, holte ihr den Ball, wenn er allzuweit weg slog, und war stets aufmerksam gegen sie, allerdings Mch gegen ihre Freundin Helene, die er mit großer Rücksicht und Zartheit behandelte. An einem schönen Juliabend hatte die jugendliche ! Gesellschaft sich wieder auf dem Tennisplatz versam- >uelt und es sollten nun die Partien geordnet werden. „Lueie und Helene gehören zu uns", rief der junge j Gustav Niederdörfer, „und die beiden Sitorius und Paul Streicher, während Arnold Symonski mit den ondern Mädchen
und Jungen sein muß, denn diese ! können gar nichts und wir können doch nicht gegen ! einen so schwachen Gegner ankämpfen!" „Nein", rief Lueie, „der Symonski gehört zu uns, io >Mr es ausgemacht; du kannst ja der andern Partie | helfen!" I »Du mit deinem Symonski", bemerkte Gustav, „du s hast förmlich deinen Narren an ihm gefressen!" Bezirk Blu-mr Montakvn. Bludenz. (Allerhand untcrcina» d.) Ge storben ist Frau Paula Tagwerker, geb. Wächter, Kaufmannswitwe, im 65. Lebensjahre. Sie hinterläßt drei
am besten ausdrücken mit den Worten: Er war ein Volksrichter im edel „Er ist doch aber ein sehr netter Mensch", fiel Helene ein, „viel artiger und zuvorkommender als du!" : „Ach, dir gilt ja seine Aufmerksamkeit gar nicht", meinte Gustav, „du ereiferst dick) ganz unnötig. Den Sack schlägt man und den Esel meint man!" „Wie artig", rief Lueie, „der echte Gustav Nieder dörfer!" „Nun, so gebildet wie euer Symonski bin ich schon noch! Der ist ja gar nicht von Familie! Sein Vater kommt noch heute abend
dazu stecken", wollte sie wohl sagen, aber das Wort-Mieb ihr im Munde stecken, als Arnold in die zornfunkelnden Augen sah. „Ich spiele heute nicht", war seine Erwiderung. „Auch gut!" lachte Gustav. „Kommt, ihr Mädchen, die anderen warten schon dort drüben!" Die beiden Mädchen folgten ihm, aber nicht, ohne daß Helene den Kopf nochmals zu Arnold zurück wandte und dem Jungen freundlich zunickte. Das Spiel begann. Arnold lehnte sich an einen Baumstamm und sah r>on weitem zu. In seiner Brust kochte es. Wie kam
das sonst immer so freundliche Mädchen dazu, sich so ungezogen gegen ihn zu benehmen? Da kam ihm ein Gedanke: Gustav war schuld daran, der hatte die Mäd chen gegen ihn ausgehetzt, weil er der bessere Spieler war. Ach, das war nur eine momentane Verstimmung, tröstete er sich selbst, das konnte nicht lange anhalten, er hatte ja kein Unrecht getan. Und da ihn das Spiel zu interessieren anfing, fo trat er immer näher. Es fiel ihm auf, wie unruhig Lueie heute spielte, wie sie ihren Ball ziellos hinauswarf