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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 15.04.1870
Umfang: 10
den, um ihn zu bekehre» und den alten Avam aus zuziehen. Der alte Adam aber w>ll keinen neuen Adam anziehen und hört nicht auf die Stimme deS Pfarrers, denn er glaubt nur mehr an Gott. Der alte Adam wird begraben, vicht an der Seite seiner Rachel, sondern still verscharrt in einem scheuen Win kel der Erde, weil er nicht gehört hat auf des Pfar rers Wort. Der irdische Richter hat ihn verdammt, der himmlische wird ihm gnädig sein. — Veai oreator Lpiritus! Geist GotteS, wo bist du so lange geblieben? Komm herab

und durchwehe die Erde mit deilnm Athem, auf daß der Menschen» haß nicht mehr den Glauben, die Hoffnung und die Liebe versenge. Kehre vor allem ein im Vaiican zu Rom. Sie haben dich gerufen und bedürfen deiner gar sehr. Ja, erleuchte sie, damit sie endlich sich selbst erkennen unv wissen, daß alle Menschen menschlich und alle» Menschliche dem Irrthum unterworfen ist. Geist der Wahrheit, laß deine feurigen Zungen leuch- ten, damit sie erkennen, daß sie die Apostel des Frie dens, die Diener ter christlichen

dem heutigen Staate gegenüber eingenommen haben. Der Standpunct des Börfassers ist nicht ein atheischer^ auch »icht ein skeptischer, es ist der Stand- Punct eines gebildeten Christen. Wenn die Staats behörde das Gegentheil behauptet, so habe ich kurxzu erwähnen, daß sie den Beweis dastr schuldig geblie ben ist. — In Bezug auf die iueriminirten Stellen behauptet, die Aullage, daß der hl. Geist als Gottheit heravgewürdigt sei; den Beweis dafür hat sie aber «icht geliefert. Ja Bezug auf die zweite Stelle

daß sie die Priesterschaft in «hrem eigenen geistigen Wirken zum Gegenstande der Verhöhnung macht. Man könnte sagen, eS ist in diesem Artikel, welcher vielleicht aus Anlaß des einen Tag vor seinem Erscheinen eröffneten Concils geschrie ben worden ist, das ganze Wirken des Priesters das Leben des Menschen hindurch in allen ieinen Stadien verfolgt und zum Gegenstande von Glossen und Her abwürdigungen gemacht. Er beginnt damit, dag er sagt: „Der Geist ist gewichen n. s. w.' Was thut der Geistliche? Er intervenirt

und das JgnaziuS-Wasser auch kirchliche Gebräuche oder Einrichtungen. Präsident: Ich glaube mich auch noch ein we nig an den Katechismus erinnern zu können, und da findet sich das Tamgelübde, während das Wetterläu- ten nicht enthalten ist, so muß eS als eine Lehre und als ein Gebrauch der kath. Kirche angesehen werden. Angekl. Ich kann mich zu dieser Ansicht nich t bequeme». Präsident: Einen ^ weiteren Anlaß Hgibt der erste Passus: „Komm' schaffender Geist . . . bis Lrsstor Spiritus!* Da scheint

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 15.04.1870
Umfang: 10
' mit folgenden Worten beginnt: „Komm, schaffender Geist' u. f. w. Weiter heißt es in die sem Artikel: „Kaum geboren' u. s. w. Prüft man den ganzen Inhalt dieses Artikels, so muß man an erkennen, daß in demselben die Lehren, Gebräuche, Einrichtungen nicht bloß der kath. Religion, sondern überhaupt einer im Staate anerkannten christlichen Religion herabzuwürdigen gesucht werden, und na mentlich enthält die »rste Stelle in ihrer frechen Sprache und Haltung eine Verspottung der Glaubens lehre vom hl. Geiste

, welchen nicht bloß der Katholik, sondern jeder Christ von was immer sür einer Con- session als Gott anbetet. In dieser Stelle wird der hl. Geist als gewichen und mit der Person des Geist lichen identifieirt dargestellt. Allein der Autor begnügt sich nicht mit dem spöttischen Thema vom hl. Geiste, sondern er ergeht sich in höchst unpassenden Aus drücken und Entstellungen über hl. Sacramente und namentlich über die hl. Taufe. Schon die Eingangs worte dieser Stelle: „Kaum geboren' u. s. w. zeigen unverkennbar

wäre.' Der. Herr Angeklagte hat, vom Herrn Vorsitzenden über dl^ Anklage zur Rede gestellt, die Nothwehr vor gegeben, im Kampfe des modernen Staates gegen die Uebergnffe der Kirche; allein einer Ausschreitung der Presse bedarf es nicht, um die Ausschreitungen desi Klerus zu widerlegen. Der Herr Angeklagte will we der den hl. Geist noch die kirchliche Lehre vom hl. Geiste herabzuwürdigen beabsichtigt haben, er läugnet- die böse Absicht; allein prüft man den Inhalt deS Artikels in der ersten Stelle

, so geht die böse Absicht, den hl. Geist, namentlich aber die Glaubenslehre der katholischen Kirche vom hl. Geist zu verhöhnen, Hohl unzweideutig daraus hervor. Der Unterschied, den der Angeklagte zur Rechtfer tigung und Beschönigung anführt, daß er nämlich den hl. Geist mit großen Lettern bezeichnet, und daß er den Geist, der geschwunden ist und den er nicht als Gottheit bezeichnen wollte, mit kleinen Lettern schrieb, ist wohl nur eine Ausflucht des Angeklagten; für den Leser bleibt

, sondern eine bloße Druckschrift geschrieben habe, und daß man es mit einer Druckschrift nicht so genau nehmen solle wie mit einem Buche, wird vom Gesetze als unstatt haft erklärt. Das Gesetz lastet die ganze Verantwor tung, sei es bei einem Buche, sei eS bei einer Flug schrift, dem Verfasser auf, der jeden Artikel wohl zu erwägen und zu prüfen hat. Ebenso ist nicht anzu nehmen, daß der Herr Redacteur die Meinung oder den Geist der hierortigeu Bevölkerung nicht gekannt habe, daß er nicht geglaubt

