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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 20.11.1912
Umfang: 8
und dasselbe zugeklebt werden. — Sollten andere Namen auf dem Stimmzettel stehen, so werden dieselben durchgestrichen und die obigen daraufgeschrieben. Das Kuvert mit dem Stimmzettel ist am Wahl tage im Rathaus abzugeben. Die P. T. Wähler werden gebeten, ihre Stimme schon im Laufe des Vormittags abzugeben. Das Agitationslokal befindet sich im Gasthof „Zur goldenen Traube" (Weintraubengasse), wo auch Stimmzettel zu haben sind. Tagesneuigkeiten. Blutiges Renkontre zwischen einem Studenten und einem Hauptmann. Gestern

kam es in einem Kaffeehaus in Lemberg zu einem Streit zwischen dem Studenten Walenta und einem Hauptmann auditor, die sich beide in angeheitertem Zustand be fanden. Alsbald artete der Streit in Tätlichkeiten aus. Der Student glaubte sich von dem Offizier provoziert, und nach kurzem Wortwechsel zog Wa lenta einen Revolver und feuerte auf den Haupt mann einen Schuß ab, der den Hauptmann am rechten Schulterblatte traf. Der Hauptmann zog hieraus seinen Säbel und versetzte dem Studenten einen wuchtigen

, daß dieses absichtlich in das Rohr gestopft wurde, um einen Sabotageakt zu begehen. Theater. „Die Weber". Zur morgigen Aufführung im Stadttheater in Innsbruck. Im heurigen Jahre, und zwar am 15. November, feierte Gerhart Hauptmann, einer der größten und erfolgreichsten dramatischen Dichter Deutschlands, seinen 60. Geburtstag. Eine Huldigungsbewegung für den Dichter geht durch die ganze literarische Welt und alle namhaften deutschen Bühnen brin gen und brachten Werke von Gerhart Hauptmann zur Aufführung. Direktor

Thurner hat sich sogar in anerkennenswerter Weife dazu entschlosfen, in das heurige Spieljahr einen Hauptmann-Zyklus einzulegen, und eröffnete die Saison gleich mit der Komödie „College Crampton". Als zweite Auffüh rung, die gewissermaßen als Geburtstagsfeier des Dichters gelten soll, ist für morgen Donnerstag das soziale Drama „Die Weber" in Aussicht ge nommen. Dieses Drama, das in seiner ersten Fassung in schlesischer Mundart („De Waber") erschien und kolossales Aufsehen erregte, schildert

mit der bei Gerhart Hauptmann gewohnten Naturtreue das Elend der armen schlesischen Weber. Es bildet eine ergreifende Anklage gegen das Ausbeutertum und wirkt speziell auf ein Arbeiterpublikum geradezu er schütternd. Gerhart Hauptmann hat den Stoff zu dieser Elendstragödie aus Erzählungen seines Vaters vom Großvater, der in jungen Jahren ein armer Weber war, geschöpft. Aber auch aus eigener Wahnehmung, obwohl nicht in ihren Kreisen lebend, kannte er das Elend des Webervolkes seiner schlesischen Heimat

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 05.04.1936
Umfang: 10
Richard Hauptmann hingerichtet. | Trenlon, 4. April. ,(A. N.) Richard Hauptniann ist heute nachts hingerichtet ■ worden. Im letzten Augenblick hatte Frau Hauptmann eine i Klage eingebracht, in der Paul Wendel der Entführung ! des Lindberghkindes bezichtigt wird. .Auf Grund dieser Klage ! haben die Behörden einen Haftbefehl gegen Wendel erlassen, j doch konnte diese Maßnahme Hauptmann nicht mehr retten. ! Hauptmann wurde um 1.47 Uhr in Gegenwart von 55 Zeu- ! gen hingerichtet. Der Delinquent

hat, bevor er seine Zelle - verließ, die Bibel gelesen und dann raschen Schrittes i die Todeszelle betreten. Er war sehr bleich und ein wenig verwirrt. Zwei Aussetzer und zwei Geistliche begleiteten ihn auf diesem letzten Gang. Als man in Hauptmann drang, er möge noch im letzten Augenblick ein Geständnis oblegen, sagte er, daß alles, was er noch hinzufügen könnte, unwahr wäre. Hauptmanns letzte Stunden. h. Trenlon» 4. April. Hauptmann starb ohne weitere Erklä rungen darüber, wie er in den Besitz

des Staatsgefängnisses, K i m b e r l i n g, der die Hinrichtung leitete, teilte darüber mit: Hauptmann sandte mir Nachricht für seine Gattin und verbrachte den letzten Tag in anscheinend guter Stimmung, bei seiner letzten Mahlzeit zeigte er guten App etit. Reverend Wer ner, der Hauptmann auf seinem letzten Gang begleitete, erzählte, Hauptmanns größte Sorge sei das Los seiner G at- t i n und seines Kindes gewesen. Im übrigen habe Haupt- nrann erklärt, sich nicht vor dem Tode zu fürchten, weil er sein Vertrauen

