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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 24.07.1901
Umfang: 12
war, dass Gustav Adols bei Lützen fiel, sonst wäre wahrscheinlich ein die nördlichen Meere und den atlantischen Ocean beherrschendes. Alldeutschland schon im 17. Jahr hundert entstanden, das weitergebaut hätte, was die Hansa begonnen.' Wir nehmen an, dass in dem winzigen Leser kreis des Bozner schillernden Beunruhi.qungsorgans Leute von tieferem Wissen sind, als das Organ annimmt. Was mögen die sich dabei gedacht haben, als sie es lasen? Denjenigen aber, die es glaubten

, oder die da meinen, diesen Galimathias als gang bare Münze weiterverbreiten zn können, sollen nachstehende Zeilen gewidmet sein. Gustav Adolf, der „Netter Deutschlands.' Mit obigem Geistesblitz kann es der Geschichts gelehrte der „Boznerin' doch nur darauf abgesehen haben zu behaupten, dass der Schwedenkönig Gustav Adols, der 1630 ungerusen — Protestanten können bis heute keinen „Hilferufenden' namhaft machen —in Deutschland ankam, der Retter Deutschlands war. Da in einem Zeitungsartikel nicht gründliche Geschichte betrieben

werden kann, wollen wir uns heute auf folgende kurze Skizzieruug des sonder baren „Retters Deutschlands' beschränken: Bevor Gustav Adols ^ nach Deutschland gieng, berief er die Stände seines Reiches, aber nur die jenigen, welche er sür seinü Sache gewonnen hatte, nach Stockholm und nahm am 29. Mai 1630 kann'. Es verödete aber ^bis auf die heutigen geringen Ueberreste, vorzugsweise seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, wo alle Räume der festen Ziegeldächer beraubt wurden! In der Ordnung der sogenannten

zurückzuhalten. Lange wollte kein deutscher Fürst von Gustav Adolf etwas wissen. (Gfrörer, G. A., König V.Schw. 3. Auflage S. 605—607.) Der Preußenkönig Friedrich II. be handelte die Vorwände Gustav Adolss als „leeres Geschwätz.' (Oöures 1, 35.) Das Manifest, das Gustav Adolf nach seiner Landung erließ, bezeichnet derselbe König Friedrich von Preußen als ein „Meisterstück königlicher Sophistik' und bricht in die Frage aus: „Ist es recht, sür solche Dinge, wie Gustav Adols sie vollbrachte, das menschliche

Ge schlecht dem Blutvergießen zu weihen, um den Ehrgeiz und die Laune eines einzigen Menschen zu befriedigen?' In Wahrheit sann Gustav Adols angesichts der deutschen Wirren schon lange auf deutsche Ero berungen. Besonders fanden die Anträge des französischen Ministers Richelieu, des Erz feindes der Habsburger, ein williges Ohr, als er im Jahre 1624 zu einem Kriege gegen Ferdinand U. reiche Unterstützungen anbot. Aber der Schweden könig verlangte sür sich nicht nur als erste Beute einen deutschen Hasen

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 24.07.1901
Umfang: 12
. (Universal geschichte 1840.) Professor Barthold in Greisswalde äußert sich in.seiner „Geschichte des großen Krieges, Stuttgart 1842,' mit Verachtung über die Bewunderer „schwedischer Großherzigkeit und uneigennütziger Kampfestreue, welche — gottlob — nur noch in einem Winkel unseres Vaterlandes in altsränkischer Befangenheit sich geltend machen will, über die halbunmündigen Seelen, welche, erwärmt durch die Tradition aus der Schulzeit, gedankenlos ihr Scherflein zum Lützener Denkmal (für Gustav Adolf

) dargebracht haben.' Der bekannte Culturhistoriker Scherr schreibt: „Schade, dass Strohköpfe von lutherischen Pfaffen und Consistorialräthen noch nicht auf die sublime Idee versallen sind, dem Gustav Adolf-Verein, welcher mit beispielloser Gedankenlosigkeit einem der grim migsten Feinde Deutschlands zu Ehren von Deutschen gestiftet worden, auch noch einen Karls-Verein (es handelt sich um Karl XII. von Schweden, welcher 1706 Schlesien verwüstete) zur Seite zu stellen.' Als der Krieg endete, war Deutschland

ein großer Kirchhof, eine Wildnis. Im tiefsten Weh ^ klagt Max von Baiern: „Der Schwede haust in meinem Lande ärger als der Türke, mit Brennen u. Niederhauen, sowohl der Weiber, als auch der Kinder. Die Erinnerung an Gustav Adolf und sein Heer lebte sort im Gedächtnis des deutschen Volkes; feierten doch im lutherischen Sachsen Bürger und Baueru noch nach anderthalb Jahr hunderten den Abzug der Schweden durch beson dere Dankfeste und äußerten noch im-Jahre 1813 bei dem Durchzug der schwedischen Truppen