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 17.07.1869
Umfang: 8
- und Harfenspiel, die Kunst zu schmieden in allem Erz- und Eisen werk; während die Kinder, Seth's in . faulem Müssiggange sich blos mit schwärmerischen Betrachtungen abgaben und bei gemeinschaft lichen Gottesdiensten zu Gott dem Herrn schrieen, bis es endlich den Bestrebungen der für die freiheitliche Fortbildung begeisterten Weltbürger gelang, ihren Geist allmälig auch den. frömmelnden Nach kommen Seths einzuflößen, nachdem diese die schönen Töchter der Kainiten zur We genommen Wd durch sie der Aufklärung

und dem Fortschritte gewonnen ^worden. Ihre Frucht waren die Giganten, jene famosen Männer, deren gleichfalls männliche Thaten den Ruhm der Nachwelt ernteten. Das war eine herrliche Zeit, man aß und trank in Lebenslust, nahm und gab zur Ehe unbehindert von lästigen Ehe- Aesetzen und konfessionellen, Schwierigkeiten, da gab eS muthige Robler auf Leben und Tod und süße Räche an jeglichem Gegner. Alles Be legung, AlleS Fortschritt, herrlicher Zeitgeist! ^ i Daß dieser Zeitgeist zugleich der Geist oder Odem Gottes

war', bezeugte Gott selbst, indem er zu Noe sprach: „Mein Geist wird nicht länger mehr bei dem Menschen bleiben, denn er ist Fleisch ge worden.' Daraus geht klar hervor, daß sein Gottes Geist bis dahin m der That bei den Menschen gewesen, und daß folglich deren bis sige Bestrebungen ein Ausfluß desselben waren. Wenn aber der Geist Gottes nun von den Menschenkindern zu weichen begann, weil >!e Fleisch geworden, so will daS nur sagen, daß fix anfingen immer Aehr sich Unthätiger und gemächlicher Ruhe

und sammeln Erdpech, um an dem Thutme^zu bauen, ^der über die Wölken reichen sollte, damit noch die späteste Nachwelt dies.Werk und dessen Eibauer bewundern mögen. Die Thätigkeit und - der Geist des Volkes war von der Art, daß Gott der Herr selbst, von Neugierde hingerissen, Herab stieg, um zu schauen, waS die Menschenkinder da Herrliches unternahmen, und zugleich be stätigte er, > daß dieser Geist in Wahrheit'nur der seinize sei, indem 5?Mne« dR Gabe neuer Sprachen verlieh, ^welche?! wie ohnehin

be kannte ein Ausfluß des? göttlichen Geistes' sind. < Da ward es unter, den Menschenkindern erst recht «lebendig. Jeder' Stamm hätte.seine eigene Sprache:und sonderte sich von den übrigen- ab, um zu einem selbstständigen Volke zu erwachsen, und so traten, vom Odem GotteS belebt, die ersten Völker auf den neuen Schauplatz der Welt. Da ihr Geist zugleich der Geist Gottes, ihre Bestrebungen dessen Ausfluß und ihre neuen Gesetze Offenbarungen des göttlichen Willens (durch den Hegelianisch-ministeriellen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 01.10.1870
Umfang: 8
zu machen; desto klarer springt mir die negative Seite ins Auge. Sie wollen — daS ist wenigstens daS thatsächliche Er gebniß Ihres politischen Verhaltens — Sie. wollen die bestehenden politischen Formen zerstören, die sich der Geist der Freiheit in Oesterreich als eine bequeme, behäbige Wohnstätte bereitet hat; Sie wollen diese Formen zerstören, um damit auch den Geist loS zu werden, jenen freien germanischen Geist, den Geist deS modernen politischen und religiösen Lebens, den Geist des freien Denkens

, des freien ForschcnS, der freien Lehre, der freien Lebensgestaltung. Aber, meine Herren! dem Geiste selbst werden Sie. nicht mehr .schaden, wenn es Ihnen auch gelingen sollte, die Form zeitweilig zu zerbrechen. Dieser germanische Geist ist der Bevormundung entwachsen, sein Flügel schlag hat die enge Umhüllung zerbrochen; Sie wer den ihn nicht mehr in das enge Gehäuse zurückdrän gen können. Dieser moderne Geist, dieser echte, ur- germaiiische Geist, ist eine weltgeschichtliche Macht geworden

, er ist der Geschichte bauende Geist; und ich lebe der festen Ueberzeugung, er wird über kurz «der lang zur Tagesordnung übergehen über den ohn mächtigen Widerstand veralteter, Lebensanschauungen, die im Tiroler Landtage leider noch eine verspätete Vertretung gefunden haben. (Bravo! links.) Nachdem Prof. Grenter in längerer Rede sich ins besondere gegen den letzten Redner ausgesprochen hatte, verlas der Landeshauptmann folgende ihm vom Abg. Härmn bei Beginn der Debatte überreichte Erklärung. Sie lautet: „Nachdem

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Bozner Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 16.04.1870
Umfang: 16
«ttwerlhet, herabgewürdigt hat, weil man den sreien Staatsbürger, L>cr diese Einrichtungen kritisirt, nichts Hätt, nicht vor Gericht belangen kann, ohne daß ihm die StaMgesetze selbst sich zur Vertheidigung dar- Meten. - ! . > . Der Herr Staatsanwalt hat noch in einer andern Stelle eine Verspottung gesehen, nämlich in der An- fangSstclle „Komm schaffender Geist u. s. w.' Er hat von groben. frechen Ausdrücken gesprochen: ich Muß indessen gestehen, daß ich von einem Beweise dieser Anschuldigung

kein Wort vernommen, und daß ich grobe AiiSdrückc in dieser Stelle nicht gesunden habe. Die groben Ausdrücke stehen mithin nur in der Anklageschrift. Der Herr StaatSanwalt hat fer ner behauptet, in dieser Stelle sei der HU Geist als göttliche Person angegriffen; dann wäre aber der Ver lasse»- nicht auf Grund des §. 303 sondern des Z. 122 Kt. s. Str.-G. anzuklagen gewesen. Daß die Anklage nicht auf Verletzung dieser gesetzlichen Bestim mung gerichtet wurde, beweist, daß der HerrStaatS- anwalt

selbst nicht der Ueberzeugung ist, diese Stelle enthalte, eine Herabwürdigung der Gottheit. Der In halt der Stelle schließt die Annahme einer Herabwür digung des hl. Geistes, einer Jdentifizirnng desselben mit dem Geistlichen geradezu aus; denn der Geist liche wird da gerade vom hl Geist nnterschiet»cn. In dieser Stelle wird nicht mir uicht gesagt, der hl. Geist fei nicht Gott, sondern derselbe wird angerufen als Gottheit, und darin kann keine Herabwürdigung liegen. Der Herr Redacteur hat sich bezüglich dieser Stelle

