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Zeitungen & Zeitschriften
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 20
Datum: 06.12.1912
Umfang: 20
zu Haus gekommen? Denn an der Geschichte, _ die er uns aufbinden wollte, war natürlich » kein wahres Wort!' Ganz verwirrt starrte » Gustav seinen Freund schweigend an. „Was ist denn mit dir los?' scherzte dieser. „Antworte doch. Kam, was hast du mit dei nem Bruder Abel gemacht?' „Ich bin so lange mit ihm herumgelaufen, bis er nüchtern war,' entgegnete Gustav stockend. „Natürlich war seine Erzählung nur Flunkerei.' „Wußte ich ja! Wohin gehst du jetzt?' „Nach Hause.' „Und heut' abend?' „Breont

hat mir sagen lassen, daß er im „Löwen' sein wird — vielleicht kommst du auch hin — ' „Werde sehen. Aha, da vor uns taucht Karlchen auf. Ihr zweie habt denselben Weg, ich mutz hier abbiegen — auf Wiedersehen!' Trällernd ging er seines Weges, nachdem er nhrem gemeinschaftlichen Freund, der auf Gustav wartend, stehen geblieben war, einen Gruß zugewinkt hatte. „Nun, angehender Ehemann?' wurde Hainbach von Karl begrüßt. „Du machst ja ein ganz katzenjämmerliches Gesicht! Hat dir Äreont gestern

noch viel zu schaffen gemacht?' Gustav langweilte es, lügen zu müssen, und die Wahrheit konnte und wollte er nicht erzählen. „Nein,' antwortete er deshalb kurz, „er lief mir davon, als wir ins Stadt wäldchen kamen, und ich verspürte keine Lust, auf ihn Jagd zu machen und mir dabei an den Baumstämmen den Schädel einzuren nen „Wäre mein Gnsto auch nicht gewesen. Wo ist er denn heute?' „In Moosbrunn.' Gustav war froh, als sie bei seiner Woh nung angekommen waren und er nicht länger mit Fragen nach Breont geplagt

» sie sich entschuldigte, weil sie auch am Abend H nicht kommen könnte. Gerade heute! Aber » wenigstens war ihr Ausbleiben ein Beweis, A daß sich nichts Besonderes ereignet hatte, s sie wäre sonst sicher erschienen, um sich mit A Gustav zu besprechen. Er konnte den Abend s kaum erwarten, um von Breont zu hören, S ob dieser mit Klausner zusammengetroffen ? sei oder nicht. So bald es dämmerte, machte « er sich auf deu Weg nach dem Löwenwirts- s Haus. S „Da ist Herr Hainbach, der wird Ihnen ! Auskunft geben können!' rief

der Wirt, als A Gustav die Tür des Gastzimmers öffnete. ! „Was für Auskunft?' rief Gustav erregt. A Neben dem Wirt stand Breonts Hausherr. H „Was wünschen Sie zu wissen, Herr Mitta?' A „Wo ich Herrn Breont finde. Es ist heute v nachmittags ein paarmal aus dem Werke; » um ihn geschickt worden, das wollte ich ihm z melden, da ich wahrscheinlich schoü schlafe, A wenn er nachhause kommt.' z „Im Werk müssen sie doch gewußt haben, l daß Breont heute in Moosbrunn ist. Es wundert

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Zeitungen & Zeitschriften
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 6 von 18
Datum: 22.11.1912
Umfang: 18
. Die Gründe seiner Hand lungsweise hatte er Gustav offen dargelegt. „Hilf dich nur allein durch!' sagte er zu ihm. „Wenn du siehst, wie schwer sich das Geld verdient, wirst du seinen Wert am besten begreifen lernen. Es wäre nicht nötig, daß ihr so dasteht! Hab' deinem Vater oft Vor stellungen gemacht, predigte aber tauben Ohren. Das Rechnen und Sparen — da mit gaben weder er noch deine Mutter sich ab. Und darum halte ich's für nötig, daß du beides durch ein bißchen harte Lebensschule lernst

. Wenn du dann einmal zu Vermögen kommst, wirst du's wohl zusammenhalten!' Recht hatte ja der Onkel, das sah Gustav ein, aber trotzdem schmerzte es ihn, seine Eltern so tadeln zu hören. Am liebsten hätte er jede von Schröter kommende Unterstützung abgelehnt, doch seine Lage verbot ihm dies leider. Sein Verdienst war trotz angestreng ten Fleißes zu gering, um davon alle Be dürfnisse der Seinen bestreiten zu können. ,Das jedoch mußte mit der Zeit anders wer den. Mit unermüdlichem Eifer strebte er vorwärts: für die Seinen allein

zu sorgen und Lina als Gattin heimzuführen, waren die Ziele, zu deren Erreichung er seine ganze Kraft einsetzte. Lina! Wie teuer sie ihm war! Seite an Seite waren sie aufgewachsen, der um fünf Jahre ältere Knabe war der beständige Begleiter und Beschützer Linas und Mathildens gewesen. Mit Mathilden ver band ihn und Lina noch heute die alte ge schwisterliche Anhänglichkeit — bei ihnen war aus der Kinderfreundschast die Liebe zwischen Mann und Weib emporgeflammt. Gustav' hatte Lina so lange mit drängendem

störte in arger Weise ihren Frieden. Gustav ließ sich aller dings auch nicht eine Sekunde lang durch Schröters letzten Willen in seinem Entschluß, Lina als Gattin heimzuführen, beirren, aber noch sorgfältiger als früher mußten jetzt die Liebenden ihre Neigung vor aller Augen ver bergen. Schröters Hinterlassenschaft war be deutend, hätte Gustav und die Seinen reich gemacht — so lange dies möglich war, wollte Gustav seiner Mutter den Kummer ersparen, den sie über seine Erklärung, daß er nie Mathildens

Gatte werden könne, sicherlich empfinden würde. Daß er nur auf seine Mutter, nicht aber auf Mathilde Rücksicht zu nehmen brauchte, wußte Gustav ganz ge nau. Er war sich darüber klar, daß die letztere seinen Entschluß mit lebhafter Freude begrüßen würde. Sie zeigte ihm ganz offen, wie trostlos sie über das Testament des Oheims war. Gustav war ihr teurer wie ein Bruder, aber alles in ihr lehnte sich da gegen auf, seine Gattin zu werden. Dabei bedrückte es sie schwer, daß den ihr so lieben Verwandten

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 40
Datum: 12.12.1896
Umfang: 40
„An der nächsten größeren Station aussteigeu und abwarten, bis Sie nach Fr. fahren können/ war die Antwort. „Und wann wäre dies?' „In dreiviertel Stunden ungefähr sind wir in B- Dort könnten der Herr bis zum nächsten Zug warten, der aber erst um sieben Uhr süufunddreißig Minuten abends von dort abgeht.' — Gustav dachte nach. Dann wäre er etwa um elf Uhr in Fr. Eine eigentümliche Zeit, um die Bekanntschaft seiner Zukünftigen zu machen! Und am Ende wäre die Gesellschaft schon vorüber

, statt sich drei Stunden in B. zu langweilen, lieber vollends bis U. zu reisen, welches wenigstens eine interessante Stadt ist und auch gute Gasthöse hat.' „Das ist richtig,' entgegnete Gustav, „allein die Stadt kenne ich zur Genüge und meine Anwesenheit in Fr. ist fast Notwendigkeit.' „Das ist sehr bedauerlich,' meinte der alte Herr. „Weshalb?' sragte Plessen. „Nun, weil wir dann Ihre heitere Gesellschaft in B. schon ver lieren müßten.' „Aber, lieber Onkel,' ergriff die jungejDame das Wort, ehe

Gustav etwas erwidern konnte, „der Herr sieht augenblicklich eher nieder geschlagen als heiter aus und ich kann recht mitempfinden,' wandte sie sich an Gustav, „wie fatal dieser ganze Vorfall für Sie sein muß. Am Ende werden Sie gar von Ihrer Frau Gemahlin erwartet?' „Dieses weniger,' erwiderte Plessen, „noch bin ich nicht der glückliche Besitzer eines solchen Kleinodes, hoffe aber demnächst in den Stand gefetzt zu sein, es zu finden und deshalb eben hätte ich heute abend in Fr. sein sollen

