? In landwirtschaftlichm und gärtnerischen Kreisen Kitzbühels und Umgebung begegnet man vielfach der Meinung, der Obstbau komme für unsere Gegend überhaupt nicht in Frage. Die nachstehenden Ausführungen eines erfahrenen Kitzbüheler Obstzüchters be weisen aber, daß bei Berücksichtigung al ler in Frage kommenden Umstände sich ganz gute Ergebnisse erzielen lassen. D. S. Es bedarf wohl kaunt einer Erwähnung, daß Kitz- bühel nicht zu dert besten Obstgegendert gehört und Fremden Ihr Geld an? Nein, gewiß nur einem guten
Barmleiten. Was aber den Obstbau in un serer Gegend beeinträchtigt, sind die langen, kalten Winter und der kürze Sominer und nicht zuletzt der größtenteils kalte, schwere, oft sehr tonhältige Boden. Schon daraus ersieht man, daß beim Pflartzeti die Wahl der Sorte eine große Rolle spielt. Es lohnt sich mcht, eine Obstsorte zu pflanzen, deren Früchte zwar schmackhaft, aber nur in geringer Menge zu ernten find; auch nicht eine Sorte, die gegen Krebs, Schorf, Frost etc. empfindlich ist, was ganz beson ders
für unsere rauhe, ntederschlagSreiche Gegend gilt. Der Baum, der zu pflanzen ist, soll also gesund, widerstandsfähig und ein guter Träger fein; seine Früchte fehlerfrei, rein, nicht zu klein, von hübschem Aussehen und schmackhaft. Ich will nun einige Obst sorten angeben, die diesen Anforderungen zu Ziem lich entsprechen, sich in Kitzbühel und Umgebung bewährt haben und eine Weiterverbreitung verdienen. Wir beginnen mit den Kirschen. Der Ki.'schbaum verträgt nie Grundwasser oder Tonboden, sondem braucht
eine schöne, saftige, große Birne, verlangt eine geschützte, son nige Lage. Sie eignet sich auch ganz besonders zum Umveredeln alter Bäume mit minderwertigen Früch ten. Eine gute und große Birne ist die Doppelte Philipptirne (Stallechen und Klostergarten), verlangt aber guten Standort. Der Nachteil aller dieser Birnensorten ist ihre ge ringe Haltbarkeit. Für wirklich gute, einwandfreie Win- terbirnen (abgesehen von den Wandbrrnen) ist unsere Gegend schon zu rauh. Sollte jedoch jemand unbe dingt
werden könnten. Wer mit Interesse Bäurne und' Früchte in unserer Gegend mustert- wird bald selbst darauf kommen, was er zu pflanzen hat. Es soll ituv nicht sinnlos in die Erde gestampft werden, was die nächstbeste Baumschule empfiehlt oder sendet. Zur Hebung des Obstbaues in unserer Gegend und um eigener Vorteile willen sollte sich jeder Garten besitzer dem Obstbauverein Kitzbühel anschließen. Ab gesehen davon, daß dessen Mitglieder jederzeit kostelt- los beraten werden ultd verbilligte Arbeiten