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Schlern
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Seite 33 von 63
Datum: 01.01.1953
Umfang: 63
im Laufe des Jahres 1542 eingezogen sein, weil er im Stadtsteuerregister 1544 (des sen Unterlagen wie sonst stets gleich zu Jahresbeginn geschaffen wurden) nicht mehr als steuerfreier Niedersitzer behan delt, sondern bereits mit einer Steuer von 1 lb. P. belegt erscheint. Ja, wir müssen sogar annehmen, daß er sich wenigstens vorübergehend schon im Jahre 1541 hier aufgehalten hat, denn der unbenannte «Hafner», der im Steuerregister 1542 in Bernhard Roßkopfs Hause im unteren Viertel wasserhalben

wohnhaft, aber noch unbesteuert angeführt ist, kann kaum ein anderer sein als Ruef, der auch 1544 nur als «Lienhart hafner», 1545 als «Lienhart hafner oder Rueff» und erst von 1546 ab ständig unter seinem vollen Namen samt Gewerbe auftritt. Seiner normalen Ein bürgerung an seinem neuen dauernden Wohnsitz erwuchsen jedoch lange Jahre hindurch auffallende Schwierigkeiten, deren er trotz einer schon zu Beginn des Jahres 1545 an die landesfürstliche Regie rung gerichteten Beschwerde nicht Herr

zu werden vermochte, obwohl ein am 20. März dieses Jahres ergangener Erlaß derselben den Meranem aufgetragen hatte, ihn «bei seinem Erbieten bleiben zu lassen und un- erfolgt Rechtens der Ehren nicht zu ent setzen, sondern das Bürgerrecht zu ertei len» (Innsbr. Parteibuch 1545/46, fol. 30). Erst im Jahre 1554 gelang es Ruef, das Bürgerrecht zu erreichen, worüber das Bürgerbuch berichtet: «Lienhardt Rueff, hafner von Augspurg, hat etlich jar hie ge- hausst, sein elich geburd lengst darbracht, aber anderer irrung

im Augsburger Straf buch 1537 erfahren, daß dem Hafner Lienhart Ruef aus Anlaß seines Streites mit seinem Schwager am 14. April dieses Jahres auferlegt wird, «daß er die ge- schworn erpiten und über das öfelin f ueren und geschawen lassen» solle, dürfen wir füglich daraus schlie ßen, daß er dort einen Spezialbetrieb ein gerichtet und zu diesem Zwecke ein eigen artiges Brennöflein in Verwendung hatte. Diese Nachricht läßt des weiteren den Schluß zu, daß sich Ruef auch in Meran mit solch ungewöhnlichen

Arbeiten be faßte und ihm daraus die Gegnerschaft der hiesigen Fachkreise erwuchs, während er sich von anderen Seiten, so auch von den landesfürstlichen Behörden entspre chende Förderung erwarten durfte. — Leonhard Ruef, der auch in einem Ver merk des Augsburger Steuerbuches von 1547 ausdrücklich als «Hafner zu Me ran» bezeichnet wird, hat hier seine Woh nung zunächst (1543/44) im Hause des Alexander Egen im oberen Viertel berg halben neben dem «Kandier» (dem kurz vorher aus Brixen übersiedelten Nürn

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Seite 11 von 63
Datum: 01.01.1953
Umfang: 63
, mag an die Bemühun gen des Kardinals Bernhard von Cles er innert werden (mehrere Schreiben von 1532 an seinen Hausmeister Kanonikus Marsoner), «den hafner von Potzen» zu veranlassen, nach Trient zu kommen 7 ). Offenbar hat damals keiner der Trientner Hafner den besonderen Wünschen des Kardinals entsprechen können. Sollte dies mit dem Wunsche nach Favenceöfen zu sammengehangen haben? Bonifatius Huf nagel. der sowohl für das Kastell Buon- consiglio als auch für das Schloß Selva arbeitete 8 ), dürfte

nur Öfen mit Relief kacheln und Bleiglasuren hergestellt haben. Grünglasierte Kacheln mit dem Wannen des Clesius haben sich in Trient erhalten. Unter den Bozner Hafnern der in Betracht kommenden Jahre mag hier der aus dem alemannischen Vorarlberg stammende Hafner Samson Gösler erwähnt werden, der bereits 1507 in Bozen nachweisbar ist und dort 1536 starb. Ob und welche verwandtschaftliche Bezie hungen zu dem Berner Glasmaler Josef Gösler bestanden, wissen wir ni< v ht. Da neben wird in den Bozner

