genug. — Tritt ein und sieh! Der Graf schloß auf. Sie stiegen eine schma le Wendeltreppe hinan, die zu einet gleichfalls verschlossenen Tür führte. Der Graf Öffnete auch diese, und nun traten sie in ein geräumi ges Gemach, dessen hinterster Teil durch einen dunklen Vorhang abgeschlossen war. Der Graf setzte Stühle an einem vorgeschobenen Tische zurecht, entzündete an dem Lichte seiner Blendlaterne zwei Wachskerzen in schweren, ehernen Leuchtern, zog aus der Schublade des Tisches ein Heft
Papiere hervor und winkte seiner Frau, sich zu setzen, indem er sich gleichfalls niederließ. Glga sah rings um sich her, bemerkte aber niemand. Sie saß und hörte. Da begann der Graf, dem Lichte näher rückend, zu lesen aus den papieren, die er hielt: ,Auch bekenne ich, mit der Tochter des Starosten Laschet unerlaubte Gemeinschaft ge pflogen zu haben,- vor und nach ihrer Ver mählung mit dem Grafen Starschenski. Ihrer Ghe einziges Kind — —' Unerhörte Ver- leumöung! schrie Glga und sprang auf. Wer wagt
es, mich solcher Dinge zu zeihen? — rief der Graf. Steh auf und bekräftige deine Aussage! Bei diesen Worten hatte er den Vorhang hinweggerissen, und eine Mannes gestalt zeigte sich, auf Stroh liegend, mit Kelten an die Wand gefesselt. Wer ruft mir? fragte der Gefangene. Glga ist hier, sagte der Graf und fragt, ob es wahr sei, daß du mit ihr gekost? — Wie oft soll ich's noch wieder holen? sagte der Mann, sich in seinen Ketten umkehrenö, ich habe sie genossen! — Hörst du? schrie der Graf zu seiner Gattin, die bleich
, und erstarrt dastanö. Nimm hier den Schlüssel und öffne die Fesseln des Mannes! Glga zauderte. Da riß der Graf seinen Säbel halb aus der Scheide, und sie ging. Klirrend fielen die Ketten ab, und Oginski trat vor. Was wollt Ihr von mir? sagte er. Du hast mich im Tiefsten verletzt, sprach der Graf. Du weißt, wie Männer und Gdelleute ihre Beleidigungen abtun. Hier nimm diesen Stahl, fuhr er fort, indem er einen zweiten Säbel aus seinem Oberrocke hervorzog, und stelle dlch mir? — — Ich mag nicht fechten! sagte
Oginski. — Du mußt! schrie Starschenski und drang auf ihn ein. Mittlerweile hörte man Geräusch auf der Treppe. Glga, die unbeweglich da eftanöen hatte, sprang jetzt der Tür zu und versuchte, diese zu öffnen, indem sie laut um Hilfe schrie. Starschenski ereilte sie, da sie eben nach dev Klinke griff, stieß das Weib zurück und schloß die Tür ab. Die Zwischenzeit benützte Oginski, unö während der Graf noch am Eingänge beschäftigt war, riß er das Fenster auf und sprang hinab. Der Fall war nicht tief