29.614 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1935/16_05_1935/VBS_1935_05_16_3_object_3134509.png
Seite 3 von 12
Datum: 16.05.1935
Umfang: 12
. »So will ich es dir erklären', sagte Bonifatius, »lies den Abschnitt noch einmal, Md zwar recht langsam!' Darauf legte Bonifatius den Sin» der Dibelftelle aus, mit schlichten Worten, aber mit fy viel Wärme und Kraft, daß es war, als ob der Heilige Geist aus seinem Munde spräche, wie der Geschichtsschreiber bemerkt. Alle waren hingerissen, am meisten der junge Gregor, der sich nicht hallen ließ und mit dem Gottesmanne fortzog, um dessen Schüler zu werden und bei ihm den Sinn der Heiligen Schrift kennen zu lernen

. Das Ist da» Dort? Das ist «s eben: es mangelt so vielen Menschen gleich dem Knaben Gregor das Verständnis der Lehre Christi. Der Schüler hat gehört, gesehen, geglaubt — hat er des wegen auch schon wirklich verstanden, leben dig gefühlt, tatsächlich geübt? O nein! Bis dahin ist noch ein wetter Weg. Was ist das Wort? Ein Schall, der Ms Ohr schlägt! Wohl ist Christus durch das' Wort, das er in die Well hin gepredigt hat, das Licht der Well. Wohl birgt sein Wort Geist und Leben; aber das Wort selbst, die »VoTtwoTr* Schole

zu dem äußeren Wort Christi, damit es lebendige Ueberzeugung. und fruchtbar« Tat werde, notwendigerweise noch etwas hinzukommen — nämlich die innerliche Erleuchtung und Bewegung durch den Geist der Wahrhett selber. Daher die Verheißung Jesu: „Wenn aber jener Geist der Wahrheit kommt, der wird euch dann in alle Wahrheit einführen' (Io. 16. 13). Hellhörig Md taub. Ein Beispiel! Das Detchthören, das weiß jeder Katholik, ist das schwerste, aber so unendlich wichttge Amt des Seelsorgers. Auf der Kanzel droben

. gefährliche De- , tanntschast nicht aufgibst, wenn du deinen ungerechten Gewinn dem Geschädigten nicht zurückerstattest, so vermag dir keine Los sprechung zu nützen!' — man darf kaum den Dingen auf den Grund gehen und di« not wendigen Fragen stellen, um als Richter und Arzt urteilen zu können, da heißt es schon: „Der kann warten bis ich wiederkomme, bei dem beichte ich mein Lebtag nicht mehr.' Woher die verschiedene Haltung? Sie er klärt sich leicht. Cs ist der Geist der Wahr hett

, durch den die einen erkennen, in sich schlagen, von der Torheit lasten. Und die Ursache, warum die andern den - starken Widerwillen hegen, das Wort- des Evange liums nicht hören Md befolgen wollen, diese Ursache liegt in dem Umstand, daß der Geist der Wahrheit nicht wirksam ist in ihrem Herzen. Auf sie tvifst zu: „Das Licht leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht begriffen.' (Jo. 1, 5) Sein Lärm! Run pflanzt sich, hoch und gewaltig wie «in Rissrnberg, die entscheidende Frage

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1919/25_12_1919/BZN_1919_12_25_12_object_2464586.png
Seite 12 von 16
Datum: 25.12.1919
Umfang: 16
gen Blick des Gespenstes von sich abzu- ' senden. ' ^ .! „Ja.' antwortete det Geist. . - ' ' »Ihr seht ihn ja nicht an.' sagte Scrooge.' „Aber ich sehe ihn doch.' sagte das Ge spenst. / ^ /. /. „Gut.' erwiderte Scrooge. „Ich brauche ihn nur hinunterzuschlucken und mein gan zes übriges Leben hindurch verfolgen mich / eine Legwn Kobolde, die ich selbst erschaffen hal«. Dummes Zeug, sag^ ich. dummes Zeug!' u Bei diesen Worten stieß das Gespenst einen schrecklichen Schrei aus und ließ seine . Kette

so grauenerregend und fürchterlich klirren, daß Scrooge sich fest an seinen Stuhl halten mußte, um nicht in Ohnmacht herunterzufallen. Aber wie wuchs sein Ent setzen, als das Gespenst das Tuch von dem Kopf nahm, als wäre es ihm zu warm im Zimmer, und die Unterkinnlade auf die Brust herabsank. ^ Scrooge fiel auf die Knies nieder und schlug die Hände vors Gesicht. ^ „Gnade!' rief er. „Schreckliche Erschei- > Nung, warum verfolgst du mich?' n i „Mensch mit der irdisch gesinnten Seele,' entgegnete der Geist

, „glaubst du an mich - oder nicht?' 5 «Ich glaube,' sagte Scrooge, „ich muß glauben^ Aber warum wandeln Geister aus Erden und warum kommen sie zu mir?' „Von jedem Menschen wird es verlangt.' antwortete der Geist, „daß seine Seele unter seinen Mitmenschen wandle, in der Ferne und in der Nähe; und wenn dieser Geist nicht während des Lebens hinausgeht, so ist 'er verdammt, es nach dem Tode zu tun. Er ist verdammt, durch die Welt zu wandern ' — ach, wehe mir — und zu sehen, was er nicht teilen

kann, was er aber auf Erden hätte teilen und zu seinem Glück anwenden können.'^ ^ ^ Und wieder stieß das Gespenst einen Schrei aus und schüttelte seine Ketten und rang die schattenhaften Hände. . . ' „Du bist gefesselt.' sagte Scrooge zit ternd. „Sage mir, warum?' »Ich' trage die Kette, die ich Während ^'Meines Lebens geschmiedet habe,' sagte der Geist. „Ich schmiedete sie Glied nach Glied und Elle nach Elle. Mit meinem eigenen freien Willen lud ich sie mir auf und mit meinem eigenen freien Willen trug

ich sie. Ihre Glieder kommen dir seltsam vor.' » . . Scrooge zitterte mehr und mehr. ' „Oder willst du wissen,' fuhr der Geist fort, „wie schwer und wie lang die Kette ist» die du selbst trägst? Sie war gerade so lang und schwer, wie diese hier, vor sieben Weihnachten. Seitdem hast du daran ge arbeitet. Es ist eine schwere Kette.' Scrooge sah auf den Boden herab, in der Erwartung, von fünfzig oder sechzig Klaf tern Eisenketten sich umschlungen zu sehen- aber er sah nichts. „Jakob,' sagte er flehend. „Jakob Mar- ley

2
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1935/08_06_1935/DOL_1935_06_08_9_object_1154233.png
Seite 9 von 20
Datum: 08.06.1935
Umfang: 20
die Selbstmitteilung Gottes ihren Höhe» Punkt. So müssen wir Pfingsten sehen. So sah es Christus. Wie der Menschensohn neidlas vom Ewigen gesagt: Der Vater ist größer als ich, so sah er auch erst im Wirken und Kommen des Geistes die Vollendung und Krönung seines eigenen Werkes. „Wenn der Geist kommt/ Wie eine leuchtende Seele, wie das frisch«, starke Leben selbst, stand er jederzell vor seinen Augen. In seinem Schaf« fen sah Christus nur die erste Formung des noch unbelebten Leibes seiner kommenden Kirche

