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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 23.09.1899
Umfang: 10
, Gottvertrauen und eiserne Treue zu Kaiser und Reich, in der Person des Sandwirthes verkörpert war. Darum auch die Freude und der Jubel über den Besuch des Kaisers, der überall dort seinen Wiederhall findet, wo rechte Tiroler wohnen. * Zu den Festlichkeiten sind in Passeier erschienen: Gefolgedes Kaisers: Die Generaladjutanten General der Kavallerie Graf Paar und FZM. von Bolfras Ahnenburg; Flügeladjutant Fürst Dietrich stein ; Leibarzt Dr. Josef Kerzl. Gefolge der Erzherzoge Franz Ferdi nand, Ferdinand Karl

und Eugen: Oberst hofmeister FML. Gras Nostitz; Kammervorsteher Oberst a. D. Frhr. v. Bodmann; Komthur des deutschen Ritterordens Frhr. v. Henninger und Landeskomthur Rudolf Frhr. v. Torth. Ministerpräsident Franz Graf Thun; Landesvertheidigungsminister Zeno Graf Welsers- heimb; Handelsminister Joses Frhr. Dipauli; Anton Graf Wolkenstein, k. u. k. a. o. und b. Botschafter in Paris; Franz Josef Fürst Auersperg, Oberst-Erbland- Marschall (Wien); Eminenz Joh. Bapt. Freiherr Ceschi a Santa Croce Fürst

-Großmeister (Trient). Die Exzellenzen: k. k. Statthalter Franz Graf Merveldt, Landeshauptmann Anton Graf Brandts, Kardinal-Fürsterzbischof Dr. Johannes Haller von Salzburg, Fürstbischof Dr. Simon Aichner von Brixen, Fürstbischof Dr. Eugen Karl Vallussi von Trient, Oberlandesgerichtspräsident Dr. Benedikt Esterle in Innsbruck. FML. Hermann Ritter von Pinter in Innsbruck, k. k. Statthalter a. D. Alois Gras Ceschi a Santa Crocd, Valerian Graf Saracini- Belfort (Trient), k. k. Gesandter a. D. Rüdiger Frhr

. v. Biegeleben (Gries bei Bozen). Die k. k. Kämmerer: Lorenz Müller. Abt von Willen; Stephan Mariacher, Abt von Stams; Re migius Weißsteiner, Adt von Neustift; Anton Stein egger, Abt von Gries b. B.; Leo Treuinfels, Abt von Marienberg; Dr. Coloman Belopotoczkh, Feld bischof (Wien); Josef Chini, Erzpriester in Arco; Gebhard Freiherr von Seyffertitz (Siebeneich); Julius Graf Spaur; Oberst-Erbland-Mundschenk (Valor); Volkmar Graf Spaur; Karl Graf Künigl, Oberst- Erbland-Truchsess (Ehrenburg); Franz Graf Thun

, Oberst-Erbland-Jäge. meister (Brughier); Friedrich Graf Hartig (Bozen); Hugo Ritter v. Goldegg (Partschins); Raimund Frhr. v. Hippoliti (Bozen)'; Sigismund Graf Thun (Trient); Galeazzo Gras Thun (Trient); Amadeo Graf Thun (Trient); Philipp Graf Consolati (Trient); Konrad Ritter v. Goldegg (Meran); Franz Freiherr v. Moll (Villa Lagarina); Alois Freiherr v. Hippoliti (Borgo); Max Freiherr v. Mersi, II. Präsident des Landesknlturrathes (Trient); Joh. Bapt. Freiherr v. Bavier, k. u. k. Oberlieute- nant

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1917
Umfang: 8
Graf Wimpffen sollte eigentlich vom Nahrungsmittelamte im Außendienste e.ngestellt wer den; der kommt vielleicht darauf, wo d-s Fett geblie ben ist, das wir 'ä la carte „mit Unterbrechung" nur erhalten, während er gleich 150 Kilo unter dem Höchst preis um 1300 Kronen telegraphisch an eine Verfiche- rungsbank zu verkaufen vermag. Freilich hat die fett- gierige Direktion der eingefetteten Bank auch kein Fett erhalten; nur der Beamte, der so unglücklich war, als Fettagent „in Versicherung" nach Steyr

nnb Schloß Persenburg reisen zu müssen. Wie die Wiener „Reichspost", die in fettigen Ernäh rungsangelegenheiten jedenfalls stets gut unterrichtet ist, den Fall darstellt, entbehrt die Geschichte nicht eines gewigen Humors. Man denke sich die Vorgänge rasch aneinander gereiht: Telephongeklingel, Halloh, wer dort? — Graf Wimpffen. — Ihr Wunsch, bitte? Will mich versichern lassen, größere Summe, senden Sie — äh, bitte — bestimmt am 19. ds. 10 Uhr vormittags Vertreter — äh — nach Hotel „Steyrerhof

" in Stadt Steyr. Werde — ah — dort sein, Abschluß machen". „Tanke sehr, Herr- Graf, wird pünktlich besorgt". — * ^ * * Hotel „Steyrerhof". Commis vopageur, Lackschuhe, Zylinder, Reisetasche von gelben Leder, Salontigergcstalt. Stubenmädchen mit freundlichem Knix: „Nein, der Herr Graf ist noch nicht eingetrofsen, aber dit Zimmer ist für den Herrn Grafen bestellt". Geduldprole und G.schästs- pause. „Woche", „Kickeriki", ,,Simpl", alles wird sin- drert: plötzlich: „Bitte, bitte, schnell, Linz ruft

an". — Gedämpftes Stimmengewirr, endlich verständliche Laute. „Hier Sekretär des Herrn Grafen". „Bitte, stehe zu Dien—" „Ach, der Herr Graf konnte nicht kom men. Aber Sie können, wenn Sie wollen, den Herr;, Grafen im Schloß „Persenbeug" heute noch sprechen". Ganz nett. Ausflug nach Schloß Persenbeug" paßt mir gerade, also los. Endlich einmal Freiluft! — * , * * Direktionskanzlei Wien: „Herr Direktor, Herr Direk ter, einen Moment bitte. Wichtiger Moment! Fett gibt's, denken Sie sich, echtes, wahres, gräfliches

Fett. Und nicht zu knapp, 150 Kilogramm. Der Müller ist doch ein Mordskampl. Lesen Sie die Depesche: „Abschluß, 400.000 Kronen. Erleben perfekt. Mor gen komme mit Graf. Bei Polizzenausstellung Zah lung von 5 Iahresprämien. Bekonnne durch Graf 150 Kilo Fett zur Verteilung für die Direktion. Sendet drin gend sofort 1300 Kronen. Transport bewilligt." — „Meiner Seck', ein Mordskampl. Natürlich sofort tele graphisch anweisen. Famoses Geschäft. Fetr ist heute über pari des Goldsatzes. Meine Frau

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.03.1861
Umfang: 8
der Schatzbons (der schwebenden Schuld) um '/- Procent erhöht worden. London. 8. März. In der heutigen Sitzung des Unter hauses erklärte Lord John Russell, die Kronanwälte hätten den Druck der ungarischen Banknoten für ungesetzlich er klärt; eS sei jedoch unwahrscheinlich, daß in Folge der Ausgabe derselben eine Vermtheilnng erfolgen werde. Der östtrr. Gesandte Graf Apponyi habe deshalb andere Maß. regeln getroffen. Polnische Gränze. 6. März. Aus St Petersburg ist die Nachricht in Warschau eingetroffen

