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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 8
Datum: 26.09.1915
Umfang: 8
Eine kleine Verwechslung. Wagenschmiere auf Kommißbrot. Anton Gitschthaler von der „Grazer Tagespost", der als Schriftsteller und Verfasser volkstümlicher Erzäh lungen besonders.unter seinen engeren Landsleuten in Kärnten bekannt und beliebt ist.und freiwillig auf den südlichen Kriegsschauplatz einrückte, erzählt folgende hei tere Episode von der Front: Hauptmann Hans B. . . . sitzt mißmutig in seinem Zimmer. Elendes Loch das — ein einziges Fenster — blo ßdrei Quadratmeter Raum. Der Krieg wäre

erscheint ein untersetzter Kerl mit einem breiten, freundlich grinsenden Gesichte. „Befehl, Herr Hauptmann!" „Wenzel, sag 'mir einmal, habt ihr gestern mein Automobil geschmiert?" ^ „A freilich, Herr Hauptmann! Hab' ich mit eigenen Händen geschmiert. " „So, .und der Kasten hat geqnitscht wie ein Spanfer kel vor der Exekution! Exzellenz sogar hat es bemerkt und gefragt, was es sei." „Herr Hauptmann, wird sein anderer Fehler. So ein Automobil. Es is wie a Fralu. Manchmal is gut aufge legt, manchmal

schlecht auch." „fei!" „Herr Ha.uptmann, bitt' gehorsamst, Hab' ich zu ma- chen andere Meldung, ganz andere Meldung!" „Was denn?" Der Wenzel zieht die Augenbrauen hoch und sagt mit gedämpfter Stimme: „Hab' ich gemacht außeror dentliche Bemerkung — gestern schon und heute wieder." „Na, was denn zum Temfel?" „Da schauen Sie, Herr Hauptmann, können sich mit eigenen Augen überzougen. Honved tut nehmen Wa genschmiere aus.unserem Schmierfaßh und streichen auf den Kommißbrot. Meiner Seel

', bin ich viel in der Welt herumgekommen, Hab' ich viel gesehen, aber so was noch nit! Wagenschmiere auf Kommißbrot frißt nit amol Böhm!" „Wenzel, du bist ein kapitaler Esel! Welcher Mensch auf Gottes Erdboden könnte Wagenschmiere essen?" „Honved frißt! Da schauen Sie, Herr Hquptmann, jetzt stehen wieder bei dem Faßt und streichen auf!" Der Hauptmann blickt durchs Fenster. Dort im Automobilstand war das Schmierfaß dicht.umstellt von braven Honvedfoldaten. „Meiner Treu, das ist stark!" sagte der Hauptmann. E,Wenzel, ßeh

' hinüber und jag' sie weg, wir brauchen die Wagenschmiere zu etwas anderem!" „Zu Befehl, Herr Hauptmann!" Der Wenzel Zlatokal geht.und der Hauptmann läßt sich wieder am Schreibtisch nieder. „Wagenschmiere auf Kommißbrot" — der Hauptmann spuckt aus — „das könnte mir den ganzen Respekt vor der großen ungarischen Nation nehmen!" Es vergeht eine längere Zeit. Ein schleifender Schritt reißt den Hauptmann aus seinen Betrachtungen. Vor ihm steht der Wenzel. Er macht ein Gesicht wie ein leibhaftiger Schafbock

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 22.08.1918
Umfang: 4
, daß die Gebiete, die iff die Bildung solcher geschlossener Wirtschaftsgebiete in betracht kämen, in nationaler und besonders in wirt- Aaftlicher Bestehung.innerlich zu große Gegensätze auf- roeisen Kam Hanpiansschtttz deS deutsche« Reichsrates. S. Berli«, 21. August. Der Hauptausschuß des deutschen Reichsrates wird Mitte der nächsten Woche zusammen- treten. errchtszeitung. j)ct Iss». rmstale er?choff«ne Korporal Tufar. Graz, 18. August. Hebet die Verhandlung gegen den Hauptmann Maximilian Wolf

- g vor dem Heeresdivifronsgerichte in Graz, über die wir bereits knrz berichtet haben, liegt folgender ausführlicher Verhandlung- bericht vor: Das Ariogsnokrecht im Felde. Lm SS. Juli 1917 erhielt der Zugsführer Erhärt«, Kommandant des Sturmzuges Nr. 4 des Jnfanteril>Re>grments Nr. 87, das damals im Colbvicongebiet in Stellung war, um 19 Uhr vormittags vom Hauptmann Maximilian Wolfgang den Befehl, bei Einbruch der Dunkelheit mit einer Patrouille in das Ceremonagebret zur Aus- Hebung eines feindlichen Postens vor^ugehen. Der Zweck

vorübergehende Leutnant Meister in abfälliger Weise über den Korporal Tusak, indem er sagte: .Pfui, so eine Scheißpatrouille!" Tusak erwiderte: „Scheißpatrouille kam jeder sagen, aber mitgehen!" Die Weigerung und diese Entgeg nung veranlaßten den Leutnant Turek, den Korporal Tusak dem Batäillonskommandanten Hauptmann Wolfgang vorzuführen. Tusak gestand dem Hauptmann sofort alles. Hauptmann Wolfgang ent- chloß sich nun, den Korporal sofort erschießen zu lassen. Er traf selbst t nötigen Vorbereitungen

und intervenierte bei der Exekution. Als m den Korporal mit verbundenen Augen vor die Mannschaft führte h Leutnant Turek, vom Bataillonsadjutanten Leutnant Meister unterstützt, den Hauptmann Wolfgang vor der zur Exekution aufge- ilellten Mannschaft, mit dem Korporal Tusak doch wenigstens ein Protokoll aufzunehmen. Diese Bitte schlug Hauptmann Wolfgang mit den Worten ab: „Das Dienstreglement kennt kein Protokoll, sondern nur das Erschießen!" Das einzige, was der Hauptmann noch tat, war, daß er den früheren

Kommandanten des Tuscck, Oberleutnant Schlei- chenüauer, telephonisch, aber ohne ihn im geringsten über fein Vor haben zu informieren oder dem Oberleutnant zu sagen, worum es sich eigentlich handle, fragte, was er über die Konduite des Tusak wisse. Oberleutnant Schleichenbauer bekundet, er habe erwidert, daß Tusak nach Angaben des Unteroffiziers ,/etwas sozialistell". Damit hat Oberleutnant Schleichenbauer unbewußt das Todesurteil über Tusak gesprochen, denn der Hauptmann Wolfgang hatte auf diese Aus kunft

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Alpenrosen
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Seite 4 von 4
Datum: 08.07.1916
Umfang: 4
112 Ta kam der Krieg. Tie Kompagnie rückte schon am dritten Mobilmachungstage zur Front. Am fünf ten Tage stand sie auf feindlichem Moden. ' Ter Hauptmann freute sich über die ehr liche Begeisterung unter seinen Leuten; sie brannten vor Ungeduld, an den Feind zu kommen. Er vergast auch nicht, unauffällig den roten Philipp zu beobachten, sah aber nichts, das ihm irgendwie hätte mißfallen können. Er beschloß trotzdem, den Mann im Auge zu behalten. Tie Kompagnie näherte sich langsam

den feindlichen Borhut-Stellungen. Für eine un gewöhnlich gewagte Erkundung sollten sich Freiwillige zur Patrouille melden. Als einer der ersten trat der rote Philipp vor. Ter Hauptmann tat, als sähe er ihn nicht. Und wählte vier Mann aus. Philipp ging zu seinem Zug zurück. Wenige Tage später galt es, auf völlig ungedecktem Gelände einige hundert Meter vorwärts einen dort vermuteten Graben fest- zustellen. Nur ein einzelner Mann konnte das machen. Ter rote Philipp meldete sich. Nun wurde der Hauptmann

aufmerksam. „Sie wollen das machen?" „Jawohl, Herr Hauptmann." „Warum?" Ter rote Philipp wußte erst keine Ant wort; dann sagte er: „Ich meine, es wäre die Pflicht jedes ein zelnen von uns." , Ter Hauptmann sah sein Gegenüber auf- -tznerksam an. Tiefe Antwort hatte er nicht verwartet. Tann befiel ihn wieder das alte ^Mißtrauen. Ob der Kerl nicht doch, .etwas gegen ihn im Schilde führte? „Sie schießen mir zu schlecht." Ein an derer erhielt den Auftrag. * Es kamen anstrengende Tage für die Kom pagnie

