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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.10.1936
Umfang: 8
(Seorg ^ì(5rt mit' „Die geteilte Wohnung ist eine Zeiterscheinung' sagte Georg tröstend zu sich selbst. Das hinderte nicht, daß er wütend auffuhr, als der Fernsprecher nebenan läutete. Cs läutete gerade hinein in den gefühlvoll von Herrn Braun, der seines Heichens Klavierspieler war, gespielten Schlager. Das Spiel brach jäh ab. „Na, schön', dachte Georg, „jetzt wird endlich mal jemand ihn wegen des blödsin nigen Klavierspiels zur Rede stellen.' Er wartete darauf, daß Herr Braun losdon- nern

würde, und er als mittlerer Mieter einer ge teilten Wohnung, wobei das mittlere sich aus die räumliche Einteilung und nicht auf seinen Wert als Mieter bezog, würde das Vergnügen haben, alles mitanzuhören. Er war überhaupt verurteilt, alles mitanzuhören. was sich in den beiden Wohnungen links und rechts von ihm begab. Aber Herr Braun schwieg. Cr lauschte anschei »end andächtig in das Telephon hinein, während eine Frauenstimme auf ihn einsprach. Es dauerte eine ganze Weile, bis Georg feststellte, daß diese Stimme

aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

außer ordentlich glücklich, gnädiges Fräulein. Ich war ganz außer mir, daß Sie in meiner Gesellschaft das Armband verloren haben.' Georg überlegte, ob er recht gehört hatte, — sprach da nicht Fräulein Maria-Anna mit Herrn Braun?! Seit wann kannten die beiden sich denn — und seit wann war Herr Braun, ein Paron? Fräulein Maria-Anna sagte: „Cs ist alles in Ordnung, das wollte ich Ihnen nur sagen, was läge denn auch schon daran?' Georg wußte gar nicht, daß Maria-Anna in der Lage war, so ohne weiteres

goldene Armbänder zu verlieren, er dach te an ihre Wohnungseinrichtung, die er von sei nem Balkon aus sehen konnte: eine Couch, sechs Hyazinthengläser und ein Perserkater, wobei man in Betracht ziehen mußte, daß der Kater gar nicht recht zur Einrichtung gezählt werden konnte. Herr Braun schien aber ebenfalls durchaus vom Unwert des Goldes durchdrungen zu sein, denn er jagte: „Natürlich, natürlich, — ich meine nur den ideellen Wert.' „Selbstverständlich', sagte Maria-Anna, „der Ideelle Wert

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 21.01.1901
Umfang: 8
. (Schlittenrennen.) Beim gestrigen Schlittenrennen erhielten folgende Preise: I. Totalisateur-Preis. 559 ü, hievon 200 ü gegeben vom Wiener Trabrennverein. — Distanz 3200 Nieter — 4 Bahnlängen. Preise: 210, 150, 1g0, 60, und 30 ü. 1. Robert Sanier, Salzburg, braun, 6jährige Stute, Cisleithanien, „Millimadl', 5 Min 59 See. 2. Fohlenhof St. Josef, Salzburg, (Schimmel, Sjähr. Stute, Cisleithanien, „Edelweiß', 6 Min. 0 3 See. (Zulagen vom Start 45 m). 3. Franz Gattermayer, Salzburg, braun, Sjähr. Stnte, Cis

leithanien, „Styria', 6 Min. 3^/-, See. (Z. v. St. 15 in). 4. Johann Metzger, Traunstein, braun, 5jähr. Henzst, Cisleithanien, „Ueiner Fischer'. (Z. v. Sl. 30 iu). 5. Friedrich Riedl, Salzburg, braun, 5jähr. Hengst, Cisleithanien, „Pongraz'. (Z. v. St. 30 nr). 6- Friedrich Gürtler, Hof bei Salzburg, Schimmel, 5jähr. Hengst, Cisleithanien, „Florian'. (Z. v. St. 40 ur). 7. Gottlieb Leeb, Brück i. P., Rapven, 4jähr. Stute, Cisleithanien, „Mizi'. 3. Fried rich Niedl, Salzburg, brann, 5jähr. Stute, Cislei

thanien, „Bessy'. (Z. v. St. 45 nr'>. II. Genossen- fchaftöfahren. 3001^, hievon 100 ü vi-u der Pserde- znchtS-Genossenschaft zu St. Johann i. T. und 100 T von der Pferdezuchts-Genossenschaft zu Hopfgarten. — Distanz 2400 in — 3 Bahnlängen. — Preise: 120, 80. 50, 25, 15 und 10 ü. 1. Johann Oberhauser, Kitzbühcl, braun, 5jähr. Stute, norisch, „Lisl', 6 Min. 22 See. 2. Marie Leitner, Reit, braun, 6jähr. Stute, norisch, Luzi. 6 Min. 24 See. 3. Jakob Hochfilzer, Jochberg, braun, 7jähr. Stute, norisch

, „Flora', 6 ^>iin. 26 See. 4. Martin Ratz, Kitzbühel, Schim mel, 5jähr. Stute, norisch, „Carola', 6 Min. 33 See. 5. Martin Rah, Kitzbühel, Nappe, 5jähr. Stute, norisch, „Fanni'. 6. Lorenz Thaler, Kitzbühel, braun, 4jähr. Stute, norisch, „Gretl'. 7. Auton Klingler, Hopfgarten, braun, 4jähr. Stute, norisch, „Mirzl'. III. Lebenberg-Fahren. 400 X. — Distanz 3200 m — 4 Bahnlängen. Preise: 120. 100, 70, 30, 20, 10 H. 1. Friedrich Niedl, Salzburg, brann, 5jähr. Hengst, Cisleithanien, „Pongraz', 6 Min

. 0 2 See. (Zulagen vom Start 30 nr). 2. Robert Sauler, Salzburg, braun, 6jähr.Stute, Cisleith., „Millimadl', 6 Min. 0 4 See. 3. Fohlenhof St. Joses, Salzburg, Schimmel, bjähr. Stute, Cisleith., „Edelweiß', 6 M. 0 7 Sec. (Z. v. St. 15 in). 4. Johann Metzger, Traunstein, braun, 5jähr. Hengst, Cisleith., „kleiner Fischer'. (Z. v. St. 30 in). 5. Franz Gattermayer, Salzburg, braun, Ljähr. Stute, Cisleith., „Styria'. (Z. v. St. 15 m). 6. Gottlieb Leeb, Brück i. P., Rappe, 4jähr. Stute, Cileith., „Mizi

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 18.05.1932
Umfang: 8
, ^ ^ . m.... verkauft in En-gros Pflanzen, Blumen usw. An fragen au Opera Nazionale per i Combattenti, Merano, Corso A. Diaz 23c. M 1938-1 Draußen klingelt es. Draußen klingelt es Sturm. „Die Milchfrau!' schreit Mariechen auf. läßt die Nadel fahren, ruft laufend Gustav zu: „Nur noch umwickeln, nur noch umwickeln, Milien Pfingstausfiug nach dem idyllischen Gustav!' Waldschlößchen einzuladen,' Abfahrt Ii) Uhr Gustav wickelt den Faden natürlich nicht um. IS fahrplanmäßig. sondern reißt ihn mit Löwenkräften ab. nimmt

