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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 20.08.1931
Umfang: 8
Bericht: Durch die Verhaftung des Rudolf Braun ist es der Polizei gelungen, einen Burschen dingfest zu machen, der eine ganze Reihe von Bränden der letzten Jahre im Oberinntal aus dem Gewisien hat. Bei seiner Einvernahme durch die Re vierinspektoren Alfons Bader und Franz Zanoll hat Braun nach anfänglichem Leugnen schließlich eine ganze Reihe von Brandlegungen eingestanden, so unter anderem die Brände: In der Rimmlfäge am 12. September 1929, am 6. November 1929 bei Josef Bart und am 7. Jänner 1931

den zweiten Brief." Er sah nach dem Poststempel, während das Mädchen den Tee in die Tassen füllte. Gaßmann lachte spöttisch. „Aus Roitzburg! Allerhand! — Also von meinem heiß geliebten Onkel Gustav." „Deinem Lehrherrn?" -„Ja, Vaters Bruder und meinem Lehrherrn." in Wildermieming bei Josef Brenner, am 29. Jänner 1930 in Jnzing bei Josef Kuen, am 27. März 1930 in Thannrain bei Franz Falkner, am 17. August 1930 am Jnzingerberg bei Maria Spiegel und am 13. November 1930 in Unter- mieming bei Alois Mößmer

. Der letzte Brand, der dann zu seiner Verhaftung geführt hat, wurde von ihm am 21. Juni 1931 bei Emil Graf in Rietz gelegt. Als Beweggrund für die Brandlegungen gab Braun in den meisten Fällen Rache an. Vor zwei Jahren hatte er einmal mit Telfser Kärrnern eine Rauferei, wobei er arge Hiebe bekam, und das hat in ihm angeblich den Rachedurst ausgelöst, daneben erklärt er aber auch, er habe in der Nacht selten ruhig schlafen können und oft den Drang in sich verspürt, irgendwo einen Brand zu legen

. Den Hang an allem Althergebrachten — den hat Onkel Gustav mit meinem Vater gemein. Schade um seinen Be trieb! — Aus der Buchdruckerei Gustav Gaßmann würde ich ein Ding machen, daß dem guten Onkel die Augen über gehen würden. — Mer was ist mit solchem Pedant anzu- sangen! Er ist wie sein Roitzburger Anzeiger, dessen Re dakteur er sich nennt. Fal, schal, öde, geistlos. — Ich kam damals mit großen Hoffnungen zu ihm. Mein Gott, was wußte ich in Königsberg von dem Betrieb in Roitzburg. Ich wandte

aus die Buchhandelszentrale Leipzig nahe war. — Na, ich habe dir davon ja genug erzählt." „Du warst unbefriedigt dort." „Mehr als das. Sobald ich eingearbeitet war Und diesen Geist der Oede, der dort regiert, erfaßte, graute mir jeden Tag von neuem vor diesem stumpfen Arbeiten. So bald es schicklich anging, verließ ich dann ja auch Roitzburg. — Nun mal sehen, was er will." Er öffnete das Schreiben und laß. Belustigt hob er den Kops. „Höre! Großartig ist das. Onkel Gustav beehrt mich mit seinem Besuch. — „Lieber Nesse

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Sterne und Blumen
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Seite 4 von 4
Datum: 10.03.1918
Umfang: 4
man aber meistens nur einen dNeffmgwafferhahn und mit wenig Kosten könnte gerade auch hier ein stimmungsvolles Bild, z. B. ein einfacher Wassertrog mit Säule, sich darüber iteigeirden Bäumen und entsprechender Berankung leicht ge schaffen werden. Wenn nur der Wille dazu da ist. Eil historischer hWl 3 M pariser Theater-Aluseum befindet sich ein Handschuh der Königin AIarie Antomette, mit dem es folgende Be wandtnis hat. Gustav ! XiI. von Schweden war ein leiden- schaftlicher Theaterfreund. Bei seinen Besuchen

in Frankreich bot darum der Graf von Versailles alles auf, um der Lieb- lpiberei des Königs, nach dessen Allianz das sinkende Frank reich strebte, entgegen zu kommen. Lines Abends erschien Gustav XXI. in der Loge der Königin und erbat sich als Zei chen ihrer Huld einen Gegenstand, den sie selbst getragen. Die Königin zögerte, beim sie befürchtete Alißdeutnngen, da es am Hofe zu der Tagesordnung gehörte, sie zu verleumden. Da fiel über die Brüstung der Loge der Handschuh der Kö nigin. Gustav XIX. wußte

, 11- Blume, 12. Stadt in Ostpreußen, 13. Stadt in China, 14. Stahl in Westfalen, 15. weiblicher Vorname, 16. Name eines entthronte^ Königs, 17. männlicher Vorname, 18. Rauchtoare, 19. Land G Europa, 20. feindliches Land, 21. Fluß in Westfalen, 22. Zustan^ der Betäubung. Rätsel. E r färbt halb gelb, halb braun deS Hanfes rauhe Wand. Sie ist in deutschen Gan'n als Fluß dir wohlbekannt. Alexander Vogt. Aus vorigem Rnmmern Auflösung der Rät sel: Nähnadel— Uhr. (Die Auflösungen folgen in nächster Nummer

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 4
Datum: 15.01.1940
Umfang: 4
. Das spannend zu lesende Werk wurde eingeleitet von General der Flieger Kesselring. Ms Mark sind kein Pappenstiel. Pumpernickel hat einen Kinderwagen. Er braucht ihn nicht mehr, denn sein Sprößling läuft bereits oder macht Hopsa auf Vatis Rücken. Der Kinderwagen steht überall im Wege, so daß er verkauft werden soll. Fünfzehn Mark will Freund Gustav dafür bezahlen, aber Pumper nickels wollen ihn nicht unter zwanzig hergeben. Für Gustav ist das zu viel. Pumpernickel zuckt die Achseln und schlägt

Verunzierung der Straße durch die verbotene Anbrin gung von Zetteln werden Sie in eine Ordnungsstrafe von 5 RM. genommen." „Fünf Mark sind kein Pappenstiel!" brummt er und schiebt seiner Frau das Papier unter die Nase. „So, jetzt geh' ich zu Gustav und lasse ihm den Wagen für fünfzehn!" Freund Gustav winkt höhnisch ab und tippt sich an den Kopf. „Denkste, nur du hast Grips? Unsereiner hat auch so was! Ich habe auch Zettel rausgehängt!" „Was hast du?" zischt Pumpernickel. „Ueberall in der Umgebung

habe ich Zettel aus gehängt: Kinderwagen gesucht!" „Sollst sehen, was sich da meldet!" strahlt Gustav hoffnungsvoll. „Ich weiß, was sich meldet!" gluckst Pumpernickel. „Soll ich dir einen Rat geben? Fünf Mark ist er wert! Ich verlange nichts dafür. Nur meinen Kinderwagen mußt du nehmen!" bittet Pumpernickel. „Für zehn höchstens!" grinst Gustav ahnungsvoll. „Fünfzehn!" besteht Pumpernickel. „Ich verlaß mich auf meine Zettel!" grinst Gustav siegesgewiß. „Fünf Mark sind kein Pappenstiel!" grollt Pumper nickel

und geht. Auch Freund Gustav erhält sein Briefchen, tobt dar über und rast damit zu Pumpernickel. „Ich nehme den Kinderwagen für fünfzehn!" ruft er. „Warum hast du nicht gleich zwanzig bezahlt?" tri umphiert Pumpernickel. „Warum hast du ihn nicht gleich für zehn gelassen?" schmunzelt Gustav. „Ja, ja, zehn Mark sind kein Pappenstiel!" seufzt Pumpernickel. P. Dcrimfcfifö llacyrictztsn. v Deutschlands Filmwirtschaft ist vom Auslande unabhängig! Diese Feststellung machte Generaldirektor Klitzsch

