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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 21.05.1910
Umfang: 18
höheren Ortes eine Mißstimmung gegen den derzeitigen Ministerpräsidenten er zeugt. Ueber die 5 jüngste Audienz Graf Khuen-Hedervarys beim Thronfolger Erz herzog Franz Ferdinand, erfahren wir aus Budapest" yon oppositioneller 48er Seite folgende iüteressante Einzelheiten, die wir natürM mit allem Vorbehalte wieder geben: Der-Thronfolger empfing den Mi nisterpräsidenten sehr freundlich, richtete jedoch an ihn drei schwerwiegende Fragen, aus denen hervorgeht, daß der Thron folger über die bisher

verfolgte Politik des Ministerpräsidenten anderer Meinung ist, als Graf Khuen selbst. Die erste Frage lautete dahin, wie es komme, daß Graf Khuen die stürmische Agitation des Grafen Tisza gegen das allgemeine Wahlrecht dulde, hiedurch den Verdacht errege, daß er es mit dem allgemeinen Wahlrechte nicht aufrichtig meine, obgleich Graf Khuen-Hederoary sich dem Throne gegenüber auf den Standpunkt des allge meinen Wahlrechtes gestellt und diesen Standpunkt auch in seinem im Abgeord- netenhause entwickelten

Regierungsplan Ausdruck gegeben habe? Graf Khuen konnte natürlich diese Frage nicht klar und befriedigend beantworten. — 2 . Frage: Wie kommt es, daß gerade die wertvolleren Elemente der früheren Ver fassungspartei sich der Regierungspartei nicht anschlossen und daß die ebenfalls ausgleichstreue-Volkspartei sich veranlaßt sieht, der Regierung gegenüber in ent schiedener Opposition zu verharren, nach dem Graf Khuen der Krone gegenüber es sich zur Pflicht machte, behufs Festi gung der Ausgleichspolitik

alle 67er Elemente zu rallieren; wie kommt eS auch, daß diese beiden 67er Gruppen in sozusagen allen Wahlbezirken auf das hef tigste bekämpft werden und die Regierung nur von den altliberalen Elementen unterstützt wird? Auch dieser Frage folgte verlegenes Schweigen. — 3. Frage: Wie kommt es, daß Graf Khuen die in Beziehung auf den Ausgleich ver läßliche Nationalitätengruppe in den ersten Tagen seiner Amtstätigkeit mit schönen Worten hinhiclt und sie jetzt scharf be kämpft ? Da Khuen auch diese Frage

nicht zu beantworten vermochte, wurde er von dem Thronfolger mit der Be merkung entlassen, daß die derzeitige Po litik und Wahltaktik der Regierung an allerkompetentester Stelle kein Vertrauen einzuflößen vermöge, daß also eine gründ liche Wendung in dieser Hinsicht dringend zu raten sei. Die Wirkung dieser Audienz zeigte sich augenblicklich. Graf Tisza hat nun mehr sein Toben gegen das allgemeine Wahlrecht eingestellt und sowohl er in Aranyoswaroth, als der Kultusminister Graf Johann Zichy in Fünfkirchen, fanden

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.11.1923
Umfang: 6
der Stuart Roman von Gebt). S ch ä tz l e r - P e r a s i n i. Ein erschöpfendes Urteil war leider nicht möglich. Aber ött junge Graf schien nervös, unruhig zu sein. In seinem gebräunten Gesicht, das der leichte dunkle Bottbart Um satz, zuckte es einmal seltsam. Dann wendete sich der Graf seinem Besucher zu. Sein Gesicht war jetzt kühl, beinahe abweisend. Aber davon ließ sich der Doktor nicht täuschen. Dieser Mann trug eine nur mühsam unterdrückte Unruhe, eine heimliche Angst in sich. »Polizeirat Zirker

", stellte er sich vor. „Mein alter Diener sagte es mir bereits. Womit kann ich dienen?" Mit kühler Höflichkeit wies er dem Besucher kinen Stuhl an. Ter Doktor zog langsam das Kästchen vor. ,Er beobachtete dabei rußig den jungen Grafen. Aber kleser zeigte nichts von Erschrecken. Nicht einmal eine aeberraschung. Sonderbar! .'Dieses Kästchen — es ist Ihnen wohl bekannt, Herr Graf?" fragte Borngrüber. Egon zeigte eine leichte Verlegenheit. »Ich weiß nicht . . . was soll es enthalten?" meinte

» storbeuer Vater unter Verschluß hielt, persönlich iu Augenschein zu nehmen. Ebenso wenig kenne ich den lügenhaften Schmuck, der darin liegen sollte und den ein Unbekannter Dieb kurz vor meinem Eintreffen entwen dete. Ich habe der Sache keine besonders große Bedeu tung zugelcgt, denn offen gestanden, glaube ich, daß mein seliger Vater beim Erwerb dieser Perlen irgendeinem gewiegten Fälscher zum Opfer fiel." Der Doktor stutzte. „Und woraus schließen Sie dies, Herr Graf, da Sie doch die Perlen gar

nicht kennen?" ..Ich habe eigentlich keinen Beweis für diese meine Annahme, es ist das lediglich ein Gefühl", sagte Egon lächelnd. „Darf ich das Wunder nun sehen?" Doktor Vorngräber öffnete den Teckel und nahm die Perlenkette heraus. Der junge Graf hielt den Schmuck ins Licht. Seine Hand bebte etwas dabei. Der Doktor bemerkte es genau. „Ter Mann nieiß sich zu fassen", sagte er sich, „aber ich wette tausend gegen eins, er steht in irgend einer heim lichen Verbindung mit diesen falschen Perlen." „Ein schönes

Stück", sagte Egon in diesem Augenblick. „Ich ziehe meinen Verdacht von vorhin zurück. Ich hätte den Verlust der Perlen schließlich verschmerzen können, aber es ist selbstverständlich, daß es mich auf das höchste interessiert, zu'erfahren, wo der freche Dieb zu finden ist!" „Wir hoffen, Ihnen diese Person binnen kurzem nen nen zu können, Herr Graf", sagte der Doktor mit festem Blick. „Ah... Sie haben ihn also noch gar nicht?" „Nein. Er ist entwischt in dem Augenblick, als er das Kästchen

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 05.02.1910
Umfang: 16
und so können wir doch noch auf eine un erwartete Wendung zum Besseren rechnen trotz des lebhaften Interesses gewisser Kreise am Unfrieden. Der politische Himmel Ungarns beginnt sich zu klären. Den ersten, lange voraus gesagten Schritt hat Graf Khuen-Heder- vary bereits getan. Er hat beim ersten Ansturm im ungarischen Reichstage, als ihm das Mißtrauen ausgesprochen wurde, einfach das königliche Reskript aus der Tasche ge zogen, mit welchem der Reichstag bis zum 24. März, Gründonnerstag, vertagt wird. Warum gerade bis zu diesem Tage