. Gewaltmärsche, schlechtes Quartier und mangelhafte Verpflegung. Die Kolon nen kamen ,auf den durchweichten Straßen nicht so rasch vorwärts. Eines Abends rief der Leutnant von Phi lipps Zuge feinen Hauptmann zu folgen der Szene: fn einem Holzschuppen saß der rote Philipp, umgeben von seinen Kame raden, und spielte auf einer Mundharmonika: „Am Brunnen vor dem Tore. .." Nachdenklich ging der Hauptmann weiter. Bald darauf sollte die Kompagnie die Feuertaufe erhalten. Ein kleines, vom Feind besetztes Dorf

sollte genommen und so lange gehalten werden, bis Verstärkung kam. Es gelang, trotz mörderischen Feuers der Franzosen, das Nest in kurzer Zeit zu stür men. Die Deutschen machten sich sofort da ran, die Stellung, so gut es ging, zu be festigen. Man rollte einige Wagen quer über die Straße und stellte Matratzen und Haustüren dazwischen. Kurze Zeit danach erschienen die Franzosen von neuem, dies mal aber mit bedeutenden Verstärkungen. Ter Hauptmann gab seine Befehle. Ta knallten auch schon die ersten Schüsse

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.09.1915
Umfang: 4
erscheint ein untersetzter Kerl mit einem I^Eich grinsenden Gesichte. Herr ^uptmann!" sag 'mir einmal, habt ihr gestern mein geschmiert?" Vilich, Herr Hauptmann! Hab' ich mit eigenen wwm geschmiert. " „So, und der Kasten hat gequitscht wie ein Spanfer kel vor der Exekution! Exzellenz sogar hat es bemerkt und gefragt, was es sei." „Herr Hauptmann, wird sein anderer Fehler. So ein Automobil. Es is wie a Fraiu. Manchmal is gut aufge legt, manchmal schlecht auch.'" ,M!" „Herr Hauptmann, bitt' gehorsamst

! Wagenschmiere auf Kommißbrot frißt nit amol Böhm!" „Wenzel, du bist ein kapitaler Esel! Welcher Mensch auf Gottes Erdboden könnte Wagenschmiere essen?" „Honved frißt! Dg schauen Sie, Herr Hauptmann, jetzt stehen wieder bei dem Faßt und streichen aiuf!" Der Hauptmann blickt durchs Fenster. Dort im Automvbilstand war das Schmierfaß dicht umstellt von braven Honvedfoldaten. „Meiner Treu, das ist stark!" sagte der Hauptmann. „Wenzel, geh' hinüber und jag' sie weg, wir brauchen die Wagenschmiere

zu etwas anderem!" „Zu Befehl, Herr Hauptmann!" Der Wenzel Zlatokal geht »und der Hauptmann läßt sich wieder am Schreibtisch nieder. „Wagenschmiere auf Kommißbrot" — der Hauptmann spuckt aus — — „das könnte mir den ganzen Respekt v!or der großen ungarischen Nation nehmen!" Es vergeht eine längere Zeit. Ein schleifender Schritt reißt den Hauptmann aus seinen Betrachtungen. Vor ihm steht der Wenzel. Er macht ein Gesicht wie ein leibhaftiger Schafbock. „Na, Wenzel, was hast denn? Haben dich die Hon ved durchgeprügelt?" „Nit

, Herr Hauptmann, so was läßt sich der Wenzel Zlatokal nicht gefallen!" „Ja, was hast denn dann?" „Herr Hauptinann, meld' ich gehorsamst, bin ich richtig wahr größter Esel!" „So,,..?" „Denken S' Ihnen, Herr Hauptmann, in die FaW, was sollt sein für Wagenschmier, ist Powidl drin ge wesen. Die Honved haben's schon leer gefressen. Herr Hauptinann, meld' ich gehorsamst, ist vvrgekommien große Verwechsltung. Haben wir acht Tage lang die Auto mobile mit Powidl geschmiert!"

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 21.06.1914
Umfang: 12
die man niemals klagt, Weil es eben niemand wagt. Josef Fr. Ofner. Der kommandierte Roman. Einern aktiven österreichischen Hauptmann wurde vom Kriegs- minister die Abfassung eines militärfreundlichen Romans anbefohlen. Vier höhere Offiziere überprüfen den Roman kapitelweise. Der Hauptmann (vor der Roman-AsV s e n t k o m m i s s i o n): Melde gehorsamst, sieben Kapitel gestellt. Der Vorsitzende der Kommiss i o n: Das ist zu wenig. Sie haben in vierzehn Tagen drei weitere Kapitel zum Rapport stellig

zu machen und für Reservekapitel Vorsorge zu treffen. Der Hauptmann: Jawohl, Herr Oberst. Der Oberst: Herr Major, lassen Sie den Ro man vorbeidefilieren. Der Major: Roman — habt Acht! Lesen . . . Marsch! Der Hauptmann (liest sein Werk vor). Der Oberst: Herr Hauptmann, ich bin mit den Leistungen gar nicht zufrieden. Die Kapitel sind ja nicht einmal der Größe nach geordnet! Gerade am linken Flügel ist das kleinste. Das ist eine Schlam perei, die in einem k. u. k. ärarischen Romane nicht Vorkommen darf. Ich bitte

also das Anfangskapitel an den Schluß zu stellen. Das macht doch keine Schwierigkeiten? Der Hauptmann: Durchaus nicht. Für eilten österreichischen Offizier gibt es keine Schwierig keiten. Der Oberst: Dann finde ich auch die Adju stierung mancher Seiten unvorschriftsmäßig. Hier z. B. geht die Maschinschrift bis auf V-fa Zentimeter an den unteren Rand des Papiers. Der Haupt mann: Inhaltlich haben Herr Oberst nichts auszusetzen? Der Oberst: Oh, genug! Zum Beispiel lassen Sie den Korporal Max im Zivil auf der Promenade

spazieren! Ich ersuche Sie, den Mann im nächsten Kapitel mit 24 Stunden Kasernenarrest zu bestrafen. Der Hauptmann: Der Korporal Max quit tiert im nächsten Kapitel ohnehin den Dienst. Der Oberst: Das ist aber sehr peinlich! Bei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1914
Umfang: 8
Ausgleichsverhandlungen. Hiezu hätte die Re gierung die letzte Woche benützen müssen. Aber nichts ist gemacht worden: Graf Stürgkh hat die Hände in den Schoß gelegt; er will, im Bewußt sein, daß das Parlament schließlich durch den § 14 ersetzt werden kann, den Karren laufen lassen, ohne Rücksicht darauf, daß dieser unvermeidlich immer tiefer in den Sumpf gerät. * Es ist verboten. Von Johann Ferch. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Der „Rechtsum" befolgte, Unheil ahnend, den Befehl. Der Hauptmann wendete

