45.871 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1942/23_12_1942/TIGBO_1942_12_23_7_object_7758973.png
Seite 7 von 10
Datum: 23.12.1942
Umfang: 10
Sie hörte, wie die anderen mit Zurufen seinen Schritt sicher an allen Gefahren vorüberlenkten. dann schloß das Prasseln und Brausen der Flammen alle Sinne und Gedanken ein. Glui durchflutete ihre Glieder, als atmete sie in einem ewigen Sommer, dessen Pracht alles dahinschmelzen ließ, den Schneemann vor ihrer Türe. Spott und Hohn und Schmerz, daß nur noch Wunder und Won nen. Freude und endliche Seligkeit galten und der Himmel weltweit offen stand. JFeldpoft für Den Himmel (ine WeilmaHlserMlurrg von (riüi

Zwirner er Weg in den Himmel ist weit. Dar um hatte Klein-Inge schon, als die ersten Schneeflocken wirbelnd auf die Erde tanzten, ihr Sparbüchserl aus- geleeri und für den Inhalt ein kleines Tannenbäumchen aus Wachs und Papier gekauft. Im Himmel gab es keine Tannen bäumchen. Das wußte Klein-Inge. Und gerade in den Himmel hinein sollte dieses Bäumchen gehen. Wozu gab es eine Feld- vost. die überall hingelangte? Onkel Her mann würde nun nie wieder kommen, hatte man zu Klein-Inge gesagt. Der sei

im Himmel, hoch über den dicken Schneewol ken. die nun immer die weißen Schnee flocken ausschütteten. Und da sollte er doch ein Bäumchen haben wie in allen Jahren, wo er unter dem Lichterglanz mit Klein- Inge gespielt hatte. Es wurde ein feines Päckchen. Wie stolz doch Klein-Inge war! „An meinen Onkel Hermann, im Himmel", stand als Anschrift darauf zu lesen. Nun würde er in all dem Wolkendunst da droben im Himmel so ein kleines Bäumchen haben und merken, daß da drunten auf der Erde Weihnachten

war * Feldpostinspektor Rose schüttelte den Kopf. Von Narvik bis Tunis, von Stalin grad bis zu den Pyrenäen war ihm der Gang der Feldpost kein Geheimnis. Aber vom Monde oder vom Mars, geschweige vom Himmel war in den amtlichen Richtlinien durchaus nichts vermerkt. Er rückte zum drittenmal seine Brille auf die Nase und studierte die ungelenken Buchstaben, die von liebevoller Kinderhand auf das kleine Päck chen gemalt waren. Sogar ein Absender war vermerkt. „Ja. da haben wir es schon", brummte er gutmütig. „Inge Klein

. Ber lin." Schon wollte er den großen Stempel aus das Päckchen drücken, der zu besagen hatte, daß die Anschrift unvollständig und die Sendung daher unbestellbar sei. Aber in diesem Augenblick mußte er an daheim und an seine eigenen Rangen denken. Und nun hatte er einen Einfall. „An einen un bekannten Soldaten", schrieb er auf das Päckchen. „An einen unbekannten Soldaten mit dem Vornamen Hermann." Er legte das Päckchen zu dem großen Stapel, und ab ging es direkt in den Himmel hinein • Obergefreiter

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1962/30_05_1962/VBS_1962_05_30_3_object_3151141.png
Seite 3 von 10
Datum: 30.05.1962
Umfang: 10
Mittwoch, den 30. Mal 1902 Jt Volksbote“ Seite 3 CHRISTI HIMMELFAHRT Am vierzigsten Tag nach seiner Auferste hung erheb sich Ghristue Jesus aus eigener Kraft in den Himmel. Laikas, der Evangelist und Verfasser der Apostelgeschichte, berich tet uns darüber. Staunend sahen sie dton emporschweben, bis eine Wolke ihn ihren Blicken entzog und immer noch schauten sie empor, siehe, da standen bei ihnen zwei, Männer Im weißen Gewände (Engel), welche sprachen: Ihr Män ner von Galiläa! was stehet

ihr da und „ schauet gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wor den, wird ebenso wiederkommen, wie ihr in sähet hingehen in den Himmel. ■Der Sohn des ewigen Vaters hat den schwe ren Kampf um unsere Erlösung siegreich duxchgekämpft, sein großes Werk vollbracht und kehrt heim im Triumph. — Er ist uns vorausgeigangen, um auch uns dort Wohnun gen zu bereiten. Wollen wir ihm gläubig' naohsehen, sehnsüchtig nach sehnen, wie Pau lus sagt: Ich wünsche aufgelöst zu werden, um bei Christus

zu sein. Und wollen wir neuen Mut fassen, dem großen Kreuzträger nachzufolgen auf dem rauhen, schmalen Weg, der zum Himmel führt. Unseren Glauben zu vermehren, unsere Himmelshoflnung und un ser Himmelssehnen zu stärken, wollen wir das Buch der Bücher fragen: Gibt es einen Himmel? und: Was erwartet uns im Himmel? Der unermeßliche Weltraum, das Weltall mit allen darin befindlichen Weltkörpern, unter denen unsere Erde nur ein kleines Pünktchen ist, wird im Alten Testament aus zahlreichen Stellen, Himmel, Himmel der Himmel

genannt. Wenn wir gen Himmel schauen, dann sehen wir den Luft- und Dunstkreis, den Wolkenhimmel über uns oder in die unermeßlichen Fernen, die unser näch ster Fixstern, die Sonne, beleuchtet am Tag und der Mond und das flimmernde Stern en- heer bei Nacht. Himmel nennen wir dieses sichtbare Wunderwerk des Schöpfers, das in seiner Größe und unendlichen Einrichtung dem Menschengeiste soviele Offenbarungen der ewigen Allmacht zeigt, aber auch unlös bare Rätsel aufgibt. Über dem Wolkenhim mel

und dem Sternenhimmel ist der dritte Himmel, den Paulus in der Verzückung schon mit irdischen Augen schauen durfte und von dem der Seher Johannes in der Offenbarung berichtet, die Burg Gottes, die Wohnung Gottes, der Aufenthalt der Engel und. der' Heiligen. - Die gelehrten Himmelsforsoher hieniedan, die Astronomen, welche mit den stärksten Ferngläsern und raffinierten Instrumenten den sichtbaren Himmel durchforschen, den Weltraum zu ermessen und das Stemenheer zu zählen sich bemühen, erzählen uns Wun derdinge

2
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2005/26_10_2005/NST_2005_10_26_15_object_1809011.png
Seite 15 von 16
Datum: 26.10.2005
Umfang: 16
REDAKTION KULTUR j Heinrich Schwazer I e-mail: schwazer@taqeszeitunq.it ' Ta geszeitung K U L Mi 26.102005 Nr. 217 R 15 » u Nichts vergeht mit der Zeit: Joseph Zoderers Erzählband „Der Himmel über Meran“ schaut auf Bruchstücke des eigenen gelebten Lebens und entdeckt Existenzielles. Von Heinrich Schwazer T atsächlich frage ich mich täglich, warum ich unter diesem geteilten Südtiro ler Provinzhimmel herumlaufe und mich von Jahreszeit zu Jah reszeit quälen lasse von der Fra ge, wozu

bist du hier, warum ge rade hier? Dieser verdammte Himmel, der uns alle so meteoro logisch" zudeckt —. eine einzige Schlafdecke...“ „naturgemäß“, würde Thomas Joseph Zoderen Das „Fremdheitsgefühl“, das es braucht, „um es daheim auszuhalten” Bernhard diesem Satz, der alles enthält, was Joseph Zoderers Schreiben seit Jahrzehnten vor antreibt, hinzufugen, doch die Bernhardsche Misanthropie ist nicht Zoderers Sache. Mit bald 70 Jahren ist er ein Schriftstel ler, der abseits geht und fremd bleibt, der ganz vom Rande

und fast vom Ende her auf die Dinge blickt und dennoch leidenschaft lich involviert bleibt. Mit dem geteilten Himmel, dem „nicht enden wollenden Gekeife der Mussolini-Erben auf der einen und dem Dröhnen der Mir sein mir-Stammtischbrüder auf der anderen Seite“, will er sich nicht versöhnen, ebenso wenig damit, dass er als Spaziergänger wie ein „Klo-Strafgefangener“ über „güllestinkende Wiesen“ wan- ' dern muss. Das Dorf, in dem er lebt, gibt' es erst „seit wir alle reich geworden

sind, oder doch einige von uns“, zusammenge wachsen wie ein „luxuriöses Ge fangenenlager“ und dennoch mag er es genau deswegen, weil es ihm das „Fremdheitsgefühl“ lässt, das er braucht, „um es da heim auszuhalten“. Milde stimmt seinen Zorn nur, „dass alles Teil eines Lebensabenteu ers ist, auch wenn dieses nach Gülle stinkt.“ Der Himmel, der V a a es ihm angetan hat, ist der Ne bel: „Meinerseits habe ich den Nebel oft für meinen liebsten Himmel gehalten,... Gehen im Nebel, „das ist ein Stillwerden, ein Tasten durch Bewusstseins fragen