Küche und guten Keller sind wir besorgt. Wir bitten um zahl reichen Zuspruch. -« Hubert mb Mt Baumann Dkl 3 O 06 MC Ml) Männchen braun und weißbraun, zugelaufen. Näheres zu erfra gen beim Städt. Polizeiamt Kufstein. 31 Verlangen Ae überall unser Blatt! «kl MM m liniere MM rm Felde, auf der See, in den Wachstuben, in den Lazcv- retten! Der Soldat braucht nach der Anspannung des Dienstes geist ge Ablenkung und Erholung. Denkt daran, wie sehr Nachrichten aus der Heimat über sonst leere Stun

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 24
Datum: 15.10.1938
Umfang: 24
, der, wie alle großen Erfinder seiner Zeit, im Geiste um ein halbes Jahrhundert voraus war. Als Söhne eines Tuchkaufmanns sind Otto und Gustav Lilienthal in der Kreisstadt Anklam ausgewach sen. Schon als fünfzehnjährige Jungens studierten beide die FlugLewegungen der Vögel und zogen daraus ihre Lehren. Besonders die in den Sümpfen der Umgebung zahlreich lebenden Störche hatten es ihnen angetan. Otto und Gustav beobachteten, daß sie stets gegen den Wind aufzusteigen pflegten, dieser also den Vögeln

den für den Anfang nötigen ersten Auftrieb verleihen mußte. „Virtuosen des billigen Lebens" Im Jahre 1862 konstruierte das Brüderpaar dann den ersten „Flugapparat" der Welt in Gestalt zweier einfacher Holzbrettchen von je zwei Meter Länge, die mit Riemen an den Armen befestigt wurden. Heimlich wur den damit vor den Toren der Stadt die ersten Flugver suche unternommen. Tagsüber aber ruhte das „Flug zeug" wohlverwahrt in einem — Kornfeld. Später gin gen dann Otto und Gustav Lilienthal nach Berlin, wo der erstere

, der sich bis zuletzt mit fliegerischen Zukunftsplänen beschäftigte, in Gegen- wart seines Bruders Gustav mit den kaum noch ver nehmbaren Worten ,Opfer müssen gebracht werden'." Paul Bleylich besitzt heute noch eine Aufnahme, aufl der auf einem Fabrikhof der vollkommen zertrümmerte Apparat zu sehen ist, mit dem der große Luftfahrtpionier seinen Todesflug unternahm. Der ehemalige Mitarbeiter Lilienthals hak fein An-, denken geehrt, indem er für das Deutsche Luftfahrt- Museum ein Modell des berühmten Eindeckers

, ' dann einen schwarzen Granat „Melanit" in kleinen Kri« stallen bis zur Nußgröße, und einen rötlichckraunen Granat' von außerordentlicher Härte. Zu d«n gewöhnlichen Grana ten gehört der gemeine Granat in Braun, Geld und Grün, der sich sehr häufig in Gesteinen findet. Die Granat'chleifer in den großen Schleifereien Nordböhmens hatten jeden-, falls Auswahl genug an hei miUen Steinen, und ,chv

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 08.09.1910
Umfang: 12
mit Schwester^ Ol mütz Olaf Krepl m. G Azepae, Hölstein Paul Kiemt, Portier D'Etage, Görlitz Bruno Senn, Kaufmann. Zürich Josef Becan, Assistent der k. ! StaatSbahn, CaSlau Emil Frankel, Disponent, Wien Adolf Elaßen, Rentier m. G.. Elliug, Westpreußzn Rudolf, Steinbauer, LaaS Dr. Robert Pohl, Inspektor d.r l. f. Staatsbahn, Innsbruck Carl Krawifch, NechnungSrat m. G-, Schönbeck, Preußen Gustav Engelke. Pensionär m. G-, Zwickau,-Sachse» Lea Aigner, Privat, Marlins Gustav Schubert, Ingenieur, Inns bruck Emil

Patzeuhofer, Hauptmann, Innsbruck W. Wanka, Inspektor d. k. k. St.-B, Innsbrucks Albert Rieck, Kaufmann m. G-, Berlin A. Sobolef. Student, Petersburg Hans Wiesthaler, Kfm., Innsbruck Hermann Luther, Kaufmann, Dort mund, Westfalen Sholz, RittergutSpachier m G. u. T., Hilzendorf, Schlesien Dr. Rud Buhtz, Zahnassistent m. G>, Berlin I. Häuserl, Postbeamter m. G, Rohrschach LouiS Toelpe, Privatmann, Braun- Witt^S^iltzner, Maurermeister m. G , Halle a. S., Dilleritz Maria Mattaufch, Priv., Klageufurt Georg

v. Lindemann, Ehauffeur, GrteS-Bozm Richard Behnisch, Militärintendant m. G., Frelburg, Baden W. Rudolph. Qber-Jng , Leipzig Julius Ureudt, kais. Postlnspcktor m. G, Dresden Dr. Erich Bonn, NeichSbanbeamter, Zwickau i. S. Gustav Bonn,Oberpostsekretära.D, Guben ^ ^ . Karl Drahtmann' und Schwester, Dresden ^ . Hermann Äolf, Jng., Innsbruck Mr. A. Alm. Gerdand, Paris Gebrüder Adler, Oldenburg-Berlin Marie v. Wlaintz, Innsbruck Emma v. Leuchtenberg, Bozen Rosa v. Tanuenburg, Bozen Ingenieur Leie, Innsbruck

, Rentier m. G, Stauen b. Berlin Heiruian Ander, Veamter m. G-, Dresden Max Rothe, Kfm. m. G., Görlitz Otto Wende, Kaufmann, Görlitz Aug. Wetzki, Witwe, Dresden W. Berneih m. G-, Berlin Gustav Mörsch, Kaufmann, Eger Georg und Bertha Zeis, Fabrils- direltor. Ruhr Nat. Segler, Private. Dresden Josef Bilz. Reisender, Prag Mr. n. Msr. Wulbada, London S. Ganter, Allefild Margarete Jraffeler, Berlin Klara Fronde, Berlin Mrs. Williams Smith, London Emil Gerlich, Beamter der k. k. Statthalterei, Innsbruck