.' „Ah! vielleicht erwartet Sie dort eine teure Braut?' rief der alte Herr aus und die junge Dame betrachtete Gustav recht neu gierig, ohne daß es derselbe bemerkt hätte. „Nein, anch noch keine Braut — bis jetzt wenigstens noch nicht,' sagte Plessen. „Aha, verstehe!' rief der alte Herr. „Aber müssen Sie denn gerade heute dort sein? Morgen ist ja auch noch ein Tag!' „Morgen ist es zu spät. Morgen früh reist die Betreffende ab. Sie hätte schon früher fort sollen, aber ich konnte leider nicht eher abkommen

und um sie zum Dableiben zu veranlassen, hat man ihr auf heute noch eine Tanzgesellschaft eingeladen.' „Was? Mitten im Sommer? Und da sollten Sie Wohl der Polonaise- und Cotilloutänzer u. s. w. sein?' fragte der alte Herr. „Ja, n. f. w.!' erwiderte Gustav. Die junge Dame hatte sich während dieses Gespräches erhoben und bemühte sich, das Fenster zu össnen. Gustav kam ihr zu Hilfe. „Zieht es Ihnen denn nicht bei offenem Fenster, Fräulein?' fragte er. „O nein!' erwiderte sie und errötete. „Meine Nichte ist viel Luft

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 24.07.1901
Umfang: 12
war, dass Gustav Adols bei Lützen fiel, sonst wäre wahrscheinlich ein die nördlichen Meere und den atlantischen Ocean beherrschendes. Alldeutschland schon im 17. Jahr hundert entstanden, das weitergebaut hätte, was die Hansa begonnen.' Wir nehmen an, dass in dem winzigen Leser kreis des Bozner schillernden Beunruhi.qungsorgans Leute von tieferem Wissen sind, als das Organ annimmt. Was mögen die sich dabei gedacht haben, als sie es lasen? Denjenigen aber, die es glaubten

, oder die da meinen, diesen Galimathias als gang bare Münze weiterverbreiten zn können, sollen nachstehende Zeilen gewidmet sein. Gustav Adolf, der „Netter Deutschlands.' Mit obigem Geistesblitz kann es der Geschichts gelehrte der „Boznerin' doch nur darauf abgesehen haben zu behaupten, dass der Schwedenkönig Gustav Adols, der 1630 ungerusen — Protestanten können bis heute keinen „Hilferufenden' namhaft machen —in Deutschland ankam, der Retter Deutschlands war. Da in einem Zeitungsartikel nicht gründliche Geschichte betrieben

werden kann, wollen wir uns heute auf folgende kurze Skizzieruug des sonder baren „Retters Deutschlands' beschränken: Bevor Gustav Adols ^ nach Deutschland gieng, berief er die Stände seines Reiches, aber nur die jenigen, welche er sür seinü Sache gewonnen hatte, nach Stockholm und nahm am 29. Mai 1630 kann'. Es verödete aber ^bis auf die heutigen geringen Ueberreste, vorzugsweise seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, wo alle Räume der festen Ziegeldächer beraubt wurden! In der Ordnung der sogenannten

zurückzuhalten. Lange wollte kein deutscher Fürst von Gustav Adolf etwas wissen. (Gfrörer, G. A., König V.Schw. 3. Auflage S. 605—607.) Der Preußenkönig Friedrich II. be handelte die Vorwände Gustav Adolss als „leeres Geschwätz.' (Oöures 1, 35.) Das Manifest, das Gustav Adolf nach seiner Landung erließ, bezeichnet derselbe König Friedrich von Preußen als ein „Meisterstück königlicher Sophistik' und bricht in die Frage aus: „Ist es recht, sür solche Dinge, wie Gustav Adols sie vollbrachte, das menschliche

Ge schlecht dem Blutvergießen zu weihen, um den Ehrgeiz und die Laune eines einzigen Menschen zu befriedigen?' In Wahrheit sann Gustav Adols angesichts der deutschen Wirren schon lange auf deutsche Ero berungen. Besonders fanden die Anträge des französischen Ministers Richelieu, des Erz feindes der Habsburger, ein williges Ohr, als er im Jahre 1624 zu einem Kriege gegen Ferdinand U. reiche Unterstützungen anbot. Aber der Schweden könig verlangte sür sich nicht nur als erste Beute einen deutschen Hasen

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.04.1926
Umfang: 8
, und wenn mich etwas freut, lache ich 'laut und herzlich. Anders mein Freund Gustav. Der hat einen eisernen Charakter. Er lacht bei den Heften Witzen nicht uiu> läßt sich andererseits euch nie einen Tchmerzenslaut erpressen. >Er lebt nach strengen Grundsätzen und behauptet, daß nicht die Grundsätze für die Menschen, sondern die Menschen für die Grundsätze da seien. So auch im Lport. Gustav lehrt, daß der Sport kein Vergnügen, sondern ein Verfahren zur Stählung des Charakters sei, indem der Mensch selbstgewählre

Schwierigkeiten über winde und mil eiserner Konsequenz einem vor gesetzten Ziel vorslrebe. Mich verachtet er und nannte mich eines Tages einen weichen Lüst ling, weil ich auf Schwierigkeiten keinen beson deren Wert lege. Den Vorwurf, daß ich keinen eisernen Chamkler habe, konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, zuma! ich fühlte, daß er vollkom men berechtigt sei. Ich widersprach also ener gisch. Daraufhin lächelte Gustav u. lud mich für kom menden Sonntag zu einer gemeinsamen Schi partie ein. Diesmal ging

es um die Ehre! Ich nahm also an und schlug den Siebemihr-Schnell- zug vor. Er lächelte milde: „Wir fahren selbstverständ- lich mit dem SportMg ,um halb 5 Uhr snihl' „Warum denn so früh?' platzte ich los, aber ich biß mich auf die Lippen, denn ich begriff so- fort, daß der Charakter bereits begonnen habe. 'lìirjàAlich schwer entstieg ich Hm Sonntag um halb 4 Uhr dem weichen, warmen Bett, ver- fluchte meinen Freund und eilte zum Bahnhof. Gustav stand naturlich schon dort, ausgerüstet wie ein ^iorupulsll.)5er

. Ich wollte auf einen der bereitstehenden Omnibusse stürzen, aber ich hatte nicht mit dem Charakter gerechnet. Der sprach väterlich ausklärend: „Man geht!' Ich fing an, leicht zu zittern, aber ich trottete hinter meinem Freund Gustav her wie ein Ka mel am Leitseil. Der Omnibus kam an uns vor bei, fröhliches «Lachen drang heraus. „Eine lu stige Gesellschaft', wagte ich zu bemerken. Gustav drehte sich um: „Sie fletschen die Zähne und schreien dazu, das nennen diese Mißgeburten dann »lachen' und „vergnügt sein'!' Ich spürte deutlich

, daß in mir etwas platzte, aber ich wußte noch nicht, was es war. Wetter ging der Marsch, langsam bergan, vorne immer der Cha rakter, hinten dag Kamel. Aber man gewöhnt sich an alles. Gustav hetzte bergauf und bergan, ich in stummer Verbissenheit immer mit. Wenn er nur teiire neue Charakterblüte entfaltet! Das zu vermeiden war mein ganzes Bestreben, denn da konnte unter Umständen ein Unglück ent stehen. Aber gegen Mittag konnte ich doch nicht umhin, zu fragen: „Du, Gustav, wird man vom Charakter auch satt?' „Ach

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.04.1868
Umfang: 4
' Ausfertigung der Ausstattung Hand angelegt wurde? ^Ä^g»M^«MenMchtSM,er«lem»«!s»»MNs Präs. : Sie haben Ihren Bekannten gegenüber, die ferne von .Wien lebten, und denen gegenüber', die gar keine Ursache hatten, von der Sache zu sprechen, brieflich die Mittheilung gemacht, Sie werden einen Offizier, den Grafen Gustav ChorinSky heirathen? — Aug.: Wir halten ja vor, auf eine anständige Weise die Ehe zu schließen, und da konnte ich doch dies sagen. Präs.: Sie haben ja den Zeitpunkt Ihrer Hochzeit angegeben

unserer Ver lobung ein Geheimniß»? machen' Ang.: Da hat er vermuthlich die gerichtliche Ehescheidung im SWve gehabt. . .. ,.„>u Präs.: Ferner liegt ein Concept deS Grafen Cho rinSky vor, worin aber Sie als LedWd angeführt Dverden; darin heißt e5: „Mein Gustav ist Bin Ehren- mann, « hat nie Mit jener- Perfyu - gelebt» das Do- cumentiBMde erzwungen und er gebunden en die Person, Oie «r haßt und verachW^.'. AVer hat dies geschrieben? — Ang.: Ich habe,Hesen Brief an Meine Schpestex, geschrieben

