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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 17.07.1896
Umfang: 10
das erstemal zu sehen interessant; aber meines Bleibens könnte hier nicht sein; ich müßte drausgehen vor lauter Heimweh. Braunschwärzliches Haiderichgestrüpp und Moorboden; Gänse und schwarzweißgefleckte Rinder, wo noch etwas Grünes auf dem Boden ist; unterschwemmte Wiesen, das Sumpfwasser bildet da und dort ganze Seen; eine arme Gegend! Da und dort ist doch auch Ackerland. Arbeitende Landleute winken sreundlichst grüßend zum Zug herauf. Große Wiud- mühlen werden sichtbar; bisher kannte

ich dieselben nur aus Bildern. Schlechte Fichtenwaldungen, über welche man hin wegsehen kann; Birken. Da und dort in der unabsehbaren Ebene eine Ortschaft. Die Häuser von eigenthümlicher Bau art, ganz aus rothen Ziegeln, aus denen die weißangestrichenen Fensterstöcke Hervorschauen. Die vielen Windmühlen (auf breiten und hohen Unterbauten) ragen mit ihren mächtigen Schaufeln gleich hoch hinauf, wie die Kirchthurmspitzen. Was grün ist, ist hauptsächlich Weide. Wie öde und trostlos mag diese Gegend im Winter aussehen

im St. Stephansreiche wird es finden, dass sich S. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Joseph soeben in wahrhaft erhebender Weise gegen die An griffe aus den Katholicismus geäußert hat. Der habsburgische Prinz, dem wohl kein Ungar die glühende Liebe zu Ungarn absprechen dürste, erklärte den Schiffe im weiten Ocean. Und durch diese Gegend fuhren wir bis Bremen, mit dem Blitzzug ungefähr l 3 / 4 St.; ein gewöhnlicher Zug hätte 3mal solange, also 5*/ 4 Stunden ge braucht, und ein Fußgänger mindestens

8mal soviel, als ein gewöhnlicher Zug, also mindestens 42 Stunden; und von Bremen bis Hamburg wieder solange durch gleiche Gegend, somit von Osnabrück bis Hamburg etwa 84 Stunden; aber von Hamburg weiter geht es wieder lange so fort, weit und breit Alles eben und vielfach braungrau. Man freut sich, wenn wieder eine langweilige Windmühle sichtbar wird, deren Schaufeln vom Winde getrieben sich im Kreise drehen; diese Windmühlen bieten doch wenigstens eine geringe Abwechslung in der eintönigen Haide

. Wir streifen hart die oldenburgische Grenze. Die mit der Gegend bekannte Diakonissin, unsere Fahrtgenossin, macht uns auf den ersten Blick nach Bremen (in weiter Ferne) aufmerksam. Bald rumpelt der Zug über den Weserstrom. „Auf der Haid ein Wolkenschatten Flieht dahin das Menschenleben. — Zittert! In des Lebens Mitte Sind vom Tode wir umgeben." (Fr. W. Weber.) Hart an einem Friedhose fahren wir plötzlich vorüber, wo es dunkel ist vor lauter Cypressen, schon der 3. Fried hof

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Tiroler Post
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Seite 1 von 10
Datum: 10.03.1900
Umfang: 10
, der drei Tage in dieser Gegend zu bringt, leicht ausrechnen kann, wann die Zeit eintritt, zu der der letzte Ruthene landesflüchtig wird; was es begreiflich macht, dass ich bisher — mit Ausnahme von höchstens zweien oder dreien — noch keinen ernsten Mann traf, der es überhaupt für möglich hielte, dass an der heutigen Lage noch irgend etwas geändert werden könne, das liegt in trauriger Wirklichkeit darin, dass über dieses, auf der tiefsten Stufe stehende, ackerbautreibende Volk unmittelbar

in ihren Händen das tägliche Leben, den ganzen Jahres verdienst und die ganze Zukunft des armen Landvolkes. Der Landwirt ist hier in vollem Sinne des Wortes zum Sclaven dieser Handels messe geworden. Der niedrigste Zinsfuß, den Egan in dieser Gegend gefunden, wenn der Ereditsncher unter gewöhnlichen Verhältniffen lebte, war 3 fl. per Jahr für 10 sl., also 30 Procent. Sowie jedoch der Ereditsncher bedrängt ist, wird die Saite schon straffer gespannt. Dann ist der gewöhnliche Zinsfuß für 10 fl. wöchent lich

