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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 17.12.1904
Umfang: 16
gesperrt bleiben und Semesterverlust eintreten. (Gewaltakte im ungarischen Abgeordneten haus. Der ungarische Ministerpräsident, Graf Tisza, hat bekanntlich die Obstruktion dadurch nieder gerungen, daß er durch einen kleinen Gewaltstreich gegen die obstruierenden Parteien im ungarischen Abgeordnetenhaus die Annahme einer provisor ischen Hausordnung durchsetzte. Dadurch wird es möglich werden, daß nun eine wirkliche Haus ordnung durchberaten und beschlossen wird, mittelst welcher man die Obstruktion

auf gestellte Parlamentswachehinauszuwerfen und nun ließen sie ihrer Zerstörungswut freien Lauf. Sie zertrümmerten die Präsidenten tribüne, die Ministerbank und die Estradje und bewaffneten sich mit Bruchstücken dieser Ruinen. Um halb 11 Uhr betraten die Abgeordneten der Regierungspartei mit dem Ministerpräsidenten Grafen Tisza den Saal. Ihr Erscheinen entfesselte bei der Opposition einen großen Entrüstungssturm. Graf Tisza betrachtete jedoch ruhig und mit ver schränkten Armen den Tumult und verließ

nach fünf Minuten den Saal. Bei dem geschilderten Zerstörungswerke wurden einzelne Abgeord nete durch Möbelstücke und andere Wurfgeschoffe verletzt. Von den Parlamentswächtern er litten vier derartige Verletzungen, daß sie von der Rettungsgesellschaft verbunden werden mußten. Der Obersaalkommiffar Farkas brach ohnmächtig zusammen, als er dem Minister präsidenten Bericht über die Vorfälle erstatten wollte. Graf Tisza soll sich mit der Anfrage nach Wien gewandt haben, ob er zur Herstellung der Ordnung

Tisza befestigt wurden. Abg. Kaas zerschnitt mit seinem Messer das Leder des Präsidentensitzes und verteilte Stücke an seine Parteigenossen. Die liberale Partei trat zu ge heimer Sitzung zusammen, worin Graf Tisza er klärte, er war auf einen solchen Schurken streich nicht vorbereitet: er kündigte für den Fall der Wiederholung der Vorgänge die Auf lösung des Abgeordnetenhauses an. Ein ungarischer Abgeordneter zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Man meldete aus Budapest unter dem 12. d. M.: Der Abge

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 17.12.1904
Umfang: 14
. Oppositionelle Abgeordnete verbreiten die Nachricht, Tisza habe dem Kaiser telegraphisch seine Demission gegeben, um dem Monarchen freie Hand zu lassen. Liberale Ab geordnete erzählen, das Gerücht sei lediglich darauf zurückzuführen, daß Graf Tisza dem Kaiser einen telegraphischen Bericht über die heutigen Vorfälle erstattet habe. Graf Tisza hält mit dem Präsidium des Hauses ununterbrochen Konferenzen ab. Es erscheint nun der Quästor des Hauses, Kabosy, im Saale und verkündet, daß keine Sitzung stattfindet

der Sturm, der solche Früchte zeitigt. Und darum lade ich alle deutschen, alle christlichen Jünglinge, die Männer von Eisen werden wollen, ein, die Büch lein zu verkauen und zu verdauen. Möge das Buch unter jedem Weihnachtsbaume liegen. Die Ausstattung und der Preis sind ebenso nur Emp fehlung. Es kostet broschiert Kr. 4 80, gebunden Kr. 6'—, und kann durch die Buchhandlung Alois Auer & Comp., vorm. I. Wohlgemuth, Bozen, Obstmarkt 8, bezogen werden. Graf Julius Andraffy den Saal betritt

