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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 20
Datum: 04.02.1910
Umfang: 20
. „Und wenn ich einen Rausch habe, so habe ich ihn bezahlt, und Euch geht das nichts an," schrie jetzt in vollster Wut und Erregung der Buch bauer. Umsonst suchte ihn Georg zurückzuhalten. „Bei Euch ist das waS anderes, Ihr Schuldenmacher, Ihr trauriger Hosbauer, Ihr ..." Ein Schwall der gröbsten Schimpfworts folgte, der Buchbauer keuchte und seine Brust hob und senkte sich gewaltsam unter seinem furchtbaren Zorn. Der Maikummer war nur um so ruhiger geblieben. „Ich wiederhole nur, was ich gesagt

habe; mit einem Betrunkenen streite ich nicht." „Habt Ihr gehört, Buchbauer, was wißt Ihr darauf zu sagen?" reizte der Heppinger. Der Buchbauer erhob sich, nahm sein voll s Weinglas und wollte eS dem Markummer ins Gesicht schütten. Blitzschnell fuhr Georg auf und wendete die Hand des Vaters, so daß der Wein nur auf den Tisch stürzte. Ein Schlag ins Gesicht lohnte Georg, zu einem zweiten wollte der Vater ausholen, aber er verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. 'Georg war der erste, der ihn aufhob; der Heppinger

Glück und dazu noch einen schuldenfreien Hof, nicht wahr, das ist noch eine größere Seltenheit. Damit blinzelte er verstohlen zu dem Markummer hinüber. Dieser merkte es wohl, tat aber, als ob er es nicht höre. Georg sagte: „Heppinger, mich werdet ihr nicht aufhetzen; doch eS kommt auch ein Tag, wo die Reihe an Euch ist!" Der Heppinger spottete weiter: „Ja, ja, der Buchbauer hat zwei schöne Dinge, einen braven Sohn und einen Hof ohne Schulden, aber der Mar kummer, der hat dafür die große Linde

— bis jetzt noch wenigsten — und das schönste Töchterlein im Dorfe —, die ist fast noch braver als der Georg — „Halt!" gellte es in einem doppelten Schrei jetzt durch daS Wirts zimmer, und wie mit einem Schlag erhoben sich der alte riesige Markummer und mit ihm Georg. „Jetzt ist's genug, elender Tropf", rief Georg und drang auf den Hep- Pinger ein. Aber schon hatte diesen der alte Markummer mit der Faust im Nacken gefaßt und ihm den Kopf auf die Tischplatte gedrückt, während er die Rechte zum furchtbaren Schlag

schreiber trotz deffen Sträubens, schleppte ihn zur offenen Türe und schleuderte ihn mit einem Stoß hinaus. Dann kehrte er zurück. „Ich danke dir, Georg", sagte er, „daß du dich um mein Kind an genommen hast, von diesen da ist keiner so keck und so gescheit gewesen". Zum Buchbauer aber sagte er: „Nachbar, so wahr ich hier stehe und der Markummer heiße, so wahr laffe ich lieber Haus und Hof zu Grunde gehen, als daß ich mir die Linde freiwillig nehmen laffe. Die Linde bleibt beim Markummer-Hof

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 01.05.1910
Umfang: 16
138 Nr. E mit N I! M s I Heute war Frau Buschmann mit ihrer Tochter zu einem Kaffee bei den Ehrhardts gebeten. Sie sollten dort mit einigen liebenswürdigen Damen Bekanntschaft machen. Georg Buschmann war allein zu Haus, aber er lang weilte sich nicht. Gestattete auch das Wetter kein Arbeiten im Freien, so stand doch die sehr wertvolle Bibliothek des verstorbenen Bruders zur Benutzung da. Der Jntendantursekretär a. D. lag gemütlich lesend und rauchend in seinem Zimmer auf der Chaiselongue

und fühlte sich ungemein behaglich und geborgen. Da war nichts, was größeren Wert für ihn hätte haben können, als die ruhevolle Gegenwart, und nur der Wunsch lebte in ihm, daß alles so bleiben möchte, wie's war. Das saubere junge Stubenmädchen — einen Diener hielt Georg Buschmann sich nicht — steckte soeben den zierlichen Kopf mit dem kleinen Hamburger Häubchen zur Türe hinein, nachdem auf ihr Klopfen die Aufforderung zum Eintreten erfolgt war. „Herr Buschmann," sagte das Mädchen, „es ist ein Herr

gekommen, der Sie zu sprechen wünscht." „Jawohl, Marie, ich komme. Oder besser, lassen Sre ihn hier eintreten. Nannte er keinen Namen?" „Nein. Als ich fragte, wen ich melden sollte, gab er zur Antwort, er bäte nur um einen Augenblick Gehör." „Ist ja auch einerlei, wie er heißt. Führen Sie ihn hier herein." Georg Buschmann hatte sich eben aus seiner bequemen Lage erhoben, als ein noch junger Mann, elegant gekleidet, über die Schwelle trat. Er stellte sich vor als Hermann Treder und bat den Herrn

— er war ganz waffenlos. Nicht einmal Nero war daheim. Der hatte es sich nicht nehmen lassen, feine Damen zu begleiten. Hatte man doch im vergangenen Jahre den Bruder auch so mir nichts dir nichts über den Haufen geschossen. Dieser Herr machte zwar nicht den Eindruck eines gemeinen Meuchelmörders, aber trau, schau wem. Es war Georg Buschmann daher eure Beruhigung, als sich der Besucher behäbig niederließ. Es hatte durchaus nicht den Anschein einer mörderischen Absicht. So setzte sich Georg Buschmann

gleichfalls, und da der Herr noch immer schwieg, fragte er: „Womit kann ich Ihnen dienen, Herr Treder?" ^ . „Herr Buschmann," sagte der unheimliche Gast nach einem Räuspern mit leiser Stimme, „ich bin gekommen, Sie zu warnen." . Georg Buschmann fuhr mit einem Ruck in dre Höhe. „Mich zu warnen? Plant man ein Attentat auf meine Person?" Der Fremde lächelte nachsichtig. Der Mann war köstlich naiv. Und der Mann fühlte sich auch sehr sicher. Oder verstellte er sich? Unfehlbar das letztere, so wähnte der Herr

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 10.04.1910
Umfang: 16
114 Georg Buschmann wehrte ungeduldig mit der Hand dem Redestrom seiner Gattin. Er ließ sich erschöpft in einen Lehnsessel fallen und bedeckte mit der zitternden Hand die Augen, als wolle er etwas nicht sehen, was sich ihm aufzudrängen wagte. Frau Lisette, an ein mürrisches Wesen ihres Mannes gewöhnt, war hinausgeeilt, um für einen Imbiß zu sorgen. Ein paar weiche Eier, roher Schinken, frische Semmel und goldgelbe Butter häuften sich schnell vor dem in sich Ver sunkenen auf. Der sah und hörte

nichts; er stöhnte nur einmal schwer und bang auf. Da hielt die kleine Frau in ihrem Hausfraueneifer inne, nahm mit freundlicher Gebärde dem Manne die Hände vom Gesicht und sagte traurig: „So war also dein Gang vergebens, Georg?" Dieser nickte müde. „Vergebens, wie's vorauszusehen. Aber, Lisette, Lisette, was ich erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Gib mir etwas zu trinken, mir ist flau, ich habe seit gestern nachmittag keinen Bissen im Munde gehabt." „Wie schrecklich, aber Mann, wie ist das möglich!" rief

ist er, Lisette. Nachträglich und rachsüchtig. Aber ich will ihn nicht übers Grab hinaus beschimpfen, denn, Lisette, mein Bruder ist tot . . ." Die kleine Frau schrie auf. „Georg!" Der Mann stand auf und wankte an die Tür, die er öffnete und auf den Flur hinausspähte. „Sind wir allein?" fragte er mit gedämpfter Stimme. „Ja," antwortete seine Frau. „Die Morgenfrau kommt ja Dienstags nie. Da hat sie ihren Waschtag." „Gottlob, Lisette. Das war meine größte Sorge." „Wieso?" fragte die Frau, ihren Mann verständnis

mit dem ersten Zuge und konnte gerade nur mit einer geringen Verspätung im Bureau antreten. Aber das macht nichts, das ist nicht ausgefallen. Das wird bei uns Bureauleitern nicht so streng genommen und kommt immer vor. Die Hauptsache ist, daß ich gestern bis zum Schluß da war und heute morgen zur Zeit antrat." „Willst du dich nicht näher erklären, Georg?" schlug Frau Lisette vor, „ich verstehe kein Wort von allem, was du sagst." Georg Buschmann war ruhelos im Zimmer auf und ab gegangen; jetzt blieb