: was will ich - was ist das? wer bin ich wo?“ „Der Himmel über Meran“, so die titelgebende Erzählung des neuen Buches von Joseph Zode- rer bündelt in sechs Erzählungen noch einmal jene zentralen Moti ve, die ihn seit Jahrzehnten be schäftigen: Heimat, Fremdheit, Weggehen, Bleiben, unbewältigte Vergangenheiten, verschenkte Lieben, verlorenes Glück, Tbd und nichtgelebtes Leben. Mit Ausnahme von der großartigen Optionserzählung „Wir gingen“, die vor kurzem als eigenständi ger Erzählband bei Raetia er schienen ist, handelt

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1965/12_08_1965/VBS_1965_08_12_3_object_3153251.png
Seite 3 von 16
Datum: 12.08.1965
Umfang: 16
Donnerstag, den 12. August 1965 »9 Seite Volksbo te" Bubenkönig statt Räuberhauptmann Zum 150. Geburtstag des heiligen Johannes Bosco am 16. August Mariä Himmelfahrt nach einer mittelalterlichen Buchminiatur (Thema: Der Gott mensch und Welterlüscr Jesus Christus trägt seine Mutter in den Himmel hinauf). MARIÄ HIMMELFAHRT Vor hundertfünfzig Jahren wurde er geboren — gerade als der Stern des Eroberers Napoleon unterging, endgültig unterging. Don Bosco. Seine Eroberungen haben Bestand. Heute

. Mit der Macht der Liebe hat er die Halbstarken be zwungen, die fluchenden Kutscher auf dem Kutschbock zum Beichten gebracht, den Reichen die Taschen geöffnet, die Kirchenfeinde bezwun gen und ist dadurch ein Heiliger geworden. P. Siegfried Hornauer SDB Wir sagen zu diesem Fest „Mariä Himmelfahrt“. In der liturgischen Sprache aber heißt es Assumptio Mariä, das wäre richtig übersetzt: Mariä Aufnahme in den Himmel. Nur bei Christus heißt es: Ascensio = Aufstieg, Auffahrt. In diesem klei nen Wortunterschied

steckt eine wichtige Glaubenslehre. Christus ist in den Himmel aufgefahren, er von sich aus, aus eigener Mächtigkeit und Kraft. Maria aber wurde in den Himmel auf genommen aus Gnade. Bei Christus war es der selbstver ständliche Aufstieg zum Vater, von wo er ja einst herabstieg. Bei Ma ria war es gnädiges Geschenk. Daß sie mit Leib und Seele in Gottes Himmel eingehen konnte, kam nicht aus eigener Macht und Kraft, son dern einzig und allein aus Gottes Huld und Güte, denn auch Maria

war und ist und bleibt nur ein Mensch. Nun aber kann ein Mensch von sich aus nie in den Himmel kommen. Diese Welt des Göttlichen, Gottes ureigener Seinsbereich bleibt uns verschlossen — außer, wenn Gott uns öffnet und uns hinaufhebt und hineinnimmt. Bei Christus ist das „In den Himmel Kommen“ Natur, er ge hört in den Himmel, er gehört zu Gott. Bei uns aber ist dies alles Gnade. Christus muß in den Himmel kommen, wir Menschen dürfen es. Damit sind wir an einem Grund gesetz christlichen Lebens: Alles ist Gnade Gottes

. Offenbar wird dieses Gesetz in Maria. Gnade ist ihre un befleckte Seele, Gnade ihr Kommen in den Himmel. Am Anfang und am Ende ihres Lebens steht Gnade. Huld und Güte Gottes. Was für sie galt, gilt auch für uns, denn sic ist Urbild christlicher Existenz. In Got tes eigenes Land, das ewige Reich. in die Welt des Himmels kommen wir Menschen nie aus uns selber. Alles Diesbezügliche, auch das kleinste Zipfelchen dieser übernatür lichen Welt, auch der schwächste Schimmer vom Rande dieses Landes

4
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2003/12_12_2003/NST_2003_12_12_15_object_1792665.png
Seite 15 von 16
Datum: 12.12.2003
Umfang: 16
Tag eszeitung K TJ I. T U R Fr 12.12.2003 Nr. 252 15 Herabstürzende Erdäpfel Warum lässt der Künstler Peter Kaser eine Kartoffel den Sturz vom „himmel zur hoell“ antreten? Antwort: fWarwm nicht?“ In der Galerie Museum wird heute die Weiterentwicklung der Installation „himmel & hoell“ von Peter Kaser und Kurt Lanthaler vorgestellt (sh) Vor drei Jahren, im Herbst 2000, hat Peter Kaser einen Kunst-Ort geschaffen, der sich knapp neben der Staatsstraße am Brenner befindet, ein Ort am Rande

eines Wasserfalls, mit ei nem kleinen Beobachtungsbun ker aus dem Zweiten Weltkrieg, Peter Kasers goldener Erdäpfel stürzt über die Himmelstreppe herab: Fuszleser trifft Daumenkinobesucher zu dem die namensgebende Treppe mit 84 Stufen hinaufführt. Seither finden an dem Kunst-Ort regelmäßig künstlerische Inter ventionen statt. Eines dieser Pro jekte am Kunstort „scalini 84 stu fen“ am Brenner war „himmel & hoell“ von Kurt Lanthaler und Peter Kaser, eine lyrische Trep peninstallation. Es handelte

sich um ein eigens für den Ort verfasstes Gedicht des Autors Kurt Lanthaler, das in Form von Plexiglas-Platten auf den Stirn seiten der 84 Stufen so montiert wurde, dass der Besucher die lyri sche Installation lesen konnte, in dem er die Treppe Stufe für Stufe erklomm, 84 Stufen und 84 Stro phen bergauf. 26 Monate lang. Die Ausstellung in der Galerie Mu seum in Bozen ist eine Weiterent wicklung der Installation „himmel & hoell“ am Kunstort am Brenner, und gleichzeitig eine völlige Neu definition der Geschichte

in eine rein bildnerische Form. Peter Kaser läßt eine vergoldete Kartoffel über die 84 Stufen her unterkullern, über die der Prota gonist von Lanthalers Gedicht „himmel & hoell“ -Tschaekk Ma- doia - auf der Flucht vor seinen Häschern hinaufgeflüchtet war. Während man Lanthalers epi sches Gedicht über die 84 Stufen zum Bunker mit den Füßen erle sen musste, kann das Kartof feldrama bequem als Daumenki nobesucher betrachtet werden: Der Fuszleser wird zum Daumen schauer. Kaser geht davon aus, dass Bil dende

Kirnst vor allem in den Köpfen stattfindet. Zuerst im Kopf des Künstlers und dann in dem des Betrachters, der das Werk durch seine Rezeption erst komplettiert. Doch warum lässt Kaser ausgerechnet eine Kartof fel den Sturz vom „himmel zur hoell“ antreten? Wer so fragt, be kommt vom Künstler eine lakoni sche Antwort: „Warum nicht?“ Zur Eröffnung heute, um 19.00 Uhr in der Galerie Museum, gibt es eine Percussion-Show mit Paolo Jack Alemanno, be kannt durch seine Arbeit mit Bands wie Westbound, Cherry