August NahS. Kaufm, Schwerin F. Rothe, Kaufmann, Schwerin Oswald Lange, Wien John Fischer, Kauf-uann, Hamburg Franz Nuscher. Oberjäger. Wien- Jnnichen Fran Lau m. T., Potsdam Mr. MrS. Staffod m. S., London Gustav Schnberth, Jng, Innsbruck Dr. Rudolf Heymann, Arzt m: G, Leipzig Car Thämer, Ingenieur, Altona Helene Thämer. Altona Josef Thämer, Jng. m G., Hamburg E Martesan-Schrain, Petersburg Gabriele Schmitz, Wien Rifa Maurer, Wien Hart. Stempfe, Bankbeamter, Augs burg Anton Gubs r, Priv., Wien Madame

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 08.05.1904
Umfang: 16
. Und während sich im Vorderhause die Neugierigen drängten, spielte sich in der Fabrik eine andere Szene ab. Noch hatte Gustav keine Ahnung von dem Vorfall in Berlin, als er sich in den Fabrikraum begab und in der trüben Stimmung, die ihn seit dem Verschwinden des Vaters beherrschte, an die Arbeit ging. Da trat plötzlich zu ungewohnter Stunde, unerwartet und .mit dem Ausdruck höchster Erregung, Martha ein. Seit dem Tage der Einweihung hatte sie' das Haus nicht betreten. . Gustav wußte auch, daß sie es absichtlich ver mied

/ die Straße zu passieren, um nicht am Hause Vorbei gehen zu müssen. „Weißt du es schon?" fragte sie zitternd vor schmerz licher Aufregung. „Um Gotteswillen — Martha!" ries Gustav bestürzt- ihn interessierte gar nicht die Frage, die sie an ihn richtete. Er war erschreckt von ihrem Aussehen und noch mehr über ihr plötzliches Erscheinen, das eine ungewöhnliche Ursache haben mußte. „Franz ist verhaftet!" sagte sie mit erstickter Stimme, während heiße Tränen aus ihren dunklen Augen flössen

, „er soll deinen Vater ermordet haben!" „Aber das ist ja unmöglich!" rief Gustav, „das ist reine Verrücktheit! Ich habe es ja schon dem Bürger meister gesagt." „Also du wußtest, daß er im Verdachte stand!" sagte sie mit schmerzlichem Vorwurf, „und du hast mir kein Wort gesagt . . ." „Ich wollte dich nicht beunruhigen ... es muß sich ja bald aufklären. Ich halte die ganze Idee für kindisch." „Nun — da . . . lies!" sagte sie verzweifelt, indem sie ihm das Zeitungöblatt hinhielt. Gustav nahm ihr mit Verwunderung

das Blatt aus der Hand und warf einen zweifelnden Blick daraus. Aber schon in der nächsten Sekunde blieb sein Auge wie gebannt an einer Aufschrift haften. Da war tit großen, fetten Buchstaben zu lesen: Der Mörder Karl Schröders verhaftet! Franz Winkler aus Falkenstadt ist der Mörder! „Eine große Nichtswürdigkeit!" rief Gustav, nachdem er rasch die Zeilen durchflogen hatte. „Eine Gemeinheit, so etwas zu schreiben." r Empört warf er das Zeitungsblatt zu Boden und stieß cs zornig mit dem Fuße

von sich. Martha, die in sich zusammengesunken aus einem Stuhle saß, weinte vor sich hin. Eine kleine Pause trat ein, während welcher Gustav gedankenvoll hin und her schritt. Plötzlich blieb er stehen. „Weine nicht, mein Lieb," sagte er weich, „es wird, es muß noch alles gut werden." „Wie soll es gut werden," sagte sie klagend, „wenn alle Leute meinen Bruder für einen Mörder halten? Selbst wenn er sreikommt, liegt der schreckliche Verdacht auf ihm, und alle werden mit Fingern auf ihn und auf mich weisen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 01.05.1904
Umfang: 16
Beilage rum „Rihbiiheler Derirks-Vole". «edatrivn. Druck und Verlag der Kgl. Bayer. HofbuchdrUctvrei von Gebrüder Reichel in Aug-burg. Spurlos verschwunden. Bürgerlicher Kriminalroman von W. Gerhardt, ft. Fortsetzung.) — (Nachdruck verboten.) „Sagen Sie einmal, Herr Schröder," fragte mrn der Bürgermeister, „hatte Ihr Vater Feinde?" „Daß ich nicht wüßte," antwortete Gustav, „ich wenigstens kenne keinen." „Hm ... so ... ja .. . Aber er muß doch wohl von Natur etwas heftig

sein . . . etwas geradezu. Man erzählt sich ja von einer Szene . . . einem Vorfall —" „Von welcher Szene?" fragte Gustav harmlos. „Mit einem gewissen Winkler, dem verrückten Erstnder." „Ach so," meinte Gustav kühl, „ja, da war der Vater etwas ärgerlich." „Hm, nur ärgerlich ... ? Doch schon etwas mehr. Aber einerlei ... das geht mich nichts an. Es war übrigens ein intimer Freund von Ihnen, dieser Wink ler — wie die Leute erzählen. Wo steckt er denn jetzt? Man sieht ihn ja gar nicht mehr." * 9 „Er ist verreist —" „Ach

— sieh da! Er ist verreist! ^eit wann denn?" „Herr Bürgermeister," sagte Gustav srostig, „darauf brauche ich ja doch keine Antwort zu geben. Das hat wohl kaum etwas mit der Sache zu tun." //Ja, ja, ganz recht," meinte der Bürgermeister mit heiterem Gesicht. „Aber wissen Sie, Herr Schröder, Sie bringen mich da auf einen guten Gedanken. Ich glaube, die Abwesenheit Winklers könnte doch was mit der Sache zu tun haben." „Aber Herr Bürgermeister!" ries Gustav erschreckt aufspringend. „Nur Ruhe! Ruhe

!" sagte der Bürgermeister, eine Glocke ergreifend und heftig klingelnd. Ein Magistratsdiener trat ein. „Krasunke —" wandte sich der Bürgermeister zu chm, „gehen Sie 'mal hinüber zu Winklers — wissen Sie, dem Mechaniker Winkler, dem Erstnder — und fragen Sie das Fräulein, wie lange schon ihr Bruder abwesend ist und an welchem Tage er Falkenstadt ver lassen hat." „Sehr wohl!" sagte der Mann und machte mili tärisch Kehrt. „Jch^ weiß wirklich nicht, Herr Bürgermeister," sagte Gustav bestürzt

wor den — da ist so ein Mann zu allem fähig." „Nur nicht zu einem Verbrechen!" warf Gustav heftig ein. „Ja — das meinen Sie. Aber die Polizei hat andere und bessere Er fahrungen." „Und ich versichere auf mein Ehren wort," sagte Gustav warm, „daß Winkler niemals eine schlechte Tat begangen hat, nie begehen würde- ich kenne ihn bis ins innerste Herz hinein." „Sie mögen vielleicht recht haben. Aber wir werden ja sehen. Wo steckt er übrigens jetzt?" ' „Ich weiß es nicht." „Ah — Sie wissen

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 24.04.1904
Umfang: 16
Die Beschäftigung mit dem Maschinenwesen war es, die Gustav und Winkler zusammengeführt hatte. Gustav erkannte bald die hohe Begabung des jungen Mechanikers und er erkannte auch, daß Winkler etwas neues geschaffen hatte, das als Erfindung vielleicht ein großes Vermögen repräsentierte. Nur fehlte dem Erfinder das Kapital, um seine Sache durchzuführen. Das Angebot Gustavs, ihm das Geld vorzuschießen, lehnte Winkler entschieden ab, da sich inzwischen Beziehungen zwischen Martha und Gustav

