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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 323 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
lud er seine ganze Freundschaft nach Speyer. Es kamen Graf Philipp der alte und Graf Philipp der jüngere von Solms, die drei Grafen von Eberstein, Graf Wilhelm, Graf Bern hard und Graf Hans Jakob, Graf Philipp von Hanau, Graf Ludwig Rasimir von Hohenlohe, Graf Ludwig von Vttingen, ein junger Herr von Fontenay und andere. Graf Wilhelm von Fürstenberg hatte auch die Grafen von Zimmern geladen; weil aber die des Sterbens wegen und aus andern Gründen nicht gut von zu Hause wegkommen konnten, beauf

tragten sie Graf Froben Christoph mit ihrer Vertretung auf dem Tag. Als nun die Herren Zusammentraten, wurde die Verwerfung des Rammergerichts beschlossen und zu Dele gierten Graf Ludwig von Ottingen der jüngere, Graf Bern hard und Graf Hans Jakob von Eberstein, Graf Fr oben Christoph von Zimmern und der junge Herr von Fontenah bestimmt. Weil aber Graf Ludwig von Ottingen die Rede vor dem Rammergericht halten sollte, so memorierte er sie sich lange im Dom - wahrend der Zeit durfte niemand

mit ihm reden. Als er nun glaubte, wohl vorbereitet zu sein, ging er mit den Grafen hinauf vor die Rurie; da war eben Gerichtstag, und es wurden öffentliche Audienzen gehalten. Es war eine große Menge Volks zugegen und viel Zulauf, denn jeder wollte den Vortrag hören. Als sie nun hinein kamen, wurde Platz gemacht,' der Rammerrichter, damals Graf Hans von Montfort, lud sie ein, in die Schranken zu treten und sich — lwnoris causa zu setzen. Aber sie be- dankten sich, blieben draußen und begehrten Audienz

, die ihnen von dem Nammerrichter gewährt wurde. Also begann Graf Ludwig mit seiner Rede und sprach: „Der römischen kaiserlichen Majestät, unsers allergnädigsten Herrn Ram merrichter, wohlgeborner Graf, freundlicher, lieber Vetter! Demnach in Zachen zwischen dem wohlgebornen..Als er so weit gekommen war, unterbrach ihn einer der Lese meister und Notare, die alle Worte protokollieren müssen und sagte: „Gnädiger Herr, euer Gnaden wollen in die Feder reden, man kann so nicht nachkommen.' Graf Ludwig 320

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 251 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
sein konnte, gleich die Pfründe eingeräumt Wurde. Das ge schah unter Bischof Wilhelm von hanstein. Damals waren Napitularen und Domherrn auf dem hohen Stift zu Strasburg die nachfolgenden Herren: Pfalzgraf Herzog Heinrich, Dom propst - Graf Thomas von Rhein eck, Domdechant- Herzog Georg von Braunschweig, Scolafter- Graf Gtto von Solms, Dom sänger; Graf Jakob der Rheingraf, Senior? Graf Bernhard von Eberstein, Rämmerer - Markgraf Rudolf von Baden, Gras Sigmund von Hohenlohe, Gras Gtto

von Henneberg, Graf Lud wig von Hohenlohe, Pfalzgraf Herzog Jörg von Zimmern, Graf Wolf von Solms, Graf Friedrich von Heuchlingen, Schenk Albrecht von Limburg, Graf Christoph von Gleichen, Graf Georg von Gleichen, Graf Hans von Beuchlingen, Schenk Eras mus von Limburg, der Bischof Wilhelm im Bistum nachfolgte, Graf Hans von Eisenburg, Graf Gustav von Eisenburg. Ns Herr Johannes Werner von Straßburg wieder ab schied und nach Seedorf reiste, begab sich's, daß er, weil es Sommerszeit und heiß

war, an der Schiltacher Steige als letz ter hinten herritt und alles Gesinde vor ihm Herzog. Weil er aber ganz schlicht gekleidet und ausgerüstet war, auf die Manier etwa wie einst Graf Christoph von Werdenberg und der alte Graf Michael von Wertheim, den Raiser Maximilian nur den Heckenreiter nannte, so hätte ihn einer eher für einen Dorf schultheißen oder Amtmann halten können, als für einen Herrn. Da sah er nun zufällig einen jungen starken Bar fuß er mönch an der Steige, der hatte die Nutte hoch aufgeschürzt

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 224 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
fen von Werdenberg und die andern Grafen vom Fahnen, wie die von Montfort, Veldkirch, Tübingen und andere, gar alte berühmte deutsche Geschlechter waren, die ihre Graf, schaften unter den ersten erlangten, als Rätien durch die alemannischen Ronige besetzt und die Römer vertrieben wor den waren. Etwas Sichereres können wir darüber nicht sagen. Welche Güter sie vorzeiten besaßen, ist auch unbekannt, denn der Besitzstand hat sich durch heiraten seither sehr geändert. Aber um das Jahr nach Christi