, den ihr setztet in den Brand, Gäbe Seife nicht genug, auch die Oder reichte nicht, Abzuwafchen innern Fleck, drüber das Gewissen richt'.? Fühlt es selbsten, was es ist, ich verschweig' es jetzt mit Fleiß, Weil Gott, was ihr ihm und uns mitgespielet, selbsten weiß. Gustav Adolf mit den Feinden des deutschen Kaisers im Bunde. Gustav Adolf hatte schon lange die deutschen Angelegenheiten mit Aufmerksamkeit verfolgt. Schon im Jahre 1614 war er von dem reichs verräter ischen Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel

, Venedig und Savoyen, Holland, England und die Türkei. Dazu rief Richelieu von Frankreich noch Pem Schwedenkönig Gustav Adols. Selbst die protestantischen Stände in Deutschland, vertraten wie Onno Klopp, der die beste Geschichte jener Zeit geliefert hat, acten- Aäßig nachweist die Sache des Kaisers Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel beispielsweise, der seine Unterthanen dringend bat, sie möchten sich nicht irre machen lassen, sondern treu zum Kaiser halten, unter dem sie ihrer Religion sicher seien

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 16.10.1900
Umfang: 6
und fragte Natzmer, wie er darüber dächte. Darauf antwortete der alte Marschall, der ebenso fromm wie tapfer war; „Ihre Majestät; Wenn der, so mich fordert, den Christen in mir sucht, so werde ich mich nicht schlagen, sucht er aber den Natzmer, dann muß mir der Hundsfott vor die Klinge.' — Ei» naiver Erfinder. Der 13jährige Sohn Gustav des Pariser Juwelenhändlers Palan betreibt seit einiger Zeit intensive chemische Studien neben seinen Schularbeiten. Gustav hat es sich in den Kopf gesetzt

, mit der Erfindung eines neuen Explosivstoffes alle Arten von Dynamit, Nitroglycerin etc. zu übertreffen. Dieser Tage glaubte Gustav seinem Ziele nahegekommen zu sein. Die Mischung, die er hergestellt hatte, dünkte ihn großartig. Um sie zu erproben, begab sich Gustav auf die Straße, schüttete feinen Schatz auf das Pflaster und trat fest mit dem Fuß darauf. Die Wirkung war in der That er staunlich. Eine heftige Explosion erfolgte. Gustav wurde mit schwer verbranntem Fuß zu Boden geschleudert; ein Fiakerpferd

wurde scheu und zertrümmerte den Wagen, vor den es gespannt war. Die ganze Straße wurde alarmirt, weil man ein anarchistisches Atten tat vermuthete, und Gustav wurde auf- das nächste Polizeicommissariat gebracht, wo man ihn mit kräftigen Worten darüber belehrte. daß die Straßen von Paris kein geeigneter Ort für die Erprobung von Explosivstoffen seien. Aber das Geheimniß seiner Erfindung hat Gustav nicht preisgegeben, er hofft, da mit noch ein reicher und berühmter Mann zu werden. — Plünderung

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.02.1909
Umfang: 8
Tischer, Auzust Blaschka, Einil Polletrn, Rudolf Spies. Rudolf Lichy, Eduard Battek, Anton Gmeiner: die Oberleutnants Leon Trebicz, Adolf Lang, Viktor Weber, Konstantin Valenrini, Gustav Schutz, Johann Fsichtenschla- Ta>zobert war verstimmt, als er die Treppe hinunter stieg; die Verpsliichiung, im Kartenspiel Revanche geben zu müssen, ärgerte ihn. Er erinnerte sich dunkel, daß er am Abend vor her viel verloren hatte, und wenn er sich auch sa gen :nußte, daß das Benehmen des Grafen in jeder Weise nobel

