Nothburga, die heilige Jungfrau und Dienstmagd : ein Lehr- und Gebetbuch für Jungfrauen des Bürger- und Bauernstandes
Sund büßest, und neue zu begehen dich enthaltest, was Aue? soviel ist, als gut sterben lernen. , c. Auf das Gericht folgt entweder geschwind nach der Buße im Fegsener, der Himmel , oder Hölle; für die in der Gnade Gottes Befundenen de Himmel, für die in der Todsünde Befundenen 01 f Hölle. Das also ist der letzte Verlauf beim Mensch^ wie er gelebt, so stirbt er; wie er gestorben , so fäh. er, und wie er gefahren , so bleibt er ewiglich — eIlt weder im Himmel oder in der Hölle? — Im Himmel
! Was ist der Himmel? Der mel ist der Sitz der Pracht und Herrlichkeit Gott der Aufenthalt, welchen er den Engeln und denen ^ reitet hat, welche in seiner Furcht gewandelt, und seiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind; er ist ® schönste, reichste, wonnigste, vornehmste und umfaE reichste Ort; er ist, mit einem Worte ausgedrückt, da Meisterstück der Allmacht Gottes. ^ Wir mögen uns den Himmel so schön, so reich u so herrlich vorstellen, als wir im Stande sind, er j trifft unsere Vorstellung dergestalt
, daß der hl. Apoll. Paulus, dem Gott einige Strahlen vom Himmel M ließ, uns nicht Anderes sagen kann, als: „Wasr^ Auge gesehen, kein Ohr gehört hat, und in keines 3P schm Herz gekommen ist, das hat Gott denen bereits è»e jbn lieben. ' Im Himmel gibt es nur Freuden, U zwar so reine und heilige Freuden, wie sie unsere Einbildungskraft hienieden nicht zu denken vermag, Der das höchste Glück der Seele im Himmel wird Mn, Gott zu schauen und seiner Herrlichkeit theilhaftig sein. „Im Himmel zu sein und Gott
eine Viertel ende lang zu schauen', sagt ein Geisteslehrer, „ist ein Ikößeres Glück, als alle Königreiche der Erde ein Jahr hundert hindurch zu besitzen. Was wird das sein, Gott jjtt sehen, und seiner für immer theilhaftig zu sein.' Es gibt kein Glück im Himmel, welches nicht auf der höchsten Stufe steht; alles, was glücklich machen kann, Mrd unendlich sein. Das Herz wird dort immer von Mer sanften Entzückung hingerissen; immer von Strö men der Wonne und Freude, welche aus dem Anblicke Bottes hervorgehen
, ohne jegliche Unterbrechung und ^We allen Ueberdruß umwogt sein. Wenn du, liebe Leserin? über diese Herrlichkeit und Glückseligkeit des Himmels öfter Nachdenken wolltest, Nrde es dich nicht mit Muth erfüllen, durch ein gutes Men eines seligen Todes, und dadurch des Himmels würdig zu machen? „Wenn die Mühe, welche M euch um den Himmel geben müsset, euch schreckt, so Dge euch die Belohnung aufmuntern', sagt der heilige ^gustin. Ja, deine Mühe wird bald ein Ende haben; dein Glück und deine Freude im Himmel