über eine durch dcn und er mußte dem gebildeten ;e>er auch in die- Artikel vollbracht sein sollende Beleidigung der Kirche fem Artikel von Bedeutung erscheinen. - abgelegt, auch hat der Herr StaatSanwalt kein Man- ES ist auch darauf aufmerksam gemacht worden, j dat vom Bisckof oder Mons. Siadtpfarrer beigebracht, daß der Herr Redacteur bei Abfassung des Artikels ! es ist also auch in dieser Beziehung nicht oer geringste Aicht auf den Geist der hierortigen Bevölkerung re- - Beweis für die Strafbarkeit des Artikels

direct veranlaßt hat, denn eS gibt gewisse Leute, die sich an Allem stoßen, was mchr zu ihrer Farbe gehört. Das Aergerniß ist, wie Lessing sagt, ein Popanz, m t dem gewisse Leute gerne allen und jeden Geist der Prüfung verscheuchen möchten. UebrigenS ist von Seite der Staatsanwaltschaft nicht der geringste Beweis hier vorgeführt worden. daß durch diesen Artikel irgendwo ein Aergerniß oder eine Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung erregt worden fei, und es wurden weder Zeugen noch Sach

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 10.04.1869
Umfang: 8
, ja selbst der Geist GotteS wird fügen müssen! — Wenn Jemand so denkt .und rechnet, so ist mit ihm freilich nimmer zu rechten, denn er hat eine zu gran- diöse Einbildungskraft,. als daß er ein noch' so klares Wort verstehen könnte. Aber daß'gläubige Katholiken sich von einer ähnlichen Jesuiten furcht anwandeln lassen,' scheint wirklich unbegreiflich. Ich' sage nichts von den großen Verdiensten des Jesuiten-Ordens um die theologische Literatur und anderwärts, ich sage nichts von der Klarheit und Ortho doxie

Auffassung keine Spur, keinen Dünst. Entweder glaubt man» daß der göttliche Heiland die gesprochen und die Verheißung erfüllt hat, den hl. Geist zu daß er bei der.^Kirche Gottes bleibe . bis an das Ende der und sie vor Irrthum und Lüge bewahre uno ihr alle Wahr heit'mittheile, —- oder man glaubt! es nicht. Wer ^ es nicht glaubt, der hat aufgehört Katholik zu sein, wenn er es je gewesen. Wer es Aer glaubt, der wird keinen Zweifel darüber , Habens daß eben auf «Concilien, weil hier die ganze Kirche

versammelt ist, der Geist Gottes .N den Vätern spricht und ihüen die volle Wahrheit mittheilt. Dieser heilige Geist wird nichts Unwahres sagen, sondern nur, was einen - ewigen Heilswahrheiten .ausmacht;, er wird nichts Ueber-, flüssiges sagend Um die Neugierde und den Vorwitz der Menschenkinder ZU befriedigen,! sondern das,v was nöthwendigD und von großer Bt- deutungz' er wird es weder zu früh^ noch zu spät sqgen, sondern gerade Zur rechten Zeit, wo es die Guten fassen können und wo es am meisten wirksam

sich erweist.' - Also der^ hl/ Geist ^ wird ^üf dem folgenden Eoncilium sprechen, c er wirb entscheiden und nicht.ein Mensch, oder eineMesellschast von Menschen. Wohl werden Wünschen das sprechende Organ bilden, . derMnhalt der dcfinirten Dogmen wird aber nicht Menschen- sondernWottesgeist sein. U Jesuiten sind daS Organ, dessen sich der Geist GotteS bedienen wird, und auch nicht die Männer der Civiltä werM es sein, sondern die Bischöfe, die der Herr gesetzt hat. die Kirche Gottes zu regieren

, unter dem Oberhaupte der Christenheit.' 'Da Ä nun so ist, so sieht man daraus, wie lächer lich», wie komisch die Furcht derjenigen sich ausnehmen muß, die da glauben, dieser oder jener Menschj diese oder jene Gesellschaft werde ihre Gondermeinungen und Jnteressen auf einer Kirchenversammlung durchsetzen und den Geist GotteS betrügen können, Noch lächerlicher aber ist es, schon jetzt sicher wissen zu wollen, welche Entscheidungen die Kixchenversammlung aussprechen wird. Allerdings kann Man sich i'ntereMen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.09.1870
Umfang: 8
' Mit Feuereifer bewies der Verfasser, daß daS Recht so gut wie die Politik, die Ehre wie die Treue des deutschen Volts die Wicdcrrrwerbnng des linken NheiuuferS erheische. Aber wie der erste Gedanke als bcstiminier Vor schlag in weitern militärischen Kreisen für Vermessen hier galt, so wollte der zweite als ausdrückliche For derung den Diploma'e-i nicht gefallen. Gegen den nung auSsprichr, daß, wie die deutsche Waffe der französischen, so auch «der deutsche Geist der franzö sischen Civilisation Herr

werden wird'' Das ver hüte der Geist der Geschichte, daß je der „deutsche Geist.- wie ihn die „Krcuzzcilnng' saßl. Herr der „französischen Civilisation' werde. Ich hoffe im Ge gentheil. daß, wenn der böse Geist, der sich zwischen die beiden großen Nationen gestellt hat uud der eine blutige Krone trägt, geschwunden sein wird, wenn die surchtbarcu Nachwehen dieses jammervollen Kam pfes verwunden sein werden, „deutscher Geist' und „französische Civilisation' ihre gemeinsame Arbeit zu gemeinsamen Zwecke mit geklärtercm

