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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 02.11.1889
Umfang: 8
und das ist bei unseren wirthschaftlichen Verhältnissen möglich. Diese mehrweniger große Bargeldeinnahme wird speziell dem Kleingrundbesitzer bei weiser Benützung Vortheile bringen. Weiters aber ist derselbe jetzt in der Lage, seinen eigenen Bedarf an Butter, Käse u. s. w. billiger, als er es selbst erzeugen könnte, und besser zu beziehen, und das wird ihm wohl auch lieb sein. / Laudwirthschaftliches. (Herbst- oder Friihjahrspflanznug der Obst- bänme und Holzpflanzen.) Ob der Herbst

der jeweilig gege benen Verhältnisse ab und kommt auch die der Pflanzung folgende Witterung, im Herbst oder Früh jahr, in Betracht. Hat sich der Baumzüchter für die eine oder andere Pflanzzeit entschieden und es treten ungünstige Witterungsverhältnisse ein, so muß er zu deren Bekämpfung verschiedene Mittel anwenden, von denen weiter unten die Rede sein wird. Der Ein wand der Gegner der Herbstpflanzungen, daß unter zehn Wintern neun für die frisch gepflanzten Bäume einen ungünstigen Verlauf nehmen

, ist zwar nicht ganz unrichtig, aber, abgesehen davon, daß es an wirksamen Mitteln, den ungünstigen Witterungsein flüssen des Winters zu begegnen, nicht fehlt, so ist beim Frühjahrspflanzen oft genug das Wetter für frisch gepflanzte Bäume fast noch gefahrdrohender und hängt der Erfolg in den meisten Fällen hier wie dort von der Pflege unmittelbar nach der Pflan zung ab. In der Praxis vor die Frage gestellt, ob von einer Herbst- oder Frühjahrspflanzung mehr Er folg zu erzielen sei, muß zunächst

sich vom Boden lostrennen und durch die Kälte Schaden leiden. Man versäume also nie, beim Pflanzen im Herbst den Boden um die Bäume mindestens einen Meter breit mit Laub streu oder kurzem Mist zu bedecken und bei sehr strenger Kälte auch die Stämmcben mit Stroh zu umwickeln. Das Anbinden der im Herbst gesetzten Bäume muß sehr locker und lose geschehen, damit der Baum sich ungehindert mit der Erde setzen kann. Dann pflanze man im Herbst nie einen Baum, der nicht vollständig entlaubt ist und ist man gezwungen

um die Pflanzen, wodurch die Neubildungen der Wurzelkörper beeinträchtigt werden. Diese Nachtheile lassen sich jedoch durch geeignete Mittel ziemlich leicht ausgleichen. Durch Bedecken des Bodens um die Bäume mit kurzem Mist läßt sich das Austrocknen und Verhärten desselben leicht vermeiden, und wenn man seine Bäume schon im Herbst aus der Schule nimmt, an einem geschützten Ort in leichten, sandigen Boden einschlägt, so läßt sich während des.. Winters an den Wurzelflächen eine Callnsbildung erzeugen

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1892
Umfang: 8
Schriften bekannt — in jener Zeit erschienen von ihm ein „Handbuch des allgemeinen österreichischen Straf- rechs", eine „Sammlung von strafrechtlichen Ent scheidungen des obersten Gerichtshofes", und eine „Ein- leitnngt iudas österreichische Strafprozeßrecht". Nach dem Erscheinen des Februar-Patents vom Jahre 1861 wurde Herbst von dem Landwahlbezirk Hainspach- Schluckenau im nördlichen Böhmen einstimmig als Ab geordneter in den böhmischen Landtag gesandt, von diesem aber in das Abgeordnetenhaus

des Reichsraths gewählt. Schon damals war er neben Brinz und Hasner der angesehenste Führer der deutschen und con- stitutionellen Partei, und nachdem er sich insbesondere mit der Finanzverwaltung vertraut gemacht hatte, wurde er mit seiner schneidigen Kritik ein gefährlicher Gegner der Regierung. Als im December 1867 das Bürgerministerium unter dem Fürsten Carlos Auersperg gebildet wurde, trat Herbst als Nachfolger Hye's, seines ehemaligen Lehrers, als Justizminister

