ober Brantach, wohin ihn sein I Schreiber Sweth begleitete und bald auch seine Frau mit einem Sohne nachkameu. Man rieth ihm, nach Oesterreich zu entfliehen

, Halt und deur Sterzinger Moose, wo Loser ;e!bst den Befehl führte, ansgehoben. Auch im südlichen Theile ^uols wurden die Franzosen znrückgeschlagen. Nach den Tagen von . »aihl und Negensbura zogen die Bayern mit größerer Macht nach b "I'a" 14)1113'» bei Würget den österieichischen General Chasteler, Nch zu>» Brenner znrückzog und nrir eine Bri uibe unter General "oi zurückließ. Da erschien nun Hofer, von seinem Adjutanten n'nste.ken geleitet und von dem tapfereil Speckbacher unterstützt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.03.1946
Umfang: 8
sind auch ihre Sor gen! Mein Wunsch ist auch ihr Wunsch und Gebet des ganzen Landes: unsere Heimat S ü d 1 i r o l! Dr. Ing. Alfons Weißgatterer. Andreas Hofer und die tirolische Demokratie Von Hermann Wopsne.r Gegen den Bauern wird oft der Vorwurf er hoben, er zeige für Staat und Politik so wenig Verständnis und Interesse. Was der Vorwurf rügt, ist aber nicht Schuld des Bauern, sondern Schuld der Staatsverfassungen vergangener Zei ten, welche den Bauern durch Jahrhunderte von einer Teilnahme an der Regierung

des Landes; die Landesverfassung erzog dementsprechend den Bauern zu politischem Ver ständnis. In Tirol sandte der Bauernstand schon vor 600 Jahren seine Vertreter in den Landtag, wo sie neben den Vertretern der andern Stände an der Leitung der Landesgeschäfte teilnahmen. Weil die politische Betätigung des Tiroler Bau ern nicht auf den engen Kreis der Gemeinde be schränkt blieb, lernte er über die Enge der Hei matgemeinde hinauszuschauen und größere Zu sammenhänge zu überblicken. Andreas Hofer ist schon

Provinzen, zu ihrem Be schützer haben, allein sie wollen dies nicht so teuer, nicht mit dem Verlust ihrer fundamen talen Gesetze bezahlen, worüber ihnen Gott und die Stände Bürgschaft leisten." Der junge Abgeordnete aus Paffeier, Andreas Hofer, hat auf diesem Landtag Eindrücke emp fangen, die für sein späteres Eintreten für die tirolische Verfassung und tirolische Demokratie von großer Bedeutung waren. Gerade auf diesem Landtag bot sich wie kaum auf einem andern Ge legenheit, die politischen Fragen

kennen zu ler nen, die das Tiroler Volk bewegten. Hofer entstammte einer alten Familie, die zur Zeit seiner Geburt — 22. November 1767 — bereits mehr als hundert Jahre auf dem Hof zu Sand bei St. Leonhard ansässig war. Seine Mut ter stammte aus Matrei in Nordtirol. So ge hörte also auch Andreas Hofer wie so viele an dere von damals wie von heute durch seine Vor fahren gleichmäßig dem nördlichen wie dem süd lichen Ländesteil an; so drückt sich die Landes einheit selbst in den einzelnen Tirolern

begnügte sich aber nicht mit der Auf hebung der Landesfreiheiten, sondern vergewal tigte durch ihre Kirchenpolitik auch das religiöse Gewissen des Volkes aufs schwerste. Hofer ge hörte zu denen, welche die bayrische Gewaltherr schaft aus ganzer Seele verabscheuten. Bereits im November 1807 hatte er an einer geheimen Bauernversammlung bei Brixen teilgenommen, welche mit der Vorbereitung des Widerstandes gegen Bayern sich befaßte. Als Vertrauensmann der Tiroler begab sich Hofer mit zwei

