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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 25.08.1918
Umfang: 12
Seite« W HWllllM ÜttMlllllkZ «kW. Am lt. August wurde vor dem Grazer HeereSdivistonS- gericht eine Gerichtsverhandlung durchgeführt, die ziemlich viel Aufsehen erregte. Der Hauptmann Maximilian WoIx- gang vom 87. Infanterieregiment, 23 Jahre alt, geboren in Budapest, ein aktiver Offizier, war deS Verbrechens deS Mordes angeklagt und wurde freigesprochen. Der Tat bestand ist nach der Anklageschrist folgender: Am 2S. Juli 1917 erhielt der ZugSführer Erhartie. Kommandant dcS Sturmzuges

Nr. 4 des Infanterieregimentes Nr. K7, das damals im Eolbricongebiet in Stellung war, um 10 Uhr vormittags vom Hauptmann Maximilian Wolf,lang den Be fehl, bei Einbruch der Dunkelheit mit einer Pitrou'.lle i» das Ceremanagebiet zur Aushebung eineö feindlich-»» Postens vorzugehen. Der Zweck dieses unter den ..cgehe- nen HcrhL.'iiisse» ziemlich aussichtslos erscheinenden U. ternehmc.lS war. Gefangene einzubringen und durch deren z Verhör zu ermitteln, ob man von dort feindlich: Truppen i c.n die Jfcnzofront abgezogen

, indem er sagte: „Pfui, so eine Scheißpatrouille!' Tusak erwiderte: „Scheißpatrouille kann jeder sagen, aber mitgehen!' Die Weigerung und diese Entgegnung veranlaßten den 'Leutnant Turek, den Korporal Tusak dem Bataillonskom- mandanten Hauptmann Wolfgang vorzuführen. Tusak ge stand dein Hauptmann sofort alleS. Hauptmann Wolfganz entschloß sich nun. den Korporal sofort erschießen zu las sen, MS man den Korporal mit verbundenen Augen vor 5 die Mannschaft führte, bat Leutnant Turek, vom Batail- ! lonsadjutanten

Leutnant Meister unterstützt, den Haupt- ! mann Wolfgang vor der zur Exekution aufgestellten ' Mannschaft, mit dem Korporal Tusak doch wenigstens ein Protokoll auszunehmen. Diese Bitte schlug Hauptmann Wolfgang mit den Worten ab: „Das Dienstreglement kennt kein Protokoll, sondern nur daS Erschießen!' Ob wohl Tusak mit erhobenen Händen dreimal „Herr Haupt- ! mann!' rief und offenbar noch etwas sagen wollte, hat der Hauptmann die Salve kommandiert. Tusak sank blutüberströmt zusammen und verschied

, da er zur Justiz der Feldgerichte kein Vertrauen habe, habe er die Strafe selbst vollzogen. Angeklagt war Hauptmann Wolfgang bloß we gen Verbrechens der Hintansetzung der Dienstesvorschriften durch Überschreitung deS Strafbefugnis. Erst nach der Verlesung der Anklageschrist erklärte der Militäranwalt, daß er den Hauptmann deS Verbrechens deS Mordeö an klage. Der Hauptmann gab in sehr selbstbewußter Weise eine Darstellung deS Vorfalles. Er sei drei Monate vor der Tat in daS Gebiet gekommen, weShalb

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 7 von 8
Datum: 29.08.1918
Umfang: 8
M» Donnerstag, dm 29. August. Seit« 7 «m 14. August wurde vor de« Grazer HeereSdivifis«»- eine Gerichtsverhandlung durchgeführt die ziemlich Viel Aufsehen erregte. Der Hauptmann Maximilian Wolf- gang vom 87. Infanterieregiment, S3 Jahre alt, gebore« in Budapest, ein aktiver Offizier, war deS Verbrechens de« Kordes angeklagt und wurde freigesprochen. Der Tat bestand ist nach der Anklageschrift folgender: Am ZS. Juli 1917 erhielt der Zugsführer Erhartie, Kommandant des kturmzuges

Nr. 4 .des JnfanterixregimenteS Nr. K7, das damals im Colbrieongebiet in Stellung war, um.10 Uh« »stmitta^S vom Hauptmann MäSmilian BÄfgang den ütte- f«hl, bei Einbruch der Dunkelheit mit einer PMouiLe iv Ibas Cersnumagehiet zur Aushebung eines feindlichen MM vorzmehcn, Der Zweck dieses pnter ds» Ltgebe- WM VerhL.'Men ziemlich aussichtslos erscheinend Ni OimsH nc.is war, Gefangene einzubringen und durch deren «erhör zu enuittew, ob man von dort fÄndlichr'Truppen l.n-!ie Jspuzofrvnt abgezogen un>d wie weit der fewdli

' Tusak erwiderte: „Scheißpairouille kann jeder sagen, aber mitgehen!' Die Weigerung und- diese Entgegnung veranlagen den Heutnant Turek, den Korporal Tusak dem Bataillonskom mandanten Hauptmann Wolfgang vorzuführen. Tusak ge» stand dem Hauptmann sofort alles. Hauptmann Wolfgang entschloß sich mm. den Korporal sofort erschießen zu las sen. Als man de» Korporal mit verbundenen Augen vor dte Mannschaft führte, bat Leutnant Turek, vom Batall « Pnsadjutanten Leutnant Meister, unterstützt,. den Haupt

« «»ann Wolfgang vor der zur Exekution aufgestellten Mannschaft, mit dem Korporal Tusak doch wenigstens ein Protokoll aufzunehmen. Diese Bitte schlug Hauptmann Wolfgang mit den Worten ab: . „DaS . Dienstreglement kennt kein Protokoll, sondern nur das Erschießen!'. Ob- Wohl Tusak mit erhobenen Händen dreimal ^..Herr Haupt- MMN!' rief und offenbar npch etwas sagen wollte. hat der. Hylptmann die Salve kommandiert. ' Vrchcrik stmt^kMberstrSM Wfamme^ «,d-vers«htsd «ach. xwei Stunden. Der Eindruck

Habs, habe er die Strafe, selb? »pstzogeu. Angeklagt war Hauptmann Wolsgang bloß me Den/Verbrechens der Hintansetzung.der DiensteAvorschrift?n dMh >. Ueherschre^tung des Strafbefugnis. Erst nach der Verlesung der Anklageschrift erklärte der Militäranwalt, daß er de» Hauptmann deS Verbrechens des Moides in- Yage'. Der Hauptmann gab in sehr selbstbewußter Weise ewe ZÄrstellung des Vorfalles. Er sei drei Monate vor de? Tat in das Gebiet gekommen, weshalb eS ihm damals noch fremd gewesen sei

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 05.08.1886
Umfang: 8
deutscher Nationalität auf: Graf Alten, Oberst Amberg, Herzog von Anhalt, Major Arnim, Hauptmann Frhr. v. Arnau, Fah nenträger v. Arthausen, Ritter v. Artin, Hauptmann Asseburg, Oberstlieutenant Graf Auersperg, General Baarfuß, Markgraf v. Baden-Durlach, Ludwig Her zog von Baden, General Frhr. v. Beck, Infanterie- Oberst Johann Belling, Birkenfeld, Bischofshausen, Blankensee, Oberst Bertram Bolling, Obrrst Bon- stett, Fahnenträger Bösen, Hanplmann Bosse, Oberst und Generaistabsches des FML. Schoning

Wilhelm Brandel, Fahnenträger Briefe, Major Brissey, Haupt mann Burger, Mineur Burgsdorff, Hauptmann Canitz, bayerischer Oberst Chaldi, Alexander Herzog von Ehurland, Hauptmann Coleri, Oberstlieutenant Frhr. v. Creutz, General Johann Diepcnthal, Haupt mann Graf Christian Dosma, General Dünewald, Hauptmann Karl Frhr. v. Dörffling, Hauptmann Dünewald, Major Elschnitz, bayerischer Artillerie- Oberst Geschwind, Kämmerer des Herzogs von Lothringen Gras Gournay, Frhr. v. Greif, Oberst Grigie, Major

und Flügeladjutant des Churfürsten Groste, General Heißler, Oberstlieutenant Frhr. von Heyden, Freiwilliger Graf Herberstein (Joh. Fr.), Oberst Graf Leopold Herberstein, Major Graf Jo hann Georg Herberstein, Jsseisiein, Hauptmann Graf Kaiserstein, Oberstlieutenant Gras Kavnitz, Haupt mann Kirchmayer, GrasKneestein, Hauptmann Köle- ritz, Hanplman König, Major Kramer, Hauptmann Kuesstein, Generaladjutant Kurtz, Hauptmann Knh> lenwein, Graf Küstrin, Oberst Graf Karl Adam Lamberg, sächsischer Oberst Lebel