Sr, kaiferl. Hoheit des durch lauchtigsten Herrn Erzherzogs Carl Ludwi, Statthalters von Tirol und Vorarlberg.: Franz Freiherr v. Spiegelfeld, k. k. Hofrath. Wählerliste für den Wahlkörper des adeligen großen Grundbesitzes. 1. Angelis Stefan Ritter v.. Auskultant in Trient. 2. d'Anna Josef Franz von in Borgo, 3 d'Anna Dr. Johann von in Borgo, 4. d'Anna Dr. Josef von in Borgo, 8. Arco Graf Alois in Manma, 6 Arco Graf Carl in Mantui, 7. Alberti Graf Alois. Gerichtsadjunkt in Trient. 8. Al bert! Graf

. 20. Bnffa Baron Peter in Telve bei Borgo, 21. Bnffa Baron Raimund in Telve bei Borgo, 22. Brattia Carl Anton von in Tassnllo Bez. CleS. 23. BrandiS Graf Clemens, k. k. geh. Rathin Lana, 24. BrandiS Graf Anton in Lana, 25. BrandiS Graf Hein rich in Marburg in Steiermark. 2K. Buol Franz Baron, k. k. geh. Rath, in Wien. 27. Bellat Enstach von in Borgo. 23. Benvenuti Franz von in Calliano, 23. Bra- savola Carl von in Avio, 30. Brasavola Dr. Josef von in Avio, 31. Ciurletti Graf Element in Trient. 32. Ceschi

Anton . Baron in Borgo. 33. Cobelli Kaspar von in Ro veredo, 34. Comini Ludwig von in Bozen, 33. Call Josef von in St. Pauls. 3K. Chiufole Franz von in Roveredo, 37. Capolini Graf Bortolo v. in Riva, 38. Crivelli Graf Franz in Pergine. 39. Cresseri Simon Baron in Trient. M Cresseri Math. Baron. Kreisgerichts-Präses in Trient. 41. Cresseri Leopold Baron in Calliano. 42 Chizzali Franz v., t. k. Bez.-Vorst. in Kältern, 43. Coreth Graf August in Salurn, 44. Castelbarco Graf Carl und Joief in Mai land

, 48. Confolati Graf Vinzenz in Trient, 46. Cesarini Graf Girolamo in Trient. 47. Delleman Johann von in St. Michael. 48. Eecher Josef von in Mezzotevesco, 49. Eccher Eugen von in Mezzodetesco, 80 Eccher Karl von in Rovers della Luna, 81. Elzenbauem Thad- däus von in Tramin, 82. Egger Dr. Ferdinand von in Pradl, 83. Egen Anton von in Algnnd, 84. Eyrl Eduard von in Bozen, 88. Enzenberg Franz Graf in Innsbruck, 8K. Formenti Filipp von in Riva, 87. Fenner Carl von in Salurn, 88. Ferrari Eugen Dr. von in Bran

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 20
Datum: 14.08.1932
Umfang: 20
. Jean Froffard muß Licht in dieses Dunkel bringen!" „Was ist es, das Sie so beunruhigt, Herr Graf?" hob plötzlich Iaeques an, die Stille unterbrechend. „Sprich nicht zu mir, Iaeques!" erwiderte der Graf. «Ich muß Nachdenken." „Ueber die blauäugige Sekretärin des Marquis?" fragte der Diener in familiärem Tone. „Ueber das Mädchen mit Graf Armands Augen?" Der Graf blickte auf. „Auch du hast sie gesehen? Auch dir fiel die Aehnlich- keit auf?" „Es kam über mich mit furchtbarer Gewalt bei ihrem Anblick

!" erklärte der Diener. „Seine Augen hatten dieselbe dunkelblaue Farbe und blickten ebenso offen und fröhlich in die Welt wie die ihrigen! Das Mädchen hat ganz die Züge der de Vignys." „Iaeques, was kann das bedeuten?" „Das hat zu bedeuten, Herr Graf, daß Sie auf Ihrer Hut sein und wie ein Tiger auf der Lauer liegen müs sen!" erwiderte der Diener. „Das Mädchen hat, ihm selbst vielleicht unbewußt, den Blick der de Vignys in seinen Augen. Es ist natürlich, daß es nicht die Tochter des Grafen Armand

ist, aber wenn der gnädige Herr von mir einen Rat annehmen will, so ist es der, dem Geheimnis, das dieses Mädchen umgibt, auf die Spur zu kommen und das sobald als möglich." „Das will ich!" rief Graf Eugen aus. „Alles, alles will ich wissen!" Während der übrigen Dauer der Reise herrschte im Waggon tiefes Schweigen. Endlich lief der Zug in Paris ein. Es war spät am Abend und die Gasflammen flackerten im Winde hin und her. Der Graf nahm einen Wagen und fuhr mit seinem Diener nach dem Hotel, in welchem er wohnte

, wenn er sich in Paris aushielt. Da seine Ankunft erwartet wurde, war das Zimmer erleuchtet und erwärmt. Ohne Zögern begann der Graf sich umzukleiden für den Zweck seiner heutigen Rück kehr nach Paris — für den Ball im Palais Chatrois. Er ließ sich Zeit dabei, denn er wollte recht viele Sorgfalt auf seine Toilette verwenden.. Schließlich war alles nach seinem Wunsche beendet und er nahm neben dem wärmenden Kamin Platz. Er hatte sich kaum niedergesetzt, als an die Zimmer tür geklopft wurde. Auf sein Herein trat

der Polizei spion Jean Froffard ins Zimmer. Graf Eugen bewillkommte ihn mit freundlichem Gruße. „Nun, Froffard", redete er ihn an, „was gibt es Neues? Haben Sie etwas entdeckt?" Der Polizist verbeugte sich und nahm auf Eugens Aufforderung ihm gegenüber Platz. „Ich habe nichts zu berichten, Herr Graf", antwor tete er mit schlecht verhehlter Verdrießlichkeit. „Sie beauftragten mich am Dienstag abends. Heute ist Freitag. Ich habe während dieser Zeit das Palais Chatrois streng bewacht. Vorgestern beobachtete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1915
Umfang: 8
feeit'e 2 Rußland bestreitet die Mobilisierung. Am 26. Juli telegraphierte Graf Szapary aus Petersburg, der deutsche Botschafter habe bem Mi nister Sasonow in ernster Weise von den russischen Mobilisierungsgerüchten gesprochen und hinzugefügt, Mobilisierungsmaßnühmen seien ein höchst gefähr liches Druckmittel, und wenn in Deutschland einmal auf den Knopf gedrückt wird, sei die Sache unauf haltsam, worauf Minister Sasonow unter Ehren wort versicherte, bisher sei kein Pferd und kein Re. servist

die an der deutschen Front; man wünsche dringend Frieden mit Deutschland. Der Militärattache erwiderte, daß auch die Mobil machung gegen Oesterreich-Ungarn als sehr bedroh lich angesehen werden wurde. Mitteilung vom Abbruch der diplomatischen Be ziehungen mit Serbien an die Mächte. Am selben Tage teilte Graf B e r ch t o l d unseren Botschaftern bei den fremden Kabinetten den Ab bruch der diplomatischen Beziehungen zu Serbien mit, der erfolgen mußte, weil die serbische Regierung unsere Forderungen