Geburt lebte ein mächtiger Graf von Werdenberg, namens Heimich, der hatte von seiner Gemahlin, Frau Dorothea, Freiin von Fatz, fünf Söhne und Zwei Töchter. Die ältere, Fräulein Kunigunde, gab er einem Grafen von Ortenberg, die jüngere, Fräulein Verena, ver mählte er einem mächtigen Landsherren aus Böhmen, von Ztadeck. Der älteste Lohn hieß Graf Heinrich, wie der Vater, der zweite Albrecht, der dritte Rudolf, der vierte haug, der fünfte Ulrich. Zwei von ihnen starben unver heiratet, nämlich Graf

Rudolf,- der kam an den Hof des Kö nigs von Böhmen und starb dort, der andere, Graf haug, wurde Domherr auf dem hohen Stift zu Straßburg,- ich selbst habe seinen Namen in den alten Verzeichnissen des Stifts gefunden, obwohl er nicht dort blieb, sondern in St. Bernhards Grden eintrat. Die anderen drei Brüder wurden verheiratet, Graf Heinrich mit einer Gräfin von Sonnen berg, der Erbtochter, Graf Ulrich mit der Gräfin von Nirch- berg,- die beste und höchste Heirat aber erlangte Graf Ul rich

, denn er vermählte sich mit einer königlichen Prinzessin von Portugal. Das fügte sich also: Ms der alte Graf Heinrich von Werdenberg seinen ältesten Sohn Graf Heinrich mit der Gräfin von Sonne berg vermählt und ihm seinen Teil an der Grafschaft Sar- gans angewiesen hatte, nahm er Graf Mbrecht zu sich, der ihm die übrigen Herrschaften Zu Legieren helfe, denn er war schon sehr alt und schwächlich und starb bald daraus am fünften Tag des Maien, als man zählte NN. Graf Kbrecht nahm nunmehr die Landschaft

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 235 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
seine Residenz. Sie waren wenige Jahre beieinander, so wurden sie uneins, so daß sie voneinander zogen. Der Graf lebte nicht mehr lang; er starb, da man Zählte 1522. ls nun Graf Christoph von Werdenberg, der letzte des edlen Geschlechts gestorben war, da gab es hin und her viel Unruhe. Zwei Ge schlechter im Schwabenland haben sich an der Verlassenschaft gewärmt, nämlich die Grafen von Fürstenberg und die Grafen von Zollern. Graf Fried rich von Fürstenberg hatte Graf Christoph von Werdenbergs

einzige Tochter Anna geheiratet, weshalb er billig als der alleinige Crbe aller Landschaften und alles fahrenden Guts hatte gelten sollen - die Grafschaft Sigmaringen wurde ihm aber entzogen. Die fiel an Graf Litelfriedrichs von Zollern des Jüngeren Rinder durch Intrigen Graf Felix von Werden berg und Graf Joachims von Zollern. Vie hatten die Be willigung von Raiser Rarl, auch von dem römischen Ronig Ferdinand erlangt, obwohl sie in die Erbschaft gar nicht hereingehörten und keinerlei nahe

Verwandtschaft bestand. Außerdem war vor vielen Jahren, als Sigmaringen dem Raiser Friedrich von den Grafen von Werdenberg als Lehen übertragen wurde, ausdrücklich bestimmt worden, daß, wenn kein Graf von Werdenberg mehr am Leben sei, Sigmaringen der ältesten Erbtochter Zufallen solle. Deshalb war Graf Friedrich bei der Hand, und nahm Heiligenberg, Sigmaringen, Trochtelfingen und alle anderen liegenden und fahrenden Werdenbergischen Güter in Besitz, und als der Dreißigste vor über war, ließ er aus dem Schloß

Ligmaringen alle fahrende habe, die ihm gehörte, hinüber nach Heiligenberg führen. Man sagt, er habe so gut ausgeräumt, daß er sogar einen Wagen mit neuen Lesen mitnehmen ließ und viele meinten, wenn Graf Eitelfriedrichs ältester Sohn damals zugegen ge wesen wäre (er war damals bei Raiser Rarl in Spanien), so hatte er es wohl verhindert. Graf Joachim nahm sich der Witfrau von Werdenberg an, aber er wollte doch Graf Fried- 232

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 107 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
edel du bist'. So ging es eine gute Zeitlang weiter,- denn wer ihn besuchte, wollte ihm in seine Hausordnung nichts drein reden. Da begab sich nun einmal, daß Graf Christoph von Werdenberg und Herr Gottfried Werner von Zimmern ihn besuchten- und zufällig kamen an demselben Tag noch Graf Rudolf von Sulz und sein Schwager, Herr Georg Truchseß von Waldburg, die wurden auch zu Hof geladen. Bei Tische war öas Schnittbrotgepränge wieder im Schwang, dem einen legt er zwei, dem andern eins, dem dritten

vier aus den Teller. Gras Christoph, der ein offener Mann war konnte nicht schwei gen und sagte: „Sammer die Feiffel, mein Franz, was machst du für Unterschiede bei den Schnittbroten? Willst du den Mel mit den Schnittbroten ausmessen? Der ist edel, der sich am adeligsten hält.' Graf Franz schämte sich nicht wenig, konnte ihm aber nicht widersprechen,- doch sagte er, daß das aus keiner andern Ursache geschehe, als je nach dem einer älter sei als der andere (und wollte also das Klter verehren). Graf