. Nach dem Apostaten Albrecht von Brandenburg war Frie drich der Atheist sein zweiter Gründer. Der hilfreichste Diener, den er fand, die öffentlich- Meinung zu be trügen und zn cvrrumpireu, war Voltaire.' Dieser Geist der „Apostafic' und der „Ketzerei,' dieser gegen allen Pietismus und alles Mnckerthnm rtbcllircnde Geist Friedrich's nnd Voltaire's, dieser modernisirte Geist der Reformation ist es, dem ich vertraue. Ihn werden König Wilhelm und der „StaatSanzeiger' nicht bändigen und ihm werden hoffentlich

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 05.12.1868
Umfang: 4
herrschen? Es ist unmöglich, daß dann ein einheitlicher Geist herrschen soll auf dem Gebiete der Kunst, der Wissenschaft oder gar der Politik, die bei uns Deutschen ohnehin wenig Freunde hat, da sie gewöhnlich verflucht ungemüthlich ist, und wir bekanntlich die Gemüthlichkeit mehr als jedes andere Volk lieben. Daraus folgt offenbar daß dem gegenwärtigen Uebel, der Uneinigkeit, Zerstreutheit und gegenseitigen Feindschaft nur dadurch zu steuern ist, wenn wir Deutsche einen Einheitspunkt finden

? die Seichtigkeit, Oberflächlichkeit und Frivolität dieser Leutx soll in Ewigkeit nie das deutsche Familienleben verpesten und vergiften! Nie und nimmermehr. Nein, es muß ein Geist sein, der sammelt und nicht zerstreut, der Geist muß von Oben kommen und darf nicht von dieser Welt sein, er muß aber auf diese Welt gekommen sein und er ist auch zu uns gekommen. Ja, er ist auch zu uns Deuischen gekommen und hat schon bei uns Wunder gewirkt. Oder wißt' ihr Deutschen es nim mer, daß St. Bonifazius, der Verkünder

dieses Geistes war, der euch Zerstreute sammelte und der den Grundstein legte zu jenem Gebäuve, in das ihr eingekehrt seid, und in dem ihr mehrere Jahr hunderte hindurch mächtig und einträchtig zur Ehre GotteS und zum eigenen Ruhm gewirkt habt? In diesem Geiste seid ihr groß ge worden, dieser Geist war es, der euch zu den Schöpfungen euerer herrlichen Münster antrieb, dieser Geist war es, der euere Kaiser zu glorreichen Thaten wider den Feind entflammte, in diesem Geiste haben euere Weisen der Vorzeit

in die Tiefen Gottes geschaut und sein Lob aller Welt verkündet, und in diesem Geiste haben euere alten Dichter die Blüthen einer herrlichen Dichtkunst hervorgebracht! Dieser Geist ist von euch gewichen, weil ihr ihn aus euerem Hause hinausgetrieben habt, darum ist aber auch die Geißel Gottes über euch gekommen; das Haus zerfiel, der Feind fiel in euern Gauen ein, der Geist der Lüge und des Wider- spruch'S nahm von euch Besitz und hetzte euch gegen einander, auf daß der Bruder sich an den Bruder ver greife

. Werft ihn hinaus diesen Geist der Lüge auf daß Platz werde für den Geist der Wahrheit, dann wird wieder Friede und Einheit in euer HauS einkehren. Nehmet jenen Eckstein, den die

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 04.08.1868
Umfang: 4
, auch den deutschen Geist zu brechen (Beifall), das sehen wir hier an der Feier dieses Festes. Es sind jetzt zwei Jahre her, da leuchteten in dunklen Juli-Nächten über die Donau herüber die Wachtfeuer eines feiudlicheu Kriegshecres, eines Kriegsheeres von Brüdern, hiehergeschickt durch Cabinets-Politik, um uus aus Deutschland hinauszuwerfen, und heute lagert, hier ein friedliches Bürgcrheer von Deutschland, um die geistigen Fäden der Ge meinsamkeit, Zusammengehörigkeit imb Einheit fester und inniger zu knüpfe

der Nation, in ihren Bestrebungen, Wünschen und Hoffnungen nie und »»immer eine Anerkennung. (Lebhafter Beifall.) Die Lösung der alten nationalen Bande Deutschlands ist eben keine Lösung der »rationalen Frage. Glauben Sie nicht, daß ich Sie »nit der Besprechung der Formen, die für Deutsch land zu wünschen wären, läirger aufhalten werde. Das Schützen- Parlament ist keine legislative Versammlung, keine verfassung gebende Autorität; seine Ausgab- ist nur, den Geist zu beleben und zu stärker», der »vachsend

ohne Uirterlaß zur rechten Zeit auch Die rechte Form fineen wird, denn der Geist ist es, derben Körper baut. (Lebhafter Beifall.) Meine Herren, bis dieser glückliche Mornent eintritt, »verden alle de»»tschcn Stärnine, jeder für sich, ihr eigenes Haus im deut schen Sinne zu bestellen haben. Alle deutschen Stämme werden gleich den klugen Jungfrauen des Evangeliums, zu sorgen haben, daß Oel in ihren Lampen sei, we»»n einmal der Bräutigain kommt. (Beifall.) Nach dem stürmischen Beifall, den die Rede

in die Einheit der Ver tretung des Reiches. Deutsch also von der Wurzel bis zuin Wipfel ist die Verfassung Oesterreichs, ist die österreichische Frei heit (Beifall), und weil der deutsche Geist als Geist der Selbst bestimmung und Freiheit auch ein Geist der Liebe und Versöh- »»»»>,g ist, so hoffen »vir, daß die fremde»» Volksstärnine, die mit uns zu der Staatseüiheit verbunden sii»d, sich durch diesen ver- söhnenden Geist der deutschen Freiheit gewinnen lassen. Insbesondere hoffen »vir, daß der Volksstainin

im Böhmen lande, der bis jetzt die österreichischen Freiheit, weil sie in» deut schen Kleide auftritt, als ein Mädcher» aus der Frei»»de betrachtet, sich durch die goldenen Gaben dieses Wu»»derkindes besänftigen, überwinden lasse. (Beifall.) Ja, ich hoffe noch »nehr. Das be siegte Griechenland hat einst durch den Geist der grieckischen Cult»»r den Stolz römischer Sieger überwunden. Sollte dm Geiste der deutschen Freiheit, der in der Verfassung lebt, nicht ein Aehirliches gelingen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 28.11.1868
Umfang: 6
auf verfassungsmäßige Weise bewilligt wird — nach der Versiche rung dieser Zugvögel ist der gegenwärtige „Zeitgeist" ein aus schließlicher Vcrderbenbringer, und wer dem Geiste des laufenden Jahrhunderts mit der größten Hartnäckigkeit trotzt, der ist der Weiseste und Edelste. Wir wollen nicht untersuchen, ob es schon an für sich gerathcn erscheinen könnte, mit Gewalt gegen den Strom zu schwimmen, da man doch annchmen muß, daß die Zeit ihren Geist von der Vernunft der gebildeten denkenden Menschheit diktirt echält