, Johann ^Preßlmger. Otto Lkwner. Oddo Suda, Karl Smidt, Heinrich Lochner, Ferdinand Gruber, Wilhelm Lang, Karl Boileslawski, Ru dolf Roeßler, Josef Psiroß: Äie Fähnriche Jo hann Herbst, Franz Asrler, Heinrich Ubell. Josef Raunacher, Gustav Pyrker. Fran^z Till-, im Sta tus der Offiziere in LokalmistelluiMM die Ober leutnants Karl Graf. Otto Pospischil, der Leut nant Gustav Buckholz, ferner die Leutnantpro- vian:offiziere Karl Toilezal, Andreas Brezdon und Jakob Haslauer, sodann im nichtaktivon Stande

Strickner, Franz Glatter. Dr. Gustav Beyrer. > Robert v. WollMh. Alois Fischer. Dr. Paul Gölt> licher, Joses Philipp, Joses LüstenegMr. Alfred Rothermann, Rudolf Kreuzhnber, Wilhelm We:- gend, Alois Wolfersberg. Johann Mündle. Jo sef Weis. Gustav Sterzinger. Anton Ei'enegger, AdÄf Kirchlechncr. Egyd Ueberreiter. Franz Sturmberzer. Engelbert Aukenthaler. Ernst Hel- lebrand, Tr. Adalf R. v. Ruppert, Mar Beck, Avmin v. Hoffmgoir, Dr. Frau,; Erne. Wolfgang Linser. Adolf Bahn. Franz Schwarz, Franz Gradl

: Josef Steurer und Gustav Mar tin. beide des 2. Ldw.-Jnf.-Reg., ASoilf Köck, An ton Urbauek und Dr. Alfred v. RöMa-Avhren- thal, alle drei des 21. Ldw.-Jnf .-ReA.-. zum 3. Landesschützen-Reg.: die Haupkleute Friedrich Hradeziu) des 36. LTnv.-Jnf.-Reg.. Euul Pohlen.; dos 12. Ldw.-Anf.-Reg.. Wenzel Ehmel des 18. Ldw.-Jnf.-Reg.: sie Odecleunmnts Karl Ernse >des 35. Ldw.-Jnf.-Reg.. Christian Schienendopp- ler des 7.. Ferdinand Zve des 26. Ldw.-Knf.-R.: die Leutnants Llrdwig Dousa, des W.. W. ^aceS

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.11.1897
Umfang: 4
ausgesonnen und ein zartes, blumenhaftes Geschöpf hatte diesem furcht baren Halbwilden opfern wollen. Man war wirklich dem armen Kinde eine Vergütung schuldig. Gänzlich einsam, mit verbundener Schulter und fie berglühender Stirne lag unterdes Gustav Larin in seinem großen, todtenstillen Schlosse. Erst hatte er die Verbände abgerissen und höhnisch von sich geschleudert, nächtelang getobt und gestöhnt wie ein Rasender, jetzt war er gänz lich stumm geworden. Leise, scheu schlichen die Diener umher, trostlos

saß Norbert im Nebenzimmer; er durste nicht Zu dem Kranken. Gustav lag da wie ein Todter, die nervigen Fäuste ruthen wächsern auf der sei denen Decke, scharf traten die Knochen aus dem schmalen, eingesunkenen Gesichtes hervor. Für einen Menschen, der ihn geliebt, ihn so recht gekannt und geschätzt hätte, wäre es ein tiefergreifender Anblick gewesen. Der alte Priester nebenan weinte, wenn er ihn ansah. Er hatte geahnt, daß es so kommen würde. In seinem kindlich schlichten Herzen dankte er Gott

er werde sterben. Aber Gustav Larin war stark. Er lebte. Er überlebte sich selbst. Denn gestorben war er in jener furchtbaren Stunde, da der Blitz grauenvollster Erkenntnis in die ge waltige Eiche schlug, die in, Frühling kräftige Triebe zur Sonne richten wollte. Er hatte einst schroffe Theorien ausgesprochen. Er hatte sich versündigt, vielleicht mit seinem trotzigen, freien Wesen, das sich empörte gegen Niedrigkeit und Flachheit,, eh er gelebt und gelitten. Nun starb er seelisch den Martertod am Kreuze