, welche wir zur dauernden Si cherung unserer von ihr bedrohten vitalen Interes sen an sie stellen mußten, abgelehnt habe. Graf Berchtold fügte hinzu: Zu unserem Bedauern und sehr gegen unseren Willen sind wir dadurch in die Notwendigkeit versetzt worden, Serbien durch die schärferen Mittel zu einer grundsätzlichen Aenderung seiner bisherigen feindseligen Haltung zu Dringen. Weitere Verhandlungen in Petersburg. Oesterreich-Ungarn bestreitet erneut, Eroberungs pläne zu hegen. Am 27. Juli setzt Graf Szapary dem Minister

von österreichisch-ungarischen Funktionären in Serbien und die Entsetzung der Offiziere und Beamten, die Oesterreich-Ungarn bezeichnen würde, sei in dieser Form unannehmbar. Diese Punkte wurden von dem Grafen Szapary teils interpretiert, teils als not wendig erklärt. Am 27. ermächtigte Graf Berchtold den Grafen Szapary telegraphisch, sich Sasonow gegenüber da hin auszusprechen, daß, solange der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien lokalisiert bleibe, die Monarchie irgendwelche territoriale Er werbungen

nicht beabsichtige. Oesterreich-Ungarn wollte auch die Souveränität Serbiens respektieren. In einem zweiten Telegramm ersucht Graf Berch told den Grafen Szapary, da der Punkt betreffend die Beteiligung von k. u. k. Funktionären bei der Unterdrückung der serbischen Umsturzbewegung den besonderen Widerspruch Sasonows hervorrief, ihm vertraulich mitzuteilen, daß damit nicht eine Tangierung der Souveränität Ser- b i en s b e a b s i ch t i g t w a r, sondern an die Er richtung eines mit den serbischen Behörden

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1929
Umfang: 8
Der Flug des „Gras Zeppelin" über Oesterreich. Begeisterung mb Jubel in Wien, Graz und Salzburg. * Wie«. 2. Mm. Nachdem während der ersten Nachtstunden starke Reg e ng ü f f e über dem Bodens-eegebtet niedergegangen waren, klärte das Wetter in den- frühen Morgenstunden auf. Da zugleich Windstille eingetreten war, ent schloß sich die Leitung des ,-Graf Zeppelin", die Fahrt nach Oesterreich zu unternehmen. Die fünf undzwanzig Passagiere gingen in Friedrichshafen um 4 Uhr 30 Minuten an Bord

in Aspern dem „Graf Zeppelin" entgegenflog, mel dete zunächst auf funkentelegrapüischem Wege, daß die Sicht infolge des Nebels und des Regens eine sehr ge ringe sei. In der Nähe von Melk sichtete endlich „A 28" den „Graf Zeppelin". Inzwischen war es der „Ra- vag" gelungen, selbst mit dem „Graf Zeppelin" in funken- telephonische Verbindung zu treten und ganz deutlich hörte man die Stimme des Funkers des „Graf Zeppelin", wenn auch hie und da die Geräusche der Mo toren die Stimme etwas unverständlich

machten. Das Luftschiff teilte mit, daß es nach 10 K Uhr in W i e n e i n t r e s f e n werde und daß Dr. E ck e n e r um 10.20 Uhr sprechen werde. Die Mitteilungen vom „Graf Zeppelin" lauteten fortgesetzt äußerst günstig. „A 28" hatte inzwischen in der Nähe von St. Pölten wieder die Sicht des „Graf Zeppelin" verloren und wäh rend „Graf Zeppelin" selbst entlang der Westbahn- strecke nach Wien flog, flog „A 28" entlang des Donau tales. lieber Wien. Der „Graf Zeppelin" flog bereits um 9.10 Uhr

über Hütteldorf tu einer Höhe von zirka 300 Metern und nahm Kurs auf den Stephansplatz. Trotz des regnerischen Weiters standen in allen Straßen Tausende und Ab er La ns ende, alle D ä ch er waren besetzt, man jubelte Sern Luftschiff zn, fortgesetzt wurden Heilrnfe laut. Aus dem Stephausplatz wimmelte es von Men schen, das Luftschiff neigte seine Spitze znm Gruße für Wien und an verschiedenen Stellen der Stadt wurden Blumen und Brief post abgeworfen. In Wien hat der „Graf Zeppelin" drei Postsäcke, die mit rot

-weiß-roten Schleifen zugebunden waren, ab- geworfen. Der eine Postsack fiel in die Bankgasse, der zweite auf das Pflaster der Freiung, der dritte auf das Gelände am Bolksgarten. Alle Postsäcke enthielten eine Aufschrift, in der es heißt, daß man sie beim nächsten Postamt abgeben möge. Die Postsäcke wurden von der Sicherheitswache ans das nächste Postamt gebracht. Das Flugzeug „A 28" ist gegen halb elf Uhr wieder ans denr Flugselde in Aspern gelandet. Me offizielle Begrüßung. Als „Graf Zeppelin

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Gardasee-Post
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Seite 5 von 12
Datum: 11.07.1908
Umfang: 12
Nr. 28. {_ Präsident Lincoln erteilte ihm die Erlaub nis zu freier Bewegung innerhalb der Heere der Vereinigten Staaten, wovon der Graf den ausgiebigsten Gebrauch machte, so daß er mehrfach in schwere Gefahren kam. Aber bereits in dieser Frühzeit seines Wirkens machte Graf Zeppelin Bekanntschaft mit dem Luftschiff: ln St. Paul in Kanada machte der junge Oberleutnant seine erste Luftfahrt mit einem Militärfesselballon. Zurückgekehrt nach Württemberg wurde Graf Zeppelin Hauptmann und Flügeladju

wa- nenburg, aus welcher Ehe nach zehn Jahren eine Tochter, Hella, entsproß, und es mag gleich' hier gesagt sein, daß Gattin und Toch ter ihm in den schweren Kämpfen um seine spätere epochale Erfindung treue Helferin- nen waren. Bald nach seiner Eheschließung brach der deutsch-französche Krieg aus, und Graf Zeppeiin machte ihn als Hauptmann im Ge neralstabe der Armee mit, wobei er bald im Anfang des Kreges durch ein tollkühnes verwegenes Reiterstück Aufsehen erregte. Es war am 24. Juli, als er mit vier

dann schlaflos im Schonenburger Gehölz zuzubringen. „Die Reiter lagen,“ so erzählt der Graf, „dicht zusammengeschart am Boden, ihre gesattel ten und aufkandarten Pferde am Zügel hal tend. Seiten nur unterbr.ch eine leise Rede Sie Stille der Sommernacht, so als der Leut nant Winsloe der 3. Badischen Dragoner ei nem Kameraden sein Herz erschloß und ihm flüsternd die Hoffnungen seines Lebens anvertraute. Wie nahe war er seinem Ziele, aber nicht dem geträumten!“ Am andern Tage wurde er bei dem Ueberfall

auf dem Scheuerlenhofe tödlich verwundet. Am Mor gen nämlich machte die Hitze ein Tränken und Futtern der Pferde erforderlich, und man entschloß sich aut dem genannten ab gelegenen Hofe zu tränken. Da wurden sie durch eine Eskadron Chasseurs überrascht. Was nicht tot oder verwundet war, wurde gefangen, nur Graf Zeppelin entkam durch eine Hinterpforte, entriß einer französischen Bauernfrau ein von ihr gehaltenes Pferd und erreichte die pfälzische Grenze. Die Er gebnisse dieses Patrouillen - Ritts lieferten wichtige

, um seinen Ideen und Versuchen, ein lenkba res Luftschiff herzustellen, nachgehen zu kön nen. Während er sich in Stuttgart dauernd nie derließ, kaufte er sich in Grysberg im Schwei zer Kanton Thurgau am Bodensee an, um dort seine praktischen Versuche ausführen zu können. Hier können natürlich nicht alle die Pha sen des schweren Erfinderkampfes dafgestelit werden, die Graf Zeppelin mit seiner Idee zu bestehen hatte. Wie zu jedem Kriege ei ne große Kriegskasse gehört, so auch zu diesem, und es muß daher

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.05.1922
Umfang: 8
zugedeckt und der Wagen fuhr in unbekannter Richtung davon. Wir fordern die Staatsanwaltschaft aus, un gesäumt eine Untersuchung einzuleiten und kön nen ihr hiesür folgende Einzelheiten Mitteilen: Die Gewehre, die da verschoben wurden, sind in der Wohnung des Oberstleutnants a. D. An ton Graf, Goetbestraße 16, aufbewahrt gewesen. Oberstleutnant a. D. Graf war beim Verladen der Gewehre zugegen. Es ist also offenkundig: 1. daß der gewesene Oberstleutnant über die Herkunft der Gewehre Bescheid wissen muß

