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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 07.10.1933
Umfang: 4
ihm leid, daß das Kind anscheinend etwas vermißt hatte in seinem Hause, was ihr Freude gegebm hätte. Und die Wettl war ja ein erwachsenes Mädel, die konnte sich schon ein bißchen umtun nach dem künftigen Manne. Warum auch nicht? Wettl würde schon die Augen offen halten, daß sie an keinen Unrechten geriet. Fünftes Kapitel. Der Herr Hauptmann Pellikan saß in seiner Amtsstube und hielt Verhör ab. Bei der damaligen Militärgerichtsbar keit vereinigte der Hauptmann alle Würden in sich, vom Staatsanwalt

rauchten. abgelegten und im Eifer völlig vergessenen Zigarettenstummeln her. Es war dies eine seiner Eigenheiten, die späten zugleich mit seiner Person armeebekannt wurden. Also der Hauptmann von den Deutsch meistern, Otto Pellikan, hielt Verhör ab. Seine Zwickergläser funkelten den armen Sünder an, der an der anderen Seite des Tisches stand. Rechts saß der Unteroffizier-Schrift führer an einem wackligen Tische: an der Ausgangstür war die Aufsichtscharge po stiert. Es war beängstigend feierlich

, und der Beschuldigte schwitzte entsprechend, denn er war ein Wiener Kind, dem alles, was mit Gericht zu tun hatte, höchst peinlich war und das nun aus Angst vor der Strafe sein Heil im Leugnen suchte. Eine Viertelstunde lang dauerte nun schon das Frage- und Antwortspiel, jedoch ohne Erfolg. Kameradschaftsdiebstahl. „Herr Hauptmann, meld' ghorsamst, i Habs net tan!" Das war die stets wieder kehrende Formel, die ihm irgendein Freund eingelernt hatte und an die er sich Mn M ternd und zagend klammerte. Die Vorhaltung

überhaupt vor handen war. Er ging ins Chargenzimmer und zündele sich eine Zigarre an: wußte er doch, daß er nun 10 Minuten Zeit für sich hatte. Drinnen im Amtszimmer sich inzwi schen der junge Richter auch die Aufsichts- charge abtreten. Die Tür klappte zu. Der Hauptmann war mit dem Beschuldigten allein. Nun ging es aus einer anderen Ton art. „Jetzt sag mir amal, du Haderlump, du elendiger — wie hast denn so was ma chen können?" erkundigte sich Pellikan ge mütlich. Der Mann nahm zu seiner alten Ver

antwortungsformel Zuflucht, aber die Worte klangen merklich gedrückter. „Du bist mir ein sauberer Kampl", fuhr der Richter unbeirrt fort. „Kamerad schaftsdiebstahl! Weißt du denn, was das heißt? Einen Kameraden bestehlen! Wie hast denn so was tun könnend „Meld' ghorsamst, Herr Hauptmann, 's geht schon, nur recht aufpassn muaß ma halt!" „So schön!" Jetzt hatte er sich glücklich verplappert. Das kommt davon, wenn der Richter lich- tentalerisch redet, so daß man ganz vergißt, mit wem mans zu tun hat. Der hübsche

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 09.09.1934
Umfang: 8
Augustnachmittag saßen die dienstfreieil Offiziere einer kleinen Gar nison im Kaffeehause und besprachen nach gemach tem Spielchen die Neuigkeiten des Tages, als ein Hausierer erschien und direkt auf den Herrn Haupt^ mann Winzig zusteuerte. Herr Hauptmann Win zig war aber ein .fnihne von Gestalt, sah besonders für die Rekruten furchterregend aus mit seinem riesigen Schnauzbart und den kohlschwarzen rollen den Augen; außerdem stattete ihn die Natur noch mit einer Stentorstimme aus, die sich besonders gut

auf dem Kasernenhofe auswirken konnte, wo sie ein wunderbares Echo ergab und so kam es manchmal vor, wenn der Hauptmann in scheinbarer Wut einen Rekruten per „Rindvieh' titulierte, der beim Kommando „Kehrt euch!' wie eine Festung stillstand, daß das „Kehrt euch!' lind das „Rind vieh' doppelt zurückkehrten. Aber unter einer harten Schale verbirgt sich meistens ein weicher Kern und dies war auch beim Hauptmann Winzig der Fall. Er war ein her zensguter Mensch, tat keiner Fliege etwas zu leid, konnte keinem Menschen

etwas abschlagen und ganz einfach nicht „Nein' sagen. Das wußten bald die ganze Stadt und auch die Rekruten lind daher auch der .Hausierer. Obwohl der Hauptmann sich mit Händen und Füßen wehrte und behauptete, er sei schon mit allem versorgt, der Hausierer ließ nicht locker. „Sehn Sie, Herr Hauptmann, kaufen Sie sich einen schönen Kalender, ZW Seiten stark, mit wun derbaren Bildern und spannenden Romanen! Ich gebe Ihnen den Kalender wegen vorgerückter Saison anstatt

um K. 10.— um K. 1.—, mich hat er, mein großes Ehrenwort, selbst K. 9.— gekostet.' Um den Hausierer los zu werden, sagte der Hauptmann: „Na, so geben S' her in Gottes- namen!' und griff in die Tasche nach der Geld börse, zog' aber gleich die Hand wieder zurück mit einem „Zu dumm, jetzt habe ich meine Geldbörse am Nachtkästchen liegen lassen!' Aber schon sprang ein junger Leutnant auf und gab dem Hausierer die Krone. Mit vielen Dankesworten entfernte sich der Hausierer, nicht aber ohne den Herrn Ober zu fragen, wo der Herr Hauptmann Winzig

wohne. „Hauptstraße 10, 2. Stock!' und dreht ihm barsch den Rücken, denn er sah nicht gerne Hausierer in „seinen' Lokalitäten. So schnell den Hausierer die Füße tragen konn ten, steuerte er der besagten Straße zu. Gegensätze ziehen sich an. Die Frau Hauptmann Winzig war gerade das Gegenteil ihres Mannes? sie war eine geborene Lang, aber kurz und dick und kugelrund mit einem Vollmondgesicht und wasser blauen Augen und sanfter, säuselnder Stimme, da bei jedoch sehr energisch. Die Frau Hauptmann saß

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 22.11.1931
Umfang: 16
hatte den Arm um ihre Schultern gelegt und kniff sie dann und wann in den mageren Arm. »Herr Hauptmann — alles, was wir wisse«, Katja und ich, sollen Sie erfahren, ich weiß, es ist nicht umsonst.' Katja rückte vertraulich an den Hauptmann heran. „Wissen Sie. Herr Hauptmann, Frauen be obachten scharf — ich —' „Komm' her. rote Hexe, erzähl'! —' Brutal packte er sie am Handgelenk und gog sie zu sich heran. Sie lachte und warf den Kopf in den Nacken, daß dem Hauptmann die rostigroten Haare ins Gesicht flogen