, Oberstlieutenant Leschenberg, Pionnier-Hauptmann Liebeswerth, Oberst lieutenant Löben, Oberstlieutenant Löschenbrand, Frei williger Herzog von Lutzelstein, Freiwilliger Graf Moldeghem, Grafen ManSfeld, Major Marschall, General Marwitz, Arzt des Herzog« von Lothringen Mcsnil. Oberstlieutenant Metternich, Oberfeuerwerker Michael Mieth, Fürst von Bayern Max Emanuel, Hauptmann DubiSlav Natzmer, Herzog von Neu burg, Lieutenant Graf Nostitz, Freiwilliger Frhr. v. Nußenstein, Oberst Graf Wolfgang Oettingen, Major

Olschnitz, Hauptmann Osterhausen, Oberst lieutenant Peck, Junger Officier Perband, Oberst Werner, Oberstlieutenant Pletz, Major Pölnitz, Major Graf Pölting, Oberstlieutenant Radet, Major Rebel, Oberstlieutenant Redern, Graf Ridberg, Hauptmann Ritschen (Sohn des Herzogs Robert), Frhr. V .Rolle, Oberstlieutenant Rosten, Hauptmann Rotzmann, Hauptmann Röser, FML. Frhr. v. Rummel, Chri stian Herzog von Sachsen-Weißenfeld, Hauptmann Sack, Hauptmann Graf Saur, Oberstlieutenant Schlebendorf, Graf Schlick

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.09.1920
Umfang: 6
Luffert, Kommandant des Gefangenenlagers Neuville, Belgien; Regimentsarzt Berforad, Gefangenenlager Mtlooits; Regi mentsarzt Nathan, Gefangenenlager Aschad; Hauptmann Thorek, Gefangenenlager M ^Uthausen; Hauptmann Mambruni, Gefangenenlager Mautho..sen; Hauptmann Hoffmann, Ge fangenenlager Mauthaust.«; Hauptmann Filk, Gefangenenlager Mauthausen; Regimentsargt Grauß, Gefangenenlager Nagy megyer: Hauptmann Pick, Adjutant des Generalmajors Basic, Kriegsgefangenenlager Hart bei Amstetten; Oberleutnant

o. Stafallo; Dr. Julius Donat, Gefangenenlager Braunau; Dr. Leoy, Gefangenenlager Pecs; Familie Paul Maro; Oberst Koller; Hauptmann Ernst Eisner, 14. Jnf.-Reg.; Attur Schnitzler (?); General Boroevic; G. d.. I. v. Henriquez, Komandant der 2. Jsonzoarmee; G. d. I. Rudolf Kralicek, Kommandant de« 16. Armeekorps; General major v. Röch; Oberst Karl Catinells; Oberst Ereoato; Oberst Hubert Guizel; Oberstleutnant Luche; OberstleuMant Alexander Beit; Major Graf Franz Claricini, Major Fordenstt; Haupt mann

Platzer; Hauptmann David; Regimentsarz» Dr. Emll Kolisc: Regimentsarzt Dr. Theodor Frank au» Prag: Leutnant BartefetzLeutnantHauser; Leutnant Johann Koch; Dr.Qulguiretz, Kommissär für schöne Künste; General Kraus, Armeekomman dant; General Eche: General Minaj; Oberst o. Kantz; Oberst Eüst (oder Eist); Oberst Trafchker; Oberst Iamnisk; Oberst Hotezki; Oberst Dogel-Kübel; Oberst Wintter; Oberst Schitz; Oberst Kotzka; OberstleuMant Maczecheni; OberstleuMant Wenzel Madresch; OberstleuMant Griesmeier

; Oberst Baron Worsus; Major Baselli; Major Marchest; Hauptmann Medilchka; Hauvtmann Hubert; Hauptmann Kutzak; Hauptmann Attur Driefel; Regimentsarzt Löw; OberleüMant Scheider; Ober- leuMant Langmahr. Die jugoslawische Liste. Die Liste der von Jugoslawien zur Auslieferung geforder» irrten Personen enthält etwa 300 Namen. E» zeigt sich jedoch, >aß der weitaus größte Teil der Personen keine Österreicher, ondern Ungarn und Tschechen sind. Die angefordetten Ungam Md vielfach Angehörige der Gendarmerie

August Buchte, vor dem Kriege in Leskowatz, Hauptmann Büchner au» Agram, Dr. Bubel, Militärarzt; Wilhelm Breitenbach, Ingenier; Bredel, General und Festungskommandant von Trebinje; Rudolf Braun, Hauptmann im 6. Regiment; Reserveleutnant Boldok; Blum Julius, Zioilkommisfär Niichitch; Binina, Kommandant des 78. Regiments: Ingenieur Benesch, Kommandant des Kreises Echabatz; Hauptmann von Benedek, Kriegsgefangenenlager Nagymegyer; Oberstleutnant Edmund Beck; Leutnant Karl Baum, Major Barte

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 30.09.1942
Umfang: 6
draus los, als sei er den weiten Weg gar nicht mitmarschiert. Es ist schon etwas dunkel geworden, als Gefreiter Hofer mit der Unterschriftsmappe zum Hauptmann geht. Er klopft bescheiden an und bittet, ein treten zu dürfen. „Ja, kommen Sie!' hört er die Stimme des Gewaltigen durch die lückenreiche Tür. „Gefreiter Hoser bittet Herrn Haupt mann, die Akten unterschreiben zu wollen!' „Geben Sie her! Stimmt alles, Hofcr?' „Jawohl, Herr Hauptmann!' Und der Hauptmann liest Stück für Stück durch und setzt

seine wuchtige Unterschrift hin. Hoser steht erklärend daneben. Ganz zum Schluß wären noch Eintragun gen in einem Wehrpaß zu unterschreiben. Der Hauptmann blättert und blättert und schreckt plötzlich zurück, mit der Bleistift- spitz? auf einen braunen Fleck zeigend. „Hofer, was ist das?' Gefreiter Hofer beugt sich in respektvol ler Entfernung etwas vor und traut seinen Augen nicht: Auf Seite 23, wo sonst die Orden und Ehrenzeichen eingetragen wer den, klebt in der ersten Spalte eine platt gedrückte Wanze

. „Herr Hauptmann, es ist mir ' „Haben Sie Wanzen, Hofer?' unter bricht ihn der Hauptmann und stupft mit dem Bleistift die sterblichen Überreste der Wanze von Seite 23 herunter. „Nein, Herr Hauptmann! Was denken Herr Hauptmann! Ich habe in meinem Quartier keine Wanzen. Es ist mir voll kommen unerklärlich, wie diese Wanze in den Wehrpaß kommt.' „Es ist gut, Hofer, Sie können gehen.' Und der Gefreite Hofer geht. Geht in feine Schreibstube und flucht über die Wan zen, die sich nachts wie Schwarzbeeren

auf sein Bett fallen lassen. Er kann ja wirklich nichts dasür, daß dieses Nest eine gottge segnete Wanzengegend ist. Am nächsten Morgen, Hoser hat sich ge rade gewaschen, geht die Tür quietschend auf und der Hauptmann tritt über die Schwelle. Hoser ahnt Böses. „Guten Morgen, Hofer!' „Guien Morgen, Herr Hauptmann!' Das ist alles vorläufig und Hofer streicht unauffällig die Decken auf seinem Lager glatt, damit sein Chef ja nicht eine Wanze entdecke. Doch da geht der Hauptmann zu einem Vorhang, der eine Nische

