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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 40
Datum: 18.05.1938
Umfang: 40
Hermann Görings Befehl in Linz: „Die Arbeit beginne!" AmFreuag vormittags eiöffnete Ministerpräsident ©eneralfelbmnr« schall Göring persönnch die Arbeiten zu den in Linz geplanten Bauten der Neichsweike Hermann Göring, indem er se>bst die 5>ebel eines schwe ren Baggers bediente, dessen Grei fer dreimal in die Erde niederging. Unser Bildbericht von der fest-ich geschmückten Baustelle bei St. Pe ter, einem Borort von Linz, gewährt einen Blick aus die Tribüne, auf der Hermann Göring am Rednerpult

steht. Als Ehrengäste waren Gau leiter Bürckel, Riichsftatthalter Dr. Sepß-Inquart und andere füh rende Männer von Partei, Staat und Wehrmacht im Lande Oester reich zugegen. Reä.ts von der Tri büne sieht man den 100 Tonnen schweren Bagger. (Scherl-Bilderditnst-M.) „Unser Hermann." Generalfeldmarschall Göring war in den letzten Tagen zum zweitenmal in Oesterreich, um persönlich das Zeichen zum Arbeitsbeginn bei einer Reihe von großen Unternehmungen zu geben. So tat er den ersten Spatenstich

zu dem großen Hüttenwerk, das in der Nähe von Linz errichtet werden soll und seinen Namen führen wird, ebenso bei den zukünftigen Flughäfen in Hörsching bei Linz und in Schwechat bei Wien und zum zukünftigen größten Kraftwerk Groß-Deutschlands, dem Tauernwerk im Oberpinzgau. Aus diesem Anlaß erinnert man sich wohl gern des ersten öffentlichen Auftretens Hermann Görings in Oesterreich. Dies war am Stadtplatz von Wels, wo der Generalfeldmarschall mit der Bitte des Bürgermeisters begrüßt wurde, er möchte

jetzt auch „unser Hermann" sein, so wie er im Altreich als einer der volkstümlichsten führenden Männer allgemein ge nannt wird. Wenn damals die Oberösterreicher diesen Appell an die Volksverbundenheit Hermann Görings mit Begeisterung und Jubel bestätigt haben, so steht es uns Tirolern nicht schlechter an, von „unserem Hermann" zu sprechen. DennderGe- n e ra l f e l d m a r s ch a l l stammt mütterlicher sei t s a u s Tiroler V a u e r n g e s ch l e ch t. Hierüber berichtet uns ein Mitarbeiter in Reutte

konnten und zog im Sommer als Wanderarbeiter in die Ferne, indessen die Familie zu Hause die Wirtschaft versorgte. Wie manche andere seiner Verufsgenoffen ließ sich Peter Paul Tiefenbrunn um die Mitte des 19. Jahrhunderts in München nieder und erwarb dort aus seinen Ersparnissen ein Kaufgeschäft. Seine Tochter Franziska Tiefenb-runn heiratete den kaiserlich deutschen Ministerresidenten Göring und wurde die Mutter Hermann Göring s, des heutigen Generalfeldmar schalls und Ministerpräsidenten. Der Vater

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 15.06.1932
Umfang: 10
„Den Rest kannst du dir denken", schloß Hermann seine erste und einzige Liebesgeschichte . . . Nach einer langen Pause fragte ich: „Und dann?" „Was dann?" „Ich meine den Bau des Luftfahrzeuges." „Ah so (wie aus einem Traum aufwachend), sehr ein fach. Am nächsten Tage erzählte ich meinem Chef, daß ich mich selbständig machen würde. Er gratulierte und teilte mir mit, daß sie wohl bald würden zumachen müssen. Der alte Mann hatte eine Träne im Auge als er es sagte. Ich erbot mich, eine Anzahl

Wochen später feierten wir Hochzeit. Bei der Gelegenheit übergab mir Herr Kersting eine zweite Million. Theas Mitgift!", war alles, was er sagte . . . * Lüneburger Heide, Ostern, 5. April. Endlich ein Tag für mich! Hermann und Thea sind gestern Abend nach Dortmund gefahren, um Ostern beim Vater zu feiern . . . Erst morgen nachmittags wollen sie mit dem alten Herrn zurückkommen, um am Dienstag hier den Namenstag von Hermann fest lich zu begehen. Ich freue mich, den Herrn Bankdirek tor kennen zu lernen

und bin gespannt, welchen Ein druck er auf mich machen wird. Aber ich will fortfahren, die Ereignisse dieser wahren Geschichte der Reihe nach zu erzählen. In Hannover erwartete uns Thea an der Sperre. Sie war in einem dunkelblauen Chauffeuranzug. Aus dem runden Gesicht, in das ein kleines Stirnlockchen sich kräuselte, schauten zwei dunkle Augen mich, wie ich meinte, erwartungsvoll an. Hermann stellte uns ge genseitig vor. „Meine Frau Thea — mein alter Freund und Kriegskamerad von der Fliegertruppe: Hauptmann

. Mein Gesichtsausdruck war hager — hatte ich doch wahrhaftig feit Wochen, heute zum ersten Mal mich satt essen können. Arbeitslos! Bitte zu bedenken! Meine Wirtin, Frau Schmitz, hatte auch nichts zu lachen mit einem fett zwei Jahren erwerbslosen Mann und drei unmündigen Kindern . . . Aber, wenn Thea vielleicht etwas enttäuscht war, wie ich vermute, so wußte sie es unter einem liebenswürdigen Lächeln zu verbergen. Die ses — ich meine das Lächeln — wurde sogar aufrich- ng, als Hermann beifügte: „Unser erfolgreichster

Kampfflieger. Ich glaube, er hat wohl 50 Gegner ab- geschonen und dafür den Orden „Pour le merite" erhal ten." Da sah ich ihre Augen aufleuchten. Ach suchte das Lob abzuschwächen, indem ich er widerte: „48 wurden mit Sicherheit nachgewiesen, aber vas war Glück, weiter nichts? Ihr Mann, gnädige Frau, war jedenfalls auf dem besten Wege, mich zu überholen, als ihn das Mißgeschick traf." '..Abgeschossen zu werden", fügte Hermann lachend bei. »Aber du gingst mit einem Gleitflug hinter den sanglichen Linien

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 30.03.1938
Umfang: 20
de P. Sonntag, 3. Richard. Montag, 4. Ifidor B. Dienstag, 5. Vinzenz. Mittwoch, 6. Sixtus B. Hermann GSring in Oesterreich. Die Triumphstraße, die vor wenigen Tagen den Ein zug des Führers in sein Oesterreich gesehen hat, erlebte nun auch die Fahrt seines getreuen Mitkämpfers und Schildhalters, des preußischen Ministerpräsidenten, Prä sidenten des Deutschen Reichstags, Beauftragten für die Durchführung des Vierjahresplanes und Generalfeldmar schalls der deutschen Luftwaffe Hermann Gering. Hermann Göring

wurde 1893 in Nosenheim in Bayern geboren, war im Kriege Fliegeroffizier, wurde 1915 abgeschossen und verwundet, kehrte 1916 an die Front zurück und wurde als einer der erfolgreichsten Jagd flieger 1918 der Nachfolger im Kommando des berühm testen deutschen Kampffliegers Freiherr v. Nichthofen. Er wurde mit dem höchsten deutschen Orden „Pour le merite" ausgezeichnet. Der NSDAP, schloß sich Hermann Göring schon 1922 an und wurde 1923 bei der Feldherrnhalle in München schwer verwundet. Bei Nacht

des ehemaligen Nordwestbahnhofes in Wien hielt Generalfeldmarschall Göring vor 20.000 Zu hörern eine große Rede, in der er zunächst einen Ueberblick über die politische Vorgeschichte des Anschlusses gab, hier auf das wirtschaftliche Aufbauprogramm für Oesterreich mit sehr weitgehenden Einzelheiten verkündete und schließ lich die Bedeutung der Volksabstimmung mit einem Aus blick auf die Zukunft beleuchtete. Hermann Göring erinnerte daran, wie ergreifend es oft war zu beobachten, wenn der Führer