, daß der Hauptmann nachmittags das Magazin prüfte. . Freilich, abends wurde der Mantel herabgeholt und half neben der „Plempe" dem „Rechtsum" zu einem schneidigen Aeußern. Stolz schritt er aus der Kaserne, um auf die Straßenbahn zu springen, die mit lautem Lärmen dahinfuhr. Frey lief einige Schritte neben dem Waggon, klammerte sich an die Messingstange und schwang sich auf die Plattform. Er stolperte über die „Plempe", dabei einem Fahrgast auf den Fuß tre tend. Eine Entschuldigung murmelnd, blickte Frey

auf — das Wort erstaÄ ihm im Munde. Vor ihm stand Hauptmann Körber, die stahlscharfen Blicke auf den Mantel und auf den Säbel gerichtet. Bei der nächsten Haltestelle verließ Frey, stramm salutierend, den Wagen. Er hatte das Gefühl, sich für Minuten in einer Tigerhöhle befunden zu haben . . . Am anderen Morgen ließ der Hauptmann den Feldwebel rufen. „Feldwebel, Sie haben gestern den Mantel depo niert?" „Jawohl, Herr Hauptmann!" „Und haben ihn dann wieder dem Rechnungs unteroffizier gegeben?" „Nein, Herr

Hauptmann." Der lehnte sich in den Stuhl zurück. „Ein alter Feldwebel, der seinen Hauptmann be lügt!" Die schmerzliche Mahnung verfing aber nicht. „Herr Hauptmann, melde gehorsamst, keine Mi nute " Der Kapitän wehrte ab. „Lassen Sie das Schwören. Was meine Augen gesehen, täuschen keine Feldwebelworte. War das gestern Ihr Säbel?" Der Feldwebel antwortete wieder überzeugend: „Nein, Herr Hauptmann!" Der Hauptmann erhob sich, auf den Rechnungs unteroffizier und den Feldwebel blickend: „Schwamm drüber

. Als Hauptmann muß ich daran glauben, weil ich Euch nicht foltern lassen kann, um die Wahrheit zu erzwingen. Aber als Mensch sage ich Euch, daß Ihr eine Schwindler bagage seid." Er wendete sich an Frey: „Und ein anderesmal geben Sie acht, wenn Sie auf eine Tramway aufspringen und einen langen Säbel nicht zu tragen verstehen, damit Sie den an deren Fahrgästen nicht die Füße abtreten. Verstan den?" Er steckte sich eine Zigarette an. Flink bot Frey Feuer, sich ob der guten Stimmung des Hauptman- nes glücklich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 08.10.1915
Umfang: 16
man sie von ihrem Heimatboden vertrei ben, denn sie suchten überall die Spuren der Stätten, auf denen sie gelebt hatten. Wie ein riesiges Netz schleppte die russische Armee auf ihrem Rückzuge diese Frauen, diese Kinder, diese Greise mit. Viele sanken kraftlos in die Gräben an der Straße, die Aeltesten und die Jüngsten. Die Ahr des Gefallenen. Nach einer wahren Begebenheit. „Bitte, ist die gnädige Frau zu Hause?" „Ich werde gleich nachsehen. Wen darf ich melden?" „Hauptmann R." Es war ein unaussprechlicher, tschechischer

Name, den der bleiche, etwas gebeugte Mann in der abgebrauchten Uniform dem fragenden Mäd chen nannte. Erötend wiederholteste ihre Frage. „Bitte, wie heißt der Herr Hauptmann?" Er lächelte wehmütig. „Sie können, scheint es, meinen Namen schwer behalten. Visitenkarten führe ich aber leider nicht bei mir. Wenn man aus einen: galizischen Lazarett kommt, fehlt einem ja allerlei. Also sagen Sie der gnädigen Frau nur, daß einer da ist, der mit ihrem Manne im Feuer gestanden ist und — ich darf's mit Stolz

, sondern wahrscheinlich! Kurz nachdem Liebold gefallen war, hatte auch er, Hauptmann R. einen Kopf schuß erhalten und war bewußtlos vom Platze getragen worden. Und seither hatte er nichts von seinem Kameradden am Dunäjec gehört. Aber der Witwe des Gefallenen war der Tod ihres Mannes sicher gemeldet, vielleicht sogar ^schon amtlich gemeldet^ worden.^ Er durste es hoffen. Eine Tür ging aus. Eine Frau erschien auf der Schwelle. Keine Schönheit, aber umstrahlt von jener natürlichen Anmut, die anziehender als Schönheit

ist. Sie war's! Aber sie trug keine Trauerkleider; sie wußte also doch nichts! - Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, ging auf sie zu und küßte die seine Hand, die sie ihm bot. „Hauptmann R. dom 3. Kaiserjäger- Regiment", stellte er sich vor. „Vielleicht ist der gnädigen Frau mein Name nicht unbekannt. Vielleicht hat Ihr Gemahl mich das eine oder andere Mal in seinen Briefen erwähnt.... " Sie besann sich ein wenig. Dann überflog ein strahlendes Lächeln ihre Züge „Ach, Haupt mann R.! Natürlich weiß

ich von Ihnen! Sie waren ja immer so gut, so freundlich zu meinem Manne! Bitte,.Platz zu nehmen! Es freut mich sehr, daß Sie gekommen sind, Herr Hauptmann! Entschuldigen Sie nur, daß ich Ihren Namen nicht gleich verstanden habe! Sie lachte. „Ich bin kein Sprachgenie! Böhmische und polnische Na men setzen mich in große Verlegenheit. Ich weiß z. B. immer noch nicht, was ich mit dem vielge nannten Przemysl anfangen soll." Und als er nichts sagte und nur stumm vor sich hinsah, fügte sie scherzhaft bei: „Bitte, wie spricht man Przo

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 25.08.1918
Umfang: 12
Seite« W HWllllM ÜttMlllllkZ «kW. Am lt. August wurde vor dem Grazer HeereSdivistonS- gericht eine Gerichtsverhandlung durchgeführt, die ziemlich viel Aufsehen erregte. Der Hauptmann Maximilian WoIx- gang vom 87. Infanterieregiment, 23 Jahre alt, geboren in Budapest, ein aktiver Offizier, war deS Verbrechens deS Mordes angeklagt und wurde freigesprochen. Der Tat bestand ist nach der Anklageschrist folgender: Am 2S. Juli 1917 erhielt der ZugSführer Erhartie. Kommandant dcS Sturmzuges

Nr. 4 des Infanterieregimentes Nr. K7, das damals im Eolbricongebiet in Stellung war, um 10 Uhr vormittags vom Hauptmann Maximilian Wolf,lang den Be fehl, bei Einbruch der Dunkelheit mit einer Pitrou'.lle i» das Ceremanagebiet zur Aushebung eineö feindlich-»» Postens vorzugehen. Der Zweck dieses unter den ..cgehe- nen HcrhL.'iiisse» ziemlich aussichtslos erscheinenden U. ternehmc.lS war. Gefangene einzubringen und durch deren z Verhör zu ermitteln, ob man von dort feindlich: Truppen i c.n die Jfcnzofront abgezogen

, indem er sagte: „Pfui, so eine Scheißpatrouille!' Tusak erwiderte: „Scheißpatrouille kann jeder sagen, aber mitgehen!' Die Weigerung und diese Entgegnung veranlaßten den 'Leutnant Turek, den Korporal Tusak dem Bataillonskom- mandanten Hauptmann Wolfgang vorzuführen. Tusak ge stand dein Hauptmann sofort alleS. Hauptmann Wolfganz entschloß sich nun. den Korporal sofort erschießen zu las sen, MS man den Korporal mit verbundenen Augen vor 5 die Mannschaft führte, bat Leutnant Turek, vom Batail- ! lonsadjutanten

Leutnant Meister unterstützt, den Haupt- ! mann Wolfgang vor der zur Exekution aufgestellten ' Mannschaft, mit dem Korporal Tusak doch wenigstens ein Protokoll auszunehmen. Diese Bitte schlug Hauptmann Wolfgang mit den Worten ab: „Das Dienstreglement kennt kein Protokoll, sondern nur daS Erschießen!' Ob wohl Tusak mit erhobenen Händen dreimal „Herr Haupt- ! mann!' rief und offenbar noch etwas sagen wollte, hat der Hauptmann die Salve kommandiert. Tusak sank blutüberströmt zusammen und verschied