. . j > Präs.: DaS Concept hat die Züge des Grasen ChorinSky, -er behauptet auch, da« Concept verfaßt zu-haben. damit Sie -eL abschreiben. Ang.? Nein, hoher Gerichtshof. Er ist etwas zerstreut und wird fich micht erillnem Fönnen. - : i > . 'Präs^: Ein Wrief deS Grasen ChorinSky vom August sagt: Ich muß Dich heirathen. Du mußt eS wir «möglichen.' Dann am 10. August: Ich muß Dich heirathen, sonst sterb' ich, Gott wird uns hel fen. — Ang.? Der gute« Gustav! er hat mich i geliebt. -.-«I !---!! Präs

dann weiter: „Ich habe die Gräfin nicht gekannt, ich habe gar nicht gewußt, daß sie lebt.' Dann wieder: „Sonntag den 24. Nov. ist Gustav verreist, ich wußte nichtwohin.' — Ang.: DaS habe ich gesagt? Präs.: Ja wohl. Ang. zuckt mit der Achsel. (Die Unruhe im Publikum wird unerträglich. Präsident gibt den Auftrag, den Saal unbedingt zu räumen, wenn die Zuhörer nicht Ruhe halten wollen.) ^ Präs.: Sie haben uns mitgetheilt, daß Sie den Grafen Ch. auf 'S Innigste lieben, daS «S Ihr höch stes Ziel gewesen wäre, ihn — Sie nennen

ihn auch heute Ihren Gustav — ganz den Ihrigen nennen zu können. Wie stehen damit jene Aeußerungen im Ein klänge? — Aug.: Hoher Gerichtshof! Ich bebte vor dem Gedanken, daß meine Liebe zu Gustav den Ver dacht erhöhe« konnte, darum sprach ich Worte, die wem Herz nicht mitgefühlt hat. Präs. : Sie hatten schon früher ein Verhältniß zu «wer Person, welche eS als ein „leichtgeschürztes?' bezeichnet? — Ang. (erröthend): Seit ich Gustav kevnen lernte, stand ich nie in solche» Beziehungen. Präs.: Diese Person

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 26.05.1900
Umfang: 8
hat. Ein jüdischer Schuhwarenhändler. In Graz Hai sich kürzlich ein lehrreicher Proeess abgespielt, über den das „Grazer Volksblatt' berichtet: Der Schuhmachermeister Johann Kickmeier wurde von dem jüdischen Schuhwarenhändler Gustav Stier wegen Ehrenbeleidigung geklagt. Die Ver handlung wurde jedoch behufs Vorladung eines Sachverständiges und mehrerer Zeugen vertagt und erst am 16. Mai zu Ende geführt. Gegen stand der Ehrenbeleidigung war: Herr Kickmeier hatte in der Auslage seines Geschäftes ein Paar

sogenannter „Karlsbader Schuhe' ausgestellt, welche von einem Dienstmädchen in dem Geschäfte des Stier um 11 Kronen gekauft worden waren. Das Dienstmädchen hatte die Schuhe kaum acht Tage und nur dreimal bei schlechtem Wetter, und da nur in der Stadt, getragen. Darauf waren dieselben bereits unbrauchbar und zeigten ein geradezu jammervolles Ausfehen. Um nun das Publieum über die Qualität der so sehr ge priesenen „Karlsbader Schuhe' des Gustav Stier aufzuklären, legte er neben die zerrissenen Schuhe

einen Zettel mit der Aufschrift: „Karls bader Schuhe aus dem Geschäft des Gustav Stier nach dreimaligem Tragen, die elf Kronen gekostet haben.' Gleichzeitig legte Herr Kickmeeer noch einen Reclamezettel dazu, wie solche Gustav Stier zu Lausenden auf den Straßen vertheilen ließ. Auf diesem Reclamezettel sagt Gustav Stier u. a.: „Bei der gegenwärtigen Ueber-- flntung marktschreierischer Reclame und bei dem Zustande, dass Handelsgeschäfte ohne Fachkennt- msse, also jedes Urtheils über Fabrication

wollte nun durch gleichzeitige öffentliche Ausstellung der defecten und miserablen Schuhe und des Reclamezettels darthun, dass Gustav Stier mit den vorhercin'erten markt schreierischen Anpreisungen zum mindesten nicht — die Wahrheit gesagt habe, sondern auf un lautere Weife schlechte Ware für gute verkaufe. — Bei der ersten Verhandlung verantwortete sich der Geklagte, Herr Kickmeier, er sei bereit, den Wahrheitsbeweis dafür zu erbringen, dass die Schuhe, welche er in seiner Auslage ausge stellt

gar nichts wert, denn Schuhe, welche man nur einige Tage tragen kann, sind selbst um einen Gulden zu theuer gezahlt.' Der StaatSanwalt erklärte : „Nach dem sich im Laufe der heutigen Verhandlung genügend Momente ergeben haben, nach welchen der Privatkläger Gustav Stier verdächtig erscheint, sich der Uebertretnng, beziehungsweise des Ver brechens des Betruges schuldig gemacht zu haben, so beantrage ich die Abtretung des Actes an die Staatsanwaltschaft.' Der Vertreter des Privat klägers verlangte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.04.1891
Umfang: 4
demzufolge trocknend und sich zusammenziehend, die Stifte lockerte und schließlich diese Schreckens- szene herbeiführte. — Am Sonntag fand in Riva Z» B« Alt! Puv- Pers/ Pers.-H Schnei PostM Schn« Pers.-S W zu verlassen!' spreche« die Rachbarsleute, wenn sie Marie so weinen sehen. .Laß meinen Gustav in Ruh'/ erwiederte dann Marie gereizt, .ich hab ihn so weit gebracht, aber anrühren lasse ich ihn nicht!' Sie lebte still für stch. Selbst zu ihrer Mutter ist sie nicht zurückgekehrt, sondern ernährte stch

er da und sie drückte ihn dann au sich uud küßte ihn mit Leidenschaft. .Der weiße Sonntag/ an dem der Suabe zur Eomuumion gehen sollte, nahte heran. Der hoch- würdige Pfarrer verstand eS, die Sinderherzen für diesen .Tag zuaudSchtiger Liebe zu erweiche», sie wußte .« aus ihrer eigene» Jugend. Auch Gustav, sie hatte dem Suaben de» Name« des Baters ge geben» war noch er»ster und stauender al» ge- wöh»!tch. GMOerS' fragte er eine» TageS, nachdem er limgeichvr sich hiugeblickt. «VaR den». Mei» Lieber?' Z^e» wahr

. derBater wäre nicht gestorben, fort iudie «elt gega»gen?' Marie hatte diese Frage schon einige Tage auf seinem Gesicht gelesen. Thränen entstürzten ihren Svgen. .Bete, daß er wieder kommt!' sprach sie mit erstickter Stimme. Sie barg das Gesicht in den Händen und weinte heftig. Gustav weinte auch. Gustav fragte nicht mehr nach d:m Bater, er war noch zärtlicher gegen die Mutter geworden, und aus seinem Antlitz sprach eine seltene Reise. Marie schnitt eS durch die Seele, und oft Nachts, wen» der Suabe

schlief, grub ste ihr Geficht in die Kissen, ihr heftige« Schluchzeu zu unterdrücken. So kam der Weiße Sonntag. Gustav war bei weitem der erste unter den Knaben. Marie konnte stolz fein. Aber wie gern HStte sie ihr Mutterglück mit dem noglücklicheu Satte» getheilt; allein erstickte es ihr Hey. DaS ist das Leid, vou dem die trockeaeu, aber schmerzhaft breuuendeu Auge», jener dann spreche». All' diese Bilder... mögen au ihr vorübergeschwebt sei«. Aber der Gottesdienst hätte sie ruhiger ge» stimmt