Frau Lisette ungeduldig Der Mann legte seine Hand schwer auf die Schulter seiner Frau. „Lisette, wenn man mich beschuldigte, meinen Bruder getötet zu haben, würdest du dem elenden Getratsche glauben?" J „Georg!" schrie die gequälte und zu Tode erschrockene Frau auf. „Du, ein Mörder? Was redest du?!" „Ich frage, würdest du es glauben?" „Nein, Georg," sagte Frau Lisette festen Tones und richtete ihre Augen vertrauensvoll auf ihren Mann. Dieser lachte höhnisch auf. „Du bist wahrlich naiv genug

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 18 von 24
Datum: 05.08.1910
Umfang: 24
der hohen k. k. Statthalterei vorlegen, Hoch diese aber geruhe, meinem am 8. Juni 1887 geborenen einzigen Sohne Georg in Würdigung der vorstehend angeführten Tatsachen die Begünstigung nach § 34 deS WehrgesetzeS zu bewilligen." Auch dieser Rekurs wurde seitens der k. k. Statthalterei ab- gewiesen und zwar mit der gleichen Begründung, wie die Abweisungen des ersten und zweiten Gesuches. Gegen diese Entscheidung war ein weiterer Rekurs nach den gesetzlichen Vorschriften nicht mehr zulässig. In seiner Not

, und überzeugt, daß ihm dnrch die dreimalige Ab weisung Unrecht geschehen sei, wendete er sich an den ReichSralS- abgeordneten Kienzl. Abg. Kienzl brachte in Wien im k. k. Landesverteidigungs ministerium die Angelegenheit zur Sprache. Im Landesverteidigung-. Ministerium empfahl man dem Abg. Kienzl, Georg Treibenreif möge ein neuerlicher Gesuch einbringen. Das dritte Gesuch des Georg Freivenreif. Auf Grund der Mitteilungen de- Herrn Abg. Kienzl überreichte Georg Treibenreif sein dritte- Gesuch

SohneS Georg zu stellen und neue Beweise für die irrtümliche Anschauung der ersten und zweiten Instanz vorzulegen. Meinem seinerzeit eingebrachten Gesuche wurde seiten- dieser löblichen k. k. BezirkShauptmannschaft und der k. k. Statthalterei in Innsbruck aus dem Grunde keine Folge gegeben, da meine Vermögensverhältnisse angeblich derartige seien, daß ich in der Lage wäre, für meinen assentierten Sohn eine fremde Arbeit- kraft einzustellen. Daß diese Voraussetzung eine ganz irrtümliche ist, erweise

der Bodenertrages in hiesiger Gegend und bei den hohen Ansprüchen der Dienstboten in heutiger Zeit wohl begreiflich. Auf Grnnd der vorgelegten Beweise und mit Rücksicht auf den Umstand, daß ich durch die erfolgte Verheiratung meiner Tochter Rosina eine weitere Arbeitskraft verloren habe, stelle ich die ergebene Bitte: Die löbliche k. k. Bezirkshauptmannschaft wolle in Berück sichtigung vorgenannter Tatsachen meinem Sohne Georg die Be- günstigung nach 8 34 des WehrgesetzeS zuerkennen." Auch das dritte Gesuch

wurde avgewleseu. Unterm 28. April 1909 erhielt Treibenreif von der k. t. Be- zirkShauptmannschaft Bozen nachfolgende Erledigung: „Die k. k. BezirkShauptmannschaft findet im Einvernehmen mit dem k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando in Brixen Ihrem Gesuche um die Zuerkennung der Begünstigung nach § 34 deS WehrgesetzeS an Ihren 1887 geborenen Sohn Georg keine Folge zu geben, weil durch die Erhebungen festgestellt wurde, daß Ihr Anwesen, welches 8000 K wert ist, trat wenig belastet ist, daß Sie vielmehr

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 01.10.1905
Umfang: 16
.-Waidring (Jungschütz), Georg Aigner- Kirchdorf, Georg Kramer-Kossen (Jungschütz), Josef Marcher- Kirchdorf, Jos. Landegger-Hopfgarten, Blas. Aigner-Kirchdorf, Alois Glätzle-Fieberbrunn, Joh. Eder sen.-Waidring, Simon Schlechter-Fieberbrunn, W Klingler-Brixen im Tal, Joh. Aschaber-Brixen im Tal. Karl Lugmaier-Waidring. Jung schützen : Georg Loferer-Kirchdorf, Stefan Wörgötter-Kirchdorf, Engelb. Kerschbaumer-St. Johann, Alfred Brunner-St. Jo hann. Schlecker: Jos. Landegger-Hopfgarten, Simon Schlechter

- Fieberbrunn, Joh. Aschaber-Brixen im Tal, Georg Höck- Kitzbühel, Al. H. Slhr-Kirchdorf, Joh. Gschwentner Going, Robert Maier-Jochberg, Georg Aigner-Kirchdorf, Josef Eder- Waidrinz, Anton Gcatt-St. Johann, Jakob Sapelza-Kitzbühel, Jos. Egger-Kitzbühel, Josef Ever-Fieberbrnnn, Christ. Aigner- Kirchdorf, Jos. Bichler-St. Johann, Karl Lugmaier-Waidring, Jos Schlots-St. Johann, Joh. Wurzenrainer Hopfgarten, W. Klingler Brixen im Tal, Jos. Marcher-Kirchdorf, Matth. Höck Kitzbühel, Jos. Fischer-St. Johann

. Jungschützen: Georg Kramer-Kössen, Adolf Aigner Kirchdorf. Joh. Zimmermann- Jochberg, Stefan Wörgölter Kirchdorf, Georg Loferer-Kirchdorf. Würger: Joh. Lanvegger-Hopfgarten, Simon Schlechter-Fieber brunn, Joh. Aschaber Brixen im Tal, Georg Höck-Kitzbühel, Al. H. Sthr Kirchdorf, Joh. Gschwentner-Going, Ant. Gratt- St. Johann, Jakob Sapelza-Kitzbühel. Gedenkscheibe: Georg Mitterer-Jochberg Anton Mauerlechner Jochberg, Io). Egger- Kitzbühel, Johann Mieser St. Johann. Kladtpfarre Kitzl,ritzet. Geborene

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 26.08.1906
Umfang: 16
und Georg, mag es gewesen sein, daß der alte Bastian als Turmwächter droben auf dem Auslug hauste mit seinen Buben. Gar eifrig hatt' er's zu diesen Zeiten, und weil sie alle scharfen Auges wachten, war weit und breit der Turm das Falkennest genannt. Georg, der älteste der Söhne, spähte freilich gern auch hinunter zum rundbogigen Tör- lein, wo unter dem schindelgedeckten Dache ein gar liebliches Mägdlein mit der alten Großmutter hauste in den zwei Zimmerchen, die durch die Gnade des Burgherrn der Witwe

mancher hätte gerne das weiße Täubchen gefreit. Stille ging das Kind Marie ihre Wege, nur wenn der Georg von droben ihr den Pfad kreuzte, stieg lichte Röte in die zarten Wangen, und wie wolkenloser Frühlingshimmel leuchteten ihm die klaren Augen entgegen. Seit er die damals noch kleine Marie ein mal auf den Armen heruntergetragen aus bösem Gestein, darin sie sich verirrt hatte, lebte sein Bild in des Kindes Herzen, und die Liebe schmückte es nun mit goldenem Helm, Schwert und Schild, wie der schöne Ritter