.. Von selbst kamen die Mordwaffen nicht in seine Woh- nung. 2. Die Gewehre Md natürlich dem Staate ge stohlen worden. Käuflich sind österreichische In- . fanteriegewehre n i e erhältlich gewesen. Wer ' solche Gewehre besitzt, muß sie selbst ge st oh- len oder durch andere haben stehlen lassen. ! Oberstleutnant a. D. Anton Graf ist also ent weder selbst der Dieb der Gewehre oder er hat seine Wohnung den Dieben, als Lagerplatz zur 1 Verfügung gestellt. Graf ist also entweder ein Hehler oder ein Stehler. Zeugen

dafür, daß die Gewehre aus der Woh nung des Oberstleutnants a. D. Anton Graf hcr- ausgetragcn wurden, sind vorhanden. Also einschreiten. Staatsanwalt! Anton Graf weiß als ehemaliger Offizier nur zu gut, daß der Besitz militärischer Ausrüstungs gegenstände strafbar macht. JMn sind die wieder holten Aufforderungen, solche Ausrüstnngs- gegenstände abzuliefern, nur zu bekannt. Trotz dem hielt er die Gewehre versteckt. Wir glauben nicht, daß die Staatsanwaltschaft den Anton Graf mit Nachsicht behandeln

kann, bloß weil er ein gewesener Offizier ist. Wir glauben das umso weniger, da offenkundig ist, daß Graf die Gewehre zu hochverräterischen Zwecken gestohlen oder wenigstens als die Beute anderer Diebe aufbewahrt hat. Graf gehört dein Klüngel monarchistischer Offiziere a. D. an. Und daß die Gewehre, die er aufbewahrt hat, die Be stimmung haben, eines Tages gegen die Repu blikaner loszugehen, scheint uns. nicht zweifel haft. Wir haben die Ueberzeugung, daß die Waf fen zur Ausrüstung des KaiserjägerbundeH

an einen geeigneten Ort gebracht wurden. Staatsanwalt, wie heißt es im Wehrgesetz? Wer Banden ausrüstet, wird .... usw. Haben die Waffen die Bestimmung, eine mon- archsstische Bande auszurüsten, dann gehört der Herr Graf ins Loch! Hat aber Graf — was wir nicht glauben — die Waffen verkauft, dann liegt eine betrügeri sche Veräußerung von Staatsgut vor. Graf ge hört erst recht ins Loch. Wir erwarten, daß der Staatsanwalt den Menschen gleich in Gewahrsam nimmt. Denn wenn je, so liegt hier Verabred ungsgefahr

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 16.05.1914
Umfang: 12
hat Graf Berchtold den Dispofitionsfond bewilligt bekommen, neun Abgeord nete haben sich der Abstimmung enthalten. Von einem Vertrauensvotum für die Politik des Grafen Berchtold hat man vorweg Abstand genommen. Offenbar steht man auf dem Standpunkte, ein reichgespickter Dispo- sitionsfond sei alles. Wer fragt heute noch in Oester reich, ob die Allgemeinheit der Politik eines Ministers Vertrauen entgegenbringt oder nicht? Und wen trifft die Schuld, den Grafen Berchtold vielleicht? Gewiß nicht! Der ganze

, welcher sich dar über erhoben hätte, wäre geeignet und stark genug ge wesen, diese Vorlage samt der Regierung hinwegzu fegen. Graf Stürgkh hatte aber schon sein Minister wort verpfändet, die Vorlage wie sie war, durchzu bringen. Dieses sein Wort aber konnte und wollte Graf Stürgkh nicht brechen, also zerbrach er die Ver fassung. Ueber Nacht fast hatte die gut inspirierte tschechische Obstruktion die Vorbedingungen für den 8 14 geschaffen und der Parlamentarismus lag geknebelt mff dem Boden. Die Bahnvorlage

war gerettet und Graf Stürgkh triumphierte. Das alles war so ein- >ach, daß man es sich einfacher gar nicht denken konnte. Graf Stürgkh hat sich nicht verspekuliert in der An nahme, daß man mit diesem Parlamente alles machen könne, ohne einen ernstlichen Widerstand befürchten zu müssen. Selbst die beispiellose Auslieferung der öster reichischen Interessen, wie sie das bosnische Bahnbau projekt darstellt, konnte unser Parlament nicht aus seiner Lethargie herausreißen. Gewiß gab es Parteien

zu erteilen, aus dem Graf Stürgkh und sein Kabinett die notwendigen Kon sequenzen ziehen müßte. Geschehen wird dies natürlich nicht. Wieder werden wir die rührseligen, in weiner lichem Tone vorgebrachten Klagelieder über die fort gesetzten Schädigungen der diesseitigen Reichshälfte zum Vorteile Ungarns vernehmen, die man schon bis zum Ueberdruße gehört hat, am Schluffe aber bleibt alles wieder beim alten. Die Millionen österreichischer Staatsgelder wandern doch nach Bosnien, damit Un garn einen Vorteil

davon hat und Graf Stürgkh wirt schaftet in aller Gemütsruhe mit dem 8 14 weiter. Wozu auch wirtschaftliche Interessen schützen? Haupt sache ist. daß er ohne Aerger und Aufregungen re gieren kann. Sind die Volksvertreter damit zufrieden, dann kann es der Ministerpräsident erst recht sein. Oesterreich-Ungarn. Das befinden des Raiters franz Iotepb. Ueber das Befinden des Kaisers wird mitgeteilt, daß die Donnerstag-Nacht gut war, die katarrhalischen Er scheinungen die gleichen

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 18.01.1895
Umfang: 14
Jahrgang 3. „Unterinnthaler Bote." als „erbliche Mitglieder" in das Herrenhaus berufen worden sind. Außerdem ernennt der Kaiser „Mit glieder auf Lebensdauer" und zwar in der Regel so viel, als im vergangenen Jahre durch Tod abge gangen sind. Am 14. Januar sind die neu ernann ten Mitglieder veröffentlicht worden. Es sind dies: Känlmerer Karl Graf Aichelburg; Hofrath Professor Albert; Minister Bacquehem; Kämmerer Franz Graf Clam-Gallas; Landtagsabgeordmter Dr. Joh. Ritter von Czaykowsky; Hofrath

Professor Karl Czyhlar; Landtagsabgeordneter Joh. Freiherr Dobr- zensky; Oberlandesgerichts-Präsident von Brünn Joh. Edelmann; Landeshauptmann von Kärnten Erwein; Generalmajor des Ruhestandes, Großkapitular des deutscherr Ritter-Ordens Freiherr De Fin; Minister A. D. Freiherr von Gautsch; Oberlandesgerichts- Präsident von Graz Johann Graf Gleispach; der Hof- ulld Gerchtsadvokat, Ersatzinann des Reichs gerichtes Dr. Anton Haßlwanter, Sohn des verstor benen Landeshauptmanns; der Landtagsabgeordnete