. Beseelung und Kraft erwartete er vom Heiligen Geist. Die Erziehung seiner Apostel war chm erste Schulung. Letzte Reife erwartete er vom Geiste der Wahrheit. Daran änderte selbst das überwältigende Wunder seiner eigenen Vergeistigung in der Auf erstehung nichts. Obwohl der Verklärte noch 40 Tage hindurch seinen Jüngern erschien, und ihnen tiefe Einführung ins Reich Gottes gab, befahl er ihnen trotzdem, noch nicht mit der Verkündigung der Frohbotschaft zu be ginnen, sondern in Jerusalem zu bleiben

und die Verheißung des Vaters abzuwarten. So dachte Christus, der Gottessohn, vom Heiligen Geist. Es muß so sein. Wir sind heute einsichtiger als die Jünger des Herrn. Christus war der gewalligste Wundertäter. Sein Befehl ver- ttieb Dämonen. Ein Wink von seiner Hand machte Lahme gehend. Blinde sehend, sein allmächtiges Wort rief Tote aus dem Grab. Christus war ein hinreißender Lehrer. „Nie hat jemand so geredet', rief staunend das Volk. Die Schatze seiner Gottes- und Lebens weisheit waren unerschöpflich

. Aber Christus wirkte vor Augen, redete zu Ohren, apprl- lierte an Herzen. Christus redete ak Gott mensch zu Menschen. Zu sichtbaren und sinn lichen Geschöpfen. Er mußte Gesinnungen er schüttern und Ueberzeugungen formen. Und oft genug stand er vor Menschen und Herzen, wie vor steinernen Wänden, die all seinen Reden und all seinem Wirken undurchdring lich blieben. Wie anders der versprochene Beistand von oben! Cr kommt nicht mehr als Mensch, nicht mehr als lsidbeschwerte Seele. Er kommt als Geist

. Ihm sind die Seelen offene Türen, die Herzen entriegelte Kammern. Ins Innerste des Menschen zieht er ein. Hat Freiheit, offenen Zutritt zu den stillsten Gedanken, zum geheimsten Wollen. Er. der Geist, der Herr der Seelen. Das ist die Größe des Pfingstfestes. Daß Gott gekommen ist. nicht mehr in seinem Werk wie am Schöpfungsmorgen, nicht mehr in Knechtsgestalt wie am Heiligen Abend. Gekommen ist Gott in feiner eigenen Form und Gestalt, als Geist. So ist Pfingsten Höhe punkt. Letztmaß göttlicher Selbstmitteilung

3
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1931/25_02_1931/DOL_1931_02_25_3_object_1144891.png
Seite 3 von 8
Datum: 25.02.1931
Umfang: 8
Der Hirtenbrief -es hoSiwft. Fürstbischof Dr. Johannes Geißler von Dressanone handelt vom Geiste der Katholischen Aktion. Der Geist der Katholischen Aktion ist der Geist des Apostolates, die ihr angehören müssen Apostel sein . . . Der Geist des Apostolates besteht darin, daß man nicht bloß für sich arbeitet, sondern auch für die anderen, daß man nicht bloß für das eigene Seelenheil, sondern auch für das Seelenheil der Mitmenschen tätig sei, nicht bloß um das eigene Wohl sich bemühe, son dern

auch um das Wohl der anderen. Apostel und Egoist sind Widersprüche. Der Geist der Katholischen Aktion ist der Geist des Handelns und Wirkens, der Geist der Tat. Katholische Aktion heißt: Katho lisches Handeln, katholische Tat. Der Geist der Katholischen Aktion ist reli giöser und sozialer Geist, nicht politischer Geist. „Es ist religiöser Geist. Die Katholische Aktion hat einzig und allein das Wohl der katholischen Religion im Auge.' Der hochwst. Fürstbischof empfiehlt dann den Gläubigen das St. Kassiansroerk

zur Unterstützung des Priester-Seminars in Bresianone und des dortigen Knabcn- seminars Binzentinum. Um die menschliche Gesellschaft christlich zu erhalten, hat die Kirche und die Katholische Aktion weiterhin ein scharfes und wachsames Auge darauf, daß die öffentliche Sittlichkeit nicht verletzt werde und das verführerische Aergernis insbesondere von der Jugend fern- gehalten werde. Der Geist der Katholischen Aktion ist katholischer Geist, katholisch denken, katholisch fühlen, katholisch handeln

ist sein Programm. Der Geist der Katholischen Aktion ist weiter der Geist der Organisation und darum der Geist der Disziplin, des Gehorsams, des Opfers für die Allgemeinheit, der Eintracht und des Zufamemnwirkens, der Geist der ganzen Katholiken, nicht der halben, der Geist der Entschiedenen, nicht der Zweifler und der Eleichgiltigen, der Geist der Mutigen und Tapferen. Einen ausführlicheren Auszug veröffent lichen wir in der Stadt- und Land-Ausgabe des „Bolksbote'. Sorge um Reieftee Man ersucht

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/20_05_1926/VBS_1926_05_20_4_object_3121861.png
Seite 4 von 16
Datum: 20.05.1926
Umfang: 16
sich auf einen Stuhl fallen, der beim Tische stand, während sich die Zenzi gegenüber auf einen niederen Schemel niedersetzte. Mt ihren schärfen, spä henden Augen hatte sie stumm den Burschen betrachtet, dann griff sie in die Lade des Tisches und nahm ein Paket Spielkarten heraus. „I will die Karten schlagen,' meinte sie und begann das Spiel zu mischen. „Dir ist, scheint's, was über die Leber gekrochen.' Wenn der Heilige Geist ln die Menschen seele einzieht und sich dort niederläßt töte di« Sonne in einem Bergtal

, wird die Seele von einem wunderbaren Licht und Glanz erfüllt. Dieses Licht, dieser himmlische Glanz ist di« heiligmachende Gnade. Durch den Heiligen Geist werden wir der göttlichen Natur teil haftig (2. Petr. 1, 4), und zwar nicht nur dem Namen nach, sondern in Wirklichkeit. St. Paulus sagt einmal: „Wir olle schauen mit enthülltem Angesicht (wie in einem Spie gel) die Herrlichkeit des Herrn und werden unrgewandelt in dasselbe Bild von Klarheit zu Klarheit wie von des Herrn Geist' (2. Cor. з, 18). Mchts Mrd

. Und doch war diese Seele noch nicht bekleidet Mt der Glorie der seligen Anschau ung, sondern nur mit jener Schönheit, die sie in der Gnade erlangt hatte. Meine lieben Leser, wenn wir nur durch «inen Schleier hindurch sehen könnten, was für ein« wunderbar« übernatürliche Welt der Hl. Geist in unserer Seele eingerichtet hat, Mr würden sagen, daß nichts in dieser irdischen Welt einer solchen Schönheit gleich komme, ja, wir würden sterben vor Entzücken. Und dieses Licht, dieser Manz des Heili- gen Geistes durchfunkelt

unsere Seele im siebenfarbigen Strahl der hl. Sakramente, in hundert Schattierungen und Farbenspielen, bald so, bald anders. Weil der Hl. Geist un sere Seele unendlich liebi, macht er sie so unaussprechlich schön. Wenn ein Mensch auf Erden einen anderen innig liebt, sucht er seine Liebe durch reiche Geschenke zu bezeu gen. Der Heilige Geist überhäuft, ja, über schüttet förmlich unsere Seele Mt Schmuck und Zier und übernatürlichen Schätzen. St. Paulus nennt im Epheserbrief die Reich- tümer der Gnade

Gottes „überschwänglich' und „unerfvrschlich'. — Jetzt sag, hast du dem Heiligen Geiste einmal recht innig und aufrichtig, ganz aus tiefftem Herzen gedankt für feine Liebe und Güte und Freigebigkeit? O, wir erinnern uns viel zu wenig an den Hl. Geist, unser Herz ist viel zu kalt gegen ihn, wir schenken ihn: viel zu wenig Liebe und Verehrung. Jetzt mach einmal dein« Unterlassung gut und trag wenigstens jetzt um Pfingsten dm großen, großen Dank, den du dem Hl. Geiste schuldig bist, gründlich