St. Georg gerüstet war, den Marie so gerne geschaut in der Klosterkirche zu Rosenheim, wo sie einige Jahre Zögling war bei den frommen Frauen. Gerade so liebe goldbraune Augen und so lockiges dunkles Haar wie der Heilige hatte der lebendige Georg, der aber konnte sich nicht sattsehen an der lieblichen Jungfrau; wo es nur ging, suchte er Botschaft zu tun bei der Großmutter, und überglücklich machte es ihn, wenn er Marie über die rauschenden Wasser führen durfte, uach Brannenburg, wo ihr Vater als Schloß

wart hauste. Nicht gerne ließ dieser seinerzeit der alten Mutter das Kind, als er neu gefreit, nachdem das junge Weib — Mariens Mutter — ihn so bald allein gelassen. Kam dann das Mädchen hinüber, da tollte and jauchzte die junge Geschwisterschar um die schöne Schwester, die sie gar gerne hatten, und die auch jedem was Liebes zu tun wußte. Munter und gesprächig war das sonst so ernste Mädchen dann auf der Heimfahrt und der Georg glückselig, wenn er auch mit keinem Liebeswort sein Heiligenbild

berührte. Tieferglühend wandte er sich verlegen ab, als der vierzehnjährige Heinz, der jüngste Falke im Nest, einmal vor dem Vater, mit lustigem Augenzwinkern auf Georg zu, von der weißen Taube drunten im Törlein plapperte. „Taube und Falk, Georg, passen nimmer zusammen," brummte Bastian. „Glaub's gern, daß sie euch Jungen gefällt, aber denk nur, Taube uud Falk — nimmermehr. Schau dich seinerzeit nach einer Falkin um, Bube." Der Heinz aber meinte lachend — die jüngsten getrauen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 04.01.1908
Umfang: 16
Nr. 1 UMhMWKsbltö M „Lirskr Ls«--Zeits«s". 1908 . Nachdruck verboten. Ssin Geburtstag. Skizze von Käthe Rohrbeck. Georg Wernburg stand am Fenster seines Ateliers und starrte in die trübe Morgenstimmung hinaus. Grauer Novembernebel lag über den Häusern und senkte sich auf die Erde. Vornehm und still lag die neuerbaute Straste da, deren Häuser sämtlich mit einem Vorgarten geschmückt waren. Hier und da öffnete sich eine der Gittertüren, und die Zei tungsfrau oder der Briefträger schlüpfte hindurch

. Sonst blieb alles ruhig; nur der schwere Schritt eines mü den Mannes, der seiner täglichen Arbeit nachging, schallte her auf. Es lag ein Hauch von Melancholie über dem düster grauen Straßenbild, dem sich auch Georg Wernburg nicht entziehen konnte. Als er sich vom Fenster wandte, um nach den Briefen zu sehen, die der Briefträger soeben brachte, lag der Ausdruck schwer- mütigen Grübelns auf seinem Gesicht. Tas erste Kouvert, das er öffnete, war die Gratulation ei nes fern weilenden Freundes. Also Geburtstag

hatte er heute! . . Unruhig ging er in dem großen Raum auf und ab. Heute vor einem Jahre. . . Ta hatte ihm sein Weib den Geburtstagstisch gerichtet und seine Kinder ihn — früher als sonst munter, blumengeschmückt begrüßt. Ta hatte sein Bube, sein kleiner Liebling, ihm das erste Gedicht gestammelt. Georg Wernburg sah das freundliche Wohnzimmer wieder vor sich und sah sein schlankes Weib am Feuer sitzen. Sie sang ihm ein Lied aus ihren Brauttagen. Es war damals auch ein so trüber Tag wie heute

ob seiner Schwachheit, stürzte sich wieder in alle mög lichen Zerstreuungen: aber es wurde anstatt besser, noch schlim mer. — — Mir einer jähen Bewegung warf Georg Wernburg den Kopf hintenüber. Fort mit den Erinnerungen, mit den weichen Ge fühlsregungen, die eines Mannes unwürdig sind. Er trat vor die Staffelei und betrachtete die halbvollendete Arbeit. Tann nahm er den Pinsel. Mit vorgebeugtem Kopf lauschte er plötzlich nach der Tür. Was war das? Waren das nicht die wohlbekannten, trippeln den Schritte

seines Buben? Er warf den Pinsel beiseite und rrat zur Tür. Ein leises, zaghaftes Klopfen. Hastig öffnet Georg Wernburg. Fräulein Else, die Bonne seiner Kinder, schob die letzteren liebevoll über die Schwelle. „Guten Morgen, Papa, wir gratulieren zu deinem Ge burtstage/' sagte die süße Stimme seines fünfjährigen Mädchens. Er fühlte etwas Weiches in seinen Händen. Ein selbstgestrick ter Pinsellappen, des Kindes erste Arbeit. Tann kam sein Bube. „Wir datulieren, lieber Papa." In dem kleinen Fäustchen hielt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 03.03.1901
Umfang: 16
l. I. bei der hiesigen f. k. Bezirkshauptmannschafi in Anwesenheit sämmtlicher Ver treter der Gemeinde-Vorstehungen des polit. Bezirkes Kitzbühel stattgefunrenen Losung für die Stellungspflichtigen des Geburts jahres 1880, zuständig in den nachverzeichneten Gemeinden: A. Gerichtsbezirk Kitzbühel. 1. Au rach. Bachler I. Los Nummer 179, Hechenberger Johann 201, Hechl Vincenz 69. Hört Heinrich 161, Kohlhofer Johann 199, Koidl Georg 236, Markt Michael 94, Padeller Christian 177, Nieder Peter 137, Söllner Johann 180

, Bötter Ludwig 233. 2. Fieberbrunn. Bücher Josef 111, Baumann Sebastian 117, Danzl Stefan 169, Embacher Andrä 34, Flatscher I. 238, Harasser Sebastian 226, Hausbacher Sebastian 227, Hausbacher Peter 154, Hutz Josef 6, Kappeller Stefan 61, Kendlbacher Stefan 56, Keuschnigg Johann 23, Mangele Christian 193, Rettenwander Georg 35, Schreder Johann 10, Schwaiger Josef 141, Schwaiger Johann 234, Steinacher Josef 116, Steinacher Josef 64, Troger Stefan 128, Wieser Georg 100. 3. Going. Adelsberger Johann 217

, Astl Johann 103, Hinterholzer Map 58. Kling Josef 230, Koidl Sebastian 110, Lanzinger Peter 153, Margreiter Peter 99, M'argreiter Remigius 83, Oberleitner Johann 156, Ober- leitner Josef 170, Rüffler Christian 231, Sevignani Anton 104, Sevignani Josef 127. 4. Hochfilzen. Ostermünchner Fr. 43, Wattner Johann 86, Wörgötter Johann 237. 5. Joch berg. Bachler Johann 38, Doll Jatob 42, Egger Josef I 183, Egger Josef II 108, Exeuberger Martin 115, Fäßler Georg 239, Gandler Jakob 196, Goller Anton 220