Adalbert Graf Kottulinski; der zweite Präsi dent des Berwaltungsgerichtshofes Karl Freiherr v. Lehmayer; der Präsident der Handels- und Gewerbekammer in Lemberg Ladislaus Marchwicki; der Hos- und Gerichtsadvokat in Wien Alois Millanich; der Präsident der Landwirthschaftsge- sellschaft in Krakau, Gutsbesitzer Franz Graf Myci- elskj, der Reichsrathsabgeordnete Ludwig Freiherr von Oppenheimer; der Hofrath des Obersten Ge richts- und Cassationshofes Alfred Freiherr von Hillebrand; der Generalrath

der österr.-ung. Bank Philipp Ritter v. Schöller, der Reichsraths- und Landtagsabgeordnete Johann Graf Stadniki, der Hofrath und Professor der Wiener Universität, Hermann Freiherr von Widerhofer und der Bot schafter Grafeir Wolkeustein. Die Jubelfeier des kath.-polit. Volksvereins für das Herzogthum Salzburg nahm einen glänzenden Verlauf, besonders die Festversammlung, die im gro ßen Saale des Gesellenhauses abgehalten wurde. Zahlreiche Parteigenossen aus den verschiedenen Kron- ländern

in der unerhörtesten Weise provocirt und in der zweiten eine Reihe von Anträgen angenommen, die alle darauf angelegt waren, einen Conflict zu ertrotzen. Das neue ungarische Ministerium ist end lich gebildet und der Kaiser hat seine Genehmigung zu der ihm vorgelegten Liste ertheilt. Dieselbe lau tet : Ministerpräsident: Baron Banffy; Inneres; v. Perczel; Finanzen: v. Lukacs; Justiz: v. Er- delyi; Ackerbau: Graf Festetics; Cultus und Un- tetricht: v. Wlassitsch; Handel: von Daniel; Lan- desvertheidignng: Baron

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 11.03.1933
Umfang: 16
Gruß an das neue Deutschland. Graf Stephan Bethlen besucht Berlin. Berlin, 10. März. 2er ehemalige ungarische Ministerpräsident Graf Stephan Bethlen traf dieser Tage zu einem kurzen Besuch in Deutsch-, land ein, um in Berlin, Hamburg und Köln Vorträge über das Thema „Ungarn im neuen Europa" zu halten. Sein Be such in der Reichshauptstadt fiel mit dem gewaltigen W a h l- jeg der nationalen K o n z e n t r a t i o n s r e g i e- rung zusammen. Da Graf Bethlen noch heute einer der mäch tigsten

Männer in Ungarn und darüber hinaus eine der an gesehensten Persönlichkeiten der europäischen Politik ist, wur den seine Aeußerungen von selbst zu einem Gruß an das neue Deutschland. Wer Gelegenheit hatte, mit Graf Bethlen die gegenwärtige politische Lage Europas zu be sprechen, gewann den Eindruck, daß hier ein wirklicher Freund des Deutschtums sprach, ein Mann, der auch in Zukunft bei de,n Neuaufbau Europas eine führende Rolle spielen wird. Bei einem Presseempfang im Edenhotel frischte Graf Bethlen

die Beziehungen seines großen Staatsbesuches vor ^wei Jahren wieder auf. Die Wirkung, die von diesem mittel großen, schmalen Manne ausgeht, ist bedeutend. Wie in seinen Aufsätzen spricht Graf Bethlen mit einem überraschenden Frei gut, der auch vor den ernstesten Problemen und Fragen nicht zurückschreckt. Das ungarische Leid, das die Friedensverträge u,ie ein unauslöschliches Brandmal im Gesichte des neuen Europa empfindet, ist auch dem Deutschen auf das tiefste ver ständlich. Es ist das deutsche Leid

, mit neuen schweren Verwicklungen. Die Solidarität Europas ist nur durch eine ehrliche Bereitschaft zur gemein samen Verständigung zu erreichen." Diese Antwort legt die Frage nach dem neuen Pakt zwi schen den Staaten der Kleinen Entente nahe. Graf Bethlen antwortet sehr freimütig. „Die militärischen Hintergründe dieses Paktes sind für jeden Kenner der Ver hältnisse durchaus durchsichtig. Der Pakt ist nicht nur ein De fensiv-, sondern durchaus ein Offensivbündnis. Falls Rumänien von Rußland angegriffen

in Ungarn durchaus den Gedanken der Miliz: Selbstverständlich darf das Miliz system aber nicht nur auf dem Boden einer theoretischen Gleich heit, sondern auch einer praktischen und tatsächlichen Gleichheit erwachsen. Jeder Versuch einer einseitigen Anwendung dieses Gedankens ist von vorneherein zum Schei tern verurteilt." Graf Bethlen bricht mit einigen freundlichen Worten die Unterhaltung ab, da er in Berlin noch eine Reihe von Be suchen erledigen muß. „Ich hoffe", betont er, „auch die Mit glieder

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 06.09.1903
Umfang: 16
„Sie wissen es also schon, Herr Graf," entgegnete der Polizeivorsteher, „die Frau Fürstin ist verschwunden und nun bringt dieser Mann da die Nachricht, daß die hohe Dame sich auf dem Forsthaus befindet. Offenbar kann damit nur das gräfliche Forsthaus gemeint sein." Sinnend blickte Wolf zu Boden, wie wenn er schnell einen Entschluß fassen wollte. Da sagte Lydia: „Ich danke Ihnen, Herr Graf, daß Sie sich selbst hierher bemüht haben. Ich habe an diesem schrecklichen Tag so manchesmal

an Sie gedacht. Nun aber brachte mir Alexei Twerkoneff die Nachricht, doß Mama sich in einem Forsthaus befindet und ich will sofort zu ihr eilen. Alexei kennt den Weg und wird den Wagen führen." Noch immer stand Wolf schweigend da, noch immer rang er mit einem Entschluß. „Ich vermuthe, daß die Prinzessin die Behörde in Sachen der Fürstin angerufen hat," wandte er sich nun zu dem Beamten. „Jawohl, Herr Graf. Ich habe indessen der Prinzessin gleich gesagt, daß in unserem Kreis jedes Kind, oder jeder Fremde

. „Ich bin in ihrem Auftrag hier." „Dann ist ja alles gut und ich habe hier nichts mehr zu thun," antwortete diejer und ging mit dem Gasthalter auf die Thüre zu. Dort aber wandte er sich nochmals um und rief voll Begeisterung: „Ein großer Sieg, der von der Rennbahn, Herr Graf! Der Bohlwitz war blaß vor Wuth. Hipp, hipp, hipp hurrah für Starenberg!" Wolf lächelte und erst als die Thüre sich hinter dem Verehrer geschlossen hatte, sagte er zu Lydia in russischer Sprache: „Ich bringe Grüße von Ihrer fürstlichen Mama

das selbst und ich habe mit der Absendung des Telegramms nur meine Schuldigkeit gethan." „Sie verbergen mir etwas, Herr Graf, o, mein Gott, was ist mit meiner Mama geschehen?" „Sind Ihnen die Wünsche Ihrer Mama heilig," fragte Wolf und war tief ergriffen von dem Schmerz des schönen Kindes. „Sie fragen? — Aber ich will zu ihr. Sie wird schwer erkrankt sein. Mein Gott, und ich bin nicht bei ihr!" „Dann folgen sie mir. Die Fürstin wünschte, daß Sie nach dem Schlosse übersiedeln und dort wird sich das Weitere finden. Aber ich bitte

