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Innsbrucker Wochenblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1807
Umfang: 8
sind in mehr als einer Hinsicht merkwürdig. Sehen wir auf der einen Seite das französische Heer einen ungewöhnlichen Wir Verstand finden, dann überzeugen wir uns doch wieder auf der andern, daß die Russen nur, von einer gegen die Franzosen feindseligen Natur be« günstigt, bis jetzt ihrem Schicksale entgiengen. Der Anblick einer Armee, die mit allen Schwier rigkeiten eines unwegsamen, von Morasten und Wäldern durchschnittenen Landes, mit einer unr günstigen Jahrszeit und einem unfreundlichen Himmel

« Herrn im Augenblicke der Entscheidung entwirft, ward durch eine unfreundliche Natur, durch bo- denlose Wege, und einen launigen Himmel ber kämpft. Den Geist, der bey Arkole, Lodi, den Pyramiden, Marengo, Austerlitz und Jena grö« ßere Feinde wie ein Wetterstral zu Boden schlug, lähmt, mau kana es nicht ohne ein gewisses Ge fühl von Entrüstung lesen, eine Schneewolke, die den Himmel verfinstert, und die Kämpfenden in Dunkelheit hüllt. Die franz. Arinee war unter ihrem sieggewohnten Feldherrn imer

Faust die zarten mittäglichen Blüthen und Früchte unserer Kultur, unserer Humanität, und unserer freund« lichen, geselligen Wohlhabenheit, an denen Jahr« hunderte pflanzten, zerdrückte! Mit Eifersucht sah immer der hungrige Bewohner der armen Eisländer auf den schönen Reichthum, den ein freundlicher Himmel mit Wohlgefallen über den weichen und üppigen Süden ausstreuet. Wir können alle im Westen und Süden nur einen Wunsch haben, nur dasselbe Gebet zum Himmel senden, das übrigens weniger dem guten

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Innsbrucker Wochenblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 08.01.1807
Umfang: 4
alle an; empfehlt allen die Eintracht und Einigkeit unter den Familien,und feutrt sie gegen die Feinde des Landes, deren Macht die Altäre und unfern Thron einstürzte, zum Kampfe auf. Entzündet mit dem Feuer der ruebe zum Vaterlande und zur Erfüllung der bürgerlichen Pflichten ihre Herzen. Stellet dem ganzen Volke unsere Unschuld vor, und ver sichert dasselbe, daß wir Hilfe, die uns unsere gerechte Sache verbürgt, vom Himmel zu ge wärtigen haben. Erhebet eure Gebethe in den Kirchen zu dem Allerhöchsten

, der Himmel möge den unüber-. windiichen Napoleon erhalten, und danket Gott für'die Tage seines Lebens, die den Pohlen so theuer sind. Er ist derjenige, den uns der Him mel zun Verthetdigung unsers Vaterlandes her- abgesandt hat, um unsere Unterdrücker zu bän digen unv zu züchtigen. Dieser mag unsere Fein de demüthigen, so wie sie unsere Nation, die von jeher in Freyheit lebte, zur Knechtlchaft vor ihren Thronen fortdauernd zwingen wollten. Durch den Schutz des unüberwindlichen Helden belebt, wünscht

ein Opfer des Todes oder einer schändlichen Knechtschaft werden dürs ten; die Gotteshäuser würden mit Verachtung bedeckt und ihre Habe und Gut zur Beute der Feinde werden; Feuer und Schwere würden im ganzen Lande die schauderhaften Spuren des Todes, der Verherungen und des Elendes zu- rückiassen. So redet das Volk an: hebet die Hände gegen Himmel, io wie einst der Ge, sandte Gottes Moses gethan, und erstehet für unsre Fahnen den Sieg, um alsdann im Ge nüsse der Freyheit und des Friedens

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Innsbrucker Wochenblatt
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Seite 8 von 8
Datum: 16.02.1801
Umfang: 8
An den Wucher. (Von Hrn. Jos. Wenzel Rautenkranz, Jurist auf der hohen Schule zu Jnusbruck.) Welch schadenfroher Dämon umschwebte mit Der Bosheit vollen Schaale gefüllt vom Gift Der tiefsten Hölle einst um deine Wiege? — O eiserne Menschen - Geisel!' Ein Unhold muß deiu Vater, die Mutter die Verzweiflung, eine Natter die Saugamm', und Die Schadenfreude deine Freundinn Seyn; denn dich flöh'n selbst die wilden Tiger. Der Zorn der Allmacht donnerte schrecklich durch Erbebter Himmel ernste Gewölbe

Mutter Hände ringt, zum Himmel verzweifelnde Blicke flammet? Schwebt nicht das Bild des liebenden Vaters stets V« dir/ den m der Kinder Kreiß, die um Brod Rings heulten, die Verzweiflung riss, und Durch fein Gehirne die Kugel jagte? Erblickst du nicht die zärtliche Mutter» die Mit wilder Flut dort kämpfet? Noch länger sehn Der Kinder Noth, und doch nicht helfen Können, zerfleischt' ihr schon blutend Herze, Der Menschen Engel weinen, und schrecklich rollt Der Orcan der Flüche von Dorf zu Dorf

Dich doch. — Ha! können deine Schätze Ruhe der Seele nicht blinken ? — Armer! —- Ha, lächle nun auch! fleh nun die Thränen der Gekränkten Greise! Hör nun das Jammern der Verlaßnen Wittwen, Mütter, Waisen! Sieh nun des Elendes blut'ge Opfer! Hör'höre! schrecklich — fürchterlich tönt schon dis Gerichtes Waage— schrecklicher rollen des Gerichtes Donner über dir; schon Donnert durch Welten des Herr» Posaune. Siehst dort den Richter—Himmel umstrvmen ihn— Im Strahlenthrou mit flammendem Scepter der Gerechtigkeit in mächt'ger Hand

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