. Der Redner schilderte dann ausführlich Inhalt und Sinn der Abkommen vom 11. Juli 1936 und vom 12 Feber 1938, den Wortbruch Schuschniggs und seinen versuchten Wahlbetrug, von dem Hermann Göring erklärte, d a ß e r nochdieGerichtebeschäftigenwürde. Weiter hin beschrieb der Redner den Vegrüßungsjubel, mit dem der Führer an der Spitze der deutschen Truppen als Be freier empfangen worden ist und gab seinem Bedauern Ausdruck, daß er in dieser Zeit pflichtgemäß in Berlin bleiben mußte und diese erhebenden

Zeiten nicht in Oester Seine großartigste Leistung ist wohl die Schaffung der neuen deutschen Luftwaffe, die er aus dem Nichts in wenigen Jahren zu einer der modernsten und stärksten Luft streitkräfte der Welt gemacht hat. Außerdem hat ihm der Hermann Göring. reich mitmachen konnte. Er schilderte ferner die Verhältnisse j im Deutschen Reich, wie sie vor dem Umbruch im Jahre 1933 waren und den planvollen Wiederaufbau, den die nationalsozialistische Bewegung in Deutschland vollbracht hat, und wies

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 20.07.1932
Umfang: 10
„Was gibts denn hier?" wollte Hermann wissen. „Ist ein Polizist in dieser Siedlung!?" schrie der Dorfdienstmann. „Lieber Herr Oberpolizeikommissär", sagte Hermann ruhig, „ich bin alter Fliegeroffizier und hier erlaube ich mir vorzustellen: Mein Freund, Hauptmann Karl Förster E. K. I mit Strahlen. Wenn Sie im Kriege waren, werden Sie sich erinnern, daß sein Name mehr als einmal in den Berichten aus dem Großen Haupt quartier porkam." Das wirkte. Die vier Dorfgrößen wurden ganz still und zogen

sogar die Kappen ab. „Also", fuhr Hermann fort „hier in der Siedlung sor gen wir selbst für Ordnung. Nun erzählen Sie aber, was bei Ihnen vorgefallen ist." Nun nahm der eine Bauer, die Kappe in der Hand, das Wort: „Entschuldigen, Herr Hauptmann, aber meine Tochter ist von Arbeitern überfallen und miß handelt worden. Sie hatte gestern abend mit ihrem Bräutigam einen Spaziergang gemacht und auf de:n Rückwege fielen drei Kerle über sie her. Ihr Bräu tigam kam gegen 12 Uhr heute nacht zu mir gelaufen

. Wir liefen sofort hinaus und fanden sie bewußtlos auf dem Felde liegen. Die Kleider waren ihr größtenteils abgerissen." „Sind Sie sicher, daß es Leute aus der Siedlung waren?" fragte Hermann. „Wer könnte es sonst gewesen sein? Drei von euren Arbeitern hatten schon im Dorfe Radau gemacht, als der Wirt sie auf die Straße setzte." In der Tat stellte sich heraus, daß drei vonden neu ein gestellten Kräften nicht nach Hause zurückgekommen waren. Zwar hatte der Hausmeister ihnen schwer auf die Seele gebunden

. Sobald Hermann die Sachlage erfahren hatte, ging er zum Telephon und rief das Polizeipräsidium Hannover an. „Hier Fabriksbesitzer Ban den Kamp. In Dinkelshausen ist ein schweres Verbrechen begangen worden. Drei junge Burschen von unserem Werk stehen im Verdachte, die Täter zu sein. Bitte sofort eine tüch tige Kraft zu senden, um die Uebeltäter zu fassen. Sie treiben sich noch in der Gegend umher." Darauf griff er in die Tasche und gab dem Vater einen Fünfzigmarkschein. „Hier, lassen Sie sofort

einen tüchtigen Arzt kommen für das Mädchen. Hoffentlich erholt es sich bald wieder. Und Sie", damit wandte er sich an den Polizisten, „machen sich am besten möglichst bald auf die Suche nach den Halunken. Wenn Sie die Kerle fangen, so kann das für Sie viel bedeuten. Aber zuerst stärken Sie sich etwas, Herr Wachtmeister! Ho len Sie uns doch einen guten Steinhäger!" Damit hatte Hermann endgültig das Herz der einfachen Leute gewonnen. Wir gingen heim und legten uns noch ein Stündchen hin . . . Donnerstag

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 14.01.1939
Umfang: 10
er die Zeitung nieder, geht zum Schreibtisch und taucht die Feder ein. „Liebe Mama! Ich bin sehr betroffen durch diesen raschen Um schwung der Dinge. Es wird aber doch zum besten von Annerl und uns Men sein. Ich komme in etwa vier Wochen nach Hause und hoffe, Layos mit- 'zubringen. Herzlichen Gruß Dein Karl." Das beigefarbene Auto legt ferne Gummiräder rnit einem seinen Knirschen an die unterste Stufe der Hotel terrasse urrd stoppt. Hermann springt vom Steuer, taucht mit dem Oberkörper in das Innere

des Wagens greift nach Mütze und Handschuhen. Dann schließt er greift nach Mütze und Handschuhen. Danrr schließ er den Wagen ab. Wie er in seinem elastischen Gang die Treppe hinaufsteigt, fliegt sein suchendes Auge über die, die da sitzen. Es ist ein wildes Durcheinander grell ster Farben urrd Stimmen. Aus den weitoffenerr Türen, die in eine kühle Dunkelheit führen, kommt Musik. Hermann windet sich durch die Tischreihen und arr Stühlen vorbei. Er hat schon sein Ziel — ganz dort, an: Ende der Terrasse

. Hermann hat den letzten Tisch erreicht. Er hat ein wenig Herzklopfen, das in seiner Stimme schwingt. „Lisa . . ." Sie erschrickt und legt die Illustrierte so rasch nieder, daß ein leeres Wasserglas umfällt und vom Tisch rollt. Hermann fängt es geschickt und lachend aus. „Es würde Scherben gegeben haben, und das soll mir . . . Glück bedeuten." Sie streicht, ganz benonunen, mit der Hand über Augen und Stirne. „Das kann nicht wahr sein —" flüstert sie. „Doch, doch. Warum nicht? Es gibt doch keine Ent

fernungen mehr." Da besinnt sie sich, noch immer halb betäubt. ^ „Hermann, wie — ich weiß nicht — wie kommen Sie — ? Sie müssen sich doch setzen. Sind Sie jetzt erst — ?" Ich bin seit Vormittag hier. Ich habe im Hotel ,-Ostsee" Wohnung genommen." Er sieht sich flüchtig um und beugt sich vor. „Zu viele Menschen! Ich habe meinen Wagen unten —" Da steht sie auf. Er legt den Schal um ihre Schul tern. Dann gehen sie nebeneinander die Treppen hin unter, steigen in den Wagen und fahren meerentlang