(Taaffe, Potocki, Berger), das andere für eine noch schärfere Centralisation eintrat (Giskra, Herbst, Brestel, Plener, Hasner), schlug Herbst sich auf die Seite des letzteren, welches die Mehrheit umfaßte. Dieser Zwie spalt führte schließlich am 12. April 1870 zum Sturze des Bürgerministeriums. Noch bei seinem Rücktritte wurde ihm vom Kaiser die Würde eines Geheimen Rathes verliehen. Nun trat Herbst an die Spitze der verfassungstreuen parlamentarischen Oppo sition, in welcher Stellung

er im Reichsrathe, im Landtage und auf Parteitagen mit Geschick und Er folg zunächst das Ministerium Potocki und dann das jenige Hohenwart's sammt den Fundamentalartikeln desselben bekämpfte. Nachdem Hohenwart im November 1871 gestürzt war, fand Herbst reichlich Gelegenheit, als Führer der verfassungstreuen Regierungspartei seine Erfahrung und seine Fähigkeiten zur Geltung zu bringen, bis der Widerstand gegen die Orient politik die Verfassungspartei auf ihren tiefsten Stand versetzte, dagegen Ultramontane

und Slaven unter der Protection des Grafen Taaffe zum Siege geführt wurden. Eduard Herbst blieb zwar noch immer im Vor stande der „Vereinigten Linken", doch zog er sich zu nächst aus der Delegation zurück und gab auch die Führung im böhmischen Landtage an Schmeykal ab. Während er im Jahre 1885 in dem gemischtsprachigen Landgemeinde-Bezirk Prachatitz gegen den Fürsten Schwarzenberg candidirte, ohne gegen den fürstlichen Einfluß aufkommeu zu können, trat ihm in seinem eigenen Wahlbezirke Schluckenau

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 28.06.1892
Umfang: 8
. 'V'**! Nr. 145. Innsbruck. Dienstag 88. Juni 1898. 27. Jahrgang. Eduard Herbst -j-. Eduard Herbst ist gestorben, der Begründer, der Altmeister, der Bannerträger der deutschen Partei in Oesterreich, der geistesgewaltige, redegewandte, scharf sinnige Parlamentarier, der unermüdliche, uner schrockene, begeisterte Kämpfer für Freiheit und Fortschritt, der verdienstvolle, hochgeschätzte und viel- bewunderte Gelehrte. Herbst hat nicht von .kleinen Anfängen begonnen; als eine bedeutende Individualität

, bis zum Fanatismus leidenschaftlichen Liebe eingedenk ist, mit welcher Herbst an diesem Oesterreich hing. Er war ein Deutscher um Oesterreichs willen,. int Dienste des alten, auf den Fundamenten Josefs und Maria Theresias ruhenden Reiches trug er das Banner des Fortschritts und dort, wo das Schwert seiner Beredsamkeit scharfe Hiebe führte, fühlte er sich als Ritter von Oesterreich. Schon die Anfänge der konstitutionellen Aera führten ihn, den Mann der Theorie, den Strafrechtslehrer, auf den Plan der Gesetzgebung

. Es war ein volltönender Dreiklang deutschen Geistes, der damals im böhmischen Landtag wie im Reichsrath ans den Reden der Führer Herbst, Brinz und Hasner heraus vernommen wurde. Herbst war der erste, der damals das aus dem Grabe aufge tauchte Gespenst des böhmischen Staatsrechts zurück in die Gruft verwies, indem er zuerst die Moder lappen an das Tageslicht zog und darthat, daß jenes Staatsrecht die Sonne des Tages zu ertragen außer Stande sei. Sein seltenes Wissen, die Fähig keit, die schwierigsten Materien

partei als eine Brücke bezeichnen will, welche vom deutschen Volksthume zum österreichischen Staatsge danken führte, dann war Eduard Herbst einer der mächtigsten Pfeiler dieser Brücke, die von der slavi- schen Hochfluth fruchtlos umbraust und bis zum heutigen Tage nicht unterspült wurde. Herbst war ein schlichter, einfacher Mann mit bürgerlicher Lebensführung und Gesinnung. Er war mit der liberalen Ueberzeugung ganz verwachsen, ein Freund des maßvollen Fortschrittes, ein Schützer der Verfassung