, wird er mit stürmischen Eljen-Rusen begrüßt. Budapest, 13. Dezember. Die Mitglieder der liberalen Partei betreten von der rechten Seite aus den Saal. Es erscheint auch Ministerpräsident Graf Tisza mit mehreren Mitglidern des Kabinetts, was einen großen Entrüstungssturm hervorruft. Es ertönen schrille Pfiffe. Der Ministerpräsident be trachtet mit verschränkten Armen den Tumult und verließ nach fünf Minuten wieder den Saal, während die Abgeordneten dort verbleiben. Die Opposition hält noch immer die Präsidentenbühne

der Disiedentengruppe, Graf Julius Andraffy und Gras Hadek, den Saal be treten, werden sie mit Applaus begrüßt; desgleichen der gewesene Unterrichtsminister Wlassics. Es gehen die verschiedenartigsten und aben teuerlichsten Gerüchte in Umlauf; unter anderem wird erzählt, daß ein Ministerrat stattfinde und daß sich Graf Tisza nach Wien gewendet habe, ob er zur Herstellung der Ordnung Honvedmann- schasten verwenden dürfe u. dgl. Ober-Saalkom missär Farkas stürzte in dem Augeblicke, als er dem Ministerpräsidenten

die Ereignisse. Man sieht in einer Gruppe den Abg. Graf Julius Andraffy mit oppositionellen Abgeordneten sprechen und hört, daß der Vorschlag gemacht wurde, Baron Freilitzsch präsidieren zu lassen, worauf stürmische Rufe ertönen: „Freilitzfch dars unter keinen Umständen den Vorsitz einnehmen.' Graf Apponyi und Graf Julius Andrassy begeben sich zu den noch immer die Präsidentenbühne be setzt haltenden oppositionellen Abgeordneten, um mit ihnen Rücksprache zu nehmen. Inzwischen hält Abg. Ugron eine laute

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 17.12.1904
Umfang: 14
zu verdrängen. Die Opposition besetzt nun die Tribüne. Die Aufregung ist eine furchtbare. In zwischen betreten die Dissidenten der liberalen Partei den Sitzungssaal und werden von der Opposition mit stürmischen „Eljen!' begrüßt. Be sonders werden dem. früheren Unterrichtsminister Wlassics und dem Abg. Habik stürmische Ovationen dargebracht. Während der Ovation erscheint Graf Tisza an der Saaltür. Es tritt ein Kommissär zu ihm und erstattet ihm Bericht über die Vorgänge. Graf Aladar Zichy ruft dem Grafen

Tisza zu: „Exzellenz, das ist ja nichts, das ist nur eine formelle Ver letzung.' Graf Tisza tritt in den Saal, um sich die Verwüstungen im Saale anzusehen und ent fernt sich dann. Zwischen den Abgeordneten Zichy und Nagy entsteht ein Wortwechsel. Beide Abge ordnete beschimpfen sich heftig. Im Saale wird nun bekannt, daß der liberale Abgeordnete Fernbach dem Grafen Apponyi erklärt hat: „Exzellenz, der Saal ist mit Schurken besetzt, mit solchen Schuften sitze ich nicht in einer Partei, ich trete

im Abgeordnetenhause bald bekannt. Graf Eugen Zichy erschien im Budget saale des Abgeordnetenhause und hielt an die oppositionellen Abgeordneten eine kurze Ansprache, in der er mitteilte, daß Graf Tisza in der Kon ferenz der liberalen Partei die Erstattung der Strafanzeige gegen die oppositionellen Abgeord neten bekanntgegeben habe. Diese Mitteilung wurde von der Opposition mit höhnischem Gelächter auf genommen. Graf Zichy teilte ferner mit, er habe erfahren, daß das Abgeordnetenhaus morgen vor mittags

zu einer neuerlichen Sitzung werde ein berufen werden. Graf Tisza fei entschlossen, sobald sich morgen wieder Szenen, wie heute ereignen sollten, das Haus aufzulösen. Tisza habe auch erklärt, seine Pläne eventuell mit Hilfe der Bajo nette durchzuführen. Diese Mitteilungen wurden von den versammelten Abgeordneten der Opposition zur Kenntnis genommen. Die Führer der Opposition hielten darauf eine Besprechung ab. In derselben wurde vereinbart, den Saal bis um 2 Uhr besetzt zu halten. Um diese Stunde entfernten

