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Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
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Seite 44 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
. Der ewige Geist regiert durch die Beweglichkeit der Form, die Allen Alles wird. Wo dieser Grundsatz unbeachtet bleibt, ist der Verfall des klösterlichen Lebens unvermeidlich, und es gehört zu den ärgsten Mißgriffen unserer Zeit, daß sie theilweife zu glauben geneigt scheint, durch Herstellung der alten Form könne der Geist gebannt werden. Es verhält sich gerade umgekehrt, der Geist allein kann die Form retten und fruchtbar machen Mau denke nur an die Benediktiner von Saint Maure, die ihre Regel

Blätter näher besprechen. Es unterblieb jedoch, wie so vieles Andere, was dieser reiche und edle Geist, der uns zu früh entrissen worden ist, für seine heilige Kirche warm im Herzen getragen hat. Unser Freund von der Ctsch war den Ordensgeistlichen und ihren Instituten auch deßhalb gewogen und herzlich dankbar, weil sie zur Zeit ihrer höchsten Blüthe und Sittenreinheit durch ihre emsige Arbeit die klassische Literatur aus dem Strudel der Bölkerstürme gerettet und dadurch der allgemeinen

, „ein lotterhaster Gesell ohne Halt und Tüchtigkeit, das ist der Geist ohne klassische Bildung, marktschreierisch vielleicht und Prahlhaft, aber nie gründlich und gediegen, nie ein Meister in jener Anmnth und Lieblichkeit, die man nur aus den Schriften der Griechen , und Römer sich anbildet. Es kann keinem Denker entgangen sein, > daß gerade diejenigen Kirchenväter am nachhaltigsten in ihren Schriften - für die Kirche gewirkt haben, welche ihre Jugend mit den Geistes blitzen der klassischen Welt bewaffnet

und kampffertig gemacht hatten. Nehmet den Ackerbau und die klassische Literatur aus der Welt, dann ! ist für Deutschland die Zeit der Wilden gekommen, die freche Raub- . Übermacht der thüringischen Schlösser in der kaiserlosen, in der > entsetzlichen Zeit. Selbst das Christenthum kann ohne diesen Doppel boden der Menschenbildung keine tiefe Wurzeln fassen. Einzelne mögen davon beseligt werden, aber das Ganze bleibt in der Barbarei befangen. Das lehrt der Geist der Weltgeschichte, welcher das acker bauliche

und klassische Element vorausgehen ließ, um auf beiden die ewige Wurzel der Sitte und Lebensbildung durch Christus einzu senken. Wo diese geschichtliche Wahrheit für das Studium der Klassiker verkannt wird, wuchert auf der eine» Seite die ungeschlachte Rohheit, wovon uus die Democrateu in^ den deutschen Kammern und Volksversammlungen so treffende Beispiele liefern, auf der andern Seite der oberflächliche romantische Geist, welcher die deutscheu Niede rungen unter Wasser gesetzt und alle Unnatur des Lasters

7
Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1851
Predigten an's Tiroler Volk
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Seite 326 von 414
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: VII, 448 S. : Ill.
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Signatur: II 93.273 ; II A-15.133
Intern-ID: 115266
verloren ging durch deine Schuld, dann wird das fremde Gut wie ein Schreckbild aufsteigen vor deinen: Geist und deine ungerechte Hand und deinen Lügeugeist verdammen; wenn dein letzter Athem- zng verweht ist wie ein leiser Hauch, wenn deine sterbliche Hülle leblos auf Erden zurückbleibt, dann wird deine Seele ihre eigene Blöße und Schande beweinen, und kein Helfer wird da sein, ihr die Thräuen zu trocknen, dann wird deiue Seele trostlos und verzagt den Augenblick der unglücklichen Geburt

bejammern, und kein Tröster wird da fein, die Seufzer ihres Herzeus zu stillen. Freund? Jetzt wie du bist lege dich im Geist auf den glühenden Rost deiner Todesangst, jetzt prüfe den Werth deiner Tugend, jetzt prüfe das Gewicht deiner Heiligkeit? Jetzt lege deine Weichlichkeit, jetzt lege deine kriechende Lauigkeit auf diesen glühenden Nost, jetzt wirf deine Lieblingssünde in die lodernde Flamine, jetzt wirf die liebste, langgewohute Lust deities unlauteru Lebens iu die verzeh rende Gluth

? Dann wirst du freudig sein im Tode wie der heilige Blutzeuge Laurentius, dann wird sich lauter Preis des ' Allmächtigen von deinen sterbenden Lippen erheben. Aber nicht bloß für den Sünder steht der glühende Rost des Todes bereitet, sondern auch für den Gerechten. Freund? Wenn dem Muth untersinkt im Leiden der Erde, wenn deiue Seele verzagen will im Kampfe für Gott und Tugend, lege dich muthig schon jetzt im Geist ans den glühenden Rost deiner Todesangst und empfinde im seligen Vorgefühle deinen ewigdauernden