, Huber Georg 138, Leitner Johann Georg 214, Wörgötter Jakob 19. 5. St. Johann. Astlinger Ioh. Bapt. 88, Aufschnaiter Franz 63, Bachler Michael 175, Burgstaller Josef 171, Fischer Sebastian 53, Foidl Johann 20, Gratz Peter 71, Gschwentner Michael 242, Gugglberger Johann 133, Hirns- Wuillelon. 350.000 Mark. Kriminalistische Erinnerung von Gebh. Schätzler-Perasini. (Nachdruck verboten.) Goddam! Nun hatte, ich den verdammten Schuft vor mir und so nahe, daß ich nur die Hand auszustrecken brauchte

158, Hechenberger Andreas 192, Mitterer Sebastian 62, Obermoser Seb. Josef 195, Reiter Josef 188, Rieser Josef 173, Schillinger Paul Anton 135, Viertl Wolfgang 197, Wallinger Peter 209. 9. Kössen. Auckenthaler Josef 67, Baumgartner Andreas 102, Fritz Thomas 21, Fritz Josef 107, Frohwieser Ioh. 57, Grünbacher Georg 174, Gründler Alois 215, Gründler Georg 186, Gugglberger Johann I 95, Gugglberger Johann II 47, Haitzmann Georg 210, Höflinger Ioh. Georg 98, Hölzlsauer Josef 124, Hölzlsauer Anton 189

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 19.07.1908
Umfang: 16
Wcv -«rs Als ein !>»Mrr z wunderbares Futter glaube mir, ich könnte noch einmal wieder Mensch werden, noch Freude wieder am Leben haben. Rücksichten! Ja, du hast 'ne Ahnung! Glaubst, weil der Bankier Ganzlin mein Vater ist, weil wir hier so köstliche Feste feiern- die Tausende und Abertausende verschlingen, wir kennten keine Rücksichten?" „Na ja, so meinte ich es nicht," suchte Georg von Sellmer einzulenken. „Rücksichten verlangt schließlich jeder Stand. Ich meine hauptsächlich

- auch die Kaution, die wir stellen müssen. Gott, 's sind schließlich nur fünfzehn tausend Mark, aber man hat sie eben nicht, siehst du, daran liegt's!" „Freilich, ich verstehe wohl. Aber weshalb verzagen? Schließlich ist ja noch immer die Erbtante da." Georg von Sellmer horchte hoch auf. „'ne Erbtante? Davon hörte ich ja noch nichts." „Na, wie solltest du, mein Lieber. Bist ja erst zum zweiten Male auf längeren Urlaub hier. Wer hat von deinem Interesse für die kleine Kofegarten Notiz genommen, und wenn schon

sich zu der übrigen Gesellschaft. Sie kamen gerade zurecht, als die Pastorin mit ihren drei Töchtern den Salon betrat. Marga sah duftig aus wie ein eben erschlosfenes Mairöslein. Wie lebensfrisch schauten der Nacken und die Arme durch das leichte Gewebe des Stoffes. Wie lockte das rosige Mündchen, wie blitzten die Augen so voller Lebensfreude. „Süße, kleine Marga," dachte Georg, machte sich von seinem Freunde los, der ihn untergehakt hatte und schwenkte geradeswegs auf die Pastorin zu, die er ehr furchtsvoll

begrüßte. Er war nicht der einzige, der es sich angelegen sein ließ, den Pastorentöchtern den Hof zu machen. Bald waren sie umringt von einem ganzen Flor junger Mädchen und Herren, denn sie waren in diesem Kreise ja gut bekannt. Margas Augen jedoch suchten nur die seinen, ihre Blicke trafen zusammen in langem, vielsagendem Ein verständnis. Georg von Sellmer war ziemlich deprimiert zu diesem Feste gegangen, eine innere Stimme warnte ihn, nicht weiter zu gehen, sich von dem Zauber des lieblichen Kindes

lvszureißen — er durfte doch keine Dummheit machen. Aber nun summte ihm das Wort „Erbtante" noch in den Ohren, und das Wort hatte einen goldhellen Klang. Ja, der leidige Mammon . . . Die Tischordnung hatte Georg von Sellmer eine andere Dame bestimmt, doch saß seine Herzensflamme ihm gegenüber und hatte er auf diese Weise dennoch Ge legenheit, sich ihrer unmittelbaren Gegenwart zu erfreuen. Seine Augen blitzten in die ihren, sie lachten sich zu; er erhob sein Glas: „Fräulein Kosegarten

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 21.10.1904
Umfang: 12
König Georg von Sachsen f. König Georg von Sachsen, der schon seit lan gen Jahren an Bronchialkatarrhe, Herzschwäche und Arterienverkalkung litt, starb in Pillnitz in der Nacht des 15. Oktober 2 Uhr 25 Minuten. Der verstorbene König wurde zu Dresden am 3. August 1832 geboren, stand also im 73. Lebens jahr, und kam nach dem am 19. Juni 1902 erfolg ten Tode seines Bruders des Königs Albert zur Regierung. König Georg ist schon 1870 als Heer führer rühmlich hervorgetreten. Nachdem der da malige

Kronprinz und spätere König Albert das Kommando der Maas-Armee übernommen hatte, trat Prinz Georg an die Spitze des sächsischen Korps in welcher Stellung er unter der Regierung seines Bruders fast ununterbrochen verblieb. In seiner ersten Proklamation „An mein Volk" vom 19. Juni 1902 gelobte der König immer im Sinne und Geist seines verewigten Bruders seines Amtes zu wallen. Und er hielt dieses Versprechen getreulich. Mit unserm Kaiser verbanden den Kö nig immer die Bande innigster Freundschaft. Kö nig

Georgs Nachfolger auf dem sächsischen Throne wird sein ältester Sohn Friedrich August sein, der durch seine unglückliche Ehe mit der Prinzessin Louise von Toskana bekannt ist. Der neue König von Sachsen, Friedrich August steht gegenwärtig im 40. Lebensjahre. Er ist als das zweite Kind des Königs Georg aus des sen Ehe mit der Infantin Maria Anna von Por tugal am 25. Mai 1865 in Dresden geboren. Da Peter Prosch — der schlaue Zillertaler und lustige Hofnarr — erster Handfchuytfiindler aus Tirol

der Kohlenbrenner Georg Brücker, ein kreuzbraver Mann, der keinen Armen von der Türe weiset; geh' zu ihm; er nimmt dich gewiß auf". Wir nahmen nun Abschied von einander. Sie ging langsam fort mit der Ziege, und sah mir dabei immer nach, und auch ich kehrte mich alle Augenblicke um, sie zu sehen; wir winkten immer einander zu, bis sie um eine Ecke verschwand. Es war nicht das letztemal, daß wir uns gesehen. Das Mädchen hatte recht; der Kohlenbrenner nahm mich freund lich auf und bewirtete mich, so gut

seiner militäri schen Ausbildung gewidmet war. 1884 bezog der junge Prinz die Universität Straßburg, wo er sich dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften hingab, im folgenden Jahre ftudirte er in Leipzig. Dann wurde er wieder in die Reihen der Armee eingestellt, um die unterbrochene militärische Aus bildung fortzusetzen, welche 1889 mit seiner Beför derung zum Major einen gewissen Abschluß erlangte. Friedrich August bekleidete jetzt beim Tode seines Vaters den gleichen Rang den König Georg

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 4 von 8
Datum: 25.12.1908
Umfang: 8
k. L Bezirksarzt Pius Berger k. I. Forstmeister Anton Wegmelker k. k. Förster A. Braumann k. k. Geometer Alois Zöllner k. k. Grundst. Evident. Eleve Dr. Josef Horngacher Stadtarzt Dr. Johann Traunsteiner Advokat Dr. Artur «echt Advokat Dr. Hans Thaler Advokat Adolf Kirchmair Sparkasseverwalter Jakob Mößner Magistratssekretär Karl Bodenseer städt. Betriebsleiter Hans Lechner städt. Sicherheitswachführer Johann Thoma k. k. Gendarmerie-Berzirks -Wacht meister Georg Steiner k. k. Gendarm Jakob Bergmann