des Lebens. Aber nicht Alle, die so sterben, stehen wieder auf. Gott wird milde richten, auch die für ewig Gestor benen. Gustavs Wunden waren an sich nicht so lebensge fährlich. Aber sie verschlimmerten sich furchtbar durch fein seelisches Leiden. Es kam eine Nacht, wo der Arzt ver zweifelte und Norbert die glühenden Hände des Kranken stummer Verzweiflung gefaßt hielt. Das Fieber tobte ent setzlich in dem erschöpften Körper. „Gustav,' sagte Helmer zitternd, „Gustav mein Lieb ling

war nicht überspannt, aber Angesichts dieser furchtbaren Seelenqua- len geriet er in eine beispiellose Aufregung. Eine To desangst überkam ihn, als entfliehe ihm die Seele des Leidenden für immer, er warf sich über ihn und um schlang ihn heftig. „Gnstav, Gustav!' rief er gepreßt. Larin richtete sich plötzlich auf. „Du bist da, alter Freund?' sagte er mit Heller Stimme. Das Fieber schien von ihm zu weichen. Er lächelte ruhig, dann legte es sich wieder wie eine finstere Wolke schwer, unheilvoll über sein gleiches

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 22.12.1877
Umfang: 14
mit dem.AuS- drM deS Erstaunens, »seit?)vann ist eS Sitte, daff ein Dorsjunge seine ältexn Verwandten mit Du, anredet,?. ,jJch^erke^sltz>n. »ma« muß.den. Burschen drillen, ehe e>7 m ürke wlrd, eS fitzt «och. zuHiel Bettelstolz in ihm.' ^ Ddmun^.erbleichte^ sein Ä^ge'funkelte leihest schtzjtlich'und seine Hand ballte krampfhaA allein. ein Blick ans MtlaH^ die^ voä' Mchr Bylder unbemerkt, eine bitteqoe Bewegung «üaZH^ g-x ihm'W^FasfSÄs' wiedW - - ssW '^.SchämeDich, Gustav,' r^efdaSKind, »glaubst Du' mehr

., zu.,stin, als unser Cousins weil Du stärker und reicher bist als erkund eine bunte Uni form auf dem Leibe trägst? ^Und bei alledem ge fällt mir Edmund tausendmal besser als Du!' »Melanie! hüte Dich!' rief Gustav, ihreinen giftigen Blick zuwerfend, „aber Kindern nehme ich nichts übel.' ' Der alte Herr hatte sich'theilnahmSloS bei diesem Wortwechsel iu die^Kifsen seineS Fauteüils zurückgelehnt und seine Stirn in Aether gebadet. Jetzt erhob er wie stehend seine Hände. »Um GotteSwillen keine» Streit

.' flüsterte er, ,Melanie, Du bezeugst Deinem Bruder nicht die ihm gebührende Achtung und auch Sie Ed mund, muß ich dringend bitten — ' ^ DaS Mädchen unterbrach ihn, ihre Lippen waifev siK^trotzig auf. »Ich achte auch Gustav nich^MM^IaM sie^ »der oft die halben Nächte außer den» Hache zubringt und mit seinen wil» d«ü KameFadxn ^.unser- HauS regiert, seitdem er hier lstH Nie spxicht er freundlich zu mir, aber iK>kümAtne Inich nicht uni seinen Zorn, denn >MbedMA«»<b -^kchj. er aber jetzt ver» MHt

^ auch^ meinest' Cousin zu beleidigen, weil er Aw6t. daZ Rechti dazu haben zu dürfen, so irrt er,W kit^eS^dHslch zwischen ihn und Edmund fhllerr wird, ÄnH ich wnde den Armen beschützen.' ' ' Vater Md Wohn bliöten mit dem Ausdruck deS Erstaunens aus die sprechende. Dieser Au genblick hatte dea .Damm durchbrochen, der im Lause der Jahre immerseine Ringe um die Grenze zwischen^ind^M^DMmIzieht.. . ^ . ,WaS fthlH^deB.>M^fis.ch?'' rief Gustav. »Thut sie, döM akfffsek sie i>^ ihren Vetter ver liebt

bis 'über, di^NM?^Wer,.G«duly»... wen« erst ihr Schatz hinter-dem Comptoirputt WallingS schwitzt — ,Gustav!^.unterhr.ach, ihn, sein.Vater so dro hend, als eS feine schwache Stimme erlaubte. »Gustav, bedenke —' Aber Edmund hatte die Worte seines Vetters aufgefaßt, er eilte auf ihn zu und krampfhaft seine Hand ergreifend, rief er : »Allmächtiger Gott, ist über meine Zukunft entschieden, ohne mich auch nur mit einer Silbe um meine Zustimmung zu befragen? Ich ein Kaufmann, niemals.' Der angehende Officierlachte laut