, sich zu fassen und ganz ruhig zu werden. In dieser Aufregung können Sie un möglich vor Ihre Mama hintreten." „Kommen Sie, Herr Graf, ich will alles thun, was Mama verfügt hat. Die Dienerschaft soll da bleiben, nur Darja will ich bei mir haben." Sie winkte der Darja zu, ihr zu folgen und ging nach der Thüre. Von dort aus sah sie bittend einen Moment zu Wolf hinüber und eilte hinaus. Nur mit Mühe konnte Graf Starenberg sie auf dem Hausflur einholen und geleitete sie alsdann in den Wagen. Dort nahm er neben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.04.1918
Umfang: 4
." Wie die Agence Havas am 3. April meldete, hat der französische Ministerpräsident nach Kenntnis nahme dieser Aeußerung des Grafen Czernin ge antwortet: „Graf Czernin hat hierin g e- I o g e nl" Dieser Aeußerung Herrn Clemenceaus gegenüber wird folgendes festgestellt: Im Aufträge des k. u. k. Ministers des Aeußern hatte der Legationsrat i. R. Graf Nikolaus R e - v e r t e r a mit dem zu einer Unterredung mit letzterem nach der Schweiz entsandten Vertrauens manne Herrn Clemenceaus, dem dem französischen

hat Graf-Revertera. nach Einholung der Weisung des k. u. k. Ministers des Aeußern in besten Auftrag dem Grafen Ar mand zwecks Mitteilung an Herrn Clemenceau in den letzten Fcbruartagen erklärt. Graf Czernin sei zu einer Aussprache mit einem Vertreter Frank reichs bereit und halte ein Gespräch mit Aussicht auf Erfolg für möglich, sobald Frankreich nur auf seine E r o b e r u n g s a b s i ch t e n betref fend Elsaß-Lothringen verzichtet. Dem Grafen Revertzera wurde hierauf im Namen Herrn Clemenceaus

, daß das Ma növer des Grafen Czernin von einer zu offensicht lichen Doppelzüngigkeit ist, um irgend semanden zu täuschen. Es liegt klar zutage, daß Graf Czer nin zuerst und vor allem bei den Bevölkerungen der Monarchie die diesmalige Entsendung von Kontingenten an die französische Front rechtferti gen wollte. Das zweite Ziel des Manövers des Grasen Czernin ist, dem Ruf der Loyalität, der Energie und der Geradheit Clemenceaus Eintrag zu tun, die Beliebtheit einer Persönlichkeit, die ihn geniert, zu untergraben

zu versuchen. Schließlich hofft Graf Czernin zweifellos, auf diese Weise Zwiespalt zwischen den französischen politischen parlamentarischen Kreisen zu erregen und gleich zeitig Mißtrauen und Ulst' mmigkeit zwischen den Verbündeten der Entente hervorzurustn. TaS Dementi Clemenceaus. A m st e r d a m, 3. April. Abendblätter veröffentlichen eine drahtlose Meldung aus Paris, nach welcher Minister präsident Clemenceau, als er bei einem Besuche an der Front von der Behauptung des österreichisch-ungarischen

Ministers des Aeußern Grasen Czernin erfuhr, wonach der französische Ministerpräsident bei ihm anfragen ließ, ob Nnd'^ouf welcher Basis Graf Czernin zu verhandeln be- ' '^reitMi, erklärOhäbe, daß diese Behauptung erlogen sei. Hgs Ziel dieser Behauptung sei» das österreichisch-ungari sche VoldsHUruben zu machen, daß sich die französische Ne gierung ' von ihren Verbündeten lossagen werde. Graf Czernin bilde sich ein, aus diese Weise der Bevölkerung Oesterreich-Ungarns den Mut zurückgeben

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Alpenländer-Bote
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Seite 15 von 20
Datum: 09.02.1936
Umfang: 20
ist, daß er an die Tür des Grafen klopft. Es dauert keine zwei Minuten, kommt Graf Brugg stein barfuß, nur mit Hemd und kurzer Lederhose be kleidet, aus der Kammer. „Wie spät ist es?" „Halb vier, Herr Graf." Graf Bruggsteins Gesicht verdunkelt sich. „Was? Du hast verschlafen?" Seine Augen werden klein. „Und wie schaust du denn aus? Aha. da treibt sich der Anton Zaggler draußen rum und vergißt da bei, daß ich um halb drei geweckt werden will." „Mei Maidle hat a Gsichtl Als wie a Rosenblatt —" Mit diesem Liebeshymnus

nach Rosen; ich trage Loden, sie geht in Seide! Den Göttern Dank, daß ich ein freier Mann geblieben bin." Und er las weiter: „In Monte Carlo habe ich zwei deutsche Grasen kennen gelernt, scharmante Leute, vornehm, elegant, blaublütig, o yes! Der eine, Graf Hagelwitz, ist ein Berliner mit großem Schnabel, der andere ein Schwabe, ein wenig dickköpfig und schwer blütig, aber seine Ahnen gehen bis auf die Kreuzzüge zurück. Jeder hat ein Schloß, der eine in der Mark. Er zieht die Lederhose mit beiden Händen

am Leib hoch und tritt dicht vor Toni hin. „Dreihundertvierundsechzig Hirsche Hab ich in mei nem Leben geschossen. Aber noch keinen,, wie. der am Gröllberg ist. Freunderl, der Hirsch wenn mir aus kommt, dann ists aus mit deiner Jagerei!" Nun kann Toni' doch nicht Mehr länger schweigen. Das Blut war ihm bei dieser Anklage ins Gesicht ge stiegen. Seine Gestalt reckt sich. „Herr Graf, ich " „Maul halten! Ich will keine Entschuldigung. Das ganze Jahr zahlt man so einen Kerl und wenn man ihn braucht, muß

man warten, bis er von einer Kit telsalten wegkommt. Der Hirsch liegt mir schon lang im Magen. Heut hätt ich ihn haben können. Aber na türlich, der Herr Zaggler —" Graf Bruggstein wendet sich ab und stützt den einen Fuß auf die Bank. „Meine Wadenstrümpf her!" Toni nimmt sie von der Herdstange und gibt sie ihm. Graf Bruggstein reißt sie ihm aus der Hand. „Hab. immer gemeint, du bist ein richtiger Jäger. Aber man täuscht sich in den Menschen. Das sag ich dir. Toni: Von mir aus gehst du bei der Nacht

hin, wo du willst. Aber du hast da zu sein, wenn ich dich brauche, sonst kannst du hingehen, wo du hergekom men bist." Toni steht wie vom Donner gerührt. Seine Augen werden feucht. Zugleich aber wächst ein wilder Trotz in ihm. Seine Stimme hat einen harten Klang, als er sagt: „Soll ich das als Kündigung auffassen?" „Hab ich nicht deutlich genug geredet?" sagt der Graf, ohne sich umzuwenden. „Dann möchte ich noch meinen dienstlichen Rapport machen. Heute morgen um drei Uhr ist der Büchler ge meinsam

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.02.1915
Umfang: 8
die serbische Antwort in Belgrad unserem Gesandten Giesl übergeben, der sie für un- genügend erklärte und mit dem Gesandtschafts personale die Stadt verließ. Am 25. Juli sandte Graf Berchtold dem Bot schafter in Petersburg Grafen Szapary eine In struktion, worin ausgeführt wird, daß der uns auf gezwungene Kampf mit Serbien kein Kampf um Ländergewinn, sondern lediglich ein Mittel der Selbst verteidigung und Selbsterhaltung sein werde; daß ferner die großserbische Bewegung das monarchische Interesse bedrohe

und daß das kaisertreue Rußland - ein kraftvolles Vorgehen gegen diese Bedrohung der staatlichen Ordnung begreiflich und sogar notwendig finden werde. Eine weitere Duldung der serbischen j Umtriebe hätte unseren Bestand als Großmacht und daher auch das europäische Gleichgewicht, dessen Er- > Haltung Rußlands wohlverstandenes Interesse sei, in I Frage gestellt. j Am 26. Juli telegraphierte Graf Szapary aus ] Petersburg, der deutsche Botschafter habe mit dem Minister Sasonow in ernster Weise von den russischen

ermächtigte Graf Berchtold den 3 Grafen Szapary telegraphisch, sich Sasonow gegen- z über dahin auszusprechen, daß, solange der Krieg auf Oesterreich-Ungarn und Serbien beschränkt bleibe, die Monarchie irgendwelche Länderwertungen nicht beabsichtige. Am 28. Juli telegraphierte Graf Szögyeny, der englische Vermittlungsvorschlag, daß Deutschland, Italien, England und Frankreich zu einer Konferenz in London zusammentreten sollten, sei von Deutsch land mit der Begründung abgelehnt worden