verdeckt, und schiebt ihn beiseite. Und was sieht er da? Wanzen, nichts als Wanzen. Zu Dutzen den kleben sie an den Wänden der Nische. Hoser sträuben sich die Haare zu Berge. „So, Hofer!!! Wenn Sie mir in Zukunft noch einmal Akten zur Unterschrist vor legen. melden Sie sich folgendermaßen: Gefreiter Hofer meldet sich zur Stelle. Er hat weder Wanzen noch Läuse. Ich bitte Herrn Hauptmann um die Unterschrif ten! — — Und wehe Ihnen, wenn ich noch eine einzige Wanze finde! Verstan den?' „Jawohl, Herr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 14.08.1915
Umfang: 8
!' scholl es im 6hor. ..diesmal hat er den Seit zu geben.' dachend gestand der junge Leutnant sei nen Dehler ein und bestellte als Buße für das Don ..prüde' zwei Flaschen Zekt. ..Aber sünf Flaschen Selterwasser dazu,' lief der Hauptmann. Dein Leutnant Kohut war das Gespräch A der Wendung, die es genommen, nicht ange- ücimi. ..Das bestreite ich, meine Herrschasten,' er widerte er, — ..wir haben auch in Kriegszeiten cbenw scharf auf unsere Ehre aufzupassen, wie -Ii ^riedenszeiten.' ..Quatsch,' sagte

der junge Leutnant so laut. das? es sogar die Nebentische hören könn en, ..Ruhe, Ruhe.' ermahnte der Hauptmann. ?en» er sah. das? Kohut die Augenbrauen zu Mimenzog und auch der juuge Leutnant gar ^icht abgeneigt war, dem Kohut eine scharfe Erwiderung zu geben. Der Kellner brachte den Zekt, nnd der Hauptmann lies? trotz des Widerspruches die zugestellten Gläser zur Hälfte mit Wasser fül len. ehe der Kellner den Sekt eingießen durste. .Schade um den Sekt.' sagte ein anderer, )er sich bis jetzt gar

nicht in das Gespräch ge mischt hatte, ..aber da wir uns dem Aeltesten iu fügen haben, so wollen wir versuchen, das ichauderhafte Zeug mit Anstand hinunterzu- riinken. Ist ja schließlich immer noch besser als ^eiMwasser im Schützengraben, das wir tage lang genießen mutzten.' ..Mit Regenwürmern als Beilage,' ries )er Hauptmann lachend, ..besonders in Ser bien. Sankt Michael, heiliger Schutzpatron, baden wir da hungern müssen.' ..Na. Ihr lebt ja noch!' Dem Hauptmann war das Lächeln ver schwunden i ..Nee.' sagte

lauseu willst,' — Merzte der bosnische Hauptmann, „so mußt Dich hier an den Oberkellner wenden. Der °'nqt Dich hin. Im übrigen ist das Gemisch Mz gut. Was ich also nun weiter erzählen wollte — der Herr Leutnant hat mich leider verbrochen und der Herr Fähnrich hat die Sache fortgesetzt — Ihr könnt Euch überhaupt nicht vorstellen, was wir in diesem Serbenland durchgemacht haben. Eure Sumpfstraßen im Osten sind glatte Chausseen gegen den knietie fen Morast, in dem wir vorwärts mußten. An Quartier

mit ihren Gießkannen eine ordentliche Bleisuppe in die Marschkolon nen schicken konnten.' ..Entschuldigen, Herr Hauptmann,' er scholl wieder der tiese Baß des Fähnrichs. — ..was ist eine Gießkanne?' ..Wollen ihm mal ein Konversationslexikon bringen lassen,' ries der Leutnant mit dein Eisernen. ..der hat noch keine Gießkanne ge sehen.' „Wir werden ihm das vormache»,' sagte der Hauptmann. „Der Ober kann ja eine Gießkanne kaufen gehen.' ..Herr Hauptmann entschnldigen. Wenn der Herr Hauptmann eine Gießkanne

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 12
Datum: 14.08.1915
Umfang: 12
hat er den Sekt zu geben.' Lachend gestand der junge Leutnant sei nen Fehler ein und bestellte als Büste für das Wort „prüde' zwei Flaschen Sekt. „Aber fünf Fluschen Selterwasser dazu,' rief der Hauptmann. Dem Leutnant Kohut war das Gespräch in der Wendung, die es genommen, nicht ange nehm. „Das bestreite ich, meine Herrschaften,' er widerte er, — „wir haben auch in Kriegszeiten ebenso scharf auf unsere Ehre aufzupassen, wie zu Friedenszeiten.' „Quatsch,' sagte der junge Leutnant so laut, daß es sogar

die Nebentische hören konn ten. „Ruhe, Ruhe,' ermahnte der Hauptmann, denn er sah, daß Kohut die Augenbrauen zu sammenzog und auch der junge Leutnant gar nicht abgeneigt war, dem Kohut eine scharfe Erwiderung zu geben. Der Kellner brachte den Sekt, und der Hauptmann ließ trotz des Widerspruches die aufgestellten Gläser zur Hälfte mit Wasser fül len. ehe der Kellner den Sekt eingießen durfte. „Schade um den Sekt,' sagte ein anderer, der sich bis jetzt gar nicht in das Gespräch ge mischt

hatte, „aber da wir uns dem Aeltesten zu fügen haben, so wollen wir versuchen, das schauderhafte Zeug mit Anstand hinunterzu trinken. Ist ja schließlich immer noch besser als Regenwasser im Schützengraben, das wir tage lang genießen mußten.' ..Mit Regenwürmern als Beilage,' rief der Hauptmann lachend, „besonders in Ser bien. Sankt Michael, heiliger Schutzpatron, haben wir da hungern müssen.' „Na, Ihr lebt ja noch!' Dem Hauptmann war das Lächeln ver schwunden: „Nee,' sagte er langgedehnt, „Scherz bei seite. Ich habe gehört

Hauptmann, ..so mußt D ck' hier an den Oberkellner wenden. Der beim: Dich hin. Im übrigen ist das Gemisch ganz Was ich also nun weiter erzählen wol!:e — der Herr Leutnant bat mich leider unterbrochen und der Herr Fähnrich hat die Samstag, den 1 4. August Sache fortgesetzt — Ihr könnt Euch überhaupt nicht vorstellen, was wir in diesem Serbenland durchgemacht haben. Eure Sumpfstraßen im Osten sind glatte Chausseen gegen den knietie fen Morast, in dem wir vorwärts mußten. An Quartier war überhaupt

eine ordentliche Bleisuppe in die Marschkolon nen schicken konnten.' ..Entschuldigen, Herr Hauptmann,' er scholl wieder der tiefe Baß des Fähnrichs, — „was ist eine Gießkanne?' „Wollen ihm mal ein Konversationslexikon bringen lassen,' rief der Leutnant mit dem Eisernen, „der hat noch keine Gießkanne ge sehen.' „Wir werden ihm das vormachen,' sagte der Hauptmann. „Der Ober kann ja eine Gießkanne kaufen gehen.' „Herr Hauptmann entschuldigen. Wenu der Herr Hauptmann eine Gießkanne meinen, wie man sie im Garten

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 12 von 16
Datum: 11.08.1915
Umfang: 16
dritter Klasse mit der Kriegsdekoration: Majore Eduard Notier des 6. Landw.-Ulanen-Reg., eingeteilt beim 1. Tir. Kaiserj.-Reg. und Friedrich Fößl des 1. Tir. KJR.; Oberl. Matthias Ecker (f) u .Jos. Wanke l5). beide des 2. TKIR.; Kriegsdekoration: Oberst Johann Lercher, Kommandant eines Tir. Kaiserj.-Reg.. und Oberleutnant Stephan Moser (s) des 8. Tir. Kai- serjöger-Negiments. Militär-Verdienst kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration: Oberleutnant Josef. Brünnler des 1. Landessch.-Reg.; Hauptmann