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1949/22_12_1949/TI_BA_ZE_1949_12_22_13_object_8385657.png
Seite 13 von 16
Datum: 22.12.1949
Umfang: 16
ie Nacht brach mit der in großen Höhen ge wöhnlichen Schnelligkeit herein. Bald war es ringsherum finster, nur der Schnee fuhr fort, mit seinem bleichen Lichte zu leuchten. Der Schnee fall hatte nicht nur aufgehört, sondern die Schleier an dem Himmel fingen auch an, sich zu verdünnen und zu verteilen; denn die Kinder sahen ein Sternlein blitzen. Weil der Schnee wirklich gleichsam ein Licht von sich gab und weil von den Wolken kein Schleier mehr herab hing, so konnten die Kinder von ihrer Höhle

aus die Schneehügel sehen, wie sie sich in Linien von dem dunkeln Himmel abschnitten. Weil es in der Höhle viel wärmer war, als es an jedem andern Platze im ganzen Tage gewesen war, so ruhten die Kinder, enge aneinander sitzend, und ver gaßen sogar, die Finsternis zu fürchten. Bald vermehrten sich auch die Sterne, jetzt kam hier einer zum Vorschein, jetzt dort, bis es schien, als wäre am ganzen Himmel keine Wolke mehr. Das war der Zeitpunkt, in welchem man in den Tälern die Lichter anzuzünden pflegt. Zuerst

war eines oder mehrere Kinder, denen der heilige Christ etwas gebracht hatte, und wozu man Lichter stellen mußte. Der Knabe hatte geglaubt, daß man sehr bald von dem Berge hinabkommen könne, und doch, von den vielen Lichtern, die heute in dem Tale brannten, kam nicht ein einziges zu ihnen herauf; sie sahen nichts als den blassen Schnee und den dunkeln Himmel, alles andere war ihnen in die unsicht bare Ferne gerückt. In allen Tälern bekamen die Kinder in dieser Stunde die Geschenke des hei ligen Christ: nur die zwei

dort und hier aus dem Schimmer empor. Der Mond war nirgends am Himmel zu erblicken, vielleicht war er schon früher mit der Sonne untergegangen oder er ist noch nicht erschienen. Als eine lange Zeit vergangen war, sagte der Knabe: „Sanna, du mußt nicht schlafen; denn weißt du, wie der Vater gesagt hat, wenn man im Gebirge schläft, muß man erfrieren, so wie der alte Eschenjäger auch geschlafen hat und vier Monate tot auf dem Steine gesessen ist, ohne daß jemand gewußt hatte, wo er sei.“ „Nein, ich werde nicht schlafen“, sagte

von den Türmen der Kirchen und läuteten feierlich die Christnacht ein. Ihre Klänge waren wie die Sprache der Liebe, die selten laut aufklingt, dann aber das Herz gewaltig packt und die Brücken baut aus dem einsamen Heute zu den Sternen am Himmel. Sebastian lauschte. — Während sich die Augen feuchteten, stand er zögernd am Anfang dieser Brücke. Sie war ihm nicht fremd, denn er war bereits als Kind dort gestanden und auch später noch oftmals in reifen Jahren. Sebastian schloß die Augen. Unter dem Lichterglanz

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1953/13_05_1953/VBS_1953_05_13_3_object_3145294.png
Seite 3 von 12
Datum: 13.05.1953
Umfang: 12
Gbrifti fiimmelfalirt .Himmelfahrt“ feiern alla Wer möchte nicht einen freien Tag hinnehmen mitten in der mühsamen Werkwoche! Aber die Einstellung rum Himmel, zu dem was droben ist, ist ver schieden, wie eben die Menschen verschieden sind. »Ich überlasse den Himmel den Engeln und Spatzen“, hat ein frecher Spötter gesagt. Er steht nicht allein. In seinem Gefolge gehen Zahllose, die mit einem frivolen Witz sich über den Himmel und das Leben nach die sem Leben hinwegsetzen

glüht!“ So denken andere. Und ihre Philosophie haben sie Calderons Welttheater entlehnt: „Essen, trinken, lachen — morgen kommt der Tod.“ Das sind die Genießer, die mit vollen Zügen die Becher der Lust bis zur Neige trinken. Tatsächlich scheint es, der Himmel habe seine Anziehungskraft verloren. Man hebt seine Augen nicht mehr über die Erde hin aus. Wie der Maulwurf vergräbt man sich kelt jener, die reinen Herzens, „sie werden Gott anschauen“. Das muß am Himmelfahrts fest und darüber hinaus unsere

angelegent lichste Bitte sein, wie sie die Kirche uns auf Herz und Lippen legt: „Allmächtiger Gott, sieh,' wir glauben, daß dein eingeborener Sphn, unser, Erlöser, am heutigen Tage zum Himmel aufgefahren ist, darum bitten wir nun: Laß auch uns mit dem Geiste im Him mel wohnen." in diese Erde, statt daß man mit dem Adler zum Himmel fliegt. Die einen sind verliebt und vernarrt in diese Welt, daß sie darob nichts anderes mehr sehen, und die andern gehen gebückt unter ihrer Sorgenlast, die Augen

nur auf die steinigen Wege dieses Tränentales gerichtet. „Ich glaube an ein ewiges Leben“ — das ist christliche "Lehre und christliches Be kenntnis. Daran gibt es nichts zu rütteln und kein Christenmensch möchte diesen Satz in Abrede stellen. Aber Hand aufs Herz, hat der Himmel nicht auch bei uns seine große, werbende Kraft verloren? Ist nicht gerade hierin bei uns Christen ein entscheidender Wandel vor sich gegangen? Als Christus zum Himmel fuhr, schauten die Apostel ihrem Herrn und Meister mit sehnsüchtigen Augen

nach. Ein Engel mußte sie in die Wirklichkeit zurückrufen. Von jener Stunde an waren sie nur noch mit hal bem Herzen auf dieser Welt. Ihr Sinnen und Denken ging dorthin, wohin Er ihnen voraus gegangen. „Unser Wandel- ist im Himmel“ (Phil. 3, 20). Die Urkirche lebte aus der gro ßen Sehnsucht nach Christus, dem Herrn. „Märanatha — Komm Herr Jesus, komm“ — das war der Kehrelm all ihres Betens und Höffens. Wenn Paulus sagt: „Ich wünsche aufgelöst und bei Christus zu sein“, wenn der hl. Thomas ausruft

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1964/06_05_1964/VBS_1964_05_06_3_object_3152401.png
Seite 3 von 12
Datum: 06.05.1964
Umfang: 12
DIE HIMMELFAHRT CHRISTI Wieder einmal ist der Auferstandene seinen Aposteln erschienen. Diesmal auf dem ölberg. Der Meister gibt seinen Jüngern noch letzte Anweisungen. Dann erhebt er seine Hände und segnet sie. Während er sie segnet, ent schwebt er vor ihnen zum Himmel. Ist der Menschensohn erst bei der Himmel fahrt zu seinem Vater heimgekehrt? Hat er sich in der Zeit nach der Auferstehung ir gendwo auf Erden aufgehalten? Viele neh men das unbewußt an. Dies entspricht

aber nicht der Wirklichkeit. Schon am Tage seiner Auferstehung, da die Seele des Herrn mit einem verklärten Leib verbunden wurde und damit Christus wieder Gottmensch war, ist er eingegangen in die Herrlichkeit seines Vaters. Von da an war der Himmel, das Zusammen sein- mit dem Vater, seine neue Heimat. Von Gott her ist Jesus seinen Aposteln oftmals er schienen. Was bedeutet dann die Himmelfahrt Christi? Der Abschluß seiner Erscheinungen in ver klärter Menschengestalt auf Erden. Bei die ser letzten Erscheinung

wollte der Menschen sohn auf eine sinnfällige, eindrückliche Weise bezeugen, daß sein Leben nun ein Leben bei Gott sei. Bei den vielen anderen Erscheinun gen nach seiner Auferstehung entzog sich Christus einfach den Blicken seiner Jünger. Diesmal entschwebte er vor ihren Augen zum Himmel. Dies Bild sollte sich den Jüngern un auslöschlich einprägen. Der Menschensohn führt von nun an ein himmlisches Dasein. Der Menschensohn! Einer von uns, der Mensch war wie wir und der die Freuden und Leiden und Mühseligkeiten

eines menschlichen Daseins durchlebt, lebt nun beim ewigen Va ter. Christus, der Menschensohn, der durch die tiefste Erniedrigung ging und die schwere Pas sion mit Geißelung und Kreuzigung durchlitt, ist nun in Gottes Seligkeit. Dies erst macht für uns den Himmel zum Himmel: Das Einswer- den Gottes mit dem Menschen. Zuerst mit dem Gottmenschen, dann aber auch mit uns, die wir auch in Christus zur ewigen Beseligung kommen. Können wir uns eine Vorstellung machen vom jetzigen, ewigen Leben Christi

war Jesus Chri stus, der uns versicherte: „Der Vater ist grö ßer als ich.“ Das unfaßlich lichte Leben Gottes blitzte durch bei der Verklärung des Herrn. Die Jünger waren außer sich vor der sich offenbarenden Schönheit Gottes. Das Leben Gottes, das alles Begreifen über steigt, ist nun das Leben des in den Himmel aufgefahrenen Herrn. Paulus durfte in der Gnadenstunde von Damaskus diesen Christus im Glorienglanz seiner Erhöhung schauen. Von der Lichtfülle geblendet, fiel er blind zu Bo den. So lebt