, deinen himmlischen Siegeskranz.' Deine Auflösung ist nahe, und mühsam arbeitet dein Herz in den letzten Zügen; aber das Bewußtsein, daß Jesus Christus dein Freund und Erlöser ist, versüßt dir jedes drückende Schmerzgefühl und erfüllt deine Seele mit himmlischer Zuversicht, daß kein Feind dich erschrecken, daß kein Tod dich verwunden kauu; dein tugendhaftes, bußfertiges Lebeu erscheint dir jetzt fröhlich wie ein himmlischer Geist, löst deine Seele mit zarter Hand von den Banden des Leibes ab und trägt

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1851
Predigten an's Tiroler Volk
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Seite 63 von 414
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: VII, 448 S. : Ill.
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Signatur: II 93.273 ; II A-15.133
Intern-ID: 115266
aw Kreuze durch das Aergermß unseres Lebens verspottet vor der Gemeinde; wir haben seine Todesangst verdoppelt und verdreifacht, ja vertansendfacht durch unseren oftmaligen Rückfall in die Sünde? — Die Wunden des Erlösers werden uns furchtbar entgegenglänzen und unsere Lauigkeit strafeu; das Blut des Erlösers wird unser verstocktes Herz verurtheilen; der Tod des Erlösers wird unsere heimliche Sündenlust verdammen! — Freunde! wie wird einst unsere Aufnahme in den Himmel beschaffen sein? Der heilige Geist

, der von Ewigkeit vom himmlischen Vater und seinem Eingeborenen Sohn ausgeht, hat uns iu der heiligen Taufe abge waschen und gereinigt, er hat unseren Leib als Tempel zu seiner Wohnnng eingeweiht, er wohnt in uns als Zenge unserer heimlichsten Gedanken und Begierden, als Zeuge unserer Liebe und unseres Hasses, als Zeuge unseres ganzen innerlichen Weseus ohne den Deckmantel der Außenseite. Der heilige Paulus macht uns auf den in uns wohnenden Geist aufmerksam; er ermahnt uns, den heiligen Geist

in uns nicht durch die Sünde zu betrüben; er belehrt uns, daß die Glieder unseres Leibes ihm geweiht sind. Das Zengniß des heiligen Geistes wird auch am Gerichtstag unser Urtheil aus machen, entweder zum ewigen Heil, oder zum ewigen Untergange; nach feiner Aussage wird unsere Aufnahme in den Himmel einge richtet sein. — Ist dieser himmlische Geist in uns geliebt und angebetet? Ist unser Leib, seine Wohnung und Aufenthalt, in' Ehren gehalten? Finden die leisen Stimmen seiner innerlichen Einsprechnngen in unserem Herzen

9
Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
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Seite 49 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
in ihren Besitz, so tritt sogleich die Unnatur, die Vernachlässigung, der Ungeschmack zu Tage, wodurch die schönsten Kirchen entstellt und entheiliget werden. Man will für den Geist eifern, und thut alles, um ihn zu lähmen und todtzuschlagen; das wird jeder zugestehen, welcher eine Reise durch Deutschland gemacht hat. Darüber darf man sich auch nicht Wundern. Ein katholischer Dom, der organisch ans katholischem Glauben, Hoffen, Lieben hervorgeblüht ist, hat nur für die treuen Glaubensgenossen

Sinn und Bedeutung, deren Lehre, durch ihn dargestellt wird. Andere, die ihn sich ohne katholische Gesinnung angeeignet, haben, kann er nur compromittiren, weil ihr Denken und Empfinden der gerade Gegensatz zum dombauenden Geist der katholischen Kirche ist. Der Dom wird als falscher Federschmuck eine ewige Protestation sein gegen den Gottesdienst im nichtkatholischen Geiste. Man muß aus diesem Jrrthum herausgehen, und sich ein Haus bauen, das mit dem resormirenden Geiste des sechzehnten

und bewährt erfunden worden ist. Der heilige Geist selbst hat sich an dieser katholischen Weltandacht als ewige Norm aller Anmuth und Schönheit dem Menschenbilde eingelebt, und deßhalb ist nicht bloß der irdische Reiz, sondern der ewige Hauch eines himmlischen Frühlings an ihm aufgegangen, während die Andacht der Willkür ihre eigene Fabrik nicht verlängnen kann, und alle Lauueu des eitelu Herzens, alle Unsicherheit des Alleinstehens, alle Selbstqual aufzehrender Gefühle ohne Einheit und Klarheit

10
Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
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Seite 78 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
rungen. Der Maulkorb des Placet that lange Jahre erstaunenswerthe Dienste, welche die Nachwelt kaum begreifen wird. Das, von Gottes Geist getragene, bischöfliche Wort, welches die Nationen gesittigt und in Christus beseligt hatte, war zum Mauthartikel geworden, von Publi- canen zu prüfen, ob es zulässig sei. Der Katholizismus wurde in zwei Halsten abgethèilt von solchen, die der Kirche treu und folglich als Jesuiten zu beseitigen waren, und von solchen, die als Männer von sogenannten gemäßigten