die Grundlage einer Ver ständigung bieten könne, entgegnete Graf Berchtold, daß der europäische Friede nicht dadurch gerettet würde, daß sich Großmächte hinter Serbien stellen und für seine Straffreiheit eintreten. Am 28. Juli ersuchte Graf Berchtold den Botschafter Grafen Szögyeny, sich sofort zum Reichskanzler oder zum Staatssekretär zu begeben und es dem Berliner Kabinett zur dringenden Er wägung zu unterbreiten, ob nicht Rußland in freundschaftlicher Weise daraus aufmerksam gemacht

gewendet habe, sie möge ihren Einfluß in Wien geltend machen, damit hier die Belgrader Antwort entweder als genügend betrachtet oder als Grundlage für Besprechungen unter den Ka binetten angenommen werde. Der deutsche Bot schafter war beauftragt, diesen Vorschlag dem Wiener Kabinett zur Erwägung zu unterbreiten. In Beantwortung des Schrittes ließ Graf Berch told dem deutschen Botschafter am 29. Juli eine Denkschrift zukommen, nach der öie serbische Ant wort in den meisten Punkten Vorbehalte formu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.04.1918
Umfang: 4
. — Beschwerden gegen die Friedens-, freunde. — Anklagen gegen die Tschechen. Graf Czernin hat gestern eine ungewöhnliche Rede gehalten. Schon der Ort, den er zu seinem Vortrag auserwählt, ist kein alltäglicher. Nach der geltenden Verfassung ist der Außenminister den Delegationen verantwortlich; und es gab eine Zeit, wo nicht nur Graf Czernin sondern auch alle öster reichischen Minister es als eine glatte Selbstver ständlichkeit betrachteten, daß die Delegationen nicht bloß das Recht haben, abgeschlossenen

Friedensver trägen hinterher ihren Segen zu geben, sondern, daß sie schon über die „Absichten der Regierung und über den Gang der Verhandlungen" unterrichtet werden müssen, damit die Delegationen schon auf die Gestaltung des Friedens ihren ver fassungsmäßigen Einfluß ausüben können. Graf Czernin ließ die Delegationen indes vertagen. Er hat weder zu dem Vertrag mit der Ukraina, noch zu dem Frieden mit Rußland oder zu den Forde rungen an Rumänien die Zustimmung eingeholt. Mit drei Staaten ist nun der Friede

geschlossen, aber Graf Czernin denkt noch imrner nicht daran, die Delegationen einzuberufen. Anscheinend Hai man sich in Kreisen der Machthaber zu der Auffas sung durchgerungen, daß über die Friedensverträge nur die „maßgebenden Faktoren", nicht aber die verfassungsmäßigen Körperschaften zu entscheiden baben. Der Außenminister, der den Delegationen aus- wncht, hat gleichwohl das Bedürfnis, seine Mei nung an den Mann zu bringen. Er wählte dazu den Empfang einer Abordnung der Obmännerkon ferenz des Wiener

Gemeinderates, die gestern, al lem Anschein nach auf Bestellung, bei ihm vor- sprach. um Beschwerden über die Lebensmittelver sorgung vorzutragen und Auskunft über die welt politische Lage zu erbitten. Dieser Abordnung trug nun Graf Czernin eine lange Rede vor und mit dieser Rede glaubt er wohl, seine Politik in je der Beziehung gerechtfertigt zu haben! So be quem, wie der Außenminister von Oesterreich-Un garn, kann es sich wahrlich nirgendwo ein Staats mann machen. Man sieht

im Wortlaute kennen, müßten wir vor allem wissen, ob die s e l b st v e r st ä n d l i ch e Bemerkung des Grafen Czernin über die elsaß lothringische Frage nicht belastet war mit einer zweideutigen Erklärung über Belgien. Hätte Gras Czernin in den Delegationen gesprochen, so wäre er wohl verhalten worden, Näheres und Bestimm teres über die Antwort mitzuteilen und die Kritik hätte festgestellt, ob seine Antwort dem Gebot der Stunde entsprach. Wir meinen, Graf Czernin müsse geradezu das Bedürfnis

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 20
Datum: 20.02.1912
Umfang: 20
und der eiserne Ring der Organisation, das sind Zaubermittel, mit denen sie die großen Massen bannen und zu willen losen Medien ihrer Selbstsucht machen. Die Wahr heit bleibt da nur die Stimme eines Rufenden in der Wüste. Um da den Kampf aufzunehmen, muß auch die Wahrheit die Waffen der Presse imd Or ganisation schärfen, vervielfältigen und rücksichtslos blank ziehen gegen die finstere Macht der jüdisch- sozialistischen Volksbetörer. P. Graf Aehrenthal Barben. Am Sonntag, 18. Februar, früh

, haben wir durch Anschlag folgendes Telegramm aus Wien, 17. Februar, bekanntgegeben: Der Minister des Aeußern, Graf Aehrenthal, ist heute abends um 9 Uhr 45 Minuten gestorben. Noch wenige Stunden vorher ist ein kaiserliches Handschreiben bekannt geworden, womit Graf Aehren« thal seines verantwortungsvollen Postens enthoben wurde. Der gute Kaiser hat seinem treuen Diener noch auf dem Sterbebette eine Auszeichnung ver liehen : die Brillanten zum Stephansorden mit einem huldvollen Schreiben. Doch war der Graf nicht mehr

bei Sinnen. Samstag mittags ist die Agonie eingetreten. Der Minister kämpfte vergeblich gegen die Atemnot an, die die Gefahr einer Erstickung gezeitigt hat. Am Bett des schwerleidenden Grafen war seine ganze Familie versammelt. Nach 3 Uhr nachmittags verfiel Graf Aehrenthal in Bewußt losigkeit. Um 3 / 4 4 Uhr erschien der Geschäftsträger der Nunziatur Msgr. Rosst im Automobil, um dem Grafen Aehrenthal die letzte Oelung zu erteilen und den päpstlichen Segen zu überbringen. Graf Aehrenthal ist schon seit

1910 kränklich gewesen, hat bald Marienbad, bald Abbazia auf gesucht und sich auch immer wieder nach Möglichkeit erbolt. Erst im Spätsommer des vergangenen Jahres zeigten sich wieder Erscheinungen, die auf ein neues Auftreten der Krankheit (Leukämie) schließen ließen. Im Jänner dieses JahreL fühlte sich Graf Aehrenthal sehr krank. Eine Reise auf den Semmering, die er in den ersten Tagen des Jänner unternahm, hatte nicht den gewünschten Er folg, sondern der Minister mußte seinen Aufenthalt plötzlich

bis zum Jahre 1894. Kurze Zeit in Wien und Bukarest als Gesauster und bevoll mächtigter Minister, kam er 1895 wieder in das Auswärtige Amt nach Wien; im nächsten Jahre wurde er Botschafter am Petersburger Hofe, wo er alle Arbeiten für die österreichisch-russische Entente durchführte; mit dem damaligen Minister des Aeußern, Graf Lamsdorf, war er eng befreundet Als die Entente König Eduards von England mit ihren Ein- kreisungs- u. Verwirrungsversuchen gegen Deutschland begann, als König Eduard in Ischl