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1950/26_10_1950/VBS_1950_10_26_1_object_3143824.png
Seite 1 von 12
Datum: 26.10.1950
Umfang: 12
Allerheiligen und Allerseelen (in der Zeitung wenigstens) trennen müssen. Dieses Fest ist ein richtiger Freudentag! Wir wollen hier nicht untersuchen, wie es im Himmel etwa ausschaut. Das weiß näm lich niemand. Sicher aber ist, daß es ganz verzweifelt fein sein muß, da oben. JedeT kann sich das selbst ausmalen, vom Weih rauchgeruch und Engelgesang angefangen bis zum Singen und Beten, Posaunenblasen und Tanzen. Wir wollen heute nur unter suchen, 1. wer sind die Heiligen und 2. wie wird man heilig. Wer

sind die Heiligen? In der Heiligen Schrift steht geschrieben (Geheime' Offen barung), daß es eine so große Menge von Heiligen gibt, daß sie niemand zählen kann. Wenn es schon so viele sind, so ist anzu nehmen, daß die meisten Menschen in den Himmel kommen werden. Und daß wir da oben so ziemlich die gleichen Gesichter sehen werden wie auf Erden, d. h. daß unsere Verwandten und Bekannten wieder zu tref fen sind. 2. Wie wird man heilig? Die zehn Gebot« Gottes und die fünf Gebote der Kirche kann ' wohl

jeder auswendig und so wäre die Frage eigentlich bald beantwortet, denn man könnte nur sagen, in den Himmel kommen, wer ein Leben nach dem christlichen Glauben führt Christus hat ja einmal genau gesagt, was die Toten beim Jüngsten Gericht für Fragen zu beantworten haben. Wir lassen uns hier nicht näher ein, dehn unser Land ist kein Mis- -sionsgebietj**wo-i-man»;den~Katechismus~erst lernen müßte. Wir in Tirol sind ja samt und sonders christliche Leute und unsere Vorfahren sind es noch viel mehr

ist wie ein Radioempfänger. Wir können die Sendungen von der Hölle aufschalten oder noch jene vom Himmel, Beständig sind die Nachrichten vom Himmel in der Kirche beim Gottesdienst eingeschaltet, infolge dessen muß ein guter Christ und künftiger Heiliger wenigstens die vorgeschriebenen Kirchenbesuche machen. Ferner ist jede Arbeit Gottesdienst, ganz gleich, ob du Mist führst, Schotter schaufelst, Malta rührst oder ob du dem Nachbarn ein Robotschichte machst. Arbeit ist notwendig und kein einziger Heiliger ist im Himmel

der Dinge in Haus und Hof, bittet ihn um seinen Segen' und sagt dem lieben Gott, was die Leute wün schen und brauchen'und er möchte es ihnen, wenn es sein kann, geben. Wenn ■-in solcher Lebenswandel nicht heilig macht, ja wodurch soll man dann ln den Himmel kommen? Zum kündigen haben die Leute meist weder Zeit •loch Lust. Wenn du von einem Taglicht bis zum andern arbeiten mußt, dann ver gehen dir die Dummheiten schon. Da kommt eigentlich nur mehr das achte Gebot ln Frage. Ja, die üblen Nachreden

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1950/02_11_1950/TI_BA_ZE_1950_11_02_1_object_8386045.png
Seite 1 von 8
Datum: 02.11.1950
Umfang: 8
, daß Maria Gottesmutter ist und selbst Jungfrau blieb. Die Lehre von der Unbefleckten Empfäng nis Mariens ist seit 1854 Dogma. Die Lehre von der Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel aber ist das Dogma unserer Tage, unseres Heiligen Jahres und wurde eben durch den Heiligen Vater am Allerhei ligentage vom Petersplatze aus der ganzen Welt verkündet. Ist das Dogma an sich nicht eine Zumutung für den denkenden Menschen? — Jungfräu liche Mutter — frei von der Erbsünde emp fangen — mit Leib und Seele

“ Rosenkranzes oder als Ab schluß eines mühseligen Ablaß- oder Buß gebetes. Empfangen vom Heiligen Geiste, ge boren aus Maria der Jungfrau — Auferste hung des Fleisches — weder der denkende, noch der gläubige Mensch in uns hält inne vor der Tiefe und Erhabenheit des Dogmas. Es will uns die kostbare Zeit fehlen und darum fehlt uns auch die Andacht und dar um ist unser Glaube in uns so armselig! Der Papst spricht mit Unfehlbarkeit den neuen Glaubenssatz aus und verpflichtet dar auf Himmel und Erde

seine Jünger, überliefert die Schrift, ist Dogma. Wie sollte nun den für den Leib, der den Heiland ge tragen, für den reinsten, makellos empfange nen, jungfräulichen Leib der Gottesmutter etwas anderes gelten, als daß der Sohn seine Mutter in ihrer ganzen Persönlichkeit unA daher mit Leib und Seele in den Himmel auf genommen hat? Es war hoch an der Zeit, daß das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel dem kalten Materialismus unserer Welt und Zeit gebietend verkündet wurde

und daß damit der Glaubenssatz von der Auferstehung des Fleisches und dem Fort leben der ganzen Persönlichkeit jedes einzel nen Menschen mit Leib und Seele uns allen in Erinnerung gerufen wird. ER hat Seine Mutter gleich nach ihrem Tode mit Leib und Seele in den Himmel auf genommen. Es ist Dogma. Wir arme Sünder aber müssen verwesen und verfaulen, weil wir den Keim der Sünde und Fäulnis in uns tragen. Auch wir werden dem Leibe nach auferstehen und fortleben, ob wir es heute zu glauben und zu fassen vermögen

in uns und wie verkehrt, schau- und sensationslüstern unser Denken im Glauben! Das Dogma des Heiligen Jahres, eben ver kündet am Allerheiligentage vom Peters platze in Rom aus, Urbi et orbi, ist und bleibt unser Glaubenssatz von der leiblichen Auf nahme Mariens in den Himmel und sollte uns gerade jetzt in den Tagen aller Armen See len und in den kommenden unausbleiblichen Tagen und Zeiten bitterer Trennung mit tie ferer Glaubensstärke und mit mehr Trost erfüllen. ER und Seine Mutter, sie sind uns voraus gegangen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/21_12_1961/VBS_1961_12_21_3_object_3150853.png
Seite 3 von 16
Datum: 21.12.1961
Umfang: 16
:,M der Heiland geboren Was ergreift uns denn alle so tief und eigentümlich, wenn, es wieder „stille, heilige Nacht“ wird? Sind das nur selige Kindheits erinnerungen und ein bißchen Weihnachts stimmung? Oder bricht da auch ein leises Fragen auf nach einer Erklärung für jene seltsamen Dinge, die damals geschahen: der Himmel tut sich auf, und man hört Engel jubilieren, uralte Weissagung erscheint plötz lich erfüllt. Weise ziehen durch Monate einem Sternbild nach, ein König fühlt

oder nicht. Fragen wir uns ganz nüchtern nach dem eigentlichen Sinn jener Botschaft, deren erste! Empfänger und Nachfolger die Hirten sind. Nicht zufällig beginnt die Verkündigung mit dem Ruf „Geboren“, denn damit wird das entscheidende Und nie zu ergründende Geheimnis der Weihnacht gesagt,’ daß Gott, den aller Himmel nicht fassen können, geboren, das heißt, ein Mensch wurde. Nun ist nichts Menschliches ihm fern und fremd. Er weiß ebenso um unser ewiges Zweifeln „Wo bist du, Gott?“ wie um unser Fortlaufeh