so aufzutreten wagen, dann kann man sich vorstellen, mit welcher tyrannischen Willkür sie in der Ge meinde Vorgehen, wo der größere Theil, der Notar, Richter u. s. w. ihnen verpflichtet ist, ja an zahlreichen Orten der Kaufmann auch Richter ist, und so zu demselben zur Auspressung und Ausplünderung des Volkes gebildeten Jnteressen- kreise gehört. Die Bestechung der Verwaltungs und Staatsorgane wurde in dieser Gegend bis her in einem solchen Maße getrieben, dass es noch vor kurzer Zeit zu einer Seltenheit

. Eine Bank oder Sparkasse kann in der Gegend nicht wirken. Thatsächlich existiert also weder ein Bodencredit, noch irgend ein geregelter Credit. Drei- oder viermal haben es einzelne Unternehmungen versucht, in dieser Gegend Wurzel zu schlagen, und gaben einzelnen wohlhabenden Individuen Credit auf Immobilien. In solchen Fällen haben sich die hier lebenden Kaufleute zusammengethan, die betreffenden Credit- werber je früher völlig zugrunde zu richten. Sowie ihr Besitz zur Licitation kam. sprachen

sie sich aufs neue zusammen, und es erschien auf der Licitation kein Käufer, so dass das betreffende Geldinstitut dort sein ganzes Geld verlor. Seit her kann man auf dem Lande Geld von einem andern als ausschließlich von dem dort lebenden Kaufmanne nicht bekommen. Ein ordentliches Geldinstitut setzt dort seinen Fuß nicht hin. Egan ruft daher aus: „Unter solchen Ver hältnissen gibt es keine Rettung Die Bevölke rung dieser Gegend muss unbedingt zugrunde gehen; dieser Boden muss rettungslos definitiv

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 11.09.1897
Umfang: 10
, kann man Nach folgendes sagen: Der Stamm liefert uns ein vorzügliches Werk holz für Tischler und Drechsler, sowie für unterschied liche Schnitzarbeiten, ebenso ein zur Politur sehr ge eignetes Material. Die Wurzeln und Aeste geben uns ein gutes Brennholz, und gewähren uns Letztere mit ihren Zweigen und Blättern einen angenehmen Schatten. Die Blüthen geben im zeitigen Frühjahre, wo ein großer Theil der Natur noch schlummert, der ganzen Gegend einen prachtvollen Schmuck und Ge ruch, den Bienen ein reichliches Futter

eines jeden Einzelnen maßgebend. Jeder Einzelne fange an, an den Grenzen seiner Felder, an abhängigen Gründen, an Hutweiden, in Wiesen usw. Obstbäume auszusetzen, und bald werden unsere kahlen Hügel, unsere baumlosen Raine, Felder und Wiesen in Gärten umgewandelt werden, es wird sich die ganze Gegend, das ganze Land in ein neues, schmuckvolles Gewand kleiden, es werden die Boden erträge erhöht werden, und es werden die Vögel, die besten Beschützer unserer Saaten, die eifrigsten Ver folger schädlicher Insekten

nothwendig Heraus stellen. Wieviele Gerichtsbezirke giebt es, die eines Obstbauvereines noch ganz entbehren! Und doch sind solche Vereine nur eine Nothwendigkeit und eine Wohlthat für eine Gegend. Die landwirthschaftlichen Vereine dienen zur Ver einigung und Leitung der zerstreut wirkenden Kräfte und zur Erreichung gemeinsamer Ziele. Daß landwirthschaftliche Zusammenkünfte einen bedeutenden Einfluß auf die Hebung landw. Betriebs zweige, daher auch auf die Hebung des Obstbaues haben, ist eine längst

anerkannte Thatsache. Solche Zusammenkünfte wirken um so bedeutender, je mehr mit denselben praktische, die brennendsten Zeitfragen behandelnde Vorträge, ferner Ausstellungen von praktischen Gegenständen, Früchten usw. ver bunden sind. Bei ähnlichen Versammlungen wird es stets mög lich sein, über unterschiedliche, für die jeweilige Gegend passende Obstsorten sich genau zu informiren und zu berathen, ferner auch geeignete Anträge zur Hebung der Obst-Kultur zu stellen. Außer den Bezirksvereinen sind jedoch