Christoph sagte: „So ist die Meinung! Dann mußt du aber jedem von uns noch einen ganzen Uorb mit Schnittbroten vor setzen.' — über diese Brotgeschichte wurde viel gelacht. Dieser Graf Christoph soll übrigens keinen seiner verwandten mehr moniert haben, als diesen Grafen Franz Wolf von Zollern. Wie der ihm einmal schrieb und das Datum mit folgenden Worten setzte: „Datum hohenzollern in der alten Uanzlei', da konnte sich Graf Christoph nicht enthalten, ihm zu sagen: „Die Feiffel, was treibst

du mit deinen Ranzleien? Wieviel hast du denn? Lieber, bleib bei der ttanzlei, die ich bei deinem Vater und deinem Großvater gesehen habe I' Die größte Bos heit aber, die er ihm anrichtete, geschah zu Konstanz auf einem allgemeinen Tag allda. Nun hatte Graf Franz Wolf ein großes goldenes Siegel machen lassen, darüber ärgerten sich Graf Christoph und die andern. Graf Christoph richtete es so ein, daß man das Siegel besah und womöglich präparierte. Das besorgte Graf Wolf von Montfort, der hatte es in Her „Hinteren

Schatzkammer' wohl lackiert. Wie nun ein paar Urkunden besiegelt werben sollten, da konnte es Graf Christoph 104

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 324 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
ärgerte sich über die Unterbrechung und fuhr in seiner Rede fort, aber so schnell, daß die Schreiber abermals nicht nach kommen konnten und ihn wieder unterbrachen. Dadurch wurde der Graf erzürnt und verwirrt, daß er schließlich nicht wußte, wo hinaus- er schwieg eine gute Weile still, und weil er den Kaden nicht mehr finden konnte, übergab er seinen Vortrag, den er Zuvor zu Papier gebracht hatte, schriftlich, bückte sich und ging hinweg. Die andern Grafen von der Freundschaft folgten

ihm nach und es ward ein großes Gespött und Gelächter daraus bei männiglich. Also kamen sie wieder zu Graf Wilhelm von Fürstenberg und die Zache war wohl ausgerichtet. Graf Ludwig wollte die Schreiber, die ihn so wider alles Erwarten aus dem Ronzept gebracht und zum Gespött gemacht hatten, umbrin gen, wenn er sie treffe, aber es geschah niemand weiter etwas. Nach der erfolgten Rekusation packte sich jeder zur Stadt hinaus und der Tag hatte Graf Wilhelm wohl etwas Namhaftes gekostet. Ms nun alle fort waren, wurde

es Graf Wilhelm Werner und Graf Froben Christoph von etlichen Rammergerichtspersonen verwiesen, daß sich einer des Geschlechts Zimmern bei den ungehorsamen Ständen und bei einer so mutwilligen Rekusation der höchsten rich terlichen Instanz im Reich habe finden lassen. Es war aber geschehen und verantwortete sich damit, daß der junge Herr einen Generalbefehl von seinem Herrn Vater und seinem Herrn Vetter gehabt habe, in ihrer beider Namen Graf Wilhelm aus diesem Tag zu dienen, auch daß sie nicht wissen

konnten, was der Graf vorhabe. Dabei blieb es damals, aber die ganze Rekusation und wer alles dabei war, ist àà aà registriert worden. Der Streit zwischen Graf Wilhelm und dem vogelsberger ist danach zu keinem Abschluß mehr gekommen, weil Raiser Rarl dem vogels berger nachstellte. Cr lebte zu Weisenburg im Schutz des Kurfürsten und Pfalzgrasen. Kber einer, namens Lazarus Schwendi, der einige Zeit bei dem Raiser am Hof geweilt hatte, begab sich zu ihm und wurde sein bester Freund, Zimmernschs Chronik

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 386 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
Lchwank wurde nun auch abends beim Bankett sorgedracht und von männiglich belacht. Herzog Heinrich hatte einen langen Settel vor sich auf der Tafel liegen, den er oft ansah. Graf haug sah neben ihm- den nahm es Wunder, warum doch der Herzog so oft den Sette! besehe, erkeckte sich schließ, lich und fragte ihn. Wo lieh ihn der Herzog den Zettel sehen: daraus hatte der Mchemneister alle Gerichte der Reihenfolge nach aufgezeichnet, so daß sich der Herzog mit dem Essen danach richten

und seinen Appetit auf die besten Gerichte aufsparen konnte. — Graf Friedrich von Fürsten berg und Graf Wolf von chttingen waren auch geladen und ging das rechte grohe Trinken unter ihnen an. Und weil sie die drei vornehmsten Grafen im Reich waren, so wollte ihnen jeder Sachsenkerle eins bringen' das geschah alles mit Verheißung vieler Pferde und Reiter. Der eine brachte einen Becher aus auf hundert oder zweihundert, der so, der andere wieder so viel. Die Reiterei wurde dermaßen gebraucht, dah Graf haug

schliehlich einen Teil der Reiter in den àrmel springen lassen muhte, weil er vom Tisch nicht wegkam. Die Keiter schüttelte er in den nächn^n U)mkcl, wie denn solche Lachen für keine Schand oder Unlob zu achten, weil das über-, große Trinken eine Ehr ist.. Noch hatte es kein Ende- die Lachsen und Vrounschweiger Junker kamen wieder aus die Füße und brachten ihm abermals Keiter, die sie ih» im Falle der Not zuführen wollten, zum besten. Ebenso ging es auch Graf Friedrich und Graf Wolf. Daraus folgte