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/30_04_1931/AZ_1931_04_30_3_object_1858204.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.04.1931
Umfang: 8
und Hasen gut« Nacht sagen, steht an einer Straßenkreuzung ein kleines Häuschen, wohlumfriedet von einer dicken Mauer und bewacht von einem treuen Hunde, der beim Nahen «mes Fremden sogleich an- schlägt, sich aber mäuschenstill verhält, wenn ein Geist um «die Wege ist. In und um besagten Hof geisterts nun schon seit bald 14 Tagen ganz geivaltig herum. Kin der und Kindeskinder werden sich noch die fürchterliche Mär vom Geist an, „Castrizzi-Hof' erzählen, der sein Unwesen trieb, bis er schließ lich

man bei so einem Geist ja nie, wie man daran ist. Man Dort war nämlich eine Reih« v^m anderen Leuten, die auch von den, „Geist' gehört hatten und, Ihrer privaten Neugier fröhnend den weiten Weg nicht gescheut hatten, «in ihn leib haftig ohne Beine und ohne Anne durch die Weingüter wandeln und Steine iverfen zu sehen. Nebrigens sott man auch sein« Schritte hören. Wie «r das zustande dringt, seine Schritte ohne Beine hörbar zu machen und ohne Arine Steine All werfen, das ist aller dings «ine Frage, deren Lösung

wir nwsti- scheren Köpfen, als wir es sind, überlassen müssen. linier der besagten Reihe von enttäuschten Neugierigen befand sich auch ein Junge, der uns allerhand über die drei Erscheinungen des Geistes zu berichten wüßte. Das erstemal wurde er ungefähr vor vierzehn Tage»» gesehen. Ein Freund der vier Sohlte des Hafner lvar zur abendlichen Stunde ge komme», um sie abzuholen, und »nachte sich . durch Pfeifen und Nufen bemerkbar. Während den, Geist, ,„»1 öle vier jungen Vauernburschen über die Treppe

herunterkamen, hört« der unten ivar» tende Freund das Geräusch von fallende»» Stei nen. Auf seine erstaunte Frage, wer da Steine werfe, antworteten die jungen Hafner, ?aß unten in, Acker einer sitze unti scheinbar sich mit diesen, Sport vergnüge. Die fünf jungen Bur schen gingen nun den» undefinierbaren Ctivas näher zu Leibe, das sich bei nähere», Zusehen bar als ein Geist entpuppte, der bei ihrer Annäherung das Weite ergriff. Und sonderbar: Man hörte seine Schritts und doch hatte das komische Wesen

nicht zu berichten. Jedenfalls weilte er nicht lange in der Nähe seiner Verfolger, sondern verschwand plötzlich, wie «r gekommen war. Am vergangenen Freitag wurde der „Geist' zun, drittenmal gesehen, wen», man die flüch tige Erscheinung, die «in vorbeigehender Ar beiter beobachtet hat, als Zweites Auftauchen betrachten will. Zwei von den Hafnersöhnen hatte»» es sich vorgenommen, den» Spuk energisch an den Leib zu rücken — und wenn er keinen hat? und batte», sich eines Abends vor dein Hause aufgestellt

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1905/10_06_1905/BRG_1905_06_10_1_object_808946.png
Seite 1 von 20
Datum: 10.06.1905
Umfang: 20
, ging zu Bethlehem die Sonne der Gerechtigkeit auf, stieg immer höher, schien aber im Gewölle des Leidens auf Golgatha, als die natürliche Sonne wirklich ihr Antlitz verhüllte, zu ersterben für immer, erstand jedoch siegreich nach 3 Tagen, niemand kann sie mehr verdunkeln, sie stieg empor zum Himmel auf Gottes Thron und sandte Strahlen neuen Lichtes, neuer Wärme herab, den hl. Geist, daß er die Herzen der Menschen zu göttlichem Leben befruchte, hege und pflege und zu löstlicher Frucht heranreifen

mache, tauglich zur Ausnahme m die ewigen Scheunen und Schatzkammern des Himmels. Was Jesus, der Sohn Gottes säete, bringt der hl. Geist zur Reise und Vollendung. Und er ist selber sür uns die schöne Frucht des Lebens, Leidens und Sterbens Jesu, die Erfüllung seiner Verheißungen im Einzelnen, in. der Familie, in der Gemeinde des Herrn, in der Kirche. Dem einzelnen Menschen teilt sich der hl. Geist mit in der Taufe und erhebt ihn aus seinem natür lichen Zustande znr Uebernatur, zu neuem gött lichen

kann er zum Herrn sprechen .-AM)» Vater l „Seht welche Liebe der Vater uns geschenkt hat, daß wir .Kinder Gottes nicht bloß heißen, sondern sind.' Und „wenn wir Kinder sind, dann ' auch Erben.' Es ist uns die Verheißung geworden: „Ihr werdet an meinem Tische sitzen . . . wie mir der Vater das Reich zugeteilt, so teile ich es euch zu.' All' das vermittelt der hl. Geist:. „Aus dem heiligen Geist stammt, sagt St. Basilius, nie auf hörende Freude, die Verähnlichung ‘ mit Gott; vergöttlicht

. Der Urheber dieser gegenseitigen Liebe ist der hl. Geist. Das Fundament der christlichen Familie bildet der Segen des Sakramentes, durch welches die Ehe erhoben wird zum Abbild Christi und der hl. Kirche. Und wie die Vereinigung Christi mit der Kirche das Jnnewohncn des hl. Geistes bedingt, so lebt der hl. Geist in der christlichen Familie durch das hl. Sakrament. Die wichtigste Ausgabe der Familie ist die Er ziehung der Kinder, diese müssen fertig gemacht werden mit all ihren Fähigkeiten für dies Leben

zu schließen mit der Bitte: „die Gnade des hl. Geistes sei und bleibe bei uns heute und in all: Zeilen! Amen', sie wiesen auch äußerlich dem Bilde des hl. Geistes die Mitte an der Decke der Familienstube an zum Zeichen, daß der hl. Geist mit den Fittigen seiner Gnad: die Familie schütze, daß er sie bewache, leite und regiere als das Haupt. Wo man das Bild des hl. Geistes herabgenommen hat und damit die ständige Erinnerung an den hl. Geist und die Verehrung desselben gewichen ist, da hat meist

7
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1939/27_05_1939/DOL_1939_05_27_1_object_1200769.png
Seite 1 von 16
Datum: 27.05.1939
Umfang: 16
, wie Orgelton und Glockenklang „Komm, du Geist der Heiligkeit aus des Him mels Herrlichkeit' — „Komm, Schöpfer Geist, kehr' bei uns ein!', hat so viel Reiches und Großartiges in sich. Aber wie fern liegt der Mehrzahl der Menschen doch schon der Geist, das Geistige. Schon vor 15 Jahren hat nicht etwa einer unserer Prediger, sondern ein Mann hochmoderner Industrie, in seiner Schrift „Zur Kritik der Zeit' darauf hin gewiesen, wie ungemein groß die Gefahr sei, daß wir an den Maschinen zu Maschinen

würden, wir Menschen eines Mafchmen- zeitalters, eingezwöngt und einbezogen in einen ungeheuren Mechanismus des „Be triebes'. Zwischen solchen Rädern wird man unfehlbar gerädert. Damm rief er nach mehr Seele! Mehr Geist — Sieg des Geistes über die Materie. Ist das heute nicht die tiefste Sehnsucht Tausender? Es fehlt uns der Geist und die Wertung des Geistigen. Erst recht aber fehlt der Heilige Geist, jener Gottesgeist, der einstens am Mor gen aller Tage und Zelten über den Ge- wässem schwebte, als die Erde

noch wüst und leer war, der das wilde Chaos zur Ordnung brachte, der dann als „Odem des Lebens' den Menschen erfüllte und ihm die Seele ein hauchte, die ihn erst zur Krone der Schöpfung machte. In jener geheimnisvollen Nacht, als .ein Wahrheitssumer zu Christus hinkam, da redeten sie von den letzten und den allertief sten Dingen des Lebens, von Zeit und Ewig keit, von Geburt und Wiedergeburt, vom Stirb und Werde. Da sprach Christus das göttliche Wort: „Der Geist weht, wo er will. Du hörest sein Brausen

, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Ebenso ist es mit einem jeden, der aus dem Geiste geboren ist.' (Ioh. 3, 8.) Am ersten Pfingsttage brauste der Geist Gottes mächtig über die Welt hin. Aber nicht immer ist sein Wehen so stark. „Gott ist nicht im Sturm, sondem im leisen Säuseln der Luft' heißt es von den Tagen des Elias: er spricht leise in der Seele aus den Ereignissen um uns her, aus den Kämpfen drinnen in uns, aus allem Erlebten und Erlittenen in unserm Leben: „Der Geist weht

, wo er will'. Wir müssen nur auf ihn achten. Das Erd« geräusch darf ihn nicht übertönen. Nichts tut den Menschen von heute so not, als sich aus den allzu erdhaften Gesinnungen zu erheben und wieder Kinder des Geistes zu werden, das heißt nach geistigen Maßen und Maß- stäben zu handeln und zu leben. Mit einem Wort: den Heiligen Geist herrschen zu lassen und des Geistes Diener zu werden. Die Geisteskräfte und Reichtümer des Kacholizismus, seine inneren Werte, Gnaden, Lehren, müssen wir vor der nach Genesung und Heilung

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/01_05_1931/AZ_1931_05_01_4_object_1858221.png
Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1931
Umfang: 8
^tì»ea»sèìl«ng' » » , » r e, , ? » ? Hreiiag. ìen 1. M .,; ver„Lie!st' von» <?s8iàsckHvk Nachdem wir vorgestern mìt dem Aulo auf der Geisterjagd zweifelhafte Erfahrungen ge- macht hatten, beschlossen wir gestern. da man uns versiert hatte, daß der Gnom erscheinen -Iviuös, ausnahmsweise des weilen Weges nicht zu achten und auf Schusters Mppcn zum Ca- 'striMhof zu wandern, um den Geist al'zupaisà Die Feder sträubt sich, Z» berichten, daß auch dieses Opfer vergebens war und da? Gespenst

und selbst die Bäume und Strüu- cher schienen ein Gesicht zu Haben n. lins anzu grinsen. . Jedenfalls war die Stimmung bald geschaf fen, die als unumgängliche Baraussetzung bei solchen Abenteuern gilt. Und trotzdem seder Einzelne von uns bereit gewesen tväre, den halben Gehalt hinzugeben, »im den Geist zu sehen, trotzdem wir uns kreuz lind quer durch die Felder müde gelaufen und uns bemüht hatten, gläubig zu sein — denn auch dies geHort dazu, da bekanntlich diejeni gen, die nicht an «Inen Spuk glauben, das heikt

wie wir zurückkehren würden. Aber den Mut haben wir trotzdem noch nicht verloren und auch nicht die Hoffnung aufge geben, >den Geist dennoch einmal zu Eosicht zu 'bekommen. Denn — so sagt« uns jemand auf dem Heimweg: „Am Freitag taucht er ganz be Gries ist heute in zwei Lager gespalten. Tis einen glauben an den Gefvensterfxuk und die anderen glauben nicht daran. Eine Partei hält die andere für geistig minderwertig. Die einen schwören darauf, daß es ein Geist ist. ein überirdisches Wesen, das da in den Llcckern

ben Brot mitgehen, wieder wo anders soff er die Milchfchüsseln leer. Heute war er hier zu sehen, morgen dort und niemanden gemng es das flinke Tier zu fangen. Und die Ungläubigen von Gries, die dehaup- ten, daß es eine Kulturschande sei, ivenn Leute im 20. Jahrhundert noch! an Gespenster glaub ten, haben nun gewisse Zusammenhänge zwi schen dem Affen und dem GM zu entdecken ge» glaubt. Die Annahme, daß der Affe mit km Geist oder der Geist mit dem Wen identisch jsu :si nicht ohne weiteres der Hand

auf dem Bauche hell und auf dem Röcken dunkel gefärbt ist. Auf einen Baum zu klettern ist für einen Affen bekanntlich eine Kleinigkeit, durch ein enges Loch zu kriechen nicht miàr und be hende herumznspringen gehört auch zu den Eigenschaften dieses angeblichen Vorfalles des Kompetenàgeschlechtes. Ist er weit genug von den Verfolgern entfernt legt er sich platt irgend wohin oder drückt sich an einen Stamm nnd seine Schutzfarbe bewirkt das Wunder des plötz liche» Verschwinden?. Gottfried Wert, der den „Geist

9
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/19_01_1924/MEZ_1924_01_19_6_object_617623.png
Seite 6 von 12
Datum: 19.01.1924
Umfang: 12
iMher eüneN luxuriösen Dameni°-ModÄsalon umd g>M bei seinen Partei gängern -als ein holhe-r Geist, der viel iin sich zer- aÄbeüitet und an sich schier U-nermMiches «gearbei- tet hatte- Zuimal auf Glvund perifö-nlicher Bezie hunigen zu «aim-tlichien StÄleN würde er lUlnWvsr Wiuirzel fassen kiö-nnen auf dem hvlpermn Boden der sogenannten „Mioßeni PoMik'. IMit revolutionärem Gllaiubeniseisev ging! also der greise Mann cm Äi-e AvbÄt, um die Bolks-- fangenheit mit ilhm gu kokettieren anfing

in sichtbare -Evfche-inuina trat. -Es gibt Materialisten und Spirirualisten, das heihi: stofflich igericht-ete Geister und spirituell geachtete Geister. Man könnte -auch von „Idea listen' -und „Realisten' sprechen, könnte den Dichter dem Wissenschaftler oder den gläubigen Menschen dem ungläubigen Meuchen entgegen stellen, um die hier «gemeinten GeWgkeiten zu kennzeichnen.) Der Geist ist eine Kraft u-nd ein Geheimnis. Wir wissen von iihm lediglich, daß -er da ist und daß er, immer -am Werk, alles, iwas

«und Gestalten -alles dessen, was wir orga nisch nennen. Tier, Pflanze oder Mensch haben in diesem Monat oder Jahr nicht die gleiche physische Gdstalt, die «sie -im nächsten Monat oder Jcchr haben werden. Diese -ewig»-tätige, -vw-ig-verwandelnde Kraft, vis hinter allen Dingen liegt u-rid in «gewissem Sinne alle stofflichen Formen -schafft, «nennen wir Geist. jDen Dingen des Leibens -in der «Erkenntnis dieser «Kraft «nachsinnen, sie so .anschauen und beurtleilen, bedeutet Kr mich: «spirituell «gerichtet

sein, spirituellen Geist haben. Der spirituelle Ge-ist -wird iin «uns e-vweckt, wenn wir uins die Frage vorzulegen beginnen: „Warum ist im psysischen -Lobenso -vielSchmerz -und Qual und EMatuschung? Warum scheinen wir n-ur -geboren, um zu leiden «und« zu ver fallen?' ' Ja, solche Fragen sind die Erwecklmgen -des spirituellen Geists. Aber jeder Frage, ernsthaft gestellt, wi-rd «zur -gegebenen Zeit Antwort. Je dem ernsten Verlangen wird Erfüllung. jWias -ist stofflich «gerichteter Geist, „materiel ler

