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Bücher
Jahr:
1847
Ganganelli - Papst Clemens XIV. : seine Briefe und seine Zeit
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Seite 288 von 496
Autor: Clemens <Papa, XIV.> ; Reumont, Alfred ¬von¬ [Hrsg.] / vom Verfasser der Römischen Briefe
Ort: Berlin
Verlag: Duncker
Umfang: XII, 403 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 7.195
Intern-ID: 339932
— 196 — Ihr Journal erscheint mir wie ein Wecker, der unsere Italiener abhält, in Wissenschaft und Literatur einzuschlafen. In einem so heißen Klima muß man oft zum Studium geweckt werden! Der Geist ermüdet wie der Körper, läßt man ihn ohne Anregung. in solchem Falle verliert man den Muth zu lesen wie zu'denken. Florenz war immer durch literarisches Wirken wie durch guten Geschmack berühmt, und ich fürchte keine Entartung, so lange Sie die Meinung leiten. Eine verständig redigirtc periodische

Schrift erleuchtet dm Geist, bewahret die Nacheiferung, und ersetzt die Lecture vieler Bücher, die anzuschaffen oder zu lesen nicht möglich ist. Lese ich ein Journal welches über das was in Europa ge druckt wird, Rechenschaft gibt, so lerne ich den Geist der Nazionen kennen und bemerke daß der Teutsche nicht wie der Engländer schreibt, nicht wie der Franzose denkt. Die Verschiedenheit der Farben welche die Völker im Denken und Schreiben auszeichnet, überzeugt mich daß die moralische Welt

einem so methodischen Autor wie Sie find schreiben, um in ein solches Chaos Ordnung zu bringen. . . . ri Ihr letztes Schreiben über die Poesie wurde nur em Merster- werk erschienen sein, hatten Sie darin den poetischen Geist jeder Razion karakterifirt. Die Italiener find nicht Dichte^ ww die Eng länder, die Deutschen nicht wie die Franzosen. In Betreff der

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Bücher
Jahr:
1847
Ganganelli - Papst Clemens XIV. : seine Briefe und seine Zeit
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Seite 335 von 496
Autor: Clemens <Papa, XIV.> ; Reumont, Alfred ¬von¬ [Hrsg.] / vom Verfasser der Römischen Briefe
Ort: Berlin
Verlag: Duncker
Umfang: XII, 403 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 7.195
Intern-ID: 339932
— 243 — Msses für den Geist, die sublimen geben ihm Substanz und Kraft. beiden Anforderungen zu genügen, muH a ' roe ^ baö haltendes und Tiefes zur Hand nehmen. a , ^ m W-ftMNch° mit icm Angenehmen 5 u »erjtawn ^ Wort des Apostels : tzuabeumgue «mabilr», famae, haec cogitate. Es gibt nichts traurigere a ^ in unfruchtbarer Lectüre verbringen: nie aber lesen ww r ,. genommen wenn wir unsere Gcisiesgaben dadurch zu ^ in der von Gott festgesetzten Ordnung zu erha tm strebei- ^ ) wollte man brächte

der Jugend bei, mit Bedacht un | * lesen. Gewöhnlich beendet sie ihre Studien ohne von e Nutzen zu ziehn: sie denkt nur an Gedachtnißubung un g gut gelesen zu haben, wenn sie das behält waö \)i Eindruck gemacht hat. Die meisten Jünglinge wissen me) der Seelenthätigkeit, welche Anderer Gedanken aufnimmt um sie z den ihrigen zu machen; sie unterscheiden nicht ll ' e ^ e sind, welche nicht; sie wissen nicht daß ein gutes Buch ä g aus Geist und Herz einzuwirken bestimmt ist. Man ver n 8- Lesen das Leben

ohne besser zu werden. Die ^sgen ^ ist ein großes und seltenes Talent; eine nützliche Wrssmschaf s welche mit Nutzen lesen lehrt, und das chaotische Dmchm andew werfen von Ansichten und Empfindungen nach Maßgabe _ einen oder des andern Autors verhindert. Unser Geist muH Lectüre beherrschen und das Licht der Vernunft un - e l Ö aus sie fallen lassen, dieser beiden Säulen an welche all unser. Urtheile sich lehnen sollen. Bei Ihrem Aufenthalte in Paris, wo es an Schiis s ^ ^ nicht fehlt, könnten Sie wol

Einen finden, der über das recy t Lesen ein gutes Buch schriebe. Nach meiner 3b °-' bürste ein solches sehr nützlich werben unb für bas °r h h> ^ Stubium eine Regel bitten. Jnbcß wären leicht ausführbar - sätze unb Vorschriften nöihig, benn hier bebars e einer Eine Lectüre bie bcn Geist seiner Ssäre enirechl, um ihn > einen Sturm ,u versetzen in weichem Schiffbruch ihn bedroht, 's eine schäbiiche Lectüre. Rach der Beschäftigung muh mau stch ai,° a n x- 16