, daß sie alle drei gar wohl bezecht spat abschieden und heim in ihre Herberge kamen. Nun hatten die beiden Grafen von Nontfort und Fürstenberg ihren Vetter Graf Wolf mit zu sich in die Herberge genommen und HMelten ihn über Nacht bei sich. In ihren Nammen, standen vier Letten, von denen aber nur drei hergerichtet waren,: von dem vierten stand nur die nackte Bettlade da. Vie drei Grafen legten sich also in die drei bezogenen Veiten. Nun hatte sich aber Graf Haug an dem Kbend so überweint, daß er nicht schlafen

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 345 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
rat gen Zimmern in das Schloß. Cr schied von Speyer nach Johannes Baptista und ließ eine traurige Gesellschaft Zurück, die ihn gern noch länger dort gehabt hätte. Seinen jungen Vetter, Graf Froben Christoph, nahm er mit sich, der be gab sich alsdann zu seinem Vetter, Graf Gottfried Werner. Nun hatte aber Graf Wilhelm Werner seinem jungen Vetter für die Zeit, da er zu Speyer war, zweihundert Gulden als Unterhalt ausgesetzt, heiliger Himmel! was für eine Tragödie fing der alte Herr, sein Herr

Vater an! Graf Wilhelm Werner wurde freilich von ihm bezahlt, aber nicht mit Liebe und gutem Willen, denn die Abneigung des Vaters gegen diesen Sohn war unversöhnlich. Das Mißtrauen und die Uneinigkeit währten unaufhörlich, so lange der alte Herr lebte, bis schließlich Gott den Krieg geschlichtet hat. uf den herbst im Jahre 1542 zog Graf Gottfried Werner mit feiner ganzen Haushaltung Wieder nach Meßkirch, auch seine Gemahlin, die Grä fin von Henneberg, kam von ihrer Tochter aus Hechingen

wieder herauf. Damals nahm der Graf seinen jungen Vetter, Graf Froben Christoph Zu sich ins Schloß. Welche seltsame und lustige Händel sich damals zwischen dem alten Herrn und dem jüngeren begaben, davon wäre wohl ein besonderer Traktat zu schreiben. Unter anderm war dem jüngeren Herrn befohlen, das Gesinde beim Cssen Zu überwachen, damit sie nicht durch Geschwätz und Geschrei viel Unruhe machten. Wenn aber nun der junge Herr, um dem Befehl nachzukommen, bei dem Ge sinde weilte, mochte es wohl geschehen

, daß ein guter Schwank aufs Tapet gebracht wurde und das Gesinde noch ein lau teres Geschrei und Gelächter trieb als sonst. Das konnte der alte Herr in seinem Gemach, das gerade darüberlag, wohl hören. Dem paßte der Spektakel nicht, er sagte, wenn der junge Graf dabei sei, sei es noch viel ärger- deshalb ging er manchmal selber hinunter. Wie er nun wieder einmal unten war, tönte es plötzlich ganz deutlich so, als 342

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 364 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
Tochter Graf Wilhelms von Eberstein und der Frau Johanna Gräfin von Hanau-Lichtenberg. Die Heiratsabrede wurde zu Hechingen im Jahre 1544, den sechsten Tag des Monats Februarii getroffen. Rurz vor dem Heiratstag zu Hechingen war der junge Graf Froben Christoph mit Graf Jos Niklas von Zollern nach Eberstein geritten, um das Fräulein zu sehen und sich selbst auch sehen zu lassen. Wie er aber bei dieser Fahrt mit Rleidern ausstaffiert war, davon wäre viel zu sagen. Als Ehrenkleid trug

Hochzeit wurde noch in demselben Jahr, 1544, zu Schloß Eberstein gehalten, am Montag nach dem Sonntag Nàrioorà Z omini. Graf Gottfried Werner konnte seiner blöden Augen wegen nicht selbst zur Hochzeit kommen? aber Graf Johann Werner und Graf Wilhelm Werner reisten hin. Nicht einmal der Meidung wegen konnten sich die alten Herren vergleichen,' denn während Graf Gottfried Wer ner sein Gesinde in Rot kleidete, so gingen die beiden andern Grafen mitsamt ihrem Gesinde in grünen Röcken, viele Leute wunderten

sich über die Ungleichheit, daß sich die Grafen nicht einigen konnten. Die alte Frau von Henneberg sagte manchmal, bei den Zimmern fei es so Brauch: solang sie jung seien, gingen sie ganz altfränkisch einher und in schwar zer, ehrbarer Rleidung,- wenn sie aber auf ihr Alter kämen, so trügen sie grüne Röcke und anderes, gerade als ob sie noch jung wären. Graf Jos Niklas, als Unterhändler dieser Heirat, sollte auch zu der Hochzeit kommen,- aber er mußte als Crbkämmerer auf dem Reichstag zu Speyer erscheinen