» zu lmlleere«. 3« . k»»«t, auch die Swderschaar. ftoh auf ihre Äterü uud Anverwandte» zugeeilt, die fie au der Kircheu- thür stolz in Empfang nahmen nnd in ihrer Mitte nach HauS geleiten. Gustav war zu seiner Mutter getreteu. Ein Blick in ihr liebes, ernstes Antlitz erfüllt ihn mit kindlicher Hochachtung. Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn mit innigem Druck durch die festliche Menge. „Mutter, nicht, eS war schön S' fragte Gustav. .Ja, es war sehr schön, mein Kind l' sprach die Mutter sauft

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Volksbote
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Seite 5 von 10
Datum: 02.01.1931
Umfang: 10
schreiber verewigt hat. Daher weiß niemand» daß der Erich drei ins Gesicht bekam, der Viktor zwei in den Hals, die prickelnd über seinen Rücken niedertauten» ° daß Gustav, Anton und ich uns am Boden wälzten, bis der Schneemann über uns herfiel, weil er die grausame Rauferei nicht länger anschauen konnte. Als sich der Sturm in einen fried lichen Waffenstillstand auflöst«, sah es aus der Wiese und an unseren Röcken und Hosen gar schrecklich aus und der alte Binzenz sagte kopfschüttelnd: „Berflixte Buben

auf seinem Kasten eine schönge schnitzte Krippe hatte, wo vor dem Christkind die Könige des Morgenlandes knieten und ihre Gaben reichten. Nun losten wir die Rollen aus. Erich, Vik tor und ich bekamen die Würde des Kaspar» Melchior und Balthasar, Gustav die des Sternenträgers, Anton die Rolle des Hemdes. Der alte Binzenz wollte zuerst von unseren Plänen nichts wissen, denn er ahnte Unheil, aber wir bettelten so lange, bis er Türen und Laden öffnete, Kronen kleben, Stern- schnetden und Schwerter gürten half

aus dem Morgenlande. Herodes eilte. Inzwischen schwärzte ich mein Gesicht mit Holzkohle, Viktor half dem Gustav, den Stern auf einen langen Stecken binden, und Erich überzeugte den alten Binzenz, daß drei königliche Majestäten nicht zu Fuß wandern dürften, sondern, wie es geschrieben steht, auf Pferden oder Kamelen ausreiten müßten. Da sich Binzenz weigerte, das Kameel zu machen, fo mußte er im Stalle die dicke Fanny los binden, die dann erstaunt und griesgrämig in den kalten Winter trat. Auf der großen Wiese

hinter dem Apothe kerhause war das Morgenland. Gustav hob den zitternden Stern hoch und die drei Könige kletterten über den alten Vinzenz auf die Fanny, die wohl noch nie in ihrem Leben eine dreifache Majestät getragen hatte. Gustav, der Komet, wackelte voraus und schrie immer wieder aus Leibeskräften: „Platz dal Platz da! Die heiligen drei Könige kom men! Hoch, hoch, hochl' Dabei war niemand auf dem schmalen Bachweg, der vom Apothe ker- bis zu meinem Vakerhaufe führte, und die Sträucher am Graben waren so tief

un erkannt und ungeehrt vom Orient bis nach Jerusalem, wo Herodes in unserer Holzhütte seinen Thronpalast aufgebaut hatte. Knapp hinter dem Zauntürl verschwand auf einmal der Komet und arbeitete sich pustend aus dem Wiesengraben los, in den er durch einen unvorsichtigen Schritt hineingeraten war. Aber himmlische Sterne erlöschen nicht, ob wohl Gustav sein leuchtendes Wunder der Fanny zu Füßen warf und polterte: „Jetzt könnt ihr euch das blöde Zeug selber tragen! Ich will auch einmal König

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Lienzer Zeitung
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Seite 31 von 40
Datum: 12.12.1896
Umfang: 40
„Und wußte» Sie, wen mein Brndcr zu seiner Gesellschaft er- mitete?' „Ja, aber nicht den Namen.' „Auch weshalb?' „Auch das, doch erfuhr ich es nicht durch die Ihrigen.' „Und deshalb reisten Sie Wohl früher ab?' „Ja, aus diesem Grunde.' „Mein Fräulein, ich danke Ihnen!' rief Messen. Ob er nun für Agathens Antwort oder Abreise dankte, darüber pmch sich Gustav nicht ans, denn sich zu Herrn und Frau Walther endend sagte er: „Es ist ein merkwürdiger Zufall, der mich zu huen statt nach Fr. kommen

.' „Ich bin ganz verwirrt,' erwiderte diese, „mir würde es aber mendlich leid thun, wenn Sie nach einer so kurzen Bekanntschaft ms schon wieder verlassen wollten.' „Der Zug geht jedenfalls noch nicht gleich,' sagte der Gnts- esitzer, „also überlegen Sie es sich, Herr Verwalter und denken ie, daß Sie uns alten Leutchen wenigstens durch Ihr Bleiben ine rechte Freude machen würden. Wie es um Agathe bestellt ist, veiß ich allerdings nicht — aber, wo ist sie denn?' Diese war aus dem Zimmer verschwunden und Gustav

Morgen.' — Und nachdem er Gustav herzlich die Hand geschüttelt hatte, verließ er denselben und ließ ihn, vor einem prächtigen Rosenbeete stehend, allein. Gustav betrachtete diese Blumen lauge nnd aufmerksam, aber wie es schien, ohne seine Gedanken dabei zu haben, denn plötzlich stieß er folgende Worte, von einem Seufzer begleitet, laut aus: Und was nun thun? O Göttin des Znfalls, die Dn mich bis jetzt so begünstigt hast, rate Du: Soll ich gehen, soll ich bleiben?' „Bleiben!' ertönte leise eine Stimme

hinter ihm und als er sich rasch und erschreckt umwandte, stand Agathe neben ihm, über mch über erglüht, wie die Rosen, die sie in der Hand hielt. „Das raten Sie mir, mein Fräulein, Sie?' ries Gustav aus. „Ja, bleiben Sie noch ein Weilchen, da Sie jetzt doch einmal hier sind und nehmen wir an, der Plan, den die Ihrigen für Sie und mich geschmiedet, existiere nicht. Betrachten Sie mich, wie schon am Anfange unserer Bekanntschaft als die Nichte jenes freundlichen alten Herrn, der untröstlich wäre, wollten Sie uns so schnell

verlassen.' „Und Ihnen, verehrtes Fräulein, ist es Wohl gleich, ob ich gehe oder bleibe?' „Nein, mich freut es, wenn Sie bei uns länger verweilen, aber ich komme hier nur in zweiter Linie.' „Gut; ich bleibe, so lange mein Urlaub dauert und werde anstatt zu telegraphieren, meinem Bruder schreiben, wo ich mich befinde.' „Dann darf ich diese freudige Botschaft meinen Verwandten verkündigen?' rief Agathe. „Auf baldiges Wiedersehen!' Und mit diesen Worten enteilte sie. Gustav durchwanderte freu dig erregt

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Dolomiten
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Seite 7 von 12
Datum: 21.12.1927
Umfang: 12
Panahaus (1672 Me ter). Der Schneeberlcht vom 19. Dezember lau tet: in Ortifci 5 Zentimeter, in der Höhe von SsllM- i. Ropierimclier. BrieMer, BiiroMurf, i Papier-ücMm (Delhnaelifs-Mike £££££% Die Heimat Roman aus den schlesischen Bergen von Paul Keller. (20. Fortsetzung) „Still, Gustav, sei doch still! Cs hört dich sonst jemand. Du kannst ja hierbleiben. Schrei nich — schrei nich, Gustav! — Komm, log' dich ins Bette, ich zieh, dir die Hafen runter — so — und nu log' dich um: ich deck' dich fest

zu.' Dor Idiot klapperte mir den Zähnen, als er im Bette lag. „Fürchte dich nich, Gustav, fürchte dich nich, es kommt kein Mensch. Schlaf' ruhig ein! Es kommt niemand-' „Du. ich hab'n gefeh'n! A weiß jetzt, daß ich angezünd't Hab'!' „Bist du ruhig. Gustav, bist du ruhig! Du hast ja gar nich angezünd't.' „O ja. ich Hab'! M'rt zwei Stroichhölzeln! A wollte mich vaußschmeißen — uh, und es war doch so kalt.' „Wenn du nich ruhig bist, Gustav. kommt der Gendarm! Das darfst du keinem sagen