; auch wollen wir keineswegs alles und jedes guthcißen, was die heutige Welt zu Tage fördert, und das angeblich im Geiste der Zeit seine Berechtigung finden soll, aber den Geist etwas näher kennen zu lernen, welchen die oben erwähnten Wandervögel, die man am allerwenigsten zu den Frie denstauben rechnen darf, den Geist dieses Nachtgeflügels etwas näher zu bezeichnen, das lohnt der Mühe, wenn es auch gerade nicht zu den angenehmen Arbeiten gehört. Warum hassen diese Lerne den „Zeitgeist" gar so sehr? Weil er der Geist

. Sie wären dann ja die allmächtigen Beherrscher einer willfährigen, opfer willigen, nntcrwürfigen (zugleich auch geistig krüppelhasten) Menge, und ihr großes Ideal wäre erreicht. Sie bringen zwar immer vor, die Religion und die Sitt lichkeit werden vom Zeitgciste und dem mit demselben fast gleich bedeutenden Liberalismus hingemordet, allein dergleichen Behanp- tungen sind ewig unbeweisbar, ja sie gehören geradezu in das Ge biet nichtöwürdiger Entstellungen. Der Geist de geht nicht darauf aus, Jemanden

, mit Individuen, bic dem Zeitgciste von Jugend auf aus dem Wege gegangen sind. Warum haben doch diese Herren, die heute bei jeder Gele genheit dem Zeitgeist das Vcrdammungsurtheil sprechen, sich in den fünfziger Jahren nicht über denselben bösen Geist beklagt? War der Zeitgeist damals vielleicht ein anderer? Nein, nein! der Zeitgeist war derselbe, aber er war in die eisernen Feffeln des völkerverachtenden Ab so lut is mus geschlagen; damals gab es noch keine Staatsgrundgesetze, die jedem Staatsbürger

das Recht der freien Meinungsäußerung gaben; damals gab es auch noch keine Preßfreiheit. — Eine Rede- und Preß freiheit existirte nur für die Hochwürdige Geistlichkeit —; damals war den Herrn Stimmführern im Lager des Rückschrittes so wol! Sie beherrschten Alles: die Regierung, die Kirche, die Schule, die Familie. Wer sich ob ihrer Tyrannei gekränkt fühlte, durfte wol im Stillen den heiligen Geist der Zeit, den Geist des Jahrhunderts um Erlösung anflchen: äußern durfte

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 12.06.1869
Umfang: 6
Die Idee einer rationellen Universal- Dolmetscher-Sprache. *) Von A. St. Fortsetzung des vierten Artikels. Bon den 12 Fundamental-Shmbolzahlen, ucbst den Erinnernngszahlen des Beständigkeits- nnd Machtbegriffes. XI. Die Zahlen 9, 10, 11, im Zusammenhange genommen, haben die Bedeutungen Geist, Mensch, Na tue wesen, und die Nebenbedeutungen Engel, Güte, Stoss. 1. Die ausgezeichnete symbolische Congruenz der Zahlen 9, IO, 11 für die genannten Begriffe Geist — 9, Mensch — 10, Naturwesen — 11 beruht

auf folgenden Gründen und Erinnerungen: a) Die Zahlen 9, 10, 11 folgen in der einfachsten und natür lichsten arithmetischen Progression 1, 2, 3, 4 rc. unmittel bar aufeinander, nnd deuten durch dieses Sich-an-einander- reihen eine gewisse Zusammengehörigkeit an. Erinnerung: Die englische (rein geistige), menschliche, und vernunftlose Creatur bilden die drei Hauptklassen in der Wesenreihe des des Universums. e) Die Menschenzahl 10 steht in der Mitte zwischen der Geist zahl 9 und der Naturzahl 11. Erinnerung

: Das Menschengeschlecht bildet das Mittelglied zwischen der Geisterwelt und dem Naturreiche. b) Die Zahl 9 zeichnet sich vor den Zahlen 10 und 11 durch den Besitz einer potentiarischen Repräsentanz (9 — 3* aus. Die reinen Geister übertreffen den Menschen an Macht. d) Im Vergleich mit der Naturzahl 11 besitzt sowohl die Geist zahl 9, als auch die Menschenzahl 10 weitaus mehrere rationale d. i. schöne, genau übereinstimmende Verhältnisse. Erinnerung: Geister und Menschen sind durch den Vernunftbesitz gleichwesentlich

, wobei sowohl Urwurzeln, in der gemeinen, accessorischen und eminenten Form, als auch zweisilbige Wurzeln aus der Myriade angewendet sind (aus der Reihe bä = 1 bis zu — 100, und baba — 1 bis zubä— 100). a) Für die Zahl 9: thä Geist (spiritus), athä Engel, thabä Kraft, Stärke (robur). Für das Synonymum von Geist, nämlich Seele besteht auch die der Lebenszahl 2 entsprechende myriadische Wurzel gabä, jedoch mit verdoppeltem b in der Form gabba. Somit gabbä Seele, gabbäri beseelt. Für den Begriff Geist

, wo er im tropischen Sinne genommen wird als Prinzip oder Causalität einer erhöhten Thätigkeit oder Lebensentfaltung, dient auch die neu trale transitive Modification der Wurzel ga —Leben; nämlich gäsit = etwas Belebendes ; gasit wird für diesen Zweck zusammengezogen in gast (wie oben karta in Nr. IX. 1. NB. 2.) und als spezielle Wurzel behandelt, daher gast oder gästa Geist, gastari begeistert ; gastara Begeisterung. b) Für die Zahl 10: wa Gesetz **), awä Güte, awwa Mensch, wabba Regel. Für awwa Mensch