— man —' „Heraus mit der Sprache!' herrschte ihn der Hauptmann an. „Bist zu feig zum Reden?' fragte Katja, „dann sag's ichl' „Schnell, schnell, schöne Hexel Wir haben nicht so viel Zeit zu verlieren!' „Marija ist bei Nacht zum Grenzstein ge schlichen und hat Nachrichten versteckt. Leo ist ihr zweimal gefolgt.' „Warum hat er nicht aufgepaßt, wer die Nachrichten abholt?' „Ich wollte mich von Marija nicht sehen lassen — und dann, bis zum Grenzstein vor zudringen. war mir zu gefährlich.' „Aeußerst tapferl' höhnte

der Hauptmann. „Und weil ich ihm nachlief und zurückholte. Was hat der nachts fremden Frauenzimmern nachzustellen?' „Aha, eifersüchtig! Ist denn die Marija so gefährlich?' Lachend fragte der Hauptmann. „Jedes Weib ist gefährlich! Der Leo ist sonst gut. aber die Marija wird ihn schon an sich gelockt haben. Dann kamen die Schlachten näher und Ihr triebt uns fort', erzählte die Katja weiter „Also — was weißt du noch. Mädchen?' Der Hauptmann zog Katja . noch näher an sich heran und küßte sie auf die Wange

also, daß Marija eine Spionin ist?' „Meinen — meinen was soll sie sonst sein, wenn sie nachts in der Kriegszeit zum Grenzstein schleicht?' Cine Ordonnanz stürmte in das Zimmer. „Herr Hauptmann. Befehl ist gekommen, zum Aufbruch zu rüsten. Die Deutschen drin gen unaufhaltsam vor!' „Ich komme sofort!' „Und was wird mit Marija?' Lauernd fragte Katja. Noch in derselben Nacht wurde Marija von ihrem Strohlager geholt und verhört. „Bei Gott, ich schwöre, ich habe Briefe an meinen Bräutigam unter dem Grenzstein ver

borgen: seine Schwester hat sie geholt.' „Das kann jeder behaupten —' „Es Ist wahr, bei allem, was mir heilig ist!' Mania faltete die Hände. sparnissen, verschwand in ihren groben Fäusten „Laß die Heiligtuerei! Du hast mit dein „Versprecht mir. nicht zu schießen — ver Feindesland in Beziehungen gestanden.' Der sprecht es mir!' Er deutete auf die tiefei Hauptmann ging unschlüssig umher. „Du bist Taschen seines Mantels, nachts zum Grenzstein geschlichen, du hast „Es winkt euch noch eine Belohnung

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 06.12.1895
Umfang: 14
» bringen, zn? rra-: ^ odi! «D Zönzst wurde in der i ö!bli?0igeri'g?, daß in einzelnen Ac.Sutdlli:u : se!i?!iZ der Vorgesetzten :?ü:de. Die gleiche «r. 14« Sache behandelt man auch gegenwärtig in Frankreich; ein Zirkular, da» ver Kriegsminister Cavaignac an die RegtmevtSchefS ergehen ließ, untersagt den Offiziren u. s. w. da» Duzen der Mannschaft. Daran knüpft Alfred Capu» folgende kleine Neckerei. Er über- fchreibt fie: Die Höflichkeit in der Armee. Hauptmann (zum Sergenten): .Sergent, wie heißt

der Soldat, der sein Gewehr nicht zu halten weiß und dessen Säbelgürtel so schlecht geputzt ist?' — Sergent: .EStstHerr Pttou, Herr Hauptmann.' — Hauptmann: .Kennen Sie ihn?' -- Ser gent: .Ja, Herr Hauptmann!' — Hauptmann: .Ich möchte ihm gern ein paar Worte sagen .... Kennen Sie ihn auch genügend, um mich ihm vorstellen zu können?' — Sergent: ,OH ja . . . (rüst) Pitou l' — Pitvu (auS dem Glied tretend): .WaS ist?' — Sergent: .Der Herr Hauptmann hat Ihnen etwas zu sagen. Herr Hauptmann, erlauben

Sie, Ihnen Herrn Pttou vorzustellen, gemeiner Soldat des 75. Infanterie-Regiment»!' — Hauptmann: .Mein Herr ...' — Pit 0 u: .Herr Hauptmann...' — Hauptmann: .Ich habe vorhin bemerkt, Herr Pitou, daß die Art, wie Sie Ihr Gewehr halten, mangelhaft ist!' — Pitou: .Bedaure sehr, Herr Hauptmann l' — Hauptmann: .Ferner habe ich die Ehre, Sie darauf aufmerksam zu «Sachen, daß Ihr Säbelgurt nicht genügend geputzt ist. Da diese beide» Dinge ganz ordonanzwidrig find, muß ich Sie ersuchen, mir einen Dienst zu leisten

!' — Pitou: .Wieso? Welchen?' — Hauptmann: .E» wäre sehr liebenswürdig von Ihnen, wenn Sie vier Tage Arrest nehmen wollten I' — Pitou: .Die» kann ich Ihnen nicht versprechen, Herr Hauptmann.' — Haupt mann: .Ich wäre Ihnen persönlich sehr dankbar dafür. Sie find ein gebildeter Mann und verstehen, welchem Gefühle ich gehorche.' — Pitou: .S» ist sehr natürlich, Herr Hauptmann. An Ihrer Stelle würde ich ebenso handeln!' — Hauptmann: .Freut mich fehr, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Herr Pitou!' — Pitou

! .Mich ebenfalls, Herr Hauptmann!' — Hauptmann: .Ich hoffe sehr, daß e» dabei allein nicht bleiben wird, mein Herr..!' (Er zieht sich zurück) — Pitou: .Ihr Ergebenster..(Er tritt ins Glied zurück.) ^Bom russischen Hose.) Au» Petersburg, 1. d. M., meldet man der .Köln. Ztg.': Die Nach- 'ichten über da» Befinden de» ThronsolgerS lauten recht traurig; der Kranke muß sortgesetzt daS Bett hüten; er wird als lehr schwach und vollständig apathisch geschildert. Sine Ueberführung nach der Riviera, die im Frühherbste

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 30.09.1942
Umfang: 6
draus los, als sei er den weiten Weg gar nicht mitmarschiert. Es ist schon etwas dunkel geworden, als Gefreiter Hofer mit der Unterschriftsmappe zum Hauptmann geht. Er klopft bescheiden an und bittet, ein treten zu dürfen. „Ja, kommen Sie!' hört er die Stimme des Gewaltigen durch die lückenreiche Tür. „Gefreiter Hoser bittet Herrn Haupt mann, die Akten unterschreiben zu wollen!' „Geben Sie her! Stimmt alles, Hofcr?' „Jawohl, Herr Hauptmann!' Und der Hauptmann liest Stück für Stück durch und setzt

seine wuchtige Unterschrift hin. Hoser steht erklärend daneben. Ganz zum Schluß wären noch Eintragun gen in einem Wehrpaß zu unterschreiben. Der Hauptmann blättert und blättert und schreckt plötzlich zurück, mit der Bleistift- spitz? auf einen braunen Fleck zeigend. „Hofer, was ist das?' Gefreiter Hofer beugt sich in respektvol ler Entfernung etwas vor und traut seinen Augen nicht: Auf Seite 23, wo sonst die Orden und Ehrenzeichen eingetragen wer den, klebt in der ersten Spalte eine platt gedrückte Wanze

. „Herr Hauptmann, es ist mir ' „Haben Sie Wanzen, Hofer?' unter bricht ihn der Hauptmann und stupft mit dem Bleistift die sterblichen Überreste der Wanze von Seite 23 herunter. „Nein, Herr Hauptmann! Was denken Herr Hauptmann! Ich habe in meinem Quartier keine Wanzen. Es ist mir voll kommen unerklärlich, wie diese Wanze in den Wehrpaß kommt.' „Es ist gut, Hofer, Sie können gehen.' Und der Gefreite Hofer geht. Geht in feine Schreibstube und flucht über die Wan zen, die sich nachts wie Schwarzbeeren

auf sein Bett fallen lassen. Er kann ja wirklich nichts dasür, daß dieses Nest eine gottge segnete Wanzengegend ist. Am nächsten Morgen, Hoser hat sich ge rade gewaschen, geht die Tür quietschend auf und der Hauptmann tritt über die Schwelle. Hoser ahnt Böses. „Guten Morgen, Hofer!' „Guien Morgen, Herr Hauptmann!' Das ist alles vorläufig und Hofer streicht unauffällig die Decken auf seinem Lager glatt, damit sein Chef ja nicht eine Wanze entdecke. Doch da geht der Hauptmann zu einem Vorhang, der eine Nische

verdeckt, und schiebt ihn beiseite. Und was sieht er da? Wanzen, nichts als Wanzen. Zu Dutzen den kleben sie an den Wänden der Nische. Hoser sträuben sich die Haare zu Berge. „So, Hofer!!! Wenn Sie mir in Zukunft noch einmal Akten zur Unterschrist vor legen. melden Sie sich folgendermaßen: Gefreiter Hofer meldet sich zur Stelle. Er hat weder Wanzen noch Läuse. Ich bitte Herrn Hauptmann um die Unterschrif ten! — — Und wehe Ihnen, wenn ich noch eine einzige Wanze finde! Verstan den?' „Jawohl, Herr