Wissenschaften gelernt, aber sich vergebens bemüht hatte, eine ihren Kenntnissen entsprechende Stellung zu finden, warf sie sich mit größter Energie auf die Por zellanmalerei. Mit großem Talent für Zeichnen und feinem Farbensinn begabt, brachte sie es bald dahin, sich in der kleinen Stadt einen Wirkungskreis zu schaffen, oer besser und einträglicher war, als jede andere weibliche Beschäftigung. Auf Gustav machte dieses willenskräftige Mädchen einen tiefen Eindruck. Er verliebte sich erst in ihre Schön heit

zu kämpfen und treu zueinander zu halten, bis Gustav völlig selbständig geworden und seine geliebte Martha, selbst gegen den' ZLillen des Vaters, als Gattin heimführen konnte. Und gerade dieses Verhältnis zwischen seiner Schwester und Gustav war für Winkler ausschlaggebend, das Geld, das ihm der Freund bot, nicht anzunehmen. Es werde, wie er meinte, ein Schatten aus die Ehre der Schwester fallen, wenn er das Geld Gustavs nehmen würde. Er war darum entschlossen, das notwendige kleine Kapital durch eigene

Arbeit zu verdienen, und die Arbeit in der Fabrik Schröders ließ er sich nicht besser bezahlen, als sie einem anderen bezahlt worden wäre. Die Kenntnisse und Fähigkeiten Winklers wurden aber gerade nur von Gustav geschätzt, der die Sache ver stand. In den Augen der Einwohner Falkenstadts war Winkler nur ein sogenanntes verbummeltes Genie, ein überspannter Narr, der sich ohne Grund einbildete, ein Erfinder sein zu wollen. Man begriff es nicht, warum er nicht wie jeder andere ordentliche Handwerker

nicht viel eintrugen. Er gab diese Arbeiten erst auf, als er von Gustav auf gefordert wurde, bei der Fabrikanlage gewissermaßen als leitender Ingenieur und Maschinist mitzuwirken. Nun war er plötzlich aus Falkenstadt verschwunden und vergebens wartete Martha aus eine Nachricht über seinen Aufenthalt. Nach der Szene mit Schröder war er barhäuptig, ganz wie er das Kesselhaus verlassen hatte, mir verzerrtem Gesicht und kochend vor innerem Zorn heimgekommen. Er war förmlich in die Wohnung hereingestürzt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 05.06.1904
Umfang: 16
und seltsam Vorkommen, daß sich um ein und dieselbe Zeit mehrere Personen, die das Geschick mit einander verbindet, ohne jede Verabredung an demselben Orte zusammenfinden. Gustav Schröder und sein Schwager Anton Eysert hatten zu Hause am Vormittag erfahren, daß die Haft entlassung Winklers in kürzester Zeit bevorstände. Dies geschah, nachdem Gustav einer letzten Vorladung des Unter suchungsrichters gefolgt war, der Gustav nach einer kurzen Vernehmung die Mitteilung machte, daß nunmehr gegen die Entlassung

Winklers nichts vorläge. In dem Wunsche, nun die Haftentlassung zu beschleunigen und auch für Winkler etwas zu tun, reiste Gustav, begleitet von seinem Schwager, schon mit dem Vormittagszuge von Falkenstadt ab, und bei der Ankunft in Berlin war ihr erster Gang zum Rechtsanwalt Maßheim, um ihn vom Stand der Dinge in Kenntnis zu setzen. Und schon wenige Minuten nach ihrem Eintritt in dessen Bureau, kaum daß Gustav in knappen Worten ge sagt hatte, was er heute erfuhr, meldete der Bureau vorsteher

, daß Fräulein Winkler draußen sei und in sehr dringender Angelegenheit den Herrn Rechtsanwalt sprechen wolle. „Kommen Sie nur, Fräulein," sagte der Rechtsanwalt, selbst sie hereinholend, „Sie finden gute Bekannte und eine gute Nachricht." _ Nach einer flüchtigen Begrüßung mit Eysert sagte Gustav, noch ihre Hand in der seinen haltend: „Du kommst gerade zu rechter Zeit, liebe Martha. Ich brachte nämlich die Nachricht, daß Franz jeden Augenblick frei kommen kann." „Wirklich? Ist es wahr?" fragte

sie in freudiger Erregung, während sie ungläubig alle nacheinander forschend anblickte. „Ja, es ist wahr, Fräulein Winkler," bekräftigte Maßheim. „Es ist ja auch die höchste Zeit. Man hatte ohnehin keinen Grund, ihn sestzuhalten." „Also wirklich frei und völlig unschuldig?" fragte sie wieder. „Wie kannst du nur fragen, Martha?" meinte Gustav erstaunt, „es ist doch selbstverständlich —" „O, ich habe nie daran gezweiselt," sagte Martha, ^keinen Augenblick. Und er kommt frei, wirklich frei?" „Ja doch," sagte

Gustav nunmehr ein wenig un geduldig, während die anderen etwas verwunderte Ge sichter machten. „Nun, ja ... ich habe es auch nicht anders er wartet . . ." meinte sie. „Wenn Franz nur schon da wäre! Aber es ist mir etwas Merkwürdiges passierl. Etwas Sonderbares ... ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll . . . Ich bin extra zu Ihnen, Herr Rechts anwalt, geschickt worden, von einem Herrn, der mir sagte er kann das Alibi meines Bruders Nachweisen." ' Maßheim sah Martha verblüfft

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 10.02.1912
Umfang: 20
22 dem Schwager, der beim Schein einer elektrischen Lampe in einem Skizzen buche blätterte. Erfreut sprang er auf. „Ah, Gustl, wie nett von dir, daß du - lieber einmal kommst — habe dir übri gens heute wieder meine Mappe voll loser Blätter geschickt, du warst wohl noch nicht daheinr und hast sie noch nicht ge sehen?" „Wenn ich sie nicht gesehen hätte, wäre ich nicht hier. „Du — du — —" Er packte ihn plötzlich an den Achseln und schüttelte ihn. „Halt, halt, Gustav, bist du toll ge worden