- und Bezirksbaumschulen mehren. Wie oft geschieht es, daß Obstbäume aus der Ferne bezogen werden müssen! Aus einem ganz anderen Klima, aus einem ganz anderen Boden kommend, oft längere Zeit am Trans porte bleibend, gedeihen sie nicht, oder nur sehr spär lich, und tragen nicht selten eine für die Gegend ganz unpassende Frucht. Da solche Bäumchen meist theuer bezahlt werden müssen, der Transport gewöhnlich auch mit Unkosten verbunden ist, so ist die gewöhnliche Folge aller dieser angedeuteten Mißstände

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Unterinntaler Bote
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Seite 12 von 14
Datum: 01.04.1898
Umfang: 14
auf ein tägliches Pro gnosentelegramm abonnirt — und wenigstens zur Erntezeit geschieht dies von einer größeren Anzahl von Grundbesitzern stets — der erhält täglich die Wetterprognose für seine Gegend telegraphirt. Auch die täglich in den Wiener Zei- tungetl erscheinende, aus den täglich ausgegebenen Wetter karten der k. k. Centralanftalt für Meteorologie entnommene Prognose ist eine locale, für Wien und das Gebiet von Wien zunächst aufgestellte und geltende. Das ist also nicht, was die Centralanftalt neues

und Richtigste getroffen. Die Schwierigkeit für die Meteorologen an der Centralan ftalt, das Weiter entsprechend den verschiedenen Gegenden mit genügender Genauigkeit und Wahrscheinlichkeit voraus zusagen, liegt meist in den: Mangel an telegraphisch be richtenden Stationen, aus deren Beobachtungen sich erst das ins Einzelne gehende Bild der Luftdruckvertheilung u. s. w. konstruiren und daraus das für die betreffende Gegend zu erwartende Wetter genügend sicher vorausbestimmen läßt. Also bedeutende Vermehrung

, bei uns schon einmal bestanden hat. Sie war die folgende: Verschiedene Gegen den der Monarchie sind auf die täglich telegraphisch zu über mittelnde Wetterprognose abonnirt. Es wurde nun an ei nem passenden Hauptorte der Gegend der meteorologische Beobachter zum Empfänger der chiffrirten Prognosentele gramme bestellt, und er hatte dann die Aufgabe, die ihm übermittelte Prognose durch ausgesteckte Zeichen den nächsten Interessenten bekannt zu machen, welche auf demselben Wege sie den Entfernteren

, daß sie so nicht zutreffend und daher nach einer bestimniten Rich tung abzuändern ist. Er nimmt diese Abänderung dann vor und macht erst die abgeänderte Prognose in seiner Gegend oder seinem Bezirke bekannt. Dieses Abändern nannte man „Deuten" und den Beobachter, welcher die Abänderung nöthigenfalls vorzunehmen hatte, den „Deuter". Diese „Deuter" baben sich aber nicht bewährt und so mußte man von dieser Einrichtung wieder abkommen. Die Gründe für das Scheitern der Institution der „Deuter" sind leicht gefunden

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 28.08.1897
Umfang: 10
habenden Momente auch in einer wald reichen Gegend Mitwirken werden, so wird hier doch der Uebergang von Hitze zur Kälte nie ein so plötz licher sein, als im entgegengesetzten Falle. In der Nähe von Waldungen wird es am Tage sicherlich kühler, in der Nacht dagegen wärmer sein, als in baumlosen Gegenden, denn der Wald hält bei Tage einen großen Theil von Sonnenstrahlen ab, erzeugt daher mehr Kühle, in der Nacht dagegen strahlt er wieder die Wärme langsam aus und er wärmt so die nächste Umgebung. Dadurch