' GM? Ein -Kind sieht den Dampfer fahren uind> fragt dich um Beischeid Äb-er die Bewegung. Du sagst ihm: es seien die Räde-r, deren Kraft das Schiff in Bewegung setzt und- in Bewegung erhält. Du sagst «ihm nichts vom Dampfe -als der mot-ovischen Kraft. Wächst das Kind in solcher Unwissenheit heran, «so wird es, wenin die Räder einmal stille stehen, die Ursache 'des Stillstandes nur bei den Rädern suchen. Es weiß ja nichts vom Dämpfe. So wird stoWich ge-richte-ter Geist gezüchtet. -Ein Mensch bekennt

10
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/30_05_1936/DOL_1936_05_30_9_object_1149761.png
Seite 9 von 12
Datum: 30.05.1936
Umfang: 12
Samstag» den 30. Mal 1936/XTV) üxmnfrrrerr Jfar. 64 — Sekte 1 In Lee Sonntagr-Llille Sieben Gaben Es ist eine unbestrittene Tatsache, daß im allgemeinen die Verehrung des Heiligen Gei stes viel zu wünschen übrig läßt. Cs ist,' als ob die Personen Gottes des Vaters und des Sohnes uns näher stünden, greifbarer wären als Gott der Heilige Geist, der uns vielleicht abstrakter vorkommt. Und doch bedürfen wir des Heiligen Geistes heute wie. gestern und morgen, am meisten aber, wenn die Wogen

des Materialismus hoch gehen. • Bei den wichtigsten Augenblicken im menschlichen Leben wird auch in katholischen Romanen die Seele des Helden und der Hel din geradezu seziert, alle ihre Gedanken werden offenbar, die Armseligkeit und Rat losigkeit tritt klar zu Tage, aber daß sie den Geist des Rates und der Weisheit angeruken I hätten, dazu kann sich der katholische Autor 'nicht erschwingen, sei es» weil er selbst einen .solchen seelischen Vorgang für unmöglich «oder überflüssig hält, sei

es, weil er sich — ^geniert. Sollte es nicht oft recht wünschenswert er- pscheinen, daß die Lernenden fleißig den Geist Des Verstandes und der Wissen schaft anriefen? Für die lehrenden Herren Professoren dürfte eine solche Anrufung wohl noch wichtiger sein: die Ergebnisse der !,Wissenschaft wenigstens machen wiederholt diesen Einoruck. Wer hätte den Geist der Weisheit und .besonders der Stärke notwendiger als igerade die Diener des Volkes, seien sie nun ^Abgeordnete oder Beamte. Unser Pfingst- -wunsch für die Gesetzgeber

, welche besonders dem Heili gen Geist geweiht sind, von materiellen Ideen loszulösen, daß man im Stande sei, so recht den Geist der Wahrheit an zurufen, damit seine feurigen Zungen im Handel und Wandel predigen,«» in Familien und Ländern, vor allem bei denjenigen, welche berufen sind, das Volk zu leiten. Er leichtern wir durch unsere betende Hilfe, ihre schwere Verantwortung. ' Zum Schluß müssen wir noch einen Punkt erwähnen, der unserer Meinung nach der wichtigste von allen ist. Wir meinen den Hei ligen Geist

, den Geist der G o t t s e l i g k e i t, den Geist der G o t t e s f u r ch t in der Fami lie. Kirche und Staat baut sich auf auf der Familie. . . Wie leichtsinnig, wie weit entfernt von Gottes Geist geht man heute vor. schon der der Gründung der Familie. Welcher junge Mann, welches junge Mädchen denkt auch nur daran, vor der Eheschließung den Geist Gottes zu Rate zu ziehen? Damit wird schon der Grundstein zum Unglück der kommenden Familie gelegt. Ein Ausgleich zwischen den verschiedenen Charakteren

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1941/29_05_1941/VBS_1941_05_29_1_object_3139797.png
Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1941
Umfang: 8
Responjorium in den kirchlichen Pfingstgebeten heißt: „Cmitte jpirstum.tuum, et renovabis faciem terrae! — „Sende aus deinen Geist, und es wird das Antlitz der Erde erneuert!' xta> das Antlitz, das geistige, kulturelle, seelische Antlitz der Erde ward erneuert, tat sächlich erneuert seit jenem ersten Pfingstfest, dessen Erinnerung wir dieser Tage begehen. Die Verbreitung der christlichen Religion durch die einfachen Fischer von Galiläa, dieser moralisch«, religiöse und damit auch kulturelle Umsturz

der ganzen Menschheit durch jene ungelehrten Männer aus dem einfachen Volk» märe schlechterdings nicht er klärlich, wenn Nicht eine höhere, Macht in ihnen und aus ihnen gewirkt chatte. Don jenem ersten Pfingsttag ging das größte Wunder der Menschheitsgeschichte aus: das Wunder der Ausbreitung der christlichen Relsgiün auf dem Erdenrund. Und dieses Wunder ist nicht zum Stillstand gekommen bis zum heutigen Tag. Pfingsten wirkt immer noch weiter. In unseren Zeiten ist der Geist Gottes spürbar im Sturm

etwas Unaufhörliches, etwas immer wieder sich Er neuerndes, immer weiter sich auswirkend. Denn immer weht noch der Schöpfergeist im sakramentalen Leben der Kirche. Immer weht noch der - Geist Gottes in den uner- - gründlichen Tiefen der Menschenseelen. Im mer noch und immer wieder kommt der Hei lige Geist auf alle Seelen, die ihn erwarten, die ihn erbitten. Unaufhörlich betet ja die Kirche: „Deni, creator spiritus!' — „Komm, Schöpfer, Geist!' Und in aller Not der Welt, und der Kirche singen und lagen Millionen

frommer Gläubigen: „Sende deinen Geist: herab, daß das Antlitz der Erde erneuert werde.' Schöpfer, so wird ja der Heilige Geist ge nannt, weil das Neuschaffen, das Umge stalten der Seelen sein geheimnisvolles We sen und Wirket! ist/ Heißt es nicht im Schöpfungsbericht so» bedeutsam: „Der Geist Gottes schwebte über den Wassern?' (1. Mos. 1, 2). Aus dem Chaos, aus der Unordnung, aus der: Wildnis schuf der Schöpfergeist die Ordnung, das schöne Maß, die Gesetzmäßig keit. - Im reichen Gnadenleben unserer

Kirche, sehet, da weht und webt der Geist des Herrn auch über den wogenden Wassern mensch lichen Lebens und Streben«. Schönstes Werk des Heiligen Geistes ist die Gestattung einer heiligen Menschenseele,..die Schöpfung einer reinen, harmonischen Herzenswelt.. Den in neren Menschen, das Gewissem die Gesin nung, das Herz zu einer inneren Welt von Friede und Lauterkeit, von Güte und Freu digkeit zu gestalten: Das ist heiliges Wehen des Geistes Gottes. „Der Geist ist es. der lebendig macht, das Fleisch