, da er zur Justiz der Feldgerichte kein Vertrauen habe, habe er die Strafe selbst vollzogen. Angeklagt war Hauptmann Wolfgang bloß we gen Verbrechens der Hintansetzung der Dienstesvorschriften durch Überschreitung deS Strafbefugnis. Erst nach der Verlesung der Anklageschrist erklärte der Militäranwalt, daß er den Hauptmann deS Verbrechens deS Mordeö an klage. Der Hauptmann gab in sehr selbstbewußter Weise eine Darstellung deS Vorfalles. Er sei drei Monate vor der Tat in daS Gebiet gekommen, weShalb

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.06.1915
Umfang: 8
Volkszeitung" findet sich diese ausgezeichnete Schilderung einer Sprengkolonnen- fahrt in den Rücken des Feindes, die Dr. Paul Gra bein aus dem Westen schickt. Von einem großen Autopark werden zehn Wagen mit Führern verlangt. Zunächst geht es zum Bahn hof. Dort wird die Sprengmunition geladen, die fchou telephonisch beordert worden ist, und dann geht es weiter zum Standort der Pioniere. Als die Kolonne hier ankommt, steht das Kommando vor seinen Quartieren schon bereit: ein Hauptmann, ein Leutnant

, ein Feldwebel, einige Unteroffiziere und 32.Mann. Unteroffizier M. tritt vor dem Pio nierhauptmann und nxelbet sich zur Stelle. Die stramme dienstliche Haltung des Meldenden gefällt dem Hauptmann. Nun streift sein Blick zu den Autos hinüber. „Alles Zuverlässige Leute? Und auch die Wagen gut im Schuß?" „Zu Befehl, Herr Hauptmann!" Am Nachmittage brach sie auf. Als die frühe Dunkelheit sich niedersenkt, hat man die letzten Vor posten bereits passiert. Mancherlei Warnungen hat man dabei erhalten: „Vorsicht

! Die Straßen da vorn sind alle vom Feinde besetzt!" Der Hauptmann hat nur kurz genickt, dann ein Befehl, und weiter geht es, jetzt aber mit geschlosse nem Auspuff und ohne Licht und mit verringerter Geschwindgikeit, hinein in die Nacht. Die Chaussee hat man links liegen lassen. Auf Feld-, oft tief ein geschneiten Hohlwegen geht es voran. Der Haupt mann orientiert sich beim Scheine der kleinen elek trischen Taschenlampe, deren Licht er, nach vorn ge bückt, im Schutze des Wagenschlages

geht dem Hauptmanne dicht am Kopfe vorbei. Da ruft er seinerseits: „Kerls! Seid ihr toll? Hier deutsche Pioniere — ein Sprengkommando!" Zugleich ein Druck an seiner Taschenlampe, und er läßt das Licht auf seine Uniform fallen, dann aber auf die da vor ihm. Nun tauchen die Umrisse von sechs Reitern auf, eine Ulanenpatrouille. Der Unteroffizier entschul digt sich, der Hauptmann aber lacht gutmütig. „Schon gut, ihr habt eure Pflicht getan — na, und es ist ja noch mal gut gegangen!" Dann noch ein paar

Fragen nach dem Wege, und weiter geht die Fahrt. Die Nacht vergeht, es wird Morgen und Tag. Da man sich inzwischen dem Feinde stark genähert hat, muß Halt gemacht werden. Es heißt den Abend abwarten zur Ausführung des Vorhabens. So läßt der Hauptmann denn die Kolonne in ein kleines Gehölz fahren, das hier anchie Straße heranreicht. So weit wie möglich fahren die Autos auf einer Schneise in das Wäldchen hinein. Dann werden Wa chen ausgestellt, Doppelposten, und dem Rest der Leute ist nunmehr Ruhe

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.09.1920
Umfang: 4
; Hauptmanu Thorek, Gefangenenlager Mauthaufen,- .Hauptmann Mambrunt, Gefangenenlager Mauthau- sen,- Hauptmann Ho ff mann, Gefangenenlager Maut hausen,- Hauptmann Filk, Gefangenenlager Manthau- sen,- Regimentsarzt Grauß, Gefangenenlager Nagy megyer,- Hauptmann Pick, Adjutant des Generalmajors Babic, Kriegsgefangenenlager Hart bei Amstetten,- Ober leutnant Pamerie diZagabria, Kriiegsgefange- nenlager Csot bei Papa,- Leutnant Soyca, Gefangenen lager Theresienstadt,- Leutnant Jik Ivan, Gefangenen lager

K o l l r r: Hauptmann Ernst E i s- ner, 14. Jnf.-Reg.- Artur Schnitzler (?),- General Boroevie,- G. d. I. v. Henriguez, Kommandant der 2. Jsonzoarmee,- G. d. I. Rudolf Kralicek, Kom mandant des 16 Armeekorps,- Generalmajor v. Röch; Oberst Karl Catiuelli,- Oberst Crevato,- Oberst Hubert Gutzel,- Oberstleutnant Luche,- Oberst leutnant Alexander Beit: Major Graf Franz Clari- citti; Major Forbenski,- Hauptmann Platzer; Hauptmann David,- Regimentsarzt Dr. Emtl Kolisc; Regimentsärzt Dr. Theodor Frank aus Prag,- Leut nant

M a r ch e s i,- Hauptwann Meöilchka; Hauptmann Hubert,- Hauptmann Kut- z a t; Hauptmann Artur Driefel,- Regimentsärzt L ö to; Oberleutnant Scheider,- Oberleutnant Lanamahr. Die jugoslawische Liste. Die Liste der von Jugoslawien zur Auslieferung ge- ! forderten Personen enthält etwa 300 Namen. Es zeigt sich ! jedoch, daß der weibaus größte Teil der Personen keine Oesterreicher, sondern Ungarn und Tschechen sind. Die angeforderten Ungarn sind vielfach Angehörige der Gen darmerie,- unter den Tschechen sind sehr viele

B u ch t a, vor dem Kriege in Leskvvatz, Hauptmann Büchner aus Agram, Dr. B u- b e l, Militärarzt,- Wilhelm Breitenbach, Inge» nieur,- Bredel, General und Festungskommandant von Trebinje,- Rudolf Braun, Hauptmann im 6. Regi ment,- Reserveleutnant Boldok,- Blum Julius, Zi vilkommissär in Niichitch,- B i n i n a, Kommandant des 78. Regiments,- Ingenieur B e n e f ch, Kowunnrdant des Kreises SHavatz,- Hauptmann von Benedek, Kriegs gefangenenlager Nagymegyer,- Oberstleutnant Edmund Beck,- Leutnant Karl Baum, Major Barta

(soll Krtegsminister in Ungarn geworden sein). Oberst Crevato, Oberstleutnant im 6. Jnf.-Reg. Detzlinger, Bankbeamter- Desiderius, Oberstleutnant. Erchek, Hauptmann tm 78. Jnf.-Reg., Eisenhut,- Bergwerkbeawter Eiermaun. Hauptmann Karl Feig!,- Hauptmann Futsch ek, Hanptmannauditor Dr. Fischer. Franz Gott, Sappeurleutnant- Karl Günther, Platzkommandant, Schabatz. Dr. Leo H e i k i s ch, Leutnant- H e r d l e r, Ingenieur: Hernefeld, Oberstleutnant. Jung, Oberstleutnant, Polizeichef, Peterwardein. Dr. Karay

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 20
Datum: 30.08.1913
Umfang: 20
hat mit seinem Herrn diesen, einen Hauptmann, durch einen Schuß schwer verletzt, eine Dame, die bei dem Offizier zu Besuche war, ge tötet, einen Unteroffizier, der ihn festnehmen wollte, schwer verletzt und dann sich selbst aus dem Fenster gestürzt. Wir erfahren über das gräßliche Verbrechen, das an die Blut taten der indischen Amokläufer mit ihren: Blutdurst erinnert, folgende Details: Seit nicht langer Zeit diente in der Leib- garde-Jnfanteriekomvagnie als Gardehauptmann der Haupt mann Wilhelm Eisenkolb

