, sie ragen finster, W Nur auf den Wipfeln schläft das Licht; Nachthauch gellt durch der Heide Ginster, Weht in's fröstelnde Angesicht. Mondbleiche Stille auf Wald und Heide, Nach der Blüthe ist herbstliche Ruh; Aber auch in dem Reifgeschmeide Heide und Tann', wie schön bist Du! Iran; Jlffrci» Muty. —— Gesühnte Schuld. Erzählung. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) it glühenden Wangen, ermattet und in großer Auf- 1 regung kehrte Martha in das Schloß zurück. Sie eilte zur Gräfin und erzählte
dieser mit bebender Stimme, was sie eben erlebt. „Ich weiß nicht, was ich glauben soll," ries sie am Schlüsse ihres Berichtes, „es ist nicht denkbar, daß die Todesnachricht eine falsche war und daß die Mutter, weilte sie noch auf Erden, mir Jahre hindurch kein Lebenszeichen gegeben hätte — soll ich annehmen, es sei ihr abgeschiedener Geist gewesen, der mir er schienen?" Ein Beben erschütterte ihre Glieder. „Armes Kind, beruhige Dich," sagte die Gräfin, „Deme Nerven sind erregt und haben Dir, als Du eben
aus schwerem Traume erwacht warst, die Gestalt Deiner Mutter vorgespiegelt/ „Ich sah sie so deutlich, nicht schattenhaft, nicht geisterhaft, sondern so wie sie im Leben war," entgegnete Martha. # , „Kannst Du glauben, daß die Mutter, welche Dich so iumg liebte, vor Dir geflohen wäre?" fragte die Gräfin, „daß sie Dich hätte Jahre lang ohne Nachricht lassen können, daß sie Deine Nahe meiden würde? Dünkt Dir dies möglich?" .Nein, es ist nicht möglich," rief Martha, „und so mutz ich denn glauben
, daß ich noch nicht völlig aus dem Schlaf erwacht, ein Traumbild für Wirklichkeit gehalten - nicht beschreiben kann ich aber, welch' erschütternden Eindruck es aus mich gemacht." , _ , „Grüble nicht darüber," bat die Gräfin, „suche Deine er regten Nerven herabzustimmen, forsche nicht nach deintlner- gründlichen, sondern bete voll Gottvertrauen für Deine Mutter und Du wirst die verlorene Ruhe wieder erlangen." Martha bestrebte sich, diesen Rath zu befolgen und die Er scheinung, die sich nicht wiederholte, als ein Bild
ihrer durch den bösen Traum erhitzten Phantasie zu betrachten. Wie in früheren Jahren verfloß Martha die Zeit ihres Aufenthaltes im Schlosse still und friedlich, in jener für die menschliche Seele so erquickenden Abwechslung von Arbeit und Erholung. Als die Abschiedsstunde gekommen war, ertheilte ihr die Gräfin einen Auftrag. Es handelte sich um einen Akt der Wohlthätigkeit. Jda Ruhberg vertraute dem Mädchen eme Geldsumme mit der Weisung an, dieselbe einer armen Wittwe, welche zu S*** in einer entlegenen Vorstadt