wird eine sehr gleichmäßige Temperatur erzielt, und so, wie es sich bei Tag und Nacht verhält, so verhält es sich auch in den unterschiedlichen Jahreszeiten. Der Sommer wird in einer Waldgegend nie so drückend heiß werden, und wird viel länger andauern, wie in einer waldlosen Gegend. Ebenso werden die Fröste in waldreichen Gegenden nie so stark auf- treten, wie in waldlosen. Stürme und Gewitter richten in einer Waldgegend viel weniger Schaden an, als dort, wo Wälder fehlen, denn durch die Wälder wird die Kraft

derselben geschwächt und ihre Ge schwindigkeit wesentlich gemäßigt, daher auch die schäd liche Wirkung bedeutend verringert. Wie mit der Temperatur und den Stürmen verhält es sich in einer waldigen Gegend auch mit dem Regen. Die jährliche Regenmenge vertheilt sich hier auf die unterschied lichen Jahreszeiten viel gleichmäßiger. In der Nähe der Waldungen ist es viel feuchter, die Niederschläge erscheinen öfter und äußerst selten in wolkenbruch artiger Form, wie in entwaldeten Ländern. Kommen die Niederschläge

, ebenso aber wieder eine längere Zeit in einer wald armen Gegend zugebracht hat, wird an der Wahrheit dieser Worte zweifeln, wohl niemand wird behaupten wollen, daß die Wirkung der Wälder auf die kli matischen Verhältnisse entweder nur eine sehr geringe, oder andererseits eine ungünstige wäre. Und so wie der Einfluß des Waldes auf das Klima bedeutend ist, ebensogroß ist dessen Einfluß auf das Gedeihen der unterschiedlichen Ge wächse. Jedes Gewächs verlangt je nach seiner Natur

andere Bodenbeschaffenheiten und andere klimatische Verhältnisse. Ein Gewächs, das in einer Gegend gut gedeiht, kommt in der anderen Gegend gar nicht fort; ein Gewächs verlangt wenig Feuchte, das andere mehr usw. Findet ein Gewächs alle zu seinem Gedeihen be anspruchten Momente vor, so wird es sich unter gleichen Umständen nur dort besser entwickeln, wo die zu seiner Entwickelung nöthige Boden- und Luft feuchte in den unterschiedlichen Jahreszeiten eine ziem-

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 31.03.1900
Umfang: 18
im Loisach- und Gurglthale wieder in Betrieb kommen und sich damit wieder eine Industrie ent wickeln, welche der ganzen Gegend zum Segen ge reichte. Der Fremdenverkehr, der allerdings in den letzten Jahren gestiegen ist in unserer Gegend, würde durch die Fernbahn einen ganz ungeahnten Aufschwung nehmen, da heut zu Tage Niemand gern zu weit von einer Bahnstation entfernt sein will uni) es wäre dann auch zu erwarten, daß durch Fremde Grund und Boden in unserer so schönen Gegend erworben, wodurch

allmählich der Werth desselben sich wieder erheben würde. Welchen Nutzen ein ge steigerter Fremdenverkehr einer Gegend bringen kann, davon sind Beispiele genug bekannt und braucht deshalb nicht näher daraus eingegangen zu werden. Für die große Nothwendigkeit der Fernbahn ließen sich noch mehr Gründe anführen, doch dürften die hier erwähnten vorläufig genügen. Es wäre im Interesse des ganzen Bezirkes und noch mehr im Interesse des Staates sehr zu wünschen, wenn die hohen Behörden sich veranlaßt fühlen

würden, end lich auch unsere so lange stiefmütterlich bedachte Gegend mit wohlwollenden Augen zu betrachten und sich davon zu überzeugen, daß es äußerst nothwendig ist, die Bahn so 'bald als möglich her zustellen, denn sonst könnte es für viele Existenzen in der hiesigen Gegend zu spät sein. Die Kosten der Bahn sind nicht so hoch, daß sie in diesem Falle in Betracht kommen könnten, zumal die Bahn nach kurzem Betriebe gewiß auch eine gute Renta bilität ergeben würde. Verschuldung des linucrlichcu Besitzes