in Gott begründet habe. Der Rechtsanwalt Hauptmanns erklärte: „Dieser Fall war die größte Tragödie in der Geschichte dieses Staates, die Zeit wird sie nicht weg wischen können." Als Frau Hauptmann die Nachricht von der Hinrichtung ihres Gatten überbracht wurde, fiel sie in O h am a ch t. Nach dem sie sich wieder einigermaßen erholt hatte, sagte sie: „Mein Gott, warum haben sie das getan, sie haben ihn ermordet." In der Umgebung des Staatsgefängnisses kämpfte in den Abendstunden eine großeMenge

gegen einen starken Po lizeiring, um näher an das Gefängnis heranzukommen. Berit tene Polizeitruppen standen zum Eingreifen bereit, die Ge fängniswache patrouillierte, mit leichten Maschinengewehren ausgerüstet, längs der Gefängnismauern. Schmerzloser Tod. Medizinische Fachleute erklären, daß der Tod Hauptmanns j schmerzlos gewesen sein muß. Der elektrische Stoß, der j Hauptmann tötete, habe die gleiche Wirkung, wie wenn Herz ! und Hirn plötzlich erfrieren würden. Der starke elektrische Strom lähmt Herz und Hirn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.08.1921
Umfang: 8
über politische Delikte brutalste Klassenjustiz ist, beweist das folgende Gerichtsurteil, das vor einigen Tagen von dem Ausnahmsgericht in Halle erflossen ist: Zwei Bau. arbeiter, Haas« und Giehrt, sind angeklagt, an dem Ausstand in den Leunawerken „führend" teilgenommen zu haben. Als Kronzeuge wider die beiden angeklagten Arbeiter erscheint ein Hauptmann der Schutzpolizei G e- ferich. Gegenüber diesem „Kronzeugen" erhob der Verteidiger der Angeklagten die Beschuldigung, daß er, - um Geständnisse zu erpressen

, die Angeklagten mit einer Reitpeitsche, mit einer Kohlenschaufel und mit einem Eichenknüppel so Umge geschlagen Hobe, bis sie blutüber- strömt zusammenbrachen und bewußtlos liegen blieben. Dem Angeklagten Haas« habe der Hauptmann Geserich durch Faustschläge das Gebiß zertrümmert. Zwei Ge suche der Angeklagten, zur Erstattung einer Strafanzeige dem Richter vorg-füihrt zu werden, wurden vom Vor sitzenden unterdrückt, womit er sich, wie der Verteidiger dnsführte, kriminell und disziplinarisch strafbar gemacht

habe. Ein nunmehr gestellter Antrags die Zeugen der Mißhandlungen zu vernehmen, wurde vom Gerichtshof abgelehnt und der famose Hauptmann als einziger Zeuge vernommen. Auf die Frage, ob er den Angeklagten Hanfe vor oder während der Bemehmung geschlagen habe, verweigerte der Hauptmann die Aussage, nachdem er darauf hingewiesen war, daß ein Beamter, der Ge ständnisse erpreßt, mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren be straft wird. Der Angeklagte Giehrt bekundete nun im einzelnen, daß di« GchangenKN durch den Hauptmann

jeden Tag, Wochen hindurch, bis zur Bewuhtwsigk«it mißhandelt worden seien. Der Hauptmann hatte stets auf feinem Tisch eine Reitpeitsche liegen, mit der er die in sein« Gewalt geratenen Gefangenen ins Gesicht schlug. Zu dem Angeklagten Giehrt sagte er: „Fünf Minuten hast ^du Zeit. Wenn du dann nicht sagst, wo du geschla fen hast, haue ich dich, daß du kniest." Diese Drohung ist wahrg-emacht worden. Die Protokolle, auf di« sich die Anklage stützt, wurden in Abwesenheit der Beschuldig ten

von Sichsrheitswachmännern nach den Notizen des Hauptmannes verfaßt, da die Angeklagten nach den Mißhandlungen durch den Hauptmann nicht mehr ver nehmungsfähig waren. Die Unterschriften unter die Protokolle wurden dann später unter Zuhilfenahme der Reitpeitsche erpreßt. Trotzdem wurden die Angeklagten zu je fünfcinviertcl und dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht hielt diese Protokolle, für glaub würdig und sah als erwiesen" an, daß die Angeltagtsn auf dem Leunawsrk eine „führende Rolle" gespielt hat- ten, was auch schon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.04.1936
Umfang: 8
dürsten in Kursen ihrer mili tärischen Ausbildung Nachkommen, welche 9 bis 8 Wochen dauern werden. -Zuerst werden die Jahrgänge 190k und 1902 zu solchen Kursen einberufen werden, wobei jene, die in festen Stellungen sind, ihre Ausbildung in Abendkursen erhalten dürften. Hauptmanns Hinrichtung Trenton, 4. April. Richard Hauptmann wurde um 1.47 Uhr in Gegenwart von 55 Zeugen hingerichtet. Der Delinquent hak, bevor er seine Zelle verliest, die Bibel ge lesen und dann raschen Schrittes die Todeszelle