Verfach büchern 1531 und 1533 (nach K. Th. Hoe- niger) ein Hafnermeister Michel Oberstainer genannt, wohl identisch 7 ) Gerola-Außerer, Documenti Clesiani del Buonconsiglio, in: Miscellanea di storia veneto- tridentina, Venezia 1925, Vol. I, Nr. 117, 122, 123. 8 ) A. Cetto, in Cult. Ates. II, 1948, S, 73/74. mit jenem «m° Michel di forneli», der in den auf die Jahre 1534/35 bezüglichen Bauakten des Kastells Buonconsiglio zu Trient vorkommt, wahrscheinlich also «der hafner von Potzen», den der Kardi

nal nach Trient haben wollte 9 ). Selbstverständlich war der Kachler, der die einzelnen Kacheln formte, für den Brand verantwortlich war und schließlich den Ofen aufsetzte, eine andere Persön lichkeit als der Maler. Bei allem Respekt vor den handwerklichen Leistungen der Hafner jener Zeit müssen wir aber bei der Bemalung der kunstreichen Südtiroler Fayenceöfen unbedingt an einen zünftigen Maler denken. Solange man an Brixen als Erzeu gungsstätte dieser Öfen dachte — und diese Ansicht findet

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Seite 32 von 63
Datum: 01.01.1953
Umfang: 63
Hafner Caspar Erler (auch «Erl») sitzt. Dieser, von Jagsperg (Jagstberg, Pfarrdorf im württembergischen Jagst- kreis, Oberamt und Amtsgericht Kün- zelsau) stammend, wurde nämlich Ehe mann der Witwe Hanns Zieglers, bei dem er nach Aussage des Malers Thoman Sum mer gedient hatte. Zugleich mit Thoman Ziegler erfolgte in der Steuer 1546 seine Aufnahme als Bürger. In der Folge ist auch von seinem Haus die Rede, das also zugleich aus dem Ziegler’schen Erbe in seinen Besitz übergegangen war. Im Bür

hier ansässig, 1530 in den Rat genommen, er zählt 1556 in seinem 80. Lebensjahr, daß obgenanntes Haus einst Jörg Aman, der Bruder seiner ersten Frau, innegehabt, späterhin einmal Meister Thoman selbst es erkauft, sieben Jahre besessen und dann eben an Meister Hans Hafner wie derverkauft habe. Dies gestattet immer hin die Annahme auch engerer künstle rischer Zusammenarbeit beider. Dagegen kommen der 1530 als Niedersitzer einge tragene, 1534 Bürger gewordene Maler Bernhard Windt (vermutlich aus Sterzing

Ma lers Bartime Dyll, der im Steuer register 1557 für 1556 noch knapp nach Hafner Kaspar Erler erscheint und erst im folgenden Jahr die Sumer’sche Werk statt in den unteren Wasserlauben über nommen hat, um aber schon 1560 wieder in die untere Bergzeile zurückzukehren, wo wir ihn 1562 vorübergehend wieder in Kaspar Erlers Haus finden. Über die künstlerischen Vorbilder, die bei diesen Vertretern der Malerei um jene Zeit wirk sam waren, läßt sich auf Grund der Quel len allerdings nichts Positives

feststellen. Die zweite Persönlichkeit, auf die wir unser Augenmerk zu richten haben, ist. der Hafner Lienhart Ruef, der ebenfalls aus Augsburg nach Meran kam. Nach den im Augsburger Stadtarchiv gepflogenen Erhebungen war er der Sohn des dortigen Hafnermeisters Michael Ruef, der 1526 noch am Leben, im folgenden Jahre schon verstorben war, dessen Werkstatt dann von seiner Witwe Katharina bis zu ihrem Tode 1530 weitergeführt wurde. In diejem Jahre hat der Sohn «die Zunft empfan gen» (d. h. ist selbständiger

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Seite 22 von 63
Datum: 01.01.1953
Umfang: 63
seines Herkommens» viele Hilfe erwiesen habe. Dieser Hanns Ziegler wird in den Steuer registern bis 1528 stets als «der jung haffner» oder «Hanns hafner der Jung» aufgeführt, im Gegensatz zum alteinge sessenen Hafnermeister Erhärt Mayr, der seine Werkstatt auf der gegenüberliegen den Laubenzeile hatte. Ein Nachtragsve\- merk zu seinem Namen (1520) besagt, daß er «in der Steuer (jährliche große Steuersitzung um Erhardi) des 1538. Jahrs» «darbracht», d. h. die Unterlagen für seine Einbürgerung vorgelegt

habe — ein in Anbetracht des so ungewöhnlich großen Zeitabstandes höchst auffallender Vorgang, dessen Ursachen schwerlich zu ergründen sein dürften, vielleicht aber mit der Frage des Religionsbekenntnisses bzw. der Augsburger Ausbürgerung Zu sammenhängen. — Am Tag Michaelis (29. Sept.) 1543 macht H. Z. «Hafner und Bürger an Meran», von schwerer Krank heit ergriffen, zusammen mit seiner Haus frau Margreth sein Testament. Im Laufe des folgenden Jahres 1544 muß er gestor ben sein, da im Steuerregister 1545 für 1544

an seiner Stelle bereits sein Sohn Thoman Ziegler, «Hafner», er scheint, der dann auch in der «Steuer» 1546 als «hier geborener Bürgerssohn» in den Bürgerverband aufgenommen wird, aber nur noch im Steuerregister dieses Jahres 1546 (für 1545) als Inhaber der väterlichen Werkstatt genannt, im nächst folgenden 1547/46 und allen weiteren aber verschwunden ist, während darin nun der

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