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Maiser Wochenblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 18.06.1904
Umfang: 12
konnte, _ ' 1 . Die Zahl der Personen, die sich an Bord des. wird ,,vi:,oMltaW Der Vorntaxsch gegen Port Arthur, ' Ticntsin, 15. Juni. Nach einer atiS rus sischer. Ouelle.stannnenden Meldung sollen am Montag vierzigtausend Mann, die -znin Entsatz von. Port Arthur bestimmt 'wären, Taschitschao passiert, haben. . . Die )agd nach dem Glück. Skizze aus. dein modernen Leben von Max Treu. . - . iNachdriick vkrbotkn.) Dreißjgtänscnd Mark! Und mühelos ge wonnen! . , Herr Hermann Stellseld dehnte sich behag

der Einwanderungs-Behörden sich nahezu verdoppelt hat. Durch die nie drigen Fahrpreise sind Einwanderer-Elemente Herr Hermann Stellseld erhob- sich vom Sessel uttd ging mit einigen hastigen Schritten im Zimmer- auf und nieder. . - Dreißigtausend.Mark.hätte ct>an der' Börse mit einem Schlag aewontten, damit wär der Anfang gentacht. - Nun ' sollte es anet) mehr tverdcn! Früher freilich hatte er nicht an- der Börse spekuliert, sein Geschäfdnährte ihn auch ohne das; reich allcrdiitgs würde er dabei

nicht -werden. Vor Jahren hatte er eilt kleines Bankgeschäft, gegründet; sogenattnte „kleine Leute' Bäcker , Schlächter, Schuhtnachgr. täusettdinal gesagt!' brachten ^ ihin ihre Ersparnisse und vertrauten sie ihm an, auf das; sich Zins - zunt Zins,füge; Und Herr Hermann Stellseld hatte das in ihn gefetzte -Vertrauen, stets glänzend! beivährt; nach alten,; soliden Grundsätzen führte er seiit Geschäft; er tvar'.'ein-, sorgsättter Vertvalter, her g'f den Nutzen der Kuitden sah, und diese waren.mit ihm zufrieden, iveil

Hermann Stellseld einmal. ganz ingrimmig das Los . dieser Leute mit dem . seinen verglich, da . wär sein 'Geschäfts freund, Herr Friedrich Halter, Dazugekommen, uttd als er diesem seinen Uttmut. gestanden, war die Antwort gewesen:. „Narr, so mach es doch auch wie jene! Ich hab' dir's_fchon „Ich. soll — - „Dein Glück an der Börse.. versuchen, natürlich!' . . „Däs-vcrträgt.-sich..'nicht mit meinen Ge- schäftsgr'undsätzen, und da sind.schon mehr, .ruiitiert als glücklich getuopden!' . „Gut, so bleibst

bii; ivas dti bist, ein ärmer ; ’ Das aber wollte Herr Hermann Stellseld nicht bleiben. Von Sttmde ztt Stunde ivttchsen Unzufrtcdeitheit tmd Ehrgeiz in ihm: lockett- der ttttd lockender stellten sich die Bilder seiner - erregteit Phantasie vor sein Auge: eine Herr liche Villa .in der . clegaüten Bellevuestpaßc, eittevürnAlttt.eEqnipagekreichgaloiticrteDiettcr. s- -Und. so ' versuchte er's ..mit deut . Glück. Die heutige Nummer ist 12 Seiten? sturst. I -Stl W -■Vil

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Maiser Wochenblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 18.06.1904
Umfang: 12
(+ 79). Nach der Staatsange hörigkeit teilten sich die Anwesenden wie folgt: Deutsches Reich 7654(+516), Oesterreich 4319 (Z- 152), Ungarn 957 (+ 210), mithin Oester reich-Ungarn insgesamt 5276, Rußland 1779 '(+21), England 465 (+ 4), Amerika 277 (+15), Hottand 152 (+ 13). Frankreich (150) Mit leisem Stöhnen sank er in den Sessel. * . . * ',>■ ' * . .. Und wieder war, eine Zeit in das Land gegangen. Man munkelte davon, daß Herr Hermann Stellfcld ungeheure Verluste erlitten ■ haben. müsse und das; es daher ,ein Gebot