betreten. Er war sehr bleich und en wenig verwirrt. Zwei Ausseher und zwei Geistliche begleiteten ihn aus diesem letzten Gang. Als man in Hauptmann drang, er möge noch im letzten Augenblick ein Geständnis ablegen, sagte er, daß älles, was er noch hinzusügen könnte, unwahr wäre. Im letzten Augenblick hatte Frau Hauptmann eine Klage eingebracht, in der Paul Wendel der Entführung des Lindberghkindes bezichtigt wird. Aus Grund dieser Klage haben die Behörden einen Haftbefehl gegen Wendel erlassen

, doch konnte diese Maßnähme Hauptmann nicht mehr retten. * Hauptmann hatte in seiner Zelle den letzten Tag seines Lebens in guter Stimmung verbracht und bis zum letzten Augenblick aus eine Wendung seines Schicksals gehofft. Er erklärte immer wieder, er fürchte den Tod nicht, denn er sei schuldlos und vertraue auf Gott. Seine einzige Sorge galt seiner Frau und seinem Kinde. Aus alle Aufforde rungen, doch noch ein Geständnis abzulegen, antwortete er, er habe bisher die volle Wahrheit gesagt

und seinen be- runnten Erklärungen nichts mehr hinzuzufugen. Hauptmann wurde von zwei Gefängniswärtern und zwei Geistlichen, die währenddessen die Bibel vorlasen, in die Hinrichtungszelle geführt. Er war bleich, ein wenig verwirrt, aber sonst ganz ruhig. Der Hinrichtung wohnten alle am Prozeß beteiligten Personen und eine Reihe per sönlich geladener Pressevertreter bei, zusammen 55 Perso nen. 'Sie waren gründlich durchsucht worden, da um je den Preis verhindert werden sollte, daß der eine oder der andere im geheimen

photographische Ausnahmen von der Hinrichtung mache. Während Hauptmann auf den elektrischen Stuhl ge schnallt wurde, telephonierte Oberst Kimberling, der Direk tor des Staatsgefängniffes von Trenton, noch einmal an die übergeordneten Stellen, um zu fragen, db vielleicht eine neue Entscheidung getroffen worden sei. Als seine Anfrage verneint wurde, gab er den Auftrag zur Hinrichtung. In dem Augenblick, in dem der elektrische Henker" Elliot sich anschickte, den Strom einzuschalten, rief Hauptmann laut

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 28.01.1893
Umfang: 10
herbeigeholte Arzt konnte nur bei der Frau noch schwache Lebenszeichen wahrnehmen. — Der „Bicycle-Klub Innsbruck" hielt An das völlige Zerstören der Brücke war nicht zu denken, denn sie bemerkten eine neue piemontesische Abtheilung, welche sich auf der anderen Seite durch das Talconethal dem Ufer der Sacra näherte. Hauptmann Pedroni sah sofort ein, daß es das Beste sein werde, die Brücke zwischen zwei, drei Jochen zu zerstören, damit die von der Saone und von Cilli her nahenden Italiener wenigstens so lange

und beeilten sich, sichere Deckung zu gewinnen, bevor die Italiener auf Schußweite herankamen. Ans zwei Jochen der Brücke waren Spreng- büchsen placirt. Die kurze Zündschnur wurde ange zündet — nur noch einige Minuten und die schöne Brücke stürzte in die tobenden Wellen des Flusses. Die Minute, die inzwischen verfloß, schien eine Ewigkeit zu sein. Die Mannschaft schaute mit ge spannter Aufmerksamkeit auf die Brücke. Der Hauptmann snnd die zwei Lieutenante standen ab seits an eine Felswand gelehnt

brennen nicht!" ries der Hauptmann, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte. „Drei Freiwillige vor!" kommandirte er, indem er sich an die Mannschaft wendete. Einige Minuten vergingen. Es war dies ein Weg des Todes, des sicheren Todes — allein es war von dem Leben von hundert Kameraden die Rede. Große, wichtige Momente finden stets ihre passenden großen Leute. Da trat plötzlich der Infanterist Pedroni vor, der waffenlos seitwärts gestanden war. „Vater!" sprach er. „Hier bin ich kein Vater