Meßner Goldschmied Giocondo Da-Pont Friseur Josef Traunsteiner Kaufmann Johann Winderl Friseur Anton Werner Schlossermeister und Ersenhandlung Johann Windberge c Gastwirt _ Franz Neuper Vertreter der Firma L. Bernot Herr und Frau Paß engl. Pension Hugo Mamoser Brauerei- und Gasthosbesrtzer Georg Kreißer Eisenhandlung Josef Stanger Sattlermeister Sebastian Stanger Trödler Johann Brugger Metzgermeister Max Rainer Kaufmann Ritzer Martin Buchdruckereibesttzer Ritzer Ulrich Konditor Amalie Steiner

Handlung Luise Klauser Gemischtwarenhandlung Georg Höck Bäckermeister Josef Fellner Zahntechniker Josef Rendl Kaufmann Karl Egger Stadtpfarrer und f. e. b. geistl. Rat Anton Wörgartner Sattlermeister Georg Manzl Tischlermeister Balthasar Weichselbaum Malermeister Familie Resch Privat Vinzenz Schweigl k. k. Oberlandesgerichtsrat i R. Dr. Anton Engel prakt. A'zt Dr. Josef Spielberger Prakt. Arzt Franz Stitz Hutmacher Maria Stitz Hutmachersgattin Geschwister Haggenmüller Frächter und Gastwirt Georg Mair

Weißgerber Jakob Daxacher Hausbesitzer Josef Graswander Kaufmann Johann Lapper Zimmermeister Anton Sigl k. k. Eichmeister Josef Friedensbacher Gastwirt Anna Obermoser Hausbesitzerin Johann Bancheri Haus- und Fuhrwerksbesitzer Georg Oberhäuser Hausbesitzer Georg Dasenreiter Kaufmann Josef Egger Weißgerber Alois Graswander Schlossermeister Johann Beider Schmiedmeister Rosa Krimbacher Privat Egid Bodem Gastwirt Georg Huber Metzgermeister Josef Werner Schuhmachermeister Rudolf Hüter Baumeister Johann Reiter

Gutsbesitzer Mathias Bachmann Privat Karl Falkensteiner Gerbermeister Josef Steingasser Gutsbesitzer Alois Wimmer Bindermeister Georg Schmidt Hofnermeister Joh. Georg Dewina Müllermeister Anton Dewina Müllermeister Friedrich Grünwald Friseur Anton Exenbrrcnr Stadtkämmerer Johann Fischlechner Bäckermeister Johann Hochenberger Villenbesitzer Maria Leitner Villenbesitzrrin Ursula Wtw. Stöckl Gastwirtin Johann Krepper Schneidermeister Walburg Haselbacher Hausbesitzerin Anton Hechenberqer Sodawassererzeuger

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 24.11.1901
Umfang: 16
, so bist Du, weiß Gott, jetzt noch viel hübscher," sagte Georg, in ehrlicher Bewunderung Max anblickend. „Findest Du? Nun, mir geht's auch famos, und was das „Hübschsein" anbetrifft, so ist's wahrscheinlich die Liebe, die meine Züge verklärt und veredelt!" meinte Dr. Weißberg lachend. Aber Georg ging nicht auf seinen scherzenden Ton ein. „Die Liebe?" wiederholte er melancholisch, indem er mit Max weiterschritt. „Nun, dann doch jedenfalls eine glückliche. Be- neidenswerther Mensch

, und bevor Georg antworten konnte, rief er aus: „Da ist wohl gar Deine Schwester die Freundin, die sie soeben auf der Oberförsterei besucht hat?", „Meine Schwester besucht! Wer? Elisabeth Walther? Und heute Nachmittag?" fragte Georg erregt. „Nun, sieh mich doch nicht so erstaunt an, sondern antworte!" „Ich wundere mich über Deine Aufregung! Weshalb sollte sie denn nicht?" „Aber das ist ja nicht möglich! Heute Morgen konnte sie es nicht einrichten, einige hundert Schritte in den Wald hinein zu kommen

? Habe Erbarmen, lieber Max, gieb sie frei! Von Dir allein hängt's ab; ihr Vater wird sie nöthigen- falls zwingen. Dir ihr Jawort zu geben, und dann wäre sie unglücklich, so lang sie lebte! Aber wenn Du zurücktrittst, kann noch alles besser werden!" Max traute seinen Ohren nicht. „Irrst Du Dich auch nicht, in Hinsicht auf ihre Gefühle?" fragte er mitfühlend. „Wahrhaftig, Georg, Du thust mir aufrichtig leid; ich würde Dir von Herzen gern helfen, aber — weiß Gott! — ich kann's nicht, mit dein besten Willen

nicht! Und dann würde auch sie schwerlich wollen, denn, armer Freund, Du hast Dich getäuscht, ich gebe Dir mein Wort, sie liebt mich, nicht Dich, und ich erwidere ihre Liebe von ganzem Herzen!" - Georg blickte ihn ungläubig an. „Alle Achtung vor Deinem Worte, Max, aber da bist Du denn doch im Jrrthum, wenigstens jedenfalls in Bezug auf Elisabeth." „Auch wenn ich Dir'iage," rief Max ungc- duldig, „daß noch keine zwei Stunden vergangen sind, seit sie mir ihre Liebe gestanden?" „Was?! Sie, meine Braut, Dir ihre Liebe gestanden

wirst Du ja sehen,, wen von uns beiden sie vorzieht!" Und Georg kurz zunickend, schritt er schnell davon. Die Bodensee-Gürteibahn: weftportal des Tunnels bei Ueberlingen. Die Bodensee-Gürtelbahn: Station Ueberlingen-Dst.

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 13 von 16
Datum: 10.04.1910
Umfang: 16
r t vre neue MdtMe MeähofMnlLM in leip>tg. Georg stand vor der Leiche. Doch kann man nicht sagen, daß milde Gefühle bei diesem Anblick in ihm rege wurden. Freilich, der Tod lischt jede Kränkung aus. Allem die Kränkung, die ihm von jenem da widerfahren, stand noch zu lebendig in seiner Erinnerung, er hatte in wenigen Stunden zu viel durchleben müssen. Es lag auch nicht in seiner Natur, dieses alles mit einem Schlage zu vergessen. Aber vergeben wollte er ihm diese letzte, sowie alle frühe ren

Kränkungen. Die Pastorin hatte taktvoll das Zimmer verlassen, um den Mann in seinem Zwiegespräch mit dem Toten nicht zu stören. Georg Buschmann aber hatte seinem Bruder nichts zu sagen. Frau Pastor Ehrhardt begab sich zu ihrer Tochter, ste zu veranlassen, Georg Buschmann zu sehen. Doch Natalie weigerte sich. Sie vermochte niemand zu sehen, den aber am wenigsten. Es würde nicht im Sinne des Ge liebten gehandelt sein, wollte sie dem feindlichen Bruder die Hand drücken und sich von ihm einige konventionelle

Phrasen vorsprechen lassen. Er trauerte nicht. Ihr aber war das Herz gebrochen. Da Georg Buschmann den Wünschen der Braut des Entseelten keine anderen Bestimmungen entgegensetzte, so von dem Stragenbafjner'flusCtand m Föiladelp&ta: Die Stadt F&üadelp^ia unter dem StandrctöL l r t in Oesterreich befleißen sich einer geradezu — in Hinsicht auf alle anderen Nationen — beispiel losen Untätigkeit für das Volk, dem sie entsprossen, das sie geadelt und ihnen die Führung in die Hand gab. Keinen Heller

