Michel Gaißmayr : Tragödie in fünf Aufzügen aus dem Tiroler Bauernkriege von 1525
Keferer. Natürlich, das sie dazu gemacht hab'n. Und dann, Graf, Hab i Dir's nit dreimal gesagt, Hand von der Butl'n, das ist mein Grund. Und was hast than? Just zum Trotz hast sie hineing'hetzt, Deine Hund, mitt'n ins Kornfeld. Donner, Blitz, Marter, unsereins hat auch Blut im Leib! Und sollt's mein Leb'n kost'n, Hab i zu mein' Weib g'sagt, i leid's nit, und piff paff, sind sie g'leg'n, Deine Köter, maustot. Siehst, Graf, und jetzt, weil i grad im Red'n bin, sag i Dir no mehr. Was glaubst
, wo i die Arm' her Hab (weist auf seine sehnigen Arme), die einzig'n Arm' im Dorf, an denen noch ein Fleisch klebt? Na, schau, i hilf Dir drauf. A paar Hirsch Hab i abg'schoss'n, und was für eine. Graf. Kerl, Dieb, gemeiner, niederträchtiger Dieb, i — Keferer. Halt, Graf, nit z'hitzig, denn wer sagt Dir denn, daß sie Dein g'wes'n, daß sie Dir g'hvrt hab'n. Hab'ns vielleicht ein Tas'l trag'n, wo drauf g'stand'n: àg'ntum des Grafen, von Milland? Sind sie nit heut hier und morg'n dort? Und dann, wenn mein' Kuh
in Deine Wies'n oder in Dein Traid lauft, ihn st sie dann nit pfünd'n, muß i nit Straf geld zahl'n, und i soll mir lass'n 's Gras abfress'n? Ja, gelt, holla, Bau'r, das ist was anders. I bin ein Graf, sagst, ein Graf. Schad, daß man Dir's