. Hier bin ich Kom mandant! Was wünschen Sie?" fragte er mit harter Betonung. „Herr Hauptmann. ich bitte um eine Gunst." „Was für Gunst?" „Gestatten Sie, daß ich die Brücke in die Luft sprenge!" Der Hanptmann erbleichte, allein sein Gesicht nahm zugleich einen zufriedenen Ausdruck an. „Ich habe mich vergangen," setzte der junge Mann fort. „Dort harrt meiner ein ehrlicher Tod und Verzeihung!" „Paul! Mein Sohn! Gehe und Gott möge Dich geleiten!" Der Soldat beugte sich nieder und, bevor es der Hauptmann verhindern

, indem er die Arme ansbreitete und einen schrillen Wehruf ausstieß. Der Hauptmann wankte. Das Gewehr fiel ihm aus der Hand und die Arme der zwei Lieutenante fingen den „glücklichen" Schützen auf.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 31.01.1925
Umfang: 16
, komnrt schon die andere, und man hot keine» AugenAick Ruhe . . .* Nächste« Morgen säuberte Merkllow die Uniform nochmals, fettete sich das Haar ein, kämmte sich, wickelte ; die Uniform in ein reines Leintuch ein und ging zum Hauptmann. „Mit dir soll ich vielleicht reden," sagte er zu jedem. der vorüberging; „siehst du nicht, daß ich ftlr de« Haupt- mann eine Uniform genäht habe?" In einer halben Stunde war er wieder nach Hause zurückgekehrt. „Hat er bezahlt?' fragte chn Akfina. „Dumme Gans

er die heisere Stimme des Haupt- montö: „Geh' zu« TenseLI Sag dem Kerl, er soll am Sams- tag kommend Dasselbe hörte er am nächsten und am übernächsten Samstag . . . Einen ganzen Monat lang ging er täg lich zum Hauptmann, saß dort stundenlang im Vorzim mer und erhielt dann immer den Befehl, sich zum Teufel zu scheren und ein andresmal zu kommen. Merkulow verzweifelte jedoch nicht, murrte nicht; im Gegenteil, er war zufrieden. Das lange Warten im Vorzimmer ge fiel ihm. und das „Geh' zum Teufel!" klang chm

da her und schleppte auf dem Rücken einen Sack Kohle. Hin ter chm ging Aksina. „Warte nur, zu Haufe will ich schon anders mtt dir reden!" murmelte Aksina, indem sie an ihr schönes Geld dachte, das sie damals Merkulow geliehen hatte. Da — plötzlich blieb Merkulow wie festgewurzelt stehen und tat einen freudigen Aufschrei. Aus dem Gast haus „Zum Hottentoten" lief ein Herr in Zylinder, mtt rotem Gesicht und trunkenen Augen heraus, und hinter ihm rannte der Hauptmann mit einem Stock in ver Hand

. Er hatte keine Mütze auf dem Kopf, und seine neue Uni form war ganz mit Mauertünche beschmiert. „Ich werde dich spielen lehren, du Gauner!" schrie der Hauptmann, indem er sich den Schweiß von der Stirne abwischte und mit dem Stock wie wahnsinnig Herum suchtelbe. „Ich werde dich lehren, wie man mit anstän digen Leuten spielt!" „Schau doch hin. dumme Gans." sagte Merkulow, und gab seiner Frau einen bedeutungsvollen Ellenbogenstoß. „Gleich mertt man'8. waS ein Herr ist. Wenn sich ein Kaufmann einen ArWrg nähen läßt

so trägt er ihn zehn Jahre und noch immer ist er nicht abgenützt; der aber hat seine Uniform schon hingemacht. Man wird eine neue nähen müssen." „Geh' und bitt' ihn ums Geld!" sagte Aksina. „Na also, vorwärts!" „Was fällt dir ein. du dummes Luder! Auf der Straße? Um keinen Preis der Welt . . Merkulow widersetzte sich, wie er nur konnte, aber feine Uran zwang ihn. an den wütenden Hauptmann heranzutreten und ums Geld zu bitten. „Schau, daß du weiterkommst!" schrie ihn der Haupt- mann mit heiserer Stimme

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 29.06.1894
Umfang: 10
der Sedelmann mitge- theilt hat," sagte der Hauptmann mit seinem jovi alsten Lächeln zu den Leidenden, die unter dem Befehl des schneidigen Korporals Zwirn eine eigene Ab theilung bildeten. „Die Influenza kann angeblich „koupirt" werden, wenn man sich im Freien auf hält und dazu recht viel Bewegung macht. — Kor poral Zwirn —" „Befehlen Herr Hauptmann?" „Sie werden mit Ihrer Abtheilung „Gelenks übungen" und „Uebungen mit dem Gewehr" um eine Stunde länger machen, wie die Uebrigen. Vergessen