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Bozner Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 16.04.1870
Umfang: 16
dcrConstitutionellen Bozner Zeitung, schnldig.^durch die in Nr. 2»1 der Bozner Zeitung vom 9. Dezember 1869 in dem Auf säße „Vsoi oreator Lpiritns' vorkommende Stelle: „Komm', schaffender Geist und sieh dich wieder ein mal um in deiner Schöpfung, steh, was daraus ge worden ist, — eine schöne Wirthschaft das', der Geist ist gewicheil. nur der Geistliche ist uns geblieben — als oreator Spiritus.' — dii. Lehre der christkatholischen Kirche in Bezug auf den heiligen Geist verspottet zu haben? II. Eventuelle Frage

, für den Fall der Ver neinung der Frage »ä I. Wird durch die in der Frage aä I enthaltene incriminirte Stelle die Lehre der christkatholischen Kirche in Bezug auf den heiligen Geist verspottet? III. Hauptfrage. Ist der Angeklagte schuldig, durch die in der Frage aä I enthaltene incriminirte Stelle die Lehre der christkatholischen Kirche in Be zug auf den heiligen Geist herabzuwürdigen ge sucht zu haben? IV. Eventuelle Frage für den Fall der Vernei nung der Frage nci ILI. Wird durch die in der Frage

aä I enthaltene incriminirte Stelle die Lehre der christkatholischen Kirche iu Bezug auf den heiligen Geist herabzuwürdigen gesucht? V. Hauptfrage. Ist der Angeklagte schuldig, durch die in dem »ci I erwähnten Aufsatze vorkom mende weitere Stelle: „Kaum geboren, schleppt man uns schon zum Altare, und der Pfarrer fragt: Adam, willst du getauft werden? Und Adam zieht ein schie fes Maul, und das soll heißen: ich will.' — die Leh ren, Gebräuche oder Einrichtungen der christkatholi schen Kirche in Bezug

Geschwornen einige Erklärungen über die Bedeutung der Fragestellung zu geben. Sie werden erkannt haben, daß es sich um 2 Stellen des incriminirte» Artikels Handels nämlich um eine, welche im Sinne der Anklageschrift auf die Lehre der Kirche vom hl. Geist, und um eine zweite, welche auf die Lehre von der Nothwendigkeit der Taufe und auf die dabei vorkommenden Gebräuche Bezug hat. » Bezüglich beider Stellew macht der Gerichtshof den I Unterschied zwischen der Thathandlung des Redac- »teurs (Ist er schuldig

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 12.08.1865
Umfang: 8
gedruckte Flugschrift, welche den Titel führt: „Seele, Geist, Gott und Entstehung des Menschen und der Welt, dem Volke gewidmet von einem Radikalen,' unentgeldlich unter die Handwerker und Arbeiter ausgetheilt. Der Inhalt dieser ist der Materialismus in seiner Nacktesten und rohesten Gestalt. Werden aber- sich Leute finden, bei denen solche Lehren Anklang.finden? — Es finden sich leider solche, und das nicht Wenige, denn nicht Wenige sind durch die religiöse Gleichgiltigkeit (Jndifferentismus

Fehler, oder in einem sönstigen- tiefer liegenden abnoMen .Zustand ruht, ist die Ableitung.durch den Geist oft von den heilsamsten Folgen; es ist dies ein Beweis, daß auch der Körper von dem Geiste und nicht bloß der Geift von dem Körper abhängt, und daß folglich der Geist auf die Gesundheit des^ Körpers einen wesentlichen Einfluß zu üben vermag. Ein Mensch, der bei geringstem- Unwohlsein sofort die Stube hütet und unM seine Aufmerksamke it der vermeintlichen Krankheit zuwendet, ein Patient

, der den Verlauf seiner Krankheit, jede neue Wendung, jede Aeußerung derselb en ängstlich verfolgt,- und, hat er eine Wunde sich zugefügt, den bösen Finger den Tag Mr wohl hundert Mal betrachtet, auf den leisesten Schmerz achtet, und vor lauter Äengstlichkeit nicht weiß, wie er nur den Finger, halten soll, — ein solcher wird nur schwer gesunden und statt baldiger Heilung der Wunde ernste Verschlimmerung derselben zu erfahren haben. Offenbar ist der Geist die Ursache der Verschlimmerung und -es ist daher leicht

erklärlich, warum Menschen mit schwachem Geiste, die ein träges, einförmiges Leben Mhren Md Zeit genug Men, sich ängstlich zu beobachten, am häufigsten krank werden. Ganz anders, wenn man den Geist von der Krankheit ableitet; ift sie wirklich da, so wird sie leicht geh oben und droht sie zu kommen, so wird sie ebenso leicht verscheucht. Es ist bekannt, daß selbst empfindliche Zahn- oder Kopfschmerzen gehoben werden, wenn man in Gegenwart des Patienten eine Gaukelei vornimmt, welche seinen Geist

; denn, indem sie ihren Geist mit der Erfüllung ihres. Berufes unablässig beschäftigen, haben sie keine Zeit, wenn sie eine Anwandlung i von Gesundheitsstörung erfahren, daran zu denkm And indem sie diese Anwandlung hierdurch besiegen, thatsächlich auch keiZeit zum Kranksein. — Die Moral liegt nahe. - - - u ^ — (Aus dem Völkerleben.) Bei den Urbewohnern Au stralien s versteht sich der Knabe schon rnit dem zehnten Fahre auf

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 4
Datum: 31.05.1871
Umfang: 4
wir denn dem obendrein noch sehr schön aus gestatteten Werke eine recht glückliche weite Reise durch die lite rarische Welt! Möge es Tausende von Lesern in dieser kampf ernsten Zeit stärken und befestigen im Glauben und begeisterter Liebe zur Kirche. (Spiritistisches.) Von Florenz schreibt man der „Unitä catt." wie folgt: Ein italienischer Deputirter wohnte jüngst einer „spiritistischen Versammlung" bei. (Teufelei des Tisch klopfens.) Dieser ließ den Geist einer mit ihm nahe verwandten .verstorbenen Frau zitiren

