gut eingerichteten Gasthof mit sehr vielen Räumlichkeiten, wo man mehrere Wochen wohnen kann, ohne zu viel zu entbehren. Den Komfort schweizerischer Gasthöfe sucht man freilich auch in der Post Zu Bruneck vergebens. Der Speisesaal ist groß, hoch, licht und freundlich, wenn es auch diesen Vorzügen viel Abbruch thut, daß man, um in denselben zu gelangen, den für die ländlichen Gäste be stimmten Raum durchschreiten muß, der immer voll Lärm, Tabaksrauch und Dunst ist und durch eine immer geöff nete
Thür mit dem Speisesaal verbunden ist. Jedenfalls wird in diesem Speisesaal aber ein Mittagessen gegeben, ' welches sich durch größere Mannichfaltigkeit auszeichnet, als die Diners der Lienzer Karavanserais. Das Kalb- ! fleisch ist dort nicht stehender Artikel, und die einzelnen : Schüsseln sind, mäßigen Ansprüchen gegenüber, ziemlich gut Zubereitet. Das beste Wirthshaus, welches ich sowohl iw Pusterthal wie in den Seitenthälern entdeckt habe, ist un bedingt der Gasthof von Frau Emma Höllenstein
in Niederndorf. Er zeichnet sich vor allen andern Wirths- j Häusern durch gute und schmackhafte Küche, durch reine und ; gute Weine,-durch bequem und hübsch eingerichtete Zimmer, ; durch Billigkeit der Preise und besonders durch die Freund- lichkeit und Aufmerksamkeit der Besitzerin aus, welche es ! sich zur Ehre anrechnet, den Fremden, welche ihren Gasthof - zu einem längeren und kürzeren Aufenthalt wählen, das : Leben so angenehm wie möglich zu machen. Kein einziger ! Gasthof im Pusterthal
kann sich mit dem Gasthof der ! „Frau Emma,' wie man gewöhnlich zu sagen pflegt, ver- j gleichen. Die städtische Verwaltung von Lienz könnte sich i in Reinlichkeit und guter Beschotterung die Straßen in j