?" keuchte Hermann, „willst du wohl loslassen!" „Wie kannst du mir eine solche Photo graphie schicken?" fuhr Gustav auf. „Wie kannst du dich unterstehen, so etwas an zufertigen?" „Was sagst du? Ich habe dir keine Photographie geschickt — welche Photo graphie meinst du?" 'Gustav riß zwei Knöpfe seines Uni formrockes auf, zog das Bild hervor und warf es Hermann vor die Füße. „Willst du leugnen, daß du das hier photogra phiert hast?" Hermann warf einen höchst verwunder ten Blick auf das Bild, dann spielte

ein feines Lächeln um seine Lippen. „Willst du leugnen?" wiederholte Gu stav. „Nein, warum sollte ich? Es ist ganz richtig, das habe ich photographiert." Sprachlos starrte ihn Gustav eine Weile au. „Und das sagst du so ruhig? Denkst gar nicht an den Nus deiner Schwester und an meine Ehre?" „Hm — Ruf? Ehre? Wüßte nicht, was die beiden Tinge mit dem Bild hier zu tun hätten!" „Keine Ausflüchte!" rief Gustav. „Sage mir nur eines — wer ist dies, dieser Ehrlose?" - Araber von Biskra besehen

aus." „Aber warum hast du mir denn gelbe Haare und blaue Auf schläge angemalt?" „Ich Hab' das doch nicht gemalt! Mir solch eine Patzerei zu zumuten!!" „Na ja — aber wer zum Kuckuck hat's denn gemalt?" „Nun, das ist, denke ich, nicht schwer zu erraten." „Betti? Du meinst, Betti hat das gemalt? Aber wie kommt denn das Bild in deine Mappe?" „In meiner Mappe hast du's gefunden? Oh, da hat's die kleine Hexe in die Mappe geschmuggelt." Gustav lachte fröhlich auf. „Wie sie mich zugerichtet hat, gar nicht zu erkennen

. Was sie nur zu solch einer Spitzbüberei ver- anlaßte? Wollte sie mich eifersüchtig machen?" Hermann war plötzlich ernst geworden. „Was sie damit wollte? Ich meine, daß nichts in der Welt geheim bleibt, mein teurer, teurer Freund, daß also auch deine häufigen Besuche bei der Busch mann —" „Ah, ah, Hermann, was denkst du von mir?" „Nichts Böses, Gustav, aber ich möchte dich doch warnen."

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 10.04.1904
Umfang: 16
ankündigen." Schröder lachte laut auf. „Das wäre ja noch eine Ueberraschung!" sagte er. „Na, ich habe das meinige getan. Sehen Sie zu, Hentschel, wie Sie die Sack)e anbringen. Ich bin ein verstanden." Hentschel nickte zufrieden und stieß noch einmal mit Schröder an. „Also unsere Kinder — hoch!" Beide waren so mit sich beschäftigt, daß sie gar nicht bemerkten, daß Gustav in der Nähe stand und jedes Wort hörte. Wie sich nun Hentschel umwandte, sah er Gustav vor sich stehen. „Prost Gustav!" rief

er ihm zu. „Prost," erwiderte Gustav höflich. „Meine Meta läßt Sie grüßen?" „So? Sehr viel Ehre . . . besten Dank," meinte Gustav kühl. „Na, tun Sie nur nicht so," sagte Hentschel, ihn er- munternd, „Sie wissen ja, wie es das Mädchen meint. Ihr habt euch ja immer recht gut leiden mögen." „Wie geht es denn dem Fräulein?" fragte Gustav so obenhin. „Ich habe sie seit drei Jahren nicht gesehen. Als ich sie das letzte Mal sah, war sie noch ein Kind, erst sechzehn Jahre —" „Und jetzt neunzehn —" „Ja — ah, sehen

Sie —," brach Gustav das Gespräch ab, „der Geistliche will eine Rede halten." Wirklich hatte sich der Geistliche schon zweimal geräuspert und nun schlug er kräftig und scharf auf das Glas. Jeder nahm wieder seinen Hlatz ein, tiefe Stille entstand und die Rede des Geistlichen mit einem Lobe auf Schröder und mit einem Hoch aus das ganze Haus ging vom Stapel. Nun konnte man sich wieder den materiellen Freuden der Tafel widmen. Die Spannung, die immer vor dem ersten Toast auf den Gemütern lastet, war gewichen

und cs herrschte jetzt eine gemütlichere Stimmung, jene Leb haftigkeit, die nach dem ersten Glase Wein an der Tafel Platz greift. Der Fisch war serviert, der Braten sollte an die Reihe kommen und zwischen Fisch und Braten erwartete man eine Ansprache von Gustav, der in seinem und im Namen seines nicht redegewandten Schwagers dem Vater danken sollte. Aber zu aller Ueberraschung erhob sich statt Gustav der Gerbermeister Hentschel, der es offenbar mit seinem Toast sehr eilig hatte. Hentschel war ein guter

Beleidigung gleichkam. Mehrere lange Sekunden dauerte das eisige Schweigen, während Gustav mit lächelndem Gesicht das Glas so übervoll einschenkte, daß sich der Wein über das blinkend weiße Tischtuch ergoß. Und jetzt fand Hentschel seine Geistesgegenwart wieder. - Mit einem Lächeln, das den inneren Zorn verdeckte, sagte er: „Ich danke Ihnen, Gustav. Das Glas war wirklich halb leer und als Strafe dafür kam ich von meinem Thema ab. Meine Worte sollten auch nicht Ihnen, sondern Ihrem Vater, meinem Freunde

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 25.07.1936
Umfang: 10
. Straßhofer. Dr. Böck Fritz und Frau, Graz. Grandhotel. Bruyant Xavier, Frankreich. Tiefenbrunner. Bayer Johann, Steyr. Tiefenbrunner. Brühl Jan, Ing., und Fam., Paris. Klausner. Borthwick Alice, Schottland. Kitzbühelerhof. Blair Stefen Margareth, Schottland. Kitzbühelerhof. Bertemes Anne Marie, Frankreich. Sixt. Braun- Marg. und Sohn, Wien. Kaiser. Billenkämp und Frau, Holland. Kaiser. Dr. Brettauer Erwin, Lugano. Reisch. Bonis Agnes, Budapest. Spielmann. Baerenzung Albert, Feldkirch. Theres. Bizet

Alfred und Frau, Wien. Herold. Fokkinger C. G. A., Holland. Kitzbühelerhof. Fritsch Grete, Wien. Grandhotel. Forman- Josef, Florenz. Herold. Fox Gertrude, Newyork. Herold. Freih. Dr. Feith, Präs, des -niederl. Reichsgerichtes, Haag. Grandhotel. Fakta Catherina, Rom. Grandhotel. Fakta Virginia, Rom. Grandhotel. Dr. Flach Arthur und Fam., Zürich. Reisch. Frank Gustav, Fabrik., Linz. Reisch. Hotel-Pension „Eckingerhof“ KUjbühel, Tirol — Bes. Julius Mussotter Modern eingerichtetes Haus. Nächste Nähe

, Wien. Seereith. Gerngroß Maria, Wien. P. Hölzk. Gale Bernard, England. W. Rößl. Glaser Will), und Frau, Wien. Silb. Gams. Grahl Erna, London. Reisch. Guth Josef und Frau, Wien. Montana. Gough Harold Rob., London. Grandhotel. Gley Amelie, Wien. I. Gantschnigg. Dr. Grünfeld Rudolf und Frau, Zagreb. Reisch. Dr. Glaeßner Gustav und Fam. Theres. Gaton John, U.S.A. W. Rößl. Guinneß Benj., Bankier, Monte Carlo. GrundhoteT. Guinneß Maria, Monte Carlo. Grandhotel. Dr. Gropper Angel und Frau, Wien