, sonst wirst du fortgeholt. Niemand darfst du das sagen, hörst du? Keinem Menschen!' Schräger zitterte vor Erregung. »Ich sag's n'ch. Saust schießt a mich tot!' „Schlaf ein, Gustav, schlaf ein!' „O, cs hat so gebrannt, so hoch und so lnüß, und jetzt wird a kommen. — Hörst du? — A kommt auf der Treppe — Vater, ver steck' mich! —' Schräger setzte sich auf den Boltrand und ergriff die Hände des Burschen. Leise redete er auf ihn ein und gebot ihm, die Augen zu schließen. Der Idiot verbarg sich tief in der, Betten und hielt

. Es war dasselbe Blatt, das Gustav am Brandtage zuerst zu einem Helm geformt, dann ontf-allet und so gierig be trachtet hatte. Das Blatt enthielt ein Bild, das ein bren nendes Haus darstellte, aus dem ohnmäch tige Menschen getragen wurden. Dieses Bild batte die Phantasie des Idioten erregt und ihn zu feiner Tat aiifgestacheli, wozu noch gekommen war. daß die Dauern con einem Brande gesprochen und Raschdorf den Bur- scheir gekränkt hatte. So war alles gekommen, und Schräger hatte noch am salben Abend die furchtbare

Wahrheit erfahren. Als Gustav vom Brande nach Haufe lief, war er ihm gefolgt. Da harte der Knabe unter der Treppe im Haus- flur gekauert und gewimmert. Er hatte ihn mit sich in die Stube genommen und ihn ausgefragr. Und da war ihm der unglückliche Blrrsche schreiend, zu Füßen gefallen und hatte ihm gestanden, er habe die Scheuer angezündek. Anfaitgs hatte es Schräger nicht geglaubt. 'Aber dann harte er dem Jungen die Taschen durchsucht und das Bild und ein ganzes Päckchen Schwefelhölzer gefunden

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Alpenzeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 24.12.1927
Umfang: 16
er wünschten Geschenk sinnig zu überraschen. Ent weder habe sie.seine,Geschenke schon wochenlang vorher entdeckt oder sie seien derart au? dem Nahmen ihrer Wünsche gefallen, daß sie nicht, hätten. Wmn er auch Psychologe sei,' von Frauenseelen verstände er nichts. Sie habe es hoch ganz anders vermocht, seine Wunsche zu erraten. , ' ' - Gustav Bolline-ier dachte, dies'hörend, mit ge-' runzelter Stirn an die gestickten und gehäkelten Sachen, diese greulichen Ausgeburten mißver standener 'künstlerischer

' von Kontsky, in dem der atemsäuselnde Schlaf des Wüstenkönigs ms,zum gähnenden Erwachen, und Hungergebrüll unter abwechselnder Verwendung you sieben Kreuzen und sechs „B'-s tonmalerisch recht gewaltig ge schildert wird. Gustav wurde es bei diesem Stück regelmäßig, schwül zumute. Wem würde es nicht ähnlich ergehen? Man sollte solche, sich in derartigen Tonstücken austobenden vei dräng- ten Komplexe nicht auf die leichte Achsel nehmen, zumal wenn man bedenkt, wie leicht der Löwe in der Frau erwacht

gegenüber gehörig zu unterstreichen.' So nahte Weihnachten, das Fest der Freude. Gustav hatte unter den größten Schwierigkeiten den schweren Flügel heimlich ins Haus schassen lassen und dann das Musikzimmer abgeschlossen, aber — die Rechnung ohne Angela gemaà, die einen zweiten Schlüssel besaß. ' Ihr wissendes Lächeln bemerkte er natürlich, nicht. Als n den Migel gut untergebracht wußte'und' in seinem Studierzimmer.befriedigt, eine der vorjorglich beschafften Zigarren ohne FèstMràkter schmauch te, giyg

die. gute Angela.hin und breitete ver schwiegen über den heimlichen Flügel die bunte Decke aus und stellte den Universalbeethol'en- kopf darauf. Es sah entzückend aus, einfach klassisch. Nun konnte es losgehen. Gusta» klingelte geheimnisvoll. Angela.stürm te ins kerzenhelle Eßzimmer, in dem Gustav den Baum geschmückt und die verhüllteil Geschenke ausgebaut hatte. Er ertastete lnit.Schrecken et liche Paar dicker Wollsocken durch die Hülle: dafür hatte er sich aber an ihr mit derben Ä'oll

, nnd meinen ini'.'.gsten Wunsch erraten!' Gustav empfing eine Aus« mahl schallender Küsse. Doch da bemerkte er die Beethoven-Büste.. O.der war es Schubert? Oder gar Hindemith? Wieso kam dieser Kouf auf den Flügel? Und die greuliche bunte Decke? Angela, die seinen Blicken gefolgt war, fragte schämig wie ein scheues Reh: „Gefällt Du auch m e i n è Ueberraschung?' , Gustav. stand starr. „Das ist von Du! Das ist allerdings eine Ueberraschung! ! Ich vergehe nicht. ....' „Ich habe eben Deine Wünsche

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 03.09.1866
Umfang: 4
noch mehr nnd freudiger überrascht, als sie ihres jungen Nachbars im eleganten Ballko stüme unter den Anwesenden ansichtig wurde, der, jeden ihrer Tritte und Schritte belauschend, von dem Besuche des Casino gehört, und sich ebenfalls eine Karte zum Ball zu verschaffen gewußt hatte. Nicht lange, so fand der lebensgewandte Jünger der Themis einen Freund, der mit dem Kollaborator ebenfalls bekannt war und es gerne übernahm ihn diesem vorzustellen. Gustav bot nun Alles auf, um nebst der Feinheit

des Schwagers hatten sich Angelika und Gustav einigemale unter die Gruppe der Tan, zenden gemischt, und Beide kehrten nach jeder Tour mit dem Ausdrucke des beseligendsten Genusses, der ihnen geworden, zu dem Tische des CollaboratorS zurück. Hatten Gustav und Angelika auch nur wenige und nur der Situation entsprechende Worte gewechselt, so halten ihre Herzen desto lauter und verständlicher gesprochen. Als der Echllaborator endlich wieder mit den Sei nen aufbrach, um sie nach Hause zu begeben, wandte

sich Gustav mit dem Ersuchen an ihn, ob es ihm wohl vergönnt sei, sich gelegentlich bei den Damen nach dem Ersolg der Ballunterhaltung erkundigen zu dürfen, was ihm mit der herkömmlichen Artigkeit zu gestanden wurde. Zu Hause angekommen, begab sich Amalie vordem Schlafengehen noch in das Gemach Angelika's und drohte dieser schalkhast mit dem Finger. Angelika aber warf sich an den Hals ihrer Schwe ster und sprach: „Amalie, das ist das Ideal meiner Seele!' welcher leidenschaftliche Ausbruch die Schwe ster

. in einige Bestürzung versetzte. Gustav versäumte nicht, schon am nächsten Nach mittage bei demCollaborator zu erscheinen und wurde von der Familie mit Freundlichkeit aufgenommen. Bon nun an kam Gustav, so oft eS geschehen kounte ohne den Porwurf der Zudringlichkeit auf sich zu la den. in das Haus des CollaboratorS, den er auch balo mit seinen näheren Lebensverhältnissen betraute. Dem zu Folge war Gustav's Later Armee-Liefe rant gewesen und später in den Adelstand erhoben worden, wobei er das Prädikat von Stahlfeld

zurück, wo sie mit Gustav von dem Wenigen lebte, was ihr Gatte, so zu sage», aus dem Schisfbruche gerettet hatte. Als Gustav hierauf das Gymnasium zurückgelegt, be- j suchte er die Hochschule, wo er die Borträge überdie ^ RechtSwissens..)aften hörte, um sich nach dem Wunsche ! seiner Mutter dem Staatsdienste zu widmen, da einige ihrer Verwandten einflußreiche Stellungen in demselben bekleidete» und daher Gustav in seinem Weiterkom men förderlich sein konnten. (Fortsetzung folgt.)