? Der Reichstag kann doch vor Ostern nur an diesem einem Tage beisammen bleiben. Man vermutet, daß Graf Khuen-Heder- vary absichtlich diesen Tag gewählt hat. Verfassungsmäßig muß die Auflösung des Reichstages durch ein königliches Reskript im Hause selbst zur Kenntnis gebracht werden. Graf Khuen erwartet nun, daß es ihm auch bis zu diesem Tage kaum ge lingen wird, die bisherigen Parteien mit wenigen Ausnahmen für seine Regierung zu gewinnen und so wird er am 24. März einfach kurz nach der Eröffnung

in Ungarn bange Sorge um den Bestand ihrer Parteien bereitet. Da sich Graf Khuen auf die 67er Parteien stützen will, so suchen die 67er Parteien wieder einen Anschluß an die neue Regie rung, obwohl sie ihr vorläufig kein beson deres Vertrauen entgegenbringen. Die Volkspartei, die als die katholische Partei Ungarns gilt, steht mit Mißtrauen dem Kabinett Khuen gegenüber deshalb, weil persönlich alle Minister die Repräsentanten des alten Judenliberalismus sind und außer dem Graf Szekely, ein Protestant

, aller Tradition widersprechend, Minister für Kultus und Unterricht geworden ist. Trotz dem wird die Volkspartei mit der Regie rung gehen müssen, wenn sie nicht zerrieben werden will, einerseits im Kampfe mit der Regierung und andrerseits mit den 48er Parteien. Die neue christlichsoziale Partei, die den Grafen Johann Zichy ins Mini sterium bringen möchte, dürste gleichfalls eine künftige Mehrheitspartei sein, zumal Graf Khuen ihren wichtigsten Programm punkt, das allgemeine gleiche Wahlrecht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.10.1895
Umfang: 4
Schablone zu messen, uns schreckt auch die „eiserne Faust" eines Badeni nicht zurück. Obwohl wir nicht das geringste Vertrauen zu der kommenden Regierung haben, auch keine Hoffnung hegen, daß Graf Badeni das heutige Wahlunrecht in Oesterreich beseitigen wird wollen, so wissen wir doch, daß er es thun muß. Wir wollen von ihm die Wahlreform, als die stärkste politische Nothwendigkeit, und er allein ist da für verantwortlich. Das Unrecht unserer Verfassung läßt sich weder durch List noch durch Gewalt mehr

aufrechterhalten. Das wird auch Graf Badeni ein- sehen lernen und er wird die Wahlreform machen, nicht aus Liebe für das Volk, sondern weil er sie machen muß. Das neue Ministerium besteht aus: Graf Badeni, Ministerpräsident und Minister des Innern; Graf Welsersheimb, Landesvertheidigungs- minister; Freiherr v. Gautsch, Unterrichtsminister; Ritter von Bilinski, Finanzminister; Graf Ledebur- Wicheln, Ackerbauminister; Graf Gleispach, Justiz minister; Freiherr Glanz v. Eicha. Haudelsminister. Die galizischen

durchzubringen. Viele angesehene Partei größen, wie Graf Pfui-Stadnicki, Graf Rey, Graf Mecinski, Fürst Sapieha u. s. w. sind im Wahlkampfe den radikalen Bauern erlegen. Daß der Ausgang der Wahl für Badeni eine Niederlage ist, kann nicht ge leugnet werden. Wenn die frifchgewählte Opposition eine ernste sein wird, dann werden sie ein günstiges Feld unter den Bauern finden. Sollten sie sich aber in einen Kompromiß einlassen, oder sich durch nationale Phrasen der Schlachzizen vielleicht ködern lassen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1919
Umfang: 8
. Berlin. 23. Okt. Im Untersuchnnasaus- schuß wurde beute die Befraauna des Grafen Bernstorff fortgesetzt. Auf eine Frage des Vorsitzenden bestätigte Graf Bernstorff, daß, so lange die Friebensaktion mtt Wilson schwebte, von einem Angriff auf die Integrität Deutsch- lands die Rede war. Es eraab sich, daß bei einem Programmfrieden ohne Sieger ein ungeschwäch tes Deutschland erhalten werden sollte. Bern storff erklärte weiter, er sei immer der Ansicht gewesen, daß der U-Vootkrieg automatisch

allgemeine Abrüstung. Der Referent Sinzheimer stellt fest, daß Graf Bernstorff am 16. Jänner offiziell vertraulich mitgeteilt worden sei, daß der U-Bootkrieg be schlossen wurde. Am 23. Jänner sollte er die ent scheidende Note überreichen. Der Referent ver lieft sodann das Telegramm des Reichskanzlers Bethmann-Hollweg an öen Grafen Bernstorff. Darin wird Graf Bernstorff gebeten, dem Prä sidenten zu sagen, wir brächten ihm volles Ver trauen entgegen und bäten ihn, auch uns gegen über dasselbe zu tun

des U-Bootkrieges bereit, sobald volle Sicherheit geboten wird, daß die Be mühungen des Präsidenten Wilson zu einem an nehmbaren Frieden führen könnten, d Graf Bernstorff erklärt, er habe alles, was sich aus den Frieden bezog, sofort dem Obersten House mitgeteilt, so daß dieser in der Lage war, den Präsidenten zu unterrichten. Nach dem Stand der Lage in Amerika sei es ausgeschlossen gewe sen, daß nach der Eröffnung des uneingeschränk ten U-Bootkrieges Amerika noch verhandeln würde. Auf eine Bemerkung des Abg

. S i n z h e i- m e r, ob Graf Bernstorff^ an den Ernst dieser Friedensvermittlung »geglaubt habe, sagte er, daß er hiebei den Intentionen der deutschen Re gierung entspreche. Auf die Frage dds Vorsitzen den, ob Bernstorff nach seiner Rückkehr nach Deutschland aus der Art seines Empfanges iw Großen Hauptquartier habe Schlüsse ziehen kön nen, erwiderte Bernstorff, er habe am ersten Tage nach seiner Ankunft eine Unterredung mit Beth- mann-Holltveg gehabt. Diefer habe damals die Gründe angegeben, weshalb er die amerikanische

werde. Der Vorsitzende fragte ferner, wann Graf Bernstorff nach seiner Rückkehr vom Kaiser empfangen worden sei. Graf Bernstorfs: Nach sechs oder sieben' Wochen nach meiner Heimkehr! (Bewegung und Heiterkeit.) Auf die Frage, ob ihm dies nicht ungewöhn lich erschienen sei, antwortete Graf Bernstorff: Es schien mir damals so. Abg. Dr. S ch ü ck i n g erklärte: Haben Sie Gründe zur Annahme, daß Ihre ganze Vermitt- lungstätigkeit in Amerika in Deutschland in Kreisen, die für den uneingeschränkten U-Boot- krieg