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 17 von 24
Datum: 05.08.1910
Umfang: 24
Ab leistung des Präsenzdienstes im Heere enthoben werden soll, wenn von dieser Enthebung des Sohnes die Erhaltung der Familie abhängt. Diese gesetzliche Bestimmung ist gut und recht, leider aber geht die Sache nicht immer so glatt wie eS herschaut, insbesondere dann, wenn, die entscheidenden Behörden nicht mit jener Volksliebe der Sache nachgehen, die wünschenswert wäre in einem Falle, wo die Existenz einer Familie auf d?m Spiele steht. Der Bauer Georg Treibenreif, Gschlojerbauer in Lajen, kann darüber

ein Lied singen, welchen langen Kampf er kämpfte, bis er seinen Sohn von dem Präsenzdienste loS bekam und dessen Beur laubung erfolgte. Wir wollen gleich sagen, wie die Familienverhältnisse deS Georg Treibenreif, vulgo Gschlojerbauer, in Lajen beschaffen find. Er ist 60 Jahre alt, sein Weib zählt 65 Jahre. Ec hat einen gelähmten Arm. Dieses Nebel in Verbindnng mit dem hohen Alter, seiner häufigen Kränklichkeit und der teilweisen Verschuldung seines Besitzer (sein Bauernanwesen wurde vvn den OrtSsachver

ihn der Wohltat des Gesetze- teilhaftig werden lassen, die ein weiser Gesetzgeber geschaffen hat für jene Eltern, die arbeitsunfähig find und auf die Arbeis- kraft ihres Sohne- zur Fristung ihrer Existenz angewiesen find. Das erste Gesuch wurde abgewiesen; der einzige Sohn mußte zu den Kaiserjägern auf drei Jahre einrücken. Daraufhin überreichte Georg Treibenreif das zweite Gesuch, da er die Rekursfrist gegen die abweisliche Gesuch-erledigung ver säumte. Im zweiten Gesuche stellte er seine hilflose Lage

eingehender dar und bat neuerlich um Zuerkennung der Begünstigung an seinen Sohn. Auch das zweite Gesuch wurde abschlägig öeschieden. Georg Treibenreif erhielt auf sein zweite- Gesuch am 7. Juli 1908 folgende Erledigung seiten- der k. k. Bezirkshauptmannschaft Bozen: „Auf Grund de« Beschluffe- der k. k ambulanten StellungS- kommiffton Klausen werden Sie hiemit verständigt, daß Ihrem Gesuche um die Zuerkennung der Begünstigung nach 8 34 W.-G. an Ihren 1887 geborenen Sohn Georg keine Folge gegeben wurde

, da Sie mit Rücksicht auf Ihre günstigen finanziellen Ver hältnisse in der Lage find, an Stelle de- Reklamierten eine fremde Arbeitskraft auszunehmen. Gegen diese Enscheidung steht im BeschwerungSfalle der bet dieser k. k. BezirkShauptmannschaft einzubringende Rekurs an die k. k. Statthalterei in Innsbruck binnen 14 Tagen von dem der Zustellung nachfolgenden Tage an gerechnet offen." Georg Freivenreifs erster Keüurs. Gegen diesen abweiSlichen Bescheid überreichte Georg Treiben reif in der vom Gesetze

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 21.01.1910
Umfang: 16
„So, und was hat er denn gesagt?" fragte der Markummer gereizt und laut und erhob seinen Kopf stolz dem Georg zu. Bisher hatte er ihn nicht ungern gesehen, trotz der Prozesse, die er mit dem alten Bach bauer hatte. Denn er hatte sich überzeugt, daß Georg ein braver Bursche war. „Laß vorher eine Bouteille Wein kommen," entgegnete der Heppinger und blinzelte den andern boshaft zu, — „oder ein Bier, wenn dir der Wein zu teuer wird." Die Bauern stießen einander mit dem Ellbogen und einer sagte

." „So — und?" „Nun, seinen eigenen Vater wird er wohl nicht den Dümmeren ge heißen haben," war die höhnische, sichere Antwort des HeppingerS. In diesem Augenblick stand Georg auf und sagte, zu Markummrr gewendet, ruhig und offen: „Nachbar, ich habe Euern Namen nicht in den Mund gebracht. Ich habe gesagt, wenn einer vom Pfarrer noch weiter zum Advokaten laufe, dann sei daS der Dümmere von den zwei Parteien. Ich habe noch dazu setzen wollen, weil der Gescheitere nachgibt, aber unter dessen seid Ihr eben eingetreten. Ich gebe

Euch mein Wort, daß ich nicht an Euch gedacht habe. Ich habe eS nur so im allgemeinen sagen wollen; ich achte und ehre euch." Der Markummer war im Grunde deS Herzens froh, daß man nicht von seinen VermögenSverhältniffen gesprochen hatte. DaS offene Wort und das ehrliche Auge Georg- versicherte ihn der Wahrheit des Gesagten. Ec gab Georg die Hand und sagte: „Georg, ich glaub dirS, darüber bekommen wir keinen Streit." Die Szene war nicht ohne Eindruck bei den Gästen geblieben. Aber Vvc Hrppmgrr gab

im Verstände; jetzt war daS Maß bis zum Ueberlaufen voll. Georg sah die Gefahr und sagte ruhig zu seinem Vater: „Vater, höret nicht auf den Händelstifter; lasset ihn schwätzen. Ihr wisset, daß ich Euch noch nie ein unbotmäßige- Wort gegeben habe. DaS Gescheiteste ist, wir gehen und lassen ihn andere Leute aufhetzen." In diesem Augenblick brachte die Krugwirtin die gefüllten Biergläser, welche der Markummer vorher umgeworfen hatte. „Trinket; Männer," sagte sie gutmütig, „der Markummer hatS be zahlt

!" Sie stellte auch ein gefüllte- Glas vor den Buchbauer hin. Dieser nahm eS und schüttete daS Bier auf den Boden. „Ich will kein geschenkte- Bier," sagte er bissig: „Eine Bouteille Wein her." „Ich wollte dem Buchbauer nichts schenken," sagte Markummer ruhig, „sondern nur ersetzen, was ich umgeschüttet habe." Und Georg sagte: „Vater, wollen wir nicht lieber heimgehen." Der Buchbauer aber, seiner nicht mehr mächtig, schrie: „Nein, sitzen bleib' ich, ich tue, waS ich mag und laß mir von meinem Buben

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 07.11.1908
Umfang: 16
3 ist ein unverzinsliches Darlehen, das zwar eine zeitweise Hilfe bedeutet, aber von 1910 an, in welchem Jahre mit der Rückzahlung begonnen werden muß, eine Belastung der Objekte darstellen wird. Posten 4, 5, 7 und 8 sind in den einzelnen Ministerien zwar vorgeschlagen, aber bisher noch nicht zugesagt und bewilligt. Ein berühmter Silzer. (Johann Georg O e g g.) In der Hauptstadt des Bezirkes Unterfranken in Bayern, in W ü rz b u r g, finden sich mehrere tat sächlich äußerst hervorragende Meisterwerke der Schmied ekunst

, deren Verfertiger ein Tiroler war, dessen Name hier leider nur wenig bekannt ist. Dieser Meister war der fürstbischöflich würz burgische Hofschlosfer Johann Georg Oegg, geboren am 24. April 1703 in dem lieblichen Oberinntaler Dörflern Silz. Dieser Oegg hatte in seiner Heimat das Schmiedehandwerk er lernt, wanderte aber als noch sehr junger Mann aus und kam zu seinem Onkel Peter Oegg, der in Linz an der Donau eine große Kunstschlosser- Werkftütte betrieb. In Silz leben heute noch zwei direkte