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Lienzer Nachrichten
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Seite 7 von 16
Datum: 12.03.1912
Umfang: 16
Rlois Graf £exa oon Rehrenthat f. Defterreichisch - ungarischer Minister des Kuswärligen. fHer österreichische Minister des Auswärtigen Graf Alois Lern von A eh re nt hat ist am 17. Februar 1912 einem chronischen Nierenleiden, an dem er seit längerer Zeit erkrankt war, erlegen. Er hatte noch durch den Geschäftsträger der päpstlichen Nuntiatur in Wien, Monsignore Rosst die Sakramente der Sterbenden em pfangen und nahm dann rührenden Ab schied von den Seinen, sowie von den Beam ten seines Ministe

riums. Ein tragischer Zufall wollte es, das; gerade an seinem To destag das kaiserliche Handschreiben eintras, durch welches das Rück trittsgesuch des Grafen genehmigt wurde. Graf Alois Lexa von Aehrenthal wurde am 27. Februar 1854 , 1 U Prag geboren als der älteste Sohn des in Böhmen mit großem Grundbesitz ansässigen Freiherrn ' Joh. Bapt. Lexa von Aehrenthal. Alois Graf Lera von Aehrenthal st Nach Vollendung seiner ' ' 1 '' Studien ging er tm -ck>ahre 1877 als diplomatischer Volontär nach Paris

, eine G r ä f i n S z e ch e n y i, mit der er sich während seiner Petersburger Zeit am 22. Juli 1902 vermählte. Von Petersburg ging er als Gesandter und be vollmächtigter Minister zuerst iiach Wien und noch im selben Jahre nach Bukarest, wo er gleichfalls wertvolle Beziehungen an knüpfte. 1895 war er wieder im Auswärtigen Amt in Wien, und kam im nächsten Jahr als Botschafter nach Petersburg, wo er alle Arbeiten für die russisch-österreichisch-ungarische Entente durchführte, die als sein Werk zu betrachten ist. Im Oktober 1906 wurde Graf Aehrenthal als Nachfolger

des Grafen von Goluchowski zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt. Während seiner fünfjährigen Ministerlausbahn hat Graf Aehrenthal für die österreichisch-ungarische Politik hervorragendes geleistet und das Ansehen der Monarchie nach außen hin zu be festigen gewußt. Eine besonders glückliche Hand hatte er bei der Regelung des Verhältnisses zwischen Oesterreich und den Balkanstaaten Bosnien und Herzegowina im Jahre 1909, eine Frage, ^ die schon seit Jahren im Vordergrund des politischen

Interesses stand, deren Lösung aber immer wieder hinausge schoben worden war. Durch Einverleibung der genannten Länder in den österreichischen Staatenberband ist diese Angelegenheit end gültig geregelt und dabei die Gefahr eines drohenden Krieges glück lich vermieden worden. Wenn auch Graf Aehrenthal in andern Fra gen der auswärtigen und der inneren Politik weniger erfolgreich war, so wird doch sein Name in der Geschichte Oesterreich-Ungarns immer mit Auszeichnung genannt

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 19.10.1900
Umfang: 10
. Der österreichisch-ungarische Botschafter beim Vatican, Graf Friedrich Karl Revertera, wird demnächst von seinem Posten abberufen werden, den er feit dem Jahre 1888 inne hat. Das hohe Alter des Grafen, der im 74. Lebensjahre steht, dürfte auf den Entschluß wesentlich eingewirkt haben, den Grafen abzuberufen und ihn durch eine jüngere Kraft zu ersetzen. Graf Revertera, der am 21. Jänner 1827 zu Linz geboren wurde, steht seit langen Jahren im auswärtigen Dienste. Schon im Oc- tober 1850 trat

er in die diplomatische Carriere und bethätigte sich in München, Stuttgart, Stock holm, Paris und Petersburg. Er gehörte noch der alten Schule der Bundestags-Diplomatie an. Graf Revertera stand stets in engster Fühlung zu allen kirchlichen und conservativen Kreisen. Im Jahre 1888 war Graf Revertera Nachfolger des Grafen Ludwig Paar als Botschafter beim Vatican. Von verschiedenen Seiten wird gemeldet, daß zum Nachfolger des Grafen Revertera der mit dem Range eines Botschafters zur Disposition gestellte Sections-Chef

im Ministerium des Aeußern, Graf Welsersheimb, ausersehen sei. Doch wird daran gezweifelt, da Graf Welsersheimb mit einer Prote stantin vermählt ist. Von den Buren. Eine Mittheilung der Ge sandtschaft von Transvaal besagt, die Reise des Präsi- endlich 1295 an den jetzigen Ort. Die Verehrung dieses Heiligthums begann 1400. Das Aeußere der Santa Casa ist mit Marmor bekleidet und mit herrlichen Reliefs von Sansovino u. a. geschmückt. Der Jnnenraum, nur 5 5 in hoch, bildet eine Kammer mit reich geschmückten

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.04.1930
Umfang: 8
. Was er von Dr. Seipel wollte, konnte nicht festgestellt werden. Der Name des Mannes wird noch nicht bekannt gegeben. Die Polizei nimmt die Attacke gegen den ehemaligen Bundeskanzler Dr. Seipel keineswegs tragisch. Der betreffende Mann ist offenbar ein Kleinrentner, der den Verlust seines Geldes nicht überwinden kann. Der Englandflug des «Graf Zeppelin". Das Luftschiff um 12 Uhr mittags über Paris. KB. Friedrichshafen, 26. April. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist heute früh 6 Uhr 02 Minuten zu seiner Fahrt

nach England gestartet. An Bord befinden sich 13 P a s s a g i e r e, darunter Kapi- tänleutnant Dietrich aus Kassel, der vor Jahren auch schon als Luftschifführer tätig war, ferner Lady D r u m - mond Hay, die bekanntlich an der Weltreise des „Graf Zeppelin" teilgenomemn hat, und Miß Cleaver, die bekannte Fliegerin, die vor acht Tagen mit den englischen Fliegern auf dem Kontinentrundflug in Friedrichshafen landete. Der Aufstieg ging glatt vonstatten und das Luftschiff entfernte sich sogleich in Richtung

Basel, das bei ziemlich bedecktem Himmel um 7 Uhr 35 Minuten überflogen wurde. Gute Fahrt. KB. An Bord des „Graf Zeppelin", 26. April. Um 10 Uhr befinden wir uns 50 Kilometer nordöstlich von Dijon. Das Luftschiff bewegt sich in einer durch schnittlichen Höhe von 400 Metern mit 100 Kilometer Stundengeschwindigkeit vorwärts. Alle fünf Motoren arbeiten. Zwei Flieger, die den „Graf Zeppelin" von Basel an begleiten, umkreisen das Luftschiff in be ängstigender Nähe. Ueber Dijon klärt sich das Wetter

auf. Das Luftschiff schaukelt in leichten Böen. Wir werden von einem französischen Flugzeuggeschwader begrüßt und nehmen direkt Kurs auf Paris, wo wir um 12 Uhr eintreffen werden. „Graf Zeppelin" von der Pariser Bevölkerung mit großem Jnbel begrüßt. KB. Paris, 26. April. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" traf kurz vor 12 Uhr mittags über Paris ein. Es flog nur in etwa 100 Meter Höhe, so daß es bei dem kla ren Wetter gut zu sehen war. Es zog mehrere Schleifen über der Stadt und kreiste dreimal über dem deutschen

Botschaftsgebäude. Es wurde von der Bevölkerung mit großem Jubel begrüßt. Ueberall bildeten sich auf den Straßen Ansammlungen von Menschen, die das sel tene Schauspiel bewunderten. Durch die Menschen ansammlungen geriet der Verkehr stellenweise ins Stocken. London in fieberhafter Errvartnng. London, 26. April. (Priv.) Die Stadt befindet sich in fieberhafter Erregung und erwartet die Ankunft des Luft schiffes „Graf Zeppelin" zwischen 3 und 4 Uhr nachmit tags. In London findet Heute der Fußball-Entscheidungs

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