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 230 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
die Prinzessin entführt. Der Rönig schickte eilends viel Volk zu Wasser und zu Lande aus, um zu erfahren, wohin sie sich gewendet hatten- aber der Wind war ihnen so günstig, daß sie in wenigen Tagen davon und nach Rhodos kamen, hier wurden sie von Graf Hans von pfiert wohl empfangen. Cr führte sie in ein Haus, wo sie ganz ver borgen waren, denn es gab viele auf der Insel, die die Prin zessin gut kannten. Bald darauf reisten sie in aller Heim lichkeit nach dem Mstell Zchönehab, wo Arbogast

von And« lau gefangen lag. Graf Albrecht führte ihn zu der Prin zessin, die ihn gern von Stund an zur Ehe genommen hätte. Aber er sprach: „Nein, das wolle Gott nicht, daß ich Ew. königlichen eine solche Unehre erzeigte,' aber dieser mein Herr, Graf Albrecht ist ein edler Graf von Werdenberg, den sollt Ihr nehmen. Mag ickfs aber um Euer Gnaden und um ihn verdient haben, so gebt mir die Kmisa.' Mit diesem Vorschlag waren alle zufrieden und der Graf von pfiert schickte nach einem Uaplan, der hieß Hans

häberlein, war auch aus deutschen Landen. Der gab sie zusammen. Graf Albrecht und der Arbogast beschlossen, dem von Alt stätten die beiden Frauen anzuvertrauen, damit er sie nach Trieft brächte und dort auf sie wartete? sie selbst aber woll ten nach Ierusalem fahren, um sich die Ritterschaft zu holen, auch Zt. Nathannen-Grab besuchen. So geschah es. Der von Altstätten kam mit den Frauen glücklich nach Trieft ° er war schon vorher krank und schwach und hier verschlim merte sich sein Zustand

, so daß er starb. Er wurde in der Aapelle des Patriarchen, Grafen Ludwig von Görtz, be graben, wie das sein Helm und Schild dort ausweist. Bald darauf kamen Graf Albrecht von Werdenberg und Arbogast von Andlau auch nach Triest. von dort reisten sie bis LalZburg- dort blieben sie eine Zeitlang, von dort aus schrieb Graf Albrecht Herrn Jakob von Altstätten, seinem und seiner Brüder Vogt, daß er eine Prinzessin von Portu gal, die seine Gemahlin sei, mit vielem Gut mitbringe, er solle das seinen Brüdern mitteilen

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 342 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
Er lag mit großen Rssten zu Speyer und hielt auch große Gastereien. Einmal lud er seinen Bruder, Graf Friedrich, Grafen Froben Christoph von Zimmern, den alten Götz von Verlichingen mit der eisernen Hand und den Christoph von Landenberg Zum Schramberg ein. Da war eine seltsame Gesellschaft beisammen. Man war fröhlich und unterhielt sich gut, aber da war kein rechtes Vertrauen. Graf Friedrich, ein wie großer Hans er auch war, saß da und benahm sich, wie ein Schüler gegen seinen Präzeptor ' Graf

Wilhelm von Zim mern und der von Laudenberg hatten sich nebeneinander gesetzt, aber keiner redete mit dem andern, denn da war noch das alte häßle. Der alte Götz von Berlichingen aber gab allen genug zu reden. Ich habe oft gesehen, daß, wenn Graf Wilhelm Werner mit andern auf den römischen König wartete, der von Landenberg sich neben ihn stellte, ihn auch oft ansah, als ob er es gern sähe, wenn sich der Graf in eine Rede mit ihm einließe - vielleicht hat er sich der Fehde halber bei ihm entschuldigen

wollen. Aber der Graf ließ ihn stehen oder nahm sich eines andern an und ging hinweg. eil nun das Sterben überall nachgelassen hatte, so begab sich Graf Johann Werners Ge- mahlin noch vor Pfingsten wieder hinauf nach Meßkirch. Die drei alten Herren ver- einbarten miteinander, ihren Lohn und Vetter, Graf Froben Christoph nun vom Studium nach Hause zu nehmen und ihm nach und nach zu einer Haus- Haltung zu verhelfen. Deshalb suchte man seinem Präzeptor, dem Lizentiaten Christophorus Mathias, der dem jungen Herrn

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1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 288 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
fallen sein sollen, mit Urkund dieses Briefs, besiegelt mit unserm kaiserlichen anhangenden Insiegel, geben Zu Mlen Franken, am 24. Tag des Monats Mai, nach Christi unsers lieben Herrn Geburt fünfzehnhundert und im achtunddreißig sten Jahr, unsers Kaisertums im achtzehnten und unserer Reiche im dreiundzwanzigsten Jahre.' Der Brief mochte kaum aus Spanien in Augsburg ange kommen sein, da schickte Graf Gottfried Werner schon seinen jungen Vetter, Graf Froben Christoph, nach Augsburg