^ ^ Frau Fibian hat dankend abgelehnt, sie ist ilsberzieher, Stock. Frühstückspaket an sich, ^alranr. Der bucklige englische Dichter Pope nicht „für Staub', sie will lieber „dafür in ein stülpt den Hut ins Gesicht, ist schon auf der pflegte zu sagen: „Das Schicksal hat mich mit Kai gehen', Kino bildet, meint sie. und ist Treppe. einem Buckel ausgestattet, damit ich durch mein Nicht teuer. Aber Gustav Fabian will natür- „Hast Du den Faden auch umgewickelt? Haft Aeußeres die Menschen lehre, gerade

zu gehen iich mit. „Gehen ist gesund, Mariechen', hat Du nicht zur Sicherheit Klammernadà mit?' und den Kopf hoch zu halten'. sr erklärt und denkt dabei an das süffige Bier, schreit Mariechen, über das Geländer geSogen, > ^ !?as im WaldWößchen zum Ausschank kommr. ihm nach. „Gustav', hat Frau Babian schon um halb Doch unten klappt schon des Haukes Tür. sieben gemahnt, „Du weißt, ein Viertel nach Mariechen, die mager und eilfertig ist, reißt zehn geht der Zug, und eine Viertelstunde hast blitzschnell

noch das Fenster auf. Du gut bis zur Bahn. Wenn ich Dir auch „Bring mir einen Farrenstrauß mit. alles schon hingelegt habe, verfalle nicht in Dei-- Gustavi' trompetet sie dein dahinfausenden nen Schlendrian!' Gatten nach. Dann sinkt sie erschöpft auf den „Ja doch', besänftigt Gustav, dreht sich zur nächsten Stuhl und klagt: „Wenn das nur Wand und schläft noch mal eine Runde. Wo- gut geht.' zu hat man denn Feiertag? Leider, nein. Es ging nicht gut. .Gustav', zetert um acht die Frau, „komm Als Gustav

Direktor: Silvio Maurano Druck her Nnckdruckerei „S. I. T- E.*. Bolzano Lesucüt DSMS !>esnl«orl«t. «ts.is«!deii klclcoaklo k>«»I«gl Tctirlktllclis ^»kr»gen »ircl«? nur Wir kaufen Vrlvalblbllolheken im ganzen oder teil weise. Sind ständig Käufer von „Tyrolensien'. Buchhandlung S. Poetzelberger, Merano. Dom- plak. M 2 O//6//6 àà/5 VN? so O Ä. und die Thermosflasche steht gefüllt. Zieh lie ber die grauen Strümpfe an. Von dem neuen Anzug laß die Finger. Wer weiß, wie das Ganze endet.' Als Gustav

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 27.09.1926
Umfang: 8
. Id) habe nämlid) sein Gesdiäft übernommen und stelle itüd) Ihnen als Doktor Robert Braun vor. Bedürfen Sie vielleicht eines Rechts- beistandes? Wenn ich Ihne» von irgend- meldiem Nutzen sein kann, so stehe ich gern z» Diensten.' „In meiner 'Angelegenheit bedarf id) keines Rates,' enlgegnete Philipp, im Stillen über den plöftlichen Eifer des Advokaten lächelnd: ,,icl) kam nur hierher, um Doktor Brandt einen grofzen Schatz in Berwnhrnng zu geben. Sie werde» nun verstehen, wie unan genehm es mir ist, ihn nid

)t mehr unter den Lebenden zu finden.' Der Anwalt warf ihm einen scharfen, durchdringenden Blick zu, dann lud er ih» mit einer Handbewegung zum Siften ein. „Wollen Sie nicht Plag nehmen?' fragte er i» höflichem Ton. Dankend folgte der junge Mann dieser Aufforderung, indem er sich ans einen der lederbezogenen Sessel niederliesz. „Id) begreife vollkommen, wie miange- nel>,n es Ihnen sein mnsz,' begann Doktor Braun in einschmeichelndem Ton, „aber id) brand)e Ihnen wohl nicht zu versidiern, das; and

er eine Pause, um zu überlegen, was er tun solle. 'Alle Banken hatten bereits gesd)lossen lind da er in Berlin fremd war, so er)djieti es ihm mehr als ge wagt, mit Wertgegenständen von fast einer Million Mark nächtlicherweise dnrd) die Straßen zu ziehen, lleberdies, konnte er nicht volles Vertrauen in einen Mann setzen, der als Nad)folger einer alten, hochangesehe- >:en Finna gewis; selbst des besten Rufes genoß?' Braun störte ihn nid)t in seinem überlegen den Gedanken; gleid)>nütig, als habe er durd

mid) meiner Wiederherstel liint; noch sehr schwach war, !o blieb mir niciits anderes übrig als Sdiafhirte zu wer den.' „An Abwediflung hat es Ihnen wirklicl) indit gefehlt.' warf Braun mit halbem Lädieln ein. „Allerdings nidit,' nickte Philipp mit einem Gefidu, auf dem ficli deullicl) spiegelte wie froh er war, das; diese Zeit hinter ihm lag. „aber eine harte Eristenz ist es gewesen und sie hat mid) manchen Seufzer gekostet. Mit Freuden ging idi daher ans den Bor- fdilag eines .Namerade

, lächelte mir jetzt zu, es warf mir nod> vier prächtige Steine in den Scfte.ft, von denen der eine einen so hohen Wert besiftt, das; er allein genügt, mid) zum reichen Mann zu machen,' „Wirklidi?' rief Braun, einen neidüchen Blick auf de» Gliicklid)en werfend. „Nun stand icl> am Ziele meiner Wünsche,' fuhr Philipp frolibewegt fort, „und von Sel;ns>id)t getrieben, kehrte ich in die Heimat zurück, nachdem id) mein Stück Land an einen Freund verkauft halte.' „Und haben Sie die Steine bereits ver- iveriei

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.01.1902
Umfang: 8
„Weil er heimgegangen ist,' erklärte der andere mit cynischem ficht,, rasch ein Vermögen zu gewinnen/ was ich um Ho -sehnlichst Lächeln. wünschte als ich in der Heimat eine Braut zurückgelassen/ die mir „Ich muß ihn aber in einer dringenden Angelegenheit sprechen, versprochen hatte, auf mich zu warten.' Geben Sie mir gefälligst seine Adresse, dann will ich zu ihm „Und sahen Sie Ihre Hoffnungen erfüllt?' fragte Braun gehen.' gespannt. „Seine Adresse kann ich Ihnen leider nicht sagen

mich Ihnen als Doktor Robert Braun vor. Bedürfen Wirklich?' rief Braun, einen neidischen Blick auf den Elüä- Sie vielleicht eines Rechtsbeistandes? Wenn ich Ihnen von irgend- lichen werdend. welchem Nutzen sein kann, so stehe ich gern zu ^Diensten.' „Nun stand ich am Ziele, meiner Wünsche,' fuhr Philipp froh- „In meiner Angelegenheit bedarf ich keines Rates,' entgeg- bewegt fon. „und von Sehnsucht getrieben, kehrte ich in die nete Philipp, im Stillen über den plötzlichen Eifer des Advokaten Heimat zurück, nachdem

ich mein Stück Land an einen Freund lächelnd; „ich kam nur hierher, um Doktor Brandt einen großen verkauft hatte!' Schatz in Verwahrung zu geben. Sie werden nun verstehen, wie „Und haben Sie die Steine bereits verwertet?' fragte Braun unangenehm es mir ist, ihn nicht mehr unter den 'Lebenden zu in atemloser Spannung. finden.' „Nein,' entgegnete Philipp. Die Handelsleute in Afrika woll- Der Anwalt warf ihm einen raschen, durchdringenden Blick ten mir nicht den Preis bezahlen, den ich verlangte