. „Das Gliederreißen ist auch noch nicht weg?" „Meld' g'horsamst, Herr Hauptmann, das schon, aber das Fieber!" wehklagte der Eine und dabei blickte er so schmerzergeben empor, als wolle er der gestalt mimisch andenten, daß er sein letztes Ständ lein für gekommen halte und sich der angenehmen Hoffnung hingebe, baldigst im besseren Jenseits zu sein. „Na ja, man sieht's ja," bestätigte der Haupt mann, scheinbar von Mitleid überwältigt, „IhrDrei habt Fieber, starkes Fieber. —" „Bitt' g'horsamst, Herr Hauptmann

," wimmerte der Infanterist Sedelmann, „und außerdem Hab' i Kopfweh, daß i rein glauben muß, i kann's nimmer aushalten." „Armer Kerl; dem bedauernswertsten Sedelmann geht's am Schlechtesten von Allen! Na, ich werde Euch was sagen, Leut'ln probiren wir's mal zuerst mit der Diät. Ein Jnfluenzakranker hat ja immer einen förmlichen Ekel vor dem Essen; ihr Drei werdet heut nicht menagiren. — Korporal vom Tag!" „Befehlen, Herr Hauptmann?" „Sie achten mir darauf, daß Keiner auch nur das Allergeringste ißt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.07.1895
Umfang: 8
hatte ein verrätherischer Windhauch meinen Mantel ge hoben und meinen gänzlichen Mangel an Bein kleidern gezeigt, ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß der Hauptmann, anstatt wie gewöhnlich davon zu reiten, nachdem er den Rapport entgegengenommen, zu mir sagte: „Herr Lieutenant nehmen Sie vier Mann und begleiten Sie mich zu den Vorwerken." Hütte er von mir verlangt, mit ihm in die Hölle zu gehen, ich hätte nicht mehr erschrecken können, denn ich fühlte schon jetzt den Unterschied zwischen der Bettwürme und der kalten

Winterlnft. Und jetzt erst, um 10 Uhr Nachts, einen Spazier gang von drei Viertelstunden bei zehn Grad Külte, blos mit Mantel und Röhrenstiefeln machen zu müssen — durch Schnee und Eis ohne Hosen! Der Gedanke allein machte vor Kälte erschauern und ich hätte trotz meines geringen Zuschusses vom Eltern hause gerne auf einen Monat Gehalt verzichtet, wenn ich diese Runde nicht hätte mitmachen müssen; aber ich durfte doch keinen Augenblick zögern, machte mich, mit dem Hauptmann an der Spitze

und hinter mir vier Mann, auf und nahm meine ganze Philo sophie zusammen, um das „Unvermeidliche mit Würde zu tragen." Der Hauptmann sprach mit mir, wie ich so neben seinem Pferde ging über Dies und Jenes die Posten betreffend und ich antwortete so gut es meine, vor Kälte klappernden Zähne gestatteten. Das Fürchterlichste für mich war aber das Pas- siren der Feldlampen, die ungefähr alle zweihundert Schritte aufgestellt waren. Der Wind war so heftig, ab. Der an der Brust Schwerverletzte wurde

Herr Hauptmann, für die freundliche Einladung," erwiderte ich, „aber ich möchte meinen Wachdienst um dieser kleinen Strapaze willen nicht verlassen." „Bah! Unsinn, Unsinn! lieber Freund. Die Wache bleibt auch ohne Ihnen für diese kurze Zeit in Ordnung. Sie müssen jetzt hereiitgehen." Dieses „Müssen" wurde in einem so bestimmten Tone gesagt, daß kein Zweifel mehr blieb, der alte Korsar hat ge sehen, daß ich unter dem Mantel nichts als das Hemd anhabe. Ich war der Verziveiflung nahe und versicherte

ihn auf's Nene, daß ich mir eine Pflichtverletzung nicht zu Schulden kommen lasse, trotz der Ehre, vom Herrn Hauptmann, zu Thee und Tanz geladen zu werden. Ich sei im Dienste und das Reglement schreibe strenge vor, die Wache nicht zn verlassen. „Nun, so will ich die Verantwortung dafür übernehmen", sagte der Unmensch, „kommen Sie, nur nicht so schüchtern, junger Mann. Sie werden oben Damen finden und in deren Gesellschaft wieder aufthauen." Dabei faßte er mich am Arme und schob mich in's Haus