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 13.04.1906
Umfang: 20
erkaufte, indem er ihm die Zu ficherung gab, daß sich die Regierung für seine Wahl zum ReichSratsabgeordneten einfetzen werde. Par neue ungarische Ministerium. Die Zusammenstellung des neuen ungarischen Ministeriums, ist höchst interessant. Neben dem Juden und Logenbruder Geza P o l o n y i, der früher auf den duftenden Namen Pollak hörte, sitzt der Führer der katholischen Volkspartei, der ebenso ehrgeizige als prinzipienfeste" Graf Adolar Z i ch y. Der Jude wurde Justizminifter, während Zichy

den Posten eines Ministers am königlichen Hoflager erhielt. Der RevolutionS- sohn und Oesterreichhasser Kossuth ist Handelsminister geworden. Wehe der öster reichischen Industrie unter diesem Handels minister! Der Ränkeschmied Graf Albert A p p o n y i, dessen innigster Herzenswunsch erst mit der Errichtung deS selbständigen MagyarenstaateS erfüllt ist, hat das Portefeuille für Kultus und Unterricht erhalten und Daranyi jenes des Ackerbaues; Graf Julius Andrassy wurde Jnnernminister. Und all

dankte. Wie weit der Eid.-der Treue reichen wird, kann man aus den Worten, die von den Ministern am Sonntag zu Bericht erstattern gesprochen wurden, ermessen. So sagte der Kultusminister Graf A p p o n y i u. a.: Die großen Fragen, die zwischen Nation und König stehen, find noch nicht gelöst worden. Die Lösung ist auf eine Zeit ver schoben worden, wo sich die Nation äußern wird. Bis dahin behält sich jeder seinen Standpunkt vor, und eSwäre falsch, etwas anderes zu behaupten. Handels minister

.", besagte dieser Tage, daß die königStreuen Beamten, welche in den letzten Monaten an Stelle der ungehorsamen, revolutionären Beamten gesetzt wurden, nun wieder hinausgeschmissen und letzteren den Platz werden räumen müssen. So ungeheuerlich dies klingt, so wahr hat fich das auch erwiesen, denn der Minister des Innern, Graf Andrassy, sagte nach seiner Ernennung, eS sei Ehren pflicht^!!), jene Beamten, welche unter den Verordnungen gelitten haben, wieder an ihre Stelle zu setzen oder ihnen andere Posten

als eine antisemitische Aktion hinstellte und die „Juden" aus demselben ver wies. Die Intervention der beiden freimaureri schen Miturheber des Tulpengartens hatte eine interessante Folge: Der Präsident der VolkS- partei, Graf Aladar Zichy, leistet den Frei maurern Abbitte und bittet sie, sich mit den katholischen Adeligen, deren Organ die Freimaurer und Juden infolge der „ Vaterlands" - enthüllungen abschütteln wollte, zu verständigen. Also die ungarischen Koali tionSkatho- liken im feierlich deklarierten Bunde

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 19.04.1918
Umfang: 4
frJ W Neuest e M o r g ti 13 e fftrn g - ©elfte W* - ittttt Wechsel im Außen ministerium. Oer Amtsantritt Durians. W. Der k. u. k. Minister des Aeußern Me fein Amt angetreten. Bei diesem Anlasse hat ^Burian die Beamtenschaft des Ministeriums des Eern mit folgenden Worten begrüßt: Durch die Gnade Seiner k. u. k. Apostolischen Maje- K abermals an die Spitze dieses Ministeriums be- L n> begrüße ich Sie, meine Herren, wärmstens als 1 Freunde und bewährte Mitarbeiter. Als Graf §^ernin fein Amt

durchkämpfen, als uns die Haltung unserer ht' Vnde dazu zwingt. Hiebei werden wir aber den Weg JJijjt aus dem Auge verlieren, auf dem Graf Czernin sEdlegende und wichtige Etappen zurücklegte, indem r; r unentwegt an dem Friedenswerke fortarbei- Lje, welches unser erhabener junger Herrscher vereint M seinem hohen Verbündeten noch zur Zeit meiner Mtsfühmng großherzig eingeleitet hat. In ziel- ** Gewußtem streben und im engen Zusammenschluß mit ^ iiilssren Bundesgenossen wollen wir diesen Weg bis ;s jum

. ' [j e : Englische Stimmen. 2 « & !to$ dem Haag, 16. April. „Westminster Gazertc" führr zmn ■< ? dritte des Grafen Czernin u. a. aus: Graf Czernrn Hai m den u ‘ : Ä zwölf Monaten eine Doppelroll e gespielt. Im Oktober fl* ^ tt ungefähr als Pazifist geredet, wenige Wochen spater aber rlg ^ so wie Hindenburg und der deutsche Kaiser das Kriegsfeuer ^r cmgefacht. Nach feiner Rückkehr aus Brest-Litowsk versicherte ' M österreichischen Volk, daß der .Krieg im Osten zu Ende Ware, ; ft zwei Wachen später mußte

S p ä t e- qj - man sich nicht den Kopf zü zerbrechen, wenn nicht den gegenwärtigen Stand der w»W^itMen Erzberger. Graf Revenllow gibt in der „Deutschen Tageszei tung" folgende Bemerkung über angebliche Beziehungen zwischen dem Grafen Czernin und dem Abgeordneten Erz berger wieder: „Für di« Einbringung der V^rzlchtresolution (nämlich der bekannten Friedensresolntion des Reichstages vom 19. Juli vorigen Jahres. Rcd.) und für ihre Annahme ist ein Brief schlechthin maßgebend gewesen, welchen Graf Czernin an Kaiser Karl g-erichtet

hat. Graf Czemin erklärte in diesem Briese, Oesterreich wolle und müsse unter allen UmstmÄen bis zum Winter 1917 Frieden haben. Der Ab- , „aeorbnete Erzberger hat diesen Brief in der Fraktion und im Reichsausschusfe dcr Z-ntrumspartei zur Verlesung gebracht mit dem Bemerken: er sei dazu von autoritativer Seite ausdrücklich ermächtigt worden. Daß diese „autoritative Seite" nicht in Berlin zu suchen war, braucht nicht betont zu werden. Der Abgeordnete Erzberger hat durch dk? Verlesung dieses Briefes