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Dolomiten
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Seite 4 von 8
Datum: 07.01.1931
Umfang: 8
an der Gefahr, die sie in sich bargen. Da kam die Unterredung Oswalds Hilde brands mit Peter Bürklin. Gustav Bürklin hörte, mn was es sich handelte — er sah zende Weihnachtsstimmung in zwei großen Werken noch einmal auflebtc und ausklang. Das eine ist Pembaurs Op. 18, die große Weihnachtsmesse, die den Komponisten noch nicht fo weit zeigt wie feine letzte Messe, die aber auch schon jene gemäßigte, leicht im pressionistische Modernität atmet, die ihm bleiben sollte und die doch jedem Musiker, auch alter

Ver- 3 Großen: 31 x 45 cm 35 X 49 cm 45 x 58 cm Zu beziehen durch die Vogelwelder - Papierhandlungen« sogar, daß auch das Dienstmädchen die er- regte Unterhaltung zwischen den beiden Männern belauschte. Dann kamen die ver hängnisvollen Worte, die Peter Bürklin seinem Besucher zurief, in dem er ihn den Sohn eines Mörders nannte. Gustav Bürk lin sah, daß das Mädchen diese Worte eben falls gehört haben mußte, was ja in der Tat auch der Fall war. Beide sahen Oswald Hildebrand in großer Hast das Haus

ver- lassen. Das Dienstmädchen wurde gleich darauf zu ihrer Herrin gerufen, um dieser beim Ankleiden für das Abendessen, dem Gaste zu Ehren, behilflich zu sein. Gustav Bürklin kehrte in sein Zimmer zurück — doch nur scheinbar. Denn in diesen wenigen Sekunden war die Erkennt nis in ihm aufgesprungen, daß niemals wieder ein besserer Augenblick zur Aus führung der geplanten Tat kommen würde. Wenn Peter Bürklin jetzt ermordet auf gefunden werden würde, dann mußte ja der Verdacht ganz

selbstverständlich auf Oswald Hildebrand fallen. Nur einen kurzen Augenblick schwankte Gustav Bürk lin noch. Dann schlich er die Treppe hinauf, trat geräuschlos in das Zimmer seines Onkels und fand diesen mit einem kleinen Notizbuch beschäftigt, in dem er seine Be merkungen betreffs Anton Hildebrand ein trug. Peter Bürklin blickte ernst auf, als sein Neffe dicht vor ihm stand. Er wurde wütend — es gab einen kurzen Wortwechsel in deni Gustav Bürklin von seinem Onkel dessen Tochter als seine Frau verlangte

. Der Alte lachte ihn aus, verhöhnte ihn — und plötzlich, so erklärte Gustav Bürklin, war die Tat geschehen. Er hatte den Dolch, der vor ihm auf dem Tisch lag, ergriffen, und seinem Onkel damit mehrere Stiche in den Hals versetzt. Der alte Mann brach fast lautlos zusammen, und sein Blut strömte über die Hand des Mörders. Diese Berüh rung mit dem Blute des Ermordeten brachte auf seinen Mörder eine schreckliche Wirkung hervor — er ward von einem Schwächeanfall ergriffen und mußte sich einen Augenblick

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 24.07.1901
Umfang: 12
. (Universal geschichte 1840.) Professor Barthold in Greisswalde äußert sich in.seiner „Geschichte des großen Krieges, Stuttgart 1842,' mit Verachtung über die Bewunderer „schwedischer Großherzigkeit und uneigennütziger Kampfestreue, welche — gottlob — nur noch in einem Winkel unseres Vaterlandes in altsränkischer Befangenheit sich geltend machen will, über die halbunmündigen Seelen, welche, erwärmt durch die Tradition aus der Schulzeit, gedankenlos ihr Scherflein zum Lützener Denkmal (für Gustav Adolf

) dargebracht haben.' Der bekannte Culturhistoriker Scherr schreibt: „Schade, dass Strohköpfe von lutherischen Pfaffen und Consistorialräthen noch nicht auf die sublime Idee versallen sind, dem Gustav Adolf-Verein, welcher mit beispielloser Gedankenlosigkeit einem der grim migsten Feinde Deutschlands zu Ehren von Deutschen gestiftet worden, auch noch einen Karls-Verein (es handelt sich um Karl XII. von Schweden, welcher 1706 Schlesien verwüstete) zur Seite zu stellen.' Als der Krieg endete, war Deutschland

ein großer Kirchhof, eine Wildnis. Im tiefsten Weh ^ klagt Max von Baiern: „Der Schwede haust in meinem Lande ärger als der Türke, mit Brennen u. Niederhauen, sowohl der Weiber, als auch der Kinder. Die Erinnerung an Gustav Adolf und sein Heer lebte sort im Gedächtnis des deutschen Volkes; feierten doch im lutherischen Sachsen Bürger und Baueru noch nach anderthalb Jahr hunderten den Abzug der Schweden durch beson dere Dankfeste und äußerten noch im-Jahre 1813 bei dem Durchzug der schwedischen Truppen

, den ihr setztet in den Brand, Gäbe Seife nicht genug, auch die Oder reichte nicht, Abzuwafchen innern Fleck, drüber das Gewissen richt'.? Fühlt es selbsten, was es ist, ich verschweig' es jetzt mit Fleiß, Weil Gott, was ihr ihm und uns mitgespielet, selbsten weiß. Gustav Adolf mit den Feinden des deutschen Kaisers im Bunde. Gustav Adolf hatte schon lange die deutschen Angelegenheiten mit Aufmerksamkeit verfolgt. Schon im Jahre 1614 war er von dem reichs verräter ischen Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel

, Venedig und Savoyen, Holland, England und die Türkei. Dazu rief Richelieu von Frankreich noch Pem Schwedenkönig Gustav Adols. Selbst die protestantischen Stände in Deutschland, vertraten wie Onno Klopp, der die beste Geschichte jener Zeit geliefert hat, acten- Aäßig nachweist die Sache des Kaisers Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel beispielsweise, der seine Unterthanen dringend bat, sie möchten sich nicht irre machen lassen, sondern treu zum Kaiser halten, unter dem sie ihrer Religion sicher seien

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.12.1874
Umfang: 8
hat, ist noch nicht ganz klar.' AuS der Anzeige de« jungczechischen Partei-Organe» Küustlerheimweh. Novelle von Heinrich Fr ei mann. (Schluß.) „Gustav, ich hätte mich bemüht. Dir so lange als möglich zu verbergen, daß ich mich zurück sehne auf die Bühne. Der heutige Tag zwingt mich, Dir die ses Geständniß zu machen. Lasse mich dieses eine Mal nur singen. Vielleicht kann ich dann meine Pflichten gegen Dich leichter erfüllen.' Gustav bewegte verneinend das Haupt: „Täusche Dich und mich nicht. Die alte Neigung muß voll

- ständig aus dem Herzen getilgt werden, wenn es von feiner Sehnsucht genesen soll. Laß daher ab von Deinem Begehren. Wir reisen nach unserem Land sitze 'ab, dort lernst Du vielleicht vergessen; wir rei- ,sen schon morgen, wenn Du willst.' „Und ich sage Dir, Gustav, ich muß fingen, eine innerliche Macht drängt mich dazu, ich kann nicht widerstehen, ich kann nicht. Komme, was da wolle — ich muß!' „Dann,' erwiderte er mit gepreßtem Tone, „dann wirst/Du begreiflich finden, daß auch ich mir die Freiheit

meiner weiteren Entschließung vorbehalte.' Er. verließ gesenkten Hauptes, ernst und traurig, seine Gattin — um nach seinem Kinde zu sehen. Eine halbe Stunde später brächte ein Diener dem Theaterdirector einige Zeilen von der Hand der Baronin, womit ihm dieselbe anzeigte, daß sie als Auna Köhler in den „Hugenotten' fingen werde. III. Ein letzter Versuch, den Gustav am folgenden Morgen machte, um Anna von ihrem Borhaben ab zubringen, erwies sich als fruchtlos — er wurde abgewiesen. Anna fuhr, nachdem sie zuvor

die nöthigen Anord nungen wegen Anschaffung der erforderlichen Garde robe für die Hugenotten-Vorstellung getroffen hatte, in das Theater zur Probe. Gustav stand am Fenster und sah mit traurigem Blicke dem dahinrollenden Wagen nach. Am nächsten Morgen ließ Gustav das Kind in Anna'S Zimmer bringen und kündigte, gleich darauf selbst eintretend, der Letzteren an, daß die kleine Marie in Begleitung der KindSfrau im Verlaufe des Vormittags nach dem Landsitze abreisen werde. Anna nahm mit schwerem Herzen Abschied

war wieder ganz zu Hause auf der Bühne, sie sang und spielte begeistert und hinreißend sa>ön. Stürmische Zurufe wurden ihr nach jeder Scene, insbesondere nach dem Duett mit Raoul im vierten Aufzuge zu Theil. Da wollten die Beifallsbezeigun gen kein Ende nehmen. Kränze flogen auf die Bühne, immer und immer wieder mußten E. und Auna hervortreten, um die Ovationen des Publikum« entgegenzunehmen. Im dunkeln Hintergrunde seiner Loge faß bis dahin still und unbemerkt, von der Bühne au« nicht wahrnehmbar, Gustav