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 03.10.1915
Umfang: 12
und beförderten sie nach einem abgesonder ten Raum wo der genaue Inhalt einer je den festgestellt werden wird. Wagenschmiere. Der gegenwärtig im Felde ste hende Redakteur der „Grazer Ta gespost', Anton Gitschtaler, sandte seinem Blatte das folgende, nach einer wahren Begebenheit ver faßte Geschichtchen: Der Hauptmann Hans Bentwa sitzt mißmutig in seinem Zimmer. — Elendes Loch das — ein einziges Fenster, bloß drei Quadratmeter Raum. Bett, Schreibtisch, Wäschevorrichtung, Kleiderkasten, alles Zusammengepreßt

mich bei schönem Wetter, denkt der Hauptmann, aber bei diesem Regen, bei diesem endlosen Regen! — Talaus, talein, kutschieren, Kot schmeißen. Automobile ruinieren meiner Treu, das ist nicht lustig. Jetzt erinnert er sich, daß er gestern eine besonders 'unangenehme Fahrt gehabt hatte. Dem Kraftwagen fehlte etwas und er konnte nicht dahinter kommen, was es war. Ob die Kerle die Automobile wohl or dentlich' schmieren? — Muß einmal gründ nachschauen! Er erhebt sich von seinem Sessel. „Wenzel! — Zlatokal

!' In der Tür erscheint ein langer unter- etzter Kerl, mit einem breiten, freundlich grinsenden Gesicht. „Befehl, Herr Hauptmann!' „Wenzel!' „Befehl? —' „Sag mir einmal, habt ihr gestern mein Automobil geschmiert?' „A sreilich. Herr Hauptmann!' „Ich werde euch alle anbinden lassen!' „Herr Hauptmann, Hab ich mit eigenen Händen geschmiert.' „So, und der Kasten hat gequietscht wie ein Spanferkel vor der Exekution! Ex zellenz gar hat es bemerkt und auch ge fragt, was es sei. — Ich werde nach schauen!' „Herr

Hauptmann, wird sein anderer Fehler. So ein Automobil is wie a böhmi sche Frau. Manchmal is gut aufgelegt, manchmal schlecht auch.' „Esel!'- „Herr Hauptmann, bitt gehorsamst, Hab ich zu machen andere Meldung, ganz an dere Meldung!' „Was denn?' Der Wenzel zieht die Augenbraunen hoch und fährt mit gedämpfter Stimme fort: „Hab ich gemacht außerordentliche Be merkung — gestern schon und heute wie der.' „Na, was denn zum Teufel?!' „Da schauen Sie, Herr Hauptmann, können sich mit eigenen Augen überzeugen

. Honved tut nehmen Wagenschmier aus un seren Schmierfaßl und streichen auf Komiß- brot. — Meiner Seel, bin ich viel in der Welt Herumkummen, ^ Hab ich viel gesehen, aber so was noch nit! Wagenschmier aus Kommißbrot frißt nit amol Böhm!' „Wenzel, du bist ein kapitaler Esel! Welcher Mensch auf Gottes Erdboden könnte Wagenschmiere essen?' „Honved srißt! — Da schauen Sie, Herr Hauptmann, jetzt stehen wieder bei dem Faßl und streichen auf!' Der Hauptmann blickt durchs Fenster,- er will seinen Augen kaum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.12.1930
Umfang: 8
und mit der Ermor- düng Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs im Zusam menhang stand, machte der frühere Leutnant L i e p m a n n als Zeuge gegen Bornstein eine aufsehenerregende Enthül lung. Danach waren d e Morde an Liebknecht und Luxern- burg planmäßig vorbereitet und ausgeführt worden. Der Leiter der Mordaktion war der damalige Hauptmann Waldemar P a b st. der spätere Dundesstabschef der österreichischen Heimwehren, dessen puffchistische Betätigung in Oesterreich jetzt ebenso ein unrühmliches Ende gefunden

hat, wie die seinerzeit beim Kapp-Puffch in Deutschland geübte. Herr Pabst wurde bekanntlich während der Vorunter, suchung und der Beweisaufnahme des Prozestes gegen die Liebknecht-Mörder durch das unerhörte Verhalten des Kriegsgerichtsrates Jorns in die Lage versetzt, unter sei» nem Eid alles abzuschwören, was der Wahrheit entsprach. Pabst hat sich durch seine Aussage unzweifelhaft eines Meineides schuldig gemacht, und der Kriegsgerichtsrat Jorns hat durch sein Verhalten gegenüber dem Hauptmann Pabst diesen Meineid

begünstigt. L i e p m a n n, vom Stabe der Garde-Kavallerie- Schützen-Division, wurde dem Hauptmann Pabst zu dem Automobiltransport eingeteilt, der den von der Wilmersdor- fer Einwohnerwehr eingebrachten Karl Liebknecht angeblich ins Untersuchungsgefängnis Moabit bringen sollte. Als er am Nebenportal des Eden-Hotels in den Wagen einsteigen wollte, befanden sich neben dem Gefangenen von Liepmanns Leuten der Jäger Friedrich, auf dem Führersitz der Fahrer P a e s ch e l, außerdem aber noch im Wagen vier

ihm nicht bekannte Leute in Militärkleidung, aber ohne Rangabzeichen. Er hielt sie für Mannschaften und verbat sich ihr Mitfahren. Da drehte sich neben dem Fahrersitz ein fünfter Fremder um. in dem er jedoch alsbald den Hauptmann von Pflugk-Hartung, den Adjutanten des Hauptmannes Pabst. erkannte, und rief ihm zu: „Es ist gut so, es ist vom Hauptmann Pabst so bestimmt." Er habe sich dem gefügt; Name und Rang der Mitfahrer wurden ihm nicht genannt. Dann schilderte Liepmann den erbärmlichen M e u- chel

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 23.04.1935
Umfang: 6
beizuwohnen, die unter dem hohen Protektorat Sr. kgt. Hoheit des Herzogs von Pistoia stattfanden. Ihre kgl. Hoheit die Herzogin, die mit dem Her zog täglich dem Rennen beiwohnte, überreichte fellist den Siegern die Pokale. Die Preisverteilung fand auf dem Sportplatz statt, wo sich Ihre kgl. Hoheiten das Herzogspaar von Pistoia in Beglei tung der Provinzautoritäten eingefunden hatten. Den Löwenanteil holten sich Major Bettoni nnd Hauptmann Bocchini. Am 6. Renntag holte sich Hauptmann Bocchini von zehn

Bewerbern den Pokal Sr. Majestät des Königs. Den Osterpreis eroberte die Österreicherin Jranhaly von Praxmarer. Den Stresapreis wurde E. M. d'Angelo zuerkannt, der mit Major Bettoni und Hauptmann Esch das Geschenk der Reitgesett- schaft von Berbano erhielt. Als Sieger um den Preis Sr. kgl. Hoheit des Herzogs von Pistoia ging E. M. Galanti hervor, gefolgt von Hauptmann Conforti. Das Internat. Pferderennen wurde von Gras Eigala Fulgofi vorzüglich nach den neuesten Er fordernissen organisiert. Ihm gebührt

für das Gelingen dieser Beranftaltung volles Lob. Romapreis (Präzisionskategorie):'. 1. „Junio l'. Major Lettoni (Nennstall Bettoni- Pirelli). 2. „Saba', Hauptmann Conforti (Hauptin. Rossel). 3. „Topsin'. E. M. Galanti. 4. „Alba IU', Hauptmann de Paola. 3. ex aequo „Musetta', Major Bettoni (Oberst leutnant Eaffarati). 5. ex aequo „Hallaly', E. M. d'Angelo. Osterpreis (Zeitkategorie für Amazonen): 1. „Suviens-toi', Lady von Praxmarer (Nennstall Döbling). 2. „Jnkas', idem. 3. „Hallaly', Frl. Chiselotti