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Unterinntaler Bote
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Seite 17 von 18
Datum: 24.09.1910
Umfang: 18
so ein bißchen Laufen kannst du vertragen." Mama Fischer sah ganz beschämt ihr gestrenges Töchterlein an und wollte sich eben mit einem schweren Seufzer erheben, als Gustav sich ins Mittel legte. „Dürfte ich mir vielleicht einen Vorschlag erlauben?" sagte er schnell. „Wie wäre es, wenn die älteren Herrschaften jetzt einen Mittagsschlaf hielten und um 4 Uhr 20 mit der Bahn nach Berghofen fahren, während die jungen Damen unter meinem Schutz über die „Königshöhe" gehen? Ich stehe dafür ein, daß ich sie hell

und gesund wiederbringe." Ein leuchtender Blick aus Costas Augen dankte ihm; sie tat die leisen Einwendungen der Mama, daß es' vielleicht doch nicht ganz passend wäre, mit einem spöttischen Achselzucken ab, setzte ihren Hut auf und reichte auch Lisbeth die Mütze hin. Tann wanderten sie, mit allerhand Ermahnungen und Rat schlägen bedacht, durch das Städtchen den Bergen zu. Wenn Costa gehofft hatte, vor Lisbeth mit einem schneidigen Courmacher zu paradieren, so hatte sie sich getäuscht. Gustav war ohnehin

ein zurückhaltender Charakter, und in Lisbeths Gegenwart hätte er eine Annäherung an Constanze geradezu für taktlos gehalten. So ging er ehrsam zwischen den beiden und plauderte von diesem und jenem, aber eine Antwort erhielt er meist nur von Lisbeth. Costa wurde immer einsilbiger und blieb geflissentlich^ mehrmals zurück, und als Gustav auch davon keine Notiz nahm, blieb sie stehen und sagte kläglich: „Mein Gott, Herr Bergemann, laufen Sie doch nicht so. Ich kann ja gar nicht mehr

mit." „O, wird es Ihnen zu viel?" fragte Gustav bedauernd. „Ich meinte, weil Sie den Weg vorschlugen, Sie wären eine tüchtige Fußgängerin. Aber wir können ja ein Weilchen ausruhen — nicht wahr, Fräulein Merten?" Lisbeth sah bedenklich nach dem Himmel. „Ich weiß nicht recht — ich glaube, wir bekommen ein Gewitter. Und auf der „Königs höhe" ist nur eine Ruine ohne Dach." Constanze sprang leichenblaß von ihrem Baumstumpf auf und klammerte sich an Gustavs Arm. „Ach, Herr Bergemann, retten Sie uns' Wenn es einfchlägt! Wenn wir getroffen

werden! Und Papa sagt immer, bei Gewitter darf ich nicht im Walde sein." Etwas ungeduldig machte Gustav sich los. „Ja, Fräulein Costa, wenn Sie das nicht dürfen und solche Angst haben, müssen wir eben so rasch als möglich vorwärts — den Berg herunter geht cs ja dann schneller." Costas Müdigkeit war auf einmal wie weggeblasen; sie jagte förmlich voran, so daß die andern ihr kaum folgen konnten. „Sind Sie auch so bange, Fräulein Merten?" fragte Gustav die ruhig und gleichmäßig neben ihm herschreitende Lisbeth

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.09.1936
Umfang: 6
Ernst G i r a r d i n i ebenfalls auf den Baum, fiel herunter, brach sich den Arm und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Beide lie gen nun im Krankenhause in Schwaz. Frau Göbel herbei und sah verwundert aus den jungen Mann und das Mädchen. Neuntes Kapitel Hans Caspar war, nachdem er sich von Gustav Schröder getrennt hatte, weitergerit ten. Je mehr er nun Zeit hatte, seinen Ge danken nachzuhängen, um so trüber wurden diese. Was sie beide, Gustav und er, jetzt taten, war ja so aussichtslos

. Zwar hatte Gustav in der Farm Pedro Nunez eine Karte der Gabernaeion Missiones aufgetrieben, aber auch auf dieser standen nur die größeren ikaden und Straßen und die eigentlichen iedlungen verzeichnet. So wußte er, daß der Weg, auf dem er jetzt ritt, von Santa Anna nach Loreto führte. Aber überall bogen kleine Pikaden direkt in den Urwald ab und jede dieser Pikaden führte entweder zu einer kleinen Farm oder — was leider fast häufiger war, zu einer verlassenen Stätte, wo einst ein Mensch ver geblich gekämpft

hatte. Sehr bald kam Hans Casper zu der Ueber- zeugung, daß es Wochen oder Monate dau ern mußte, ehe er alle diese kleinen Sied lungen abgesucht hatte und — es war ja ganz sicher verschwendete Zeit. Wie sollte es Eva Maria möglich gewesen sein, auch nur wenige Tage zu reiten! Zwanzig kleine Siedler im Walde hatte er besucht. Darüber waren vier volle Tage vergangen. Wenn Gustav nicht mehr Glück gehabt hatte, dann war Eva Maria verschollen und verloren. Endlich eine Spur! Es war in einer blü henden Siedlung

chinesischen Gesänge von Braunfels g an , vortrefflich gewählt. Den höchsten Grad von Wärme und Ueberschwenglichkeit ersetzt die CiU. gerin durch ausdrucksvollste Charakteristik: die streng ästhetische Linie wird dabei niemals über, schritten. In der Feinheit der klanglichen Distich tion und dem hohen geistigen Niveau der Pch. tierung liegt die Domäne der Künstlerin. Di» ganz eigenartige Ausdrucksprägung eines Braun, fels, der als Jungromantiker die etwas melodie. scheue Singstimme durch eine grelle

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Unterinntaler Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 11.11.1911
Umfang: 16
. Nach langer Trauer erhob sich Gustav von dem Stuhle und nahm Abschied von Leonoren, obwohl die gewohnte Stunde seineA Weggehens noch nicht erschienen war. Das Mädchen bemerkte auf seinem Angesichte, daß eine Umwandlung in seinem Gemüte vor gegangen und sein Angesicht nun von Mut und Freude verklär- war; sie versuchte ihn zurückzuhalten und eine Aufklärung über seine Heiterkeit zu bekommen; aber er wies ihre Bitte liebevoll zurück, sagte ihr nur, daß sie wahrscheinlich morgen sein Geheim nis wissen

würde, und verließ den Grinselhof mit eiligen Schritten. Herr van Vlierbeke meinte in dem Auge des Jünglings gelesen zu haben, was in seinem Herzen vorgegangen wäre. Die Nacht hin durch versüßen sanfte Träume den Schlaf des Edelmanns. Als am folgenden Tage, die gewöhnliche Stunde der Ankunft Gustavs nahe war, klopfte das Herz des Vaters vor hoffnungsvoller Erwartung. Nicht lange und er sah Gustav durch das Tor kommen, um nach seiner Wohnung zu gehen. Die Kleidung des Jünglings war nicht, wie gewöhnlich

