Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
fen von Werdenberg und die andern Grafen vom Fahnen, wie die von Montfort, Veldkirch, Tübingen und andere, gar alte berühmte deutsche Geschlechter waren, die ihre Graf, schaften unter den ersten erlangten, als Rätien durch die alemannischen Ronige besetzt und die Römer vertrieben wor den waren. Etwas Sichereres können wir darüber nicht sagen. Welche Güter sie vorzeiten besaßen, ist auch unbekannt, denn der Besitzstand hat sich durch heiraten seither sehr geändert. Aber um das Jahr nach Christi
Geburt lebte ein mächtiger Graf von Werdenberg, namens Heimich, der hatte von seiner Gemahlin, Frau Dorothea, Freiin von Fatz, fünf Söhne und Zwei Töchter. Die ältere, Fräulein Kunigunde, gab er einem Grafen von Ortenberg, die jüngere, Fräulein Verena, ver mählte er einem mächtigen Landsherren aus Böhmen, von Ztadeck. Der älteste Lohn hieß Graf Heinrich, wie der Vater, der zweite Albrecht, der dritte Rudolf, der vierte haug, der fünfte Ulrich. Zwei von ihnen starben unver heiratet, nämlich Graf
Rudolf,- der kam an den Hof des Kö nigs von Böhmen und starb dort, der andere, Graf haug, wurde Domherr auf dem hohen Stift zu Straßburg,- ich selbst habe seinen Namen in den alten Verzeichnissen des Stifts gefunden, obwohl er nicht dort blieb, sondern in St. Bernhards Grden eintrat. Die anderen drei Brüder wurden verheiratet, Graf Heinrich mit einer Gräfin von Sonnen berg, der Erbtochter, Graf Ulrich mit der Gräfin von Nirch- berg,- die beste und höchste Heirat aber erlangte Graf Ul rich
, denn er vermählte sich mit einer königlichen Prinzessin von Portugal. Das fügte sich also: Ms der alte Graf Heinrich von Werdenberg seinen ältesten Sohn Graf Heinrich mit der Gräfin von Sonne berg vermählt und ihm seinen Teil an der Grafschaft Sar- gans angewiesen hatte, nahm er Graf Mbrecht zu sich, der ihm die übrigen Herrschaften Zu Legieren helfe, denn er war schon sehr alt und schwächlich und starb bald daraus am fünften Tag des Maien, als man zählte NN. Graf Kbrecht nahm nunmehr die Landschaft