der Vorsicht sei, den ihm bisher anstandslos ge währten Kredit in Zukunft möglichst zu bc- schränkcn. Zwar war er seinen laufenden Verpflich tungen bisher noch- immer pünktlich nachge kommen ,, aber— aber — nian munkelte doch < ' , Auch der.Ulnbaü und Ausbau seines Grund stücks in der Bellevuestraße schritt nur lang sam vorwärts; es kostete -gar viel, und die Baumeister ivottten -keinen Kredit gewähre» — sie hätten, wohl auch voll jcncn^ Gerüchten gehört. > Herr Hermann Stell seid saß vor- feinem

auf seiner Stirn, immer heftiger hob und senkte sich seine Brust. - + Da wurde ihm einer seiner Kunden ge meldet, der Schlächtermeister Hildt. Herr Hermann Stellfcld fuhr sich mit dem Taschen tuch über die Stirn, trank hastig einen Schluck Wasser und ging dem -Eintretenden ruhig entgegen. - , ** ' ,,'Güt Morgen!' „Guten Morgen, Herr Hildt, nelgnen Sie Platz!' ■ ' ' ' ' • . ' •' „Ich danke! Mein Geschäft, dauert nicht lange!' ,. „Woinit kau» ich Ihnen dienen'?' „Kurz und bündig: ich möchte meiue^Jhnen

übcrgcbencii 15000, Mark zurückhaben!' „Aber selbstverständlich, bester Herr Hildt l Wenn. Sie die Summe brauchen, in vierzehn Tagen steht sie Ihnen zur Verfügnilg!' - „So lange- kann ich nicht ivarlen, ich muß das Geld eher haben!' . „Nun, sagen wir in drei Tagen!' „Das geht auch nicht a»! Ich habeJhiieii die Summe doch nur zur Aufbewahrling als Depot übergeben — ich muß sie doch demnach auch zu jeder-Stunde zurückerhalten können!' Wieder trar Herrn Hermann Stettfeld der Schweiß auf die Stirn. ; „Gewiß

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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 18.06.1904
Umfang: 12
auf aber-dieses sollte nach dem - Geschmack Hermann Stellfelds umgebaut werden, und nun. ivaren Maurer und Zimmerer, Tischler Hub Schlosser darin beschäftigt, um für den reichen Plann ein behagliches Hei», zu schaffen. Herrn Stellfelds Kunden aber ivaren noch immer die „kleinen Leute'. Sie hatten jetzt erst ein rechtes Vertrauen zu ihren, Bankier gefaßt. Der Mann hatte so. etivas mit dem guten - alten König aus der Sage gemein: Alles was er anfaßte, wurde zu Gold. Ihre ihm vor Jahr und Tag einge lieferten Kapitalien ivaren zu recht

hübschen Sümmchen angewachsen, alle etwa gewünschten Zahlungen wurden prompt geleistet — kurz, diejKuuden waren zufrieden mit ihrem Bankier. Und Herr Hermann Stellfeld war es nicht minder, mit sich selbst. Behaglich rieb er sich die Hände, ivenn er in seine dicken Bücher schaute; am behaglichsten aber fühlte er sich, ivenn er in seinen, Grundstück in der Belle» -vuestraße. dem fortschreitenden Bau zusah. . Er hatte es doch zu etivas gebracht! Und nun wollte er noch dencketzten großen Schlag tun

; schließ lich Ilnschaffuiig der nötigen Gebrauchsgegen- ständc für die .Kurhausrestauration, als Gläser, Geschirr, Silber, Kupfer etc., soivie Verzin- nung des Kupfergeschirrs , und Versilberung großen Uttternehiuens bringen inußte — es handelte sich um viele Hundcrttauscnde. Herr Hermann Stellfeld ivar tief n, Ge danken versunken. Wie kam es nur, daß ihm gerade heute ein altes, gutes Bibelivort nicht aus dem Kopfe wollte, das ihm neulich seine alte Mutter gesagt. „Hermaun,' so hatte die alte Frau

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