12
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1931/23_05_1931/DOL_1931_05_23_1_object_1143110.png
Seite 1 von 16
Datum: 23.05.1931
Umfang: 16
er die Teile in der Hand, Fehlt leider nur das g e i st i g e Band.' Mephistopheles' Lehre bei' Goethe scheint für unser , ganzes Geistesleben zu gelten. Biel Geister und vielleicht auch viel Geist, aber es festst leider das ne>sst'<; ^and, und' d-irauf kommt es an. Es fehlt der Zu- sammenklang, die Harmonie, das gedeih liche Leben. Und darum fehlt so vielen das Glück und Q»« ^ r '••Rn*«* Bolzano, Samstag, den 23. Mai 1931 ■————==^—i—»maar^H Anno IX fülle. Die vor uns waren ärmer an Geist und äußeren

haben viele mit der Religion diesen Anker verloren. Für immer? Die Menschheit hat es in allen Formen ausprobiert und heutzutage ist es, als per- suche sie eine Generalprobe, ob der Mensch leben kann ohne Gott, rein von seinem Geist, ohne Gottes Geist. Aber das Experi- ment hat es immer wieder bewiesen und unsere bildungsstolzo Zeit erlebt es aufs neue: Es ist nichts mit dem Menschengeist allein, wir brauchen den göttlichen, mir brauchen den heiligen Geist. Schon für unsere Diesseitsaufgabcn, von den jen

> s'itigen gar nicht zu reden. Gerade zur rechten Zeit, zur Frühlings- zeit, erinnert uns das Pfingstfest an den Gottesgeist, der einst über die Sendboten Christi gekommen und aus feigen Fischern unerschrockene Apostel der neuen Wahrheit gemacht. Jener Pfingsttag leitete einen Geistesfrühling ein, dessen Früchte den Menschen viel Heil gebracht und noch heute unter den christlichen Völkern reifen. .Gott sandte aus seinen Geist und alles wurde er neuert.' Und die Früchte seines Geistes waren, um mit Paulus

zu sprechen: Liebe. Freude, Friede, Geduld, Milde. Güte, Langmut. Sanftmut, Treue, Bescheiden heit. Enthalsamkeit. Herzensreinheit, eine Fülle von sozialen Tugenden. Gottes Geist wohnt in ungeschwächter Iugendkraft unter uns, warum stnd viele dieser Tugenderl in weiten Kreisen unbekannt, sa verbannt, und mit ihnen, was sie bringen, das Glück? Weil viele einem andern Geist mehr trauen als Gottes. Geist. Und so ernten ste mit Schanden dessen böse Früchte: Allerhand Unzucht, Feindseligkeit. Streit

, Eifersucht, Pnrteienhader, Spaltungen und Zerwürf nisse, Mordtaten und unmäßige Schwel gerei. Man sollte meinen, daß allen darüber die Augen aufgehen und sie erkennen müßten, wo wahres Heil, wo Unheil kür uns alle liegt, und daß ste die rettende Hand ergreifen würden, die sich auch heute von oben entgegenstreckt. Komm, heiliger Geist! Wir brauchen darob Menschengeist und Menschenerfin dung nicht zurückstellen, wenn sie sich nur nicht selbstherrlich an Gottes Stelle letzen, Gottes Geist verdrängen

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1928/24_05_1928/VBS_1928_05_24_1_object_3124649.png
Seite 1 von 12
Datum: 24.05.1928
Umfang: 12
A Geist und Leben Ist Ostevn das Fest des erwachenden Lebens, so Pfingsten das Fest des wogenden und reifenden Lebens. Kein Löben ohne Geist Nur weil jener Geist, der einst über den Wassem der nn- geformten Erde geschwebt, wiederum aus- gegossen ward über die abbe Erde, strotzte sie nun in der Fülle des Lebens. Ohne Geist kein Leben. Das gilt auch von den Dingen, die ..nickst von dieser Welt sind'. Pfingsten ist vor allem das Fest über natürlichen Lebens. Wohl hotte Christus vor seinem Heimgang

eingeteilt und. organisiert gewesen und zwar vom. hl. Geiste selber. Jedem hat er eine besondere Aufgabe zu- gewivsen Md ihn mit den entsprechenden viel fach ganz außergewöhnlichen Gaben ausge- statdet. Paulus, der das alles selber miterlebt hat, erzählt davon in seinem ersten Briefe an die Korinther (12, 7—11): „Dem einen wird durch den Geist verliehen die Gabe der Weisheit, einem andern aber die Gabe der Erkenntnis nach demselben Geiste, «inem dritten der Glaube in demselben ■ Geiste (bas heißt

eine über das gewöhnliche Maß hinaus- gchende Glaubenskraft;) einem anderen die Gab« wnnderbarer Heilungen durch den nämlichen Geist; diesem die Gabe Wunder zu wirken, jenem die Gabe gottevleuchteter Rede, einem andern di« Unterscheidung der Geister, diesem die Sprachengabe, jenem di« Auslegung der Sprachen. Das alles wirkt ein Md derselbe Geist der jedem. seine Gaben zuteilt, wie er will'. Erst wenn der Mensch ; von heute wieder wie ehemals von Kindesbeinen an unter der ständigen Md nachhaltigen CinwirkMg

des kirchlichen Löbens steht, wenn er sich wieder als «in lebendiges Glied der christlichen Gemeinde fühlt und betätigt, wird auch fein ganges Denken Md Handeln wieder christlich .''ir Nur auf die im Saale zum Gebet vereinte G « m «i n d « ist in jenen Tagen der hl. Geist ausgegossen worden. So ist der hl. Geist der Erwecken der christlichen Gemeinde geworden. Innerhalb der Gemeinde hat sich di« Tätigkeit der Apostelhelfer entfaltet, unterrichteten sie Kinder und Erwachsene, taten sie den Dienste

«. Cs sind wohl alle Wiedererweckung der christlichen Gemeinde. Bestandteil« zum Funktionieren des Appa rates vorhanden, aneinandergefügt, über- u. untergeordnet — aber es kommt nicht zur „Aktion', zum Handeln. Cs scheint, als ob der belebende Geist immer noch fehlte. Es würde wahrhaftig der Wichtigkeit der Sache entsprechen, wenn wir an die Spitze Mserer diesmaligen Pfingstgebete die Bitte an den hl. Geist, den „Lebendigmacher', richteten, er möge dieses Werk von dessen Gelingen so überaus

15
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1926/15_02_1926/MEZ_1926_02_15_1_object_677196.png
Seite 1 von 4
Datum: 15.02.1926
Umfang: 4
wieder in dem Hunger ihren Nährboden fanden, erlegen. E» k«n nun noch eine, wir möchten sagen, symbolische Einkreisung, als man die deutschen Friedenvdelegierten hin ter einem Drahtzaun brachte, als handelte es sich um exotische Tiere in einem Tierpark. Aus dem Geist der Einkreisung heraus ent standen die Friedensverträge, die vor allem den Zweck hatten, diese Einkreisungspolitik zu verewigen. Aber schlichlich erwiesen sich die wirtschaft lichen Zusammenhänge stärker als die politi- sche Isolierung, uropa ist mehr

oder min der ein Organismus. Der ganze Organismus litt, als man versuchte, eines seiner Organe zu verkümmern. Der Geist der Einkreisung?« Politik begann abzubröckeln, Vorurteile, durch die Kriegspropaganda der Entente in die Herzen de» Auslandes geträufelt, began nen zu verblassen, das Weltbild wandelte sich allmählig und es kam schließlich so weit, daß die Schöpfer der Einkreisungspolitit dies« aufgaben und Deutschland geradezu drängten, aus seiner Isolierung heraus in den Völkerbund einzutreten