, »und da ich zu, dann lud er ihn mit einer Handbewegung zum Sitzen em. hier in Europa sicher mehr dafür erhalte, so habe «ich sie .mit- „Wollen Sie nicht Platz nehmen?' fragte er in höflichem Ton. gebracht.' Dankend folgte der junge Mann dieser Aufforderung, indem er „Wie? Sie haben Sie noch bei sich?' forschte Braun; seine sich auf einen lederüberzogenen Sessel niederließ. Stimme klang fast heiser vor Erregung. „Ich begreife vollkommen, wie unangenehm es Ihnen sein „Da sind sie!' rief Philipp lachend, öffnete

seine Weste und muß,' begann Doktor Braun in einschmeichelndem Ton, „aber ich nahm einen Ledergurt ab, in - er die Diamanten eingenäht brauche Ihnen wohl nicht zu versichern, daß auch ich jedes wir hatte. Verblüfft starrte der Advokat ihn an, zugleich aber durch anvertraute Gut auf's Gewissenhafteste' bewahre und daß Sie in zuckte ihn ein Gedanke, der, so gewagt er auch schien, dennoch die dieser Beziehung mir Ihr volles Vertrauen schenken dürfen. Ich Möglichkeit eines Erfolges in sich schloß. Nur galt

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1926
Umfang: 8
Mittwoch, den 29. Dezmber 1926. 7tr. w — Seite 5 Dolomiten' monn 2ube|d)cr. Verwalter Adolf Pertrainer, fv. Hoskoplan Dr. Josef Resch, Msgr. Friedrich Moll, Konsiliarius Adrian Egger. Lesihwcchsel. B a r n ci. 28. Dezember Das große herrliche Hinterriageranwesen des Herrn Josef Braun ist im Berkausswegc an Herrn v. Egen in Terlano übcrgcganacn. Als Kaufpreis nennt man die Summe von 809.090 Lire. Der neue Besitzer wird den Hof uni Lichtincß übernehmen. — Als Ersaß hot Herr Braun das Gasthaus

“ SchiÄsalstücke. Roman von Moloy-Walter. (7. Fortsetzung. > „Wirklich?' wars Braun mit höhnischem Lächeln hin. „Geben Sie mir meine Diamanten zu rück!' drängte Philippp ungeduldig. „Wo sind sie?' „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.' „Reizen Sic mich nicht, oder ' brach Philipp los, angesichts dieses unverschämten Leugnens alle Ruhe verlierend. „Sie sollten vorsichtiger in Ihren Drohun gen sein.' bemerkte Braun, einen Schrit! zurückweicheud. Wie alle Sct)urken wa. ec im Grunde ein Feigling und das enij'chce

- dene Auftreten seines Gegners flößte ihm heimlich Furcht «in. „Geben Sie mir mein Eigentun, zurück' oder Sie haben die Folgen zu verantworten,' rief Philipp, dessen Zorn sich mehr und mehr steigerte. Braun tat als höre er es nicht. Oeffnen Sie die Türe und lassen Sie mich heraus!' forderte er trotzig. „Fällt mir nicht ein!' gab der junge Mann schroff zurück. „Solch eine Gelegenheit finde ich vielleicht nie wieder und ich bin fest entschlossen ' Er brach plötzlich ab. denn sein scharfes Auge

: er hatte den einzigen Schutz für seine Sicher heit verloren und war machtlos seinem Geg ner preisgegeben, der ihn an Muskelkraft und körperlicher Stärke weil übertraf. „Zum letzten Mal fordere ich Sie auf: geben Sie mir meine Steine her!' rief Phi lipp, dessen Blut kochte, in drohendem Ton. „Sie sind von Sinnen!' zischte Braun mit unterdrückter Stimme. „Ich war es, als ich Ihnen mein Eigentum anvertraute. Hören Sie mir wohl zu: Ich wünsche nicht Gewalt anzuwenden, aber ich will und muß meine Diamanten

haben — es geh! an Ihr Leben. Wo sind Sie?' „Ich weiß es nicht.' Dieses hartnäckige Leugnen versetzte Phi lipp in immer größeren Zorn. „Wissen Sie wohl,' rief er heftig, „daß Sie ganz in mei ner Gewalt sind? ' „Wenn auch.' entgegnete Braun gering schätzig, „was können Sie mir anhaben?' „Sie zum Reden zwingen oder Sie er« würgen.' „Oho. mein Bester, wir sind hier nicht m den afrikanischen Goldfeldern,' merm« Braun mit einem Versuch zu lachen, wobei sich fein Gesicht zu einer häßlichen Grimass. verzerrte

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Lienzer Zeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 21.09.1901
Umfang: 20
«. Das Gerücht, das bis zum Meeresstrande gedrungen, es war kein leeres Phantasiegebilde eines auf Erlösung vmu Tyranneil- joche hoffenden Volkes. Die Thallande waren wirklich in vollem Aufstande wider Christian II., nnd Gustav Wasa führte die Dale- karlen. „Schwedens Rettung und Befreiung vom Tyrannenjoche', das war die Aufgabe, die der kühne Jüngling sich gestellt, als Christians Treulosigkeit ihn gefangen nach Dänemark führte; dies Ziel vor Augen, war er entflohen aus der Gefangenschaft

sein Vater und seine Vettern geworden, und er mußte fliehen vou der Heimstätte, denn König Christian hatte, in ihm seinen furchtbarsten Feind ahnend, einen Preis auf seinen Kopf gesetzt uud jeden mit dem Tode be droht, der es wagen würde, ihn aufzunehmen. Da weigerte ihm selbst das Karthäuserklvster Gripsholm, das seine Vorfahren ge stiftet, eine Freistadt. Und doch verlor Gustav den Mnt nicht. Sten Stures Geist lebte in ihm fort, uud ungebeugt iu allem Mißgeschick, hielt er fest und unentwegt

au seinem Ziele: „Schweden muß doch frei werden!' Und es kam die Stunde, da Schweden erkannte, wo sein Heil lag. Mit zweihundert Bauern eröffnete Gustav Erichfou im Fe bruar 1521 die Feindseligkeiten gegen den König, dem Schweden gehuldigt, und im Mai erklärte er Christian förmlich und öffent lich den Krieg. Da waren es aber nicht mehr Bauern, die er führte, die er zu Acker und Pflug entlassen, nachdem schwedische Offiziere, die schon unter Sten Sture für die Freiheit ihres Vater landes gekämpft

, zu ihm übergegangen. Als Harald, ein Flüchtling gleich ihm aus dänischer Gefangen schaft, aus seiner Hand den Degen empfing, da sah er nicht mehr in ihm den Jugendfreund, sondern den königlichen Herrn, den er einst in Sten Sture betrauert hatte. Vor Upsalas Mauern er neute der Mann den Trenschwnr, den er vor Jahren dem jugend lichen Stndiengenosseu geleistet: der erste, der Gustav Wasas Banner ans den Wällen des erstürmten Upsala aufpflanzte, war Harald Ridders. Aber noch war Gnstav Wasa nicht Sieger

