ten — (bemerkte ich zu Hermann) genau, wie in Köln selbst. Daß ich aus dem Staunen gar nicht herauskam, versteht sich von selbst. Lächelnd betrachtete mich Herr Chieo. „Allerlei Arbeit das", meinte er, „nicht wahr?" „Allerdings! Das muß ja eine Arbeit von Jahrhun derten gewesen sein!" Gerade wie am Dome in Köln selbst." „Das nun doch nicht. Aber 35 Jahre haben 2000 Maurer und Steinmetzen Tag und Nacht zu tun ge habt. Drei Schichten täglich! Die Hauptarbeit war natürlich das Innere!" „Das Innere
et Cardinalis — Ecclesiae — Internationalis . . „Nein Karl!" rief Hermann da plötzlich, „das geht M weit! Das hast du nicht gesehen!" „Auf mein soldatisches Ehrenwort!" sagte ich, „ge nau wie ich es sage." Nun erst bemerkte ich, wie Thea bleich geworden war . . . Uebrigens war es schon fast elf Uhr. So sagten wir uns „Gute-Nacht" und gingen zu Bett . . . * Ich bin immer noch ganz aufgeregt! Ha, der Schrek- ken! ... Ich konnte nicht in der Kabine bleiben. Ich mutzte an Bord, frische Luft schnaufen
mich zu ihr und fragte freundlich: „Thea, was ist?" Als Antwort vernahm ich leises Weinen und Schluchzen . . . Dann endlich: „Ist es denn wirklich wahr, daß Hermann Bischof geworden ist?" Das hatte ich mir natürlich sofort gedacht als sie kE, da ich an ihr Erbleichen am Abend vorher dachte. „Gesehen habe ich das allerdings, Thea. Aber was soll denn das? Das war doch ein Traum, vielleicht eine autosuggestive Mystifikation, die dich nicht zu beun ruhigen braucht..." „Und von unseren Nachkommen hast du garnichts gehört
und gesehen?" Ich konnte nur den Kopf schütteln . . . „O Karl!" sagte sie dann, indem sie ihren Arm um mich schlang, „ich habe die bestimmte Ahnung» daß ich bald sterben muß." Nur mit großer Mühe gelang es mir, sie etivas zu beruhigen. * Sonntag, 12. Juli. Das Tigertier! Ich erwachte, weil die Sonne durch das Kabinen fenster mir ins Gesicht schien. Also zwischen 9 und 9 Uhr 30. Aus dem Tagesraum kam Stimmengemur mel. Ah, dachte ich, es ist heute Sonntag! Hermann und unsere Leute halten ihre Morgenandacht
. Sie wa ren eben fertig, als ich zu ihnen hineintrat. Weil Thea sich nicht wohlfühlte, mußte Gratz den Kaffee machen. Dann überlegten wir, was anfangen? Ein Spazier gang hinunter in die Schlucht, um die Goldader zu fin den — wenn möglich. „Ich möchte aber vorschlagen, die Gewehre mitzu nehmen", sagte Natz, „gestern sah ich etwas im Ge büsch umherschleichen." Auch Gratz hatte gemeint, etwas wie eine große Katze gesehen zu haben. Rex durfte heute mitgehen ... Während Hermann und ich unsere Gewehre zurecht