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.10.1897
Umfang: 4
, ich werde Se. Hoheit begleiten, und zwar offi ziell, mit meiner ganzen Suite. Noch heute werde ich die geänderten Dispositionen an höchster Stelle veran lassen.' Berenberg sah sie betroffen an. „Und der Zweck?' sagte er unsicher. „Der Zweck, mein bester Berenberg? Ich werde Gustav Larin mit Alix Sipprach verheirathen, dann ist er unser.' Berenberg erschrack sichtlich. „Gustav mit der Gräfin Sipprach. Gustav Larin?' wiederholte er leise in tiefen Gedanken. „Sie zweifeln, daß es gelingen wird?' Der Hofmann

verständi gen. Was auf den Festen in S. eingeleitet wird, kann sich in Sipprach in vier bis sechs Wochen ausgestalten. Mein treuer Berenberg, welch' eine Freude, welch' ein Sieg für uns!' So ehrliche Freude strahlte aus dem hübschen Blick der alten Dame, daß Berenberg gerührt wurde. „Für Gustav Larin steh' ich ein trotz Allem,' sagte er aufgeregt. „Er könnte ein prächtiger. Mensch. sein. Hübsch ist er nicht und kein Salonmänn, aber --- hm — er — er meint, was er sagt, kaiserliche Hoheit.' Es klang ganz

^..sie-nicht. Und dann, dann kommt ihnen eine so lebhafte, junge Schönheit unvertraueyswürdig.vor, Mit dem Larin freilich, da ist das anders. Der nimmt's schon noch auf.' , ^ „Der nimmt's noch auf,' wiederholte Berenberg mechanisch. Gedankenvoll verließ er die Gemächer der Fürstin. Vor seinem geistigen Auge stieg ein Bild empor, das ihm zugleich unwahrscheinlich und doch beunruhigend, wie eine UnglüMahnWg..^ erschien. Ein, Bild das ihn nicht verlassen wollte : Alix Sipprach und Gustav Larin. 4. Kapitel. - - Gustdv Larin

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.11.1897
Umfang: 4
hatte, sich doch wieder an einer der großen Hochwildjagden zu betheiligen, sagte er plötzlich muthig: „Gustav, so kann es nicht bleiben. Du kannst mich entlassen, hinausweisen lassen, aber zuvor will ich Dir noch etwas sagen: Gustav, wenn Du so fortfährst, wirst Du irrsinnig oder ein Verbrecher.' „Das Erstere nicht,' unterbrach ihn Larin, laut und höhnisch auflachend, das erste Lachen seit Monaten, das unheimlich durch den halbdunklen Raum schallte. „Das Erstere nicht. Ich habe einen starken Geist.' „Also das Zweite,' sagte Norbert

langsam. Der Fürst zuckte die Achseln. „Wir wollen schlafen gehen.' brach er ab mit einem Gähnen und erhob sich. Auch Helmer stand auf und legte seine Hand schwer auf den Arm seines Zöglings. „Nein, Gustav,' sagte er mit starker Stimme. „Erst höre noch von mir ein Wort. Errinnerst Du Dich des sen, was ich Dir in jener Fiebernacht gesagt, wo Du mit Deiner nie gekannten Mutter Zwiesprache hieltest? Mein ist die Rache, spricht der Herr, ich will vergel ten.' „Laß die Bibelspüche,' unterbrach ihn Larin

gethan, willst Du an der Allgemeinheit rächen. Weh' Dir, Gustav Larin! Sie fürchten Dich. Natürlich Du nimmst unter ihnen eine dominirende Stellung ein. Du trägst einen so hohen Na men. bist so mächtig und reich, daß man auf dich blickt als auf einen der maßgebenden Vertreter Deines Stan des. Diese Gewalt willst Du ausnützen! Du schädigst ihr Ansehen, vielleicht bis zu einem gewissen Grade. Aber was Du thust, geht am Ende doch nur tief und schwerwiegend an Dir selbst aus. Daran denke, wenn ich todt

