, über die Fersina hin über, durch eine liebliche Gegend nach Pergine. Bis fast zur Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Ver bindung von Trient nach Pergine schwierig und gefährlich, da man zuerst auf steilem Aufstieg zu den Höhen von Cognola hin auf mußte und dann über die Jöcher von Civezzano wieder steil hinunter bis zur Sillabrücke. Jetzt bietet die neue Straße, die zwischen steilen Abgründen meister haft angelegt ist, einen sehr bequemen, nur elf Kilometer langen Verbindungsweg dar, obgleich Pergine 800 Fuß
über Trient liegt. Pergine, ein lebhafter Marktflecken, liegt an der östlichen Seite eines weiten Beckens, welches durch die Form der es umgeben den Berge fast dreieckig erscheint: der Flecken wird überragt von der alten Burg, welche majestätisch auf dem nahen Hügel sich auftürmt und der ganzen Gegend einen prächtigen und imponierenden Anstrich gibt. Der Marktflecken selbst zeichnet sich durch breite, reinliche Straßen und schöne Gebäude aus; er hat Ueberfluß an Wasser, weichesaus schönen Brunnen
dieses Ortes oder, besser gesagt, dieser Burg stammt, die sicherlich älter als jedes andere Gebäude ist und der ganzen Gegend ihren Namen gegeben hat. Viel Wahrscheinlichkeit hat die Ansicht Montibeller’s für sich, daß nämlich in alten Zeiten der Name des nahen Flusses gleich lautend gewesen sei und man später den Anfangsbuchstaben geändert habe, sodaß aus dem Namen des Flusses Fersina oder Ferzen — vielleicht aus dem lateinischen „ferri sinus“ wegen der Bergwerke, zwischen denen er fließt — der Name
der Burg und des Ortes mit geändertem Anfangsbuchstaben Uervorging. Solche Aenderungen waren bei alten Worten häufig, und sind hier um so wahrscheinlicher, da von den Deutschen der Name hart ausgesprochen wurde „Pferzen“. ln den Dokumenten, von denen das älteste aus dem Jahre 1166 stammt, werden Burg und Gegend immer „Pergines, Perginum“, deutsch „Pergen oder Perzen“, der Fluß immer „Fersina oder Ferzen“ genannt. Auch über das Alter der Burg gibt es keine sichere Nachrichten. Da die Römer straße
zwischen Trient und Venedig jedoch durch diese Gegend geführt haben mußte, ist anzunehmen, daß auf dem Hügel, auf dem sich jetzt die Burg befindet, schon zu Römerzeiten sich eine Befestigung zum Schutz der Straße befunden hat, die von dort aus auf lange Strecke übersehen werden konnte. Dehn aus Ueberbleibseln römischer Bauten an anderen Orten, z. B, Ausugo, jetzt Borgo di Valsugana, geht klar hervor, daß die Römer solche Bauten nicht nur als Halte- oder Ruhestationen errichteten, sondern in ge wissen