, Ist sie doch in Minneglnth Abbild von der Minne Herrn. Und im Herzen heiß es spricht: „Einsam bist Du nie, o nie! Gottes Liebe läßt Dich nicht. Armer Mensch, gedenk an sie!" Franz Alfred Mull). Hütet euch! Erzählung von Wedeatis. (Fortsetzung.) lNachdruck verboten.) Wickel Hugo erzählte: „Vor alten Zeiten lebte ein Jüngling, der war sehr gottlos und böse. Er streckte seine Hand nach Allem, und selbst die goldenen Sterne am Himmel waren ihm nicht zu hoch. Da sprachen die Leute: Laß Deine Hand davon, die Sterne gehören
dem lieben Gott, sie darfst Du nicht anrühren. Aber der Jüngling hörte nicht. Frech wollte er nach des lieben Gottes Eigenthum greisen. So ging er eines Tages auf's Feld, zog in trotzigem Uebermuth seinen Degen und Hub an, Gott zu lästern. „Hast Du Gewalt, so wehre mich, sonst glaube ich uicht, daß Du Gott bist und Dir Alles gehört, daß Dein ist der hohe Himmel und die Erde und das Meer und was darauf webet und lebet." Und wie der gottlose Jüngling sich so wider den großen Gott erhob, da begann
ein seltsames Funkeln und Klingen vom Himmel. Es war, als rüste der Herr Sabaoth seine Heerscharen, gleich als fingen die Posaunen seines Gerichtes ihren mächtigen Ruf an. Der Jüngling er schrak, in Furcht und Grauen zog sich sein Herz zusammen. Nun wußte er, daß Gott lebt und Gewalt hat, und sein ist Himmel und Erde. Aber siehe! Statt des flammenden Schwertes, das der Jüngling erwartete, flog nur leise und linde ein schneeweißes Blatt vom Himmel herab und just vor seine Füße. Verwundert hob
Margareth hatte den Erzähler ernsthaft angeblickt; als er jetzt schwieg, sagte sie nachdenklich: „War das ein Märchen, Onkel Hugo?" Hugo fuhr wie aus einem Traume auf. Er hatte wohl vergessen, wem er seine Geschichte erzählte, aber als seine Augen denen des Kindes begegneten, glühte ein sanftes Feuer darin auf, und leise sagte er: „Nein, Kind, kein Märchen. Das weiße Blatt ist der Sohn Gottes, den der Vater vom Himmel herab gesandt hat. Er, der heilige Reine, hat unsere Sünden ausgetilgt
und uns in seinem Blute schneeweis ge waschen. D'rum spricht auch jeder Mund so selig froh: „Gelobt sei Jesus Christus!" und Himmel und Erde klingen zurück: „In Ewigkeit, Amen!" Und wie Margarethchen noch immer halb fragend und halb verwundert auf ihn schaute, da zog er es dichter zu sich heran und begann ihr von dem göttlichen Heilande zu- erzählen, der so gut, o, so gut ist und die auch gut macht, die ihn lieb haben. Und seine Stimme klang wie Musik, und seine Geschichten waren so süß, daß es dem Kinde