. Locarno sollte den SchlußpunA setzen hinter den Geist der Einkreisung, der ein halbes Jahrhundert Europa beherrschte und schließlich Europa zur Katastrophe wurde. Ein neuer Geist, der Geist von Locarno, sollte den Ungeist der Vergangenheit auffaugett und es sollte nun, wenn auch unter Wahrung der Erfolge der Einkreisungspolitit, eine neue Epoche, die Epoche der Friedenspolitik beginnen. Aller- dings begingen schon hier die Locarnoritter eine SüÄe wider den Geist von Locarno. Es kann aus Ruinen

kein neues Leben blü hen, «est mühte der Schutt der Vergangen heit weggeräumt werden, erst mühten die Friedensverträge revidiert sein, ehe der Neu- bau Europas gelingen kann. Nicht auf aus getüftelte Paragraphen und Artikel kommt es an, der Geist ist es, der sich den Körper baut und Neueuropa könnte nur werden, wenn wirklich der Geist von Locarno bei den Politikern aller Staaten nicht nur auf deren Zunge, sondern tn deren Herzen wohnte. Wie fixsterneweit wir aber beut« noch von dieser geistigen

Umstellung entfernt sind, be weisen dre Vorgänge nun beim Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Abermals erhebt der Geist der Einkreisung sein Gor- aonenihmwt und verscheucht die guten Gei ner von Locarno, so sie überhaupt je vor handen waren. Man übersieht, daß Locarno- Politik und Mnkreijiungspolitik sich scheiden mühten wie Feuer und Waffer. Weder ist Frankreich der Ungeist Europas uM wieder scheint EWand Frankreich die Mauer zu machen. Frankreich nun möchte die Ein kreisung selbst in die heiligen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/15_04_1870/BZZ_1870_04_15_3_object_357043.png
Seite 3 von 10
Datum: 15.04.1870
Umfang: 10
den, um ihn zu bekehre» und den alten Avam aus zuziehen. Der alte Adam aber w>ll keinen neuen Adam anziehen und hört nicht auf die Stimme deS Pfarrers, denn er glaubt nur mehr an Gott. Der alte Adam wird begraben, vicht an der Seite seiner Rachel, sondern still verscharrt in einem scheuen Win kel der Erde, weil er nicht gehört hat auf des Pfar rers Wort. Der irdische Richter hat ihn verdammt, der himmlische wird ihm gnädig sein. — Veai oreator Lpiritus! Geist GotteS, wo bist du so lange geblieben? Komm herab

und durchwehe die Erde mit deilnm Athem, auf daß der Menschen» haß nicht mehr den Glauben, die Hoffnung und die Liebe versenge. Kehre vor allem ein im Vaiican zu Rom. Sie haben dich gerufen und bedürfen deiner gar sehr. Ja, erleuchte sie, damit sie endlich sich selbst erkennen unv wissen, daß alle Menschen menschlich und alle» Menschliche dem Irrthum unterworfen ist. Geist der Wahrheit, laß deine feurigen Zungen leuch- ten, damit sie erkennen, daß sie die Apostel des Frie dens, die Diener ter christlichen

dem heutigen Staate gegenüber eingenommen haben. Der Standpunct des Börfassers ist nicht ein atheischer^ auch »icht ein skeptischer, es ist der Stand- Punct eines gebildeten Christen. Wenn die Staats behörde das Gegentheil behauptet, so habe ich kurxzu erwähnen, daß sie den Beweis dastr schuldig geblie ben ist. — In Bezug auf die iueriminirten Stellen behauptet, die Aullage, daß der hl. Geist als Gottheit heravgewürdigt sei; den Beweis dafür hat sie aber «icht geliefert. Ja Bezug auf die zweite Stelle

daß sie die Priesterschaft in «hrem eigenen geistigen Wirken zum Gegenstande der Verhöhnung macht. Man könnte sagen, eS ist in diesem Artikel, welcher vielleicht aus Anlaß des einen Tag vor seinem Erscheinen eröffneten Concils geschrie ben worden ist, das ganze Wirken des Priesters das Leben des Menschen hindurch in allen ieinen Stadien verfolgt und zum Gegenstande von Glossen und Her abwürdigungen gemacht. Er beginnt damit, dag er sagt: „Der Geist ist gewichen n. s. w.' Was thut der Geistliche? Er intervenirt

und das JgnaziuS-Wasser auch kirchliche Gebräuche oder Einrichtungen. Präsident: Ich glaube mich auch noch ein we nig an den Katechismus erinnern zu können, und da findet sich das Tamgelübde, während das Wetterläu- ten nicht enthalten ist, so muß eS als eine Lehre und als ein Gebrauch der kath. Kirche angesehen werden. Angekl. Ich kann mich zu dieser Ansicht nich t bequeme». Präsident: Einen ^ weiteren Anlaß Hgibt der erste Passus: „Komm' schaffender Geist . . . bis Lrsstor Spiritus!* Da scheint

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1932/12_05_1932/VBS_1932_05_12_1_object_3129727.png
Seite 1 von 16
Datum: 12.05.1932
Umfang: 16
Conto corrente con la posfa Efnxe ln ummer: 40 Confasfml Sie MM WWW Mit einem wunderbar beseligenden Satz beginnt das Eoangeliüm des hohen Pfingst- tages: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben, wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.' So einfach ist das gesagt und so Unbegreif liches wird , darin mitgeteilt. Das ist der Mensch nach der Lehre Jesu, eine Wohnung Gottes. Ein Tabernakä ist seine Seele, in der Vater, Sohn und Geist Wohnung ge nommen

pel des Heiligen Geistes/ Eine -solche Auf fassung haben wir von. ihm-'Und so-heilig er achten wir auch dieses hinfällige Kleid der Seele. Wir sind entzückt, wenn wir einmal einem Menschen begegnen, von dem man sagen kann, er habe Geist. Man sieht es in seinem Auge, das von innern Lichtern erglänzt. Man be merkt es an seiner Haltung, die von der Herrschaft des Höheren zeugt. Man ent nimmt es seinem Wort, das aus der inneren Klarheit geboren ist. Aber was ist diese Intelligenz die wir. bewundern

, wird der Christ zum Ritter des Geistes geschlagen. Es soll ihm die Kraft-verliehen werden, Zeugnis zu geben für Christus, wie es. St. Stefan gegeben hat, wie die Bekenner und Märtyrer aller Zeiten. Jene Kraft ist gemeint, die in Zeiten der Verfolgung katholisches Volk ein fach unüberwindlich gemacht hat. Jene Kraft, die dem Christentum. Kulturen eroberte, die im menschlichen Sinne das Höchste, was- es an Geist auf Erden gibt, verwirklicht und gestaltet hatten. Nur mit diesem Geiste wer den wir Herr

werde« über die Geister der Erde. An Pfingsten, am Geburtstage der.Kirche, stellt ckair sich nnwiMrlich die gegenwärtige Lage' der 'christlichen 'Religion vor' Augen. Der Blick richtet sich dabei zunächst auf das Naheliegende. Man beobachtet die Menschen in ihrem täglichen Treiben und Tun. Sinnt man aber darüber weiter nach, so ergibt sich bald, daß dieses Gewirr von Tagesmeinungen und Tagesunterhaltungen doch nur . ein Durcheinander von abgeleiteten Größen ist. Es waltet über all dem ein Geist, der Geist

oder auch Ungeistern' beherrscht' wird ; es'bleibt doch Methode,es bleibt doch, nür Mittel, es bleibt doch Stoff und Materie, und es wird dienen dem Geiste, dd'r sich als d^n 'stärkeren erw.eist. - - • Um diesen Erweis geht. es. . Vor nichts braucht uns zu bangen, nur vor dem einen, ob denn die Christenheit wirklich Träger des Geistes sei. Ob sie sich erinnert, daß in ihr wohnt der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Ob sie wandeln will in diesem höheren Licht. Der Geist- entscheidet über alles, der göttliche