(C. M. d'Angelo). „Fra Diavolo', Frau Alline Bruni. „Lerdino', Frl. Chiselotti (C. M. d'Angelo). Strefapreìs (Zeitkategorie): „Argo V', C. M. d'Angelo (Fräul. Chiselotti) 1.31.2 2. „Musetta', Major Betton! (Oberstleutnant Casfarati) 1.31.3 3. „Klio', Hauptmann Cleh, 1.33 4. „Ala', Hauptmann Antonini, 1.39.2 „Sarparosza', Leutn. Aladar Fodor: 4 Straf punkte, 1.22.1 6. „Primarosa', von Smolensky (Reimstall Döb ling): 4 Strafpunkte, 1.26 7. „Carpette', Leutnant de Gaeta: 4 Strafpunkte, 1.36. Preis Sr. kgl

. Hoheit des Herzogs von Pistola (Zeitkategorie): 1. „Topsin', C. M. Galanti, 1.22.2 2. „Saba'. Hauptmann Conforti (Hauptmann Rossel). 1.23.2 3. „Fra Diavolo', Leutnant Bruni (Frau Bruni), 1.29.2. 4. „Vilucchio', Hauptmann Antonini, 1.3S.1 5. „Quintana', Frau Bruni (Leutn. Brunì), 1.41 6. „Topolino', Hauptmann Bocchini: 4 Straf punkte, 1.19. Der glänzende Erfolg des Glückskopses für das Aasciohaus In den ersten zwei Tagen war der Stand, der auf der Kurpromenade für den Glückstopf zu Gun sten

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 16
Datum: 28.03.1920
Umfang: 16
hatte, Michael Hainz mit Namen, mit nur vier Freiwil ligen über den GigSertobel voraus. Hauptmann Huber. mit 150 Mann folgte, gedeckt durch einen Erdvsrsprung. Bevor die Schar die Anhöhe er reichte .warf der Hauptmann sich auf die Knie, drei' Vaterzznser und Ave mit den.Schützen betend, und . fchlo^mit den 'Mortem Muf. meine Brüder, in Gottes Namen!' In zwei Kolonnen stürzten dann die Spitzen die Anhöhe Hinab, gleichgültig Hegen herauMchende Kugeln, unaufhaltsam anstürmend Lum ungeheuren Handgemenge «egen

und Kleinheit. In dem unbedeutenden Weiler Pians angelangt, bemerkte Stephan Krismer vor dem Stadel des einfachen Wirtshauses einen leichten, zweisitzigen Wagen, und obwohl er sah, daß dieser einem seindlichen Offizier gehöre, schritt er mutig aus jenen zu. „Mit Verlaub, Herr Hauptmann, es ist zwar unbeschei den, aber ich muß heute in Imst sein . .' Ein er staunter Blick maß die kleine Gestalt im Priester kleide ... „Ah, ich verstehe. Sie möchten mit mir fahren? Doch ja, nehmen Sie Platz, Ihr. Zutrauen ehrt

. „Dann sind wir ja einer Meinung.' — „Herr Hauptmann, oerzeihen Sie eine Bitte. Mir stellt in Brennbühel ein Feind nach. Bitte gewähren Sie mir gegen selben Schutz.' „Mein Wort daraus. Vielleicht helfen Sie mir dann einmal diesen Krismer einliefern. Wie kam es doch, doß er selbst Mütter und Töchter, ja so. gar seine eigene Schwester in den Kampf trieb?' — ..In diefem Punkte muß ich Krismer entschuldigen. Die geistliche Behörde ernannte ihn zum Feldkura- ten. als jedoch auch die Schützen ihn aufforderten, ihr Kommandant

zu werden, weigerte er sich des sen. mahnte auch, so lange er an die Unterwerfung Tirols glaubte, zum Frieden. Nnr weil er hörte, daß der Friede mit Napoleon der Beglaubigung entbehre, und weil die Existenz des Tales aus dem Spiele stand, gehorchte er der Not des Augen blicks.' Mr scheint ,Sie halten es doch mit die sem Stephan Krismer?' — O, Herr Hauptmann, bei mir gilt kmn Mensch aus Gottes Erdboden we niger als dieser Paznauner Pfarrer.' — ..Der fin stere Blick des Offiziers erhellte sich. — „Warum halten

war alles erzählt und das Mißverständnis gelöstt, und um die Täuschung, die heitere Episode, den Spaß voll zu machen, ersuchte Krismer die Mül lersleute, den> Hauptmann zur Hochzeitstafel einzu laden. Zögernd stimmten sie bei. ' Als die Morgensonne von den wundersam ge formten Felsenzinnen niederstieg, traf ihr Flam menauge einen Hochzeitszug, der unter Böller schüssen, die der Hauptmann zur Erhöhung der Feier gestattete, dem Imster Gotteshause zuschritt. ' Festlich schön vollzog sich die kirchliche Feier

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.10.1940
Umfang: 4
und Crazzolara Elisabetta: Se- galla Luigi und Gavassollo Italia; Ba sarvi Matteo und Ricci Maria; Ladur- ner Luigi und Gruber Caterina. I« iiitmàile Zieittmla Sie Amazone Brulli brillante Siegerin lai Preis »Graf G. Menzint' Das große internationale Reitturnier demisse 18, Zeit 3.43'-, 8. Hauptmann Fe- fand am Montag, begünstigt von war-igelein auf Rebell und Ottokar des SS mein und klarem Oktoberwetter, in An-! .'»ieiterregiiiientes, Hindernisse 17, Zeit Wesenheit zahlreicher Freund« dieses schö

- 3.-43'; N. Hauptmann Günther auf Burg graf und Flak des Hans Kupper: Hinder- « » » « « Sino Savoia: Kloo Marconi: .Gàonn Flckiies' „Kean' nen und eleganten Sportes seine erste Fortsetzung. Es kamen diesmal zwei Prei se zur Austragung und zwar der Preis des Grafen G. Lorenzini, Lire 10.000.-, bei dem jeder Reiter und jede Amazone nacheinander cnrs zwei verschiedenen Pfer den antreten mußten, wobei bei der zwei ten Probe die umgekehrte Strecke geritten werden mußte. Als zweiter Wettbewerb kam der Preis des Rathauses

buchstäblich das ganze Feld zer sprengen, das die bekanntesten italienischen und deutschen Namen auf diesem Gebiete auswies. Von der deutschen Mannschaft nahmen u. a. an diesem Wettbewerb Ma- sor Hasse der Olimpionike und Hauptmann Musy teil, der u.a.auch Olympiameister im Zweierbob sGarmIsch 1936) ist. Der Preis des Rathauses von Merano» Zeitkategorie sur S jährige und ältere Pferde wurde andererseits von den Ama zonen Frau Chilesotti (1. Gruppe) (Her rensattel) und Frau Marchesa Theodoli (2. Gruppe

) (Damensattel) gewonnen. Wir lassen die technischen Resultate der beiden Wettbewerbe folgen: Preis Graf Giovanni Lorenzini: Lire 10.000.» Spezialkategorie für Pferde von 6 Jahren ulü> darüber jeglichen Landes: 1. Frau Bruni auf San Martino und Fra Diavolo des Hauptmann Bruni, 26 Hindernisse, Zeit 3.30'; 2. E. M. Coccia auf Lohengrin II und Gloriosa, Hinder nisse 21, Zeit 3.43' - 2.5': 3. Leutnant Schmidt aus Elemente und Fritz des SS Reiterregimentes, Hindernisse 20, Zeit 3.14' 2-S': 4. Major Hasse

auf Litho und Notar von der Reitschule Potsdam. Hin dernisse 19, Zeit 3.13'; 5. Ten. Breaoli auf Serpe und Valoroso II der CM CI. Hin dernisse 19, Zeit 3.13' 2>5; 6. Hauptmann Mettler aus Ideal und Mainwnn. Hinder nisse 19, Zeit 3.35': 7. Cap. Gutierez auf Vergine solle und Torno der CMCI Hin Enstes und Heiteres i« Puttini-Theater - ! Die Filodrammatica Roma vom Dopo lavoro Merano durfte am vergangenen ! Samstag im Puccini-Theater einmal mehr einen verdienten, großen Erfolg sür sich buchen. Zugegeben