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 23.02.1912
Umfang: 8
ver neue Minister des Heussern ist, wie wir schon berichteten, Graf Leopold Berch- told, ein Mann, von dem zu hoffen ist, daß er sich der Nachfolge im Ministerium des Aeußern würdig erweisen werde, ein Mann, dessen Haupt aufgabe es sein wird, unsere Beziehungen mit Ruß land dauernd zu festigen. Hiezu scheint der neue Minister besonders berufen worden zu sein. Graf Leopold Berchtold von und zu Ugarschitz ist am 18. April 1863 als Sohn des verstorbenen Grafen Sigismund Berchtold geboren. Er ent

stammt einem alten Vorarlberger Geschlechte aus dem Bregenzer Walde, und zwar aus der Ge meinde Hittisau, von wo der Ahnherr Jakob Berchtold, der in dem damals reichsunmittelbaren Gebiete Ratsgebietiger war, nach Mähren aus- wanderte. Seine Studien machte Graf Leopold Berchtold in Wien und in anderen ausländischen Städten. Am 24. April 1893 wurde er zur pro visorischen Dienstleistung im Ministerium des kaiser lichen Hauses zugelaffen. Im Jahre 1894 wurde er der Botschaft in Paris, im Jahre 1899

der Botschaft in London provisorisch zugeteilt und er hielt in demselben Jahre den Titel eines Legations rats. Am 17. Februar 1903 wurde Graf Berch- told als Legationsrat nach Petersburg versetzt; er ist also ein ehemaliger Mitarbeiter Baron Aehren- thals, der als dessen Nachfolger auf dem Peters burger Botschafterposten in Aussicht genommen ist. Im Jahre 1893 heiratete Graf Berchtold die Gräfin Ferdinand Karolyi, die ihm drei Söhne gebar. Als der Vater des Grafen Leopold am 19. März 1900 starb, erbte

er dessen große Herrschaften. Als Graf Aehrenthal von seinem Botschafterposten in Peters burg schied, wurde Graf Berchtold sein Nachfolger. Vor einiger Zeit verließ Graf Berchtold denBotschafter- posten von Petersburg und lebte seither im Privat leben, um nun den Grafen Aehrenthal, seinen einstigen Chef, auch in dem höchsten Range der diplomatischen Karriere, in der Leitung unseres Auswärtigen Amtes, zu beerben. Uotitische Aundschau. ver Reid)$rat tritt am 5. März wieder zu sammen. ver Landtag von Vorarlberg

beliebt man, was Platz hat, über die Christlichsozialen zu schimpfen und läßt sich von Liberalen und Sozialisten mit schönen Worten und Schimpf abfüttern. Das fft einmal so Mode! papit Plus und Graf Rehrenthal. Nachdem der Heilige Vater den Tod des Grafen Aehrenthal er fahren hatte, zog er sich in seine Privatkapelle zurück, um für den Verstorbenen zu beten. Sodann sprach er dem Kaiser Franz Josef telegraphisch sein herz liches Beileid aus. Kardinalstaatssekretär Merry del Val übermittelte das Beileid

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1917
Umfang: 8
dieser Klasse handelt. Wir haben deshalb auch gewußt, daß der Kampf mit aller Wucht um die Frage der Steuern ausbrechen werde und daß das Abgeordnetenhaus deshalb in keiner einzigen Frage nachgeben und auch den scheinbar sachlichen Argumenten der Her renhäusler nicht ewtgegenkommen dürfe. Nun steht die erste Steuerfrage in diesem Kriege im Herren haus zur Verhandlung und die geborenen Gesetz geber und ihre Lakaien werfen die Hülle ab und kämpfen um ihren Profit. Da wagt es ein Graf Goeß bei der Beratung

nicht auf einem Umweg eine Belastung der breiten Schichten herbei geführt wird. Sollen die Monopole nicht volksfeindlich wirken, so müssen sie so eingerichtet werden, daß den bisherigen Kapi talisten ihr Eigentum, das ja aus der Arbeit an derer entstanden ist, nicht etwa zu den Kriegsprei sen abgelöst wird, sondern daß man sie enteignet. Wie das zu geschehen hat, haben die Sozialdemokra ten oft gesagt und es wird noch darüber gesprochen werden. Daß der Herr Graf Goeß

das aber nicht so will, sondern 'daß er sich die Monopole nur als eine andere bequemere Form der mdirekten Steuern vorstellt, geht daraus hervor, 'aß er in direkte Steuern und Monopole zusammen nennt und bei den Monopolen absichtlich den unklaren Ausdruck „Verkaufs- und Verbrauchsmonop<e" wählt. Natürlich wendet sich der Herr Graf auch gegen die Anträge auf progressive Zuschläge zur Grundsteuer und auf Besteuerung aller Kursge winne — die er „geradezu abenteuerlich" nennt. In dasselbe Horn stoßen auch die anderen Nödner, vor allem der ehemalige

Dr. M i ch a e l i s hat sein Rück trittsgesuch überreicht, das vom Kaiser angenommen worden ist. Kaiser Wilhelm empfing gestern nachmit tag den bayerischen Ministerpräsidenten Grafen Hertling und bot ihm die Uebernahm« des Reichs kanzleramtes an. Graf Hertling erbat sich Bedenk zeit. Er wird vor Uebernahm« des Amtes eine Reihe von Besprechungen abhalten. Wie weiters aus Berlin gemeldet wird, ist gestern abends der frühere Kanzler mit dem Grafen Hertling neuerdings vom Kaiser empfangen worden; die Blät ter nehmen

an, daß zwischen dem Grafen Hertling und dem Kaiser volle Ueoereinstimmung besteht. Mit den Parteien wird der Graf aber kaum ohnÄvei'ters eines Sinnes sein. Graf Hertling nimmt in der Friedenssrage ungefähr die gleiche Haltung ein, wie der bisherige Kanzler; einige seiner Erklärungen im bayerischen Landtag, die allerdings schon weit zu rückliegen und darum für seine heutige Auffassung nicht mehr bestimmend sein brauchen, bringen ihn sogar bedenklich in die Nähe der Annexionisten. Hert ling ist gestern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.01.1918
Umfang: 4
hat Graf Czernin eingenommen? Er weiß, daß die Völker Oesterreichs einen baldigen Frieden wollen, einen Frieden des Rechtes und der Vernunft,,der uns mit Rußland ausföhnt und der den übrigen Gegnern beweist, daß wir frei sind von allen selbst süchtigen Absichten. Graf Czernin hat sich auf diesen Frieden wiederholt festgelegt. Hat er für diese Friedensgrundsätze in Berlin gewirkt? Be findet sich seine Politik in Übereinstimmung mit dem Willen der Volksmassen? Eine Antwort auf diese Fragen wird uns heute

wohl nicht zuteil, aber sie wird fin Abgeordnetenhanie und in den Delega tionen gegeben werden müssen, und bis dahin — diese Körperschaften sind heute noch vertagt; anch bei uns stellt man die Volksvertretung vor fertige Entscheidungen, genau so wie in Deutschland — sei festgestellt, daß Graf Czernin für die Entfchei- Ming in Berlin die volle Mitverantwortung trägt. * Die Berliner Beratungen. Neue Empfange beim Kaiser. Berlin, 14. Jänner. (Wolffbüro.) Der Kaiser empfing aestern vormittags

den Kronprinzen, den Reichskanzler Graf Hertling und den GFM. v. Hindenburg. Er hörte ferner den Generalstabsvortrag GFM. v. Hindenburg und den Vortrag des Unterstaatsfekretärs Freihrn. von dem Busfche.. Eine Erklärung des Sanzlerblattes. Berlin, 14. Jänner. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt unter der Ueberschrift: „Tatsachen und Ge rüchte": Reichskanzler Graf Hertling hat in den letzten Ta gen mehrfach dem Kaiser Vortrag gehalten und zahlreiche Besprechungen gehabt. Eine vertrauensvolle