und Sichverstecken vor ihm, und erj weiß um den letzten Funken von Sehn sucht nach dem Himmel in Menschenherzen. Gott wurde als Mensch geboren und wurde damit ein Stück Welt. Könnte vor dieser Tat sache nicht alle die Weltangst,, die heute un seren Erdball bis in seine letzten Winkel durchzittert, ruhig einschlafen, wie ein Kind einschläft auf seiner Mutter Arm? Und damit, daß er, zu Bethlehem geboren wurde, trat er auch unter das „Heute“ der Himmelsbotschaft: die ewig wechseivolle Zeit, die ein Gestern

ist geboren, ■ sagt er, auf daß man’s weiß. Wir sind schier halb erfroren, die Freud macht aber heiß. Im Stall liegt’s göttlich Kindl, hat gar ein’ schlechte Pfleg. Ein Stern glänzt ob’n am Himmel, der zeigt uns schon den Weg. iiniiiiininiiiiiiiimiiiiiiniimnimiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiimiiiimmimiliiiniimiiiiiimMiiiiiiiuiiiimiiiiiiiiiiiuiiiiiliiiimiiiiiiimiiliiiiiniiiiiimiiiimiiiiiiiniHiiiiiiuiitiniiiniiiiHiii In jener Zeit erging vom Kaiser Augustus der Befehl... Nun bin ich angekommen

. Der Abend däm mert. Das Silbergrau der Oliven verliert sich auf den Terrassen die Hönge hinab — ir gendwo hin, an den Rand der Wüste. Der Himmel ist dunkel, wolkenschwer, und die Welt will einschlafen. Ich gehe durch die engen Gassen, wo es schon stiller und stiller wird. Die letzten Eselchen trippeln eilig und immer geduldig in schwarze Torbogen hinein. Es ist kalt. Die Frauen haben die langen Tücher enger um sich geschlagen, und die Männer stecken die Hönde tiefer in die Ho sentaschen; nun tut

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1948/23_12_1948/TI_BA_ZE_1948_12_23_3_object_8385103.png
Seite 3 von 16
Datum: 23.12.1948
Umfang: 16
Ein einziges Mal in jedem Jahr Erscheint eine Nacht ganz munüarbar! Da ist der Himmel geheimnisvoll offen. Da kannst du alles dir erhoffen Da hört sich auf der Menschen Not Und allen Schrecken verliert der Tod . . . Die Sterne stehen in ihrem Lauf! Und alles schaut sehnend zum Himmel auf. Zur Kirche gehen dann die Leut, Von jedem Hofe, nahe und weit. Sie kommen her von jeglichem Haus Zur Mette in dis Nacht hinaus. Man hört die Glocken klingen und leuten Durch alle geheimnisvollen Weiten

. . .? O — heilig! Heilig ist diese Nacht Von Wundern voll und von tiefer Macht. Am Himmel droben die Sterne glitzen. Die Berge leuchten hoch an den Spitzen Man sieht den Kamelstern leuchten und sprühen und taufende Funken dahinter glühen, Als war er gerade vom Himmel gekommen Und hätte uns Menschen den Zweifel genommen Noch viele andere Wunder geschehen, Die doch kein Mensch kann wirklich sehen. Die ganze Nacht ist ja wie ein Wunder, kam doch Gott selbst zur Erde herunter. Kein Menschenherz kann das verstehen

, Der Glaube nur kann tiefer sehen. M Drum gehen zur Mette alle Leut H Es jubelt der Glocken herrlich Geläut xz Und das Gebet dringt zum Himmel empor $ Und mischt sich dort mit der Engel Chor. fr Die heute dort singen, wie es einst war, R Inmitten der gläubigen Hirtcnschar! Die Nacht ist so dunkel $ Voll Sterngesunkel, fr* Als ginge ein Traum U Durch den nächtlichen Raum. f! Der Himmel ist offen, $ Die Erde voll Hoffen! fr 0 Heilige Nacht — H Voll Wunder und Pracht! (Stimmungsbild aus einem heimatlichen

und fühlte sich wie im Himmel. Der Vater aber wollte das nit gerne sehen. Einmal hat er ihn mit auf die Alm genommen. An einer Stelle, wo man hinunter sah auf die Fel der des Hofes und hinauf auf bas Joch am Hüh- nerspiel, da ist der Vater stehen geblieben — ganz überkommen von Freude, da hat er seine Arme ausgebreitet und zu seinem Sohn gesagt „Siehst du — das alles gehört mein!» Der Heinrich aber ist dabei g'standen und hat sich nit gerührt und hat keine Freude empfinden

hatten sich über Äcker und Wälder gelegt. Sie hin gen wie weiße Leintücher über das Gedach der Höfe, sie türmten sich auf den Brunnensäulen und Heiligenfiguren, sie stülpten sich über Zäune und Bäume wie ein wallender Königsmantel aus Her melin. Fern im Hintergrund hoben sich die him melragenden Berge des Tribulaun wie ein weißes eisiges Märchenschloß gerade in den Himmel hin ein. Blau, ganz blendend blau spannte sich der Himmel darüber und die Sonne glitzerte tausend fach so stark im Spiegel der blendenden Schnee

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1952/14_08_1952/VBS_1952_08_14_3_object_3144826.png
Seite 3 von 12
Datum: 14.08.1952
Umfang: 12
fiocfc-Uiifar-Sraucmag Wenn unter den Strahlen der warmen Sommersonne in der Natur draußen die Saa ten gereift sind und die Ernte der Vollen dung entgegengeht, dann feiern wir in der Kirche die Vollendung eines Gnadenlebens, das unter den Strahlen der Gnadensonne Jesus Christus zu übernatürlicher Segens fülle gereift ist: das Fest der Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel. Wie so ganz verschieden sind doch die Gedanken und Ge fühle, welche das Wörtchen «Himmel» in den Menschen wachruft

! Die einen verziehen den Mund zu einem überlegenen oder mitleidi gen oder auch verächtlichen Lächeln, andere sprechen es grob und roh aus: den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen. Für den bewußten Christen aber ist der Gedanke an den Himmel nicht ein bloßer Wunschtraum oder ein Kindermärchen, son dern Wahrheit und Wirklichkeit. Als Beweis für seine Wirklichkeit, als Zeuge und Bürge tritt kein geringerer als unser Herr und Hei land Jesus Christus selbst auf. Er ist vom Himmel herabgestiegen

und ist wieder zum Himmel emporgestiegen und hat uns Kunde darüber gebracht. An zahlreichen Stellen kommt er auf den Himmel zu sprechen und stellt ihn uns in Aussicht. Er schildert ihn als Hochzeitsmahl, als herrliches Gastmahl, als ein Thronen und Herrschen im Reiche Gottes, als Lohn für ein gottgefälliges, mit guten Wer ken erfülltes Leben: Ich war hungrig und ihr habt mich gespeist, durstig und ihr habt mich getränkt... geht ein in die Freude eures Herrn! Und oft hören wir Worte wie: ihrer ist das Himmelreich

die Menschheit sich ihr ewiges Ziel, ihre wahre Heimat, den Himmel, vor Augen. Mancher fürchtet, der Blick auf das letzte himmlische Ziel werde uns blind oder un brauchbar machen für eine energische Ver folgung der notwendigen irdischen Ziele, wie Kunst und Kulturschaffen, Selbstvervoll kommnung und rechte Leibeskultur; das Ge genteil ist der Fall: die Einbeziehung dieser durchgreifenden göttlichen Sanktionen, die Auffassung der menschlichen Arbeit als gott gewolltes Streben nach Erreichung

auch der irdischen Werte erhebt sie eine höhere Sphäre, verleiht ihnen einen übernatürlichen Wert und gestaltet die mit Rücksicht auf Gott ver richtete Arbeit zu einem wahren Gottes- ' dienste um. Auer freilich muß der Himmel erst erkauft und erlitten werden. Wie Maria als Himmels königin erst gekrönt werden konnte, nachdem sie sich unter dem Kreuze als Schmerzens mutter bewährt hatte, wie beim Heiland der freudige Ostersonntag und die glorreiche Himmelfahrt erst nach.den bitteren Oelberg stunden

