, so ungewöhnlich, daß die Gräfin ihn mit weitgeöffneten Augen erstaunt ansah und ihm dann mit einigen leisen, abgebrochenen, fast unverständlichen Worten dankte. Noch einmal derselbe große, verwunderte Blick, als er ihr den Rath gab, mehr an die Luft zu gehen, oder auszureiteu und ihr die kleiue eiskalte Hand küßte. - Als sie Abends in dem großen, mit Ahnenbildern, Waffen und Jagd-, trophäen geschmückten Saal saßen, nachdem die Kinder zu Bett gegangen . waren, warf der Graf seine Zeitungen fort
in dem Augenblick, wo die Gräfin ihre Lektüre beendet hatte. Nachdem er den Feuteuil etwas ge rückt hatte, faßte er ihre beiden Hände, neigte sich zu ihr vor und blickte ihr theilnehmend in die Augen. „Was hast Du? fragte er endlich, ..bist Du krank, hast Du irgend eine Sorge, welche Du vor mir verbirgst?' „Ich'wüßte nicht', erwiderte die Gräfin, leise den Blick zur Erde gesenkt. „Doch, doch,' fuhr der Graf fort, „Du hast etwas, ich fühle es. Auch siehst Du leidend aus.' „Ich glaube doch,' sprach er Wetter
, „daß es gut seiu wird, Deine Lebensweise ein wenig zu ändern. Die beste Arznei bleibt unter allen Umständen, üble Gewohnheiten durch gute zu ersetzen. Laß' mich Dein Arzt sein. -Du solltest nicht so viel sitzen und brüten und träumen. Wir wollen zusammen reiten, jagen, rudern, uns mit den Kindern im Park umhertreiben und wenn der Winter kommt, recht eifrig Eislaufen.' „Wie Du willst,' sagte die Gräfin, „ich glaube auch, daß es mir an Lust und Sonnenschein fehlt.' '„So ist es,' sagte er, „versprich