, denn noch widerstand des Reiches Hauptstadt, widerstand Stockholm, nnd ehe die Residenz , der alten Schwedenkönige nicht sein, war Gustav nicht Herr in Schweden. Jene Stadt, in der das Blut des schwedischen Adels geflossen unter Christians Henkerbeil, sie kämpfte am längsten für den Tyrannen, und ritterlich und treu stand auch vor Stockholms Maneru Harald Ridders an der Seite des schwedischen Freiheitshelden. Aber dennoch kam der Tag, da auch dies letzte Bollwerk des Tyrannen fiel: am 21. Juni 1521 öffnete

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 02.12.1944
Umfang: 8
: Bertha Drews. Gustav Kniith: 19 bis 19.30; Samstagabctidausgabc des Zeit- spiege’s: 19.30—19.45: Frontberichte: 20.15—22: „Farbenspiel der Klänge'. Unterhaltung zum Wochenende mit dem Hamburger Rundfunkorchester und So listen. Vs Deutsehlandsender: 17.15—18 Uhr: Musik zur Dämmerstunde: Branden- Vorjahres verarbeitet, und der Baum Gegenüber diesem amerikanischen wollvcrbrauch erreichte nur 79,3% der burgisches Konzert Nr. 4 von Bach. Subsidiensysteni ist besonders inter- bisher fiir den Krieg

gemeldeten Re- Sinfonie Es-Dur von Haydn: 18—18.30 cssant festzustellen, daß Vertreter des kordzahlen vom April 1942. Kreis Bozen Spenden Für das Volkshllfswerlc: Von. der 9. Kompanie eines Standschiitzen-Aus- bildungslehrganges anläßlich des Ge burtstages ihres Kompanie-Führers 2516 Lire. — Zum Gedenken an Ka merad Gustav Angelini von Franz ■ Riegler, Bozen, 1200 Lire, von Familie Weger, Bozen. 500 Lire, von Helene Oberhaidacher, Bozen. 300 Lire und von Willy und Liesl Hartung. Bozen, 200 Lire

oder ganzen etwa zur Hälfte bis zu zwei Dritteln Pflanzen oder Pflanzenteilen außer dem verarbeitet, denn die Magen- lind Darm Gustav Kmitli; 15.30—16: Solisteiimusik: Sieg fried Grundeis spielt Kompositionen von Schubert und Liszt; 16—18: Was sich Soldaten wünschen; 18—19: Unsterbli che Musik deutscher Meister: „Fidelio' (zweiter Akt) von Ludwig von Beet hoven. Aufführung der Staatsoper erzielte er damit einen Gewinn von 100 000 RM Die Wertsachen hat er durch Mittelspersonen aus dem Aus lände bezogen

an einem Tage und einem Ort veranstal tet zu haben. Auf Hannover folgten in den Jahren 1909 und 1910 die glanzvol len Meisterschaften in Frankfurt, mit de- neu die Namen von Hans Braun, Richard Schubert. Braun und Robert Pasemann eng ver- Deutschlandsender: 17.15—18.30 Uhr: Musik zur Dämmerstunde: Ouvertüre fi-Moll von Anton Bruckner. Klavier konzert C-Dur von Mozart, Solist: Detlev Kraus, und sechste Sinfonie von darauf aufuebaiitc» ireicii Wettbewerb, und tu,r der Berliiier Tarner Prite Hott- Rau „ sed

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 20 von 20
Datum: 23.08.1903
Umfang: 20
Joh. Meißl, Privat, Wien Dr. Leop. Mcißl, Stabsarzt, Wie» Dr. med. H. Merem m. Fr., Trieft Stefan Tapart, Beamter, Wien Georg Tobias m. Fam., Leipzig I. Hutter, k. k. Gcneralst.-Hpm., Innsbruck Nud. Kraube, Eisenbahnsek., Magdeburg Gerenzoni Ernesto, Belluno Toni u. Fritzi Hohenwall. Wien Aug. Lamm. Braunschweig Gustav u. Marw Drabant in. Fr-, Breslau Th. Schmid, kgl. Hofbäcker. München Carl Codrich, Beamter, Trieft Rud. Heinz, Privatbeamter, Trieft Dr. Heinr. Müller, Sanitätsr-, Stettin

., Greifswald, Preußen Max Gerhars. Zahnarzt m. G., Leipzig Marie Spitaler, Priv., St. Michele-Eppau Rud. Brauer, k. k. Baurat m. G. u. T., Wien Bled. Dr. Rich. Breuer m. Fam., Wien Georg Hackenberg, Südb.-Bmtr. ni. Fam., Budapest Dr. Franz Klenprer m. G., Wien Paul Friesll, Kaufm., Berlin Moriz Bichler Edler v. Gensenstein, k. k. Oberst m. G., Graz Wilh. Wiens m. G. u. T., Düsseldorf Frau Mühlenfeld, Eisenberg B. Mosengel, Haniburg Franz Moser, Leibnitz Frau Therese Kleisz, Hamburg Daniel N. v. Privicie

m. G., Eigentümer n. Herausgeber d. „Wiener Salonblatt', Wien Frl. Gisela Schreiter, Wien Reinhard Zacher, Kfm., Steinach a. Bodensee Frau Hedwig Below m. Fam., Berlin Baron Georg Ompteda, kgl. sächs. Kammer herr m. Begltg., Jnnichen Mdm. Gerstenberg, Berlin W. S. Stephenson m. Fam., New-Iork Kommercienrat Th. Hanmann m. Begltg., Charlottenburg Gustav Levinstein m. G. n. T , Berlin Mdm. u. Mlle. Lemoine, Paris H. Hoffmann m. G., Fabr., Be.lin. Col. D. H. Grant n. Mrs. Grant, London F. Kosterlitz, Hamburg

M. Fechhenner, Nürnberg A. Wolf m. G., Wien I. PoNevski-Koziel, Petersburg Frau V. Heiß, Stockholm Frl. Grumme, Stockholm Erzherzog Johann August Bube. Fbrkt. m. G., Hanau Karl Paeschke. Direktor, Bnnzlau ' Gustav Böttche m. G.. Berlin Mr. n. Miß W. H. Zube, London Mdns. u. Mdme. Jules Behen, Brüssel Mr. N. G. L. Clild, England ? Mr. S. M. Leonard, England Mons. u. Mdme. Alphonse Hayez. Brüssel Mons. u. Mdme. Viktor Ernott, Brüssel Miß Jda de Vahl m. .Zofe, London Miß Nora de Vahl, London Frl. Daniel