Aus sprache fand zwischen dem Reichskanzler und den zur Zeit bier anwesenden Heerführern statt. Mitteilungen über einen für heute einberufenen Kronrat sind unrichtig. Es liegen keine sachlichen Differenzen vor. die eine Entscheidung im Kronrate verlangen. Auch sonst gehen manche unrichtige Nachrichten durch die Blätter. So wird gemeldet, daß Staatssekretär Dr. v. Kühlmann und Botschafter Graf Bernstorff in Berlin eingetroffen seien. Beide Angaben sind falsch. (Diese Erklärung hätte auf die einfachere Form

ge bracht werden können: es ist etwas beraten worden,-was. das geht niemanden etwas an!) Im weseuttichen einig, die militärischen Gesichtspunkte kommen voll zur Geltung. Berlin, 14. Jänner. Dem „Lokalanzeiger" zufolge dauern die Empfänge bei Kaiser Wilhelm fort. Vormittags empfing der Kaiser den Kronprinzen, den Unterstaatssekre tär des Auswärtigen Amtes Freiherrn von dem Busfche und hierauf den Reichskanzler Graf Hertling und den GFM. v. Hindenburg. Nach Beendigung der Besprechung hielt Kaiser Wilhem

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 24.03.1853
Umfang: 8
v. Teck gefangen, »nd nachher enthauptet). >347 Konrad Herzog von Teck (erschlagen dnrch Schweikhard von Gnndclsingcn). >1352 Albert von Wolfstekn. l353 Bertholt» von Iiottenbnch. 1361 Vogt Ulrich von Matsch der jüngere mit Diep. Häl. u Heinr. Psanner zn Tirol. 1365 Bertholt) von Gufidalin, Ritter. >373 Rndolph Graf v. Habsburg-Laufeuburg. 1377 Heinrich v. N>>tt<!»b»rg, einsetzt. 1hs)3 Lconhard v. Lebenbcrg. l4ll Peter v. Spaucr, Ritter. >419 Vogt Wilhelm v. Matsch, Graf zu Kirchberg. >43 > Vogt

Ulrich v. Matsch, Graf zu Kirchbcr,?. 1440 Percival v. Annenbctg, Burggraf zn Tirol, Ritter. 1453 Oswald v. Scbs», dir Letzte se'> es Stammes. In dem Alostn- Nelisti/t bei Briren liest man über ihm folgende Grabschrist : Sebners Geschlecht, der edcl Stau»» Mit Herrn Oswald ein End nahm. Er hat ein Iran, voll Eins gcbpreil, Sie ligt bey ihm, auch Helm und Sporn, Darzne sein Schwrrd, Schild nnd Fahn, Vierzehenhunderf zehset mau. Mehr fünf und sechzig als ich sag. Da starb er am St. ErharvStag. Gott geb

ibm und allen die ewige Rne Da sprechen wir auch Amen darzne. 1465 Cilsistoph Botsch, Burggraf v. Tirol. 1471 Vogt Ulrich v. Matsch, Graf zu Kirchberg. 1479 Vogt Gaiidcuz v. Matsch, Graf zu Kirchbcrg. >492 Georg Häl zu Maycuburg. >433 Georg Fuchs von Fuchoberg. 1485 Viktor voii Thunn, Ritter. 1490 Nikolaus Herr v. Firmian. >499 Leonhard v. Fels der erste. 1531 Leonhard v. Fels der zweite. 1540 Georg Frhr. v. Firmian. >542 Hans Jakob Frhr. v. Vels. >547 Hans Tralltso», Fvhr. zu Sprechcn- stein

und Schrofenstein. >55! Domiuikus Botsch zu Auer, Ritter. > 562 Lukas Römer, Frhr. zu Maretsch uud Mapeubilrg. >571 Wilhelm Frhr. zn Wolken- stei». - Trostburg. -1531 Karl Hendl zu Goldrein, Ritter. 1590 Joh. Jitkob Khucn v. Belass z>I Lich- tcnberg und Gaudegg, Frhr. anf tieucn Lehlubach. 16 >0 Jakob Andreas Frhr. v. Brandts. 1623 Haus Frhr. v. Wolkenstein-Nodenek. 1636 Vigilins Graf v. Spaner. >«>47 Veit Benuo Graf zu Brandis. 1651 Anton Gerardi Frhr. v. Castell. !66t Domi- nikus Graf v. Wolkenstei'ii

-Trvstburg. >675 Johann Georg Graf v. Kim'gl, Frhr. zn Ehrenbnrg u. Warth. 1Ü95 Georg Sebastian Gtaf v. Kinigl, Frhr. zn Ehrenburg u. Warth. l739 Paris Dominikils Graf zu Wolkeiistein-Trostburg. >774 Joh. Gottfr. Graf von Heister. >787 Wcnzl Graf von Sauer. >790 Jos. Graf v. Lodron. 1791 Joh. Graf v. Spaner. 1793 Paris Graf v. Wolkenstein-Rodenek. Bereits von der höchstseligen Kaisenn Maria The. reslä wurde dcrS AM ekne^ ?mweshauptmannes dem jeweiligen Gouverneur übertragen, deßhalb ist auch für >774 Joh

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 03.02.1905
Umfang: 16
für den Reichstag stattgefunden. Minister präsident Graf Tisza'zog ans, um durch den „Willen der ungarischen Nation" seine Gegner zu zerschmettern. Graf Tiszas Regierungsprogramm war: Verlegung des politischen Schwer punktes derMonarchie nach Ungarn und, weil Ungarn auf die eigenen Mittel angewiesen, noch zu schwach wäre, dieses Ziel aller echten Magyarember zu erreichen, Er neuerung des Ausgleiches, durch wel chen Oesterreich gezwungen würde, auch ferner hin 70 Prozent zu den Kosten der Groß- machtstellnng

unseres Reiches beizusteuern, und zwar so lange, bis die Ungarn sich mit unserem österreichischen Gelde so gestärkt haben, daß sie auf uns nicht mehr ange wiesen sind. Die von Kossuth, Graf Appvnyi, Baron Banffy und anderen ungarischen Häuptlingen gesührten Gegner Tiszas streben wohl auch dasselbe Ziel an, nämlich Ungarn von Oesterreich gänzlich unabhängig zu machen oder vielmehr, Oesterreich unter die Botmäßigkeit Ungarns zu bringen; aber sie glauben, daß dazu kein neuer Ausgleich mehr notwendig sei