, der sich wegen seiner Liebens würdigkeit allgemeiner Beliebtheit erfreute. Hauptmann Eisen kolb hatte den 23jährigen Rajko Jakobovics als Offiziersdiener zu geteilt. Der Diener war verschlossen und außerordentlich jäh zornig. Sonntag nachmittag war Hauptmann Eisenkolb im Gardepalais geblieben. Er erwartete eine Dame zu Besuch und der Diener hatte die Vorbereitungen zu treffen. Mit Unlust kam Jakobovics den Aufträgen nach und erhielt auch deshalb von seinem Herrn Tadel. Als die erwartete Dame kam, führte

sie Hauptmann Eisenkolb in sein Zimmer und blieb mit ihr im Gespräche. Jakobovics hantierte im Vorraum herum. Dort steht ein Waffenkasten, in dem der Offizier mehrere Revolver und sonstige Schießwaffen aufzubewahren pflegt. Der Kasten war nicht geschlossen. Hauptmann Eisen kolb saß ahnungslos mit seinem Gaste im Zimmer. Soldaten hörten draußen, daß Jakobovics mit einemmal halblaut vor sich hin sprach und Drohungen ausstieß. Da er mit den Waffen hantierte und seine Drohungen ernstgemeint schienen, hielten

es die Leute für ihre Pflicht, das Benehmen des Offiziers diener« seinem Herrn zu melden. Sie traten in das Zimmer und machten erregt Mitteilung, das Jakobovics draußen stehe, sich in immer größeren Zorn hineinrede und in bedrohlicher Weise mit den Waffen hantiere. Hauptmann Eisetckolb gab allsogleich den Auftrag, die Kaserninspektion zu verständigen und eine Patrouille zu holen, die den Mann in Präventiv haft setzen sollte. Die Soldaten eilten, den Auftrag zu er füllen. Der Offizier, der den Ernst

der Situation zu unter schätzen schien, blieb mit der Dame und dem augenscheinlich wahnsinnig gewordenen Offiziersdiener allein. Ehe die Pa trouille noch kommen konnte, war der Offiziersdiener in das Zimmer gestürmt. Er stieß wilde Drohungen aus und ehe der Hauptmann ihm entgegentreten konnte, hatte der Mann auf Hauptmann Eisenkolb einen Schuß abgegeben, der mit durchschossener Schläfe schwer verletzt zusammenbrach. Dann wendete sich der Wahnwitzige gegen die Dame, setzte ihr den Revolver auf die Brust

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.02.1914
Umfang: 8
Dr. Kofler mit besonders innig-warmem Händedruck. Hinter dem beleibten Abt hüpfte dessen Gegenstück, der spindeldürre Abt Treuiufels, die listigen Aeug- lein munter im Saale herumwerfend, seinem Sitze zu. Nach und nach kamen alle, so daß der Landes hauptmann etwas vor Ysß Uhr die Sitzung eröffnen, konnte. Die Eröffnungsansprache. Landeshauptmann Dr. Kathrein: Ich beehre mich, Sie, meine Herren, zu begrüßen. Möge dieser letzte Scssionsabschnitt in der gegenwärtigen Legis laturperiode ein segensreicher

des Infanteristen und formte sich um den Mund Kepessys zum trium phierenden Siegesleuchten. In der Kanzlei hoffte dieser den Bitten der Deutschmeister den Todesstoß versetzen zu können. Hauptmann Weber ließ sich sinnend beim Schreib tisch nieder. „Zwölf Tage — und nach Wien!" Der Oberleutnant bemerkte: „Wenn ich mir gestatten darf, Herr Hauptmann, diese Deutschmeister — —" Der Hauptmann sprach leise, wie überlegend, vor sich hin: „Nach Wien. Hm, hm!" Der Oberleutnant drang vorsichtig vor. Ein leiser Spott

zitterte durch seine Stimme: „Diese Wiener Weichheit, immer zur Mutter!" Der Hauptmann blickte empor. „Waren Herr Oberleutnant schon in Wien?" Der Befragte verneinte. Ueber das Antlitz des Hauptmannes strich ein lächelnder Glanz, als er, wie der Erinnerung nachspürend, sagte: „Ich bin auch ein Wiener und erinnere mich jetzt an den letzten Tag meines vorjährigen Urlaubes, den ich natürlich in Wien verbrachte. Wir saßen am Kab- lenberg. Uebrigens, Herr Oberleutnant waren ja schon in Zürich?" „Ja, Herr

Hauptmann?" „Wie fanden sie die Bahn auf den Uetliberg und die Aussicht?" Das Antlitz des Oberleutnants strahlte in dem Zauberglanz der Erinnerung voll Vergnügen. „O, wundervoll." Ter Hauptmann fuhr in leichtem Plaudecton fort, wie ihn der Dienstbetrieb nur selten zuließ. „Jetzt können Sie sich ungefähr die Verwahrt aus den Kahlenberg vorstellen. Von oben der Blick über Wien, umflossen vom Zauber der Heimat. Unten das Häusermeer, dessen Fenster im Abendfonnen- schein wie glänzende Augen emporleuchten

im Rhythmus bewegte. Die Dämmerung brach ein, unten blitzten die Lichter auf, die Bäume rauschten; Musik, fröhliche Menschen, einige Gläschen guter Wein — und unten im Strahlenschimmer Wien. Dieses Wien sehen, das uns nicht mehr losläßt, die Mutter, vielleicht die Braut dazu — —" Der Hauptmann erhob sich wie in einem rascheu Entschlüsse: „Die beiden sollen den Urlaub haben; Rechnungs- unteroffizier, zwei Urlaubsscheine ausfüllen. Ich trage sie selbst zum Oberst!" Mit zusammengekniffenen Lippen sab

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Zeitungen & Zeitschriften
Abendausgaben
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Seite 2 von 2
Datum: 21.08.1918
Umfang: 2
ffistfcß 3. ' " '* ' v ® nur das Erschießen l" ObwoM Tusak mit erhobenen Händen dreimal „Herr Hauptmann!" ries und offen bar noch etwas sagen wollte, hat der Hauptmann die Salve kommandiert Tufal sank W»tWerftr-mt zusammen und verschied nach lzwei Stunden. Ter Eindruck dieser MsiMrung eines zweimal wegen ferner Tapferkeit dekorierten Soldaten, der fechswrdzwanzig Monate an der Front stand und Familienvater war, war auf alle anwe-i senden Offiziere und Mannschaften der denkbar pein lichste

erklärte der Militäranwalt, daß jer den Hauptmann des Erbrechens des Mordes an- klage? Ter Hauptmann gab in sehr felbstbclvußter Weife eine Darstellung des Vorfalles. Er set drei Monate vor der Tat in das Gebiet gekommen, weshalb es ihm damals noch fremd gewesen sei. Die Situation schildert er als sehr 'kritisch. Das Brigadekommando habe ihm gesagt, daß er volles Bertrauen genieße und man wisse wohl, wenn man auf den gefährdeten Eolbricon stelle, der für den Gegner von äußerster Wichtigkeit gewesen set

! Zeuge habe nun dem Tusak die Folgen seiner Haltung 'vorgehalten, während eben der Leutnant Meister vorbeigegangcn sei, und da habe sich das Gespräch und die Erwiderung des Tusak abge spielt . Auf diese freche Antwort hin habe er den Korporal zum Hauplmann geführt. Der HaUptmann habe gleich erklärt, daß er den Korporal erschießen lassen werde. Der Zeuge habe dem Haupkmann er widert, die Mer, Erhärt,c und Tusak, haben als Kameraden und gute Bekannte miteinander gespro chen, und da wisse her Teufel