zuriefen. In seinem Blick und Wesen lag es immer lauernd, forschend, als suche er Etwas; seine peinliche Wortkargheit vermehrte den seltsamen Eindruck, den er machte. In Sipprach war Wolfram genesen und begab sich nach Wien an den Hof, wo man ihm ein kleines Ehren amt geben wollte. Er würde nicht so bald in die für ihn denkwürdige Gegend zurückkehren. Es wurde still im Lande und still um Gustav Larin. War das wieder die bleierne Ruhe vor dem Sturm? 15. Kapitel. November kam, ein milder, schöner

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 24.07.1902
Umfang: 8
, Lehrer, Wien. Gustav Damanrum, Lehrer, Berlin. Herm. Krasst, Lehrer, Königsberg. Nich. Pferhofer, Apoth., Wien. Gustav Gumpel, Kfm., Berlin. Hotel Greif. Artur Robberg, Buchhdl., E. Freiberg, Buchhdl., Max Müller u. Frau, Leipzig. Bernh. Melker, Fabr., I. Herrnheiser u. Familie, Augenarzt, Prag. Fried. Hilber u. Frau, Direktor, Württemberg. Kurt Krumbbaar, Buchhdl., Liognitz. Klement Tunica u. Fam., Priv., Neapel. Ed. Wiebe, Rentier, Grunewald. A. Siglitz, Justizrat, Heilbronn Gustav Schwienig

., München. Dr. Gust. Strefmann, Syndikus, Walter Mayer, Kaufm., Dresden. Kurt Kleefeld, Stud., Olga Albrecht, Lehrerin, Berlin. Jllo Merkl, Venedig. Rud. Neuberg, Prokurist, Dr. Raimund Hauerland, Adolf Kaufmann, Rsd., Adolf Deutsch, Rsd., El. Robstock, Rsd-, Reinh. Ustrum. Baukommissär, Wien. Hotel Mondschein. Gustav Kohs, Lehrer, Gera. Jos. Seuve, LGR., Köln. Ed. Barsti u. Fr., Budapest. Adolf Knoch, Kürschner, Schleiz. Fritz Rottenberg, Gerichtsassess., Magdeburg. Ernst Tzscha- schel mit Frau

u. Tocht., Lehrer, Liegnitz. Gustav Weise mit Frau u. Tocht., Görlitz. Hans Morch, Kunstmaler, Larvike. G. Griezberk. Bmt., Augsburg. Gottf. Kerpps, Dorpat. Philipp Schönwiese, Buch- händl., I. Searack, Kfm., Wien. Hotel Riesen. Alois Böttlinger u. Frau, Herm. u. Gust. Rehse, Lehrer, Max PieSker, Stud., Dr. Max Silzheim, Arzt, Agnes Mayer, Maria Budereis, Karl Klotreit, Max Kutnewsky, Oberlehr., Berlin. Alf. Dobritzfch, Lehrer, Leipzig. Hermann Haldorp, Schiffmakler, Hamburg. Elise Wittmann, Lehrerin

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 26.03.1904
Umfang: 16
» haben?' fragte er. „Hallstädt und Theodoiv werden das nicht glau ben. und was die anderen denken, was kummerts Dich?' „Nichts, es ist wahr! Man hätte viel -u tun. wollte man sein Handekn von dem Urteil der 5cnte abhäijgig mack>sn. Uzild doch ist's nur eine Frage dK Augenblicks,' fuhr Friedrich träumer-'ch i'ort- „bietet sich der rechte Augenblick nicht, dann zerilie- ßen die schöllen Hoffnungen in Neoel.' ..Ter Arlgenblick bietÄ sich oft, und häufig i'ird er veipaßt,' sagte Gustav Varnay c,nü- „mmi er kennt

auf den Balkon und legte zwei Briefe auf den Tisch; der eine war an, Gustav Varnay, der andere an 5.'ni Premicrln : naut. Hagen adressiert. Gnstav erriet den Inhalt seines Briefes f^.'n, als er einen Blick auf die zierliche! Handschrift der Adresse geworfen hatte: er sah sich in' seinen Ver mutungen nicht getäuscht. Elisabeth bat ihn um seinen Besuch; 'ie beklagte sich bittvr darüber, daß er noch nicht gekomwl.i lilar, uni ihr zu raten uird beizustellen; sie sprach die zuversichtliche Erwartung