. Dieser erschien auf's Wort (d. h. ein Teufel). Er redete zuerst mit ihm von Dingen, die nur Beiden allein bekannt waren, geheim, um sich von der Identität und Gegenwart dieser Person zu überzeugen. Lann entspann sich folgendes Gespräch, das die Anwesenden alle hörten: Deput.: „Werden wir dazu kommen, die Hauptstadt Italiens nach Rom zu verlegen?" Geist: „Ihr werdet dazu kommen." Dep.: „Werden wir bleiben oder zurückkehren?" Geist: „Ihr werdet dort bleiben." Dep.: „Werden wir also nicht mehr

von dort zurückkehren?" Geist: „Nein, ihr könnt nicht mehr zurück kehren." Dep.: „Warum werden wir das nicht können?" Geist: „Weil ihr dort Alle vernichtet bleiben werdet." Auf dieses hin fuhr der Deputirte den Geist mit harten Worten an, der Geist aber erwiederte ihm mit einer mächtigen Maul schelle, die er unsichtbar dem Antlitze des ehrenwerthen Depu- tirten applizirte und damit verschwand. — Man kann sich leicht denken, welch' einen Schrecken, diese eigenthümliche Thatsache in die liberalen Kreise gebracht

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 23.04.1864
Umfang: 8
, daß sie die Jugend geistlich und leiblich gesund und stark und tüchtig heranzubilden streben. Der Geist darf nicht auf Kosten der Gesundheit ausgebildet werden; „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper,' so lautet ein deutsches Sprichwort. Man hat deßwegen nun auch die Leibesübungen mit in den Lehrplan aufgenommen und der physischen Erziehung ihre Rechte bei der Er ziehung der Jugend eingeräumt. Dieses war es auch, warum der Turnvater Iahn Epoche machte, ^chon im Jahre 1810 nahm er mit einer Schaar Knaben

des Gustav-Adolph-Denk mals beiLützen. war er Zuschauer. .Die Lichtfreunde lockten ihn später aus seiner Verborgenheit heraus, die er, nach seiner derben Weise sich vertheidigend, mit Stockprügel bediente. Im Jahre 1848 drängte er sich den Wählern auf und wurde in das Frankfurter Parlament ge wählt, wo gegen 400 Deputirte. darunter 88 Professoren waren. Daß in der Paulskirche, wo das Parlament seine Sitzungen hielt, nicht der Geist Gottes, sondern der Geist der Zerstörung gar bald die Oberhand bekam

und im Namen der Volksherrschaft eine Verfassung für ganz Deutschland schaffen wollte, wissen wir. Iahn war unter denselben, die nicht so weit gehen wollten, aber er sprach nicht in der Pauls kirche, sondern folgte vom Beginne des Parlamentes an der Gewohnheit, nur in den Wirthshäusern gegen die Revolution zu predigen, so wurde er der Gegenstand des Hasses und der Insulten, hatte aber darüber am wenigsten sich zu beklagen, weil er diesen Geist der Auflehnung in den Turngemeinden selbst großgezogen

, wenn sie dem „rothen Gespenst' nicht zu viel trauen wollen. Schon vor 40 Jahren, wo der Geist der Re volution noch nicht so hoch das Haupt erhob, hatte das Ministerium des Kultus in Berlin 1818 ein Rescript an alle Unterbehörden im Lande erlassen, über die bei ihnen eingerichteten Turnanstalten, den Einfluß, den sie hätten, den Geist der Feste, die sie feierten, über die Lieder, die da gesungen würden, getreu zu berichten und ihr Gut achten beizufügen. Auf diese Weise geschah es, daß im Jahre 1819 alle Turnplätze

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 05.06.1869
Umfang: 8
uns an das wunderbare Ereigniß, wodurch jene Verheißung in Erfüllung ging, die Jesus Christus seinen Aposteln gab, nämliche auf sie den heiligen Geist Herabzusenden, durch den sie mit Kraft aus der Höhe ausgerüstet . würden (Luc... XXIV, 49). Erfüllt mit dieser Kraft gingen ; sie aus? dem Saale zu Jerusalem weg, um der. Welt .die Wunder Gottes zu verkünden, und obwohl sie weder Gelehrsamkeit noch hoh^Mildung.besaffen^fürchteteN Je .doch nicht bet Größe ihrer Aufgabe ohnmächtig gegenüber zu stehen und. jemals

die Wahrheit mit dem Irrthume zu verwechseln, denn sie wußten gar wohl, daß der Geist des Herrn sie alles lehren und an Alles erinnern werde, was immer ihnen vom göttlichen Meister war gesagt worden. (Johann. XIV. 26.) V Und dieser heilige Geist, der über die Apostel ein so glänzendes Acht ausgoß, und sie in aller Wahrheit unterrichtetes hat nach deren Hingange die Kirche nicht verlassen, gemäß dem Versprechen des Herrn,? daß der verheißene Tröster in Ewigkeit bei den Aposteln bleiben werde (Johann. XIV

, 16.), woraus folgt, daß der heil. Geist jetzt und fortwährend die Nachfolger jener ersten Diener des Evan geliums, nemlich die lehrende Kirche bis an das Ende der Welt in aller Wahrheit erleuchtet. > . ' Deshalb schrieb der Apostel in seinem Briefe an die Ephesier (VI, 11.): ^,Gott hat einige zu Hirten und Lehrern verordnet für die Vervollkommnung der Heiligen, für die Ausübung des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi .... . damit wir nicht mehr Kinder seien, die (wie Meereswellen) hin und her

flnthen, und von jedem Winde der Lehren hin und her getrieben werden durch Schalk heit der Menschen und durch die arglistigen Kunstgriffe der Verführung Zum Irrthume.' > . Wie könnten diese von Gott gesetzten Hirten der Kirche die Menschen vor dem Gifte der falschen Lehre bewahren, wenn sie in ihrem Lehramte dem Irrthume und der Lüge unterworfen wären? Ünd wer konnte sie vor einer so großen Gefahr schützen? wer anderer A jener göttliche,Geist, welcher der Geist der Weisheit und des Verstandes