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Tiroler Post
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Seite 6 von 8
Datum: 02.01.1901
Umfang: 8
Aufregung in der ganzen Gegend, denn wer anders konnte dort im Freien nächtigen als nur der Kneißl. Mit Todesverachtung machte sich denn dann auch die Gendarmerie von Oberaudorf (Baiern) aber wohlweislich bei Tage auf, um die Stelle abzusnchen, Sie fand aber nichts als ein paar halbverkohlte ' Holzstücke. Doch wurde seitdem das Feuer nicht mehr gesehen. Uebrigens gerade widersinnig ist es nicht,. wenn auch die hiesige Bevölkerung bei derartigen Vor- kommnissen auf einen solchen Gedanken verfällt

und sich fürchtet. Denn abgesehen davon, dass Kneißl in der Nachbarschaft Bekannte hat und diese ganze Gegend genau kennt, haben ihn bis jetzt auch die 150 Fahndnngsgendarmen, welche von 2 Lieutenants commandiert werden,' in der Dachauer Gegend nicht gefunden,, obwohl auch noch ein Preis von 1000 Mark für seine. Gefangennahme ausgesetzt ist. Der Gedanke also, dass er schon anderswo sich befinden könnte und das berichtete Auftauchen desselben in der er- wähnten Gegend auf Einbildung oder „Helfers helfer" Kneißls

Stück Weges mit und verschwand dann. Hinwiederum könnte der gleichen allerdings auch wieder beweisen, dass Kneißl bei Nacht fleißig an der „Arbeit" ist und bei Tag seine Schlupfwinkel anssucht, imd deshalb vielleicht der Gendarmerie, welche nachts, weniger fleißig „ zu sein scheint, nicht begegnet. In der Bevölkerung - auch dieser Gegend cnrsieren denn auch folgende angeblich Kneißelsche Spott- verslein : Es find unser dreißig, Nachts, da sind wir fleißig, Bei Tag geb'n wir Ruh' Und schau'n

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Tiroler Post
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Seite 7 von 19
Datum: 29.12.1900
Umfang: 19
von über 80 Mann die Gegend zwischen den genannten Städten durchstreifen und Detectivs als Kaminfeger und in anderen Verkleidungen die Häuser durchsuchen. Streifen sie im Süden, so geht Kneißl gemüthlich im Norden spazieren, und bis sie davon verständigt sind und ihm nachrücken, ist er wieder im Süden. Dabei kommen die unglaublichsten Recontre vor. So wurde der Gendarmerie angezeigt, Kneißl befände sich im Hause eines Hüters. 50 Maun rücken an und belagern das Haus. Indessen liegt Kneißl unweit

in einem Heuschober und sieht ihnen ruhig zu, wie sie sich abmühen, ihn zu fangen. Im Uebrigen scheint er sich ganz gemüthlich in der Gegend herum zu bewegen. Vor 14 Tagen aber hatten die Gendarmen um einen Ort, wo er war, einen Cordon gebildet und ihn so eingeschlossen, dass sie weinten, er könne nicht mehr entkommen. Doch wer entkam, das war der Kneißl. Und so geht es fort. Jetzt hat man in der fraglichen Gegend zehn neue provisorische Gendarmerie-Stationen errichtet und die Fahndungsmanschaft auf 150 Mann

erhört. Natürlich nimmt sein Ruf eines zweiten bayri schen Hiasl dadurch nur zu. In der fraglichen Gegend ist er denn auch teilweise so gefürchtet, dass die Leute selbst bei Tag Thüren und'Fenster- balken geschlossen halten und niemanden ein lassen, den sie nicht an der „Stimme erkennen". Hier bildet er das Tagesgespräch, zumal schon erzählt wurde, dass nach Kufstein signalisiert sei. er befinde sich aus dem Wege nach Tirol. Und nun wollte man ihn nicht nur in Fischbach, und Kiefersfelden, wohin

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 22 von 24
Datum: 14.03.1902
Umfang: 24
Zuchtviehausstellung der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft Meran wies eine sehr starke Betheiligung aus und lieferte den Beweis, dass in unserer Gegend noch manch preiswürdiges Zuchtexemplar vorfindlich. 28 Parteien stellten 63 Stück aus; von diesen waren es 12 Zuchtstiere, 34 Kühe, 17 Kalbinnen. Davon wurden von dem Preisrichtercollegium, bestehend aus den Herren k. k. Bezirks thierarzt Knittel, Peter Ladurner, Saltenhofer in Grätsch, Franz Stander, Oekonom und Fleischhauer, Lana, und Prünster, Piot