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Der Südtiroler
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Seite 8 von 12
Datum: 01.09.1934
Umfang: 12
Seite 8 Folge 17 er Lüütiroler Innsbruck, 1. September SShioJfas, i£catfaejhte&, olupiufie, u. d^ü. i muv olncbi&as Hojleh, Ein Aufruf. , Anfangs August 1809 hatte sich Hofer in einer Schlucht des Schnee berges in Passeier auf einige Tage verborgen. Von dort aus erließ er unter anderem am 4. August folgendes Scheiben: Herzallerliebste Tiroler, absonderlich aufrichtige Passeirer! „Seid von der Güte, versehet alle Punkte, welche ich euch verschrieb. Avisiert allen Gerichten, so im Lande

sein, und sie anführest, so gut mein Verstand vermag. Die Botschafter aber sind auszuschicken in Eile von einem Gericht zum andern an wahre Landesvertraute." Das Schreiben schließt mit den Worten: „Euer treues Herz, Andre Hofer, Oberkommandant von Passeier, dermalen wo ich bin." * Andreas Hofer verbreitet d ie Siegesnachricht von Aspern. Under der Schupfen, den 29. Mai 1809. Was sich Noch die größte Hoffnung habe, ist dieweilen es die Nachricht sicher gibt, das die große Schlacht in Wien schr gut ausgefallen

. Also mithin ehrfordert sich bei unß die Gegenliebe des Nebenmenschen zu untterstizen und vohlen es auch duen. Mithin 'sink Sie von der Giete und prechen gleich auf. Die Gefahr ist nit vie die Spizpueben ausspren- gen. * Lefebvre ermahnt den Sandwirt zur Uebevgabe. Hofer fragt bei den Unterkommandanten an, wie die Lage ist, so auch mit folgenden Worten Graf Mohr, der neben Speckbacher bei Mauls kämpft, ob sie sich noch halten können. „Jbergöben, wann Sie sich an benig halten Lhenten, thue ich wohl nit gern

, der ist hätte ich bald gesagt a wvckh. * Als Hofer nach der 3. Schlacht in Innsbruck seinen Einzug unter dem großen Jubel der Bevölkerung hielt, stieg er aus der Kutzche und wehrte ab: „Bst, bst, 'bst, lröt schreien und musicieren, i nöt, ös a nöt, der da oben hats chon!" * Bei der Absetzung verdächtiger Beamten verlangte Hofer eine genaue Untersuchung und sagte: „Es ist eine Gewifsenssache. Wir sind Christen und müssen daher auch christlich handeln." O Während seiner Regentschaft befahl er auch den Frauen

sich anständi ge) zu kleiden und nicht mehr zum Aergernis der Landesverteidiger „chre Brust und Armsleisch zu wenig oder mit durchsichtigen Hadern bedecken und also zu sündhaften Neigungen Anlgß geben mögen." Erlaß vom 25. August. * Hofer nahm nach seinem Einzug in Innsbruck beim „Goldenen Adler" sein Quartier und als die Menge chn stürmisch zu schen wünschte, erschien er am Fenster und begrüßte die Menge folgendermaßen: „Grüeß enk Gott, meine liabn Sprucker, weil ös mi zum Oberkomman danten derwählt habts

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1931
Umfang: 8
. Um die Jahrhundertwende stand in einem Dörfchen des Schwarz waldes vor seinen Schulkindern ein Lehrer und erzählte ihnen von Andreas Hofer, dem Mann vom Land Tirol, wie er in der napoleonischen Zeit Kompagnien gegen die fremden Regimenter geführt, Tal im Tal gesäubert und den Feind dreimal am Berg Jsel geschlagen hatte, wie dann ein furcht barer Frieden das Land Tirol zerriß und den Sandwirt in ein Ver steck auf die Pfandleralm trieb. Er erzählte weiter, wie ein Judas die Franzosen auf die Berge geführt und Andreas

Hofer in Ketten nach Bozen geschleppt wurde, wo er von Frau und Kindern Abschied nahm. Der Lehrer beschrieb, wie Andreas Hofer vor das Kriegsgericht in Mantua gestellt und auf Napoleons Geheiß, der von Paris einen Eilboten mit dem Befehle der Hinrichtung entsandt hatte, seinen große Seele unter den Kugeln feind licher Schergen am Morgen des 20. Februar 1810 aushauchte. So erzählte der Lehrer und sprach von Vaterlandsliebe, Opfer mut und Treue in Tirol. Die ganze Klasse hing an seinen Lippen

hin, zum Tode verurteilt — wie Andreas Hofer. So wie er es sich als Knabe gewünscht, genau wie Andreas Hofer, führten ihn die Franzosen am Morgen des 26. Mai 1923 auf den Richt platz. Wie Andreas Hofer denkt er ruhig und gefaßt im letztem Augen blicke noch an seine deutsche Heimat und stirbt von welschem Blei durchbohrt in der deutschen Heide. Sein Wunsch hat sich erfüllt. Die „Burschenschaftsblätter", die jenen Vorfall aus seiner Jugend berichtet haben, fügen hinzu, er sei ein zweiter Andreas Hofer