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 18.08.1900
Umfang: 8
„VoH»er LiaMrichten'. Ar. t ^ ? Schi ckscrLstücke. Crimina l - R o m a n von Fitzgeralv - Molloy. (16. Fortsetzung.) - Sie haben bei Ihren Betrügereien gegen mich und Andere wohlweislich dafür gesorgt, jeden Verdacht zu vermeiden, so- daß ich aus Maugel an gesetzlichen Beweisen gezwungen bin, das Richteramt selbst in die Hand zu nehmen. Aus ein Ent< kommen dürfen Sie also nicht rechnen.' „Wirklich?' warf Braun mit höhnischem Lächeln hin. „Geben Sie mir meine Diamanten zurück!' drängte Philipp

ungeduldig. „Wo sind sie?' „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.' „Reizen Sie mich nicht, oder — —' brach Philipp los, angesichts dieses unverschämten Leugnens alle Ruhe ver lierend. Sie sollten vorsichtiger in Ihren Drohungen sein,' be merkte Braun, einen Schritt zurückweichend. Wie alle Schurken war er im Grunde ein Feigling und das entschiedene Auftreten seines Gegners flößte ihm heimlich Furcht ein. „Geben Sie mir mein Eigentum zurück oder Sie Haben die Folgen zu verantworten,' rief Philipp, dessen Zorn

sich mehr und mehr steigerte. Braun that als höre er es nicht. „Oeffnen Sie die Thüre und lassen Sie mich heraus !' forderte er trotzig. „Fällt mir nicht ein!' gab der junge Mann schroff zurück. „Solch eine Gelegenheit finde ich vielleicht nie wieder und ich bin fest entschlossen — —' Er brach plötzlich ab, denn sein scharfes Auge bemerkte wie der Andere verstohlen, mit kaum sichtbarer . Bewegung die rechte Hand in die Rocktasche schob. Blitzschnell sprang Philipp auf ihn zu, erfaßte seinen Arm

fordere ich Sie auf: geben Sie mir meine Steine her!' rief Philipp, dessen Blut kochte, in drohen dem Ton. „Sie sind von Sinnen !' zischte Braun mit unterdrückter Stimme. - „Ich war es, als-ich Ihnen mein Eigentum anvertraute. Hören Sie mir wohl zu: Ich wünsche nicht Gewalt anzu wenden, aber ich will und muß meine Diamanten haben oder — es geht an Ihr Leben. Wo sind sie?' „Ich weiß es nicht.' Dieses hartnäckige Leugnen versetzte Philipp in immer größeren Zorn. „Wissen Sie wohl,' rief er heftig

, „daß Sie Mnz in meiner Gewalt sind?' „Wenn auch,' entgegnete Braun geringschätzig, „was wnnen Sie anhaben?' „Sie zum Reden zwingen oder Sie erwürgen.' „Oho, mein Bester, wir sind hier nicht in den afrikanischen Goldfedern,' meinte Braun mit einen, Versuch zu lachen, wo- 'ki sich sein Gesicht zu einer häßlichen Grimasse verzerrte. „Wären wir dort, so hätte man Sie bereits vor vierund- Manzig Stunden gelyncht. Wo ist mein Eigentum?' ^ ..Sparen Sie Ihre Worte! Sie werden mich nicht zum sprechen zwingen

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 21.07.1900
Umfang: 8
Sr. t ,Bozne? Naeyrtchten' C riminal-Noman von Fitzgerald »Molloy. (1. Fortsetzung.) Braun störte ihn nicht in seinem überlegenden Gedanken; gleichmütig, als habe er durchaus kein besonderes Interesse an dem Entschluß seines Besuchers, saß er da, die schmale, nervös zuckende Hand über die Augen gelegt, sodaß Philipp nicht bemerken konnte, wie scharf der Andere ihn beobachtete, mit welch' lauernden Blicken er ihn betrachtete, ähnlich dem Geier, der bereit ist, sich aus seine ahnungslose Beute

?' fragte Braun «gespannt. „Anfangs nicht. Ich hatte mir mit meinen kleinen Er sparnissen ein Stück Land gekauft; aber so eifrig ich auch yrub und suchte, meine Bemühungen blieben monatelang er folglos. Endlich, vor etwa einem Vierteljahr fand ich eines Tages einen Diamanten.. Zuerst glaubte ich, es sei nur ein Kieselstein und meine Phantasie habe mich getäuscht, bald jedoch überzeugte ich mich, daß ich mich nicht geirrt. Mit frischem Mut begann ich weiter zu suchen und schon in der folgen den Woche

hatte ich noch zwei bedeutend größere Steine ge funden.' „Welch' ein Glückskind Sie waren!' aemerkte Braun. „Ja, das ist das rechte Wort,' stimmte Philipp bei. „Das Glück, das mir so lange den Rücken gekehrt, lächelte mir jetzt zu; es warf mir noch vier prächtige Steine, in den Schoß, von denen der eine so hohen Wert besitzt/ daß er allein genügt, mich zum reichen Mann zu machen.' „Wirklich?' rief Braun, einen neidischen Blick auf den Mücklichen werfend. „Nun stand ich am Ziele meiner Wünsche,' fuhr Philipp

frohbewegt fort, „und von Sehnsucht getrieben, kehrte ich in die Heimat zurück, nachdem ich mein Stück Land^an einen Freund verkauft hatte!' „Und haben Sie die Steine bereits verwertet?' fragte' Braun in atemloser Spannung. „Nein,' entgegnete Philipp. Die Handelsleute in Afrika wollten mir nicht den Preis bezahlen, den ich verlangte) und da ich hier in Europa sicher mehr dafür erhalte, so habe ich sie mitgebracht.' . „Wie? Sie haben, Sie noch bei. sich?' forschte Braun ; seine Stimme klang fast heiser

, denn nach einer ungefähren Schätzung sind die Steine zusammen nahe an eine Million Mark wert.' „Eine Millon Mark!' rief Braun mit weitgeöffneten Augen. „Und das in wenigen Monaten erworben ! Wie viele Tausende Ihrer Nebenmenschen quälen und plagen sich ihr ganzes Leben hindurch, ohne auch nur den zehnten Teil zu verdienen. Wahrhaftig, Sie sind ein Glückspilz!' Philipp's ganzes Gesicht leuchtete freudig auf. „Jawohl, man hat mir immer gesagt, ich sei unter einem glücklichen Stern geboren uud zweifle ich selbst nicht mehr

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 05.01.1927
Umfang: 8
Ucbiingswieie steht €£aä@scli@ft, j^eg@f$raiä!f@! in B E?,LSS. E “ Schikkfalstücke. Roman von Molvy-Walter. (19. Fortlebnng.) Außendem vevhinäert sie die freie Entwick lung gewisser Talente, die das Forlkoinmen in der Welt fe>hr erleichtem. Und was die Ehr lichkeit arvbelangt- wer ist denn heutzutage noch ehrlich?' „Ich wünschte. Sie hätten mich niemals in Versuchung geführt', murmelte Schmidt, vor sich htnstarrend. „In Versuchung geführt!' wiederholte Braun spöttisch. „Was für ein falscher Aus druck

! Ich gab Euch nur einige gute Rat schläge, die Ihr geschickt benutztet, um Euch zu bereichern.' „Wobei Sie mehr gewannen als ich', grollte Schmidt. „Sie haben nach wie vor eine Stellung in der Welt, während ich —' «Ein nützliches Glied der menschlichen Ge sellschaft bin', ergänzte Braun scherzend. „Oder besser gesagt, ein fügsames Werk zeug und ein Spielball in Ihren 5)änden', zürnte Sckzmidt. „Wahrhaftig ich habe es schon oft bereut, datz ich Ihnen damals half, das arme Weib zu berauben.' „Berauben

. Das nächste Mal werdet Ihr vorsichtiger sein.' Schmidt gab keine Antwort. „Zudem' fuhr Braun ruhig fort, „seid Ihr selbst schuld, datz Ihr später mit dem Gesetz in Konflikt gerietet. Ohne mein Wis sen lietzt Ihr Euch in Dinge ein, die Euch hinter Schloß und Riegel brachten. Das wäre nie geschehen, wärt Ihr mir gefolgt!' „Ach, lassen Sie doch die Bergangenhcit ruhenl' wehrte Sck)mi-dt ab, den es augen scheinlich unangenehm berührte an seine er littene Gefängnisstrafe erinnert zu werden. „Gut', versetzte