Leopold Echuch, Lberk. im 47. Inf.-Reg^ zugeteilt dem Generalstabe, bei der 83. Lmrdessch.-Brigade; Hauptmann Eduard Proßlinger lf), Oberleutnants Gottfried Gherbetz M und Ferdinand Kwapil (f), Leutnants Rudolf Haidl (f) und Eduack, Bogt ls). alle fünf des 1. Landessch.-Reg.; Hauptmann Hugo Wünsch und Leutnant in der Reserve Gabor Vagalau, beide des L. Tir. Kaiserj.-Reg.; Hauptmann Johann Tuma des 2.' Tir. Kaiserj.-Reg.: Leutnant Rudolf Hausmann des 2. und Oberleutnant Erich Adolph des 1. Tir. Kaiserj

.-Reg.: Oberleutnant in der Reserve Rudolf Geyling der 14. Schweren Hau- bitz-Div. beim 2. Tir. Kaiserj.-Reg.: Hauptmann Ro bert Zipser (5) des 2^ Oberleutnant in der Reserve Friedrich Edlinger (s) des 1. und Leutnant in der Re serve Luigi Defranceseo sf) des 2. Tir. Kaiserj.-Reg.: Oberleutnant Franz Ritter Friedrich v. Stromfeld des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., beim 1. Landessch-Reg.; Assi stenzarzt in der Reserve Dr. Erich Iobn beim 1. Tir. Kaiserj.-Reg.; Leutnant Ernst Krünes oes 3. Landessch.« Reg

.: Hauptmann Franz Freiherr Karaisl v. Karms, zugeteilt dem Generalstcw, uberk. im 1. Landessch- Reg.: Oberleutnant Kaspar Hofbauer und Leutnant Franz Heinisch, beide des 1. Tir. Kaiserj^Reg.; Major d. R. Eduard Spilberger v. Spilwall, zugeteilt dem Generalstabe beim Landesverteidigungskommando in Tirol; Hauptmann Alois Iaschke des 13. Feldj^ Aat, zugeteilt dem 3- Landessch,»Reg.; Hauptmann Erwin Nues des 1. Tir. Kaiserj.-Reg.; Oberleutnant in der Reserve Alois Männl und Leutnant in der serve Paul Schaffer

(5). beide des 3. Tir. Kaiser, -Ne!, > Oberstleutnant Albrecht Putzker, Kommandant eine's Tir. Landst.-Bat.; Hauptmann Alois Iaschke des u; Feldj.-Vat.. zugeteilt dem 3. Landessch.-Reg.; Ober leutnants Rudolf Kalifius des 1., Hermann Edler v Sersawy und Wilhelm Bernhard, beide des 3. Landes fchiitzen-Reg.; Oberleutnants im Verhältnisse der Evi. denz Friedrich Schönpslug beim 1. Tir. Landst.-Bal und Fritz Widemann des 1. Landessch.-Neg.; Haupt mann Ottokar Freiherr v. Guttenberg des 4 Tir Kaiserj.-Reg

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Bozner Nachrichten
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Seite 15 von 40
Datum: 01.12.1912
Umfang: 40
Rr. L?6 „LoMer Uachriröteu^, Das grüne Auto. Spionage-Roman von August Weißl. (26. Fortsetzung.) Herr Polizeirat, sagte der General, ich lege meine H;nd für Hauptmann Fernkorn ins Feuer Es gibt keinen an ständigeren Menschen auf der Welt. Es ist ganz uudeukbar, daß dieser Offizier auch nur einen Millimeter breit vom Wege der Pflicht und Ehre abweicht. Der Adjutant trat ein und meldete, das; Hauptmann Fernkorn eine dienstliche Bitte vorzubringen habe. Der General entschuldigte sich und ging

ins Nebenzim mer. Als er zurückkam, war er ernst und sagte: Der Herr Hauptmann hat soeben um einen dreitägigen Urlaub nach Italien ersucht. Ich habe keinen Anstand ge nommen, ihm den Urlaub zu geben. Er tritt ihn morgen mittag an. » Haben Exzellenz den Herrn Hauptmann gefragt, warum er gerade jetzt den Urlaub nach Italien nimmt. Ja. Nach der dienstlichen Erledigung der Sache. Er er klärte mir, daß seine Braut ihn telegraphisch um seinen Besuch gebeten habe. Also eine Liebessäche, wie Sie sehen

? Sie, die ängstlich gefragt, ob sich die Polizei mit Fernkorn beschäftigt, sie sollte ihn jetzt plötzlich in diese Geschichte hineinzerren? Das war undenkbar! Ganz besondere Gründe mußten sie zwingen, mit einem Male alle Bedenken überwinden u :d ihn plötzlich nach Ita lien zu beordern. . - Der Polizeirat schlug den Weg zur Wohnung des Hauptmanns ein, der in der Lackgasse ein möbliertes Zim-^ mer bewohnte. Ist der Herr Hauptmann zu Hause? fragte der Poli zeirat das Dienstmädchen. Niemand is z'Haus, antwortete

dieses. Wann kommt der Herr Hauptmann? In aner halben Stund wird er da san. Dann werde ich warten, antwortete Würz. Das Mädchen öffnete eine Tür und ließ den Polizeirat in das Zimmer des Hauptmanns eintreten. , . Würz blickte sich aufmerksam nach allen Seiten um. Da fiel ihm ein zerknülltes Telegramm ins Auge, das oben auf dem Papierkorb lag. . - Würz hob es auf uud las: i Bitte, komme sofort. Bin in der Villa. Paket ja - nicht vergessen. M. Da hattd er ja, was er gesucht. Der Polizeirat wartete

einige Minuten, dann trat er ins Borzimmer zurück und sagte zu dein Dienstmädchen: Ich komme später wieder! Soll ich dem Herrn Hauptmann etwas ausrichten? Nein, es ist nicht notwendig, antwortete Würz und verließ rasch die Wohnung. Als Polizeirat Würz in der Nacht das Telegramm Martens erhielt, das von der Flucht der Baronin berich tete, stand es für ihn fest, daß er Hauptmann Fernkorn auf dessen italienischer Reise begleiten werde. Die ganze Sache blieb jedenfalls höchst seltsam. Wel chen Grund

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 28.08.1915
Umfang: 12
Seite Samstag, den 28. August 191Z Roman von Kurt Malull. Wieder klirrten die Sporen des Komman danten des Deutschmeister-Regiments zusam men, und er verabschiedete sich vom Kaiser. Dann der Leutnant Kohut. Wie aus Stein ge hauen, fühlte er seine Glieder. Die Herren oerbeugten sich tief, und die Frau Hauptmann erhielt die Hand des Kaisers zum Handkuß ge reicht. Beide Herren mußten sie stützen, als sie das Zimmer verlies;. Draußen stand der Kommandant des Deutschmeister-Regiments

. Professor Hartöegen aber saß an dem Abend mit der Familie des Domrendanten und der Frau Hauptmann, jetzigen Gräfin von An draski, zusammen und feierte, wie er sich aus drückte, den Sieg, den sie gemeinschaftlich in einem Krieg im Kriege hinter der Front ge wonnen hatten. Derjenige aber, dem sie diesen Sieg ver dankten, der lag, in tausend Fetzen zerschmet tert, vom großen Weltmeer umschlossen, und war ein stiller Mann für immer. Sein Sohn aber jagte im Kraftwagen, nachdem er die wichtigen Briefe

sind ausgegangen.' Stephan Andraski glaubte, das Mädchen wäre nicht recht bei Sinnen. Aber er kannte sie seit langen Jähren in der Familie, stets als eine rechtschaffene und brave Person. ..Was reden Sie da für Unsinn, Berta? Wie können Sie von meiner Mutter als einer Frau Gräfin sprechen?' — „Ach, du lieber Gott,' sagte das alte Haus mädchen, „verzeihen Sie, Herr Hauptmann, Sie können das ja nicht wissen. Den ganzen Tag ging gestern hier die Tür auf und zu von aller lei Personen und Beamten, um der Frau