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Standpunkt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DS/1957/20_12_1957/DS_1957_12_20_6_object_2578886.png
Seite 6 von 12
Datum: 20.12.1957
Umfang: 12
halten, nur ein wenig steif.' Die Laterne'war beim Herd gesessen. Sie wollte nun wieder Atem bekamen die Bilder geheimnisreiches er^vermochte nicht einzudringen in die re- heimwandern übers Joch. Die Grossmutter Leben. Die Gottesmutter selbst kam auf sie ne P lc nte.und_ms Gewirr der grel- war gestorben — zwei Gewänder, eine Schür- zu, bis zu den Knien versunken in tiefblau- len Lilien, ■e und sechs alte Hintergiasbidder hatte Ma- em Schnee, ein goldener Himmel öffnete Der Schnee fiel schwarz

Gestalten der blass-gelben Haar. Sie trat.in den grauschil- Heiligen, die Jungfrau Maria, der jesuskna- . . . ... =, . ... lerndCn Dezembertag; es war nicht kalt, der be una der Nährvater Josef- das schlafende &n f?. t ^gebrannt. Es herrschte milde Stil- Himmel hing rauchfarben nieder, die Bäu- Mädchen, und. im -flackernden Rot hing- P 1 «. ® ab ? rkru f te ^-. me auf den Steilhangen in ihrer stumpfen triumphierend die Sichel» der heiligen Not- Schwärze drängten nah heran, burga, • sie schwebte

noch einmal von der Weltbiihne verschwindet, denn er hat. alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige, sich auf Erden zu behaupten, .und alle Na tionen hassen ihn wie die Bösen'den Guten Wenn es ihnen aber wirklich einmal ge lihgt, ihn zti verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn'wieder mit. den Nägeln aus dem Grabe kratzen möchten. Bon innen ' erhellt. -Das Mädchen, von der Wichtigkeitund dem Ernst seiner fünfzehn Jahre förmlich getra gen, ging steil bergan. In der seidigen Gräüe

war sie blank und wach wie nichts rundum.' Ihre läckroten Backen hatten dieselbe Färbe wie die Füsschen der Schneehühner, die sich vor ihr knarrend erhoben. Als es zu schneien ; begann, war sie schon hoch oben'bei den . Harfenzirben, deren gewaltige Leitier gewalti- . 'ge Äste äüsbreiteten; fn ihnen klang, dunkel der Wind! Fast schwarz flockte'es aus dem . riesigen, einsamen Himmel; erst schwank- ‘ ten die Schneesteme nieder* später wurden - sie zu schrägen Schnüren,' in die Unend-■' lichkeit gespannt

zum Himmel das viele Obst gehörte, das er in die Hand nahm, jeden Herbst und zu anderen Zei ten im- Jahr, meinte, es sei unnütz, in. den Himmel zu schauen, wie der .Gärtner alle Jahre tat. So wusste er kaum, dass - die Wolke für ihn da war. Wenn der Wind den Schimmer der Wol ken-über den Tag zog wie die Pferde den Wagen, hing der Mann im Garten, der. Diener 'des Herrn, mit seinein Gesicht' an wie zu einer Stirn ohne Krone: Die Wolke. Da sah der Herr, wie der Himmel leer war, ohne Glänzen, wie im grossen

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländische Bienenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABI/1954/01_05_1954/ALABI_1954_05_01_29_object_8306325.png
Seite 29 von 40
Datum: 01.05.1954
Umfang: 40
angelötet und ungefähr 1 cm hoch gerade auf gebogen. Das genügt vollkommen und macht nicht viel störenden Schatten. Auch beim Deckel ergeben sich durch die vor „Es gibt mehr zwischen .,Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als die Schulweisheit uns träumen läßt.“ Das ist ein sehr wahres Dichterwort. Auch wenn wir von den rein seelischen Dingen ab- sehen und uns nur mit den natur wissenschaftlichen beschäftigen, gibt es noch genug erstaunliche Dinge, über die wir uns zuweilen den Kopf zerbrechen

. — Wir Imker pflegen gewöhnlich zu sagen: Wenn der Himmel nicht dazu seinen Segen gibt, dann ist alle Imkerkunst vergeblich. Hier wollen wir uns nur mit dem Him mel befassen, den unsere Augen sehen, also mit der Sonne, dem Mond, mit der Wärme und den Wolken und was wir unter dem geschlagenen Leisten starke Schat tenwirkungen, welche bei meinem Deckel nicht vorhanden sind, weil die Gläser in Nuten des Rahmens eingebettet und nur noch verkittet sind. Alles andere paßt sich den Größenverhältnissen

an. Alles soll nur ganz einfach, aber wirklich so lid angefertigt werden und jeder Imker wird damit vollkommen zu frieden sein. Albert Lang, Werfen 108, Salzburg Anmerkung der Schriftleitung: Sehen Sie, verehrte Leser, man hat weder als Imker noch als Bastler jemals ausgelernt. Die Verbesserungsvorschläge für die Herstellung eines Sonnenwachs schmelzers sind durchaus einleuchtend und wir danken dem Salzburger Imkerkame raden, daß er uns seine Bastelerfahrungen mitgeteilt hat. Himmel und Erde .. Regriff Klima

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/07_11_1953/TIRVO_1953_11_07_8_object_7684136.png
Seite 8 von 12
Datum: 07.11.1953
Umfang: 12
, während eine sehr pedantische Katze keine Milch trinkt, es sei denn Rahm! Von den Zubettgeh sitten dieser maßlos Verwöhnten wollen wir schweigen. Bettflaschen, gestickte Kissenbezüge und Daunen deckchen sind das mindeste an Komfort für sie. Ein Fremder, der einst das „grüne Eiland“ besuchte, meinte, seine Vorstellung vom Him mel sei bisher das Leben eines Hun des in einer englischen Familie ge wesen; Katzen lebten hierzulande demnach im siebenten Himmel! E. L ffiille lachen! die „Mutti, weißt du auch, wer schönsten Augen

, aber ich liebe dich.“ Zwei Arme schlangen sich um seinen Hals und eine süße Stimme flüsterte: „Auch ich liebe dich, — doch sage mir, wo wohnt Bill Brown?“ ICommeu Bäume iu xUu Himmel? Ein dreister Kunde Von Carlo Manzoni Herr Veneranda trat in einen Kurzwarenladen und verlangte von der Verkäuferin, die zu ihm hin ging, ein Taschentuch. „Was für ein Taschentuch wollen Sie?“ fragte die Verkäuferin, nahm einige Schachteln von den Regalen und zeigte verschiedene Sorten von Taschentüchern. „Irgendeines“, sagte

standen wir alle um vier Uhr auf, frühstückten, stiegen dann auf den Olavskollen und begannen unser Tagwerk. Als wir beim zweiten Baum waren, gab ich Jens ein Zeichen. Er stützte sich auf seine Axt und fragte mich scheinheilig: „Sag mal, Gunnar, wie ist das — kommen Bäume eigentlich in den Himmel?“ Ich erwiderte: „Was fragst du? Doine Sorgen möchte ich haben! Uebrigens — warum sollten Bäume nicht in den Himmel kommen? Ein Baum tut doch nichts Böses.“ Vor arbeiter Hobson, der uns beobach tete, rief

: „Heda — ihr zwei! Was unterhaltet ihr euch? Macht mit der Arbeit voran!“ Ich sprach: „Sofort, Herr Hobson. Jener fragte mich nur, ob Bäume in den Himmel kommen. Ich bejahte es.“ Mir kommt das aber“, fiel Jens ein, „sehr unwahrscheinlich vor. Da mit ein Baum in den Himmel kom men kann, müßte er doch begraben werden. Wenn man aber aus dem Baum Brennholz macht oder ihn auf chemischem Wege zu hochfeinen, echt australischen Kammgarnstoffen verarbeitet — was kann dann von einem solche Baum i® den Himmel

kpmmen?“r' r Von Gunnar Ankerström Vorarbeiter Hobson wischte sich die Nase am Aermel: „Ueber dies Problem habe ich noch gar nicht nachgedacht. Was ihr für komische Einfälle habt! Was sollen denn Bäume überhaupt im Himmel?“ Meinte Jens: „Schatten geben — was sonst?“ Die anderen Arbeits kameraden, die nun merkten, wie der Hase lief, schmunzelten verstoh len, mischten sich dann aber sehr eifrig in unsere Unterhaltung ein. Fast hätten wir dabei die Früh stückspause übersehen. Auch da nach ging