, um ihn zu erheben. Wie er nun dorthin kam in die Herberge Zum Ltrebel, war es eines Samstags, abends. Unter anderen Ge richten gab es ein großes Essen frischer und wohlgebratener Urammetsvögel. Nun hatte der alte Herr, Graf Gottfried Werner, seinem Vetter einen Diener mitgegeben, der hieß Jakob Gechinger, ein sonderbares aber weit gewandertes Männle. Vor dem fürchtete sich der Graf und durfte die Rrammetsvögel nicht essen, ebenso wie der Gechinger vor ihm; jeder fürchtete sich, der andere werde ihn daheim wegen

des Fleischesjens verraten. Also trug der Wirt die herr lichen Rrammetsvögel wieder vom Tisch und setzte sie witzi geren Leuten vor. Der Gechinger hat dann später oft ge sagt und hoch beteuert, es habe ihn all sein Tag nichts so gereut, als daß er damals die Urammetsvöge! so unver sucht hingehen lassen. Es ist hier anzufügen, daß die drei Brüder sich wegen der Wiederannahme des Grafentites freilich ebensowenig einigen konnten wie in andern Dingen- denn Graf Jo hannes Werner zog seinen Vrüdern zum Verdruß

die ganze Geschichte ins Lächerliche und nannte sich Graf Michel von Ulein-Agypten, einem Zigeuner nach, der vor Jahren also geheißen sein wollte. Graf Gottfried Werner wollte nicht nur, daß man ihn Graf und Herr zu Zimmern schriebe, sondern auch, daß man ihm in der Anrede ein solches Prädikat gebe- deshalb be redete er seine Untertanen soviel als möglich, daß sie sich die ungewöhnliche Anrede angewöhnten. Die Verständigen 28ö

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 330 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
, schwatzten mit ihm,' unterdessen tut einer dergleichen, als ob er ihm die Hosen säubern wolle und brachte ihn damit auf die Bank,' der andere säumte auch nicht lange und rieb ihm das Schienbein. Der Graf wehrte sich, aber es half nichts- sie hielten ihn und sagten, es sei ihnen von Graf Wilhelm befohlen. Graf Bernhard war übel zufrieden und nahm es für eine beson dere Verachtung auf- aber was sollte er mit diesem un richtigen Mann anfangen? ^ Etliche Zeit darauf schrieb ihm Graf Wilhelm mit der Bitte

, er möge von Eulenburg Zu ihm gen Gttersweier in dsn Pfarrhof kommen, da woll ten sie sich wieder vergleichen. Graf Bernhard kam, sie atzen miteinander zu Nacht und waren fröhlich. Der Pfarrer gab ihnen seine Rammer, in der Zwei wohlhergerichtete Betten standen,' unter jedem aber war ein Uorb mit Eiern. Vie sie nun schlafen gehen wollten und Graf Wilhelm die Eier sah, nahm er einige und zerwarf sie an Graf Bern hard, womit er ihn ganz unsauber machte. Was sollte der tun, da er sah

, daß es nicht anders sein konnte ? Er nahm den andern Eiertorb zu sich und warf eben so fest wie Graf Wilhelm. Uurz, der Pfarrer mochte sich beklagen oder sagen wie und was er wollte, die beiden Grafen zerwarfen die Cier, die in den beiden Rörben waren, zu Trümmern an einander und damit war der Arieg geschehen- als die Eier alle waren, mußten sie schlafen gehen. Sie waren willens, des andern Tags miteinander gen Ztraßburg zu reisen, aber sie hatten sich die llleider dermaßen verderbt, daß sie jeder zuvor wieder heimreiten

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 273 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
serr Gottfried Christoph Freiherr zu Zimmern, der jüngste unter Herrn Johannes Werners Söhnen, kam, nachdem er dem Rindesalter entwachsen war, zu seinem Herrn Vetter, Herrn Gottfried Werner, und wurde bei ihm erzogen. Nun hatte einmal Graf Christoph von Werdenberg den Herrn Gottsried Werner und seine Gemahlin zu einer Jagd nach Sigmaringen geladen. Die alte Frau nahm ihren jungen Vetter, Herrn Gottfried Christoph, auch mit, denn Graf Christoph hatte einen jungen Stiefsohn, hieß Graf Felix

von Zollern, der im gleichen Alter stand; derhalben wurden sie Spießgesellen miteinander. Ms nun das .Jagen vorbei und auch die Frauen sich dabei wohl erlustigt hatten, ließ Graf Christoph zwei feiste Hirsche bringen und vor ihren Augen zerwirken. Da warf Graf Christophs Gemahlin ihren Herrn im Spaß mit ein wenig Hirschblut und machte ihn blutig,- der warf sie wieder und diese abermals. Da winkte Graf Christoph seinen Jägern, die nahmen die beiden hirschhäute, wie sie auf dem Boden lagen und ganz wüst

waren, und breiteten sie über die Jungfrauen aus, die hübsche weihe Schürzen trugen,- daraus ward ein solches Geschrei und ein solcher Übermut, daß die beiden Frauen, Werdenberg und Zimmern, fliehen und sich in Sicherheit bringen mußten, um nicht auch mit den wüsten, besudelten hirschhäuten bedeckt Zu werden. In all dem Spatz gab nie mand auf die jungen Herren acht, die waren auch davon geflohen und kamen weit ab von dem Haufen. Obwohl nun das Jagen zu Ende war und Graf Christoph befohlen Hatte, die Garne