und daß Ungarn 'dank der Freigebigkeit des österreichischen Geld beutels seit 1867 bereits gekräftigt genug sei, um den Kampf mit Oesterreich sofort erfolgreich aufnehmen zu können. Es handelt sich daher beim Meinungs streite in Ungarn nicht um das „Was", son dern lediglich um das „Wann". Graf Tisza wollte also feine Gegner durch die Neuwahlen zerschmettern. Aber es kam umgekehrt: Der „Wille der Nation", soweit von einem solchen bei ungarischen Wahlen gesprochen werden kann, entschied

gegen ihn; die Regierungspartei verlor im Wahlkampfe zirka 60 Mandate an die Geg ner, die Partei der „Achtundvierziger" kehrt dagegen vom Wahlfeldzuge als die stärkste Partei ins Abgeordnetenhaus zurück. Die Mehrheit der ungarischen Wähler hat sich also gegen die Aufrechterhaltung des „Dualismus", der Zoll- und Armeegemein- schast mit Oesterreich entschieden, sie halten schon jetzt den Zeitpunkt für gekommen, um die völlige Lostrennung Ungarns von Oester reich zur Tat zu machen, Kossuth, der Sohn des Rebellen, und Graf

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 09.11.1917
Umfang: 4
von Charakter wird Graf v. Hertling dieser Gesinnung treu bleiben. Das Zentrum wird gerne seinen einstigen Führer mit allen Kräften unter stützen. 'Aber das Zentrum — auch daran darf und muß in diesem Augenblick erinnert werden, weil eben Graf Hertling als Reichs kanzler nicht Parteipolitik des Zentrums treiben kann undll wird — braucht nicht die Verantwortung zu tragen für das, was Graf Hertling als Reichskanzler tut und laßt. Der Diktator Hertling. Ueder die Folgen, die sich möglicherweise aus der Ent

, das bisher schon bei jedem Kanzlerwechsel während des Krieges angewandt wurde, damit zu drohen, daß, wenn Graf Hertling sein Amt niederlege, die Militätziktatur un ausweichlich sei. Wir glauben, daß der Reichstag dieser Drohung gegenüber sehr kühl bleiben kann. Denn wenn Graf Hertling die Absicht hat, gegen die Reichstags mehrheit zu regieren oder doch mindestens gegen Parteien, die weite Kreise des Volkes hinter sich haben, so haben wir eben augenblicklich eine Diktatur Hertling

der Fortschrittspartei übertragen werden soll, das dann gleich zeitig ins preußische Stoatsministerium sinterten könnte. Die Rückkehr des Grafen Czernin. KV. Wien, 8. Rov. Der Minister des Aeußeren Graf Czernin ist heute früh aus Berlin in Wien angekom men. Auszeichnung Ludendorffs. KB. Wien» 8. Nov. Der Kaiser hat dem General der In fanterie v. L u d e n d o r f f das Großkreuz des Leopold- Ordens mit der Kriegsdekoration verliehen. Französische Angriffe im Sundga«. KB. Berlin, 8. November. Vom westlichen

Statthalter. Statthalter Graf Meran ist heute früh mit dem Schnellzug aus Wien in Innsbruck eingetroffen. Die Gemeinderatswahten in Graz. G r a z, 6. Nov. Nach vierjähriger Pause konnten heute die Wähler des dritten Wahlkörpers im Grazer Gemeinderat wieder zur Wahlurne schreiten. Bon 7131 Wahlberechtigten erschienen 1428 Gewählt wurden alle fünfzehn sozialdemokratischen Kan didaten und ein Deitreter der Festbesoldeten. Es war iuc eine Lmrdidatenlilte. aufaßfidtt worden.

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Unterinntaler Bote
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Seite 10 von 12
Datum: 11.12.1909
Umfang: 12
Minister des Aeußern, Graf Aehrenthal beabsichtigt, dem nächst dem deutschen Reichkanzler seinen Wiener Besuch in Berlin zu widern. — Das deutsche Zentrum hat einen Antrag eingebracht, der Reichstag wolle die verbündeten Re gierungen ersuchen, einen Gesetzentwurf über die Verant wortlichkeit des Reichskanzlers vorzulegen. — Das Kabinett Giolitti in Rom hat seine Demission gegeben. Es ist der Mehrheit in der Kammer nicht mehr sicher gewesen. — In England herrscht große Erregung

, das können sich auch die Wähler derjenigen, die Obstruktion machen, nicht gefallen lasten. Viel wichtiger als die nationale Frage ist die Erfüllung der Volksnotwendigkeiten. — Heute nach mittags wurde der ungarische Minister des Innern, Graf Julius Andrassy von Sr. Majestät dem Kaiser in drei viertelstündiger Audienz empfangen. In dieser Audienz ist jedoch keine Entscheidung gefallen, weder eine solche über das Demissionsgesuch des Kabinetts Wekerle, noch über weitere Berufungen. Eine neuerliche Audienz Wekerles er wies

sich als zwecklos und so reisten die ungarischen Mi nister bereits heute nachmittags nach Budapest zurück, um morgen in einem Ministerrat über die Ergebniffe ihrer nenerlichen Audienzen zu berichten. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Dr.KWekerle und Graf Andrassy in Budapest auch neue Verhandlungen führen, da die Krone nicht geneigt ist, derzeit dem Demissionsgesuch des Kabinetts Wekerle Folge zu geben. Es handelt sich jetzt hauptsächlich darum, ob Graf Apponyi und Kossuth zu bewegen sein werden, im Amte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 28
Datum: 07.07.1938
Umfang: 28
hätte und somit wahrlich auch für die Kirche nicht günstig wäre, wie die Geschehnisse in Spanien und auch an anderen Brandherden der Welt, wo bolschewistische Elemente am Blasebalg stehen, zur Genüge gezeigt haben- aber es ist nun einmal so und die Gründe hiefür sind unbekannt! Graf Zeppelin. Am 8. Juli 1838 wurde Graf Zeppelin, der Schöpfer der inzwischen so berühmt gewordenen Luftschiffe geboren. Der Weg, den dieser Mann mit seiner Idee vom starren Luftschiff ging, war hart. Erst setzte er fein