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 17.12.1904
Umfang: 8
ein Schreiben gerichtet, in welchem sie sich für die verursachten Schäden zum Schadenersatz erbötig macht und zugleich um Bekanntgabe der Höhe der Schadensziffer bittet. Daß die Bekehrung der „ Parlaments!? and iten' eine aufrichtige und vollständige sei, ist jedoch kaum anzunehmen. Sie wollen die neue Geschäfts ordnung um keinen Preis annehmen; somit dürsten sich die Skandale bald erneuern. Dann bleibt wohl nur mehr die Auflösung des Hauses übrig, da Graf Tisza nicht kapitulieren will. Eine Auflösung

eröffnet. Zur Hausordnung sprachen die Abgeordneten Graf Andrassy und Kossuth; beide verwahrten sich gegen die Daniel, wodurch eine provisorische Geschäfts ordnung beschlossen wurde. — Die zum Parla mentsgebäude führenden Straßen waren seit den frühesten Morgenstunden durch Polizei besetzt. Als Ministerpräsident Tisza zu sprechen begann, ging der Lärm so arg los, daß die Sitzung dreimal unterbrochen werden mußte, bevor Tisza enden konnte. Eine Konstituierung des Hauses (Neuwahl des Präsidiums

traten. Graf Stephan Karolyi der Aeltere be zeichnete den Beschluß des Abgeordnetenhauses wegen Aenderung der Geschäftsordnung als Ver brechen und Verfassungsbruch, den kein Karolyi gutheißen könne. Mit erhobener Stimme sagte der alte Graf: „Bisher ist noch kein Zweig des Karolyi-Stammbaumes gewachsen, der gewagt hätte, die Verfassung unseres Vaterlandes anzu tasten, und ich hoffe, es wird auch niemals einen solchen geben.' Unmittelbar darnach stand Graf Georg Karolyi der Jüngere auf und erklärte

dem Ministerpräsidenten nur Dank dafür, daß er der Majorität endlich die Möglichkeit bot, die schmäh liche Komödie und den unhaltbaren Zustand im Parlament zu beenden.' Die Versammlung ent schied sich mit 190 gegen 60 Stimmen für die Auffassung des jungen Karolyi, worauf der alte Graf Stephan mit feinem Anhang die Versamm lung verließ. Bayern. Aus München schreibt man uns: Die Agitation für die Landtags wahlen ist bereits im vollen Gang; Ver- ammlungen an allen Ecken und Enden; doch ind Gegner in den Debatten

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 17.12.1904
Umfang: 8
hochwst. Fürstbischof auch Se. kaiserl. Hoheit Erzherzog Eugen uuv Statthalter Graf Merveldt mir ihrer Anwesenheit sowie Fürstbischof Valufsi von Trient. Seither ist es gelungen, durch manche Kunstschätze und heimische kirchliche Altertümer das Museum zu bereichern. Erst vor kurzem gingen aus dem Nachlaß des hochwst. Propstes Dr. Kometer von Innsbruck über 20 Gegenstände in den Besitz des Museums über. Auch Erzbischof Simon hat es vor seinem Abschied von Brixen sehr wohlwollend bedacht, ebenso gebührt

, welche aus diesem Anlasse eine entsprechende Erweiterung ihrer Lokali täten und eine Ausdehnung ihrer Bureaustunden erfahren hat, indem dieselbe an Wochentagen von 8—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr nach mittags, an Sonn- und Festtagen aber von 9 bis 12 Uhr vormittags geöffnet ist. Die Mitteilungen aus der Brixener Wasserheilanstalt des Dr. Otto von Guggenberg enthalten in Nr. 12: „Die Hygiene der Haut' von Dr. Veesey und Brixener Nachrichten. — Unter den im Monat November hier weilenden Kurgästen befanden sich: Graf

B-lcr-di aus Lösch bei Brünn; Gräfin Elise Broel-Plater, Warschau; Baronin Johanna Cantano-Ceva, Biella; Gras und Gräfin Coronini mit Diener schaft, Rom; Graf und Gräfin Coudenhove- Honrichs mit Komtesse Fanny und Dienerschaft, Mähren; Prinz Rudolf Eszterhazy, Wien; Fürstin Vera Gortschakow, Arco; Gräfin Stanislava Grocholska und Komtesse Helene, Polen; Prinz und Prinzessin Chlodwig Hohenlohe-Waldmbnrg mit Dienerschaft, Zsigmondhaza; Graf Zoenko Klebelsberg, Klausenburg; Baron Heinrich von Moll