Ausschluß ungehöriger Politik furchtlos die unveräußerlichen Rechte und Bedürfnisse der katholischen Kirche wahren, und die Kraft der Einhelligkeit im heilige» Geist einsetzen, so werden sie als gesetzmäßiger Wiederhall des Einheitspunktes in Rom eine zwar weltlich wehrlose, aber geistig übermächtige Wirksamkeit für das katholische Dogma entfalten und auf allgemeine Anerkennung ihrer von Christus gesetzten Obmacht rechnen dürfen, um so mehr, da ihr Nationalconcil mit der weltlichen Regierung der Völker

und leicht zu vermitteln, sind die Diöcesanshnoden durchaus nothwendig und ohne Ursache von gewisser Seite verdächtigt. Sie ruhen nicht, wie man glauben machen will, auf democratischer Grundlage, sondern nach strenger Sitte auf der Anordnung der ältesten Kirchengewalt, nicht den Winden des Zeitgeistes, sondern dem heiligen Geist unterthan, nicht die bischöfliche Vollmacht zu beschränken, sondern sie nach allen Seiten wirksam zu machen. Das Kirchenregiment tritt dadurch aus den Kanzleien wieder mehr

11
Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
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Seite 48 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
i seine Aeußerung über die kirchlichen Ceremonien, die ich hier vollständig ! wiedergebe. „Wer gegen die Cerinomeli schreit, greift sein eigenes ! Menschenbild an, das nichts anderes ist als der sichtbare Ausdruck des ! innwohnenden Geistes, sowie dieser Geist eine Ceremonie des großen ^ Gottes ist, den er auf Erden sinnbilden und offenbaren soll. Der Ver- ! achter der Ceremonien ist sieberkrank und zerschlägt im Wahnsinn das ! Gefäß, worin die frische Labe des Quells perlt, die ihn auslüften

soll. ! Was ist die herrliche Sprache anders als eine Corallenschnur von Bildern und Ceremonien, um unsere Gedanken und Gefühle äußerlich anschau lich zu machen? Was ist die Poesie, die Kunst, die Mimik anders als lauter Ceremonien, das Unaussprechliche, das Absolute ins Bewußt- - sein der Menschen zu bringen, von eueren Ceremonien auf der Bühne / nicht einmal zu reden? Gibt es überhaupt eine Wahrheit, die der Geist - allein ohne Ceremonie, ohne sinnliche Vermitteluug verstehen und j behalten kann? Ist die gesammte

uns an! die geistvollsten Künstler aller Jahrhunderte, von den Riesenmassen! der Alpen und Pyrenäen, von Capri und Sorrent nehmen wir unsere Symbole, wo Himmel und Erde warm und ewig jung in einander fließen und das kühnste Ceremomenspiel die Seele entzückt. Daraus flössen die Riesenblumen unserer Dome, die nur so lange unverfälscht und rein bleiben als der katholische Geist sie fortbaut und Pflegt, weil sie organisch wachsen aus der andächtigen Seele als Ausdruck einer heiligen Gemüthswelt, die allein alle Kälte

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Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
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Seite 43 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
über die Grenze des eigenen Haushalts ausästet, und in der mannig faltigsten Form den Stoff bewältigt, so wird er bald leer an Geist und Einfluß, ein Prediger der Langweile und des Schlafes, um die Kirchen leer, die Köpfe duikipf und den Willen lahm zu machen. Unter solchen Umständen hilft selbst die zierlichste Uniform des äußeren Menschen nichts. Der gesunde Sinn des Volks achtet den Zuschnitt wenig, die Tüchtigkeit des innerlichen Wesens heiligt jede Form. Alles Steife, Berechnete

, Längenmaaßliche kann den armen Hausrock des braven Dorfgeistlichen mit den Wunden von zwanzig Jahren nicht ersetzen. Der Geist allein bezwingt die Geister.' Nach seiner Ansicht sollte der Geistliche stets einfach, bescheiden und so wenig wie möglich auffallend gekleidet sein; er konnte sich aber von der Heilsamkeit einer ängstlichen, durch strenge Gesetze scharfausgeprägten Kleiderordnung für Geistliche in den mannig fachsten Verhältnissen der Seelsorge nicht recht überzeugen, und als man ihm einst

über diesen Punkt Einwendungen machte, erwiederte er lebhaft: «Ich lasse mich durch theoretische Zänkereien in meinen Erfahrungen nicht irre machen. In Italien, wo die geistliche Uniform am allgemeinsten und durchgreifendsten ausgebildet ist, habe ich keines wegs im gleichen Maaße die Reinheit und Vortrefflichkeit des geist lichen Standes finden und bewundern können; auch weiß sich mein Gedächtniß noch recht gut an die französischen Abbes zu erinnern, die unter Ludwig dem Bierzehnten und Fünfzehnten

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