, wodurch der Verkehr mit den großen Städten vermittelt wird, sollte man nach unserer Ansicht durchaus beim Telephon bleiben. Für ein zelne Fälle kommt er theurer als der telegraphische Verkehr; alles zusammen genommen und den Vortheil, den es bietet, ein gerechnet, gewiss nicht. Söll. Vielen Dank für Ihr Brieflein. Wir werden Ihnen Statuten senden. Wenn Sie uns aus Ihrer Gegend noch einige Abonnenten zuschanzen, werden wir Ihnen dankbar sein. Wir hätten anfangs selbst nicht geglaubt, dass

auch ein Schmuck der Gegend sein kann, und hiefür ist die Farbe der Hausdächer von großer Bedeutung. In dieser Hinsicht gehören die weißen Cementplatten wohl an die letzte Stelle. Das dunkle Holzdach ist schon viel schöner, aber geradezu ein Schmuck der Gegend sind rothe Dächer. Es ist zu bedauern, dass in unserer Zeit darauf so wenig Rücksicht genommen wird. — Für Falzziegel eignet sich der Cement gewiss besser als der Lehm. Man stellt wohl auch rothe Cementplatten (durch Mischung mit rother Farbe) her

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 14.01.1893
Umfang: 12
, sich zu höheren Dingen berufen zu glauben. Die Verbummelung so manches „gebil deten" Lohnarbeiters ist hierauf zurückzuführen. Dieser Mangel an Hochachtung vor der eigenen Arbeit muß auffallen, ist jedoch geschichtlich leicht die Musa kann man im Freien finden. Die ganze Landschaft ist von paradiesischer Schönheit. Sie ist von Wäldern und von stattlichen Bergen und schroffen Felsengebilden umgeben und blinkende Seen verschönern die Gegend. Es ist somit kein Wunder, wenn sie sehr häufig aus Nah und Ferne

als Sommerfrische benützt wird, trotz ihrer südlichen, eben nicht hohen Lage. Namentlich im blüthen- reichen Frühling und im südsrüchtereisen Herbste, wo man die Traubenkur sich schmecken läßt, ist die Gegend sehr besucht, namentlich seit die neue Mendel straße die beste Gelegenheit bietet, den Früchte genuß mit der Naturschwelgerei von hohen und lohnenden Aussichtspunkten aus so angenehm zu verbinden. Doch nicht immer war es so. Das schrecken volle Jahr 1836 drohte diese ganze Landschaft in einen Friedhof

zu verwandeln. Ich war damals just 10 Jahre alt, als, wie im Sturm als Vor reiter eines Gewitters, die Schreckenskunde heran- slog, es rücke eine furchtbare Seuche, Namens Cholera oder Brechruhr aus dem Oriente heran, die mit einem Menschenleben nicht viel Federlesens mache; da heiße es nun gleich: „Heute roth und morgen todt". Anfangs war man fast gleichgültig, man hielt sich in der allbekannt gesunden Gegend gegen derlei Ungemach vallkommen gefeit. Doch der Cholera bacillus hat kein Verständniß

für die Schönheit und gesunde Lage einer Gegend; er interessirt sich vielmehr für die Jnclination der Individuen. Man erfuhr: der Bauer X., die Frau N. seien plötzlich von der Brechruhr befallen worden und seien be reits nach eintägiger Krankheit unter heftigen Kräm pfen gestorben. Wie die Seuche, die in sehr bedenk licher Weise und Schnelligkeit um sich griff, herge- I zu erklären. Auch die höheren Klassen begehen den Fehler, oft schmachvoll geringschätzig über den Wert niederer Arbeit zu denken. Aber warum

, als gebe ein bestimmtes Maß von Bildung ohneweiters das Recht, sich für ein faches Tagewerk zu gut zu halten. Durch Staat und Kommunen, durch Vereine kommen sei, wußte Niemand; genug, sie war da, befiel Groß und Klein, Jung und Alt, Reich und Arm. Der süße Traum aus das Geseitsein in der sonst so gesunden Gegend war ausgeträumt und nun folgte eine allgemeine Niedergeschlagenheit, eine völlige Erstarrung und zwar umsomehr, als man die Wesenheit dieser Krankheit nicht kannte, ja nicht einmal ahnte

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