. Inzwischen hatte aber die Idee dieses Mannes im Volke Fuß gefaßt und durch Spenden wurde sofort ein neuer Betrag aufgebracht und mit dem Bau eines neuen Luftschiffes begonnen. 1909 endlich gelang die erste große Fahrt. Es wurden nun zwei weitere Passagierluftschiffe gebaut. Das erste dieser Luftschiffe „Deutschland" fand aber bei der Ver suchsfahrt das Ende in einem Wirbelsturm. Trotz aller Miß erfolge behielt Graf Zeppelin den Kopf hoch und arbeitete mit seinen getreuen Mitarbeitern unermüdlich

weiter. Der Krieg brachte seiner Idee endlich die Verwirklichung, da die Zeppe line als „Auge der Marine" ausgezeichnete Dienste leisteten. Der Angriff der deutschen Zeppeline auf London war eine Glanzleistung. Als endlich Graf Zeppelin am 8. März 1917 starb, da hatte er die Gewißheit, daß seine Idee gesiegt und sein Werk nunmchr Bestand haben wird. Wenn auch der „Hindenburg" in der Nacht zum 7. Mai 1937 in Neuyork das Opfer einer im Grunde ungeklärten Katastrophe ge worden ist, das Luftschiff des Grafen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1917
Umfang: 8
über einen sofortigen Waffenstillstand und über der allgemeinen Frieden einzutrete«. Der k. u. f. Minister des Aeußern: Czernin. Zeutschland nimmt das russische Friedens angebot an. Graf Hertling wünscht Verhandlungen. BerI: n . 29. Nov. Der Reichskanzler Graf Hert- liug machte heute dem Reichstag folgende Mitteilung: ^ Die russische Regierung hat gestern von Zarskoje Selo aus ein vom Postkommisiär für die äußeren Angelegenheiten und Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare Lenin Unterzeichnete? Funkentele gramm

Wechsel m der Leitung des Reiches knüpft. Während alle frühe ren . Kanzler, besonders Herr Tr. Michaelis, ihren ganzen Geist daraus verwendeten, den Sinn ihrer Erklärungen so zu verdunkeln, daß sowohl die An nexionisten wie auch die Mehrheitsparteien des Reichstages das herauslesen konnten, was ihnen paßte, während also die früheren Reden des ver antwortlichen Leiters der deutschen Politik für poli tische Rätselrater und Sternendeuter gehalten wor den sind, sprach gestern Graf Hertling es klipp

und klar aus, daß er auf dem Standpunkt der Resolution der Reichstagsmehrheit steht und daß ihr Friedens - Programm fein Friedensprogramm ist. Graf Hert ling beschäftigte sich begreiflicherweise vor allem mit dem russischen Friedensangebot, das am gleichen Tage einlies und er gab daraus die Antwort, die. wie wir fast glauben, nicht nur Friedensverhandlun- gen mit der jungen Politik ermöglichen, sondern eine freundliche Annäherung einleiten. Der Kanzler- erklärte. daß Deutschland von Rußland gar

nichts will, als die Wiederaufrichtung der alten nachbar lichen Beziehungen. Diese Worte wurden feierlich be kräftigt durch die weitere Erklärung, daß die Zentral mächte an eine Annexion Polens, Kurlands oder Litauens nicht denken, sondern es den Völkern dort überlasten wollen, in voller Freiheit über ihre staat liche Zukunft zu entscheiden. Gegen die Westmächte hat Graf Hertling härtere Worte gefunden und leider keine Erklärung über Bel-

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Reuttener Nachrichten
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Seite 4 von 4
Datum: 01.04.1932
Umfang: 4
Die weiße Man- Skizze von Emil Rath Ehrerbietig grüßte der Türhüter der Banque Efraim den elegant gekleideten Herrn, dessen Schultern leicht nach vorn gekrümmt waren wie von langem Sitzen über Büchern. Man kannte den schlanken Mann hier unter dem Namen „Graf de Perpignan" und hielt ihn für ungeheuer reich. Sein Guthaben belief sich aus sechshunderttausend Franken, sein Tresorfach war mit Schmucksachen gefüllt. So erzählte »um wenigstens. Graf de Perpignan ließ sich in die Tresorkammer füh ren

. deren dicke Panzertore sich spielend in den Angeln be wegten. Flüchtig erwiderte er den Gruß des Bankbeamten und machte sich an seinem Tresorfach zu schaffen. Mit müden Schritten schlürfte er hinaus, hob nachlässig die Finger zur schwarzen Melone und ging in den Schalterraum. Der Geschäftsführer grüßte verbindlich: „Was steht zu Diensten, Herr Graf? Effekten kaufen?" Er beugte sich ein wenig vor, im Flüsterton: „Afrikanische Eisenbahnen — Bombentip. Noch drei, vier Tage Baisse . . ." Graf Perpignan

winkte müde ab. „Vielen Dank, Herr Rousset. Nein, diesmal möchte ich Ihre Gefälligkeit ander- weitig in Anspruch nehmen. Ich habe Liegenschatfen bei St. Amand gekauft. Ueberwe'sen Sie doch dem Credit Lyon nais auf die Brüsseler Bank 900 000 Franken. Ich weiß, ich überziehe mein Konto, doch in zwei Tagen . . ." „Aber Herr Graf! Diese Kleinigkeit! Ihr Tresorfach ist doch beste Sicherheit - " Um die Mundwinkel de Perpignans lief ein dünnes Lächeln. „Ich lege Wert daraui daß d'e Ueberweisung noch heute

erledigt wird." „Keine Sorge! Mit der Zwölfuhrpost geht sie hinaus." Verbeugung. Leichtes Lüsten des Hutes. Erst schritt Graf Perpignan lässig durch die Straßen Lyons, dann beschleunigte er nach und nach seinen Gang und landete in einem wenig einladenden Quartier in Mont chat. Hier hatte man ihn schon erwartet Fünf, sechs Burschen zwischen 25 und 30 Jahren, verwegen, lauernd. „Nun, Dok tor, wird es klappen?" Der Graf nickte. „Punkt I Uhr. Daß alles auf dem Posten ist! Treffpunkt an der Drahtseilbahn

." Lyon wurde durch einen furchtbaren Donnerschlag aus dem Schlaf gerissen. Unbekleidete Menschen taumelten ins Freie, dachten an Erdbeben, Weltuntergang. Nur Graf Perpignan lächelte. Er sah, wie zehn dunkle Gestalten aus den Trümmern des Bankhauses Efraim „ret teten", was zu retten war. Leise ratterten vier Kraftwagen. Polizisten tauchten auf. Blendlaternen spielten. Schüsse knallten. Motore sangen, heulten auf. — Der Polizeipräfekt stand vor dem Trümmerhaufen, der einst das Bankhaus Efraim