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 20.10.1906
Umfang: 8
, das der Komik nicht entbehrt, hat sich am Dienstag im Städchen Köpenick bei Berlin ereignet. Ein Mann, der die Uniform eines Gardehauptmanns trug und den 12 Gardesoldaten begleiteten, hat die Stadtkasse beraubt. In ganz Berlin und wohl auch anderswo bietet das köstliche Gaunerstückchen viel Stoff zum Lachen. Der Vor fall ist folgender: Es war in der dritten Nachmittagsstunde, als der rätselhafte „Hauptmann' mit „seiner' Truppe in Köpenick eintraf. Dem Berliner Vorortezug, der um 2 Uhr 46 Minuten

auf dem Bahnhofe einlief, entstiegen zwölf Mann vom 4. Garderegiment zu Fuß, gleichzeitig mit ihnen betrat ein Hauptmann, Meisterin auf den Tisch und rief: „Sehen Sie, zählen Sie, ob dies die Summe ausmacht!' Frau Morau war wie versteinert. Sie sah bald den Knaben, bald das Geld an und glaubte ihren Augen nicht trauen zu dürfen. „Man hat es mir geschenkt!' rief Viktor. „Ich werde Ihnen alles erzählen, aber zuerst zählen Sie, ob es die Summe ausmacht.' Die Frau zählte die Goldstücke, sich die Tränen trocknend

nach 3 Uhr, war der Zug vor dem Rathause angelangt. Der Hauptmann befahl hier „Halt!' und gab einem Teile seiner Mannschaft Ordre, die beiden Zugänge des Rathauses zu besetzen. Vor jedem der beiden Tore wurde ein Doppelposten aufgestellt. Zugleich mit der Eskorte waren auch drei Droschken bei dem Rathaus angelangt, denen der Hauptmann befahl, am Hofe auf ihre Verwendung zu warten. Der Hauptmann selbst mit den übrigen sechs Mann begab sich in das Innere des Rat hauses. Hier ließ er zwei Mann vor die Tür

des Polizeibureaus, das sich im Rathause befindet, treten, um dort mit aufgeflanztem Bajonett Wache zu halten. Die in den übrigen Räumen anwesende Beamtenschast, die durch das Erscheinen des Haupt mannes mit seinen Soldaten nicht wenig erschreckt war, erhielt den strikten Befehl, ihre Zimmer nicht zu verlassen. Der Hauptmann begab sich direkt in das Zimmer des Bürgermeisters Dr. Georg Langerhans, eines Neffen des Berliner Stadtverordnetenvorstehers. Er stellte sich diesem vor, zeigte eine allerhöchste

Kabinettsordre und erklärte ihn für verhaftet. Dr. Langerhans verbarg nicht sein außerordent liches Erstaunen über eine derartige Maßnahme, deren Grund ihm gänzlich rätselhaft war und ver suchte es, den Osfizier zur Abgabe näherer Erklä rungen, wie zur Aufschiebung der Verhaftung zu bewegen. Der Offizier erinnerte den Bürgermeister daran, daß er, Dr. Langerhans, selbst Offizier sei und wisse, daß er, der Hauptmann, nur einer höheren Weisung gehorche, ohne selbst von den Motiven Kenntnis zu haben. Er gehorche

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 23.10.1906
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 127, Dienstag „Brixener Chronik.' 23. Oktober 190k. x x, Jahrg. „Die Garde erstürmt Köpenick!' In Berlin werden auf den Straßen bereits Ansichtskarten mit der „Belagerung' von Köpenick durch die Garde zu Tausenden verkauft. Ein alter, schiefer Hauptmann nimmt die schöne Spreestadt in kühnem Handstreich; sie ergibt sich dann auf Gnade und Ungnade. Der Bürger meister überbringt die Schlüssel der Stadt; das Bildchen erinnert an die Zeit des Schweden krieges. Auf der Bühne, nämlich

nicht. In ganz Berlin herrscht fortgesetzt bald ver gnügtes Schmunzeln, bald stürmische Heiterkeit. Die armen Köpenicker sind zwar die Leidtragenden, aber auch sie werden sich schließlich dem Humor der Geschichte nicht entziehen können. Da der kühne Banditenstreich nur durch die Düpierung der Gardisten geglückt ist, spricht alt und jung davon, ob denn die Soldaten kein Mißtrauen gehabt hätten. Bei ihrer Vernehmung schilderten nun die Gardisten noch einmal, wie der Herr Hauptmann sie angehalten

und in seinen Dienst genommen hatte. Hiernach benahm er sich in allen Stücken so wie ein alter Vorgesetzter. Er fragte die beiden Gefreiten, wer denn von ihnen der ältere sei, und übertrug dem Gefreiten vom Gardefüsilierregiment den Befehl über die kleine Truppe sür die Zeit seiner eigenen Ab wesenheit. So war alles in bester militärischer Ordnung. Aus dem Wege vom Bahnhof Köpenick nach dem Rathause hatte der Herr Hauptmann das Pech, einen Sporn vom Absatz zu verlieren. Gelassen winkte er den Gefreiten

sie jedoch fahren, als sie sahen, daß großer Respekt vor dem „Haupt mann' herrsche. Sie sahen, wie der Herr Haupt mann die Polizei „im Zug' hatte, wie Gendarmen und Polizeisergeanten stramm standen und jedem Befehl sofort nachkamen. Jetzt waren sie über zeugt, daß der Herr Hauptmann sie zu einer wichtigen Mission mitgenommen habe, und widmeten sich ihrer geheimnisvollen Aufgabe mit allem Ernst und Eifer. Und auf der anderen Seite ließen sich die Köpenicker Beamten von dem Schwindler nur verblüffen

in den Keller dringen wollte, drohte der Soldat, ihn niederzustechen. Auch dies ist ein Beweis, daß die StadtväLer von Köpenick an Widerstand nicht denken durften. So war durch das famose Vertrauen der Polizei auf die Garde und das Vertrauen der Garde auf die Polizei der „Hauptmann' Herr von Köpenick geworden. Die Gänge im Rathause hatte der Herr Hauptmann so schmf besetzt, daß nichts durchkam. Die Post, die gebracht wurde, nahmen die Soldaten in Empfang, die sie dem Herrn Hauptmann weitergaben

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 21.09.1940
Umfang: 10
Freunde, lagen hier Jahr um Jahr im Quartier, tranken immer und zahl ten nie'.' Die Leutnants lachten hell heraus. „Haben Sie vor mir schau mal einen Deutschen gesehen?', fragte ich den Franzmann', erzählte der Hauptmann weiter. .Mais oui, oui: 1914!' — ,So, so. 1914. Und wie waren die?' — Da legte der Mann die Hand auf die Brust und sagte voller Hochachtung: .Pol! comme vous: Höflich wie Sie'.' Ich habe dann am Abend, als wir endlich ruhige Minuten hatten und aus eigener Küche geatzt

Marsch der letzte Höhenzug oberhalb der Vesle erreicht. Der Hauptmann ließ halten und schickte eine Streife hin ab ins Dorf. Der eine der beiden Leutnants führte sie. Droben am Hang lag der Hauptmann hinter einer Hecke, neben sich den anderen Leutnant, das Glas vor den Auaen. Er wär eik bißchen in die Wolle gekommen Das machte die Erinnerung. Denn das Weinhändlerhyus war das nächste vor ihnen, hart am Hügel. Man sah genau aufs Dach. „Das Gebäude scheint noch intakt zu sein', sprach der Haupt, mann