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 4
Datum: 24.08.1942
Umfang: 4
Truppen wurden von den Japanern aufgerieben. So endete die sogenannte „Zweite Front". Die gefange nen Briten werden ins Sammellager abgeführt. (?K--Aufnahme: Kriegsber. Hausmann, Sch., Z.) Drei Ritterkreuze für die Vernichtung des Großgeleitzuges im Rördl. Eismeer dnb Berlin, 21. Aug. Der Führer verlieh auf Vor schlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichs marschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Kahl, Gruppenkommandeur in einem Kampfgeschwader, Hauptmann Flecher

, Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader, Hauptmann Stoffregen, Gruppenkommandeur in einem Kampfgeschwader. Bei diesen drei Offizieren handelt es sich um die Führer der Kampfeinheiten, die mit ihren Verbänden die Sprengung und Vernichtung des feindlichen Groß-Ge- leitzuges iim Nördlichen Eismeer vom 4. bis 7. Iuli 1942 durchführten. Sie haben an der Spitze ihrer Be satzungen sowohl mit verbissener Zähigkeit und unüber trefflichem Schneid wie auch mit hohem taktischem Ge schick die Angriffe geführt, denen

e n i n g, Hauptmann im Stabe einer Panzer-Di vision. dnb Berlin. Ein mittelgroßer britischer Frachtdamp fer und ein amerikanisches Handelsschiff geringerer Ton nage wurden an der Nordküste Südamerikas durch Un terseeboote der Achsenmächte versenkt. dnb Berlin. Das Sondergericht in Leipzig ver urteilte die Brüder Oskar Paul Rudolf und Kurt Friedr. Rudolf, die wegen Betruges und schwerem Verstoßes gegen die Luftschutzbestimmungen angeklagt waren, weil sie aus Gewinnsucht und unter Ausnutzung

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 24.12.1917
Umfang: 4
zu dem weitaek2' Optimismus beigettagen hat. Hn#tl Gerichtszeitung. Ein Hauptmann als Defraudant. Wien, 21. Dez. Bor Heeres-Divisionsgerichte gelangle heute nach fünftägiger SSerknbll ein Prozeß zum Abschlüsse, in welchem der aktive Hauptmann w rich Bayer und der Landsturm-Infanterist Eduard Schöraer 7 geklagt waren, im gegenseitigen Einverständnisse einen Betrag Z 20.000 K veruntreut zu haben. Der angeklagte Infanterist ®L. Sch ärger war Materialverwalter bei der in Trient befiM,jI Armeewerkstätte

, der angeklagte Hauptmann Friedrich Bayer den! Kommandant. Die Armeewerkstätte hatte anfangs Juli in der h gegcnd Metall« requiriert, die in das Hüttenwerk „Store" gebr^ wurden, um für Zwecke der Armee umgearbeitet zu werden < Hüttenwerk sollte nach Uebernahme der Metalle bis zur Fertigstes eine dem Werte der Metalle entsprechende Kaution, und zwar W 20.000 K leisten. Nach Inhalt der Anklage soll Hauptmann 3W den Sch ärger zweimal nach, Store um die Kaution geschickt Schärger soll auch die Kaution in zwei

Teilen, und zwar zuerst M Kronen und dann 15.000 X, behoben haben. Als cichörger Z ersten Teil der Kaution behob, hatte er nach seiner Angabe von fe Betrage von 5000 K für etwas 2000 K Lebensmittel und zirka Alteisen im Aufträge des Hauptmannes gekauft, den Rest des % träges dem Hauptmann übergeben. Am 10. Juli ersuchte der ^ mann den Schärger, in Store den restlichen Teil der Kaution z„ heben. Schärger behob dort auch die restlichen 15.000 K und üf sie dem Hauptmann, der ihm hiefür 1000 X ausfolgte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 01.07.1912
Umfang: 8
haben sie, daß jeder Hauptmann jeder Kompanie nach seinem Gutdünken ein paar Leute jährlich aus seiner Mannschaft bestimmen darf, die, weil es dem Herrn Hauptmann beliebt, um ein ganzes Jahr länger dienen müssen, als ihre Kame raden! All dies hat sie nicht aufgeregt! All das haben sie, ohne mit der Wimper zu zucken, gehor- samst apportiert! Aber siehe da, als schon die neuen, blutigen Opfer für den Militarismus beschlossen waren, da ging plötzlich im Parlament der Lärm los! Da begann den deutschen Mannen das Blut zu wallen

festge stellt sind, schöne deutsche Worte, wie zum Beispiel: „In die Balance!", „Generaldecharge!", „Kom panie marsch!", „Bajonett auf!" usw. Neben die ser „deutschen" Kommandosprache gibt es aber auch eine Dienstsprache: das ist die Sprache, in der sonst im dienstlichen Leben in den Kasernen gesprochen wird. Wenn der Herr Leutnant die eingerückten Reservisten „Saurekruten" schimpft oder wenn der Herr Feldwebel den Infanteristen befiehlt, den Abort zu reinigen, oder wenn der Herr Hauptmann

den. Offiziersdiener — gemeinhin „Pfeifendeckel" genannt - einen verfluchten Sozi heißt, weil er dem Pudel der Frau Hauptmann nicht mit der ge botenen Hochachtung gegenübergetreten ist — kurz in all diesen dienstlichen Gesprächen, die Stunde für Stunde in den Kasernen gesprochen werden, muß man sich auch einer Sprache bedienen und diese Sprache heißt eben die Dienstsprache. Nun hat der Obmann des Deutschen National verbandes den Antrag gestellt, es solle nicht nur, was selbstverständlich und nicht ernsthaft