aus, daß er nack' En:p fang dieses Briefes nicht lanige zögern werde, di? Freundschaft, die ei' ihr zugesagt habe, auch durch die Tat zu beweisen.' Gustav sah sich jetzt in dis peinliche! Notwcn digkeit versetzt, eiueu Eirtschlnß fasse» zu müssen; «r üErreichte dem Freunde den Brief, der. nach dem or ihn gelesen' hatte, mit bedznklichcr Miene das Haupt schüttelte. „Ich würde nicht hingehen,' sagte Friedrich; Dein Ausbleiben wird sie erkennen lassen, daß sie nichts mehr von Dir zu erwarten hat.' „Sage

».' „Auch m> divsem Falle würde! ich doch nicht ver zagen.' erwiderte Gustav, währeird er eine neu? Zigarre anzündete; und ickin koiiiin, ich hab? Lust, eincin recht weiten. Spaziergang zu machen.' Am Morgeii. nach diesenr Abend erwartete Eli sabeth mit steifender Ungediild den Freund, aus dessen Rat und Hilfe sie ihre letzten Hoffnnngnl! bmlte. Sollte ihr Bruder wirklich rocht gehabt haben, als er dsn AdvokatÄi Varnay als den/ Urheber al ler Vorfolgunigen bezeichiretv? Sie konnte und wollte das lücht glauben

, und doch wilßts sie es befremden, daß Gustav nicht sofort zu ihr geeilt war. um ihr seiliivn Beistand ai^ubieten. Aus dem GesÄlguis draiU anch kerne Kunde zu ihr und der Polizeibeamte büvachte noch immer

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 30.01.1903
Umfang: 8
man auch das erste Opfer von Theresens Pump» genie aufgefunden. Dieses erste Opfer von- Fräulein Therese Daurignao lief ihr bereits im Jahre 1878 ins Garn und war kein geringerer als ihr zukünf tiger Schwiegervater, Gustav Humbert. Der alte Humbert, der Vater von Frsdörie, war damals Professor der Jurisprudenz in Toulouse und wohnte in dem Oertchen Beauzelle, dreizehn Kilometer von der Universitätsstadt entfernt, in dem Haufe, welches auch die ehrenwerte Familie Daurignao beherbergte. Bereits damals begann

Fräulein Therese Daurignao von einer großen Erbschaft zu sprechen, die sie zu erwarten habe, und eines schönen Tages begab sie sich zu ihrem Hausgenossen, tat sehr verlegen und bat ihn um einen guten Rat. Es handle sich dar um/ sagte sie, einen Prozeß einzuleiten, um in den Besitz der besprochenen Erbschaft zu gelangen. Pro fessor Gustav Humbert interessierte sich für die tem» peramentvolle junge Dame, ließ sich von ihr die Erbschaftsgefchichte genau auseinandersetzen und sie wickelte ihn so geschickt

ein, daß der gelehrte Her« von der Gerechtigkeit ihres Falles vollständig über zeugt wurde und — das war ja die Hauptsache — ihr einen größeren Vorschuß auf die zukünftige Erb» fchaft gab. Und nun ging die Geschichte in logi scher Entwicklung weiter. Da Professor Gustav Humbert das Fräulein Daurignac für eine reiche Erbin hielt, hatte er nichts dagegen/ daß sein Sohn Frsdsric sie heiratete. Als Gattin eines Advokaten, als Schwiegertochter des Siegelbewahrers — auch das war Gustav Humbert — erweiterte Frau The rese