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 351 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
und gestorben. Lei der Vischofswahl hat sich Graf Johann Christoph aller Korruption enthalten, wie ich das von et lichen Rapitularen selbst hörte, die ihm dieses Lob spen deten. Zwei Jahre darauf starb Graf Friedrich von Heuch lingen, der Domdechant zu Strasburg, und an seiner Stelle wurde vom gesamten Rapite! Graf Johannes Christoph von Zimmern erwählt; das geschah anno àài 1542 zu Straß- bürg in einem Generalkapitel am ersten Tag des August. An diesem Tag wurde der Graf gleich nach der Wahl

Zustatten, die Christoph von Landenberg mit Graf Gottfried Werner führte; da stich er oft wie ein reisiger Unecht auf die Feinde, und obwohl sie ihn ansprachen, so kam er doch immer unge hindert und unerkannt davon. haben oben geHort, daß Graf Gottfried Werner, als der junge Graf Froben Chri- U I I » » stoph aus Frankreich heimkam und sich immer noch nicht mit seinem Herrn Vater vertragen konnte, einen Tausch machte, und diesen Gra- 348

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 225 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
sie selbständig. Es war aber nun bei seinem ältesten Bru der, Graf Heinrich, ein unehelicher Zonnenberger, der war sehr mächtig bei ihm. Der stellte seinem Herrn vor, wie er ein viel größeres Anrecht auf die Herrschaft habe, weil er der ältere sei. Und weil nun Graf Heinrich ein frommer einfältiger Mann war, so folgte er dem hadermann und erhob Ansprüche gegen seinen Bruder. Graf Albrecht ant^ wartete, ihr Herr Vater habe ihn noch zu Lebzeiten aus gesteuert und ihm die Herrschaft Sarg ans

als den ihm ge bührenden Teil gegeben, damit sollte er sich begnügen und ihn mit dem übrigen in Ruhe und Frieden lassen. Wer Graf Heinrich lieh sich von dem Bastard verhetzen und es kam so weit, daß die Brüder einander angriffen und sich viel Schaden Zufügten. Deshalb wurden von den Freunden Unterhandlungen begonnen und beschlossen, jede Partei solle sechs Kommissäre ernennen und diese sollten in Konstanz Zusammentreten, um den Streit zu schlichten. Als aber die Ronstanzer das hörten, besorgten sie, daß viel Volk

zu sammenströmen werde; zur größeren Sicherheit wurde also die Stadt besetzt und zwei Hauptleute eingesetzt- auch wur den einem Fürsten nicht mehr als zwölf, einem Grafen fünf, einem Freiherrn drei und einem Ritter oder einem vom Adel Zwei Reiter mitzubringen erlaubt. Zu der bestimmten Feit erschienen die Schiedsrichter, ebenso auch die beiden Schwager, der Graf von Drtenburg und der Herr von Sta deck. Was aber mehr Volks kam, als die Ordnung erlaubte, das mutzte alles vor der Stadt bleiben und wurde

in den nächsten umliegenden Dörfern einquartiert. In der Ver handlung redete Langhans von Bodman für Gras Hein rich und Herr Uonrad Freiherr von Thengen für Graf Mbrecht. Es wurde beschlossen, Graf Heinrich solle sich mit der Grafschaft Sonneberg begnügen und die Grafschaften Werdenberg, Sargans und die übrigen Werdenbergischen Güter sollten für einige Jahre einem ehrlichen und verständigen Amtmann übertragen werden, der alle Nutzungen einnehmen, die Schulden bezahlen und die Landschaften frei machen 222

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 419 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
haben die drei Brüder mit Mund und Hand in allen Stücken zu halten versprochen. Die Abrede wurde von Graf Wilhelm Werner aufgesetzt und von den Grafen unterzeichnet, doch wurde beschlossen, daß sie erst in Monatsfrist ingrossiert und besiegelt werden sollte. Aber es verzog sich noch lang, denn es reute die Domherrn übel, daß sie sich in diesen Vertrag eingelassen hatten- sie verhofften immer, ihres alten Vet ters, Graf Gottfried Werners, Tod zu erleben,- dann wollten

sie sich ohne eine stattliche Rente nicht abfinden lassen. Das wurde aber durch diesen Vertrag verhindert. Denn wenn es geschehen wäre, so hätte sich mit dem Iimmernschen Ge schlecht das ereignet, was ihr Herr Vater immer wünschte, und wozu er auch durch sein liederliches haushalten, mit dem er seinem weltlichen Lohn möglichst viel entziehen wollte, vorsorgte. Weil nun eine solche große Schuldenlast vorhanden war, so erhielt Graf Froben Christoph Vollmacht, das Dorf hülzingen samt dem Drittel Staufen so hoch als möglich