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 29.03.1891
Umfang: 12
Hauptmann Brug einen günstigen Landungsplatz, zog die Ventilleine, wir hörten das Zischen des ausströmenden Gases und abwärts ging es, wie das Aneroid-Barometer zeigte, in langsam und stetig abfallender Kurve. Ich glaubte Druck aus das Trommelfell zu verspüren. Der Ballon zeigte, da die Windgeschwindigkeit in den unteren Luftschichten eine geringere war, wie in den oberen, nicht übel Lust, sich auf das Dach eines Bauernhofes in Faßrain niederzusetzen, es ließ ihn aber Herr Hauptmann Brug

Style zu arran- giren. So sehr wir dem Unternehmen, dessen Ver- Fallgeschwindigkeit dadurch hemmte. Der Anker baumelte zunächst kurz über das Dach des Wohn hauses hinweg, und glaubten wir, er werde am nächsten Baume hängen bleiben, doch täuschten wir uns, denn er hakte sich erst einige Meter weiter in das Plattendach eines Stadels und hielt sogleich das Luftschiff fest. Dies war der Moment um die Landung vollends durchzuführen d. h. mit der Gondel die Erde zu erreichen. Herr Hauptmann Straßner

und ich zogen mit aller Kraft das Ventil. Als wir nur mehr wenige Meter hoch waren, rief Herr Hauptmann Brug: „Füße hoch!" Der Aufprall war unbedeutend und erhoben wir uns nnr noch ein wenig. Etwas später wurde die Zerreißvorrichtung probe weise in Thätigkeit gesetzt, wobei sich der Ballon rasch zur Hälfte entleerte. Durch den tiefen Schnee sprang ein Mann herbei, frug jedoch bevor er nach der Gondel faßte, ob es nicht gefährlich sei und ihn etwa in die Luft mitnehme. Aber die Lebenskraft des Ballons

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.11.1922
Umfang: 4
hatten, tropfte auf den Dichter herab. Selbst des Schiller-Preises hatte man den Schöp fer des „Michael Kramer" und der „Pippa" nicht für würdig erachtet. So gestaltete sich die Geburtstagsfeier im wesentlichen zu einer Angelegenheit der literarisch in teressierten Kreise Deutschlands. Im übrigen flüchtete sich die Hauptmann-Ehrung ins Ausland. Und wie schon sieb zehn Jahre zuvor die Wiener Akademie der Wissen schaften Gerhärt Hauptmann mit dem Grillparzer-Preis gekrönt, wie Oxford

ihm die Würde eines Ehrendoktors verliehen hatte, so huldigte ihm nun Schweden mit der höchsten Ehre, die es zu vergeben hatte — mit dem Nobel- Preis. Ans den Händen des schwedischen Königs emp fing der deutsche Dichter das Zeichen dieser Ehrung) in seinen Dankesmorten feierte Hauptmann (ahnte der vates das Kommende?) den Weltfrieden als den höchsten Nobel- Preis der Menschheit. . . Gesten, zt-hn Jahre später, war auch für sein Heimat land der Geburtstag Gerhart Hauptmanns nicht mehr nur die Sache engerer oder weiterer

Literatenkreise — er ist/ eine Angelegenheit des Staates ttnd zugleich eine Ange legenheit des deutschen Volkes geworden. Schon zu Be ginn des Festjahres rief der Präsident der deutschen Re publik in warucherziger Kundgebung zur Ehrung des „Webers-Dichters ans) im August vereinigte die Haupt stadt von Hauptmanns engerem Mntterlande zahllose Deutsche und Fremde zum Hauptmann-Festspiel, Reichs präsident, Reichsminister und Landesminister- namhafte Vertreter deutschen Geisteslebens huldigten in schönem Verein

des deutschen Volkes ist, über die Bühne zog. Und wie „oben", so „unten"! Nicht nur irr den großen Mittelpunkten des deutschen Geisteslebens, in Leipzig und Dresden, in München und Stuttgart, in Köln, Düsseldorf und Hamburg feierten in diesen Tagen große Volkskund gebungen Gerhart Haupttnann — auch im kleinsten und entlegensten Landstädtchen gab es vorgestern und gestern Hauptmann-Feiern. Auch die deutsche Jugend ist dem Dichter nahegekom men. In den Schulen hörten die Jungen und Mädel vom Schicksal