, bis der Abend kommt und die Bucht mit ihren Lich tern das Meer säumt. Sie hat ein unendlich erlöstes Gefühl. Ich könnte so mit ihm fahren Tag und Nacht... Und sieht auf seine energischen Hände, die so sicher auf dem Steuer liegen, mit restlos beherrschender Kraft. ,^isa ..." sagt Hermann mit gesenkter Stimme. „Hans... ist tot." Sie erschrickt. „Um Gottes Willen!" Da erzählt er alles, auch von dem mächtigen Ein druck dreser Beerdigung, von dem stummen Spalier der nach Tausenden zählenden Menge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.05.1938
Umfang: 8
Erscheint täglich früh — Redaktion. Verwaltung und Inseratenannahme: Innsbruck, Mentlgaffe 12. — Fernruf: Redaktion: 397, Verwaltung: 89Z — Postsparkaffen konto: A-9760, Postfach 20 Monals-Bezugspreise: Durch Post und Austräger 2.70 RM. Bei Abholen in den Verschleißstellen in Innsbruck 2.40 RM. Für Ausland 5.59 RM. Einzelnummer —.15 RM. — Poftzeitungliste 52 Nr. 113 InnrbrnS, Montag, de« 18. Mat 1838 48. Jahrgang Hermann Göring in Wien Symbol der Arbeit. Symbol des Schwertes Wien. 15. April

. Gestern vormittags traf Generalfeldmarschall Her mann Göring in Wien ein, um den ersten Spatenstich für die großen Bauten der Luftwaffe im Südwesten der Stadt vorzunehmen. Unter dem Jubel der Bevölkerung fuhr der Generalfeldmarsch all um 13 Uhr über die Sim- meringer Hauptstraße und den Gürtel nach Hietzing, ' wo auf dem Küniglberg die Feier vor sich ging. Nach Begrüßungsworten des Reichskommissars von Oester reich Gauleiter Bürckel würdigte Hermann Göring in seiner Rede die Stunde des Wiederaufbaues

und nahm dann den ersten Spatenstich vor. Stürmischer Jubel brauste auf. als nun der General feldmarschall selbst das Wort ergriff: An sich ist der Spaten stich einer Flak-Kaserne, führte Hermann Göring aus, kein besonderer Anlaß, und doch begehen wir ihn in diesem Augenblick besonders festlich. Mit Recht, denn dieser Tag trägt in sich zwei Symbole: Einmal das Symbol der Ar beit und zweitens das Symbol des Schwertes der Wehr! Der Arbeit deshalb, weil es unser Wille war, nach den wunderbaren Tagen

überreichten ihm ein Bild des einheimischen Malers Professor Robert Leitner sowie eine Zeichnung des Führers, ausgeführt von dem Spinnerei arbeiter Wilhelm Scharz, Bürgermeister Pg. Alfred Stanzl lud den Generalfeldmarschall noch kurzen Begrüßungswor ten zu einer Besichtigung der Bäderanlagen ein. Spatenstich in Schwechat In Schwechat wurde Hermann Göring von einer an die Tausende zählenden Menschenmenge empfangen. Ein Musikzug der Luftwaffe intonierte die Hymne der Nation, während der Generalseldmarschall

sen, die sich um den Festplatz drängen, bricht los. Hermann Göring steht aufrecht im Auto, den Marschallstab zum Gruß erhoben. Gauleiter Bürckel begrüßt den Angekommenen. der nun die um den Festplatz aufgestellten Formationen abschrei tet. Darauf begibt sich dev- Generalseldmarschall zum Modell und läßt sich dort von einem Ingenieur und von Offizieren die geplanten Arbeiten erklären. Inzwischen hat Gauleiter Bürckel die Tribüne erstiegen und richtet an Hermann Göring folgende Worte: Herr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.05.1938
Umfang: 12
Baubeginn am Tauernwerk im Kaprunertal — Hermann Göring gibt den Befehl zur Arbeit dnb Zell ■a m € e e, 16. Mai. Vor sieben Wochen verkündete Hermann Göring in Wien im Rahmen einer Großkundgebung in der Nordwest bahnhalle das gigantische Aufbauprogramm für Oesterreich. Eine unbeschreibliche Welle des Jubels ging durch das jahrelang bis aufs äußerste geschwächte Land. Görings 17 Punkte übertrasen selbst die kühnsten Erwartungen und Hoffnungen: Arbeit, endlich wieder Arbeit! jubelte

es aus Hunderttausenden von Herzen. Und das Beglückenbste war das Wissen, daß hinter dickten Worten ein Mann steht, der gewohnt ist, dem Wort die Tat folgen zu lassen, das Wissen, daß der Nationalsozialismus nichts verkündet, ohne es rest los durchzuführen. Und der Mann, der dieses gewaltige Arbeitsprogramm vor kurzem proklamierte, zieht nun durchs Land, um den Baubeginn der von ihm geplanten großen Werke eigenhändig einzuleiten. GeneralfeDmarschall Hermann Göring traf am Mon tag im Salzburger Land

die Aussicht auf Verwirklichung in immer weitere Ferne. Bis dann der Nationalsozialismus zur Macht kam, bis Hermann Göring kurz und bündig sagte: „ein Lanerrikrastwerk wird gebaut!" Und nun ist Hermann Göring da. Mit dem Spaten in der Hand startet er die Arbeit zu diesem gigantischen- Werk. Wochen vom Plan zur Tat! Eine der gewaltigsten Energie quellen wird in Oesterreich erschlossen. Die zahllosen Was» 5er, die von den ewigen Gletschern der Tauern rieseln, über himmelhohe Wände stürzen oder in reißenden

Sturzbächen zutal brausen, werden im Tauernkraftwerk gebändigt iytt> ihre gewaltige Energie in Form von Elektrizität ins weite Reich geleitet. Heute noch unabsehbar ist -die Entwicklung von Salzburgs stolzem Werk, das es mit den ungeheuren Kraftquellen seiner Berge dem Reich als seine schönste Morgengabe bringen darf. Die Salzburger Sonne meint es gut mit Hermann Göring. So wie an jenem unvergeßlichen zweiten April in der Mozartstadt wölbt sich ein tiefblauer Himmel über die Bergriesen des Pinzgaus. Zell

Stunden, um -den Mann .zu sehen und ihm zu danken, der dieses gigantische Werk auf ihrer Heimatscholle entstehen läßt. Die Zeller Trachten musik spielt unermüdlich und verkürzt den Harrenden das Warten. Punkt 11 Uhr geht freudige Bewegung durch -die Masse. Die Kraftwagenkolonne des Generalfeldmarschalls Hermann Göring naht heran. Unter den brausenden Heil rufen der Menge entsteigt Hermann Göring dem Wagen. In seiner Begleitung sieht man Reichsstatthalter Seyß- Jnquart, Minister Glaise-Hovstenau

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Neueste Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 13.04.1934
Umfang: 12
mal, wenn feine Leute heiraten, jehn se da in ’it Bratenrock oder mit 'n Frack uff's Standesamt?" fragte Hermann Kniephake und hatte ein pfiffiges Lächeln um den Mund, der immer ein wenig unrasiert wirkte, ob wohl, er ihn vor einer knappen Stunde erst mit dem Rasier messer ausgiebig bearbeitet hatte. Peter Stoll ließ die Zeitung sinken — und sah zu dem Gefährten hinüber, der in seinem Sessel sich breit machte, als säße er im siebenten Himmel. „Wie kommst du denn darauf?" fragte er lächelnd zurück

. „Na, ick meene man bloß! Unsereener macht sich doch ooch seine Iedanken über seine Mitmenschen. Und ick dachte mir, wenn du mal heiratest, nimmste mir als Trauzeujen . . . und denn muß ick doch mindestens 'n Frack bam!" „Erstens, mein Lieber, heirate ich nicht, weil dazu bekannt lich zwei gehören . . ." „Selbstverständlich gehören zwee dazu! Aber wat willste, is doch alles vertreten." „Wieso?" „Na, Mensch, denkste denn, ick bin blind? Die kleene Puppe is doch janz verrückt nach dir!" lachte Hermann