Nachkommen des Johann Georg Oegg, nämlich Kreszenz Egg,*) verwitwete Hechen- berger, 81 Jahre alt, und Anna Egg, Privat, 67 Jahre alt. Diese letztere erzählt, daß ihr Vater, Josef Egg, ein Sohn des Jakob Oegg war. Und dieser Jakob Oegg sei ein Bruder des nachmalig berühmt gewordenen Würzburger Kunst- shlossers Johann Georg Oegg gewesen**). In Linz schon offenbarte Johann Georg Oegg in der Werkstätte seines Onkels ein über das Maß des Gewöhnlichen hoch hinausragendes Können und nach mehrjährigem

umgeschaut haben, welche Meister des Rokokostils waren und so ist es gekommen, daß Johann Georg Oegg nach Würzburg kam. Auf Empfehlung des dortigen Residenzschloß- Architekten Balthasar Neumann wurde er durch den Würzburger Fürstbischof Friedrich Karl von Schönbrunn in die unterfränkische Haupt- und Bischofsstadt berufen. Johann Georg Oegg war bestimmt schon um 1737 in Würzburg, da in diesem Jahre ein Vertrag mit ihm dort ab geschlossen wurde. Tätig war er in Würzbnrg bis 1769, in welchem Jahre

er die Hofschlosser stelle seinem Sohne Anton Oegg, einem gleich falls vortrefflichen Meister, abtrar. Gestorben ist der Johann Georg Oegg am 8. Oktober 1780. Seine Kunst war geradezu erstaunlich. Neben ihm, dem Hofschlossermeister, wirkte zwar auch ein trefflicher bürgerlicher Gewerbsmeister, Max Gat- *) Bis vor etwa 60 Jahren wurde der Name „Oegg" geschrieben, seither kommt nur mehr „Egg" vor. **) Wie man uns aus Silz mitteilt,' sei von der dortigen Familie Oegg das Schmiedhandwerk, hauptsächlich jedoch

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 16 von 18
Datum: 01.12.1900
Umfang: 18
- Nr. |l n m r r: 'in Ü * 5 | 5 i K- © Gerichtsbez. Hall: Absam 5 1879 Abfalter Alois 1 j 4f> Rathgeber Josef 1 140 Würtenberger Anton 1 153 Garzaner Georg i! 239 Garzaner Alois i 262 Bichl Andreas i 264 Würtenberger Alois i 266 Kern Franz i 382 1878 St ras; er Alois i Ampaß 414 1879 Marschoner Johann i Arzl 14 Kirchstätter Josef i 15 Steinlechner Johann i 224 „ Wach Johann i 233 „ Kästner Josef 11 256 Hosp Johann i 403 Oclhasen Josef 1 „ 425 „ Haidegger Gg. Al. i 134 18/8 Schmer Simon i Baumkirchen 56 1879 Narr Rudolf i 58 Steinlechner Josef

1 469 Schwab Michael 1 343 1878 Monz Leo 1 63 1877 Grubhofer Alois 1 312 Lellis Camillo R. v. 1 183 Bliem Max 1 341 „ Prechtl Josef 1 Heiligkreuz 203 1879 Danner Josef i Kolsaßberg 89 „ Pichler Georg i 238 Schwanninger Joh. i 363 Abfalter Ludwig i 190 1878 Schwaiger Jngenuin 1 Kl.-Volderberg 369 1879 Spieltenner Georg i Mühlau 284 Rainer Johann 1 342 Steiger Alois 1 170 1878 Rainer Rudolf 1 Mils 311 1879 Fuchs Pius i Rum 70 Rolf Ferdinand i 236 Ruepp Anton i 263 Kalb Anton 1 326 Lamparter Conrad

i 455 Kopp Georg — zählt 1 fürs Rekrutenkon- tingent d. Landw. Terfens 18 Bogelberger Alois i 80 Schallhart Michael i 208 Kofler Franz i 304 Pirchcr Johann l " 423 Schallhart Georg 1 452 Knapp Josef 1 378 1877 Knapp Ludwig 1 Thaur 114 1879 Unsinn Georg i 161 Lcchner Romed i 227 Plank Josef i 242 Bücher Nikolaus i 258 Hutter Franz 1 221 1878 Plant Johann 1 Tulfes 245 1879 Angerer Andreas i 275 Schwaninger I. Frz. i 418 1877 Köhler Johann 1 Volders 10 1879 Tusch Josef i 81 1877 Sauer A. Joh

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 06.11.1904
Umfang: 16
Allerlei. König Georg von Sachsen s. (Zu unseren Bildern.) Große Trauer ist über das Königreich Sachsen hereinge brochen. Nach längerem Leiden ist am 15. Oktober früh gegen i/ 2 8 Uhr König Georg von Sachsen in dem an der Elbe unweit Dresden gelegenen Schlosse Pillnitz gestorben. Nur kurze Zeit ist es ihm vergönnt gewesen, die Zügel der Regierung Sachsens zu lenken, und doch hat er in diesen wenigen Jahren schweren Kummer, große Sorgen und viel Leid zu erfahren gehabt. Nach dem Tode

seines Bruders, des Königs Albert, ging am 19. Juni 1902 die Krone Sachsens auf König Georg über, der mit großer Tatkraft und mit eiserner Pflichttreue die Staats- gefchäfte übernahm. Jedoch die unglücklichen Ereignisse in der königlichen Familie sorvie unangenehme Verhältnisse, die sich inzwischen in feinem Staate heraus gebildet hatten, übten auf den Gesundheitszustand des greisen Monarchen einen höchst nach teiligen Einfluß aus, und schon bald nach seinem Regierungs antritte mußte er einen längeren

Aufenthalt im Süden nehmen. Die hierdurch herbeigeführte Besserung war jedoch nur von kurzer Dauer, und die Kränklichkeit nahm in Besorgnis erregen der Weise zu. Trotzdem harrte er in nicht ermüdender Pflicht treue auf seinem mühe- und sorgellvollen Posten aus, bis ihn der Tod von seinem Leiden erlöste. Mit König Georg ist auch einer der letzten der Heerführer aus Deutschlands großer Zeit dahingegangen. Wie fein ihm im Tode vorausgegangener Bruder war auch er mit Leib und Seele Soldat. Schon im Kriege

hat er sich durch seine hervorragende organisatorische, stets dem Fortschritt zugeneigte Befähigung große Verdienste erworben. König Georg war am 8. August 1832 als der zweite Sohn des Königs Johann geboren, er hatte also vor kurzem das 72. Lebensjahr überschritten. Er war vermählt mit der Prinzessin Donna Maria Anna, Infantin von Portugal, die ihm aber schon am 5. Februar 1884 durch den Tod wieder entrissen wurde. Aus dieser Ehe waren sechs Kinder, vier Prinzen und zwei Prinzessinnen hervorgegangen, von denen aber schon Prinz

Albert im September I960 infolge eines Unglücksfalles seinem Vater im Tode vorausgegangen ist. Der älteste Sohn, der bisherige Kron prinz Friedrich August, auf den nunmehr der sächsische Thron übergegangen ist, 'wurde am 25. Mai 1865 geboren, und steht derselbe somit im Alter vvn 39 Jahren. In König Georg betrauert das gesamte Sachsenvolk und mit ihm ganz Deutschland einen Herrscher, den die Liebe zu seinem Lande und die Treue an das ihm verliehene erhabene Amt bis zum letzten Atemzuge beseelte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 11.07.1903
Umfang: 16
Ihren Verlobten erwartet und ich glaubte ihn bei meiner Wieder genesung sicher bei Ihnen anzutreffen. Sie erwähnten seiner aber nicht und somit muß ich annehmen " „Ja," unterbrach Theodora ihn, „ich erhielt noch am selben Abend die Botschaft von ihm, er müsse seine Ankunft auf unbestimmte Zeit hinausschieben —" „Du hast ja soeben wieder einen Brief von ihm bekommen," fiel Georg ihr in die Rede. „Ich brachte Dir ihn doch von der Post mit,- vielleicht steht darin, wann er kommt. Hast