Hauptmann zu gratulieren. Wir sind seit ge stern. wie ich immer wieder hörte, Grafen ge worden. Und das Türschild habe ich auch schon abnehmen müssen.' ..Aber Berta'. — jetzt hielt der Haupt mann das ^Nädchen tatsächlich für irrsinnig. „Kommen Sie einmal her. Haben Sie etwa zu viel Bier getrunken oder Wein?' „Herr Hauptmann wissen doch, daß ich nur Kaffee trinke —' „Lassen Sie mich mit Ihrem Gewäsch zu frieden.' Er ging ärgerlich in sein Zimmer und sich dort ohne Hilfe des Burschen um, damir

der sich gleichfalls von dem Reiseschmutz säubere. Der Hauptmann war noch nicht fertig, als der Bursche mit einem Paar blankgeputzter Stiefel bereintrat und mit der Vertraulichkeit, die er «ich leisten durfte sagte: ..Die Berta sitzt in der Küche und weint, als od ibr Liebster gefallen wäre. Der steht de? dor schweren Artillerie, bei unseren Mörser geschützen. und was sie sagt, das stimmt. Ich mume etwas Lederschmiere holen, und da sagte nur oer Hausmeister: „Na. Herr Graf, jetzt geht's Euch gut'. Und das freut

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 12.08.1922
Umfang: 12
nicht aus eigenen Menschen beständen ersetzen konnte, wir haben rechtzeitig gewarnt, aber im Siegesrausch hat. man uns nicht gehört!' So schreiben etsässische und lothringische Blätter. Dann erfuhr man im Laufe dieses Frühjahres, daß in ganzen Gebie ten der Zuckerrübenbau aus Mangel an land wirtschaftlichen Kräften in Gefahr ist, völlig einzugehen und daß verschiedene Bauernvercini- Gerhart Hauptmann. (60. Geburstag.) Gerhard Hauptmann feiert seinen sechzigsten GeburtMg. Er «ist in jungen Jahren

im Drama: die Betonung des Charakters, findet in feinen Werken' die kräftigste« Bestätigung. Was «in Hauptmanns Werken Durchschlagskraft besitzt, was tragisch ergreift oder komisch wirkt, ist immer der Charakter. „Kollege Crampton^ ist eine glänzende Porträtstudie. Der „Biber- >elz' wirkt, trotzdem rechte Lustspielhandlung ehlt und oie Struktur unbedeutend- 'ist, durch üe köstlichen Figuren des schneidigen Assessors Wehrhahn und der wackern Frau Wulsf. Aber Hauptmann mangelt es^an reicher Phantasie

. den er mit gedachten nur wieder- Erfindungskraft. Bet Hauptmann muß ein scharfer kluger Verstand« die- Phantasie ersetzen. Hauptmann bleibt an die Enge gebannt. Eine kleine Welt umschließt folue Kunst. Der wahren Größe« der Menschennatur gegenüber bleibt er klein. So groß Hauptmann in der Charakter- e mng ist, bleibt es ihm doch versagt, die ffchaften der Charaktere im Konflikt zu zeigen, Charakter in Handlung umzuwandeln. Hier müßte eben die Phantasie hellend ein fetzen und« auf diesem «Boden veruerii Haupt mann

seine des konsequenten Naturalismus dieses ©tild, und doch!lo gewaltige Sprache ' ‘ ' find das klassische Werls Hauptmann -c als er das rührend- «jchli reden ließ. Die „Weber' und gerade das unter allen Bühnenwerken Haüptmanns den tiefsten und nachhaltigsten Erfolg hatte, bewies sein außerordentlich epi sches Talent. Das Stück ist ein Ausschnitt der Wirklichkeit in historischer Treue. Einzelheit an Einzelheit. Ein Gemälde, kein Drama, Mosaik arbeit. Einzelheit wirkt aber eindringlich, ele mentar. Der ungeheure

Erfolg der „Weber' war ein Beweis, wie stark oas Revolutionärs ist, das in jedem Menschen schlummert. Die „Weber' Haben keinen Helden. Hier wirkt die Masse. Diese Technik läßt sich aber nicht auf jeden Stoff übertragen. Das muhte Hauptmann erkennen. Dleselbe Technik im „Florian Geyer' 'angewendet, erlitt Schiss- brilch. Eo ist künstlerisch nicht weg erklärlich, warum gerade „Florian Geyer' als Eröftnungs- stück der zur Feier des sechzigsten Geburtstages des Dichters eben begonnenen Breslauer Fest

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 01.09.1923
Umfang: 8
auf den Hauptmann, der sein Gesicht abwandte. JiSensalls scheinst du dich mir gegenüber nicht streng an die Wahrheit gehalten zu haben, antwortete Femkom. Bitte, sage jetzt dem Herrn Polizeirat. was er zu hören wünscht. Also, Sie bleiben dabei, fragte Würz, daß Sie mit d«n Verbrechen in keinem weiteren Zusammenhange stehen? Jawohl, antwortete sie kühl. Wenn Zu fälligkeiten gegen mich sprechen, so kann ich dafür nicht zur Verantwortung gezogen wer den. Allerdings- Haben Sic mir einmal bewie sen

. daß die Sie verdächtigenden Momente tatsächlich nur Zufälligkeiten sind, dann habe ich hier nichts weiteres zu suchen Den Beweis weide ich Ihnen in Wien nicht schuldig bleiben. Letzt ergriff der Hauptmann das Wort: Ich höre fortwährend von verdächtigen Um ständen. Wessen verdächtigen Sie eigentLch meine Braut? Verdächtigen ist ein zu schweres Wort, lenkte der Polizeirar em. Es handelt sich bloß darum, daß die Baronin über einige ihrer Handlungen befriedigende Aufklärungen gibt. Bielleicht bin ich dazu imsttmde

. Das sollte mich freuen. Wissen Sie zum Beispiel, wo sich die Baronin am 12. Jänner von acht Uhr abends ab aufgehalten hat? Nein, das weiß ich eigentlich nicket. Sie hätte auf die Sophiensaalredoute kommen sollen, erschien ober nicht. Ich war dort. Ich wollte dich überraschen und trug ein anderes Kostüm als das verein barte. Wie können Sie das beweisen? srogte der Polizeirat. Warten Sie, bis wir in Wien find. Warum interessieren Sie sich, nahm der Hauptmann wieder das Wort, wo die Baro nin gerade jene Zeit zugebracht

hat? Weil in dieser Zeil der Mord in der Grill- hoferstraßc veickbt wurde. Es wurde der frühere Bräutigam der Baronin erschossen und zwar, wie wir bestimmt wissen, oon einer Frau. Der Hauptmann sprang aus. Entsetzt starrte er den Polizeirat an. Mit anderen Worten will das sogen . . . rief er. daß Sie die Baronin im Verdacht haben, die Mörderin Bartolomeo Giardinis zu sein? — Ja. sind Sie denn irrsinnig, Herr? So etwas kann man ja nur im Wahn sinn ausdenken'. Der Polizeirat zuckte die Achseln. Ich bedaure, begann

er, aber . . . Der Hauptmann ließ ihn nicht weiter spre chen, er wandte sich zu Meto: Und du bist still? Hast du denn dieser An schuldigung gegenüber gar nicht vorzubrin- j gen? Soge ihnen doch die Wahrheit, damit sie einsehen, welcher verrückten Idee sie nach jagen. Meta. So sprich doch! Um Gottes willen, sprich! Die Baronin saß blaß mit zusammen gepreßten Lippen da. Sie blickte dem Polizei rat offen ins Gesicht und antwortete: Ich rufe Gott zum Zeugen an, daß ich dem Verbrechen fernstehe. Es ist das Ungeheuer lichste