, die von Andreas Hofer auch auf uns übergeht, auf das heutige Tirol in seinen Nöten. Und gibt es im heutigen Tirol nicht selbst Proben des gleichen Idealismus, nicht minder als die Gestalten von anno Neun, die die Bewunde rung aller Deutschen und ihre Dankbarkeit ver dienen. Wir kennen Dr. Josef Noldin und Lehrer Jnnerhofer, die Blutzeugen faschistischer Greueltat, die für ihre Liebe zum Südtiroler Deutschtum den Tod fanden. Und wenn heute die Italiener den Friedhof von Salurn absperren

, wenn sie uns den Zutritt zum Grabmale Dr. Josef Noldins verwehren, so ist das wohl der stärkste Beweis, wie sehr die Fremdherrschaft in Tirol die anfeuernde Kraft fürchtet, die noch von den Resten des Helden von Salurn ausgeht. Vergeblicher Aberwitz! Unser und des ganzen deutschen Volkes ist er, so wie Andreas Hofer und Leo Schlageter .... Seit 13 Jahren ist das Land Tirol auseinandergerisfen. Seit 13 Jahren türmt sich Haß auf zwischen dem deutschen und italienischen Volke, genährt von den faschistischen Zwingherren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1933
Umfang: 8
Die Anmeldungen zur Innsbrucker Herbstmesse stehen vor dem Abschluß. Als Hauptrepräsentationsraum ist der große Stadtsaal vorgesehen, in dem eine interesiante Aus stellung historischer K oft ü m e verschiedener Zeit alter zu sehen sein wird. Die Ausstellung für „Verkehrs- Konterfei des Herrn Franz Hofer sen. Herr Franz Hofer sen., Vater des Radio-Hofer, ist, wie man weiß, da er an der gelungenen Flucht seines Spröß- lings nicht ganz unbeteiligt sein dürfte, gleich diesem nach München »übersiedelt". Daraufhin

ist sein Vermögen be schlagnahmt und ihm die österreichische Staatsbürgerschaft aberkannt worden. Papa Hofer wird also jetzt, wohl oder übel, ein Bürger des Dritten Reiches werden müssen, und wir sind überzeugt davon, daß der alte Herr seinen Domizil- und Staatsbürgerschaftswechsel nicht allzu tragisch nehmen wird. Hofer sen. ist ein reicher Mann — er besitzt auch in Deutschland und in Italien Güter — und wird darum, gleich seinem Sohn, in Bälde ein wohlbestallter Nazibonze mit dem dazugehörigen Auto

sein. Man weiß ja: Kapita listische Scharfmacher fallen, wenn sie sich der Nazi- »Arbeiter"partei verschreiben, immer aus die Butterseite... Hofer sen. war, davon können die Innsbrucker Lokal bahner em Lied singen, ein ausgepichter Scharfmacher. Er war Verwaltungsrat der Lokalbahnen, Mitglied des Exeku tivkomitees des Verwaltungsrates und natürlich auch Ak tionär des Unternehmens, von dem er etwa 200 Aktien im Nominalwerte von je 1500 8 besessen haben dürfte. Ob diese Aktien im Zuge

der Vermögensbeschlagnahme ersaßt werden konnten, entzieht sich unserer Kenntnis. Böse Zungen be haupten allerdings, daß es dem Vater des Radio-Hofer ge lungen sei — gefinkelt genug ist ja der Herr —, schon vor seiner Flucht die Sache mit den Aktien so zu deichseln, daß ein Großteil der Aktien nicht beschlagnahmt werden könne . . . Hofer sen., begeistertes Mitglied der braunen „Arbeiter"- Partei, hat an der Lokalbahn recht schön verdient. Im April dieses Jahres bezog er erst bei der Auslosung der Lokal bahnaktien für das Jahr

1932 nicht weniger als 7500 Schil- ling, von den anderen Bezügen als führendes Mitglied des Verwaltungsrates gar nicht zu reden. Derartige Bezüge waren aber dem Nazi-Hofer sen. immer noch zu wenig. Und sein ganzes Sinnen und Trachten war daraus gerichtet, sein Lokalbahneinkommen womöglich zu steigern. Wie es bei einem Nazibonzen natürlich nicht anders zu erwarten ist, — auf Kosten des Personals! Im Verwaltungsrat der Lokalbahnen war der Hakenkreuzler Hofer der schärfste Geg ner

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