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 28.03.1896
Umfang: 12
k. k. Universität wurden am Samstag hochw. Herr Joh. Zöchbaner aus Rohrbach in Oberösterreich zum Doktor der Philosophie und Herr Ed. Scherer aus Bregenz zum Doktor der Gesammtheilknnde und am Diens tag Herr Alois Jungwirth aus Wels in Oberöster reich zum Doktor der Rechte promovirt. Kodesfall. Am 19. ds. ist hier Herr Franz Schnler, k. k. Landesgerichts - Hilfsämterdirektor, k. u. k. Hauptmann in der Armee, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes mit der Krone, des Militär-Verdienst kreuzes, der Kriegs

?" —„Ich, Majestät!" „Wohlan, Herr Hauptmann!" Und er reichte mir sein Ritterkreuz * * * Gelobt sei Gott! Perrine, mein süßes Lieb, du kannst stolz auf mich sein. Der Krieg ist zu Ende, ich komme als Hauptmann heim. Läutet, ihr Glocken, zu unserer Hochzeit! Der Weg ist weit, doch Hoffnung eilt auf Flügeln des Windes. Dort, hinter jenen Bergen liegt die Heimat. Ich erkannte den Kirchthurm, man schien zu läuten. Es läutet. — Was aber ists mit dem Birnen baum ? Der Blüthenmonat ist gekommen, und doch seh

ich nicht seine Blüthenpracht. Sonst war sie schon von ferne sichtbar, da er noch stand. — Sie hatten den Baum meiner jungen Liebe umgehauen. Wohl blühte er so lieblich wie immer,' aber seine Zweige lagen zerstreut im Grase „Warum läutets denn, Mathies?" — „Zu eiltet: Hochzeit, Herr Hauptmann!" Er erkannte mich nicht mehr. „Eine Hochzeit!" Er sprach wahr. Das Paar trat in die Kirche. Perrine, meine süße Perrine, schöner denn je, war die Braut.— der Bräutigam

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 11.01.1943
Umfang: 4
Seite 2 Nr. 6 .Neueste Zeitung' Montag, den 11. Jänner 1943 freiwilliger Meldung unter besonderer Auswahl der zähesten und gesündesten Leute, darunter mehrerer Feldgendarmen. Die Führung wurde Hauptmann H. von der Feldgendarmerie übertragen, der das Kom mando zunächst einer längeren sorgfältigen Spezial ausbildung unterzog. Sonderübungen mit Gewehr, Pistole und MP., Ausdauer und Gewandtheit im Schilauf, Gefechtsdienst, Kartenkunde, Marschübun gen mit Kompaß, Spurenkunde und Nahkampf

durch den schweigenden Wald mach vorne nicht schon den Tod bringen können, der hinter irgendeinem der Bäume oder verschneiten Büsche lauert... Lagerfeuer flackern im Wald Eines Mittags erhält der Führet des Jagdkom mandos, HauptmanN H., vom füdostwärtigen Nach barkommando die telephonische Meldung, daß eine Gruppe von 10 bis 19 Banditen auf dem Marsch nach Norden beim Ueberwechseln in seinen Siche rungsbereich beobachtet worden sei. Eine Stunde später traf der rasch alarmierte Teil des Jagdkom mandos

. Also mußte die Bande noch drinnen stecken. Der Hauptmann schickte nun eine Gruppe voraus, die im Umgehen eine Fangstellung beziehen sollte, und folgte mit einer zweiten der Spur ins Innere des Waldes. Auf einer kleinen Lichtung waren noch die Reste v'm jüngst abgebrannten Signalfeuer zu sehen, wie sie die Banden zur Ver ständigung mit ihren Versorgungsflugzeugen anzu- tvenden pflegen. Fünfzig Meter danach gabelte sich die Spur zweifach. Der Hauptmann entschloß sich, der linken zu folgen. Nach weiteren

über 14 Kilometer am Samstag, der nor disch sehr abwechslungsreich ausgesteckt war, gingen 28 Läufer an den Start, während auf der Jens- die kalte Morgenluft witternd . . . Nach anderthalb Kilometer nahm der Hauptmann, der an der Spitze führte, plötzlich Brandgeruch wahr und gab sofort das Zeichen, lautlos zu verharren. Nur noch achtzig Meter vor ihnen war das Lager der Bande im letzten Augenlick ausgerückt. In rasendem Tempo, von Wut und Enttäuschung vorwärtsgerissen, wurde der Vorsprung der Abgezogenen

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