Kniephake. „Wenn ich nicht genau wüßte, daß du heute noch keinen Alkohol zu dir genommen hast, würde ich sagen: Du bist nicht ganz nüchtern! Wen meinst du denn eigentlich mit der kleinen Puppe?" „Stell dir man nich so doof an, Peter! Die . . . na, wie heeßt se doch jleich . . ." „Du meinst Fräulein Mareno?" Und als Hermann Kniephake begeistert nickte: „Mein Junge, ich bewundere deine blühende Phantasie!" „Iar keene Phantasie! Borjestern lernst de se kennen, abends jehste mit ihr uff 'n Bummel, kommst

erst um dreie nach Hause, jestern abends wart ihr ooch zusammen . . ." „Also ist Zeit zum Heiraten, meinst du?" „Aber feste! Du bist verknallt in sie, sie in dir . . . mehr is doch wahrhaftig nich nötig!" „Was mit mir los ist, geht dich ja eigentlich nichts an, Hermann . . . aber zu deiner Beruhigung will ich dir ver raten: Fräulein Mareno ist eine bildhübsche Frau . . ." „Det will ick meenen!" knurrte Hermann anerkennend. „Ick bin selber verschossen in se, aber leider . . ." „Sie gefällt

mir. Meine Frau jedoch, mein lieber Junge, muß ganz anders aussehen!" „Wat? Noch hübscher?" „Nee, hübscher nicht, aber weniger mondän!" „Mongdähn! Mongdähn! Irade der Mongdähne is ja det Schöne an ihr! Uebrijens, wat heeßt denn det eejentlich: mongdähn?" Peter Stoll lachte laut auf. „Jetzt halt die Klappe, Hermann! Geheiratet wird nicht, damit du's weißt! Ich habe hier bloß noch eine Sache zu erledigen und dann sausen wir ab — vielleicht nach Austra lien! Da kaufen wir uns eine Farm und werden Geflügel

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 06.07.1932
Umfang: 10
tde&nisse eines dleUsehecs / Jitunan wm £ocenz Stundet arte Rechte Vorbehalten. 6 Zu Hause angekommen, brachte mir Thea Muster von all den Werten, die in der Siedlung in Umlauf waren. Die kleinsten waren M D. S. A. Sie waren nur zweimal drei Zentimeter groß. Auf der einen Seite zeigten sie auf goldgelbem Untergrund die Worte: Gutschein der L. F.-^esellschaft. K fein Viertel) D. S. A. Hermann Van den Kamp. Auf der Rückseite sah man ein Sträußchen Vergißmeinnicht in Naturfarben

, das sich auf dem goldgelben Untergrund sehr hübsch ausnahm. Die höheren Werte, nämlich y 2 , 1, 3, 5 und 10 D. S. A. waren in ähnlicher Weise, aber in immer grö ßerem Format und mit anderen Symbolen auf der Rückseite hergestellt; ein Strauß roter Rosen, ein wo gendes Korn, ein Auto mit Thea als Chauffeur, ein Luftfahrzeug mit Hermann als Lenker. Da hätte ich nun noch eine ganze Reihe Fragen zu stellen gehabt; aber Thea war beim Essen und nachher nicht mehr in Stimmung, mir weitere Aufklärungen zu geben

, sondern vertröstete mich aus Hermann, der mir mit dem größten Vergnügen sein ganzes System aus führlich entwickeln würde. . . Sie wollte von nichts anderem reden als von mei nen Fliegererlebnissen im Weltkriege. Da saßen wir denn nach dem Essen, die feinste „Haus Neuerburg" passend, noch ein oder zwei Stunden in weichen Klub sesseln und erzählten, erzählten .... „Wie fühlten Sie sich bei der ersten Attacke?" fragte sie unter anderem. „Wenn Sie die Wahrheit wissen wollen, miserabel! Trotz der halben Flasche Cognac

, die ich in mich hin- eingeschüttet hatte. Haben Sie nicht das englische Kriegsbuch gelesen: „Die andere Seite"? Wie hieß der Held doch noch, der nur halb oder ganz betrunken seine Heldenstücke ausführen konnte? Es ist riesig viel Wah res an der Schilderung des Engländers. „Hat Hermann auch getrunken?", fragte sie mich plötzlich. „Nein, gnädige Frau (bitte Thea — wenigstens, wenn wir unter uns find, unterbrach sie mich), Hermann war auch in der Beziehung ein Ausnahmemensch. Er flog nüchtern in den Kugelregen hinein, ruhig

übernommen hatte, entschuldigte sich mit dem Ausbruch eines „wilden Streiks". Auch eine Sendung Kunstseide aus Köln blieb aus . . . Am Samstag mittags entschloß sich Hermann, noch an demselben Tage nach Berlin zu fliegen, um die Lei tung der Duraluminiumfirma persönlich zu sprechen. Von dort würde er, wenn möglich, am Sonntag nach Köln weiterfliegen, um sich wegen der Kunstseide zu erkundigen. . . So waren Thea und ich wieder allein. Sie freute sich, weil sie einige freie Zeit bekam, um ihre neue

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 12.08.1934
Umfang: 8
Sechzig Jahre im Dienst der Kunst Gutenbergs. Buchdruckereibesiher Hermann Mahl-Bruneck. Die Buchdruckerkunst ist zu einer so unentbehrlichen Arundlage unseres gesamten Kulturlebens geworden, daß ihre Erzeugnisse und ihre Ausübung längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Druck sorten, Zeitungen, Bücher werden als Vermittler jeglicher geistigen Tätigkeit täglich von jedermann benützt, die wenigsten Menschen aber machen sich Über die Kunst, Mühe und Arbeit nähere Gedanken

, , die mit der Herstellung von Druckerzeugnissen ver bunden sind. Still und ohne Aufsehen übt der Buchdrucker seine ' Kunst aus und nur selten nimmt die Oeffentlichkeit ; Anteil an dem Jubiläum eines Jüngers Gutenbergs. Da aber seltene Ausnahmen diese Regel bestätigen, so verdient der Mann, dem diese Zeilen gelten, doch besondere Beachtung, denn Hermann Mahl übt seit 60 Jahren ununterbrochen die Kunst Autenbergs aus und steht heute noch in ■ beneidenswerter körperlicher und geistiger Frische und Arbeitslust

an der Spitze der Buchdruckerei A. M a h l in B r u n e ck im Pustertal. Daher sei ein j kurzer Rückblick auf den Werdegang und das Berufs leben Hermann Mahls im folgenden gegeben, der das schöne Beispiel eines arbeits- und erfolgreichen Daseins bietet. In der Hauptstadt Pustertals, in B r u n e ck, wurde Hermann Mahl am 15. Jänner 1860 als Sohn des Buchdruckereibesitzers Johann Georg Mahl geboren. Nach Abschluß seiner Schuljahre trat der 14jährige Hermann am 14. August 1874 in das väterliche Geschäft

ein und wurde von seinem Vater in die Kunst Gutenbergs eingeführt. Nach vier- s jähriger Lehrzeit verließ Hermann Mahl die Heimat und setzte seine berufliche Ausbildung als Schrift setzer in der Buchdruckerei Dr. Max H u t t l e r in München, An der Hofstatt, der bekannten Ge burtsstätte des „Bayrischen Kuriers", und später in der Buchdruckerei des Kath. pol. Preßverein in Linz a. D. fort. In dem jungen Buchdrucker lebte ein unbändiger Drang, die Welt kennen zu lernen und so begab sich Hermann Mahl

und Straßburg streifte. Dann durch wanderte Mahl den Schwarzwald und fand schließlich in Stuttgart nach fünfmonatiger Fußwanderung als Schriftsetzer in der G r e i n's ch e n Hofdruckerei eine bleibende Stätte, bis ihn der Militärdienst in die Heimat rief. Nach Ablauf seiner Soldatenjahre trat Hermann Mahl wieder in das väterliche Geschäft ein und übernahm schon nach kurzer Zeit die technische Leitung der Buchdruckerei. Das Hauptaugenmerk des Jubilars, dem von Jugend auf die Liebe zur Kunst Gutenbergs