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Bücher
Jahr:
1847
Ganganelli - Papst Clemens XIV. : seine Briefe und seine Zeit
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Seite 240 von 496
Autor: Clemens <Papa, XIV.> ; Reumont, Alfred ¬von¬ [Hrsg.] / vom Verfasser der Römischen Briefe
Ort: Berlin
Verlag: Duncker
Umfang: XII, 403 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 7.195
Intern-ID: 339932
, hat nicht etwa auch aus alle ihre Launen Zu achten sich verpflichtet. Im Allgemeinen glaubt man, der Posten eines Obern sei ein Amt der Autorität, das im Befehlen wie im Vorüberschrmen an zittemd zu Boden sich werfenden Mönchen bestehe; wogegen das Haupt einer Klostergemeinde ein Mann sein muß, der Alles für Alle ist, der die verschiedenen Karaktere studirt, in den wahren Geist eindringt, Das kennen lernt was dem Einen schaden, dm Andern fördern kann, und was jeder Einzelne zu leisten vermag. Da mag

es einen Mönch geben der das Bedürfniß zu reden nicht empstndet weil-er von Natur schweigsam; einen Andern wird das ewige Stillschweigen tödten weil er die Unterhaltung liebt. In sol chen Fällen muß der Obere sein Verfahren nach der Person einrich- ten, und den Einen eher als den Andern entschuldigen wenn er irgendwie gegen die Regel leicht gefehlt hat. Kein Orden darf einen andern Geist haben als der Geist Jesu Christi war, der stets milde und herzensdemüthig seine Jünger wie Brüder und Freunde behandelte

, ihren Diener sich nennend und als solcher sich beneh mend. Die Ordensregel würde eine Stiefmutter sein, strafte sie mitleidlos alle solche, die entweder aus übermäßiger Lebendigkeit oder zu großer Trägheit sich ein Vergehn zu schulden kommen ließen Es gibt sodann gewisse Klostergeistliche, welche öfter denn andere vom Obern ausgesucht werden müssen, weil sie oster Versuchungen empfinden und die Abgeschiedenheit ihnen härter vorkommt. Ein Oberer also, der diesen Geist der Unterscheidung und Bcurtheilung

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Bücher
Jahr:
1847
Ganganelli - Papst Clemens XIV. : seine Briefe und seine Zeit
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Seite 334 von 496
Autor: Clemens <Papa, XIV.> ; Reumont, Alfred ¬von¬ [Hrsg.] / vom Verfasser der Römischen Briefe
Ort: Berlin
Verlag: Duncker
Umfang: XII, 403 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 7.195
Intern-ID: 339932
Mzion hat immer gelehrte und beredte Männer gehabt. Aber das ist kein Unternehmen für einen Einzelnen: vielleicht konnte eine geist liche Communität sich damit befassen. Es gibt Tausende von alten Büchern, die nur für den Staub und die Vergessenheit geschaffen scheinen/ aus denen man den wesentlichsten Vortheil ziehen könnte, verjüngte man ihren Hauptinhalt in zugänglicherer Form. So geht es vielen unserer italienischen Schriftsteller, deren Werke jetzt kaum irgend einem Gelehrten dem Namen

um Uebcrflüssiges oder Falsches zu ler nen: denn der Hang zu Controversen endigt meist damit, daß man Alles in Zweifel stellt oder aber halsstarrig eine falsche Bahn ein schlägt. Es wäre wünschmswerth, die Leute wählten die Bücher nur nach ihrem Stande, ihrem Vortheil und der Liebe zu Ordnung und Wahrheit: aber sie lesen ohne Wahl Alles was ihnen in die Hände fällt, als hätte das Menschenleben tausend Jahre der Reugier und dem Unsinn zu opfern. Sie bedenken nicht, daß die Lectüre in ihrem Geist und Herzen

Wurzel schlägt: wollen sie dann nach fünfzehn oder zwanzig Jahren in sich gehen, sa finden sie daß ihr Geist nicht mehr derselbe sondern ein Conglomerat des Gelesenen ist. Dies ist der Grund der allgemeinen Begriffsverwirrung und des Wankel- muthö, der sich nach jedem Winde dreht. Die Lectüre ist die Gei stesnahrung, wie die natürlichen Nahrungsstoffe für dm Körper bestimmt sind. Die Seele bedarf der Nahrung: findet sie dieselbe nicht in. der Lectüre, so sucht sie sie in Geschäften jeder Art

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