, der Geist der Wissenschaft und deS Rathes ist? (Jsaias XI, 6.) Die lehrende Kirche ist somit die unfehlbare Lehrmeisterin der Wahrheit; sei es, daß sie Wahrheiten zu glauben und Gebote zu beobachten vorlege, oder allgemeine Disciplinar-Verordnungen heraus gebe, welche mit der christlichen Glaubens- und Sittenlehre in engstem Zusammenhange stehen. Sowie dieser ihr verliehene Vorzug auf keine, Ait beschränkt ist, so ist er auch an keinen Ort und an keine aus- Meßliche Form gebunden, weil die Verheißungen

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 28.11.1866
Umfang: 6
, was sie wollten und was sie sollten, unv demgemäß handelten sie eben so folgerichtig, als schnell, als kräftig.— Dieser Geist, der die Politik aller unserer großen Kaiser erfüllet hat und von dem Oesterreich Jahr hunderte hindurch beherrscht worden ist — dieser Geist soll wieder tonangebend bei allen Handlungen unserer Regierung werden. Das wollen wir Tiroler. ^ < ^Dieser Geist ist heute ebenso berechtigt, als er es je einmal früher gewesen ist; der katholische Geist ist heute ebenso leistungsfähig

, als je einmal früher, denn dieser Geist verknöchert nie; er ist das Prinzip des Lebens und macht lebendig und frisch, was abzusterben droht, da es doch leben und gedeihen sollte. Dieser Geist hat nichts zu schaffen mit der kleinlichen Politik unserer Tage, die ohne höheren Flug, ohne höhere Idee, weil ohne Religion und ohne Moral sich dem Auge des Beobachters nur als ein Pfiffiges Spiel mit allerlei Mittel zu irgend einem gemeinen Zweck darstellt. Vor den Werken des katholischen Geistes erscheint

die welterschütternde Politik des geheimnißvollen Mannes in den Tuilerien nur erbärmlich klein. Der katholische Geist versteht sich aufs Fundamentlegen, auf das Auf-, Fort- und Ausbauen von -riesigen Wunderwerken; Napoleon aber versteht sich nur auf das Niederreißen; und wo immer er aufzubauen sich erkühnte, da hat er auch elendig Fiasco gemacht. Allein diese katholische Politik hat nicht nur in sich volle Berechtigung, und hat man in Oesterreich auch nicht blos die pietätv olle Pflicht katholisch zu regieren

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 23.04.1867
Umfang: 4
wir ein namhaftes Werk seit mehreren Jahrhunderten bis zum Jahre 1865 außer Gaumcs Lehre vom heiligen Geiste, welches den h. Geist zum Gegenstände hätte? Wenn schon der h. Geist in unserer Erkenntniß den ersten Platz einnehmen sollte, so denkt doch in seltener Verkehrtheit Niemand, oder fast Nie mand an ihn. Dieses tiefe Vergessen, diese Undankbarkeit ist der Kalvarienberg des h. Geistes, und für die Menschheit die Ueberhandnahme des Unglaubens und der Verblendung. Sagen, daß seit der Predigt des Evangeliums

wird nur gerettet durch den h. Geist. Aber wird der h. Geist die Welt retten, wenn die Welt iyn zurückstößt? Und sie wird ihn zurückstoßen, wenn sie ihn nicht liebt. Wie soll sie ihn lieben, wenn sie ihn nicht kennt? Den h. Geist kennen lernen, ist die dringendste Nothwendigkeit. Vor allen soll der Cult des h. Geistes nach dem Beispiel unserer Ahnen das Bestreben der heutigen Christen sein. Wer kennt nicht aus der Geschichte die früher bestan denen militärischen Orden vom h. Geiste und die zahlreichen

unter dem Namen Bruderschaften vom h. Geiste bekannten Genossenschaften, mit denen Europa bedeckt war? Warum hat der moderne Geist diese wunderbaren Genossenschaften verfolgt und zerstört? Wir wissen es. Aber was hindert uns, sie wieder in'S Leben zu rufen? Wir wissen es nicht. Was ist nöthig? Einfach der gute Wille. Nur der h. Geist vermag die Welt zu regeneriren durch Glaube, Liebe und Gottesfurcht. Von diesen 3 Elementen lebt jedes Menschen herz. Lebt es nicht in wahren Glauben, lebt es im Aber glauben

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Volksblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 23.11.1870
Umfang: 6
; .sie glaubten, den bösen Geist in chre Dienste'nehmen und bis zu einem gewissen Prade ausnützen zu sollen, um ihn dann mit einem 'gnädigen ^ yußtrifte' zu ^'entlassen. Der Mohr hat seine'Schuldigkeit 'gethan, der Mohr kann gehen. Aber ob er geht? Wer denkt hiebei mcht ^ an die Bqllade vym Zauberlehrling, der' in Abwesenheit des .alten Hexenmeisters mit Hilfe^ l^er Zauberformel, die er vom Alten .gelernt, djie D>ienst5. .deS DHmon benHen wollte. Er verwandelte den Hesenstiel in einen Geist.uqd befahl

ihm Wasser voyl Brunnen her- .beizutragen zur Bereitung eineS erfrischenden Bades. Folgsam ging jder Geist zum Brunnen und kam mit gefülltem Eimer zurück, goß 'ihn ms Bad und ging wieder und kam mit neuem Eimer. Bereits ^ar das Badebecken vyll und der Geist trug immer mehr Äasser, und rathloS stand ber Zaubertehrlhlg/' ha'tte^ Wort'-vergessen,' durch welches der Geist rvieder zqm Besenstiel gemacht werden konnte, Md so yeynochte er die Macht desselben ^icht mehr zu bannen und .der Geist trug 'imMer

^.nW WassermenM zu, so daß das ganze Haus verwüstet wurde. ^ ^ ^ ^ Ob im politischen Leben der alte Hexenmeister noch in letzter Stunde zurückkommen wird,' um den bösen Geist der Revolution zu bannen -77> wer kann eS sagen. Roms Vergewaltigung. (Schluß.) > Dn^deu -andexn befreiten Hsä/>ten geht .es yicht' „besser. ^ In T'Uli' hah- -man »die «Thiveen dxs 'Jesuiten »Col^egiumS ^nit'Petroleum begossen und angezündet; in Galoca und' anderen Orten hat man die PätreS durch ähnliche Bübereien davongejagt

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