ältesten bestimmt, beim Hauptmann für den Korporal zu bitten. Er habe nun den Hanptmann gebeten, doch wenigstens ein Protokoll mit Tusak aufzunehmen, und Wendungen igebrancht, die der Hanptmann vls Fürbitten ausnehmen hätte können. Tier Hauptman« habe jedoch nur gesagt: „Nein, Herr Leutnant, ich danke." — Militäranwalt: Haben Sie dem Korporal Tusak bei der Steinbaracke noch einmal den Befehl wie derholt? — Zeuge: Ja. — Vors. : Was hat er darauf gesagt? — Zeuge: Er sggte: „Ja, ich geh' schon

." Militäranwalt: Hat der Hauptmann dem Tusak per sönlich den Befehl wiederholt? — Zeuge: Nein. Ter Oberleutnant-Auditor, der den Hauptmann Wolsgang zuerst einvernom'm'en hatte, hat im Pro tokoll folgenden Amtsvermevk niedergeschrieben: Als Hauptmann Wolsgang nach dem Verhör fortging, sagte er: Ich habe Meine Gewissensbisse, ich habe in Serbien no ch meh r niedergemacht und es hat sich niemjand dämm ge schert Zeuge Leutnant Meister gab an, daß die Offi ziere das vom Hanptmann Wolfgang anbefohlene Un ternehmen

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 15.08.1915
Umfang: 16
8. Klasse mit der Kriegsdekoration: Oberleutnant Josef Brwnnler des 1. Landessch.-Reg.; Hauptmann Leopold Schuch, iiberk. im 47. Jnf.-Reg., Zugeteilt dem Generalstabe, bei der 88. Landessch.-Vrigade; Hauptmann Eduard Proßlinger (1), Oberleutnants Gottfried Gherbetz lfl und Ferdinand Kwapil (t), Leutnants Rudolf Haidl (j) und Eduard Vogt (f), alle fünf des 1. Landessch.-Reg.; Hauptmann Hugo Wünsch und Leutnant in der Reserve Gabor Vagalau, beide des 2. Tir. Kaiseri.-Reg.; Hauptmann Johann Tnma des 2. Tir

. Kaisers.-Reg.; Leutnant Rudolf Hausmann des 2. und Oberleutnant Erich Adolph des 1. Tir. Kaiserj.-Reg.: Oberleutnant in der Reserve Rudolf Geyling der 14. Schweren Hau- bitz-Div. beim 2. Tir. Kaiserj.-Reg.: Hauptmann Ro bert Zipfer (1) des 2., Oberleutnant in der Reserve Friedrich Edlinger (1) des 1. und Leutnant in der Re serve Luigi Desrancesco (f) des 2. Tir. Kaiserj.-Reg.: Oberleutnant Franz Ritter Friedrich v. Stromfeld des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., beim 1. Landessch.-Reg.: Afli- stenzarzt

in der Reserve Dr. Erich John beim 1. Tir. Kaiserj.-Reg.: Leutnant Ernst Krünes des 3. Landessch.- Reg.: Hauptmann Franz Freiherr Karaisl v. Karais, zugeteilt dem Eeneratstab, überk. im 1. Landessch.- Reg.: Oberleutnant Kaspar Hofbauer und Leutnant Franz Heinisch, beide des 1. Tir. Kaiserj.-Reg.: Major d. R. Eduard Spilberger v. Spilwall, zugeteilt dem Generalstabe beim Landesverteidigungskommando in Tirol; Hauptmann Alois Jaschke des 13. Feldj.- Kat.» zugeteilt dem 3, Landessch.-Reg.; Hauptmanu Erwin Ruef

des 1. Tir. Kaiserj.-Reg.; Oberleutnant in der Reserve Alois Mannl und Leutnant in der Re. serve Paul Schaffer (t). beide des 3. Tir. Kaiserj..RLlu Oberstleutnant Albrecht Putzker, Kommandant eine* Tir. Landst.-Bat.; Hauptmann Alois Jaschke des n Feldj.-Dat^ zugeteilt dem 3. Landessch.-Reg.; Ober, leutnants Rudolf Kalifius des 1^ Hermann Edler & Sersawy und Wilhelm Bernhard, beide des 3. Landes. fchützen-Reg.; Oberleutnants un Verhältnisse der Evi. denz Friedrich Schönpflug beim L Tlr. Landst-Bat

, Ladislaus Forbelsky und Rudolf Blum, beide de« 1 Josef Kastranek des 3. Landessch.-Neg.; Oberleutnant, Leodegar Edler v. Sersawy und Friedrich Edler n Friedrichsberg, beide de« 1. Landessch.-Reg.; Leutnant Max Schmidt des 3. Landessch.-Reg.; Oberleutnant in der Reserve Dr. jur. Artur Köllensperger des 4. Tir. Kaiserj.-Reg. beim 1. Landessch.-Reg.; Hauptmann Hubert Graf Walterskirchen Freiherr zu Wolfsthal und Oberleutnant in der Reserve Matthias Wetzstein, beid, des 2. Tir. Kaiserj.-Reg.; Leutnant

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 20.11.1912
Umfang: 8
und dasselbe zugeklebt werden. — Sollten andere Namen auf dem Stimmzettel stehen, so werden dieselben durchgestrichen und die obigen daraufgeschrieben. Das Kuvert mit dem Stimmzettel ist am Wahl tage im Rathaus abzugeben. Die P. T. Wähler werden gebeten, ihre Stimme schon im Laufe des Vormittags abzugeben. Das Agitationslokal befindet sich im Gasthof „Zur goldenen Traube" (Weintraubengasse), wo auch Stimmzettel zu haben sind. Tagesneuigkeiten. Blutiges Renkontre zwischen einem Studenten und einem Hauptmann. Gestern

kam es in einem Kaffeehaus in Lemberg zu einem Streit zwischen dem Studenten Walenta und einem Hauptmann auditor, die sich beide in angeheitertem Zustand be fanden. Alsbald artete der Streit in Tätlichkeiten aus. Der Student glaubte sich von dem Offizier provoziert, und nach kurzem Wortwechsel zog Wa lenta einen Revolver und feuerte auf den Haupt mann einen Schuß ab, der den Hauptmann am rechten Schulterblatte traf. Der Hauptmann zog hieraus seinen Säbel und versetzte dem Studenten einen wuchtigen

, daß dieses absichtlich in das Rohr gestopft wurde, um einen Sabotageakt zu begehen. Theater. „Die Weber". Zur morgigen Aufführung im Stadttheater in Innsbruck. Im heurigen Jahre, und zwar am 15. November, feierte Gerhart Hauptmann, einer der größten und erfolgreichsten dramatischen Dichter Deutschlands, seinen 60. Geburtstag. Eine Huldigungsbewegung für den Dichter geht durch die ganze literarische Welt und alle namhaften deutschen Bühnen brin gen und brachten Werke von Gerhart Hauptmann zur Aufführung. Direktor

Thurner hat sich sogar in anerkennenswerter Weife dazu entschlosfen, in das heurige Spieljahr einen Hauptmann-Zyklus einzulegen, und eröffnete die Saison gleich mit der Komödie „College Crampton". Als zweite Auffüh rung, die gewissermaßen als Geburtstagsfeier des Dichters gelten soll, ist für morgen Donnerstag das soziale Drama „Die Weber" in Aussicht ge nommen. Dieses Drama, das in seiner ersten Fassung in schlesischer Mundart („De Waber") erschien und kolossales Aufsehen erregte, schildert

mit der bei Gerhart Hauptmann gewohnten Naturtreue das Elend der armen schlesischen Weber. Es bildet eine ergreifende Anklage gegen das Ausbeutertum und wirkt speziell auf ein Arbeiterpublikum geradezu er schütternd. Gerhart Hauptmann hat den Stoff zu dieser Elendstragödie aus Erzählungen seines Vaters vom Großvater, der in jungen Jahren ein armer Weber war, geschöpft. Aber auch aus eigener Wahnehmung, obwohl nicht in ihren Kreisen lebend, kannte er das Elend des Webervolkes seiner schlesischen Heimat