, weiter beobachtend, „ich erkenne sogar den Schuppen wieder, in dem damals die Karnickel wa ren.' „Vielleicht', sprach der Leutnant, „ist der alte Sekthändler noch am Leben.' Der Streifenführer kam zurück und meldete das Dorf frei vom Feinde. Aber es sähe da drunten sck>auderhaft aus. sehr schreckliche Unordnung —! Der Hauptmann führte eine Kompanie hinab und betrat als erster sein Quartier von anno 18. Wieder ging er schnurstracks aus die Küche zu. Aber wie sah es diesmal darin aus! Töpfe und Kasserollen

waren durcheinandergewirbell. Speisereste lagen umher, Wein und Much waren verschüttet und rannen trüb selig ineinander. Schrank und Truhe waren erbro chen und durchwühlt, und in einer Ecke kauerte vor sich hinjaminernd ein Greis. Die Augen hielt er mit den Händen bedeckt. Der Hauptmann trat an ihn heran und legte ihm die Hand aus die Schulter: wahrhaftig, sogleich erkannte er ihn wieder, es war der Weinhändler. Aber wie sah er aus! Das eine Auge war blau geschlagen. Das Hemd war zerrissen. Er starrte zu dem stattlichen deutschen

Offizier empor. Kein Wiedererkennen Aber in einem war er sich gleichgeblieben Wortlos nahm er den Schlüsselbund aus dem Versteck, dem Uhrgehäuse an der Wand, und schlurfte auf den Hof hinaus nach dem Keller. „Was haben Sie vor?' fragte ihn der Hauptmann mechanisch. „Ich will eine Flasche Sekt holen. Sie haben mich von meinen Peinigern befreit. Herr Offizier.' Da konnte der Hauptmann nicht anders, er fragte: „Bin ich der erste Deutsche, mit dem Sie sprechen, oder waren schon welche vor mir hier?' „Mais

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 29.12.1929
Umfang: 8
haben.' — Reservist Karl Zeiler sàieg, denn wie konnte er antworten, wenn er den Mund halten sollte! — „Können Sie nicht reden, Sie Himmclhundi' schnob ihn Ver Vor? gesetzt? an „Antworten Siel' — „Jawohl, Herr Feldwebel.' — «Haben Sie Kinder?' — „Ich weift es nicht, Herr Feldwebel.' Eine unheilkündende Stille folgte, dann ver schwand die Mutter der Kompagnie in der Schreibstube, und wenige Minuten später trat der Reservist Karl Zettler eine ihm wegen unge bührlichen Benehmens vom Hauptmann tele- phünisch

zudiktierte Strafe von 24 Stunden Mit telorrest an. Eine Ordonnanz holte ihn am nächsten Mit tag aus dem „Kiilch'en' und führte ihn vor den Hauptmann. Der sah den armen Minder finster air lind fragte, indem seine Augen sich gefahr drohen! zusammenzogen: „Reservist Zettler. wissen Sie jetzt, ob Sie Kinder haben?' Karl Zettler holte tief Atom und antwortete dann: ,.Nein, Herr Hauptmann!' — Für einen Augen blick verschlug's dem Koinpagniegewaltige« die Sprache. Dann brach ein Donnerwetter los

drohte, kam als Schlußeffekt die alte, verderbliche Frage: „Zum letzten Mal jetzt, Reservist Zettler, haben Sie Kinder?' — „Ich weiß es nicht, Herr Hauptmann', stöhnt? Karl Zettler. — „Drei Tage Mittelarrest'' brüllte der „Alte'. «Raus mit dem . Kerl.' -- Karl Zettler machte kehrt und verschwand. Draußen nahm ihn die Ordonanz in Empfang und führte ihn, wie er ging und stand, ins Ar- resilc'kal zurückt. -—^ Langsani und qualvoll schlich die Zeit weiter, und endlich, endlich schlug zum zweiten Male

: Aufziehendes Unwetter.' Auf der Schreibstube empfing ihn der Haupt mann, jeder Zoll ein erbarmungsloser Richter. „Reservist Zettler, ich warne Sie. Geben Sie mir jetzt auf meine Frage keine ordnungsmäßige Antwort, so stelle Ich Sie unweigerlich vor das Kriegsgericht. Verstanden?' — „Jawohl, Herr Hauptmann.' — «Schön! Haben Sie Kinder?' — ..Jawohl, Herr Hauptmann.' — „Wieviel?' — „Zwei, Herr Hauptmann.' — „Jungen? oder Mädchen?' — «Ein Junge, ein Mädchen, Herr Hauptmann.' — „Aha! sehen Sie, wie schön

Sie antworten können?' — Und nun nahm das strenge Gesicht des Kompagniechefs einen väter lich?» Zug an. — „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt, Reservist Zettler?' — „Ich wußte es nicht, Herr Hauptmann.' — „Reservist Z?li- lèrl' Aufs neue schwoll die Zornesader auf der Stirn des Häuptlangs. „Fangen Sie wieder an zu faseln? Warum wußten Sie das nicht, he?' „Weil . . weil. . ' Karl Zeltler begann zu schlucken, raffte sich dann zusammen und «pru dà heraus: „Weil sie erst geboren sind, als ich schon

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 01.09.1923
Umfang: 8
der Hauptmann aus: Meta. sag mir um Gotteswillen die Wahr heit. Reiß mich aus dieser Ungewißheit, die ich nicht länger ertragen kann. Die Baronin antwortete bloß mit der Gegenfrage: Hast du das Paket gebracht? 3m selben Äugenblick steckte auch schon der Polizeirat lächelnd seinen Kopf zur Tür her ein, nickte der Baronin liebenswürdig zu und sagte: Ja, der Herr Hauptmann hat das Paket mitgebracht, aber nicht wahr — Sie werden sich noch ein bißchen gedulden? Die Baronin biß sich auf die Lippen. Sie scheinen

zu horchen, mein Herr. Ich muß leider alles hören und sehen. Ge hört zu den Unannehmlichkeiten meines Be rufes. Da hätten Sie doch gleich hier bleiben können. Nein, verehrte Baronin, deirn dann wüßte ich nicht, was ich jetzt weiß. Der Hauptmann wandte sich jetzt allen Ernstes an Würz und erklärte in ziemlich de« zNiertem Tone: Ich glaube, Herr Polizeirat, es wäre an der Zeit, dem Bersteckenspiel ein Ende zu machen. Bielleicht haben Sie jetzt die Freundlichkeit, oon meiner Brsut in meiner Gegenwart

haben? Die Baronin zögerte einen Augenblick, dann sagte sie: Es tut mir ja sehr leid, dem Doktor Unan nehmlichkeiten verursacht zu haben, «»der ich tonnte nicht anders. Die achtundvierzig Stun den Zeit, die ich forderte, bewilligte er mir nicht. Ich wollte aber zwei Tag« Zeit ge winnen, um unter männlichem Schutz. — sie deutete dabei auf den. Hauptmann — die Reise nach Wien anzutreten. Einen anderen Zweck verfolgten Sie dabei nicht? fragte der Polizeirat. Nein. Also gut. Nehmen wir vorläufig an. Sie erwarteten

den Herrn Hauptmann bloß aus diesem einen Grund. Der Herr Hauptmann ist jetzt da. Es kami Sie also nichts mehr hin dern. uns alles zu sagen, was Sie uns sagen wollten. Also bitte! setzte der Polizeirat sein im verbindlichsten Tone gehaltenes Verhör fort, ich muß wieder mit der alten Frage einsetzen: Was können Sie uns aber Barto lome« Giard'rni mitteilen? Nichts mehr, als ich bereits gesagt habe, erwiderte die Baronin trocken. Das heißt, um kurz zu rekapitulieren, be merkte der Polizsirat und warf dabei

dem Hauptmann einen BLck zu. daß Sie in Wolf Strebinger, dem Opfer des Mordes in der Grillhoferstraße. jenen Mann wiedererken nen. der Bartolom«» Giardini hieß, Ihr Jugendgespiele war, sich mit Ihnen verlodte. und von dem Sie sich trennten, als er unter dem Verdacht der Spionage in Marcone oer- baktet wurde? 1 Du warft mit dem Menschen verlobt? fuhr der Hauptmann auf. Meta. sprich die Wahr- heit! Die Baronin atmete schwer. Sie kämpfte sichtlich mit großer Erregung. Ihre Finger trollten sich in d»e Lehne