, daß er die Bildung des Ministeriums Pretis nicht mit voller Kraft unterstützte. Die Zeit wird kommen, wo diese Legende, welche auf dem Rufe Herbst's wie ein dunkler Schatten ruhte, zerstört sein wiro. Herbst hat bis zum Grabe geschwiegen, aber es leben Manche, welche das Geheimniß kennen und wissen, daß er die Berufung des Grafen Taaffe nicht verschuldet hat. Er hatte dem Kaiser die Ernennung eines Beamten-Ministeriums mit Pretis. an der Spitze empfohlen, Pretis jedoch wollte ein parla mentarisches Ministerium

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 29.06.1892
Umfang: 12
Dienstag, Tonnerstag uns Samstag, Abends llhr. Kr. t3K. Mittwoch, den 29. Juni 18VÄ. 26. Jahrgang. Die nächste Nummer der „Mcrauer Zeitung' erscheint Donnerstag »v Juni, Abends halb 7 Uhr f Eduard Herbst. Meran, 23. J»»i. Aus Wien kommt die Trauerkunde, daß Dr. Eduard Herbst, der Nestor der Deutschen Oester reichs und ihr Führer in so manchem Streite, aus diesem Leben geschieden ist. Eduard Herbst war ein Wiener Kind. Er er blickte am 9 Dezember 1820, und zwar im Bezirke Landstraße, das Licht der Welt

. Herbst stellte sich sofort bei seinem Eintritte in die politische Laufbahn auf die Seite der Zentralisten und sein Abfall vom Ministerium Schmerling war eine der Hauptur sachen des Sturzes dieses Ministeriums. Bald nach seinem Eintritte in das Abgeord netenhaus riß er durch seine Redegewalt und seine erstaunliche Kenntniß aller staatlichen Verhältnisse die Führerschaft der Partei an sich. Er betheiligte sich an allen wichtigen Verhandlungen, war Mit glied der meisten Ausschüsse

, wo er durch seine Arbeitskrast imponirte, und war schou in der Session unter Anderem Berichterstatter über die Bankakte und das Preßgesetz. Ans dem böhmischen Landtage vertheidigte er ununterbrochen, namentlich im Winter 1865 bis 1866, mannhaft das Inte resse der Deutschen in Böhmen. Als dann das Bürgerministerium gebildet wurde, konnte es nicht fehlen, daß Herbst als Führer seiner Partei einen Platz in demselben fand. In seine Thätigkeit als Justizminister sällt unter Anderem die Einführung der Schwurgerichte

der Schöpser der neuen Schulgesetze, so oblag ihm als Justizminister die Vertcetnng des nenen Ehegesetzes vor de» gesetzgebenden Körpern. Unvergessen sind jene Märztage des Jahres 1863, in welchen das Herrenhaus das Ehegesetz annahm und damit dem Conkordat den Todesstoß versetzte. Ganz außerordentlich war die Wirkung, die der Justizminister Herbst am Tage der Entscheidung, am 21. März, mit seiner Rede erzielte. Er vollendete im Vereine mit Schmerling die Vernichtung der Conkordatspartei, Die Be geisterung

in Wien war eine unbeschreibliche; tau fende von Lichtern flammten auf, um diesen Sieg der Freiheit zu feiern. Um 11 Uhr Nachts strömte eine ungeheure Menschenmenge zum „Hotel Müller', wo Herbst eben speiste, und bereitete ihlM be geisterte Ovationen. Alles jnbelte H e ! Herb st! bis der Minister sich zeigte und -->» M Menge einige Dankesworle richtete. In dieser glor-- reichen Nacht hatte die Popularität Herbst's ihren Höhe punkt erreicht. Bis zum 12. April 1870, dem Datnm des Sturzes

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