, aus leichten Stoffen gefertigt; er war nun beinahe wieder ganz in Schwarz gekleidet, wie das erste Mal, als er den Grinselhof be sucht hatte. Ein Lächeln der Freude erheiterte das Angesicht des Edel manns, indem er ihm entgegenging: diese ausgewählte Kleidung bestärkte seine Hoffnung und sagte ihm, daß feierlicher Besuch bei chm hevorstehe. Gustav bat, mit ihm einige Zeit allein sein zu können. Er wird durch Herrn van Vlierbeke in ein Nebenzimmer geführt; er bot chm einen Sessel, setzte

sich jetzt vor ihm nieder und sagte mit scheinbarer Gelassenheit in herzlichem Tone; „Ich höre, mein junger Freund." Gustav blieb eine Weile stillschweigend, um seine Gedanken zu sammeln. Dann sprach er in Aufregung, doch festen Entschlusses: „Herr van Vlierbeke, ich erlaube mir, einen wichtigen Schritt bei Ihnen zu tun. Ihre große Güte allein gibt mir den nötigen Mut dazu, und ich hoffe, daß Sie, was auch immer Ihre Antwort auf meine Bitte sein möge, gleichwohl meine Dreistigkeit zu ent schuldigen bereit sein mögen

..." Der Jüngling schwieg, um einige ermutigende Worte aus dem Munde des Edelmanns zu vernehmen; doch dieser sah ihn an mit einer Miene, worin nicht bestimmt angedeutet war, wie ihm me Enthüllungen des Jünglings gefielen. Ein Zeichen mit der Hand, als wollte er sagen: „Fahren Sie fort,," war seine ein ige Bewegung. Gustav fuhr lebhaft fort: „Ja, ich habe Leonoren geliebt seit dem ersten Augenblicke, wo ihr Auge auf mich gerichtet war. Seit dem ein Funke von Liebe in meinem Busen gefallen, ist diese, umgewandelt

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Unterinntaler Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 11.11.1911
Umfang: 16
854 Der arme Ebelmann. Von H. Consciencc. Aus dem Vlämischen übertragen von K. Arenz. (Nachdruck verboten.) ! (Fortsetzung.) Als der Vater und sein Gefährte den Spaziergang fortsetzten, waren die jungen Leute wohl fünfzig Schritte voraus: und ob es mit Absicht geschah oder ob der Zufall allein die Schuld davon trug: der Abstand blieb fortwährend zwischen ihnen bestehen. , Die Jungfrau zeigte Gustav ihre Blumen, ihre Goldfischchen und alles, was sie in ihrer Einsamkeit hegte und pflegte. Kaum

Falten des Gemütes des Kaufmannes einzudringen, um ihm zu gefallen: ja, als die Unterhaltung zu Ende lief, griff er selbst zu der Rolle eines Possenerzählers. i Schon nahte der Augenblick, den Herr Denecker zur Abreise be- stimmt hatte: der Edelmann dankte Gott aus dem Grunde seines Herzens, daß er ihn gewürdigt habe, sich aus der dornenvollen Lage zu befreien, — als der Kaufmann mst einem Mal seinem! Neffen zurief: „He, Gustav, wir gehen hinein! .Wollen Sie den Abschieds wein mit uns trinken

: „Herr van Vlierbeke, ich habe hier einen sehr angenehmen Nachmittag zugebracht. In Ihrer Gesellschaft und der Ihrer lieben Fräulein Tochter ist man wahrlich glücklich. Ich bin aufs Höchste erfreut, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben und ich hoffe, daß nähere Beziehungen mir Ihre Freundschaft ganz erwerben werden. Unterdessen muß ich Ihnen aus dem Grunde meines Herzens danken für den freundlichen und aufrichtigen Empfang." Gustav und Leonore waren herangekommen. Der Edelmann sagte einige Worte

bleibe ich einige Monate abwesend. Wenn mein Nesse Sie während der Zeit besuchen würde, so hoffe ich, daß es Ihnen immer willkommen sein! dürfte." Der Edelmann wiederholte seine Beweise von Freundschaft. Leo nore schwieg, obwohl Gustav in ihre Augen schaute und auf gleiche Weise eine Erlaubnis von ihr zu erbitten schien. Der Oheim wendete sich nach dem Wagen. „Und der Abschiedstrunk?" fragte Gustav mit Verwunderung. „Ach, laß uns noch etwas hineingehen!" „Nein, nein," fiel Herr Denecker

ein, „es ist jetzt Zeit, daß wir gehen. Hierüber kein Sprechen mehr; ein Kaufmann muß Wort halten, und du weißt selbst zu! gut, was wir versprochen haben." Gustav und Leonore tauschten einen langen Blick, worin für beide die Trauer des Abschiedes und die Hoffnung auf baldiges Wieder sehen zu lesen standen: der Edelmann und Herr Denecker drückten sich mit einem wahren Gefühl von Zuneigung die Hand. — Man stieg in den Wagen. Unter liebevollen Lächeln und dem Grüßen mit den Händen, so weit man sich noch sehen konnte

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 23.03.1944
Umfang: 4
SeMeinfchafksabend durch. Volks- Hia Volgger im 14. Lebenssahr. Wo. Lana.^Au»zekchNUng. Der tSn,« Lieder. Mullk Und kiilliae Dar» Die AolUiekeriiNl Bocholt. 21 Bochum. 22 Bonn. 21 Bot trop, 2 Brandenburg lHavel). 20 Braun 14 lilirt (Donau). 22 Velbert (Rheinland). 22 Dieksen^ wiesen, daß es auch bekboten ist. Sender 1 “> n u nifl. »er isnze. Lieder. Musik Und lustige Vor- Die Holzlieferung ging heuer «usgrzeich- aus Staaten abzuhörsn. die nicht mit ÄÄ1“ „fl°L e J trcige wechselten üb und gäbest ein Bild net

- gest, 20 Gäslar. 5a Gotenhafen. 15. Gotha, .60 Graüdenz. 12a Graz, . 4 Greifswald, 15 Greiz. 8 Grünberg (Schlesien), 2 Gu ben. 3 Güstrow. 21 Gütersloh. 21 Hägest (Westf.). 19 Halberstadt. 10 Halle (Saale), 24 Hamburg, 20 Hameln, 21 HdMm (Wests.), 16 Hanau, 20 Han stöver, 24. März 18.40 Ms 25. März 6.18 Ahr 25. Mär, 18.41 M, 26. Mar, 6.18 Ahr vÄ 8 Huuü!ullkpro§rLMM Am Donnerstag Für das Volkshilfswerk: Züm Geden- diefem Anlaß fand ein Appell der Örts- feuerwehr statt, auf dem dem ältöerdien- ken

! Und dann meinst du. soll ich wirklich dem helfen, der mir damals die Türe gezeigt hat. wäö?' „Aber Sdbäftiän. was tyär' denn da viel dabei? Wenn der Gustav zurück kommt von den Soldaten, wird er dlr's von ganzem lierzen danken. Und wenn er weg ist, hast kein Recht, ihm sein Gut zu nehmen... oder seinem Kind. „Nehmen? Nehmen? Was nimm ich denn? Ich stehl' das Gut nit. sondern ich kauf'» um mein gutes, teueres GrldN „Aber richtig ist's doch nit, was da tust. Sebastian ' Magdalena trat »nahe an den Bauern heran