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1963/31_10_1963/VBS_1963_10_31_3_object_3152033.png
Seite 3 von 12
Datum: 31.10.1963
Umfang: 12
HIMMLISCHE HEERSCHAU „Ich sah eine große Schar, die niemand zählen kann.“ (Offb. 7/9) Die Kirche feiert alle Tage die Feste ihrer liebsten Kinder. Jeden Tag ruft sie uns die Namen der Heiligen ins Gedächtnis zurück. Heute aber öffnet sich der HimmeL „Ich sah eine große Schar, die niemand zählen kann.“ Es ist die Schar all jener, die ihr Ziel erreicht haben. Eine große Schar. Da freut sieh die Kirche wie eine liebende Mutter und hält in heiligem Stolze eine himmlische Heerschau. Das ist der Sinn

geweilt haben, die hier in der Kirche neben euoh gekniet haben. Ihr dürft freudig dabei an euren verstorbenen Vater denken, der für euch geschafft und geschwitzt, für euch gelebt und gelitten hat. Er wird in der großen Schar sein, die niemand zählen kann. Eure liebe Mutter, die in ihren alten Tagen, wo sie nicht mehr lesen und nicht mehr Strickern konnte, immerfort den Rosenkranz durch ihre zittern den Hände gehen ließ, sie hat das Ziel erreicht. Sie hat sich in den Himmel gebetet und federt

jetzt ihr Fest Allerheiligen. Wollt ihr es nicht auch versuchen? Was sage ich? Wollt ihr es nicht auch erreichen? Glaubet doch um Gottes willen nicht, daß die Heiligkeit nur etwas für alte Mütterlein sei oder nur für Ordensleute. Wer auf jede Heiligkeit verzich tet, der leistet auch Verzicht auf die Erreichung seines ewigen Zieles, denn allen, die in den Himmel eingehen, ist ein gewisses Mindest maß von Heiligkeit oder sagen wir besser von Vollkommenheit notwendig. Wer sich aber nur auf Mindestforderungen

, das er für sein Größerwerden an den Tag legte. Sollten wir nun nicht ebensoviel Interesse an unserem inneren Wachstum haben und bekunden? Es gilt doch hier im besten Sinne des Wortes: Tua res agituir: es ist deine Sache, die hier zur Frage steht. Stoßt euch nicht an dem Türpfosten und Aehnlichem in dem Vergleich. Aber wäre nicht durch die tägliche Gewissenserforschung etwas Aehnliohes zu erreichen? Bin ich dem Himmel Darum stehen sie nun vor dem Throne des Lammes, um Gott in ewigem Dreimalheilig zu danken. Sie feiern

Allerheiligen. Dies Fest Allerheiligen ist auch euch be reitet. Darum scheut doch nicht die Drang sale. Sind sie nicht ein Vorzeichen der Aus- eiwähiung, und besonderes Kennzeichen im Paß für den Himmel? Es sind jene, die aus gro ßer Drangsal kommen. Allerheiligen ist auch euch einst bereitet. Darum dürfen selbst eure Fehler für euch kein Anlaß zu dumpfer Verzweiflung sein. Denket nicht, hi einem Jahre vollkommen und heilig weiden zu können. Sagt nicht der Verfasser der Nachfolge Christi

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1957/30_05_1957/VBS_1957_05_30_6_object_3147873.png
Seite 6 von 12
Datum: 30.05.1957
Umfang: 12
Seite .6 „Vqljcsbote* ■Donnerstag, den 30. Mai 1957 AUFGEFAHREN in den Himmel Vierzig Tage lang hielt der Herr nach sei ner Auferstehung verklärten Leibes mit den Aposteln Umgang, um sie von seinem Sieg über den Tod zu überzeugen und die noch Furchtsamen und fleischlich Gesinnten in die Geheimnisse des Reiches Gottes einzuführen. Dann kam die Stunde des Abschieds: „Er führte seine Jünger hinaus bis in die Nähe von Bethanien. Dort erhob er seine Hände und segnete

sie. Und -während er. sie segnete, entschwand er ihnen und ward in den Him mel erhoben.“ Die Apostel konnten es nicht recht fassen, daß der Herr endgültig Abschied genommen hatte. Zwei Engel weckten sie aus dem schmerzlichen Staunen, mit dem sie dem ent schwundenen Herrn nachblickten: „Ihr Män ner von Galiläa, was steht ihr und schaut'gen Himmel? Dieser selbe Jesus, der von euch weg in den Himmel entrückt wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel fahren sehen.“ Damit erschlossen die Engel den Aposteln

den Sinn der Himmel fahrt Christi. Sein Scheiden von dieser Welt ist ein Zeichen der Hoffnung, denn so wie er aufgefahren ist, wird er am letzten Tag „in Herrlichkeit mit all seinen Engeln“ wiederkommen. Zweitausend Jahre nach Christi Himmel fahrt fällt es uns nicht leichter als den Apo steln, im Scheiden des Herrn ein Zeichen der Hoffnung zu sehen. Hat Christus nicht eine hoffnungslos zerfallene Welt zurückge lassen, eine Welt des Grauens und der Trä nen, in der es heute weniger denn je den. Anschein

. In der Todesqual am Kreuz ließ er aus seinen heiligen Wunden sein Blut über die verschlossene Härte un serer Erde fließen. Aber-gerade deshalb, weil wir die Menschwerdung Gottes in ihrer vol len Tiefe eniaessen, ist Christi Himmelfahrt Grundlage unseres Höffens, denn mit Chri stus ist ja unsere menschliche Natur in den Himmel eingegangen. In Ihm hat die Welt schon jetzt einen Zugang zur Ewigkeit ge funden. Darum konnte der Herr in seiner Ab schiedsrede sagen: „Wenn ich aber gegangen bin und euch eine Stätte

, des Heiligen Geistes. In der geschenkten Wirklichkeit diesesöe}'--* stes aber vollzieht sich das große Wunder, daß wir jetzt schon auferweckt mit Christus, mit ihm im Himmel wohnen, wo linsei' Leben mit Christus in Gott verborgen ist. Jetzt lebt die Kirche in dieser Verborgenheit. In der Hoffnung aber blickt sie dem aufgefahrenen Herrn nach. Denn „unser Bürgerrecht ist im Himmel, von wo wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, der unseren armseligen Leib zur Gleichgestalt mit dem Leibe

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/11_11_1939/AZ_1939_11_11_7_object_2612169.png
Seite 7 von 10
Datum: 11.11.1939
Umfang: 10
er ihn. Und einmal im Monat geht er diesen Weg auch um Mitternacht. Aber auch dann findet er ihn ohne Schwierigkeit. Heut« regnet es. Und wie es regnet! Aber man kann nicht an ter Strafen« bahnhaltestelle stehenbleiben, um bei die sem Wetter hier draußen etwa auf eine Taxe zu warten. Also Kragen hoch, Hän de in die Taschen und querfeldein. Cs regnet, als habe der Himmel alle Wasser türen aufgemacht. Alfred eilt im Dunkel über den Feldweg. Plötzlich steht, wie aus der Erde gewachsen, ein Mann vor ihm mit einer dunklen

Schirmmütze, die er tief in die Stirn gezogen hat. „Haben Sie ein Streichholz?' Bei diesem Wetter in dieser Nacht und mitten unter freiem Himmel ein Streich holz, denkt Alfred. Der Mann hat eine heisere Stimme. Alfred reicht ihm die Schachtel. Dem Mann gelingt es, trotz des Regens, schnell die Flamme zu entwchen. Im Licht des Streichholzes sieht Alfred sein Gesicht, ein wenig sympathisches Gesicht, findet er. Alfred klopft das Blut in den Adern. Einhundertdrei Mark und sechzig Pfen nig trägt