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VR/1922/04_06_1922/VR_1922_06_04_1_object_2121853.png
Seite 1 von 8
Datum: 04.06.1922
Umfang: 8
ElnsttS-StainiHier SV mmt 9 ast«<oriiO''ComtiFUfc 8 t B»' ehett- muß. 0.000 Sozialdemokratisches Organ für das arbeitende Volk Deutsch-Südtirols nicht Dir so»lla»sendr Armahme des Blattes -Itt als Momrsmeulg>De»pflichrma. Nr. 67 Bozen, Sonntag, den 4. Juni 1922 KM KwaMigar 3wc»*< y* jui njit 1 „ittfrfjcu 3. IahrganLm'L. . NUß inde- Das fest des ödstes. Wer feilten Weift gelten läßt, der stellt sich selbst nur ein Ariniltszeugnis ans. Er beweist, daß er kein Organ besitzt, ihn zu fassen. Geist

gibt eS nur für den Geist. Eine geistvolle Rede bleibt unverständlich für den- der um - an Aktien und Kurswert denkt. Auch für den Schlemmer und Gennßiiienschen, dessen Gott der Bauch ist. Ebensoivenig vermag der bloße Alltagsver stand den Geist zu fassen. Alles Große in der Welt ist nicht durch ihn geschaffen worden, sondern durch den Geist. Mancher hat einen großelt Stopf und doch einen kleinen Geist. Denn die Menschheit, nach ihrem höheren Werte betrachtet, lebt nicht bloß vom nüchternen Ver

stand, sondern von dem, tvorin sie mit dem nnendlichen Geist zusammenhängt. /'Tas höhere Leben des Menschen vollzieht sich durch den Geist. Pfingstpredigl klingt ans Mauer und Busch, auS Höhen und Tiefen und heißt: Mensch, lösche den Geist in dir nicht aus! Mensch, freue dH-des Geistes! Tu bist mehr, als du weist. Du kannst mit deinem! Willen Großes schaffen und ändern! Tn kannst mit deinem Empfinden Töne wahrnehineii, die mächtig durch die ganze Schöpfung fluten. Ein einziges Wort von Gut und Böse

, von stecht und Gerechtigkeit, von Lieb und Treu ist mehr tvert, als alle Maschinen und Flug zeuge, Münzen nnd Denkmäler, Schiffe und Kahlen. Kraft,-wirkliche ivelterhalleude Kraft liegt nur im Geist, der Quelle aller Kraft. Und Pfingsten redet von einem heiligen Geist. Daß es auch einen uuheiligeu Geist gibt, wissen >vir längst und Ivnrde lins in der jüngsten Vergangenheit mit schrecklicher Deutlichkeit bewiesen. Noch ans der Genua- lvuseren,; ist er als Sieger davongegangen. Ter heilige, der Gottesgeist

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1851/27_09_1851/BTV_1851_09_27_3_object_2979261.png
Seite 3 von 4
Datum: 27.09.1851
Umfang: 4
Beschwörungsformeln, um einen Geist zu beschwören der einen Schatz bewachte. Der Geist erschien (in der Person des jnngern Bruders, ei'neS schmächtigen Burschen von ungefähr 20 Jahren); er war vermummt und sprach mir hohler Stimme; auf dem Rücken trug er eine Kiste. Auf die Anfrage: wer er sei, erzäblte er, er fei der Geist eines fran zösischen Generals, habe im Franzosenkrieg in einem Treffen zwischen den Franzosen nnd Oesterreichern auf der sogenannten Schweinweide, eine Stunde nördlich von Chur

, die Regimcntskasse. im Gebüsch vergraben, sei dann in das Prättigau retirirt und dann von einem Bauer erschlagen worden; uuu müsse er als Geist die Kasse bewachen. Ans die Frage, wie viel Geld in der Kasse sei. antwortete er: vier Millionen an blanken Thalern. Nichts war natür licher, als baß dcr Beschwörer den Geist erfnchte, das, Geld da zn lassen. Der Geist gab znr Ant wort: er würde sich eine Ehre nnd ein Vergnüge» daraus machen, den Herren die Bagatelle zn. über geben; er könne dies aber blos

unter der Bedingung thun, daß vorerst 4l1g Messen zu seiner Erlösung gelesen werden, nnd zwar 200 im Dom zn Luzern und ebenso viele in Solothnrn. Hierauf hieß der Beschwörer den Geist verschwindeu, u. cr verschwand, heißt das zur Thüre hinaus. Einer dcr gegenwär tigen Oberländer scheint den Geist nicht se!>r gefürch tet zn baben, denn er rief ihm zu: nu o» li selmia- I-uliu (Ziavol? (wo bist du verfluchter Teufel?) Me gndcru aber zitterten vor Angst, und' glaubten die Sache anfs Härchen. Jede Messe kostete

nun zwar einen guten Gulden, es fanden sich jedoch bald Leute, welche die Summe von 4l>l> sl. sammt andern Spe sen bezahlten nnd den Beschwörern einhändigten. In der Nähe des Städtchens Jlanz wurde ebenfalls ein Geist beschworen, der Geist der Burgruine Weltens- burg, dcr unter ähnlichen Bedingungen einen Schatz auszuhändigen versprach. Auch machten Gartmann und Comp. Geschäfte in Büchern und andern In strumenten, Bergspieg'ln ir., durch deren Zauberkraft Schätze gehoben werde» konnten. Ein Partikular gab

, nn- anselmlichcS Männlei». mit einer heuchlerischen, heblen nnd zugleich unverschämten nnd begebrli'chen Vcg?lpbysiognomie. , Er machte als Geistlicher bei einigen Weibern, die sich recht eigentlich um die Be schwörer rissen, besonders Glück. Unter den Betro genen sind ein Geschworner, ein Schreiber und ein Säckelmeister. Aus dem Lugnez hatten zwei Brü der, welche gegen 3l>y fl. hergegeben hatten, um den Geist des Generals zu erlösen, einen Wagen nnd einige Maltersäcke nach Ehnr, geschickt, um den Schatz

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1928/15_01_1928/ALABO_1928_01_15_3_object_8269392.png
Seite 3 von 20
Datum: 15.01.1928
Umfang: 20
vor Menschen nichts bedeuten, wenn man Gott zum Feinde hat: daß der richtige Mensch nur der ist, der Gott fürchtet und liebt und seine Gebote hält: daß das Menschenkind unglücklich wird, wenn es nicht Gotteskind wird und bleibt. Drittens. Ein weiterer Unterschied liegt auf der so zialen Seite. Das soziale Moment ist dem Christentum wesentlich. Die Kirche Christi ist ein sozialer Organis mus, die Familie Gottes, der Leib Christi. Familien geist, Zusammenhalt, Liebe muß das Christentum ver langen

; und es bewirkt das auch dort, wo man wahr haft christlich lebt. Darin äfft der Sozialismus das Christentum nach, wie der Teufel nicht selten Gott nachäfft. Alle seine Mitglieder heißen ohne Unterschied der Stellung Ge nossen, alle Zusammen die sozialistische Partei, alle Hallen wenigstens im Kampfe fest zusammen und un tereinander eine gewisse „Freundschaft"; das ist auch ihr Grußmort. Aber es ist ein großer Unterschied Zwischen dem so zialen Geist des Christentums und des Sozialismus. Das Chirstentum

zu gehen und die religiöse Empfindlichkeit der einfachen Leute zu schonen. Drum kanns selbst Vorkommen, daß in sozialistischen Heimen und Schulen noch gebetet wird. Aber das ist nur schlaues Geflunker. So machts der böse Geist (je mehr man den wegleugnet, um so freieren Spielraum hat er) sehr häufig: unter dem Schern des Guten hat er schon unsere Stammeltern verführt und unter dem Schein des Guten verführt er heute Millionen von Menschen zur schlimmsten Irrlehre, die Gott und Jenseits, Seele

21