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 01.03.1904
Umfang: 8
; „sie hat Sie bereits er wartet. Fetzt bin ich gespannt, welche Pläne imn geschniiedet werdeii.' Er hatte die letzten Worte in, scherzendem Tone gesprochen, währsnd Gustav in einqm Sessel Platz nalmi. „Nun, wir werdjsn unser möglichstes tun.' er widerte der letztere, und ein dunkler Schatten glittl dabei über seine Stirn', „ich ruhe nicht, bis ich die Betrüger entlarvt und unschädlich gemacht habe.' „Und in diesem Bestreben sollsn Sie an mir eiinc treue Verbündete finden.' sagte Theodore. „Ja, ich habe Sie schon

nur flüchtig gesehen zu haben.' „Uild was macht meine teure Paula?' fragte Theodore. „Ich sehne mich wirklich danach, sie wie derzusehen, und hoffe, daß dieser Wunsch bald in Erfüllung geht.' „Ich bringe JhnHi einen Brief uud die herzlich stcn GrüW,' erwiderte Gustav, während er sein Portefeuille aus der Tasche holte und ihr den Brief überreichte. ..Sie hat als Schriftstellerin sich bereits/ eine Bahn gebrochen: jedoch fürchte ich. sie wird nur ncch wenige Blätter in den Lorbeerkranz flechten

können — sobald sie meine Gattin ist. wird sie die Feder niederlegen.'- Der scherzende Ton. in dem er das sagten klang etwas gezwungen. Betroffcm blickte Theodore M an. dann öffnete sie langsam den Brief, dessen. In halt sie ebenfalls zu befremden schion, spiegelte sich doch dieses Befremden zu sichtbar in ihren hübschen ZÜMN. „Wir haben unterdhssan' Madame Griesheim nebst Gatten und Bruder gründlich keimen ge lernt,' sagte Hallstädt: „wir waren drei Tog? mit ihnen zusammen.' ^ „In Luzern?' fragte Gustav

vor sich hin. Hallstädt: forderte sie auf. ihre Unterhaltung mit Elisabeth und Grüner zu berichten. Sie kam be reitwillig dem Verlangen nach, und Gustav folgte ihrem Bericht mit gespannter Aufmerksamkeit.

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.10.1897
Umfang: 4
in meinem Hause,' unterbrach ihn Kampfhart ha stig. „Wolf ist ein echter Aristokrat durch und durch. Er kann sich durch den nächstbesten Broderwerb nicht herabwürdigen.' „Aber indem er eine Art Günstlingsstellung in Pri- vatcirkeln bekleidet und junge Thoren unterhält oder be vormundet, würdigt er sich nicht herab, meint Ihr?' sagte Gustav Larin, kopfschüttelnd, indem er sich erhob. / „Ich will in den den Garten gehen, Alter, und Deine / Damen aufsuchen. Du bist ein goldenes Herz, Sipprach, aber ich glaube

, ein Schelm, der sie veräth.' sagte Gustav Larin eine halbe Stunde spä ter zu Alix, mit der er heiter plaudernd im Garten auf und ab gieng. „Ich habe das eben in einem Gespräch mit Ihrem Onkel wieder gesehen. Wir sprachen über Ihren Vetter Wolsram.' „Sie scheinen sich sehr für ihn zu interessiren?' sagte die Hofdame leise. Ihre Stimme hatte seit einiger Zeit einen tieferen, verschleierten Klang. Etwas südlich glühendes, wie unterdrückte Leidenschaftlichkeit haftete der geschmeidigen Gestalt, dem blassen

nicht Rechenschaft. Es ist das unbe wußte Zurückschrecken einer unschuldsvollen, lauteren Frau ennatur, vor einer, sagen wir vor einer anderen At mosphäre.' „O nein. Aber wir haben uns Nichts zu sagen,' bemerkte Alix gleichgültig. Gustav sah sie an mit einem sonnigen Lächeln. „Das glaub' ich, kleines Mädchen,' sagte er herzlich. Sie schlug die großen Augen langsam, sanft zu ihm auf, wie ein Kind, das zagend, mit keimendem Vertrauens den Blick zum Bild des Schutzengels emporrichtet. „Sie denken gut von mir, Fürst

Gustav,' kam es leise von ih ren Lippen. „Das will ich meinen,' rief Larin, seine warme, frohe Stimme voll ehrlicher Freude, „ich denke gut von — ' . i „Ihrem kleinen Kameraden, den Sie an einen lie benswürdigen Menschen verheirathen wollen, damit er nicht an den Hof zurück muß, nicht wahr?' „Ja, ich glaube, etwas dergleichen hab' ich einmal geredet, es war ein selbstgefälliger Unsinn,' sagte Larin unsicher. „Als ob Sie mich nöthig hätten zu so was, als ob nicht . . . übrigens

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