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 17.12.1904
Umfang: 12
auf D a r a n y i und W l a s s i c s, die bezeugen können, daß sich mein Kabinett nie mals mit dem Plane befaßte, die Versammlung zu suspendieren. Wenn auch schärfere Maßregeln gegen die Obstruktion geplant waren, so waren diese doch nicht derart, daß die genannten Männer sie mißbilligt hätten. Sonst hätten sie ohne Zwei fel ihre Demission ein gereicht. Ministerpräsident Graf Tisza erklärt, er müsse sich ebenfalls äußern, da Rosenberg sich auf ihn berufen habe. Ich! erinnere mich, sagte er, daß Rosenberg mir eine Mitteilung von den Absichten

, um sich aus der bedrängten Lage, in der sie sich befand, zu befreien. Es wurde an die Auflösung des Hauses inr Ex lex - Z u st a n d gedacht. Definitive Be schlüsse wurden aber nicht gefaßt. Uebrigens war bereits am 4. oder 5. Januar Graf An drassy bei mir, machte mich auf die Gefährlichkeit der Dinge aufmerksam und redete mir zu, doch lie- ler rrreine Stelle zu verlassen. Ich habe damals den Grasen Andrassy a!nge- hört und, nachdem ich mir einige Tage hindurch die Sache überlegt habe, beschlossen, seinem Rat zu folgen

. Die Opposition nimmt diese Erklärung Banffys mit stürmischem Beifall auf. Schluß der Sitzung. Nach einer persönlichen Berichtigung des Abg. Kovacs beschließt das Haus auf Vorschlag des Vizepräsidenten Baron Feilitzsck)!, am Samstag keine Sitzung zu halten und die nächste Sitzung für Montag vormittags 10 Uhr einzuberufen. Die Sitzung wird hierauf geschlossen. Graf Tisza in Wien. Ministerpräsident Graf Tisza hat sich nach Wien begeben, um dem' M o n a r che n über die Vorgänge im Reichstage Bericht

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 21 von 28
Datum: 17.12.1904
Umfang: 28
Rechtlichkeit Eurer Sitten, Euer greises Haupt, dessen Haar uuter Österreichs Fahnen sich gebleicht, sind mir ein Bürge ihrer Sicherheit. Doch Eueru Sohn nehm' ich als Psaud da für, daß Ihr des Stadtschnltheißen liebsten Schatz mir treu bewacht. „Ihr wißt, ich liebe ihn. wie mein eigenes Kind; er ist ein tapferer Mann, und ohne Neid sieht ihn der Ritter Schar an meiner Seite. Er löse Euch ab, vertrete Euch bei mir. „Allein, wo ist nun der junge Graf?' fuhr nn» der Herzog fort. „Ich misse ihn ungern

über zog sich mit einem glühenden xtraßenauslage zur Weihnachtszeit, Rot, ihr schönes Ange senkte sich, es schlug ihr Herz in schnellem Takr. „Ihr wundert Euch, mein guter Graf,' begann nun lächelnd der Herzog, „wie die sittsame Jungfrau dazu kommt, in der Mitte der rauhen Krieger zu weilen? Allein, was werdet Ihr erst sagen, daß man Euch zwingen will, in ihr die Schwester zu begrüßen. Ihr stanut uud das mit allem Rechte; doch wißt, es ist die Jung frau hier Elisabeth, des Stadtschultheißen

von Solothurn, Buch eggs einzige Tochter. Ihr Vater hat sie mir und ich sie Eurem Bater anvertraut, nun löst sich Ench dies Rätsel. „Doch fühl' ich wohl, das Fräuleiu sehnt nach Ruhe sich. Darum, Graf Pappenheim, ich bitte, sorgt für sie, damit sie ihre gewohnten Bedürfnisse nicht vermisse.' Elisabeth verneigte sich hieraus sittig und. folgte nicht ohne Zagen ihrem Führer. In einem Zelte, das sür des Herzogs Schützling ausersehen war, lag diese jetzt auf ihren Knien; sie wollte beten für den Bater

. Doch an dem heutigen Tage trat ein Ereignis ein, das das Schicksal Solothurns entschied und ein Beispiel wahre» Edelmutes lieferte. — Schon war die Nacht hereingesnnken und umhüllte die schlummernde Welt mit ihrem Mantel, da trat der junge Graf von Pappeuheim, versenkt in tiefes Sinnen, vor sein Zelt. Es hatte sein Auge die Juugsrau, die er nicht mehr zu erblicken hoffte, nun abermals geschaut. Ob er sie erringen konnte? Wenn sie auch nicht von niederem Stande war, so schien sie doch sür ihn

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