zu verkaufen. Gebhard von Schellenberg kam ins Spiel, der wollte 12000 Gulden dafür geben, während es der Graf nicht unter 16000 lassen wollte. Darum wurde damals nichts daraus. Ms sich aber der Graf wieder aus den Schulden gebracht hatte, da wollte er dem Gebhard das Dorf nicht mehr um den alten preis geben. Den Schellenberg reute es nicht wenig, daß er den Uauf zuvor nicht angenommen- darum griff er die Sache mit Listen an und riet dem Grafen, Neuerungen dort einzuführen, wie auch geschah. Das gab

nun gleich Zank und Hader, auch allerlei Ungehorsam sei tens der Untertanen. Er glaubte, der Graf werde, durch die Unruhen bewogen, sich doch noch entschließen, ihm das Dorf zu verkaufen. Das geschah aber nicht- M 416 ch kann hier nicht unterlassen, zu erzählen, was Gras Proben Christoph damals begegnete, als er von seinen Vrüdern wieder nach Volfach heraufreiste und zu Seedorf in des Vogtes Haus übernachtete. Der Graf hatte eine gol-

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 140 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
den obenerzählten Dingen begab sich Herr Werner Freiherr von Zimmern an den Hof à ì» > ^ zu Herzog Eberhard von Württemberg und hielt sich dort längere Zeit auf. Damals waren große Irrungen und Händel zwischen Eras Endres von Sonnenberg und den Grafen von Werden berg, so daß zu ihrer Beilegung die königliche Majestät beide Parteien auf einen Rechts tag nach Dillingen vor Bischof Friedrich von Augsburg als beauftragtem Kommissär be orderte. Kus diesem Tag sollte Graf haug

in sein und seiner Brüder Namen erscheinen. Cr war aber durch Krankheit verhindert und so schickte er seinen Vetter Graf Christoph von Werdenberg. Herr Werner hatte durch heimliche Kund schafter erfahren, Graf haug wolle den Tag persönlich be suchen und weil nun Graf haug derjenige war, der seinem Herrn Vater und ihm samt seinen Geschwistern alles Unheil zugefügt, auch das ganze Ammernsche Geschlecht unterdrücken und an den Vettelstab Hatte bringen wollen und auch noch täglich darnach trachtete, so warb

er sich eine Anzahl Reiter unter denen auch Jorg Zpeet und andere vom Adel waren und legte sich mit diesen zur bestimmten Zeit in den Hinter halt. Graf Christoph von Werdenberg ritt mit acht Reitern aus Sigmaringen, am Sonntag nach Zt. Martinstag. Wie sie nun an Grt und Stelle kamen, schickte er einige von den Seinigen vor, und ließ fragen, wer sie seien,- als er aber hörte es seien Werdenberger, hieb er mit allen seinen Reitern drauf. Graf Christoph erkannte ihn und merkte wohl, was es gelte, also wandte

er sich mit seinen Reitern zur Flucht auf Sigmaringen zu. Herr Werner aber und die Seinigen waren so gut beritten, daß sie den Grafen einholten und ein paar Unechte erstachen? und besonders Jörg Speet kam schon so nah an Graf Christoph, daß er das Schwert in ihn stoßen Wollte. Als das Herr Werner sah, rief er ihm, einzuhalten und ihm den Vortanz zu lassen, der ihm an diesem Tag ge bühre. So setzte denn Jörg Zpeet einem andern Reiter so heftig zu, daß der am Entkommen verzweifelte, mit dem 137

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Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Seite 322 von 516
Autor: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort: Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag: Langewiesche-Brandt
Umfang: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur: II 109.884
Intern-ID: 149167
, daß sie sich in eines davon begeben konnte. G ald darauf als Graf Froben Christoph nach Speyer kam, wurde ein großer Tag von Graf Wilhelm von Fürstenberg daselbst abgehalten. Der ward von vielen Grafen und Herren, auch andern vornehmen und hohen Leuten besucht. Das geschah aus folgender Ursache: Als Graf Wil helm etliche Jahre vorher dem König Franziskus von Frank reich als Gbrister über das deutsche Kriegsvolk gegen Kaiser Karl gedient hatte und groß Gut in Frankreich verdiente, waren ihm doch viele Widerwärtigkeiten

von dem Xonnetabel Montmorency begegnet, mit dem er sich nicht vertragen konnte. Dieser Konnetabel zog einst einen von Graf Wil helms Hauptleuten namens Bastion Vogelsderger zu sich und praktizierte bei dem König so viel, bis der Graf Wil helm etliche Fähnlein nahm und sie dem vogelsberger zu stellte. Daraus folgte große Unruhe hin und wider,- Graf Wilhelm schalt den vogelsberger und tat ihm zuleid, was er nur konnte. Schließlich kam es so weit, daß der ihn vor dem Kammergericht verklagte. Der Graf verlor

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