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 16.05.1934
Umfang: 6
-Pressedienst. Men. In Hermann Kniephake war es nun Gewißheit, daß Max Twester es wußte. Wie kam er sonst hierher? Was hatte er sonst mit Jenny Mareno zu tun? „Ich brülle, daß das ganze Haus zusammenläuft!" „Brülle, so viel du Lust hast! Wo Peter Stoll is, will ick missen!" 2er Schmerz war nicht mehr auszuhalten. Max Twester chand sich unter den harten Fäusten des Gegners . . . und jede Wendung vergrößerte nur noch die Qualen. Er wimmerte auf. Die Augen quollen aus den Höhlen. Er biß sich die Lippen blutig

. Hermann Kniephake hielt ihn fest, preßte ihn immer mehr nach unten, Zentimeter um Zentimeter, bis er fast ganz am Loden lag. „Loß mich los!" schrie Max Twester jetzt beinahe wahn» unnig vor Schmerz. „Willst du's sagen, wo Peter Stoll is?" „Ja. . . zum Donnerwetter! Aber laß mich los!" Hermann Kniephake ließ erst eine Hand los und griff blitz- Mell in Twesters Tasche, nach der der Gegner vorhin fassen sollte. Holte deflen Browning hervor. „Ach, det Ding is det?" meinte er fast gemütlich. „Mensch, oamit

kannste doch keenen totschießen! " Stöhnend erhob sich Max Twester. Auf seiner Stirn standen delle Schweißtropfen. „Also?" „Ich weiß es nicht!" klang es verbissen zurück. Hermann Kniephakes Gesicht war eine einzige wütende Drohung. Anfang gewannen, dann aber Beträge verloren, die normaler weise ihr Budget nicht aushält. Die Leute bemühen sich im weiteren Spiel, die Verluste wettzumachen und werden so da zu geführt, immer wieder zu verlieren. In den letzten Tagen hat ein großer Konzern sich veranlaßt

in dir is!" Max Twester sah an Hermann Kniephakes Miene, daß dessen Drohung vollkommen ernst gemeint war. Die Sicher heit, mit der Hermann immer wieder zu wissen verlangte, wo Peter Stoll sich aufhielt, wirkte ebenfalls deprimierend. Er schien eine Ahnung von den Vorgängen am Tage zuvor zu haben. Twester warf dem früheren Freunde einen haß erfüllten Blick zu. „Komm!" „Aber keene Falle, verstehste? Bei mir kannste det nich machen ... so weit kennste mir doch!" Sie verließen das Zimmer. Hermann Kniephake ließ

Max Twester nicht einen Schritt voraus. Seite an Seite durch schritten sie das menschenleere Foyer. Hermann Kniephake grüßte mit einem Lächeln der Befriedigung den erstaunten iPortier. Draußen standen sie einen Augenblick. „Wohin?" Kurzes Zögern noch. „Nach Weißensee!" „Aha, bei Mutter Majewski! Det hätte ick mir ja eijentlich denken können!" Max Twester hatte sich ergeben. Er vergrub alle Pläne um Peter Stoll. Für den Augenblick wenigstens. An Hermann Kniephake war in der gegebenen Situation

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 18.05.1938
Umfang: 4
. Die erforderlichen Maßnahmen, um die Reichswirtschafts- hilfe möglichst schnell der österreichischen Wirtschaft zugute kommen zu lassen, stehen vor dem Abschluß. Zunächst war es erforderlich, die Kreditgesuche der Betriebe des Gast-, Schank- und Fremdenbeherbergungsgewerbes aus zusondern und sofort zu bearbeiten. Viele konnten bereits berücksichtigt werden. Das Tauernkraftwerk. Hermann Göring vollzieht den ersten Spatenstich. Der Plan, ein Kraftwerk in den Tauern zu errichten, bestand schon seit vielen Iahren

, doch es blieb beim Plan bis der Nationalsozialismus kam und Hermann Göring kurz und bündig sagte: Ein Tauernkraftwerk wird gebaut! 600 Meter westl. des herrlich gelegenen Ortes Kaprun bei Zell am See, am rechten Hang des weiten oberen Salzachtales, ist ein Platz von zahlreichen Hakenkreuzban nern gesäumt; eine bunte Menschenmenge harrte hier am Montag, bis Punkt 11 Uhr Generalfedmarschall Göring erscheint. Gauleiter Wintersteiger begrüßt den General feldmarschall. Namens der reichseigenen Industrie-Unterneh

- mungs-A.-E. begrüßt Staatssekretär a. D. Trendelenburg den Beauftragten des Führers. Nun schilderte Hermann Göring die Bedeutung des Wasserkraftwerkes für den wirtschaftlichen Aufbau. Wir wollen nichts Kleines schaffen, londern mit ganzer Kraft an die Arbeit gehen, um etwas einzigartig Großes, des stolzen Volkes Würdiges zu schaffen. Ein wichtiger Punkt hiebei ist, daß sich Technik und Schönheit harinonisch ver einen. wird auch hier die starke Symphonie der Arbeit brausen und jedermann sagen

: Hier steht Deutschland, hier schmiedet das kraftvolle Reich feine Zukunft! Hermann Göring versprach dann beu Pinzgauern, er werde dafür sorgen, daß diese herrliche Natur nicht ver unstaltet wird. In den Stauseen werde die Gegend unver gleichlich an Schönheit gewinnen und das Wunder der Natur sich mit dem Wunder der Technik vereinen. „Täler, die zu den ärmsten gehören, werden aufblühen. Ein menschen würdiges Leben soll den deutschen Menschen auch hier ge schaffen werden. Arbeit und Freude sollt

Ihr erhalten. In diesem Sinne gebe ich den Befehl zum Beginn der Arbeit." Böller krachten. Sirenen heulten, Feldbahnen fuhren vor, das Volk jubelte, und Hermann Göring griff zum Spaten, warf die ersten Schollen in die Kipper. * Die Rhein-Main-Donau-Verbinöung. Berlin, 17. Mai. (DNB.) Die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich und die Durchführung des Vierjahresplanes verpflichten zur beschleunigten Fertig stellung der Wasserstraßenverbindung zwischen Rhein und Donau, sowie zum Ausbau

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 22.07.1933
Umfang: 12
nach Reichenhall. Wie bereits beim letzten Flugzettelabwurs über Salzburg, wird auch diesmal die österreichische Bundesregierung in Berlin gegen diese unerhörten Uebergriffe unverzüglich Protest einlegen. NR. Hermann Hermann - tot! Der Vorkämpfer der Vorarlberger Arbeiterschaft gestorben Bregenz, 21. Juli. (EB.) Genosse Nationälrat Hermann Hermann ist am Freitag früh nach achtwöchiger Krank heit gestorben. Ein schweres Leiden, das er mit großer Geduld ertrug, hat diesen kräftigen Baum gefällt. Zur Partei kam

Hermann schon zur Zeit ihres Entstehens. Seine Ueberzeugungstreue, sein tapferes und unermüd liches Eintreten für Recht und Gerechtigkeit lenkten die Auf merksamkeit bald auf diesen Mann und brachten ihm das Vertrauen breiter Kreise. Noch unter dem aussichtslosen Wahlrecht wurde Hermann immer wieder Zähl- und Durch fallskandidat der Partei, bis dann endlich am 27. August 1906 die erste Bresche geschlagen wurde und Hermann in die Gemeindevertretung seines Heimatsortes Hard einzog. Seit 1906 gehörte