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 01.09.1923
Umfang: 8
der Hauptmann aus: Meta. sag mir um Gotteswillen die Wahr heit. Reiß mich aus dieser Ungewißheit, die ich nicht länger ertragen kann. Die Baronin antwortete bloß mit der Gegenfrage: Hast du das Paket gebracht? 3m selben Äugenblick steckte auch schon der Polizeirat lächelnd seinen Kopf zur Tür her ein, nickte der Baronin liebenswürdig zu und sagte: Ja, der Herr Hauptmann hat das Paket mitgebracht, aber nicht wahr — Sie werden sich noch ein bißchen gedulden? Die Baronin biß sich auf die Lippen. Sie scheinen

zu horchen, mein Herr. Ich muß leider alles hören und sehen. Ge hört zu den Unannehmlichkeiten meines Be rufes. Da hätten Sie doch gleich hier bleiben können. Nein, verehrte Baronin, deirn dann wüßte ich nicht, was ich jetzt weiß. Der Hauptmann wandte sich jetzt allen Ernstes an Würz und erklärte in ziemlich de« zNiertem Tone: Ich glaube, Herr Polizeirat, es wäre an der Zeit, dem Bersteckenspiel ein Ende zu machen. Bielleicht haben Sie jetzt die Freundlichkeit, oon meiner Brsut in meiner Gegenwart

haben? Die Baronin zögerte einen Augenblick, dann sagte sie: Es tut mir ja sehr leid, dem Doktor Unan nehmlichkeiten verursacht zu haben, «»der ich tonnte nicht anders. Die achtundvierzig Stun den Zeit, die ich forderte, bewilligte er mir nicht. Ich wollte aber zwei Tag« Zeit ge winnen, um unter männlichem Schutz. — sie deutete dabei auf den. Hauptmann — die Reise nach Wien anzutreten. Einen anderen Zweck verfolgten Sie dabei nicht? fragte der Polizeirat. Nein. Also gut. Nehmen wir vorläufig an. Sie erwarteten

den Herrn Hauptmann bloß aus diesem einen Grund. Der Herr Hauptmann ist jetzt da. Es kami Sie also nichts mehr hin dern. uns alles zu sagen, was Sie uns sagen wollten. Also bitte! setzte der Polizeirat sein im verbindlichsten Tone gehaltenes Verhör fort, ich muß wieder mit der alten Frage einsetzen: Was können Sie uns aber Barto lome« Giard'rni mitteilen? Nichts mehr, als ich bereits gesagt habe, erwiderte die Baronin trocken. Das heißt, um kurz zu rekapitulieren, be merkte der Polizsirat und warf dabei

dem Hauptmann einen BLck zu. daß Sie in Wolf Strebinger, dem Opfer des Mordes in der Grillhoferstraße. jenen Mann wiedererken nen. der Bartolom«» Giardini hieß, Ihr Jugendgespiele war, sich mit Ihnen verlodte. und von dem Sie sich trennten, als er unter dem Verdacht der Spionage in Marcone oer- baktet wurde? 1 Du warft mit dem Menschen verlobt? fuhr der Hauptmann auf. Meta. sprich die Wahr- heit! Die Baronin atmete schwer. Sie kämpfte sichtlich mit großer Erregung. Ihre Finger trollten sich in d»e Lehne

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 01.02.1934
Umfang: 6
, in welchen in detailliertester Weife die Bestimmungen über das Vorrücken der Lssiziere festgelegt ist. Das Gesetz enthält verschiedene Sonderbestimmungen zugun sten jener Ossiziere, die während des Krieges oder in der ersten Nachkriegszeit zum Hauptmann avan- ziert si»d und diesen Grad noch beibehalten haben. Ein eigener Abschnitt behandelt die Karriere jener Offiziere, die besondere Fähigkeiten zutage legen und die sich im Kommandodienst und in anderen Fächern als sehr geeignet erweisen sollten. Neu geregelt erscheinen

Bevölkerung wurde die Beför derung des Hauptmannes Cav. Sora Gennaro zum Major mit größter Befriedigung. Hauptmann Cav. Sora Gennaro hatte an der Nordpolexpedition des Generals Nobile teilgenom men^ Bei diesem Anlasse wollen wir in Erinnerung bringen, daß im Dezember 1928, als der Haupt mann Cav. Sora des hier stationierten ö. Alpini' regiments von der Nordpolexpedition zurückkam, unser Podestà dem Nordpolfahrer im Beisein der anzen Bürgerschaft das Ehrenbürgerrecht der 'ladt Veffanone verlieh

. Wir wollen hier den diesbezüglichen Podestà- beschluß wiedergeben: „Der Podestà in Anbetracht: daß der Hauptmann Herr Sora Gennaro, definitiv im hier stationierten 6. Alpiniregiment, an der Po- larexpedition Nobile teilgenommen hat; daß der Hauptmann Sora Gennaro beim Unter gange des Luftschiffes „Italia' sich mit einer Truppe aufgemacht hatte, um die Verunglückten zn bergen, ohne dabei der Todesgefahren zu achten, entschlossen, das Ziel zu erreichen: daß der Hauptmann Sora Gennaro mit seinem Mute und seinem unerschütterlichen

Glauben noch einmal den Namen Italien, Mutter der Starken und Mutter der Helden, in der ganzen Welt be stätigen konnte; daß die Bürgerschaft stolz sein wird, zu sehen, wie diese heldenhafte Tat durch die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt ausgezeichnet wird; in Betracht gezogen, daß durch diesen Akt der Mut, der Wert und der hohe Glaube, welche eine immerbrennende, nie ersterbende Flamme ist, ver ewigt wird, beschließt, dem Hauptmann Herrn Sora Gennaro des 6. Alpiniregiments das Ehrenbürger recht

der Stadt Bressanone zuzuerkennen.' Dem Mitbürger Major Cav. Sora Gennaro, der wie wir wissen, wieder dem 6. Alpiniregiment zu gewiesen ist, sprechen wir auch im Namen der gan zen Bürgerschaft die herzlichste Gratulation zu sei ner Ernennung aus, welche ein Beweis der Aner kennung für seine heldenhafte Tat ist. Verlegung Mit jüngster Verfügung von Seiten des Mini- teriums wurde der erste Hauptmann des hiesigen àabinierikonnnanvos, Herr Bavasfano Paolo, in die Stadt Imperia versetzt. Die Nachricht

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 19.10.1917
Umfang: 8
von verschieden» Gummibetrugs prozessen und haben zuletzt mit tiefer Bewe gung von dem Fall des Hauptmanns Luze gehört. Hauptmann Luze, Kommandant eines Mü- nitiönsparks, im serbischen Feldzuge, war ein Mann,.der an der Front mit dem Säbel Recht sprach und mit dem Revolver Ordnung schuf» Viel Fragen, Erheben, Untersuchen war seine Sache nicht. Korporal Johann Biolek wird eines Abends ausgesandt, um die Verbindung mit der Sanitätsanstalt herzustellen. Nach einiger Zeit iommt Biolet zurück und meldet

, daß er den Austrag nicht durch Ihren konnte. Hauptmann Luze fragt nicht, warum und wie so — patsch! — ein Säbelhieb, der eine bis zum Knochen reichende, schwere Verletzung zur Folge hat, ist süne Antwort und Kritik. Bei e.iner anderen Gelegenheit sieht der Haupt mann den Kanonier Menettr aus einem Ml) Schritte vom Lager entfernten' Hause eilen, Er ruft „Halt!', schießt aus den nunmehr stehengebliebenen Kanonier, Will ein zweites-! mal losdrücken, doch versagt der Revolver. Hauptmann Luze gibt nunmehr den Befehl

, den Mann abzuführen und sofort niederzu- mk<yen. Der -«eseyl wird, ohne viel zu fra gen, ausgeführt und Menetti eine Viertel stunde später im Lager erschossen. Warum? Befehl ist Befehl, und Offiziere und Mann schaften haben einen so heillosen Schrecken vor Hauptmann Luze und seinen Zornesäuße- rungen, daß sie es nicht wagen, nach den Gründen eines Befehles zu fragen, geschweige denn einen Auftrag unausgeführt zu lassen. Der Mann hat wahrscheinlich in dem Hause geplündert oder eigenmächtig das Lager ver

lassen. Hauptmann Luze findet es nicht für notwendig, sich darüber Gewißheit zu ver schaffen. Seine Annahme, sein Verdacht ge nügen. Bum! Es ist eben Krieg. Was zählt ein Mensch mehr oder weniger im Felde, und gar, wknn es nur ein Kanonier ist. Das Kriegsgericht sagt, Hauptmann Luze hätte nachforschen müssen, er hätte nur in dem Hause, vor dem er stand, zu fragen brauchen, und er würde erfahren haben, daß,Kanonier Menetti dort bloß etwas getauft und nicht ge plündert hat Das Kriegsgericht freilich

