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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Seite 229 von 612
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 606 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Signatur: III A-29.436/2
Intern-ID: 524851
einer möglichen Feuers brunst, die zu dieser Zeit noch nicht an eine professionell agierende Feuerwehr delegiert werden konnte. Darüber hinaus erlauben die Akten aber auch einen einmaligen Blick in Lebens- und Wohnver hältnisse. Die 39-jährige Maria Spöttl bewohnte bei ihrem Bruder, dem Hutmacher Johann Spöttl, eine kleine holzgetäfelte Kammer unter dem Dach. An einem kalten Dezembertag des Jahres 1850 legte sich die gehbehinderte Frau (sie hatte einen Holzfuß) einen in Lappen gewickelten erhitzten Stein

in ihr Strohbett, um nicht so zu frieren. Es wäre »dadurch wirklich Feuer ausgebrochen [...], wenn nicht noch zur rechten Zeit menschliche Hilfe dazugekom men wäre.« Maria Spöttl gab zu Protokoll: »Ich muß gestehen, daß ich am i4ten v. Mts. Abends in der gemeinschaftlichen Küche des Anton Tappeiner und meines Bruders beim Herde einen Stein warm gemacht, diesen sohin mit einem rupfenen Hader fest um wunden, in meiner Kammer in das Bett gelegt und sohin wieder ver lassen habe. Etwa nach einer Stunde kam

die Inwohnerin Anna Wielander zu meiner Schwägerin in die Stube und meldete, daß es in meiner Kammer rieche, als wann etwas brennen würde. Auf die Frage der Schwägerin, ob ich etwa einen Stein ins Bett gelegt hätte, bejahte ich dieses und gab der Schwägerin den Kammer schlüssel, weil ich wegen des hölzernen Fußes nicht so schnell hätte dahin kommen können. Die Schwägerin eilte in die Stube zurück und sagte, daß mein Bett ganz warm sei, daß ein Feuer auszubre chen drohe, und man sogleich ein Wasser holen

soll, um weiteres Unglück zu verhüten. Der Weber Joseph Gluderer, meine Schwä gerin, die Anna Wielander und Anton Tappeiner eilten dann in meine Kammer und haben durch Begießung mit Wasser den Aus bruch des Feuers glücklicherweise zur rechten Zeit noch verhü tet.« 325 Das Haus, in welchem beinahe Feuer ausgebrochen wäre, befand sich in gemeinschaftlichem Besitz des Johann Spöttl und des Anton Tappeiner. Die beiden Hausparteien benützten die Küche gemein sam. Im Haus wohnten außerdem die Inwohnerinnen Maria

Spöttl und Anna Wielander sowie, angrenzend an Maria Spöttls Kammer, Ursula Hört. Anna Wielander und Ursula Hört hatten an besagtem Abend gemeinsam die Klosterkirche aufgesucht und bei ihrer Rückkehr einen brenzligen Geruch wahrgenommen. Beide Frauen sowie Anton Tappeiner wurden als Zeugen einvernommen. Das Gericht legte daraufhin der Angeschuldigten Stein und Hadern als Beweisstücke vor, woraufhin Maria Spöttl wiederholt bestä tigte, dass sie »nemlichen Stein in erhitztem Zustande

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 78 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
sicherte der Besitz eines Anteils an den »gemainen Rechten« oft das Über leben der kleinbäuerlichen Familie. 3.2.2 Rares Gewerbe Schlanders, heute Mittelpunkt des Vintschgaus, hatte in der Vergangenheit ein vergleichsweise bescheidenes Gewerbe, das ganz von den Bedürf nissen seiner bäuerlichen Umwelt geprägt und ab hängig war. In den engen Grenzen einer auf Sub sistenz, d. h. auf Erhaltung des Lebens, nicht auf Marktwirtschaft ausgerichteten ländlichen Wirt schaft, hat sich das Spektrum gewerblicher

Aktivi täten nach und nach ausgebildet und entwickelt, mit schwankenden Einkommen zwar, die eine agrarische Absicherung erforderlich machten. Noch 1779 kann man aus einer Notiz im Theresia nischen Kataster zur Steuereinschätzung des Fär bers Martin Tuile erfahren, daß Schlanders kein Gewerbsort sei. Der Färber ernähre sich meisten teils mit Tagwerk, heißt es weiter. Am Anfang der historischen Überlieferung ste hen die wasserabhängigen Gewerbe, wie die Müh len, Gerbereien, Sägemühlen und Tuchwalken

. Der Mühlbach oder der gemeine Bach, wie er x 389 252 genannt wurde, ist der wichtigste Standort faktor für die Gewerbeentwicklung. An diesem Triebwerkskanal, der das Wasser aus dem Schlan- draunbach erhielt, reihten sich alle vom Wasser ab hängigen Gewerbe gleichsam wie auf einer Perlen schnur auf. Oben wurde bereits kurz darauf eingegangen. In diesem Zusammenhang seien noch einige chronikalische Nachrichten mitgeteilt. Die Erwähnung des Mühlbachs 1389 geschah in 252 Spitalarchiv Schlanders, Abt. Urkunden

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Seite 316 von 612
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 606 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Signatur: III A-29.436/2
Intern-ID: 524851
von Arbeitsplätzen in Südtirol gesehen, denn ein lan deseigenes Unternehmertum stand damals kaum zur Verfügung und musste erst herangebildet werden. Für ausländische Firmen war Südtirol in diesen Jahren wegen des niedrigen Lohnniveaus attraktiv. Mithilfe neuer Staats- und Regionalgesetze sollte die Ansiede lung von Gewerbe- und Industriebetrieben erleichtert und die Er weiterung bestehender Handwerks- zu Industriebetrieben ermög licht werden. Das Regionalgesetz Nr. 12 vom 24. August i960 sah vor, dass

die Gemeinden zum Erwerb und zur Erschließung von Gewerbe- und Industrieflächen Zuschüsse aus dem Haushalt der Region Trentino-Südtirol beantragen konnten. Die Zuschüsse wa ren bei 60 %, höchstens 80 % der Kosten angesetzt, damit beson ders den finanzschwachen Gemeinden, zu denen auch Schlanders gehörte, die Möglichkeit der Bereitstellung von Gewerbe- und/ oder Industrieflächen für ansiedlungsbereite Unternehmen gege ben wurde. Hinzu kam 1957 als Anreiz die Steuerbefreiung für sich ansiedelnde Betriebe

für die Dauer von zehn Jahren. Der Förderungszeitpunkt war günstig gewählt. Er fiel in eine Phase wirtschaftlicher Konjunktur und der Markt, insbesondere der italienische, erwies sich für viele Produkte aufnahmefähig. Zu gunsten Südtirols sprach auch das gute soziale Klima. Um eine räumlich möglichst ausgeglichene Beschäftigungsstruktur zu errei chen, wurde eine dezentralisierte Ansiedlung in Gewerbe- und In dustriezonen angestrebt. Die Gemeinde Schlanders wies relativ spät eine Industriezone

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