Braun, „so wollen wir lie ber von der Zukunft reden, — von Eurer Zu kunft', fügte er mit Betonung hcnzu, den Augenblick für geeignet haltend, mit seinen Plänen herauszurücken.E „Das heißt mit anderen Worten: Sie wol len etwas von mir', entgegnete Schmidt seinem Besucher einen mißtrauischen Blick zuwerfend. „Ich will Euch nur Gelegenheit geben, ein neues Leben zu beginnen.' „Diese Gelegenheit bot sich Ihnen schon vor vier Wochen', bemerkte Schmidt mit zurückhaltender Kälte

, „als ich Sie hat. mir das Reisegeld nach Amerika zu geben: Sie schlugen es mir aber rundweg ab.' „Damals konnte ich Euch die Summe nickt besckaffen, aber heute bietet sich Euch die Möglichkeit, sie zu verdienen und noch ein paar tausend Mark obendrein.' Diese Eröffnung schien magische Wirkung auf Schmidt auszuüben, denn er richtete sich plötzlich auf und fragte mil sichtlichem In teresse: „'Auf welche Weise? Was gibt's zu tun?' Braun zögerte einen Augenblick mit der Antwort. „Hm' begann er endlich, die Stimme dämpfend

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1902
Umfang: 8
sich in den Tiergarten, um auf einem einsamen Spaziergange seinen Gedanken nachzuhängen und sich auf die fol genschwere Begegnung mit Braun vorzubereiten. Würde derselbe sich genügend einschüchtern lassen, um seinen Raub herauszugeben? Das waren Fragen, die sich Philipp immer von neuem stellte und die ihn schließlich in eine so nervöse Unruhe versetzten, daß er bereits eine Stunde, vor der verabredeten Zeit den Weg nach Anna Stromberg's Wohnung einschlug. Es fing schon an zu dunkeln; in den Straßen flammten

er an der Thüre der Verwalterwohnung. Anna Stromberg öffnete hm und ihn erkennend begrüßte sie ihn mit freundlichem Lächeln. „Ich komme etwas früh,' entschuldigte sich Philipp. „O, das macht nichts!' erwiderte sie, ihn einlassend. „Hat Braun auf Ihr Billet geantwortet?' fragte er mit sichtlicher Spannung. Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe den ganzen Tag auf eine Nachricht von ihm gewartet, aber entweder hält er es für unnötig zu schreiben oder er ist vielleicht gar nicht in der Stadt

.' An diese Möglichkeit hatte Philipp nicht gedacht; sie be rührte ihn außerordentlich unangenehm, weil er sich eingeredet, Braun werde sicher erscheinen. Er machte jedoch keine Bemerkung, sondern folgte Anna in ihr Wohnzimmer, das angenehm durch-, wärmt war und trotz der einfachen Ausstattung so gemütlich aus sah. Auf dem Tisch, über den ein weißes Tuch gebreitet war, standen Teller und Tassen und eine Schüssel mit einfachem Backwerk. „Erwarten Sie jemand?' fragte Philipp verwundert. „Nur Sie,' erwiderte

ihre Abwesenheit, um den Schauplatz des zu erwartenden Dramas einer genauen Prüfung zu unterwerfen. Die Lage des Zimmers nach dem nur von Brandmauern umgebenen Hof war eine günstige und die schweren eisernen Läden vor den Fenstern würden sicherlich jeden Hilferuf unhörbar machen, falls es zu einem thätlichen Streite kommen sollte. Natürlich wollte er es erst auf gütlichem Wege mit Braun versuchen, ehe er zu Drohungen schritt; aber wenn beides erfolglos blieb, dann — ja dann wußte er nicht, was geschehen

würde. Er wollte jetzt nicht daran denken, sondern seine Handlungsweise ganz der Nngebung des Augenblicks überlassen, nur dies eine stand fest, seinen Schatz muhte er um jeden Preis wieder erlangen. Aber würde Braun kommen? Er hatte nichts von sich hören lassen, kein Lebens zeichen von sich gegeben; dennoch war vielleicht alles Warten umsonst. Dieser Gedanke regte ihn auf; unruhig ging er im Zimmer hin und her, und als Anna Stromberg wieder eintrat, konnte er nicht umhin, ihr seine Befürchtung auszusprechen

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 08.08.1932
Umfang: 6
?' „O Gustav,' jammerte Mutter Schwarz, daran bin ich schuld, deine Eltern werden ent setzlich schimpfen über mich.' Ähre Augen hafteten starr ans seinem Kopf. „Fuchsrot, braun blond, alles durch'nander. ach, und gestern freute ich mich noch über das wunderschöne, schwarze Haar. — Lieber Gustav.' fuhr die erregte Frau in großer Hast fort, „wir müssen die Haare vom Balbier in Buchholz ganz, ganz kurz abscheren lassen, und zwar gleich heut, damit sie noch'n Stück gewachsen sind, bis du zum Onkel kommst

, da will ich heut im Haus Ordnung schaffen.' Die Hausfrau war bis jetzt eifrig beschäftigt gewesen, an eine große Kattunschürze zwei neue Bänder zu nähen. „Gustav! Um Gottes Willen — was hast du denn mit deinem Haar gemacht?' Diese Frage hatte Anatol natürlich er, wartet und lachend-sagte er: _ , „Ich bin mir in Gedanken nach dem Ein reiben mit den Händen über di« Haare ge- gefahren, solche Flüssigkeiten sind scharf, nun »v o l o m k k c n* 10- binnen zwei Monaten. 3. Haftung dvrcki Thomas Oberperleiicr

: „Beizende Jngredenz — Haarsäckchen — Röhren — du sprichst wie'» Doktor. Aber ich bin untröstlich, und —' Anatol unterbrach sie. „Ich danke Ihnen unendlich für die . präch tige Einreibung, liebe Frau Schwarz; gerade ganz hellblonde Haare für das männliche Ge schlecht finde ich schön, nur nicht braun oder gar schwarz, und bei »nir zu Hause sind sie alle derselben Meinung. Darum bitte ich Sie, mich nicht zu bedauern, sondern sich vielmehr mit mir zu freuen, daß mein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 17.08.1854
Umfang: 10
Morgens Nebel do. heiter do. N. still, do. do. do. do. do. do. um , Udr Nachmittag« um S Udr «dcnr« .Wolken heiter do. wolkicht N. still heiter do. do. do. do. do. do. O. mlttlin. Gew.R. R st!? ^ do. do. do. do^' W. stürm. Angekommene Fremde in Annsdrnck. Den t.?. August. Beim österreichischen Hof. Hrn. Demetcr, Eugen und Georg Fürsten v. Ghka, Studircnde ans Jassy mit Lehrer Hr. Gustav Bauer, Vr. der Philosophie und Theodor Keminger, Architekt auS Jassy, und Hr. Eugen Lconhard, Lehrer der Mathematik

aus Hof, von München; Hr. Johann Ludwig Krieger, k. prcuß. Kreisgerichtsrath, von Salzburg; Hr. Karl Louis Hirschselv^ Buchhändler und Buchdriilkcrei-Jiihaber aus Leipzig, mit Gattin, von München; Hr. Hciiir. Gustav Mayer. Bürger und Buchhändler aus Leipzig, m. Fam., von Salzburg; Hr. Fr. Lepri, Gutsbesitzer auS Rom. m. Gattin, n»d Leopold Lenz, Lehrer aus Schwerin, v. Mün chen; Hr. Wolfgang Neinach, Kaufmann aus Mainz, v. Salzburg; Hr. Karl Ncstler, Bürgermeister von Mann heim, mit Gattin, Hr. Heinr