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Alpenzeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 15.10.1932
Umfang: 10
, etwas lichter als Sorte 2 ^^tleltsgott ausgesproch.n. Den Konsumenten ^ Gustav vergi/igt seinem trauten Heim zu, nach dein Schleudern. unseres Hon.gs aber wun.chen wir frohen Ge- ^ Nrm.t die kà blonde Anna, schon an Wiener- und Vsrliner-Bühnen Zeugn's seines hohen Könnens ablegte. Für die kleineren Fä cher wurden noch Anni? Kalis. Felir Dombrov- sky und Roman Nomanoo verpflichtet. Die mu sikalische Leitung hat Kapellmeister Otto Groß in ne. Morgen, Sonntag, gelangt erstmalig Robert >olz neuest Aufführung

Stimmungsmusik. Konzert Dr. Otto Eisen wo seine Braut die kesse, blonde Anna, schon sehnsüchtig — wie er glaubt — auf ihn wartet. Ihr ist der schwere, massive Kerl, der an ihre Treue unbedingt glaubt, nun einmal verfallen. Als nun „ihr' Gustav plötzlich vor ihr steht, lächelt Anna mit ihren verführerischen Nixen- augcn ihr falsches Lächeln, während sie an den feinen Photographen Ralph denkt, der sie in ihrer ganzen unbedeckten Schönhiet photogra- phlert hat, und von dem Gustav nichts wissen darf

, da sie von nun an mit ihm Schluß machen will. Am nächsten Abend sieht er sie trotzdem beim Gartenfest in Treptow, wo sie ihm erst entschlüpfen will, ihn jedoch dann in sein Ate lier aufsucht. Und da ist ein Dritter, der für sie in Leidenschaft glüht und sie verrät: der junge Willy, der Sohn des verstorbenen Freundes Gustavs, den dieser nach seiner Freilassung an Sohnes Stelle angenommen. War das Pflicht- und Dankgefühl seinein väterlichen Gönner ge genüber? Wars Eifersucht? — Gustav, der sich ivährend des Festes

nun diesen ^ 5' ? Kiendlwirt Ncnk. verkaufen nun diesen minderwertigen Honig als einheimischen Ge birgshonig; dabei ist es sogar vorgekommen, 'daß der Namen eines einheimischen Imkers vor getäuscht würde um die Echtheit zu garantieren, l Die Prüfung des Honigs auf seine Echtheit ist nicht gerade schwierig, jedoch etwas um ständlich: deshalb empfiehlt es sich für den Käu- Bachauler Bufchen Dorf Tirol: aebratene Ka stanien, guter We!n. 5 Min. ober der Kirche. Als Gustav erfährt, daß Ralph tot sei, flieht er in ein sicheres

Versteck, wo er durch Willy Nach richten und Nahrung erhält. Der Polizeikom- missär kontrolliert Annas Wohnung und findet Willy, von dem er Gustavs Aufenthalt erfah ren will, aber Willy schweigt und da er selber abgeführt werden soll, spricht Anna, damit der Junge frei bleibe. Gustav sitzt nun wieder auf sechs Jahre! Aber einen Tag nimmt er sich noch frei, um zu wissen, wen Anna nun hat. Willy!. Ein rasender Kampf. Willy ist verwundet. Nun ist Gustav aber ruhig. Die ganze entsetzliche Wertlosigkeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 24.08.1911
Umfang: 8
. Nun ist der Schluß gelesen. Langsam, mit zitternden Händen faltet sie den Brief zusam men. Sie lehnt an dem alten Gemäuer der Mühle und starrt nach dem Ruhenden hinüber. „Gustav!' Der Name kommt halblaut über die bebenden Lippen und zwei große Tränen fließen über die gefurchten Wangen hinab auf den dunklen Erd boden. Ein tiefer Atemzug hebt die Brust. Es ist ein Seufzer, ein erstickter Rnf. O, wie die Bilder ver gangener Tage herauf steigen aus dem Grabe der alten Zeit. Die zusammengepreßten Lippen öffneten

sich. „O. Gustav, war das deine Liebe zu mir? Kann sich Liebe so in Haß verwandeln? O Gott, wie ties kann der Mensch doch sinken, wenn er deinen Weg verläßt!' Frau Selmer wischt die Tränen aus den Angen und geht, mit dem Briefe in der Hand, aus den Ru henden zu. Nun steht sie dicht vor ihm. Sein Gesicht ist noch mit den Händen bedeckt. Die Atemzüge gehen ruhig. „Gustav!' sagte sie leise. Keine Antwort. Da legte sie die recht Hand auf die Schulter des Schlummernden. In der andern hält sie den ver hängnisvollen

Brief. Die Berührung weckt den Ru henden. Er schaut auf, um sich. Wo war er denn? Hatte er geträumt? Vielleicht, doch nun wachte er und vor ihm stand eine Person, die er kannte und die auch gealtert war wie er und die ihn jetzt vorwurfs voll und doch auch traurig anblickte. Nun hörte er eine schwache Frauenstimme, die zu ihm sagte: „Hier ist dein Brief, Gustav, dort am Wege lag er, ich habe ihn gefunden.' Hastig griff der Eichbauer nach dem Briefe, und blickte ängstlich in das ruhige, bleiche

Frauenantlitz. „Hast du ihn gelesen, Lisa?' „Ja, Gustav, ich kenne seinen Inhalt. Verschließe das Schreiben sorgfältig. Kein anderes Auge darf erfahren, was darin geschrieben steht. Und hier meine Hand, Gustav, ich gelobe dir tieses Schweigen.' Fran Selmer schwieg. Der Eichbauer seufzte tief auf. Wo waren Ruhe und Freude hin? Sein tiefstes und traurigstes Geheimnis war enthüllt. Sein Mit genosse jenseits des Meeres schwieg, dem hatte wohl gar der Tod den Mund verschlossen. Aber die Frau, die neben ihm stand

mit dem Oelzweig des Friedens. Die Himmels gabe des Friedens senkt sich nieder in das trostbedürf tige Herz des armen ManneS, der jetzt das Trost wort hörte: „Gustav, größer als unsere Schuld ist Gottes Barmherzigkeit. Komm mit mir in mein Hans, dort laß uns ruhig mit einander reden, komm!' Frau Selmer wandte sich zum Gehen und willen los wie ein Kind folgte der gebrochene Mann seiner Trösterin. 8. Kapitel. Auf der sonnigen Landstraße angekommen, blieb der Eichbauer stehen. Er war müde und wischte