Du ihn denn noch nicht gelesen?" „Nein, das hat ja auch Zeit bis später," erwiderte sie. „Aber er versprach mir, Briefmarken beizulegen! Bitte, sieh doch nach, ob keine darin sind!" drängte Georg. „Meinetwegen dürfen Sie sich nicht zurückhalten lassen, mein ver ehrtes Fräulein," fiel Werner ein, „ich blicke einstweilen hier etwas in die Zeitung." Und während Stefan dieselbe entfaltete und eifrig darin zu studieren schien, zog Theodora aus ihrer Tasche einen Brief hervor, erbrach denselben und las folgendes: „Magdeburg

- ebrten Schwiegereltern und Georg vielmals und nimm Du einen süßen Kuß von Deinem Dich ewig liebenden MaX." Theodora hatte gelesen und ließ den Brief in ihren Schoß sinken. „Nun," unterbrach Georg ihren Gedankengang, „hat er die Marken geschickt und kommt er bald?" „Weder das eine, noch das andere," erwiderte sie, indem sie den Brief zusammenfaltete und einsteckte, „aber ich habe etwas für ihn zu besorgen, das sehr eilt und das ich dem Vater sofort mitteilen muß. Könnten Sie den Heimweg wohl allein

mit Georg zurücklegen, Herr- Werner?" Bezau, Endpunkt der „O, gewiß, natürlich!" erwiderte Stefan. „Ueberhaupt ist mein Befinden jetzt so, daß ich niemand mehr zu bemühen brauche, und Sie dürfen mir Ihre Zeit nicht länger opfern." „Von einem Opfer ist keine Rede," war ihre Antwort, „und ehe ich es vergesse: die Eltern lassen Sie auf morgen zu einer Spazier fahrt mit uns in's Okertal einladen; wir würden etwa um zehn Uhr abfahren und den ganzen Tag dazu benutzen. Mamma besonders wünscht

Werner?" klang da wieder ihre Stimme an sein Ohr. „Wollen Sie nicht? Bitte du ihn doch, Georg, vielleicht vermagst du mehr als ich!" „Ist nicht nötig, gnädiges Fräulein," sprach er da rasch, „ich nehme die Einladung gern an! Unser Zusammensein ist ja doch wohl bald zu Ende, da muß man jeden Augenblick benutzen!" „Gut also! Dann holen wir Sie morgen zur be stimmten Stunde mit dem Wagen ab! Auf Wiedersehen!" Und sie raffte ihr Tuch auf und lief eilends den Berg hinab nach dem Kurhaus

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 05.01.1908
Umfang: 16
, Gastwirt und Schlossermeister Hugo Mamoser, Brauereibesitzer Hanns Federer, k. k. Oderpostmeister Georg Kracher, Ersenhandlung N. Kaufmann, k. k. Steueramtspraktikant Rudo f Hut r, Baumeister Joses Stanzer, Suttlermeistrr Ulrich Ritzer, Gastwirt uud Konditor Johann Brugger. ülceygermerster Sebastian Stauger, Schuhmachermeister Josef Üesatti. k. k. Gefangenaufseher Eusebius Pernter, Bäckermeister Joses Ginsberger, Billenb siver W lvelm Gö ferch, k. k. Obergeometer Theodor Lechthaler, Gastwirt

Joyann Lapper, Zimmermerster Soicf und Kathi Graswand r, Kaufmann Jakob Daracher, Bäckermeister Georg Muir, Weißgärber Jesef Oberhäuser, k. k. Berghutmann Georg Dafenreiter, Gemischtwarenhandlung tzoes Eg--er, Weißgärber Aloir Graswander, Schlo'ermeister Zchs Werner, Schustermeister Georg Huver, Mchgermeister Josef Fellner, Zahntechniker Zo es Renol, Kaufmann Johann Mantinger, Sattlermnster Jo,es Herold, Photograph Johann Tagwerker, Billenbesitzer Johann Krepper, Schneidermeister Johann Fischiechner

, Bäckermeister Babetti Euger. Gemischtwarenhandlung Anton Grenberger, Stadtkämmerer Jos,f Steingaffer sen. Oekonom Ursula Witwe Stöckl, Gastwirtin Johann Grünwald, Kaufmann Familie Hellrigl, Privat Anton Lenauer, Schuhmachermeister Anton Dewina, Müllermeister Joh. Georg Dewina, Müllermeister Georg Schmidt, Hafnerweister Karl Falkenst-iuer, Gärbermeister Maria Witwe Trirl, Gastwirtin Dr. Josef Spielberger, prakt. Arz Georg Oberhäuser, Hausbesitzer Moser Egid, Villenbesitzer Johann Hechenbergrr. Villenbesitzer

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.10.1904
Umfang: 16
: Landegger Johann, Hopfgarten. Höck Mathias, Kitzbühel. Maier Johann, Obersch., Hopfgarten. Stöckl Franz, Hopfgarten. Höck Georg, Eder Stefan, Kitz bühel. Eeer Josef, Fieberbrunn. Aufschnaiter Michael, Hops garten. Grünbacher, Waidring. Bichler Johann, Hopfgarten. Eoer Georg Johann, Westendorf. Birchl Simon, St. Johann. Gschwentner Thomas, Waibring. Wurzenrainer Joh., HoPfl garten. Jungschützen: Gastl Leonhart, Hopfgarten. Kogler Franz, Kitzbtthel. Kerschbaumer Engelbert, St. Johann. Ager Georg

, Hopfgarten. Schleckerbeste: Bichler Jos, St. Johann. Maier Johann, Bichler Johann, Aufschnaiter Michael, Hopf* garten. Kerschbaumer Jos., St. Johann. Wurzenrainer Joh., Hopfgarten. Eder Josef, Fieberbrunn. Eder Stef., Kitzbühel. Höck Georg, Kitzbühel. Eder Joh. Georg, Westendorf. Stein bacher Johann, Landegger Joh., Hopfgarten. Klingler Wenzel, Brixen. Hackl Rupert, St. Johann. Höck Mathias, Kitzbüh.-l. Stöckl Franz, Hopfgarten. Salvenmoser Michael, St. Johann. Pacher Anton, Hopfgarten. Jungschützen

: Gastl Leonh., Hopf garten, Ager Georg, Hopfgarten. Kogler Franz, Kitzbühel. Kerschbaumer Engelbert, St. Johann. Plätzer Jos., Hopfgarten. Gedenkbeste: Maier Anton, Jochberg. Wurzenrainer Michael, Kelchsau. Bichler Johann, Hopfgarten. Kogler Fr., Kitzbühel. Eder Joh. Georg, Westendorf. Atzl Alois, Hopfgarten. Höck Georg, Kitzbühel. Tages-Prämien für die meisten Nummern: 1. Tag. Landegger Johann, Aufschnaiter Michael, Hopfgarten. 2. Tag. Wurzenrainer Johann, Hopfgarten. Höck Mathias, Kitzbühel. 3 Tag

. Eder Joh. Georg, Westendorf. Wurzen rainer Johann, Hopfgarten. Für die meisten Schleckerschüsse : 1. Tag. Bichler Johann, Hopfgarten. 2. Tag. Aufschnaiter Michael, Wurzenrainer Johann, Hopfgarten. 3. Tag. Auf schnaiter Michael, Bichler Johann, Wurzenrainer Johann, Hopfgarten. Die Gemeinde Schwaz hat beim k. k. Unterrichts- Ministerium um Errichtung eines Gymnasiums in Schwaz nachgesucht. Die Petition wurde vom Landesschulrat an das Ministerium geleitet. Aach 8 Jahren gefunden. Vor acht Jahren wurde

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