, Fr. Johanna Hillig, Private aus Leipzig, u. Hr. Moritz Jhle, k. sachs. Obcr-Hüttenvorsteher, von München; Hr. Michael Grabert, Kaufmann, von Mannheim. Bei der goldenen Sonne. Hr. Joh. Heinr. Karl Reinhardt, geheimer Ministcrial- Sekretär aus Weimar, und Hr. P. Gustav Lämmerhirt, Kunst- und Modewaarenhändler a. Weimar, v. München; Hr. Emanuel Naindl, Hof- und GerichtSadvokat, m. Fam., und Hr. Friederich Teltscher, vr. juris, und Notar, mit Sohn, von Wien; Hr. W. Weißer, k. bair. Ncserendar, und Hr. Louis

a. Brauuschweig, Hr. Joh. Feseuinair, Assistenz am k. Ludwigs-Gymnasiunl, Hr. Aug. Gust. Niccinö, KammermusiknS aus Dresden, Hr. Lorenz Hofmavr, Musiklehrer, und Hr. Otto Hübncr, Advokat aus Chcmnitz, von München; Hr. Andrä Schackcn- berg, Lehrer aus Bremcu, von Salzburg; Hr. Albert Bolle, Oekouom aus Berlin, von Wien; Hr. Heinrich Lientz, Kreisrichter aus Greifswald, v. Merau; Hr. Heim, Theolog, von Tuttlingen. Beim goldenenZHirschen. Hr. Otto August Wilhe», Schönstedt, k. preuß. Stadt- und KreiSrichter

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Dolomiten
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Seite 7 von 8
Datum: 11.10.1926
Umfang: 8
, über seine Unterredung mit Braun, sein Wiedersehen mit der Jugendgeliebten und den schändlichen Betrug des schurkischen Advo katen. der ihm triumphierend entgegengehal ten, das; er, Philipp, weder Zeugen aufbrin gen noch eine Quittung Brauns über den Empfang der Diamanten vorweisen könne. „Ei, ei, alter Junge, wie konntest du — nimm's mir nicht übel! solch ein Esel sein?' unterbrach ihn Werner kopfschüttelnd. „Ich vertraute ihm!' „Pah, wer traut seht noch seinem Näch sten! Du hast dir da eine fatale Geschichte

du dich zur Ruhe zwin gen. Siehst du denn nicht selbst ein, wie schwer es ist, diesem Braun beizukommen?' „Ich schieße den Kerl nieder', stieß Phi lipp wütend hervor. „Mit welchem Nutzen?' fiel Werner gelas sen ein. „Stirbt er, so wirst du nie erfahren, wo er die Diamanten versteckt hat, brächtest dich aber möglicherweise durch deine Tat an den Galgen. Nein, Freund, mit Gewalt läßt sich hier nichts ausrichten.' Molloy-Walter. „Soll ich mich etwa ruhig fügen?' brauste Philipp aus. „Zusehen, wie der nichtswür

achselzuckend. „Doch da fällt mir etwas ein! Wir sollten uns an Fritz Liebmann wenden: er gilt als der klügste und geschickteste Advokat Deutschlands; vielleicht gelänge es ihm, Braun zu fassen und feinen Raub abzujagen.' „Gut, so laß uns ohne Säumen hingehen', drängte Philipp, dem dieser schwache HKs- nungsstrahl neuen Mut zu geben schien. „Heute können wir ihn nicht treffen.' ent- gegneke Werner, „denn er ist am Ger ch' be schäftigt, aber morgen wollen wir ihn auf- suchen.' „Und unterdessen schickt Braun

von den beruhigenden Erklärungen feines Freun des. „Diese Leute kaufen unter der Hand, ohne zu fragen, woher die Sachen stammen. Wer weiß, ob Braun nicht schon mit einem solchen in Unterhandlnng steht.' „Nun, dann ivill ich den Versuch machen, Liebmann noch heute in seiner Privatwoh- nung zu sprechen', sagte Werner nach kur zem lieberlegen. „Wo kann ich dich finden, falls ich dir Mitteilungen zu machen habe?' Philipp gab ihm seine Hoteladresse. „Und nun noch eins, Freund!' ermahnte der junge Advokat. „Versprich

wiederzuerlangen. Braun war zu schlau, zu gerieben; er würde alle Mittel an wenden, seinen Raub zu sichern. Und das konnte ihm nicht einmal allzu schwer fallen; Philipp hatte ja weder Beweise noch Zeu gen gegen ihn, war also nicht imstande, den Beistand des Gesetzes anzurufen. So grübelnd faß der unglückliche junge Mann, bis die Dämmerung hereinbrach und ein quälender Hunger — er hatte feit dem Morgen nichts gegesfen — ihn zwang, in sein Hotel zurückzukehren. Nachdem er ein ein faches Mahl eingenommen, begab

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1885
Umfang: 8
Pinzganer - stute (Zeit 5 Min. 53 See); den zweiten Preis mit 55 fl. Herrn Georg Hoch filzers, Hinterbräuers in Kitzbühel, 6jähr. Braun- Tiger, Kärntner-Stute (Zeit 15 Min. 54 Sec.); den dritten Preis mit 30 fl. Herrn Johann Hochfilzers, Ellmauererwirtes, 13jähr. Kärntner Fuchs-Stute (Zeit 6 Min. 4>/t See); den vierten Preis mit 20 fl. Herrn Johann Notheggers, H^bachers in Kirchdorf, 6jähr. braune Pinzganer-Stute (Zeit 6 Min. 7 2^ Sec.); den fünften Preis mit 15 fl. Herrn Balth. Schlechters

, Stangelwirtes in Going, 3jahr. Kärntner-Fuchs-Stute (Zeit 6 Min. 36'/? See.). Die Distanz betrug 2500 Meter, d. i. 3mal um die Bahn. II. beim Erst fahren erhielt den ersten Preis mit 80 fl. Herrn Ludwig Widers 8jähr. Schimmel- Hengst, Russe aus München (Zeit 6 Min. 56 Scc.); den zweiten Preis mit 45 fl. Herrn Herman Winters 5jähr. Rapp Hengst, Russe aus Salzburg (Zeit 6 Min. 59 Scc.); den dritten Preis mit 30 fl. Herrn Math. Gmahls 3jähr. Braun-Wallach, Ungar aus Salzburg; und den vierten Preis

