noch? Aber da nützen alle Reminiszenzen nichts. Soll der Handwerker unserem staatlichen Gefüge als feste Säule erhalten bleiben, soll das Sprich wort vom Handwerk, das goldenen Boden hat, von den Toten wiedererwekt werden, dann müssen sich die Handwerker, die Gewer betreibenden organisieren. Und es ist eine oft konstatierte Tatsache, daß die Gewerbe treibenden heute schon neiderfüllt auf die Arbeiterschaft blicken, die durch eine lang jährige, stramme Organisation zu einem Machtfaktor im Wirtschafts
werden können. In dieser Erkenntnis schufen die Arbeiter ihre Organisation und sind unablässig bemüht, dieselbe weiter auszubauen. Diesem Bei spiele der Arbeiter müssen die Gewerbetrei benden folgen, wenn sie die Hebung, Stär kung und Erhaltung ihres Standes ernst lich anstreben. Es kann gewiß nicht geleug net werden, daß die vielen Klagen der Gewer betreibenden oft berechtigt sind. Das viele Klagen und Raunzen hilft aber im Wirt schaftsleben nichs mehr, es gibt nur ein Allheilmittel für das Gewerbe und das heißt: Organisation
! All der kleinliche Konkur renzneid muß beiseite gestellt und eine große Organisation der einzelnen Gewerbetreiben den geschaffen werden. Glaubt etwa ein Gewerbetreibender, er könne allein die Gesetzgebung beeinflnßen, allein die Behörden dem Gewerbe geneig ter machen, allein die allgemeine Achtung vor dem Gewerbe und dem Handwerk wie der heben, allein die Borgwirtschaft und Schnndkonkurreuz beseitigen, allein eine bes sere Erziehung des gewerblichen Nachwuch ses herbeiführen? Die Znknnft
des einzel nen Gewerbes ist verknüpft mit der Zukunft des ganzen Standes. Der einzelne Gewer betreibende kann allein unmöglich die vie len Mißstände, die fein Gewerbe uutergra ben, beseitigen. Eine Standesorganisation ist notwendig, welche das Solidaritätsgefühl stärkt und hebt und das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit den einzelnen Gewer betreibenden wieder einimpft. Diese Orga nisation soll, wenn soziale Gesetzesvorlagen eingebracht werden, dieselben durchberaten und fachmännische