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 20
Datum: 06.01.1914
Umfang: 20
eigene Werk stätten, bte unter der Leitung erster Künstler stehen. Die Volksbühne legt besonderen Wert darauf, auch für das kleinste Vereinstheater eine künstlerische Ausstattung des Bühnenbildes herbeizuführen. Kosten anschläge, technische Zeichnungen, Entwürfe kosten los von der „Bühnentechnischen Auskunftstelle der Volksbühne", München, Karlstraße 41.... Der Hereinfall. Eine MilitärhumoreTke von F. H Fidelius. (Nachdruck verboten.) Hauptmann Schliefen fuhr wie ein Donnerwetter auf dem Kasernenhofe

! Allmächtiger! Das Gesäß von dem Müller! Wollen Sie das vorschieben, Sie Unglücksmensch. So noch mehr! Vorschieben, immer wieder vor schieben. Und — ach — nun zieht der Mann die Schultern hoch und watschelt — — ach das Bild " Hauptmann Schliefen fuhr sich in ehr licher Verzweiflung mit beiden Händen zu jener Plattform empor, die in jungen Leut nantsjahren eine Lockenpracht schmückte. Dann klemmte er das Monokel fester ein und präparierte sich aus eine geharnischte Standpauke. Wie er mit sich nach wenigen

Minuten über das Thema dieser Pauke ins Reine gekommen war, rief er mit einer honigsüßen Stimme, aus der man aber den Unterton innerer Erregung deutlich her aushörte : „Leutnant Blitz — bitte, einen Augen blick Leutnant Blitz, der einem Rekruten am Querbaum gerade dadurch eine wirksame Nachhilfe gab, daß er ihn an einem nicht näher zu bezeichnenden Körperteile pitschte, fuhr herum. „Herr Hauptmann?" und stand schon, die Hand am Mützenrande, vor dem Ge strengen. * „Herr Leutnant Blitz

— äh —" .Hauptmann Schliefen unterbrach den <»^^^aben Leutnant, denn er war an dem Punkte angekommen, wo seine präparierte Pauke einsetzen konnte. „Sie wissen also nicht, das muß ich auiwrordentlrch bedauernd konstatieren welche besonderen Fehler der Müller beim Exerzieren macht. Mein lieber Herr von Blrtz Sre beschäftigen sich zu wenig mit den Leuten, Sre müssen persönlicher iverden, in die internsten Angelegenheiten der Leute errrdrrngen, müssen ge- .m ihre Verhältnisse kennen. Sre wissen och

Schindmähre der Batterie geritten hätte, legte aber trotz- dem pflichtschuldigst die Hand an die Mütze und sagte: „Zu Befehl, Herr Hauptmann." * * selben Mittag steckten Leutnant bon Blitz und der schnauzbärtige Wachtmeister dre Köpfe zusc nnen. Eine lange Beratung folgte, und sa ießlich leerte der Leutnant sein Zigarrenetui auf dem tintenbeklerten Tisch der Schreibstube und verließ den Wachtmeister mit einem befreienden Lachen. Abends aber ging ein „Batteriebefehl" über dre Mannschaftsstuben

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Tiroler Post
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Seite 8 von 12
Datum: 19.03.1915
Umfang: 12
die Fahrdokumente des Freiwil ligen; -sie waren in Ordnung, ebenso die des Leutnants. Als er sich- an den Hauptmann wandte, fuhr in dieser heftig an: „Wie unter stehen Sie sich, an einem Hauptmann eine solche Frage zu richten," Der Wachtmeister berief sich auf feine Vorschriften, allein der Hauptmann wollte sich um keinen Preis legitimieren. Der Gendarm war machtlos. Gegenüber einem Höheren wollte er anfangs nicht zu energisch ralstabsoffizier ist, in dessen Asitz viele wichtige Pläne und Aufzeichnungen

Ueberraschung gelangt ein großer selbst gebackener Kuchen auf die Festtafel, der angesichts der jetzigen Mehlverhältnisse die Bewunderung der Gäste erregte. Als.man nun gerade im Begriffe war, den Kuchen zu verzehren, erschien zum Er staunen der Teilnehmer plötzlich ein Polizeibeam Von den Hussen gufo'er r/uc/jl^zurüc/cgefassen? Geschütze etc Vom Kr/egsschai/pfatz fff c/er? tCarpatften verlangte energisch die Ausweisleistung. ..Der Hauptmann gab auch weiter nicht nach und be fahl, als der Wachtmeister

nicht locker ließ, dem Einjährigen: „Schieß ihn nieder!" Dazu kam cs aber nicht, weil der«Gendarm einem Blutver gießen ausweichen wollte. Wohl aber sagte der Gendarm: „Gm, Herr Hauptmann, ich gehe aus dem Coupe, bleibe aber vor der Türe und werde dem nächsten Bahnhofkommando die Anzeige er statten!" So geschah es auch. Als der Zug auf der nächsten Station hielt, stieg der Wachtmeister aus, um den Vorfall zu melden. Kaum hatte'er einige Schritte' gemacht, da rief ihm der Leut nant vom Korridor

zu: „Wachtmeister geben Sie acht, der Hauptmann ist auf der anderen Seite ausgestiegen!" Der Wachtmeister alarmierte sofort die Bahnhofsbereitschaft. Da begann der Hauptmann, der den Zug verlassen und die Ge leise überschriten hatte, zu laufen, und zwar so schnell, daß ihn die anderen zu Fuß nicht ein holen konnten. Man schaffte Pferde herbei und der Leutnant nahm mit dem Freiwilligen und einigen Landsturmmännern die Verfolgung auf. Endlich, nach langer Jagd, wurde der Haupt mann festgenommen, protestierte

aber noch im mer gegen seine Verhaftung. Auf dem Bahnhofs- komnmndo wurde festgestellt, daß der Verhaftete überhaupt kein Hauptmann, sondern, obwohl er tadellos Ungarisch sprichst ein russischer Gene ter auf der Bildfläche, der sich zunächst höflich eine Kostprobe des leckeren Gebäcks ausbat und dann den Kuchen beschlagnahmte, da die Mehlzusammen setzung nicht den bestehenden strengen Vorschriften entsprach. Neben dem Verlust des Kuchens droht nun obendrein ein Strafmandat. 23 Zähne im Kriege verloren. Ter

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Außferner Zeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 20.03.1915
Umfang: 12
; sie waren in Ordnung, ebenso die des Leutnants. Als er sich an den Hauptmann wandte, fuhr in dieser heftig an: „Wie unter stehen Sie sich, an einem Hauptmann eine solche Frage zu richten," Der Wachtmeister berief sich auf seine Vorschriften, allein der Hauptmann wollte sich um keinen Preis legitimieren. Der Gendarm war machtlos. Gegenüber einem Höheren wollte er anfangs nicht zu energisch austreten, dann schöpfte er aber Verdacht und ralstabsoffizier ist, in dessen Asitz viele wichtige Pläne und Aufzeichnungen

. Als be sondere Ueberraschung gelangt ein großer selbst- | gebackener Kuchen auf die Festtafel, der angesichts ! der jetzigen Mehlverhältnisse die Bewunderung der Gäste erregte. Als man nun gerade im Begriffe > war, den Kuchen zu verzehren, erschien zum Er staunen der Teilnehmer plötzlich ein Polizeibeam- Von den Russen ^ut der r/ucfrf zurücdge/assene Gescdüfze etc Vom Kriegsschaup/aTz //? c/en ftärpafferr Verlangte energisch die Ausweisleistung. Der Hauptmann gab auch weiter nicht nach und be fahl