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 19.10.1917
Umfang: 8
von verschieden» Gummibetrugs prozessen und haben zuletzt mit tiefer Bewe gung von dem Fall des Hauptmanns Luze gehört. Hauptmann Luze, Kommandant eines Mü- nitiönsparks, im serbischen Feldzuge, war ein Mann,.der an der Front mit dem Säbel Recht sprach und mit dem Revolver Ordnung schuf» Viel Fragen, Erheben, Untersuchen war seine Sache nicht. Korporal Johann Biolek wird eines Abends ausgesandt, um die Verbindung mit der Sanitätsanstalt herzustellen. Nach einiger Zeit iommt Biolet zurück und meldet

, daß er den Austrag nicht durch Ihren konnte. Hauptmann Luze fragt nicht, warum und wie so — patsch! — ein Säbelhieb, der eine bis zum Knochen reichende, schwere Verletzung zur Folge hat, ist süne Antwort und Kritik. Bei e.iner anderen Gelegenheit sieht der Haupt mann den Kanonier Menettr aus einem Ml) Schritte vom Lager entfernten' Hause eilen, Er ruft „Halt!', schießt aus den nunmehr stehengebliebenen Kanonier, Will ein zweites-! mal losdrücken, doch versagt der Revolver. Hauptmann Luze gibt nunmehr den Befehl

, den Mann abzuführen und sofort niederzu- mk<yen. Der -«eseyl wird, ohne viel zu fra gen, ausgeführt und Menetti eine Viertel stunde später im Lager erschossen. Warum? Befehl ist Befehl, und Offiziere und Mann schaften haben einen so heillosen Schrecken vor Hauptmann Luze und seinen Zornesäuße- rungen, daß sie es nicht wagen, nach den Gründen eines Befehles zu fragen, geschweige denn einen Auftrag unausgeführt zu lassen. Der Mann hat wahrscheinlich in dem Hause geplündert oder eigenmächtig das Lager ver

lassen. Hauptmann Luze findet es nicht für notwendig, sich darüber Gewißheit zu ver schaffen. Seine Annahme, sein Verdacht ge nügen. Bum! Es ist eben Krieg. Was zählt ein Mensch mehr oder weniger im Felde, und gar, wknn es nur ein Kanonier ist. Das Kriegsgericht sagt, Hauptmann Luze hätte nachforschen müssen, er hätte nur in dem Hause, vor dem er stand, zu fragen brauchen, und er würde erfahren haben, daß,Kanonier Menetti dort bloß etwas getauft und nicht ge plündert hat Das Kriegsgericht freilich

, sondern nur Heiterkeit bei seiner Umgebung hervor Hauptmann LuAe Zr«itag. M vktobtt 1S17 verabreicht dem Manne zuerst einen Säbel hieb über den Kopf. Kanonier Prokopetz mar«! schiert trotz der blutigen Verletzung weiter. Hauptmann Luze reitet nochmals nach vorne und befiehlt dem Prokopetz, stehen zu bleiben. Der Kanonier bleibt stehen und salutiert. Krach! Hauptmann Lüze feuert drei Schübe auf Prokopetz ab und gibt dann einem Fähn rich und einem Kanonier den Befehl/ 'den Mann einzugraben. Schluß! Die Leute Uh ren

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 02.02.1916
Umfang: 8
Nr. - 6 „Bozner Nachrichten' Mittwoch, den 2. Februar 1916. Gststurni. Ein Roman aus dem Kriegsjahre !ö14 von Hans von Hülsen. 23. Fvrtse^ung. Der Pole lachte gellend: „Natka boga! Morgen! Auf Morgen!' Die Jäger schleppten ihn weg, nur durch Kolbenstöße war er vorwärts zu treiben. Ter Hauptmann wandte sich an Lothar: „Es gibt doch Schufte, lieber Herrgeist, ko lossale Schufte! Wohnt der Mensch hier auf deutschem Boden, genießt alle Vorteile un seres Staates, und schämt

sich nicht, — na, er hat seinen Lohn weg. Aber unsere Lage ist kritisch, denn ich bin überzeugt, wie Sie vorhin ganz richtig angenommen, daß die ser Brand ein Signal für die Russen war, und daß sie nicht weit sind. — Oberjäger!' Ein Jäger» der die Straße hinunterrann te, hielt im Lausen inne und stand stramm. „Ich lasse die Offiziere schleunigst hie herbitten . . . Aber dalli!' Der Unteroffizier stieß ein „Zu Befehl,, hervor und eilhe davon. „Hören Sie', sagte Lothar und packte den Hauptmann am Arm. „Was ist das?' Sie lauschten

. Zwischen dem Krachen und Prasseln der langsam herunterbrennt nden Scheune hörte man ein immer stärker wer dendes Summen und Surren. „Ein Flugzeug !' Beide sagten es gleich zeitig. Da war es auch schon im Lichtkreis der Feuersbrunst und man erkannte an seinen Riesenfittichen das Eiserne Kreuz. „Ein deutsches!' sagte'der Hauptmann. „Es wird wohl auf dem Anger da links landen. Wollen Sie mal hinüberspringen, lieber Herrgeist?' Als Lothar die Straße erreichte, sah er schon, wie der große Vogel sich aus den schwarzen

Wiesengrund niedersenkte. Mit ein paar Sätzen war er zur Stelle. Em Of fizier kletterte heraus, kam auf ihn zu und legte die Hand an die Mütze: „Beckerath.' „Angenehm, Herrgeist,' stellte Lothar sich vor. - „Meldungen sür Major von Psuehle. — Führen Sie mich bitte, zu ihm.' „Der Major ist gefallen Hauptmann Moldenhauer führt das Bataillon. Sie kamen auf den Gutshof an, wo sich die Offiziere schon versammelt hatten..— Leutnant Beckerath trat in ihren Kreis und salutierte. ».Mündliche Meldungen vom Armee

oberkommando,' sagte er. „Der Beginn des Angriffes ist auf zwei Uhr früh festge setzt.' - . „Notieren Sie, meine Herren,' befahl der Hauptmann. Die Offiziere schrieben eifrig mit. was Uckerath an der Hand der Karte erläu terte:. „Sie stehen dem rechten russischen Flügel gegenüber, der vom Kommusiner «5orft her über Grünfließ im Vormarsch ist. Er wird die Höhen jenseits der Chaussee Lahna—Orlau besetzen und dort alsbald von unserer Artillerie unter Feuer genom men werden, die soeben auf den Höhen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 29.08.1923
Umfang: 8
mit Fernkorn be schäftigt. sie sollte '.hn jetzt plö>;l:ch in dleie Veschichte hereinzcrren? Das mar undenk bar! Ganz besondere Gründe mußten sie zwingen, mit einem Ma'c alle Bedenken zu überwinden und ihn plötzlich nach Italien zu «'ordern. Der Polizeirat schlug den Weg zur Woh- >wug des Hauptmanns ein. der >n der Sack- Zosse sin möbliertes Zimmer bewohnte. Ist der Herr Hauptmann zu Hause? frugie der Polizeirat das Dienstmädchen. Niemand ist zu Haus, antwortete dieses. Wann kommt der Herr Hauptmann

und sagte zu dem Dienstmädchen: Ich toinino später wieder! Soll ich dem Herrn Hauptmann etwas aus richten? Nein, es ist mchr notwendig, antworrete Würz und oerließ rasch die Wohnung. Als Polizeirat Würz in der Nacht das Te legramm Martens erhielt, dos von der Flucht der Baronin berichtete, stand es für ihn fest, daß er Hauptmann Fernkorn auf dessen ita lienischer Reise begleiten werde. Die ganze Sache blieb jedenfalls pochst selt sam. Welchen Grund hatte die Baronin ge habt. d-e Polizei zu fliehen