! die Gustav oder Wilhelm pdek. Siegfried sandten /und die sie sich langsam und jedes einzelne Wort aus- kostend an detz frühen Winterabenden vorlasen. Sebastian hörte hin und wieder zu. aber da ihm die Art des Beisammenseins- nicht lag und da er kein Verständnis da für aufbrachte, stundenlang nebeneinan der zu sitzen und itz der Dumpfheit der Stube immer wieder über dasselbe zu sprechen.' ging er meist nach den ersten Worten schon polternd hinaus und mein te, fein Weib werde ihm später, schon erzählen

. dann zum ersten Male erst gelesen wer den. Auf diese Weise würden Gustav, Willi und Siegfr-.ed gewissermaßen !m Geiste zugegen sein und an ihrer ifeier teilnehmen. Peter äußerte zwar einige Bedenken Sebastians wegen und Anna warf ein, es sei schließlich doch ein Fest, das jeder lieber am eigenen Herd und unter den Seinen verbringt, aber Mag- dälena bat so innig, daß sie beide nach- gaben und dies umsomehr, als sie dänn darauf hinwies, daß Sebastian bisher nie etwas gegen ihre Abende geäußert

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 10.04.1904
Umfang: 16
ihm gesprochen, dabei aber zuckte es zornig über sein Gesicht, daS erst sreundlicher wurde, als die Tochter ein dringlich und leise aus ihn einzureden begann. Dann setzte er sich hin und blieb still, während die Bedienung das Geschirr wechselte und auf Anordnung der jungen Frau sehr rasch den Braten herumreichte. Gustav tat indessen, als ob er die eingetretene Ver stimmung nicht im geringsten bemerkte, denn er war die Heiterkeit selbst. Er unterhielt sich sröhlich mit seinem Nachbarn Franz

Winkler und tauschte humorvolle Be merkungen mit den Gästen aus, die ihm gegenüber saßen. Und als man mit dem Braten fertig war, hielt er es für die höchste Zeit, dem Vater für das großmütige Geschenk zu danken. Es herrschte atemlose Spannung, als Gustav zu sprechen begann. Und er sprach gut und mit jugendlichem Feuer. Er erzählte den Gästen, wie gut der Vater sei. Das Geschenk, das er heute den Kindern gemacht, sei gar nicht seine großmütigste Tat. Sein ganzes Leben bilde eine Reihe von Güte

, Aufopferung und Geschenken an die Kinder. Nur um mit dem Vater zusammen zu arbeiten, habe er, Gustav, seinen Berus ausgegeben. Die Gäste wußten ja alle, daß Gustav das Gymnasium be sucht, dann aus ein Technikum gegangen sei, wo er sich dem Maschinensach widmete. Aber der Vater hatte den nur leise angedeuteten Wunsch, daß sein Name mit seinem Geschäft erhalten bleibe, und so hatte sich Gustav leichten Herzens entschlossen, die Fabrik zu übernehmen und seine technischen Kenntnisse für das Geschäft

recht gut bezahlt!" tonte es plötzlich vazwischen." „Wer sprach da?" fragte Gustav mit erhobener Stimme. „Ja, Winkler wurde bezahlt, wie jede Arbeit ihren Lohn verdient. Aber sie verdient auch Dank." Und darum, Franz Winkler, danke ich Dir für Deine Mitwirkung, ich danke Dir im Namen meines Vaters —" „Ohne Auftrag - J/ ertönte es halblaut an der Spitze des Tisches. ich danke Dir als Freund," fuhr Gustav mit einem gewissen Trotz fort, „denn Du hast mehr als bloß für Geld gearbeitet und geholfen

erhofft und erwartet hatte . . .' Und gerade Gustav, sein zweites Ich, die Ver körperung seiner Hoffnungen, gerade Gustav mußte es sein, der alles verdarb, was nach langen Vorbereitungen so schon und gut erhebend hätte rverden können. * * * Es war keine besonders gute Stimmung, in der sich Schröder am Tage nach dem großen Einweihungs- feste befand. Da war ihm schon am frühen Morgen etwas passiert, was ihm seine Laune gründlich verdarb. Hentschel rvar bei ihm gewesen und hatte das gestern unterbrochene

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 18
Datum: 14.11.1929
Umfang: 18
zum jetzigen Wohl- stand legen half. Auch eine Reliquie. Von Kaplan Wilhelm Hünermann, Berlin. Entnommen der bekannten Wochenschrift „Das Neue Reich" (Tyrolia, Wien). Im Sportpalast flammen «die Scheinwerfer lauf. Zehntausend Menschen starren auf 'bi« weißen Seile, die den Ring umgrenzen. Heute ist Großkampftag. Der berühmte Boxer Gustav Gummi schlauch ist von feiner Amerikareise heimgekehrt. Im Flugzeug w!ar ex glor- reich auf 'bem Tempel'hofer Felde eingetroffen. Der Ober bürgermeister und 'drei

ab. Nach solchen k. 0 . s. bekommt man in der Neuen Welt wieder Achtung vor deutschem Geist und deutschem Wesen. Das sind wichtige Schritte zum Frieden der Menschen auf Erden. Werden 'die Ame rikaner jemals wieder die Waffen gegen Deutschland er« heben? Ausgeschlossen! Seit man Gustav kennengelernt hatte. Nach solchen Triumphen in allen Ringen von Lhikago und New-York! Der Oberbürgermeister reicht« Gustav gerührt die Hand. Der historische Moment war gekommen. Dann gab er ihm den Ehrentrunk. Es war ergreifend. Gustav ttank

mit ibem Oberbürgermeister aus einem Pokal. Da sieht man wieder die durch alle Zeitungen schon längst bekannte Demut dieses sympathischen Boxers. Gustav mußte auch durchs Mikrophon sprechen. Er tat es mit Anstand und Würdle. Das muß man schon sagen. „Wie haben <5ie es in Amerika zu so unerhörten Er folgen gebracht?" „Ich wußte, ich kämpfe nicht für mich, sondern für das Ansehen meines Volkes", sprach Gustav mit Würde. Heute steht Gustav Gummischlauch wieder im Mng. Sein Gegner ist Eornelius Sandsack

. * Der Gong! Gustav stürmt wie ein angeschossener Ochse auf seinen Gegner los. In Barcelona und 'Sevilla sieht man Achnliches bei Stierkämpfen. Ader Sandsack steht seinen Mann. Donnerwetter, der Junge ist gut. Dabei ist er noch gehandikapt. Er brachte nur 178 Pfund auf d'ie Waage und Gustav 179^ Pfund. Me Stiere in Sevilla sollen auch vorher gewogen werden. Die erste Runde verläuft ausgeglichen. In der zweiten Runde schließt 'Gustav dem Sandsack ein Auge. D'as Blut läuft über das gcmje Gesicht her

- unter. Die Meng>e tobt. Das Volk riecht Blut. Aber Gustav revanchiert sich. 'Ein fabelhafter Doppel schlag! „Links Herz, rechts Leber!" ruft mein fachverstän- diger Nachbar. In der 'dritten Runde versucht Gustav, seinem Geg ner in ritterlicher Weise auch das andere Auge zu schließen. Es ist besser mit einem Gegner zu kämpfen, bex nichts sieht. Cornelius Sandsack wird aber schrecklich wütend. Da, ein rechter Schwinger saust durch die Luft. Gerade gegen Gustavs Maulpartte! Ein Backzahn fliegt in hellem Bogen

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