Hermann der Gemeindevertretung an. Im Jahr 1909 wurde er Gemeinderat, welche Funktion er bis zum Jahre 1919, bis zu seiner Wahl als Nationalrat und Landtagsabgeordneter, ausübte. Im Jahre 1924 mußte sich Hermann neuerlich entschließen, die Funktion eines Ge meinderates anzunehmen, und übte diese bis zu seinem Tode, zuletzt als Finanzreserent, aus. Seit dem Jahre 1919 gehörte Hermann als Abgeordneter dem National rate an. Ungemein gewissenhaft besorgte er das ihm an vertraute Amt eines Abgeordneten

, hat bei keiner Sitzung im Parlament und in den Ausschüssen gefehlt und stets alle die kleinen und großen Anliegen seiner Wühler nach besten Kräften vertreten. Unvergeßlich ist auch das Wirken des Genossen Hermann als Abgeordneter des Vorarlberger Landtages, wo er ebenso wie im Nationalrat durch sein ungemein großes Wissen und vor allem durch seinen offe nen, und lauteren Charakter hohes Ansehen genoß. Maßregelungen bei den Colvje!- Nsenbahne» Tausenve von Ingenieuren versetzt Moskau, 20. Juli. (-) In Verbindung

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 12
Datum: 21.09.1932
Umfang: 12
„Hallo Charlie, wake up! The sun is setting soon! Langschläfer!" Theas Stimme. Wenn sie gut gelaunt Jar, pflegte sie englisch zu sprechen. Es war in der Tat schon 15 Uhr, als die liebe Stimme mich weckte, xer Nachmittagskaffee war fertig. Hermann kam von Mußen. Er hatte schon eine ziemlich weite Entdek- kungsreise gemacht. Er war, mit Hilfe von Axt und hacke den steilen Felsen hinauf geklettert und hatte M oben Umschau gehalten. ,Mn kleines Stück Paradies!" sagte er „höchste Ro mantik

. verbunden mit fruchtbarem Boden, reinster Ngluft und herrlichem Trinkwasser in größter Fülle! Ms kann der Mensch mehr verlangen?" . . . Wir stiegen wieder auf Deck. Aus den Schlafkabinen M Mannschaft kamen die sonoren Schnarchtöne von Zentherm und seinen Gefährten. „Latz sie schlafen", ststerte Hermann, „sie haben Ruhe verdient. Pracht menschen!" Thea bestand daraus, uns zu begleiten. „Mit den Lchiihlein?" fragte Hermann. „Andere habe ich doch nicht bei mir. Wenn andere Mg sind, hättest

du mir das doch sagen können", be merkte sie etwas gereizt. „Es tut mir leid, daß ich nicht daran gedacht habe. Aber vielleicht reicht es auch, sie mit Kordel zu um wickeln. Ueberhaupt wird es wohl nötig fein, uns anzujeilen; einige Stellen sind recht steil und abschüs sig." Auch -eine gute Strickleiter warf sich Hermann über die Schulter. Dann gingen wir los. Der Aufstieg auf die Felsenmauer war in der Tat eine tüchtige Leistung. Zuerst über Steingeröll, zum größten Teil verwittert, so daß der Fuß einsank

, dann durch dorniges Gestrüpp von einem Felsenabsatz zum andern in Windungen. Endlich kamen wir zü Stellen, die Hermann schon mit Axt und Hacke etwas bearbeitet hatte. Hier wurde Thea angeseilt. „Mit der Regina geht der Aufstieg natürlich beque- M", meinte sie. Nach großen Anstrengungen erreich ten wir endlich den "100 bis 500 Meter hohen Rand des Men Plateaus. Unser Lohn war eine großartige und sehr lehrreiche Aussicht. Die Felswand, an deren Fuß unsere Regina lag, erstreckte sich wohl einen Kilometer lang fast

genau von Westen nach Osten, so daß unser > Aick das Tal hinunter nach Süden ging. Nach der entgegengesetzten Richtung — also nach Norden — stiegen zwei oder drei uns sichtbare Bergriesen in die Lchneeregion. „Wenigstens bis zu 5000 Meter", sagte Hermann, „denn in diesen Breiten beginnt die Schnee grenze erst bei 4500 Meter". Von unserem Standpunkt aus gesehen, fiel das Gelände zuerst ein wenig ab, um dann nach und nach in einem blendend weißen, aus gedehnten Schneefeld zu enden; nur die höchsten

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 27.07.1932
Umfang: 10
es reicht zum Beweise der Zauberei . . . Wie die Zeit vergeht, wenn man glücklich ist! Der Montagmorgen kam. Abschied! Für wie lange? Wer kann das wissen? Tränen, Schluchzen, . . . Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen! Einmal in der Luft, kam die gute Stimmung bald wieder. Etwas nach Mittag war ich zurück in der Lüne burger Heide. Pfingsten, 24. Mai. Ganz allein zu Hause. Thea und Hermann feiern Pfingsten beim Vater in Dortmund. Ganz allein? Das stimmt nun doch nicht. Denn erstens ist natürlich die alte

Geist und sucht — wonach denn? . . . Sich selber zu verstehen, ist eine schwere Aufgabe, andere — ein Ding der Unmöglichkeit. Alle Seelenzer- Zliederung ist doch' mehr oder weniger nur ein Raten. Selbst Hermann van der Kamp, mein langjähriger Freund! Versteh ich ihn? Sollte ich wirklich imstande sein, in das verwickelte Getriebe seiner seelischen Ma schinerie hineinzuschauen? Woher kommt dieser selbst lose Idealismus bei ihm? Ist es eine angeborene Eigenschaft wie das Talent des Künstlers

, oder hat er es erworben in langwierigen Seelenkämpfen gegen seine ursprünglich selbstsüchtige Notur, wie bei anderen Sterblichen? . . . . Oder ist es seine religiöse Veranlagung, die ihn zu ledem Opfer fähig macht? Thea hat mir eines Abends, als wir ganz allein noch ein Stündchen nach dem Essen Zusammensaßen, anvertraut, daß Hermann kurz nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft ein Jahr in emem Kloster, allerdings nur als Kandidat, zugebracht habe. Er habe aber dort nicht das gefunden, was er suchte

. Zu viel Schablone, Verknöcherung, zu viel Ver gangenheit! „Und Hermann ist doch ein ganz moderner Mensch", schloß Thea ihre Mitteilung, „trotz seines tiefinnigen Glaubens: er will der heutigen Menschheit dienen mit all den Mitteln moderner Technik und Erfindungen. Er sah ein, daß er das im Kloster nicht tun konnte, und darum nahm er Abschied von den frommen Mön chen in aller Liebe und Freundschaft. Mit dem einen oder anderen steht er heute noch in brieflichem Verkehr. Aber eine prächtige Erscheinung muß

er doch gewesen sein in seiner Kutte, mit dem Strick um den Leib!" Aber Thea selbst? Sie ist doch ein größeres Rät sel als Hermann. Ob wir Männer überhaupt jemals eine Frauenseele richtig erfassen, ihre Handlungen auf die wahren Beweggründe Zurückführen können? Ob sie sich selbst, wenn sie es wollten, so geben können, wie sie wirklich sind — besonders uns Männern gegen über? . . . Die Liebe erklärt ohne Zweifel viel. Für Thea ist und war von Anfang an Hermann eine Art Halbgott, dem sie sich rückhaltlos, bedingungslos

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.04.1934
Umfang: 6
einen Blick , zu dem Neger hinüber, der diskret abseits lohnte, und flüsterte ihm dann zu: „Wollen Sie sich sofort hundert Mark verdienen und wenn die Sache geklappt hat. noch mal tausend?" „Hundert und noch mal tausend . . . bet sind elfhundert! 'ne hübsche Stange Ield! Iemacht!" „Sie waren mit Ihrem Freunde Stall zusammen in Plötzensee?" flüsterte Alois Meltau. Hermann Kniephakes Brauen zogen sich unmerklich zu sammen. „Wat seht denn det Sie an?" „Stoll hat sich jetzt Ihrer angenommen