? Warum berief sie plötzlich den Hauptmann? Welchen wich- Ujjen Gegenstand mußte er ihr mitbringen, daß sie eigens darum telegraphierte? Das Benehmen des Hauptmannes bewies. Saß er von den Vorgängen in Italien nichts wußte. Seine ganze Art sprach dafür, ^ß er an den Sachen unbeteiligt war. Hausleute und Portier wußten die Stunde seiner Ab fahrt. Den Fiaker, der ihn zum Bahnhof drin gen sollte, hotte er schon tags vorher bestellt. Mit der gewohnten ruhigen Gelassenheit bestieg er den Zug. Polizeirat

Würz sah, wie der Hauptmann ohne jede Hast, ohne jede Spur von Erregung die Karte löste. Er folgte dem Offizier und fezie sich in dasselbe Coupee. Der Äuriche in Uniform brachte den Hand koffer, und als Polizeirat Würz hinter Mei ling ein gleichgültiges Reisegespräch mit 5em Hauptmann eröffnete, ging dieser sofort dar auf ein. In angeregtem Gespräch vergingen so ein paar Stunden. Der Polizeirat war ein guter Menschen- tenner. um nicht sofort zu 'ehen. daß er oon dem Offizier weder eine Täuschung

noch eine llsberuinpelung zu befürchten habe. Das Rei seziel kannte er ja stich schon, denn er war neben dem Hauptmann an der K.trienkasse gestanden. Polizeirat Würz machte sjch's also in der Ecke bequem und fing zu schlummern an. Er schlief die ganze Nacht. Erst in der Nähe der Grenze wurde er ooin Kondukteur geweckt. Als der Zug langsam in Pontafel einfuhr, sah der Polizeirat schon von weitem Doktor Martens und die beiden Agenten und machte ihnen unmerklich em Zeichen der Vorsicht. Polizeirat Würz und Hauptmann Fern

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 23
Datum: 29.06.1904
Umfang: 23
freien Kameraden auf, um mit ihm gemeinschaft lich als Kartellträger des Beleidigten den Fabrik besitzer aufzusuchen und ihm die Forderung zu überbringen. Um sechs Uhr abends verlieh Viktor von Falkenhausen die Kaserne und begab sich in die Wohnung seines Hauptmannes, als dem Präses des Ehrenrates, um ihm die vorgeschriebene dienstliche Meldung von seiner Angelegenheit mit Herrn Lehfeld zu machen. Am Fuhe der Treppe traf er die Frau Hauptmann mit Frau Major Eichstädt, die eben von einem Spaziergang

zu rückkehrten. Plaudernd stiegen sie zusammen die Treppe hinaus. Oben lud die Frau Hauptmann den Leutnant ein, in den Salon zu treten, aber er dankte höflich. Eine dringende dienstliche An gelegenheit führe ihn her und er müsse zunächst den Herrn Hauptmann in seinem Arbeitszimmer aufsuchen, Um ihm eine eilige Meldung abzu statten. Frau Major v. Eichstädt warf ihrer Freundin einen verstohlenen, bittenden Blick zu. Die Frau Hauptmann lächelte Unmerklich und wandte sich sogleich an den Leutnant. ich Sie bitten

, Herr von Falken hausen,' sagte sie liebenswürdig, „uns nach Er ledigung der dienstlichen Angelegenheit ein wenig Gesellscyaft zu leisten und an Unserem beschei denen Abendessen teilzunehmen?' Der Leutnant verneigte sich höflich. .„Sehr gütig, gnädigste Frau, aber ich muß leider verzichten. Die Damen sehen mich in größter Eile. Sobald ich dem Herrn Hauptmann meine Meldung abgestattet haben werde, habe ich weitere dienstliche Geschäfte zu erledigen.' Ueber Frau von Eichstädts heitere Züge glitt

ein Schatten verdrießlicher Enttäuschung. „Ist Dein Mann ein so arger Dienstfex,' sagte sie zu ihrer Freundin, „daß er seinen Offi zieren nicht einmal, des abends freie Zeit gönnt?' „Pardon,' siel der Leutnant ein, „es handelt' sich nicht um Kompaniedienst.' Die Frau Hauptmann, die mit ihrer Freundin Mitleid empfand, legte sich ins Mittel. „Ein Stündchen werden Sie doch wenigstens für uns erübrigen können. Wir speisen erst um acht.' Dem Leutnant war offenbar sehr unbehaglich zumute. „Gnädige Frau sehen

mich in Verzweiflung,' erwiderte er. „Bin leider ganz außerstande — habe dringend eine morgen in aller Frühe statt findende wichtige dienstliche Uebung noch heute vorzubereiten.' Die Frau Hauptmann reichte dein Unerbitt lichen ihre Hand. „Nun dann auf ein andermal, Herr von Falkenhausen.' Der Leutnant küßte den Damen die Hand und trat bei seinem Vorgesetzten ein. Frau Hauptmann Küster legte die Arme Um die Taille ihrer Freundin, die eine sehr ent täuschte, betrübte Miene zeigte, und zog sie ins Wohnzimmer

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.01.1915
Umfang: 8
: Augsten Ferdinand. Leutnant i. d. Reserve, 2. LschR, verw. ^— Beyrer Josef. Hauptmann, 2. LschR., tot. — Brauer Adolf, Hauptmann, 2. LschR., verw. — Capek Alois, Kadett i. d. Reserve, 2. LschR, verw. — Glaser Leo, Leutnant, 2. LschR., verw. — Göhlert Hermann. Leutnant, 2. LschR., tot. — Gragl Ferdinand, Fähnrich, 2 LschR., verw. — Gutschreiter Maximilian, Leutnant, 2. LschR., tot. — Hippolyt! Josef, Baron, Kadett, 2. LschR., Verw. — Huber Albert, Leutnant i. d. Res, 2. LschR-, verw. — Hütner Alfred

, Leutnant, 2. LschR., tot. — Javurek BolcslauS, Oberleutnant, Reit. Tir. LschDiv., kriegsgef. — Kajaba-Demian Eugen, Ober leutnant, 2. LschR , verw. — Kaltenbrunner Maxi milian, Oberleutnant, 2. LschR., verw. — Köll Karl, Kadett i. d. Res.. 2. LschR., verw. — Kremlicka Eduard, Hauptmann, 2. LschR., tot. — Lang Adolf, Hauptmann, 2. LschR.. verw. — Lederbauer Fritz. Oberleutnant, 2. LsckR , verw. — Listhuber Adolf, Oberleutnant, 2. LschR., tot. — Manussi Johann Edler v. Montesole, Leutnant, 2. LschR

., verw. — Pertoll Josef, Lmtnant i. d. Ref., 2. LschR., verw. — Polletin Emil. Hauptmann, 2. LschR., tot. — Rusfek Ludwig, Fähnrich, 2. LschR., tot. - Schau- berger Anton, Hauptmann, 2. LschR.. verw. — Schimon Theodor. Oberleutnant, 2. LschR^ verw. — Schund Josef, Fähnrich i. d. Res., 21. LJR., 11. Komp.. Algund. 1879, tot. — Schober Josef, Leutnant i. d. Res., 2. LschR.» Verw. — Schüler Anton, Fähnrich, 2. LschR., verw. — Siegl Theodor, Hauptmann, 2. LschR., verw. — Smolle Kurt, Dr., Leutnant

i. d. Ref., 2. LschR.. verw. — Stesin Matthias, Hauptmann, 2. LschR., tot. — Stich Alois, Hauptmann, 2. LschR, tot. — TaSlar Franz, Hauptmann, 2. LschR., tot. — Tomanek Richard, Fähnrich i. d. Res., 2. LschR , verw. — Tschurt' schenthaler Mario. Kadett, 2. LschR., verw. — Wancura Franz, Fähnrich, 2. LschR., verw. — Weinberger Erich, Leutnant i. d. Res.. 1. LschR., verw. — Zelinka Method, Leutnant, 2. LschR., verw. ' Die Rolle der ' österreichisch-ungarischen Armee. (Ein Schweizer Urteil.) Ueber

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