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 16.10.1903
Umfang: 14
^ Fürstbischof von Trient, nach langem Leiden gestorben. Fürstbischof Dr. Eugen Karl Valussi, geb. 1-837 in Friaul, geheimer Rat, päpstlicher Hausprä lat und Thronassistent, römischer Graf, lebensläng liches Mitglied des Herrnhauses seit 21. Juni 1886, gehörte von 1873 bis zu ferner Ernennung zum Fürstbischof dem Abgeordnetenhause an. Im Tiroler Landtage übte er die Virilstimme aus. Ins Abge ordnetenhalls wurde er als Vertreter der Landge meinden Gradiska entsendet, wo er eifrigst die In teressen

anderen öffentlichen und privaten Gebäuden Montag vormittig Trauerfahnen ausge hängt. Persönlich haben in der fürstbischöslichen Kurie der Vizebürgermeister Graf Manci namens der Stadt, Hofrat Baron Forstner, Regierungsrat Erler u. a. ihr Beileid ausgesprochen. Vom Herrn Erzherzog Eugen, Statthalter Baron Schwartzenau, verschiedenen kirchlichen und stattlichen Würdenträgern sind Beileidstelegramme eingelaufen. Die Beisetzung findet am 19. Oktober im Dome zu Trient statt. Ungarn. Die unleidlichen Verhältnisse

in Ungarn währen fort. Unser Kaiser ist sehr bemüht, Ordnung nach Ungarn zu bringen, aber es läßt sich schwer, sehr schwer der Mann finden, welcher die Magyarenschädl zufammenzuhalten vermag. Das „Vaterland" bringt hierüber folgenden Artikel: In Budapest ist mann des festen Glaubens, es werde Graf Stephan Tißa mit der Kabinetsbil- bildung betraut werden, der in der Lage sei, den Reichstag aufzulösen und wenn nötig, auch mehrere- male. —

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.10.1903
Umfang: 4
Jahren, legte der damalige Ministerpräsident Graf Eduard Ta affe, „der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe", dem Ab geordnetenhause „mit allerhöchster Ermächtigung" einen Wahlreform-Entwurf vor, durch den das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht eingeführt worden wäre bei Abschaffung aller Privilegien mit Ausnahnie der Großgrund besitzer-Kurie. Es war nicht etwa eine Anwandlung von Volkstümlichkeit, die den Chef des „eisernen Ringes" (feudal-klerikal-polnisch-tschechische Majorität

, der sonst mit Ausnahmszustand und Standrecht die Stimme des Volkes zum Schweigen brachte, dem Gedanken Ausdruck gab, das Gesetz müsse denjenigen, die ihre staats bürgerlichen Pflichten in der gesetzlich vor geschriebenen Weise erfüllen, die Teilnahme am politischen Leben durch Ausübung des Wahlrechtes einräumen. Graf Ta affe, dem es so oft gelang, das Parlament seinem Willen botmäßig zu machen, wußte wahrscheinlich ganz gut, daß auch seine Macht eine Grenze hat: Das Klasseninteresse der Privilegienbesitzer. Solangeer

entwurf dem Parlamente vorzulegen. Die ahnungslosen Abgeordneten waren momentan geradezu verblüfft, aber sie faßten sich bald, da sie die Gefahr erkannten, die ihren Privilegien drohte. Dieselben Parteien, die kürzlich vor Freude aufjauchzlen, als der Kaiser „seinen Willen" durch einen Armeebefehl kund gab und die die Respektierung dieses Willens als patriotische Selbstverständlichkeit erklärte, kümmerten sich damals nicht im geringsten darum, daß Graf Taaffe vom Kaiser ermächtigt wurde

und mit ihm das Schicksal seines Wahl reform ent Wurfes. Es bildete sich jenes unselige Koalitions-Ministerium Windischgrätz und in weiterer Folge kam es zur Badenischen Wahlreform mit der Mißgeburt eines allgemeinen Wahlrechtes als Anhängsel an das bestehende Wahlgesetz. Was Taaffe als „Postulat der Staatsraison" be- zeichnete, hätte allerdings Oesterreich vor vielen Nebeln bewahrt, unter welchen das Reich heute leidet und vielleicht zugrunde geht. Graf Taaffe wollte „durch eine recht zeitige und ausreichende

mit dem Großgrundbesitze!" „Schmach dem Adel!" Schließlich wurde der Lärm auf der Galerie so allgemein, daß die einzelnen Rufe nicht mehr unterschieden werden konnten. Während des Tumultes erhob sich der Oberstlandmarschall und mahnte vergeblich mit dem ganzen Aufgebote seiner Stimme zur Ruhe. Allein der Lärm wurde immer wilder, so daß der Oberstlandmarschall, heftig die Glocke schwingend, die Räumung der Galerie anordnete und gleichzeitig die Sitzung auf die Dauer von zehn Minuten vertagte. Graf Adalbert Schönborn

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 02.02.1907
Umfang: 18
, verliehen worden. Auch über die führenden Parlamentarier, welche die Wahl reform durchbringen halfen, wird sich demnächst ein Ordensregen ergießen. Neuer Ackerbau-Minister. Wie verlautet, wird Graf Auersperg nach Beendigung der Neu wahlen von seiner Stelle als Ackerbauminister zu rücktreten. Als sein Nachfolger wird Graf B u- quo y genannt, der schon einmal dieses Portefeuille innehatte. Buquoy ist ein tüchtiger Fachmann. Ter Polonyi-Skandal hat in der letzten Woche noch weitere Kreise gezogen. Soviel

zu be gehen. Und das Kindlein wird sagen: „Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind." Graf Julius» Andraffy. Memorandum mit Hilfe des damaligen General stabschefs Baron (jetzigen Grafen) Beck dem Kaiser in die Hände gespielt wurde. Als Polonyi Minister wurde, gedachte Rosa von ihm Geld zu erpressen, und verlangte von ihm Kr. 40.000. Da Polonyi nichts hergeben wollte, verkaufte die Schönberger Polonyis Briefe an den Journalisten Fenyes, der sie wieder dem Abgeordneten Lengyel übergab

ein, daß er nicht mehr zu halten sei. Wahrscheinlich werden sie über kurz oder lang auch den Weg Polonyi's zu gehen gezwungen > werden. Besonders der Minister des Innern, Graf ! Julius An drassy, soll jetzt schon entschlossen sein, ! wegen der Anschuldigungen, die man gegen Polonyi, j erhoben hat, .seine Demission zu geben. Es folgen ' den Lengyel'schen Veröffentlichungen übrigens selt- : same Dementis; die Wallenstein-Schönberger demen- j tiert, daß sie mit dem Grafen Paar, dem General- ! adjutanten des Monarchen

Verbindungen unter- > halten habe, und Graf Paar läßt in den Wiener Blättern erklären, daß er die Dame gar nicht kenne. Sie gesteht aber, viele Erzherzöge zu kenne», lieber ihre Verbindungen mit Polonyi will sie nicht aussagen; er war ihr Rechtsvertreter, und man habe ihr gedroht (wahrscheinlich Polonyi?), > wenn sie darüber etwas aussage, würde man j kompromittierende Daten über mehrere Erzherzöge i in die Oeffentlichkeit bringen. Dies wolle sie aber j nicht, denn man würde ihr bei Hof zürnen. Offen

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