, sondern nur Heiterkeit bei seiner Umgebung hervor Hauptmann LuAe Zr«itag. M vktobtt 1S17 verabreicht dem Manne zuerst einen Säbel hieb über den Kopf. Kanonier Prokopetz mar«! schiert trotz der blutigen Verletzung weiter. Hauptmann Luze reitet nochmals nach vorne und befiehlt dem Prokopetz, stehen zu bleiben. Der Kanonier bleibt stehen und salutiert. Krach! Hauptmann Lüze feuert drei Schübe auf Prokopetz ab und gibt dann einem Fähn rich und einem Kanonier den Befehl/ 'den Mann einzugraben. Schluß! Die Leute Uh ren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 29.08.1923
Umfang: 8
mit Fernkorn be schäftigt. sie sollte '.hn jetzt plö>;l:ch in dleie Veschichte hereinzcrren? Das mar undenk bar! Ganz besondere Gründe mußten sie zwingen, mit einem Ma'c alle Bedenken zu überwinden und ihn plötzlich nach Italien zu «'ordern. Der Polizeirat schlug den Weg zur Woh- >wug des Hauptmanns ein. der >n der Sack- Zosse sin möbliertes Zimmer bewohnte. Ist der Herr Hauptmann zu Hause? frugie der Polizeirat das Dienstmädchen. Niemand ist zu Haus, antwortete dieses. Wann kommt der Herr Hauptmann

und sagte zu dem Dienstmädchen: Ich toinino später wieder! Soll ich dem Herrn Hauptmann etwas aus richten? Nein, es ist mchr notwendig, antworrete Würz und oerließ rasch die Wohnung. Als Polizeirat Würz in der Nacht das Te legramm Martens erhielt, dos von der Flucht der Baronin berichtete, stand es für ihn fest, daß er Hauptmann Fernkorn auf dessen ita lienischer Reise begleiten werde. Die ganze Sache blieb jedenfalls pochst selt sam. Welchen Grund hatte die Baronin ge habt. d-e Polizei zu fliehen

? Warum berief sie plötzlich den Hauptmann? Welchen wich- Ujjen Gegenstand mußte er ihr mitbringen, daß sie eigens darum telegraphierte? Das Benehmen des Hauptmannes bewies. Saß er von den Vorgängen in Italien nichts wußte. Seine ganze Art sprach dafür, ^ß er an den Sachen unbeteiligt war. Hausleute und Portier wußten die Stunde seiner Ab fahrt. Den Fiaker, der ihn zum Bahnhof drin gen sollte, hotte er schon tags vorher bestellt. Mit der gewohnten ruhigen Gelassenheit bestieg er den Zug. Polizeirat

Würz sah, wie der Hauptmann ohne jede Hast, ohne jede Spur von Erregung die Karte löste. Er folgte dem Offizier und fezie sich in dasselbe Coupee. Der Äuriche in Uniform brachte den Hand koffer, und als Polizeirat Würz hinter Mei ling ein gleichgültiges Reisegespräch mit 5em Hauptmann eröffnete, ging dieser sofort dar auf ein. In angeregtem Gespräch vergingen so ein paar Stunden. Der Polizeirat war ein guter Menschen- tenner. um nicht sofort zu 'ehen. daß er oon dem Offizier weder eine Täuschung

noch eine llsberuinpelung zu befürchten habe. Das Rei seziel kannte er ja stich schon, denn er war neben dem Hauptmann an der K.trienkasse gestanden. Polizeirat Würz machte sjch's also in der Ecke bequem und fing zu schlummern an. Er schlief die ganze Nacht. Erst in der Nähe der Grenze wurde er ooin Kondukteur geweckt. Als der Zug langsam in Pontafel einfuhr, sah der Polizeirat schon von weitem Doktor Martens und die beiden Agenten und machte ihnen unmerklich em Zeichen der Vorsicht. Polizeirat Würz und Hauptmann Fern

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Bozner Nachrichten
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Seite 8 von 32
Datum: 05.12.1912
Umfang: 32
, wenn du mir sagtest, daß du außer Sternburg keinen Mann geliebt hast? .. Pardon, Herr Hauptmann, bemerkte Würz, aber dieses Gespräch droht eine zu intime Wendung zu nehmen. Sie werden ja noch reichlich Gelegenheit finden, sich mit Ihrer Braut diesbezüglich auseinanderzusetzen. Nachdem ich also dies festgestellt habe, Baronin, muß ich Sie fragen, ob Sie mit dein Morde in irgendwelchem Zusammenhange stehen? Nein. Das habe ich bereits Herrn Doktor Martens er klärt, sagte Meta jetzt ruhiger und mit fester Stimme

. Allerdings, aber vor Ihrer Flucht. Vielleicht haben Sie jetzt ^ eine andere Antwort in Bereitschaft. Die ächtund- vierzig Stunden, die Sie r gewinnen wollten, sind ja vor über. Der Herr Hauptmann, den Sie erwarteten, ist jetzt da. Also? ' . . Sie setzen von mir eine Doppelzüngigkeit voraus, die — Vielleicht nicht mit Unrecht, unterbrach sie der Haupt mann trocken.- Franz! - ' ^ , ... - ^ Was lag nicht alles in diesem einen Wort. Eine Welt voll Liebe und Zärtlichkeit, ein bitterer Vorwurf. Ihre dunklen

Augen, die soeben voll Stolz und Härte auf den Polizeirat geblickt, hefteten sich mit rührend bit tendem Ausdrucke auf den Hauptmann, der sein Gesicht ab wandte. Jedenfalls scheinst du dich mir gegenüber nicht streng an die Wahrheit gehalten zu haben, antwortete Fernkorn. Bitte, sage jetzt dem Herrn Polizeirat, was er zu hören wünscht. Also, Sie bleiben dabei, fragte Würz, daß Sie mit dem Verbrechen in keinem weiteren Zusammenhange stehen? Allerdings. Haben Sie mir einmal bewiesen

, daß die Sie verdächtigenden Momente tatsächlich nur Zufälligkeiten sind, dann habe ich hier nichts weiteres zu suchen. ? Den Beweis werde ich Ihnen in Wien nicht schuldig bleiben. Jetzt ergriff der Hauptmann das Wort: Ich höre fortwährend von verdächtigen Umständen. Wessen verdächtigen Sie eigentlich meine Braut? Verdächtigen ist ein schweres Wort, lenkte der Polizeirat ein. Es handelt sich bloß darum, daß die Baronin über einige ihrer Handlungen befriedigende Aufklärungen gibt. Vielleicht bin ich dazu imstande

. Das sollte mich freuen. Wissen Sie zum Beispiel, wo sich die Baronin am 12. Jänner von acht Uhr abends ab aufgehalten hat? Nein^ Das weiß ich eigentlich nicht. Sie hatte auf die S.ophiensaalredoute kommen sollen, erschien aber nicht. Ich war dort. Ich wollte dich überraschen und trug ein anderes Kostüm als das vereinbarte. ^ Wie können Sie das beweisen? fragte der Polizeirat. Warten Sie, bis wir in Wien sind. Warum interessieren Sie sich< nahm der Hauptmann wieder das Wort, wo die Baronin gerade jene Zeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 30.08.1923
Umfang: 6
«td schloß: Seien Sie aus alle Fälle bei der Hand, aber folgen Sie uns nicht in einer Weise, daß es auffällt. Aus der Fahrt von Pontebba nach Cincio plauderten Würz und Ferntom über alle möglichen Dinge. Der Polizeirat hatte ge- jchickt alle ihn mterefsierenden Dinge gestreift und aus den Antworten ersehen, daß der Hauptmann von bei Aktion der Polizei adso- tut nichts wußte Hinter Mestre hielt es Würz für angezeigt, auf den eigentlichen Zweck semer Reise einzu gehen. Eime Bemerkung des Hauptmanns kam

ihm dabei zu Hilfe. Eigentlich hätten Sie in Mestre aussteigen sollen, meinte der Offizier. Ich glaube schwer lich, daß der Senator mitten im Winter auf seinem Landgut sein wird. Weil- Besuch gilt nicht dem Senator, son dern seiner Tochter. Ist Fräulein Eostellmori in Cincio? Ich meinte die andere Tochter. Zur Baronin Sternbuvg sichren Sie? frag te der Hauptmann überrascht. Ja. zur Baronin, ich habe Wichtiges mit ihr zu besprechen. Der Hauptmann sah zum Fenster hin«». Ich bin nämlich ein guter Freund

des Hau ses Eastellmari, begann er nach einer Pause wieder, und interessiere mich naturgemäß für alles, was die Familie angeht. Also nach Tincio fahren Sie? Haben Sic vielleicht in einer geschäftlichen Angelegenheit mit der Ba» rvnin zu tun? Nein, antwortete der Polizeirat. in einer privaten und sehr diskreten. Da Sie ein Freund de« Hauses sind, könnten Sie mich melleicht ein wenig informieren. Der Hauptmann warf den Kopf in den Nocken und sagte: Pardon, mein Herr, ober Sie werden be greifen

