zu unterbreiten. Man kennt die Wünsche der Herren, die in der Innsbrucker Handelskammer den Ton angeben, ja zur Genüge. Sie decken sich mit der Forderung Seipels, der für diese die Formel prägte: „Weg mit dem revolutionären Schutt!' Revolutionärer Schutt — das war für Seipel, das ist für die Reaktionäre in der Innsbrucker Handelskammer jede soziale Fürsorge, jeder Schutz des Arbeiters und An gestellten gegen Ausbeutung und gegen sozialpolitisch« Rechtlosigkeit; seine Wegräumung — das ist Beseitigung
der Arbeitslosenunterstützung, Einschränkung der Kranken fürsorge. der Unfallversicherung, der Fürsorge für die In validen der Arbeit! Das Ideal der Handelskammermenschett ist immer noch der alte erbarmungslose und brutale, nur auf den eigenen Profit bedachte Elementargrundsatz des Manchester-Liberalismus: Unbeschränkte Freiheit den Aus- brutern! Don diesen Gedanken getragen ist auch der Weihnachts wunschzettel der Innsbrucker Handelskammer. Herr Doktor Gerhardinger. Sekretär der Handelskammer Innsbruck, wurde beauftragt
der Handelskammersekretär also fort: Die Bevöl kerung habe »die Lehren der klastischen Nationalökonomie vergessen, die be sagen, daß mcht die Wirtschaft jenes Staates am besten fährt, mit der sich der Staat am meisten beschäftigt, sondern jene, in die sich der Staat am wenigsten eimnischt". Die »Lehren der klassischen Nationalökonomie', auf die man in der Innsbrucker Handelskammer unentwegt schwört (allerdings bloß dann nicht, wenn die Handelskammerleute selbst die Regierung um Hilfe anbetteln!), haben zwar elendiglich
Schiffbruch erlitten. Vor allem siheint die Kenntnis der Tatsache noch immer nicht bis in die Kanz leien der Innsbrucker Handelskammer gedrungen zu sein, daß gerade in jenem Lande, in dem die vielgerühmten Leh ren der klassischen Nationalökonomie restlos befolgt werden, in Amerika, die Wirtschaftskrise nicht minder heftig, viel leicht noch heftiger wütet, als in anderen Ländern. Aber solche „Kleinigkeiten" beschweren die Gemüter der Inns brucker Handelskammer-Volkswirtschaftler nicht im min desten. Ebenso
.) Der Weihnachtswunschzettel der Handelskammer for dert ferner u. a. eine Verschlechterung der Krankenversiche rung und die Zertrümmerung deS Kollektivvertragsrechtes. Man sieht: In bescheidenen Grenzen halten sich die Hau- Gordian der Tyrann Mr« lustige Klelnstadtgeschichte von Rudolf Greinz K» Staeckmann Ver ag, Leipzig [6 Franz Silbernagel schmauchte aus einer kunstvoll ge schnitzten Meerschaumpfeife und hatte die vor ihm auf dem Keinen Tisch! stehende Schale hellbraunen Milchkaffees mit Rahm halb geleert. Er war in die Lektüre