, als der Wachtmeister nicht locker ließ, dem Einjährigen: „Schieß ihn nieder!" Dazu kam es aber nicht, weil der Gendarm einem Blutver gießen ausweichen wollte. Wohl aber sagte der Gendarm: „Gut, Herr Hauptmann, ich gehe aus dem Coupe, bleibe aber vor der Türe und werde dem nächsten Bahnhofkommando die Anzeige er statten!" So geschah es auch. Als der Zug auf der nächsten Station hielt, stieg der Wachtmeister aus, um den Vorfall zu melden. Kaum hatte er einige Schritte gemacht, da ries ihm der Leut nant vom Korridor

zu: „Wachtmeister geben Sie acht, der Hauptmann ist auf der anderen Seite ausgestiegen!" Der Wachtmeister alarmierte sofort die Bahnhofsbereiischast. Da begann der Hauptmann, der den Zug verlassen und die Ge leise überschriten hatte, zu lausen, und zwar so schnell, daß ihn die anderen zu Fuß nicht ein holen konnten. Man schaffte Pferde herbei und der Leutnant nahm mit dem Freiwilligen und einigen Landsturmmännern die Verfolgung auf. Endlich, nach langer Jagd, wurde der Haupt mann festgenommen, protestierte

aber noch im- mer gegen seine Verhaftung. Auf dem Bahnhofs kommando wurde festgestellt, daß der Verhaftete überhaupt kein Hauptmann, sondern, obwohl er tadellos Ungarisch spricht, ein russischer Gene ter auf der Bildfläche, der sich zunächst höflich eine Kostprobe des leckeren Gebäcks ausbat und dann den Kuchen beschlagnahmte, da die Mehlzusammen setzung nicht den bestehenden strengen Vorschriften entsprach. Neben dem Verlust des Kuchens droht nun obendrein ein Strafmandat. 23 Zähne im Kriege verloren

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 4
Datum: 28.08.1917
Umfang: 4
Verstärkung zugewiesen. Hauptmann Vasen schenkte seine Aufmerksamkeit se/leich dem geschilderten Loche und erhielt vom Kommandanten des II/3. Schützen- regimenis, Hauptmann Siegt, die Bewilligung zur Verteidigung des Trichters. An ihn dachte er eben wieder. Gegen 2 Uhr nachmittags läßt das schwere Feuer etwas nach. Die Kavernentür kann zeitweise geöffnet werden. Die eindringende frische Luft belebt die Leute, bald mischt sich in das Dröhnen der letzten Minen- erplosionen de^ Gesang vom „Enzian

. Theatralisch, mit weitausholender Gebärde, legt der Offizier Pistole und Leibriemen ab, er erklärt, sich ergeben zu wollen. Hauptmann Vascu befiehlt: „Gedeckt im Anschlag blei ben, Finger am Züngel!" Der seindlicheOfsizier kommt mit den beiden Leuten in die Stellung per Kaiser schiitzen, von der sie sofort abgeführt werden. In die sem Augenblicke, in dem die Italiener den Verteidiger vertrauensselig gemacht wähnen, Wersen sie ihre Mauer um, gegen 80 Feinde stürmen mit gefälltem Bajonett durch den Trichter

. Doch die Flankenschwärme lassen Handgranaten auf Handgranaten in den Trichter sau sen. Kaiserschütze Gärtner tut sich vor allen anderen hervor. Der Vormeister am.Trichterrande verschießt eine Gurte. Bald liegen die ehemaligen Bundesbrüder wieder hinter ihren Säcken. Nun versuchen sie's aufs neue mit Betteln: „Nix schießen"; sie legen die ^Gewehre hin und deuten an, daß sie sich ergeben möch ten. Hauptmann Vasen befiehlt ihnen, paarweise und ohne Waffen herüberzukommen. Nun fliegen drüben teilt paar Sandsäcke

. Wenn man nur den Gegner knapp vor sich weg brächte, so könnte man doch rechtzeitig sehen, was sich hinter dem jenseitigen un glückseligen Trichterrande an Unheil zusammenzog. Hauptmann Vascu denkt: „Ich muß den ganzen Trichter haben." Dann erteilt er seine Befehle. Dte Sturmpatrouillen werden ausgeschieden: Fähnrich Ka spar darf sie über seine Bitte führen. Die Flügelschwärme entwickeln wieder ihre ver blüffende Fertigkeit im Handgranatenwersen. Kaum hat dieser Kampf angehoben, stürzt Fähnrich Kaspar

hat sein Gewehr vorgebracht und verfeuert Gurte um Gurte. Eine halbe feindliche Kompanie geht gegen Rakaseders Flanke vor. Da brüllt Hauptmann Vasen seiner Reserve zu: „Kaiserschützen, vorwärts!" Leutnant Rieder springt über die Säcke und reißt den Zug des Fähnrichs Czuszak in die Front vor. Ein Hagelwetter von Handgranaten fliegt in die feind lichen Reserven. Fähnrich Kaspar springt auf die Mauer und schießt stehend, bis . er durch Kopfschuß fällt. Die Handgranaten sind verschleudert, die Kai serschützen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 09.02.1917
Umfang: 16
i. Br. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Also: „nur a Madl. I wünsch mir aber schon soviel fehnlichft an Bäbn." Ich auch! „Un dweil i dazu halt doch den Franzl brau chen tät, so san S' schon so gut und schicken S' mir ihn amol auf Urlaub. In aller Hochachtung mW Drnkschuldigkeit Fhnere untertänigste Theresia Huber Hausmeisterin." Nun geriet die Heiterkeit außer Rand und Band und auch Hauptmann Z. lachte herzlich mit trotz seiner drei Mädeln. Der Rest muß geholfen werden in ihren „Sehnsüchten". Der Franzl nruß nach Haus

! Nimm ihn doch mit, Hauptmann: vielleicht profitierst Du etwas! Dem Bursche ist gerade rechtzeitig krank ge worden. So schwirrte es durcheinander und Haupt mann Z. war abermals die Zielscheibe alles Uebermutes, bis er der Sache ein Ende machte mW einer Ordonnanz den Auftrag gab, den Ka nonier Huber herbeizurufen. Franz Huber erschien und machte sein dümm stes Gesicht, als ihm der Hauptmann erklärte, baß er morgen als sein Bursche mit auf Ur laub gehen werde. „Ich babe nämlich hier einen Brief

von Ihrer Alten," sagte der Hauptmann gemütlich. „Die- drüben, die sich freudig die Hände schüttelten. Hielt auch die Erde den lauten Jubel zurück, der Himmel wollte nicht schweigen. Es war Weihnachtszeit. Und so schickte er seine englischen Scharen, die den deutschen Städtern und Bauern das SiegeSlied sangen: »Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!" Der Krieg zwischen Stadt und Land kann als be endet angesehen werden. Wer freut sich darüber mehr als ihr Männer draußen? Euch mußte

: „Nun sotten es zwei Buben werden!" Hauptmann Z. und Kanonier Huber waren vom Urlaube längst wieder eingerückt. Der Sommer und der Herbst mit ihren großen Er folgen vergangen, der Winter hatte unsere Bat terie in festen Stellungen in Wolhynien gesun den und nun stand man yor der neuen, der zwei- ten Jahreswende in diesem Kriege. Der Jänner '1916 brach an. Es war das kann und deshalb schon seit vierzehn Tagen leine Post anaekommen. Da endlich schwankte auf dem entsetzlichsten der Prügelwege das wohl

- bekannte Feldpostvehikel heran. Alles, was ge rade in der Reserve stand, Offiziere wie Mann schaften, liefen herzu. Die Offiziere zogen sich nach Empfang ihrer Sachen in das Kasino zurück und saßen nun da, jeder mehr oder weniger in seine Briefe und .Zeitungen vertieft. Da tat sich ganz rasch die Tür auf und der Kanonier Huber trat herein, in jeder Hand einen Brief schwenkend. Höchst respektwidrig und durchaus nicht eingeschüchtert durch die erstaunten Blicke der Offiziere, trat er auf Hauptmann

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