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 02.07.1904
Umfang: 10
, in Innsbruck eine Gemeinde zu bilden, sofort Gebrauch gemacht. Am 28. Jänner 1876 wählten die Protestanten in und um Innsbruck ein Presbyterium und konstituierten damit die „Evangelische Kirchengemeinde A. und H. C. Inns bruck.' Am 23. April erkor sich dann die Gemeinde in der Person des Religionslehrers Julius Ergen- zinger in Wien einen Pfarrer. Auch ein eigener Ortsverein der Gustav Adolf-Stiftung und ein evan gelischer Frauenverein!) wurde in diesem Jahre ge gründet..- ^ ^ ^ Die Gemeinde- war somit

den inneren und äußeren Ausbau, ist erklärlich; um so mehr konnte man das Rollen der deutschen Reichs mark beobachten. Hat ja doch schon im Jahre 1876 der Gustav Adolf-Verem auf der Hauptversamm lung in Erfurt der Gemeinde Innsbruck die soge nannte große Liebesgabe im Betrag von 17.000 Mark bewilligt. Trotzdem ging es aber mit dem geplanten Kirchenbau nicht voran. Wohl erwarben die Prote stanten von Innsbruck schon in diesem Jahre (1876) einen Platz in der Museumstraße zur Errichtung !) Derselbe steht

in Beziehung zu dem Gustav Ädolf- Berein, und so gibt es neben Haupt-, Zweig- und Orts vereinen der Gustav Adolf-Stiftung.auch „Frauenvereine zur Gustav Adolf-Stiftung'. 2) Ein solcher Zustand erscheint uns als das kleinere Uebel, aber als einen idealen oder wünschenswerten können wir denselben dennoch nicht betrachten. Was soll bei einem solchen religiösen Bastardentum herauskommen! Daß Kinder aus Mischehen z. B. dem religiösen Jndifferentismus ver fallen, ist im Hinblick auf das Beispiel der Eltern kaum

Bahnen sich zu bewegen. Aber die Nachwehen der Pfarrvakanz zeigten sich noch in verschiedener Hinsicht und die Lage der Gemeinde war keine beneidenswerte und keineswegs über alle Bedenken erhaben'^) So zeigte der Ortsverein der Gustav Adolf-Stiftung eine rückläufige Tendenz und wies im Jahre 1883 die geringste Zahl von Mit gliedern aus, die er je zählte, der evangelische Frauenbund aber hatte sogar zu existieren aufge- hört und mußte wieder neu ins Leben gerufen werden; bei der Konfirmation im Jahre

nach ein stetes Klagen über diese Kala mität, ein Ringen gegen drohende Entmutigung und auch eine Abwehr gegenüber den Protestanten, die unter den obwaltenden Umständen mit ihrer Kritik ebenfalls nicht zurückhalten konnten. Offen wird immer wieder zugegeben, daß die Gemeinde ihren Bestand nur dem Gustav Adols-Verein zu verdanken habe; und wenn man im Jahre 1887 mit Abtragung der auf der Kirche lastenden Hypo thekarschuld beginnen konnte, so war doch erst nach 39 Jahren Aussicht, schuldenfrei dazustehen

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 10
Datum: 16.10.1932
Umfang: 10
, wo bist Du?'.. Dienstag, den 13. Oktober geht erst malig die große Schlageroperette „Die unge- kiWe Eva' in Szene. Kinönachrichten Plankenstein-Kino. Heute und morgen der Großtonfilm der Ufa „Stürme der Leidenschast' mit Emil Jannings und Anna Sten. Beladen mit guten Vorsätzen und Ermahnun gen, strebt der nach dreijährigem Kerker entlas sene Gustav vergnügt seinem trauten Heim zu, wo seine Braut die kesse, blonde Anna, schon sehnsüchtig — wie er glaubt — auf ihn wartet. Ihr ist der schwere, massive Kerl

, der an ihre Treue unbedingt glaubt, nun einmal verfallen. Als nun „ihr' Gustav plötzlich vor ihr steht, lächelt Anna mit ihren verführerischen Nixen augen ihr falsches Lächeln, während sie an den feinen Photographen Ralph denkt, der sie in ihrer ganzen unbedeckten Schönhiet Photogra phien hat, und von dem Gustav nichts wissen darf, da sie von nun an mit ihm Schluß machen will. Am nächsten Abend sieht er sie trotzdem beim Gartenfest in Treptow, wo sie ihm erst entschlüpfen will, ihn jedoch dann in sein Ate lier

aufsucht. Und da ist ein Dritter, der für sie in Leidenschast glüht und sie verrät: der junge Willy, der Sohn des verstorbenen Freundes Gustavs, den dieser nach seiner Freilassung an Sohnes Stelle angenommen. War das Pflicht- und Dankgefühl seinem väterlichen Gönner ge genüber? Wars Eifersucht? — Gustav, der sich während des Festes auf einen Sprung entfernt hatte, um für Anna den Pelzmantel herbeizu schaffen, den sie sich so lange gewünscht, bricht die Tür des Ateliers ein. Ein Schuß blitzt

auf, aber Ralph verfehlt sein Ziel. Entsetzt flieht er vor dem rasenden Verbrecher. Oben auf der Plattform des Turmes ringen zwei Männer u. ein Körper stürzt aufklatschend auf das Wasser. Als Gustav erfährt, daß Ralph tot sei. flieht er in ein.sicheres Versteck, wo er durch Willy Nach-, richten und Nahrung erhält. Der Polizeikom missär kontrolliert Annas Wohnung und findet Willy, von dem er Gustavs Aufenthalt erfah ren will, aber Willy schweigt und da er selbe? abgeführt werden soll, spricht Anna

, damit der Junge frei bleibe. Gustav sitzt nun wieder auf. sechs Jahre! Aber einen Tag nimmt er sich noch frei, um zu wissen, wen Anna nun hat. Willy! Ein rasender Kampf. Willy ist verwundet. Nun ist Gustav aber ruhig. Die ganze entsetzliche, Wertlosigkeit dieses Weibes ist ihm auf einmal klar — dafür leben? Pfui Teufel! Da Ist bei-, nahe das Gefängnis noch besser. Es gibt wun dervolle Bilder in diesem überwältigenden Film/ packende Einzelszenen, Typen grausamster Wahrheit — dies alles aber wird überstrahlt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 03.05.1895
Umfang: 6
. — Der Hauptmann 1. Cl. Julius Schicho und der Oberlieutenant Arthur Redl wurden beide vom III. Landesschützen-Regimente zum 5. Landw.- Jnf.-Reg. transferiert. — Der Hauptmann 2. Cl. Eduard Kahanek wurde vom 16. Landw.-Jnf.-Reg. zum III. LandeSfchützen-Reg., als VerwaltungSofficier beim LandsturmbezirkS-Commando in Mezzolombardo übersetzt. Gustav Freytag -j-. Wie wir schon vor gestern berichtet habeu, ist am 30. April abends 10 Uhr in Wiesbaden Gustav Freylag. einer der hervorra gendsten deutschen Dichter

unserer Zeit, verschieden. Derselbe war am 13. Juli 1316 zu Kreuzburg in Preußisch - Schlesien geboren, stand somit im 79. Le bensjahre. Er hatte sich nach vollendeten Studien an der Universität in BreSlau als Privatdocent habilitiert, ließ sich 1848 in Leipzig nieder und lebte seit 1879 in Wiesbaden. Gustav Freytag» literarischer Ruhm ist auf feine großen Romane zurückzuführen, vondenen „Soll und Haben' (1855, 37. Auflage 1891) und „Die Verlorne Handschrift' (1864) die größte Ver breitung gewannen

. Das Hauptwerk der dichterischen Thätigkeit freitags ist der groß? NomancykluS „Die Ahnen' (6 Bände, 1872 bis 1830), in welchem Werte man den bedeutsamsten culturhistorischen Roman der deutschen Literatur erblicken darf. Gustav Freytag hatte bereits in den „Bildern auS der deutschen Vergangen- heit' (5 Bände, 1859 bis 1367) seinen Beruf als Cultur-Historiker erwiesen, in den „Ahnen' hat er ein großartiges Gemälde der Culturentwicklung deS deut schen Volkes geboten. In dem Lustspiele „Die Jour nalisten' (1853

in 22 Bänden. Gustav Freytag war auch po litisch thätig und vertrat von 1867 bis 1370 die Stadt Erfurt im norddeutschen Reichstage. Gustav Freytag hat auf die Entwicklung des deutschen Schrift- thumS mächtig eingewirkt. Mit scharfer historischer Auffassung der Dinge verband er Kraft und Klarheit des Ausdruckes und edle dichterische Empfindung. Gustav Freytag wird in der Geschichte der deutschen Literatur allezeit als eine der hervorragendsten Erscheinungen genannt werden. Großer Brand. Die im russischen

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