, um Sie für seine Zwecke auszunützen — und wenn er Sie nicht mehr braucht, schiebt er Sie ab!" „Iawoll, nach Australien!" knurrte Hermann Kniephake. „Na — und?" „Wenn Sie mir behilflich sind, das Verbrechen, das Stoll begangen hat, wieder gutzumachen . . ." „Oogenblick mal! Sind Sie vielleicht der kleene Mann, der biefe Nacht bei uns einjebrochen hat?" fragte Hermann Kniep- lhake. , ^ ' „Eingebrochen ist wohl zuviel gesagt . . ." „Schwarzkopp! Jib mir noch mal sp'n Whisky . . . ohne Soda aber, wenn's jetzt!" Der Neger

stellte das Glas hin. Alois Meltau wollte, zu Hermann hinüLergebeugt, weiter- sprechen, wurde aber von ihm daran gehindert. „Oogenblick, habe ick jesagt!" Er nahm das Glas etwas umständlich in die Höhe, trank es langsam aus. stellte es wieder auf den Tisch zurück — und plötzlich fühlte sich Alois Meltau gepackt und hoch in die Lust gehoben. Ohne sein. Zutun schwebte er durch das Foyer, dem Ausgang zu, zappelnd schrie er um Hilfe. Einige Boys stan den starr uitb wußten

nicht, ob es sich um ein Artistenkunst stück oder eine Filmaufnahme handelte, zu der das feudale Hotel Regina ausersehen war. Der Portier verlor vor Schreck den Füllfederhalter und erkannte in dem Kraftmenschen den unmöglichen Gast von Zimmer 81. Die zwei, drei Gäste staunten den Mann an, der da einen andern'hoch über sich spazieren führte, als handele es sich um ein Bündelchen Stoff. Hermann Kniephake stieß mit dem Fuß die Tür auf. Draußen setzte er Herrn Alois Meltau vorsichtig und für sorglich auf den Erdboden

se woll . . . Wieso sieben Whisky?" „Den von dem Herrn mit, den Sie hinausgetragen haben!* So kam es, daß Hermann Kniephake obendrein Herrn Alois Meltaus Whisky mitbezahlen mußte, obwohl er von ihm eingeladen worden war! Aber vierundzwanzig Mark für sieben, kleine, Whisky das ging über Hermann Kniephakes Begriffe. Und wenn er nicht an Peter Stoll gedacht hatte, wäre dem armen. Neger die Rechnung schlimm bekommen. So begnügte er sich mit der geäußerten Feststellung: „Det is 'n Nepplokal!" und zahüe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 29.01.1937
Umfang: 8
dürfte seine dauernde Arbeitslosigkeit gewesen sein. Aus Stadt und Land 'Salzburg werden sich zahlreiche Eisschützen am Lei chenbegängnis ihres Sportkameraden beteiligen. Wiener Walserabend ® 30. Jänner • Sladlsäle MILITÄRKAPELLE H ZWEi JAZZBANDS m SCHRAMMELN „Horatio liebt nur meinen Körper, Hermann meinen Geist." Jetzt aber verwies ihr Diana solche Bemerkungen: „Wenn du früher von Horatios Plumpheit sprachst, habe ich dir geglaubt, ich Närrin, jetzt glaube ich es /nicht mehr. Ich habe meine Meinung

sich -eine Zigarette- -an. „Warten wir erst einmal ab", sagte Lady Dolly, „laßt -erst ei-nmal Hermann plötzlich -wieder auf-tanchen . . . nicht jetzt, aber in ein, zwei oder fünf Jahren-." Muriel richtete sich hoch und stützte sich auf die Hand flächen. „Das wird- nicht geschehen. Es gibt keinen- Hermann mehr, jedenfalls- nicht den. den ich- gekannt habe. J-ch werde euch- etwas anvertrauen, was ich bisher verschwiegen habe, damit ihr nicht denkt, «ich sei verrückt. Ich bin überzeugt, daß Hermann tot oder schon

vor Monaten verschwunden ist. Schon bevor i-ch in Paris krank wurde". Diana fühlte denselben «Schwindel, der sie vor kurzem während des Gespräches mit Bronson befallen- hatte. Sie war glücklich darüber, daß Zwielicht herrschte. Sie ver suchte, ihre Stimme in der «Gewalt zu behalten. „-Wie meinst d-u das?" Muriel« beugte sich vor: „Ter Mann, der mich in Paris im Krankenhaus be suchte, war nicht Hermann-." Lady Dolly brach- in Gelächter aus. „Wer war es denn?" „Wie kann ich -das wissen?" „Warum hast

-du es nicht gleich- gesagt?" „Ich war so elend und schwach-, daß ich zuerst a-nnahm, er sei es. «Aber seine Art zu sprechen, war anders. Es dauerte lange, bis ich die schreckliche Tatsache hinnahm. ,Laß es lau sen', hat er gesagt. So hätte Hermann nie gesprochen. Dann, als er fortging, beugte er sich über mich und- küßte mich auf die Wangen. Im ersten Augenblick war ich glücklich- dar über, dann kam mir zum Bewußtsein: das- hätte Hermann nie getan. Er haßte kranke Menschen. Ich erinnere

auf. „Hermanns Hände waren feucht und- zart, und die des Mannes trocken und kräftig!" Sie wandte sich an Muriel mit -einer anscheinend irr sinnigen Frage: „Konnte Hermann zeichnen?" Muriel schüttelte verständnislos den Kops. „Nein", und erzählte Aehnliches wie Bronson. Diana ries ausgeregi: „«Muriel hat recht. Es ist nicht «so, daß «Hermann- sich ver ändert hat, dieser Mann ist gar ni-cht Hermann. Es ist je mand anderes, sein Doppelgänger!" Lady Dolly erhob sich und sah von einer zur -anderen. „-Seid

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 28.01.1937
Umfang: 8
ich nicht hier." Sie seufzte. Etwas zog sie hin zu diesem Mann. „Wenn ich nicht wüßte, daß du Hermann Drake bist, würde ich dich für einen ganz anderen halten. Du sprichst eine neue Sprache." Einen Augenblick war es ihm, als wolle ihm das Herz zerspringen. Sie wußte nicht, daß sie ihn in eine ungeheure Versuchung brachte, und ahnte nicht, daß die Frage: Warum nicht, warum nicht, unausgesetzt sein Hirn folterte. Plötzlich wandte er sich mit einer hilflosen Geste von ihr ab, nahm seinen Mantel und Hut. „Ich hätte

nicht kommen, dich nicht beunruhigen sollen, doch wenn ein Mann eine Frau liebt und weiß nicht, wann er sie je Wiedersehen wird, dann muß man ihm verzeihen, wenn er sich töricht benimmt." Er fuhr in den Mantel. „Auf Wiedersehen, es ist zum letztenmal, und denke nicht schlecht von mir." Plötzlich war sein Arm um sie geschlungen, seine Lip pen aus den ihren, ebenso plötzlich ließ er sie frei und wandte .sich zur Tür. „Hermann!" Er zog «die Hand von der Türklinke. „Hier ist ein Geschäft," sagte sie, „ich muß

, während sie, völlig betäubt, ihm durch die Glastür nachsah. Eines Tages im Februar erschien Bronson im Laden. Wenn er auch durch die Vermittlung Edgar Freys aller wirtschaftlichen Sorgen enthoben war, so bereiteten ihn: doch die Angelegenheiten Sir Hermann Trakes schlaflose Nächte. Erst kürzlich war ein Inspektor von 'Scotland Pard bei ihm gewesen und hatte ihn ausgefragt. Er hatte Sir Hermann seit Mitte Dezember nicht mehr gesehen. Alle Mit teilungen waren über den Sekretär, Herrn Professor Caffa- relli