Sie mit den Streich hölzern die Tasche mit heraus. Man muß achtgeben auf sein Geld, auch in ' einer solchen Nacht' Alfred steht noch lange im Regen und sieht, wie der Mann im Dunkel ver schwindet. yìmmel unà Hölle Von F. Müller. Als ich neulich über die Straße ging, spielten sie Himmel und Hölle. Ich drückte mich in einen dunklen Winkel und schaute zu. Zuerst verstand ichs nicht. So ein lach war die Technik von Himmel und Me nicht. Da waren neben- und aus einander fünf dicke Rechtecke mit Kreide

auf dem festgestampften Boden aufge zeichnet. Dann kam em langes, schmales Rechteck. Und darauf aufgebaut sieben Areidekreise. Nach und nach brachte ichs aus dem Geschrei heraus: die fünf dicken Rechtecke waren Höllen verschiedenen Grades. Das schmale Rechteck war das Fegefeuer. Und die Kreise waren nach einander sieben Himmel. Alle Buben und Mädchen hatten an scheinend dasselbe Sündenregister auf dein Buckel. Denn alle fingen sie nach dem Tode — mit dem Tode erst begann das Spiel — mit der dicksten unteren Hölle

an. Und alle mußten sie sich nach und nach mit viel Geschrei und wechseln dem Erfolg bis zum siebenten Himmel durcharbeiten. Und das Merkwürdigste war: Diese Arbeit geschah auf einem Bein, nur auf einem Beine hüpfend war es möglich, sich durch die Höllen in den Himmel aufzuschwingen. Wer innerhalb der Kreidefiguren auf zwei Beinen zu stehen kam, der mußte ^ unter unerbitt lichem Hallo zurück in die Figur, aus der er kam. Eins nach dem anderen von den Mä deln und Buben hüpfte unter scharfer Aufsicht

19
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1942/10_06_1942/NEUEZ_1942_06_10_3_object_8177545.png
Seite 3 von 4
Datum: 10.06.1942
Umfang: 4
sie in das Privat auto des Mister Roach um, und wenn ich mich nicht sehr irre, kam sie, kurz bevor wir die Ranch erreich ten, in einem anderen Auto wieder zurück. Am Steuer saß einer von diesen verrückten Cowboys, von denen es da draußen wimmelt, und sie bogen ungefähr zwei Kilometer von hier in einen Neben weg ein. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann, Sir!" Tom kann seine Erregung kaum noch meistern. „By Iove! Sie hat uns der Himmel geschickt, Mann!" schreit er, ganz verrückt vor Freude. „Da, da, nehmen

, an euch liegt der ganze Erfolg! Eure Geigen, eure Klarinetten und Posaunen müssen klingen, daß die Menscher ' den Himmel schweben. Laßt mich net im St „ gebt's euer Bettes, was auch immer geschieht — blast und fidelt, als ging's um Tod und Leben!" Strauß hat in der Pause kaum Zeit, Adele die Hand zu drücken, da schrillt schon die Glocke. Die Musiker finden sich ein, die Instrumente sind ge stimmt, er hebt die Hand — da gellt aus. dem Theater der Ruf: „Feuer -r- Hilfe — Feuer!" Eine Sekunde fällt bleiern

das wirre Haar aus der Stirn. „Deine Meisterprobe. Johann, war es heute nicht — aber deine Feuerprobe hast du nun für alle Zeit bestanden!" Der Kapellmeister Friedrich Himmel ging ver gnügt durch die Straßen Berlins. Aus einem Haufe hörte er den Gesang seines Liedes „Es kann ja nicht immer jo bleiben, hier unter dem wechselnden Mond..." und da es gerade eine jugendliche Frauenstimme war, die sein Lied sang, erfreute ihn dies sehr und seine ohnedies gute Laune stieg noch weiter. Die Probe des königlichen

. Noch waren die Zetten friedlich und ruhig und wenn auch der Schatten des Korsen sich über ganz Europa zu legen drohte, so lebte man in Berlin immer noch gut und ohne Sor gen vor der Zukunft. Frohes und lautes Leben herrschte in dem Lokal und der Wirt war zufrieden, denn die Persönlichkeit Himmels brachte ihm viele Gäste ins Haus, die sonst picht zu' ihm gekommen wären. Eines Tages befand sich Himmel wieder einmal in jenen Geldnoten, die von einem leichtlebigen Künst ler nicht zu trennen sind. Als daher

die anderen zahlten, tat er, als ob er damit nichts zu tun hätte, jagte dem Wirt Adieu und verließ das Lokal, ohne zu bezahlen. Da dies gut abgegangen war, versuchte er dies ein zweites Mal und da der Wirt wieder keinen Einspruch erhob, Machte es sich Himmel nun mehr zur Gewohnheit, zwar seinen Wein, wie immer zu trinken, aber nichts für ihn zu bezahlen. Zwar schien der Wirt dieses eigentümliche Ge- haben seines Gastes nicht zu bemerken, aber wenn dieser fort war, schrieb jener sein säuberlich die Schuld

20
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1961/04_11_1961/DOL_1961_11_04_9_object_1607905.png
Seite 9 von 24
Datum: 04.11.1961
Umfang: 24
!‘Beginn: ab* 14,00 Ulir. DOLOMITI ST. ULRICH: Samstag:. (?) „La wtorla 41 Tom Dooley 44 . Beginn;. 15;,00 17.00. 31 4 00 Uhr. Sonntag: um 15.00 und 17.00 Uhr: (•) „Amore dl una Geisha?, mit Viktor Mature. Um 21-.00 Uhr: „Der Betlelsfudeiit 44 ASTRA-KINO STERZING: Samstag: ( i# ) „Afrodite. Io dei. dell’amore 44 . Beginn 17.00. 10.00 21.00 Uhr Sonn tag : (•*) „Amerlcn dl notte 44 um, 17.00, 10.00 und 21.00 Sonntag um 14.00 Uhr: (*) „Himmel ohne Sterne 44 . Bruneck, Samstag,‘4, und’äonntnr», 5. Nov

der Seinen, die schon „hinübergegangen“ sind. Doch Hand aufs Herz! Können viele von uns als erwachsene und denkende Menschen, den Himmel, so wie er vielfacht vorgestellt wird, wirklich im Leben und im Alltag ernst nehmen? Kann man für jene mehr oder weniger chimären- hafte Vorstellung im Ernst alles einsetzen? Das verlorene irdische Paradies geistert in unserer schlecht beratenen Phantasie mehr oder weniger wie das Schlaraffenland des Märchens. Und der zu erwartende Himmel? Ein großer Audierizsaal, prunkvoll

ausgestat tet, wie man will. Der Thron Gottes an dem einen Ende und die „Seligen“, die ihn ewig „anschauen“... Ehrlich gestanden: so erin nert er allzu sehr an manche feierliche, lang weilige Versammlung oder an pathetische, zu länge Reden... Man durchsteht die Lange weile aus Tugend und fürchtet nicht, sondern ersehnt das Ende! Man kann über deh Himmel vernünftig re den, nur'wenn'man von dem ausgeht, was Gott selbst uns i-äuf die eine oder andere Welse in seiner ! Öffenbarung mitteilt

. Wenn wir die Gedanken der Heiligen Schrift eini germaßen nach dem Inhalt gruppieren, bleibt unsere Phantasie, im Grunde unbefriedigt. Der Himmel wird oft verstanden als der obere Teil des Wöltengebäudes, das Firmament, der Luftraum zwischen Firmament und. Erde (z. B. „die Vögel' des Himmels“). Man dachte in alten Zeiten an mehrere Himmelssphären oder Kugeln. All das interessiert uns hier nicht. — Der Himmel ist weiterhin: die Woh nung Gottes mit dem Thron Gottes, oder der Himmel selbst Ist sein Thron und die Erde

der Fußschemel. Dann ist er die Wohnüng der Engel, jener überirdischen, geistigen geschaf fenen Diener Gottes. Der Himmel ist die Wohnung des Gottessohnes: er ist dort beim Vater vor der Menschwerdung, kehrt als Gott und Mensch in den Himmel zurück und sitzt dort zur Rechten des Vaters. Vom Himmel kommt der Heilige Geist. Vom Himmel kommt der wahre Segen. Der Himmel ist schließlich auch der Ort der seligen Menschen. Das Neue Testament spricht oft vom Him mel als. dem'Ziel 1 der durch, Christus erlösten

21