::,it 20 fl. Herrn Ludwig Wollersbergers 7jähr. Braun-Wallach. Ungar aus Innsbruck. Die Distanz betrug 3400 Meter d. 4mal um die Bahn. War auch die Betheiligung von Seite der Renner an diesem Tage zufriedenstellend, blieb dieselbe doch infolge der von guter, geeigneter Witterung begünstigten, nnvermutheter Weife gleich zeitig in Baiern, im Salzburgischen und rn Ober Österreich stattgehabten Rennen hinter der mit Recht erwarteten größeren Concurrenz zurück. Bei dem heute bei der günstigsten Witterung

aus Rosenheim. II. beim freien Handicap (Distanzvorgabe der schnelleren Pferde) erhielt den ersten Preis mit 70 fl. Herrn Georg Hochfilzers, Hinterbräneis, Braun-Tiger, Kärntner aus Kitzbühel (Zeit 5 Min. 43'/z Sec); den zweiten Preis mit 30 fl. Herrn Simon Wi sbäcks Schimmel, Russe aus Rosenheim (Zeit 6 Min. 25 Sec.); den dritten Preis mit 20 fl. Herrn Math. Gmahls Braun-Wallach, Ungar aus Salzburg und den vierten Preis mit 10 fl. Herrn Josef Obermairs Rapp, Russe aus Giuund. 0. Kufstein» 26. Jän. Gestern

concertierte hier die kleine Sängerin Gretchen Kühle, im Vereine mit ihrem Vater, Herrn Gustav Kühle, und dem Chor meister der hiesigen Liedertafel, Herrn Franke, im Glaspavillon beim „Egger.' Da den fremden Künst lern ein sehr guter Ruf vorauSgieng, war das Con cert über alles Erwarten gut besucht, und sowohl die kleine Sängerin als auch die beiden Herren ernteten großen und wohlverdienten Beifall. — Allzugroße Lieb, und allmgroße Kälte dauern nicht lang, sagte« die Alten. DaS scheint

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Lienzer Zeitung
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Seite 23 von 28
Datum: 21.08.1909
Umfang: 28
war es noch nicht gekommen, wozu auch hätte es einer solchen bedurft, unsere Nicke hatten sich ja einander schon gesagt, wie gut wir uns waren, wie nahe wir uns standen.' „Romantischer Schwärmer!' fiel August lächelnd dem Freunde ins Wort; „wer wird in unserm nüchternen Zeitalter sich noch mit euer so platonischen Liebe begnügen! Doch fahre fort, ich bin g spannt, das Ende der Geschichte zu erfahren.' „Dein Spott verletzt nicht, weil er nicht trifft,' fuhr Gustav ruhig fort. „Eines Abends saß ich im Garten

mit mir zu sprechen verlangte, erhob ich mich, öffnete die Tür und sah mich dem Hausknechte jener Schenke gegenüber, der mir, ohne lange Worte zu machen, einen Brief überreichte und dann, als drücke ihn das böse Gewissen, sich rasch aus dem Staube machte.' Gustav hielt inne, mit einem Blick voll Wehmut sah er dem Freunde ins Auge und zog dann einen Brief aus der Brusttasche. „Hier, lies selbst,' fuhr er leise fort, „wie heiß und innig meine Liebe ist, magst du daraus entnehmen, daß ich diese Zeilen stets

auf dem Herzen trage.' Der Doktor entfaltete den Brief und las: „Mein Gustav! So laß mich Dich nennen, Du mein teurer Geliebter, dessen Bild ewig und unauslöschlich in meinem Herzen ruht! — Hast Du doch selbst mir das Recht gegeben, Dich also nennen zu dürfen, und mein Herz macht Gebrauch von diesem Rechte, — ach, daß es auch meine Lippen dürsten! — Wohl hattest Tu recht, als Du sagtest, unsere Seelen seien füreinander ge schaffen, und eine würde nur im Glücke der anderen das eigene Glück finden! O, wie gern

wäre ich Dir ans Herz gesunken, an jenes treue, gute Herz, welches ich ganz durchschaut und liebge wonnen habe! — Doch das Schicksal ist hart, unerbittlich tritt es zwischen uns und ruft: Laßt ab, ihr Toren, die ihr ein Glück erträumt, welches euch die Wirklichkeit nie geben wird! — Sieh, Gustav, wäre ich reich wie Du, hätte ich geachtete Eltern und den Ruf einer ehrbaren, züchtigen Jungfrau, jubelnd würde ich hineilen zu Dir und Dir zujauchzen: Da bin ich, nimm

würde; — es ist besser so, und einst wirst Du es mir vielleicht Dank wissen. Lebe wohl, möge Dich der Himmel so glücklich machen, wie Du es verdienst, und Dir einst eine Lebensgefährtin zuführen, die besser als ich, Dein gutes, edles Herz zu schätzen weiß. — Noch einmal, lebe wohl, Du mein ewig, unsäglich geliebter Gustav! — Deine Johanna Eggert.' — Erstaunt und bewegt zugleich gab der Doktor den Brief seinem Freunde zurück. „Alle Achtung vor dem Mädchen!' sagte er; „sie scheint eine Perle zu sein, fände

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 18.06.1926
Umfang: 8
hatte in der Stille an den Sohn gedacht, hatte die Möglichkeit seines Kommens im Auge behal ten. „Wie mich das freut,' sagte er, die Hand der Mutter fassend. „Jetzt eile ich, um meine Sachen zu holen, und — soll ich Lichter mitbringen für den Tannenbaum?' „Ja, tu's nur,' entgegnete die Mutter, „und ich will einen Karpfen besorgen. Ach! wer hätte vor einer schert fei!' Als Rudolf gegangen war, faß Braun am Tisch, und unbewußt schlossen sich seine Hände zusammen. Nach so dunklen Tagen nun so helles Licht

. .Und gerade zu Weih- Stunde für möglich gehalten, daß uns solche Freude be- nacht. „Es ist ein wahres Wort,' sagte die Frau leise, „Gott der Herr, gibt Gutes ohne Berdienst.' Braun nickte und sagte halblaut, als spreche er zu sich selbst: „Fa, als sie heute im Hofe fangen „Ehre fei Gott rn der Höhe' — da hätte ich mir mögen die Ohren zu- Halten, und jetzt möchte ich den Gesang noch einmal hören.' - Frau Braun eilte fort, ihre Besorgungen zu machen; sie kam sehr bald zurück, und Rudolf fand

: „Es ist ja nur ein Spaß.' „Wir haben nichts für dich,' sagte Braun ernst, „nichts, was man so unter den Weihnachtsbaum legen könnte, aber wir wollen dir geben, was wir bis jetzt versäumt haben: warme Liebe. W:r wollen Gott danken, der dir's ins Herz gegeben hat, daßdu heimkehrtest. „Friede, Friede auf Erden,' wollen wir sagen.' «Ja — Friede auf Erden' — wiederholte Rudolf, und seine Hände streckten sich aus, um Vaters und Mutters Hand zu fassen. Oft hatte er sich während der Seefahrt die Heimkehr ausgemalt, chatte

gehofft, daß die Eltern ihren Groll würden fahren lassen, aber weit über sein Bitten und Verstehen hatte sich der Empfang gestaltet. Was er bis jetzt hatte entbehren müssen, würde ihm von nun an nicht mehr fehlen: die Liebe der Eltern und ein Segens wunsch aus ihrem Mnnde, wenn er wieder nach drüben gehen würde. Als der Karpfen gegessen war, während die Lichter des Tannenbaumes blinkten und glänzten, kam das Er zählen an die Reihe. „Es ist besser,' sagte Braun, „er hört zuerst von un serem Kummer

und unseren Sorgen, und wir freuen uns hinterher an dem Guten, das er zu berichten hat, denn, daß es ihm gut gegangen ist, das liest sich aus fei nen Augen heraus.' Braun erzählte, mit oft zuckenden Lippen und mit gefurchter Stirn, von dem Gram, der durch Ernst über sie hereingebrochen war, .er sprach von den Quälereien, die ihnen durch die Tochter verursacht wurden. Er sprach auch davon, daß es sich nach und nach wie eine Last auf ihre Herzen gelegt hatte, daß das Scheiden von ihm sich in Biterkeit

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