, gegangen. Der Inspektor hatte gemeint, man hätte allen Grund, anzunehmen, daß Sir Hermann und der Pro fessor in Amerika seien. Bronson wußte es nicht. Woher auch? Sollte Miß Merrow von Sir Hermann etwas hören, so möchte sie ihn, bat er, benachrichtigen. Diana versprach es mit allen ihr bekannten, tröstlichen Redensarten. Anfang März erhielt sie eine Postkarte aus Neuyork. Die Anschrift war getippt. Auf der anderen Seite befand sich eine flüchtige Zeichnung eines Kaminsimses, auf dem eine Reihe kleiner

Affen ausgestellt war. Sie telephonierte an Bronson, er solle sie besuchen. „Ich habe Nachricht von Sir Hermann, Bronson". sagte sie. „Es gcht ihm gut, das ist alles, was ich weiß." Pla» einer Reisemark? B e r l i n, 26. Jänner. (TR.) In einem Artikel über die seitens verschiedener Staaten ergriffenen Maßnahmen zur Hebung des Fremdenverkehrs besaßt sich die „D. 9t Z." im Zusammenhang mit der jüngsten Ab wertungswelle auch mit der Frage der Schaffung einer speziel len billig ein „Reisemark

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Der Arbeiter
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Seite 7 von 12
Datum: 22.03.1933
Umfang: 12
, wenn er auch zunächst den Sturm toben ließ. Willst du später mit dem Leben fertig werden, so vertraue schon in deiner Jugend fest auf den himmlischen Vater, der dich nicht verläßt, wenn du selbst ihm nur treu bleibst. Bete oft zu Gott um ein starkes Vertrauen zu ihm. Erflehe diese wichtige Tugend auch deinen Eltern und Geschwistern und den vielen, vielen, welche am Leben verzweifeln wollen. „Was soll da müde!" dachte Hermann. „Die Red- muß gehalten werden", und er zog seinen Herrn an der Nase. Der Herr schimpfte

, drehte sich wieder um und stand noch nicht aus. „Das wäre denn aber doch gegen die Ordnung", dachte Hermann. „Befehl ist Befehl. Ich soll um 5 Uyi wecken und habe geweckt." Und Hermann holte eine Schüssel mit kaltem Wasser und goß sie einfach über seinen Herrn aus. Huh, der konnte aus dem Bett springen. „Du unverschämter Mensch!" schrie er den Diener an. „Erst ziehst du mich an der Nase, und dann schüttest du mir das Wasser aus den Kopf. Warte, ich werde dich entlassen!" ..Bitte schön!" antwortete

Hermann. „Befehl ist Be^ fehl. Die Rede muß gehalten werden, und aus dem Bett mußten Sie heraus. Weils so nicht ging, ging» eben so." Der Herr fuhr und hielt die Rede. Dadurch wurds er berühmt. Die Zeitungen schrieben von ihm. Er wurde viel eingeladen, Reden zu halten, und bekani viel Geld. „Nun, Herr", sagte Hermann eines Tages, „die Zeif ist wohl abgelaufen mit der Kündigung. Ich bitte denn um meine Papiere." „Was?" Der Herr sah ihn groß an. „Meinst du, daß ich ein Narr wäre, Hermann? Du hast

deine Pflicht getan, und du bleibst. Hier hast du zehn Taler, du hast sie dir brav verdient. Und wenn rch noch einmal nicht aus dem Bette will, dann weißt du ja, was du zu tun halt." „Jawohl, Herr!" Hermann steckte die Taler ein und sagte: „Ich habe es schon immer gesagt: Die Morgen stunde hat Gold im Munde." Ailezhand ^Knacket 4. Im Felsen ist es, aber nicht im Berge, Nicht in der Glut und dennoch in der Flamme, Der Bootsmann hat es nicht, jedoch der Ferge Und Frau und Fräulein hat's, nicht Magd und Amme

. 5. Er liegt im Wasser, er liegt über der Flamme, er sitzt aus dem Laube, verdirbt das Korn, zerstört dir Schlösset und frißt das Eisen. Auflösungen der Knacker in Nr. 11: 1. Naß, 2. Kerker, 3. Gestirn, gestern. Ji.acqenq.old Ein Herr, der sehr klug war, wurde eingeladen, eine Rede zu halten. „Hermann", sagte der Herr zu seinem Diener, „morgen früh mußt du mich um 5 Uhr wecken. Ich soll eine Rede halten, und weil ich einige Stunden fahren muß, ist es um 6 Uhr die rechte Zeit. Vergiß es nicht, Hermann

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 28.01.1939
Umfang: 10
is Bedienung dabei. „Schön. Und kann die Dame gleich heute noch —" „Heut' noch? O ja, natürlich. Ich werd' gleich alles richten. Darf ich fragen, auf wie lang?" ,>Das weiß ich noch nicht. Das hängt von Um ständen ab. Hier haben Sie bis zum 15. August —" „Danke schön. Ich werd's bestätigen." Hermann und Lisa sitzen um fünf Uhr nachmittags auf der Terrasse des Kurparkhotels. „Schau, Lisa, solche Dinge müssen radikal gemacht werden oder gar nicht. ES hat gar keinen Sinn, mit ihm zu reden. Wir waren ja eben

. Wieder brennt oie kleine grüne Lampe im Pavillon. Hermann hat ihn bezogen. Die Wohnung in der Mietskaserne hat er aufgegeben. Es war ein Akt der Pietät gegen den toten Kame raden, daß sie alle gesagt hatten: „Wo er gelebt und gewohnt hat, das darf in keine fremde Hand!" Der Eigentümer sympathisiert mit der Partei. ^ Es ist chm recht. Hermann hat seit der Beerdigung seines Freundes sich offiziell zur Partei erklärt und sich mit allen Kräften für die Enthaftung Lutz' eingesetzt. Er hat sich dadurch

alle die zu Freunden gemacht, die Rudolfs Freunde sind. — Es ist Abend. Hermann hat Bücher vor sich mtt studiert. Statt der zersprungenen Glocke ist ein Klopfer am Tor. Jetzt fällt er dreimal nieder. Poldi Lindner ist atemlos. „Kommst du mit? Vor dem Landesgericht sind wir alle beisammen. „Es heißt, sie sollten enthaftet werden. Sicher ist es mcht." Hermann schlägt seine Bücher zu. „Ich komme." Er schlüpft in seinen Mäntel und schnallt den Gürtel fest. „Wir wollen ihnen eine Ovation bringen", sagt Poldi

, „bei Georg Fiedler ist nachher Essen. Wenn sie nur alle frei werden. Der Magerer, der Ulrich, Schmidt und Schwandler sitzen seit damals, seit die Keilerei vor der Universität war." Hermann löscht die Lampe. „Gehen wir!" Sie schlagen das schwarze Parktor zu. Die Argentiner Straße ist schwach belebt. Poldi sagt leise: „Also hat wirklich die Staatsanwaltschaft Linz gegen Proksch das Verfahren wegen Hochverrat eingeleitet." „Unglaublich!" Hermann schüttelt den Kopf. „Das ist noch eher begreiflich", sagt

Poldi, „aber die Aberkennung der Mandate für die nationalsozialisti schen Landtagsabgeordneten, das ist eine verfassungs widrige Handlung. Und noch nicht genug. Der Anschlag auf die Trisaner Brücke — das sollen natürlich wieder wir gewesen sein." Hermann bleibt stehen. „Das muß sich ja erhärten, daß das nicht wahr ist." „Lieber Hermann, was heute erhärtet wird, ist das, was erhärtet werden soll — was die Regierung erhärtet haben will. Als die Schuldigen vor aller Welt gelten natürlich

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