; auch die umliegenden Ortschaften waren vertreten, aus Tbiersee und Würgl waren Teilnehmer er schienen Unter den mehr als 200 Anwesenden be- and sich auch ein Trupp Sozialdemokraten unter Führung des „Genossen" Hafner. Nach Eröffnung der Versammlung durch einige kernige Begrüßungsworte des Einberusers wurde das Präsidium gewählt, und zwar: Zum Vorsitzenden der Senior des katholischen Gesellenvereines, Herr Wilhelm Alber, zum Stellvertreter der Fabriks arbeiter Herr Johann H aus er, zu Schriftführern
dann die wichtigsten For derungen der christlichen Arbeiter, die Alters- und Znvaliditätsversicherung, das politische Wahlrecht, den gesetzlichen Arbeiterschutz u. a. und schloß mit einem wirkungsvollen Appell an die Anwesenden, mitzuarbeiten an den christlichsozialen Reformbestre bungen und insbesonders die eifrigste Vorkämpferin derselben, die christlichsoziale Presse, aufs kräftigste zu fördern. (Großer Beifall). „Genosse" Hafner, der hierauf das Wort erhielt, wußte gegen die Ausführungen des Vor redners
wir die Sozialdemokraten als Muster nehmen. Die Zukunft gehört uns, der Sieg der christlichsozialen Reformpartei ist zweifellos und unausbleiblich, wenn wir alle Hand ans Werk legen. Mit der dringenden Mahnung, überall und zu jeder zeit im Sinne der christlichsozialen Bestrebungen zu arbeiten, schloß der Redner unter dem begeisterten, minutenlangen Beifalle der Versammlung. Wieder meldete sich „Genosse" Hafner zum Worte und wieder wußte er nichts gegen die ge hörte Rede einzuwenden, dafür rückte
er wieder mit einigen recht unglücklichen Phrasen heraus, z. B. daß die Christlichsozialen für den Rückschritt ein- treten, daß die Soziald emokraten ebenso christlich seien wie die Christlichst) Zialen und daß die jüdischen Führer ja auch christlich denken könnten (allgemeines Gelächter!) u. dgl. mehr. Professor Dr. Schöpfer wies, oft vom brau senden Beifall unterbrochen, dem Genossen Hafner nach, wie lächerlich sein Vorwurf des Rückschritts sei. Acht Jahre christlichsozialer Herrschaft haben genügt, um Wien
, dieses „christliche Denken" der Sozialdemokraten dürfte so eine eigene Sache sein, da Genosse Hafner auch seine jüdischen Führer „christ lich denken" lasse. (Heiterkeit). Diesen Gallimathias glauben wir nicht. Aber wenn wir den nicht jüdischen Anhängern der Sozialdemokratie, den wirklichen Arbeitern glauben sollen, daß sie christlich denken, dann müssen Sie sich zuerst von Ihren jüdischen Führern und ihrer jüdischen Presse befreien, meine Herren! Dann reden wir miteinander weiter (Großer Applaus