. Sie gestatten, daß ich mich Ihnen vor allem vorstelle. Polizeirot Würz, Chef de» Wen« Sicherheitsbureau«. Generalstabshauptmann Fernton». Im Gesicht des Hauptmanns war «der Bestürzung noch peinliche Ueberrafchung zu lesen. Im Gegenteil erwiderte er in verbindlich stem Tone: Also, Herr Polizeirat wollen zur Baronin Sternbupg in einer privaten und höchst dis- treten Angelegenheit, wie Sie sagten. So ist es, Herr Hauptmann. Die Sache ist ganz einfach. Es handelt sich um den frühe ren Bräutigam der Baronin

, über den die Be hörde Näheres erfahren möchte. Si« meinen wohl den früheren Mann? Nein, nein, Bräutigam. Meines Wissens war die Baronin niemals verlobt, außer mit Baron Sternburg, den sie auch heiratete. O, doch . . . wenigstens ihrer Angab« nach. Ein Schatten flog über die Züge des Haupt manns. Er zögerte einen Augenblick, dann kam es ziemlich scharf mm seinen Lippen: Sind Sie dessen sicher? Der Polizeirat nickte. Und rmt wem soll sie verlobt gewesen sein? fragte der Hauptmann. Mit «nem gewissen Giardim. Tonte

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Alpenzeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 28.10.1934
Umfang: 16
, der Artillerie, Finan,Minister, zum Oberstleutnant. Puppini Umberto, Hauptmann i. d. Res. der Art., Berkehrsininisler, zum Major. De Franeisci, Leutnant i. d. Res. der Ins., Justiz- minister. zum Hauptmann. Ercole Francesco, Leutnant i. d. Res. der Ins., Minister sie nationale Erziehung, zum Haupt mann. Starace Achille, Major i. d. Res. der Ins., Sekre tär des P. N. F.. zum Oberstleutnant. Ricci Renato, Major i. d. Res. der Ins., Unter- staatssekretär für die physische und Jugender ziehung

. zum Oberstleutnant. Biagi Bruno, Major i. o. Res. der Ins., Unter staatssekretär im Korporationsministerium, zum Oberstleutnanr. / Guidi Bussarini Guido, Major der Art., Unter staatssekretär im Innenministerium, zum Oberst leutnant. Lojacono Luigi, Hauptmann i. d. Res. der Art., Ilnterslaatssekretär für die Handelsmarine, zum Major. Postiglione Gaeiano, Hauptmann i. d. Ref. der Art., Unterstaatssekretär im Verkehrsministe rium, zum Major. Arcangeli Ageo, Leutnant i. d. Res. der Art., Unterstaatssekretär

im Finanzministerium, zum Hauptmann. Federzoni Luigi, Major i. d. Res. der Art., Mit glied des Großen Rates des Fascismus, zum Oberstleutnanr. De Becchi di Bai Cismon Cesare Maria, Major i. d. Ref. der Art., Mitglied des Großen Rates des Fascismus. zum Oberstleutnant. Muzzarini Mario. Hauptmann i. d. Res. der Ins., Mitglied des Großen Rates des Fascismus. zum Major. Marpicati Arturo. Hauptmann i. d. Ntes. der Ins., Mitglied, des Großen Rades des Fafcismus. zum Major. , De Stefani Alberto, Hauptmann i. d. Ref

. der Ins., Mitglied des Großen Rates des Fascis- lstus, zum Major, Serena Adelchi, Haupmcmn i. d. Res. der Ins., ^ Mitglied des Großen Rates des Fascismus, zum Major. Tringali Casannova. Hauptmann der Ins., Mit glied des Großen Rates des Fascismus. zum Major. Giametti Tullio, Leutnanr i. d. Res. der Art., Mitglied des Großen Rares des Fascismus, zu in Hauptmann. Schlub der RevolutionsllllsstellllNl; Aeberlragung der Feier im Rundfunk. Roma, 27. Oktober Morgen, den 2ö. ds.. wird die Ausstel lung der fascistischen

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 02.06.1934
Umfang: 6
eine Abschrist davon.' „Du hast dich lange mit ihm unterhalten!' Bentham nickt dem Freunde zu. „Ja, aber — schade, auch er hat mir nicht sagen können, ob euch einer feindlich gesinnt war. „Ich wußte es!' „Aber eins hat er mir gesagt, lieber Arve! Daß du damals in Stockholm der lustigste, heiterste Ka valier warft! Und ich möchte die Bitte ausspre chen, daß du es jeht wieder wirst!' ,,Jch will mich bemühen, Freund!' entgegnet Olstenna mit herzlichem Blick. Nach einer halben Stunde kommt Hauptmann Stifjäten

ihn wieder. „Tolle Geschichte, Arve, die mir der Hauptmann erzählt! Die Lappen halten es auf dich abgesehen! Törichtes Volk, in dir einen Werwolf zu sehen!' Mit diesen Worten begrüßt Markollen Olstenna nnd wendet sich dann an den Hauptmann. „Was sagen Sie zu der unangenehmen Ge schichte, lieber Hauptmann?' „Ich bin herzlich sroh, daß sie so friedlich ver lausen ist!' entgegnet der Hauptmann ruhig. „Immerhin erkenne ich an, daß das Ereignis unsere gute Stadt Karstulla wieder einmal für ein paar Wochen oder Monate

vor dem Einschlafen gerettet hat.' , Alle lachen zu den trockenen Worten Stisjätens. Die Gäste nehmen Plcch. Hanna ergreist das Wort und sagt mit einem Lächeln, das ihr reizend steht: „Aber, Herr Haupt mann, so schlimm ist es denn do^ nicht. sinde die Menschen hier doch sehr lebendig und munter, durchaus nicht verschlafen.' „Dcis scheint nur so. Fräulein!' entgegnet der Hauptmann. „Das ist gewaltsam. Wir leiden in Wirklichkeit alle nnter der zu großen Stille, die uns hier einschließt. Das bißchen Grenzverkehr

ist ein Tropfen aus den heißen Stein. Zudem sind die Menschen hier sehr seßhaft, sie lieben ihre Heimat und bleiben hier. Neue Gesichter gibt es wenige, nnd damit sind die Ereignisse auch klein, die nns beleben. Es ist für uns alle eine Freude, daß Sie nach Karskulla gekommen sind. Wir sehen nicht nur einmal ein neues, sondern auch ein schönes Gesicht.' „Ei, Herr Hauptmann, wenn man noch Kompli mente machen kann, dann ist das Einschlafen wohl noch nicht zu befürchten.' ..Zur Zeit bestimmt nicht, mein Fräulein

!' nickt der Hauptmann ihr lustig zu. „Ich hoffe, Sie bleiben recht lange hier und zaubern unsere rauhe, aber doch schöne Heimat auf recht viel Lein wand.' „Ihre Heimat ist schön, Herr Hauptmann!' spricht Hanna mit Nachdruck. „Sie werden beschämt sein, wenn Sie einmal sehen, was ich ihr alles an Schönheit in meinen Bildern ablausche.' Arve stimmte ihr zu. Mit'warmen Blick sieht er sie an und nickt. „So ist es, Hanna. Unsere Hei mat ist schön, und mir ist sie noch nie so.schön vor gekommen

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